Das

 

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  der

 

  Woche

 

  2017

West-Portal im Konstanzer Münster. Epitaph für Weihbischof Georg Sigismund Miller (1615-86). Er weihte 1667 die Kapelle im Freulerpalast Näfels, 1679 das Kloster auf dem Burgstock ein. (Foto: David McLion,Schwanden)


Samstag, 26. August 2017

Fundstück im eigenen Archiv

Oberseetal - Staafelhütte

Staafelhütte. vermutlich um 1929 Hütteneinweihung, links im Bild mit Hut Gemeindepräsident Josef Müller, übrige Personen unbekannt. (Foto. eigene Sammlung)
Staafelhütte. vermutlich um 1929 Hütteneinweihung, links im Bild mit Hut Gemeindepräsident Josef Müller, übrige Personen unbekannt. (Foto. eigene Sammlung)
Staafelhütte Inneres: zweiter von links Gemeindepräsident Josef Müller.  In der Mitte: Zentrifuge, rechts Galgen mit Sennenkessi, ganz rechts Ofen für Kesse, Holzfeuerung. (Foto: eigenes Archiv)
Staafelhütte Inneres: zweiter von links Gemeindepräsident Josef Müller. In der Mitte: Zentrifuge, rechts Galgen mit Sennenkessi, ganz rechts Ofen für Kesse, Holzfeuerung. (Foto: eigenes Archiv)

Montag, 7. August 2017

Zweite Sekundarklasse 1958 in Näfels (Jahrgang 1942 und 1943)

Who's who auf diesem Erinnerungsfoto vor dem Denkmal Näfels?

Dieses klassiche Bild einer Erinnerungsfotografie aus dem Jahr 1958 ist ein beredtes Doku-ment für die Art und Weise wie man in unseren Näfelser Schulen Schulklassen darstellte:

Standort vor dem Schlachtdenkmal im Sändlen, aufgestellt auf der Treppe, so dass jedes Gesicht gut sicht- und erkennbar ist. Die lediglich vier Knaben im Hintergrund, die Mädchen in damals typischen Röcken und "Schössen", an Stelle der heutigen Jeans, noch gibt es vereinzelte Zöpfe, aber bereits Kurzfrisuren, noch tragen die Mädchen lange Ärmel und hochgeschlossene Blusen, Chemises und Oberteile (niemand spricht damals noch von "Top"). Man beachte die Art wie sich die Oberstufenschülerinnen hinstellen, mit hoch ge-schlossenen Blusen, gespreizten Füssen, teils selbstsicher, teils ein wenig "schüüch", teils elegant, aber mit erfrischendem Lächeln, die Knaben eher ernst und in erdrückender Minderheit, die Mädchen mit Ausstrahlung, viel Freundlichkeit, Unbeschwertheit... eben alle noch am Anfang ihrer Lebenskarrieren und erlebte Gruppe als Klassenverband.

Ein klassisches Beispiel einer "Nachkriegs-Aufnahme" der aufbrechenden modernen Zeit, ein gutes Dutzend Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Wer die einzelnen Mäd-chen und Knaben heute - rund 60 Jahre später - noch kennt, verneigt sich ob der Vielfalt an Lebensläufen und Schicksale. Bereits zwei Generationen sind vergangen, die meisten sind Grosseltern und Frühreife gar Urgrosseltern. Einige sind bereits verstorben. Dennoch - auch wenn sich die Lebenswege getrennt haben und die meisten nicht mehr in ihrer Heimatgemeinde wohnen  - verbindet sie ein Band einer gemeinamen Zeit von damals, als das Schulhaus Schnegg fertig gestellt wurde. Schulklassen sind eine Schicksalsgemein-schaft auf Zeit unter der Fuchtel der damaligen Sekundarlehrer (Otto Brunner, Rinaldo Gerevini, Emil Landolt, den Arbeitslehrerinnen Cécile Stengele oder Marlis Stäger, den damaligen Geistlichen Pfarrer Paul Kuster, Vikar Johannes Baur und Arbeiterseelsorger Bernhard Kramm), den Schulhäusern "Gfätterlischuäl", Dorf und "Schnegg", der Schul-messe-Generation, die noch dienstags und freitags zur Schulmesse anzutreten hatte. Der damaligen Kilbenen, Adventsvorträgen in der Turnhalle und einer Zeit, wo Strassen und Quartiere noch Spielplätze waren, als die Väter und auch viele Mütter noch Hüte trugen... alles in allem ein erfrischendes Bild von jungen Menschen, die noch Kinder sein durften und mussten, in Zuversicht und Lebensfreude an der Schwelle zur Lehrzeit und zum Erwachsenwerden.

 

 

Vorderste Reihe: jeweils v. l. n. r.

1 Elisabeth Elber, 2 Marie Theres Schwitter, 3 Ursi Fink, 4 Theres Landolt, 5 Vroni Gallati,  6 Vreni Gallati

 

Zweite Reihe:

1 Louise Boss, Oberurnen, 2 Ursi Hunold, Oberurnen, 3 Gret Eberle, 4 Brigitte Fischli, 5 Rosmarie Schwitter, 6 Marie Theres Schwitter, 7 Priska Galli

 

Dritte Reihe:

1 Kurt Hauser, 2 Willi Müller, 3 Noldi Müller, 4 Judith Oswald , 5 Esther Rechsteiner, 

6 Silvia Landolt, 7 Anita Boss, Oberurnen, 8 Marcelina Zindel, Oberurnen

 

Vierte Reihe:

1 Beny Landolt, 2 Silvia Marti, 3 Agathe Müller, 4 Luzia Laupper, 5 Margot Müller, 6 Marie-Louise Müller

 

Eine Geburtstagsliste hilft, die obigen Namen aktualisieren:

Vorderste Reihe:

1 Stüdli-Elber Elisabeth, 2 Mathis-Schwitter Marie Theres, 3 Noser-Fink Ursi, 4 Neuhaus-Landolt Theres, 5 Cazzaro-Gallati Vroni, 6 Stüssi-Gallati Vreni

 

Zweite Reihe:

1 Glarner-Boss Louise, 2 Rieder-Hunold Ursi, 3 Knöpfel-Eberle Gret, 4 Schönbächler-Fischli Brigitte, 5 Hotz-Schwitter Rosmarie, 6 Leone-Schwitter Marie Theres, 7 Bamert-Galli Priska

 

Dritte Reihe:

1 Kurt Hauser-Hauser, 2 Willi Müller-Betschart, 3 Noldi Müller-Weber, 4 Unternährer-Oswald Judith, 5 Marty-Rechsteiner Esther, 6 Trachsler-Landolt Silvia,  7 Wiedermeier-Boss  Anita, 8 Wirz-Zindel Marcellina

 

Vierte Reihe:

1 Beny Landolt-Laager, 2 Bigger-Marty Silvia, 3 Noser-Müller Agathe, 4 Jappert-Laupper Luzia, 5 Margot Räber-Müller, 6  Diethelm-Müller Marie Louise

 

Daten sind immer eine heikle Angelegenheit, Fehler oder Übertragungsfehler schleichen sich oft tückisch ein. Ich bitte bei entdeckten Unstimmigkeiten um Rückmeldung.

 

Kontakt:

E-Mail: hauserfridolin@bluewin.ch

Tel.:      055 612 35 13.

Brief:    F. H. Gerbi 34, 8752 Näfels

 

Besten Dank im Voraus!

 

Die Klassenfoto wurde freundlicherweise zur Vfg gestellt durch Theres Neumann-Landolt.

Bei der Suche nach den Namen waren behilflich: Kurt Hauser, Beny Landolt, Noldi Müller Theres Neumann-Landolt und Esther Marty-Rechteiner.


Samstag, 29. Juli 2017

 

Regenbogen über Nüüächaam, Müürtschä-n-und Fronalpschtogg

Samstagabend, 29. Juli 2017, etwa 20 Uhr: Regenbogen über dem Obstock. Mullern mit Neukamm und Mürtschen und Fronalpstock. Im Schatten der Näfelser Berge, aber auch bei Abendsonne über den Molliser Huben grüsst ein Regenbogen. Links der Turm der Hilariuskirche, halbrechts die Schweizerfahne auf dem Dach des Dorfschulhauses, gehisst im Hinblick auf den 1. August. (Foto: Rita Ming, mit Handy)


Archivbild: Turnverein Näfels vom 26. Juni 1949 im Kurfürstenpark Weesen

 

Hintere Reihe (stehend): v.l.n.r.: Budel Bruno, Schubiger Hans, Kaufhaus, Oswald Karl, Müller Martin (Bico), Kistler Fritz, Tschudi Franz (Kuk), Keller Fritz ? (Fähnrich), Vettiger Josef, Keller Fritz, Bühler Hermann,  Gallati Armin, Schwitter Balz (Gläserlis), Brunner Heinrich, Feldmann Walter (Hüössäli).

Vordere Reihe (kauernd): Brunner Albert, Müller Karl (Schlosser Kari), Gallati Albert (Tarzan), Fischli Paul, Landolt Hans (Oberturner), Galli Albert, Schwitter Karl (Sigersten), Hauser Othmar (Frohsinn), Hess Hermann, Eerich Schellenberg, Kummer Gottfried.

 

Nachtrag:

Max Bühler meldet per E-Mail am 30. August 2017:

"Das Archivbild: Turnverein Näfels etwa 1946 im Kurfürstenpark Weesen" stammt vom 12. Verbandsturnfest des Turnverbandes St. Galler-Oberland vom 26.09.1949 im Kurfürsten-park in Weesen. Davon gibt es auch einen Film."

 

 

Lieber Max, herzlichen Dank für deinen Hinweis. Hast du eine Ahnung, wo der erwähnte Film abrufbar ist?

Gruss im Schuss

Fridolin

 

Am 17.März 2018 schreibt Max Bühler per Email zurück mit einer Datumkorrektur und zwei tollen Infos: Erstens, dass der Film bei ihm abrufbar ist, und zweitens zaubert er gleich auch noch das Titelblatt des "Turnfestführers" hervor. Ganz herzlichen Dank, lieber Max!

Ich füge sie aus Platzgründen unter Bild der Woche 2018 ein.

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Archivbild: Turnverein Näfels beim Denkmal 1937

Das waren noch Zeiten! Imposanter Auftritt des Turnverein Näfels, Musterbeispiel einer Gemeinschaftsbildung und Stütze der Dorfkultur und des Dorflebens.

 

1. Reihe (sitzend): v.l.n.r.: Albert Auer, Gallati Fritz (Spetterfritz), Müller Karl (Schlosserkari sen.), Müller Robert (Viälähauer Robärt), Hauser Walter, Lehrer (Möhrliwalter), Hausmann Alfred sen., Schubiger Johann sen., Schwitter Emil (Chüäffer Emiil), ledig, Orler Johann, Korkarbeiter, Feldmann Karl (Chnebel Kari) (Eierkari?)

 

2. Reihe: Hauser Kurt (Frohsinn, Hebammäkurt), Müller Josef (Weibels), Brunner Otto, Sekundarlehrer, Zepf..., Villäggen, Orler Richard, Turnlehrer, Müller Arnold (Tauger Nöldi), Heusi-Märchy Otto, Briefträger

 

3. Reihe: Feldmann Josef (Ziägler Sepp), Hausmann Alfred, Jägerstübli, Oswald Hans (Schuähni Hans), Müller Engelbert (Weibels), Vettiger Josef, Cousin von Müller Engelbert,

Galli Richard (Begg Richi), Feldmann Jules (Stächer Schüll), Galli Albert ("Simon"), Heusi-Zumsteg Julius, Grüninger Josef (Fideeli), Fischli Karl (Jööschti Kari)

 

4. Reihe: Bünzli Heiri, Krieg Arnold, Lehrer, Landolt Josef (Wasmer Sepp), Müller Josef (Bico), Vettiger Josef, Bahnwärterhäuschen, Müller Martin (Bico), Nann Hans, Landolt Hans (Hilarihans), Hauser Kurt, HAWO, Schubiger-Nann Hans

 

5. Reihe: Amacher Edwin, Bachmann Max, Bachdörfli, Gallati Balz (Baberli Balz), unbe-kannt, Müller Karl, (Schlosser Kari jun.), Landolt Franz (Tänggmaal Franz), Landolt Arnold (Beggäler Nöldi), Bühler Hermann ?, Elmer Walter, Gerbi

 

6. Reihe: unbekannt, Budel Bruno, Feldmann Werner, Fähnrich (Ziägler Werni), Hauser Walter (Hebammä Walti), Hauser Armin (Hebammä Armin, Zeechäjeger)


Glarner Werbeplakat mit Bergführer und Landschaft Glarner Unterland mit Glärnisch- und Wiggis/Rauti-Massiv. www.sbbhistoric.ch
Glarner Werbeplakat mit Bergführer und Landschaft Glarner Unterland mit Glärnisch- und Wiggis/Rauti-Massiv. www.sbbhistoric.ch

 

Sonntag, 23. Juli 2017

 

Bilder der Woche

 

Soeben unter www.pinterest.de unter dem Stichwort "Schweiz" entdeckt:

Werbeplakate für das Glarnerland und Walensee.

Wer erinnert sich noch, diese auf den Bahnhöfen, vor allem im Hauptort Glarus oder auf grösseren Bahnstationen als grossformatige Plakate gesehen zu haben? Für die meisten dürfte dies in der Kindheit gewesen sein.

Die Quellenangaben und weitere Informationen zu diesen Bildern entnehmen Sie bitte www.pinterest.de mit dem entsprechenden Stichwort.


Montag, 17.7.17

 

Im Briefkasten vorgefunden

Heute Nachmittag lag ein Kuvert mit folgender Anschrift im Briefkasten_

 

In diesem Briefkuvert fand ich zehn Bierdeckel der Firma "Adler Brau" Schwanden, mit einer lustigen Werbeidee. Glarner Mundartwörter.
In diesem Briefkuvert fand ich zehn Bierdeckel der Firma "Adler Brau" Schwanden, mit einer lustigen Werbeidee. Glarner Mundartwörter.

Etwas Besonderes hat sich die Firma "Adler Bräu", Schwanden einfallen lassen. Sie liess Bierdeckel anfertigen und druckte eine ganze Reihe von Glarner Mundartwörtern darauf. Diese tragen am Stammtisch oder auf anderen Wirthaustischen zu Mundartdiskussion bei.

Ist es nicht auch Fingerzeig, die Glarner Mundart sei langsam am Verschwinden. Die Ver-mischung der Bevölkerung mit Sprachen und Dialekten aus aller Herren Länder und die Tatsache, dass in den Schulen praktisch nur noch schriftdeutsch gesprochen wird, sogar im Werkunterricht, im Hauswirtschaftsunterricht und im Turnunterricht (!) könnte die Befürch-tung aufkommen lassen, dass es keine urchige Glarner Mundart gibt. Dabei muss aber bemerkt werden, dass die Glarner Mundart in den verschiedenen Gemeinden, Dörfern und Landesteilen recht unterschiedlich gesprochen wird.

 

Hier die vorgefundenen Bierdeckel. (dem Spender, wer immer der F. ist, herzlichen Dank!)

 

 


 

 

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Die Frage der Woche

 

Mit welchem Strafmass würde ein Glarner Bürger geahndet, wenn er

den Landammann als "Standeshäuptling" bezeichnen würde?

 

 

?

 


Die Glocke vom Staafel

Seit dem 2. Juli 2017 ruft sie zum Berggottesdienst

Seit Sonntag, 2. Juli 2017, erklingt diese helle Glocke auf dem Gottesdienstplatz Obersee-Staafel. Sie wurde zum Anlass des 50-Jahr-Jubiläums des Gottesdienstplatzes 1967-2017 an der Dachkonstruktion festgemacht und zum ersten Mal geläutet. Links: Die etwa 50 Kilo-gramm schwere Glocke mit der Inschrift "Axel Gerhard Kühl", des deutschen Pastors glei-chen namens, der noch mit 74 Jahren das Diplom als Glockensachverständiger absolvierte und sie vorgesehen hatte, auf seinem Eigenheim im Lanzmühl (nähe Regensburg, Bayern) anzubringen. Axel Gerhard Kühl lebte von 1928-2006. Die Glocke kam dann mit der Familie seiner Tochter Philippa (Golling) an die Kirchstrasse nach Näfels und fand nun eine sinn-volle Bleibe im idyllischen Oberseetal. Inschrift: "Unsere Zeit ist in deinen Händen." Wie ich eruieren konnte, ist dies Psalm 31,15. Bild recht: Philippa Golling, die Donatorin, beim ersten Glockenklang.

Hier ertönt der wunderschöne Klang der Glocke: Glocke im Oberseestaafel

Angeblich soll die Glocke "Jakobsglocke" heissen. Der verstorbene Pfarrer Jacques Stäger (1923-2009) würde sich gewiss über diesen Namen freuen; denn er war sehr oft auf dem Gottesdienstplatz und erfreute die "Freiluftgläubigen" mit seinen Predigten in Glarner Mund-art. Freuen würde sich auch Domherr, Dekan und Kaplan Jakob Fäh (1917-2014), der mit seiner kürzesten Predigt ins Guiness Buch der Rekorde gehörte: An einem Prachtstag pre-digte er auf dem Staafel: "Geliebte im Herrn, die schönste Predigt ist dieser herrliche Tag in den Alpen! Amen. Wir beten den Glauben..."

Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich über die "Glocke vom Obersee-Staafel"  in der Ru-brik "Dies und Das" etwas ausführlicher ausholen. (Foto: Hans Speck, Netstal)

 


Als der Bischof unter dem Himmel zur Firmung kam...

Fundstück eine Foto in Privatbesitz

Wie auf dem Bild zu ersehen ist, war am 9. April 1924 in Näfels die Firmung. Vor 83 Jahren war es noch üblich, den Bischof unter dem "HImmel" zur Kirche zu geleiten. Gemäss Jakob Fähs Kirchlicher Chronik war es Bischof Georgius, der den Näfelser Kindern die Firmung spendete. (siehe unten Daten zu Bischof Georg Schmid von Grüneck)

 

Bild: v.l.n.r:  Himmelträger Josef Tschudi-Leu, Fritz Tschudi, Villäggen, Bischof Dr. Georg Schmid von Bruneck, hoher Geistlicher im Hintergrund unbekannt, auch die vorderen Himmelträger sind nicht eruierbar, Pfarrer Blasius Braun im Rauchmantel, im Hintergrund Kaplan Alois Fässler, der Ministrant mit dem Rauchfass ist Fritz Müller-Felber, Wydenhof, die übrigen Ministanten unbekannt. Im Hintergrund der Friedhof und möglicherweise die Ställe vom Sändlen.  Bei den beiden Häusern könnte es sich um die stattlichen Landhäuser von Fritz Hauser-Vettiger und Eugen Hauser-Äbli handeln.

(Foto: August Rusterholz-Müller, Rösslistr. 18, Näfels, heute in Privatbesitz)

 

 

Bischof Georg Schmid von Grüneck

geboren 21.11.1851 Sumvitg, gestorben 6.5.1932 Chur,

von Sumvitg.

Sohn des Martial Anton Modest, Major der päpstlichen Schweizertruppen, und der Maria Magdalene Carolina geb. Crufer.

Theologiestudium in London (unter dem Einfluss von Kardinal Henry Edward Manning) und Chur,

1875 Ordination.

1878 Dr. iur. utr. in Rom.

1880-89 Prof. am Priesterseminar in Chur.

1889-98 bischöfl. Kanzler.

1898-1908 Generalvikar des Bistums und Regens des Priesterseminars.

1908 Wahl und Weihe zum Bischof von Chur.

 

Weitgereist und sprachgewandt, wurde S. unter Papst Benedikt XV. in die vatikanische Diplomatie eingeschaltet und beteiligte sich im Sommer 1917 während des 1. Weltkriegs an der päpstlichen Friedensoffensive. Er pflegte u.a. persönliche Kontakte zu Erzherzog Franz Ferdinand von Habsburg und zum deutschen Politiker Matthias Erzberger.

Er besass gute kanonistische und organisatorische Fähigkeiten.

Im Modernismusstreit folgte er stramm der römischen Linie und schaltete sich 1910 mit Heinrich Federer integralistisch in den katholischen. Literaturstreit ein. Andererseits setzte er sich in Rom auch erfolgreich für seinen Regens Anton Gisler ein, den Dogmatiker und späteren Weihbischof, als dieser nach Erscheinen seines Buchs "Der Modernismus" (1912) selbst des Modernismus verdächtigt wurde.

(ausschnittweise entnommen aus : http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D3027.php, verfasst

von Albert Gasser


Glarner Seniorenverband in Bad Säckingen

90 Seniorinnen und Senioren liessen 100 Ballone steigen

90 Mitglieder des Glarner Seniorenverbandes reisten am 14. Juni nach Bad Säckingen. Nach dem Marsch über die längste gedeckte Holzbrücke von Stein/Säckingen über den Rhein nach Bad Säckingen, besuchten sie, geführt von Karl Braun (wandelndes Lexion von Bad Säckingen) das Fridolinsmünster, assen im "Kater Hiddigeigei" zu Mittag und begaben sich in den gepflegten Park rund um das Schloss Schönau (Trompeterschloss). Nach Kon-takten mit dem stv. Bürgermeister Wolfgang Lücker, dem Präsidenten des Freundeskreises Näfels/Glarus Winfried Ays, dem ehemaligen Kirchenpräsidenten Werner Rauscher (Mann der ersten Stunde der Glarner Partnerschaft) tauchte unerwartet auf der Schlosstreppe der "Trompeter von Säckingen" (Heinz Blum) auf und wurde mehrmals zu Zugaben herausge-klatscht. Dann liessen die begeisterten Glarnerinnen und Glarner 100 Luftballone in den Glarner Farben (rot-weiss-schwarz) in den Sommerhimmel steigen. (Foto: Peter Meier, Ennenda)

Oben links: Die längste gedeckte Holzbrücke Europas von Stein nach Bad Säckingen.

Oben rechts: Fridolin und Ursus hoch an der Front des Fridolinsmünsters.

Untern links: Die Glarner Seniorinnen und Senioren im Fridolinsmünster den Ausführungen von Karl Braun (wandelndes Lexikon von Bad Säckingen) lauschend.

Untern rechts: "Der Trompeter von Säckingen" (Hans Blum) er spielte ausgezeichnet auf und wurde mehrmals herausgeklatscht. (Foto: Peter Meier, Ennenda)

Badische Zeitung Bad Säckingen

Zu Gast bei Freunden

100 Luftballons stiegen beim Besuch aus dem Glarus gen Himmel.

Dieses Bild ist in der Badischen Zeitung am 16.6.2017 erschienen und mit untenstehendem Text ergänzt. (Foto: Rutschmann, Badische Zeitung Bad Säckingen)
Dieses Bild ist in der Badischen Zeitung am 16.6.2017 erschienen und mit untenstehendem Text ergänzt. (Foto: Rutschmann, Badische Zeitung Bad Säckingen)

BAD SÄCKINGEN (dru).

 

90 Mitglieder des Glarner Seniorenverbands haben bei einem Ausflug mit Münsterbesichti-gung Bad Säckingen kennengelernt. Organisator Fridolin Hauser erklärte, er wolle die Gastfreundlichkeit der Trompeterstadt den Menschen aus dem gesamten Kanton Glarus vermitteln.

Als damaliger Bürgermeister von Näfels in der Schweiz gilt Hauser als Initiator der Städte-partnerschaft mit der Trompeterstadt. Als Näfels 2011 in die Einheitsgemeinde Glarus Nord eingeschlossen wurde, wurde die Städtepartnerschaft dementsprechend erweitert. Um auch die übrigen Kantonsteile – Glarus Süd und Glarus Stadt – mit Bad Säckingen vertraut zu machen, brachte Hauser den Seniorenverband mit einem interessanten Programm in die Stadt.

Über die Holzbrücke trafen die Senioren in Säckingen ein und ließen sich von Karl Braun durch das Fridolinsmünster führen. Nach einem Mittagessen im Kater Hiddigeigei versam-melten sich die Besucher im Schlosspark, wo sie vom stellvertretenden Bürgermeister, Wolfgang Lücker, dem Präsidenten des Freundeskreises Näfels, Winfried Ays, und dem früheren Vorsitzenden des Kirchengemeinderats, Werner Rauscher, begrüßt wurden.

 


Auf einen Auftritt von Heinz Blum als Trompeter von Säckingen folgte ein symbolischer Ausdruck der Freundschaft zwischen Bad Säckingen und dem Glarus: Die Teilnehmer ließen 100 Luftballons in den Farben rot, weiß und schwarz bei bestem Wetter gen Himmel steigen. Die Farben repräsentieren sowohl Bad Säckingen als auch den Kanton Glarus.

 

 

 


 

            Trouvaille, zugestellt von einem hochgeschätzten Freund aus Schwyz

Am 21. November 1796 heiratete Alois Reding die achtzehn Jahre alte Louise Bach-mann von Näfels, eine Tochter des Jost Bachmann und der Susanne von Surbeck. Kein Jahr später, am 7. Oktober 1797, entriss ihm der Tod die junge Frau; sie starb drei Wochen nach der Geburt des Töchterchens Louise, das dem schwer geprüften Witwer unendlich ans Herz wuchs und dessen früher Tod im Dezember 1817 für ihn dereinst ein furchtbarer Schlag sein sollte.

 

Felix Donat hat das Aquarell von David Alois Schmid (1791-1861) wie folgt beschriftet:

 

„Nach einer Votivtafel in der St. Franciscuscapelle in Morschach. Landammann und Pannerherr Alois Reding bei heftigem Föhnsturm mit seiner ersten Ehefrau Luisa Bachmann, von Uri mit Brunner Schiffsleuten zurückkommend, am Steuerruder steht der spätere Ratsherr Dominic von Euw“. Staatsarchiv Abb.69

St. Franziskuskapelle in Morschach, in der die Votivtafel hing. (Foto: www.picswiss.ch/Schwyz/SZ-14-04.html)
St. Franziskuskapelle in Morschach, in der die Votivtafel hing. (Foto: www.picswiss.ch/Schwyz/SZ-14-04.html)

Porträts von Alois Reding


 Abschied Alois Reding

Historiengemälde des 19. Jahrhunderts: Landeshauptmann Alois Reding nimmt im Frühjahr 1798 in Schwyz den Segen seines Vaters entgegen, bevor er als General der Innerschwei-zer Truppen gegen die Franzosen zieht. Der Blick des Vaters in Richtung Himmel symboli-siert das Gottvertrauen der Innerschweiz, die ihr Schicksal in Gottes Hand legt. Das Bild steht für den Wehrwillen und den Unabhängigkeitswillen der Innerschweiz. (Ausschnitt aus dem Orginalgemälde) Maler: August Weckesser (1821-99).


Hochzeit vor über 80 Jahren

So ging's zur kirchlichen Hochzeit anno 1936 in Näfels. Ein seltenes Bild in der "Gerbi". "Fusshochzeit", Brautpaar Julius und Margrith Landolt schreiten mit der ganzen festlichen Gesellschaft von der "Müli" bis zur Hilariuskirche.
So ging's zur kirchlichen Hochzeit anno 1936 in Näfels. Ein seltenes Bild in der "Gerbi". "Fusshochzeit", Brautpaar Julius und Margrith Landolt schreiten mit der ganzen festlichen Gesellschaft von der "Müli" bis zur Hilariuskirche.

Erstmals organisierten Cousinen und Cousins der "Mühle"-Familien ein Treffen in Näfels. 46 echte, zugeheiratete und als Nachkommen erzeugte "Mühlekinder" fanden sich ein. Zu diesem Anlass durfte ich eine Power Point Präsentation zusammenstellen. Aus verschie- densten Quellen wurden alte Fotos zusammengetragen, die zu einer bunten Sammlung von schliesslich 167 Bildern der "Festgesellschaft" zum Nachtisch gezeigt werden konn- ten. Eines der kuriosesten Fotos mit einem unglaublichen Seltenheitswert ist die einher- schreitende Hochzeitsgesellschaft von Julius und Margrith Landolt anno 1936. Man be- achte die Struktur dieses "Hochzeitszuges", die festlichen Kleider der Herren und der Damen, bei den Herren ab es Filzhüte, Goggs, Zylinder und Fräcke, Damen trugen lange Kleider, im Hintergrund folgen gar Hochzeitsgäste im Militärgewand.

Im Bildhintergrund das Wohnhaus von Alfred Feldmann-Speck, Sigrist Willi Schwitter und ganz im Hinterrund Häuser vom Hörnli.

(Quelle: Power-Point-Präsentation: "Es landoltet sehr..."  (167 Bilder)

 

Genealogische Daten:

Bräutigam: Julius Landolt, geboren 5. Oktober 1900, gestorben 20. Dezember 1988, Küchenchef und Hotelier in Bad Ragaz.

Heirat: 27. Mai 1936 in Näfels.

Braut: Margeritha Magdalena Hauser ("Boggmelggä), geboren 19. Dezember 1913, gestorben 31, Januar 1996 in Bad Ragaz.

Kinder

Kurt Julius Melchior * 15. Februar 1938 (Nr. 899)

René *30. August 1939 (Br. 890)

Rolf Walter *5. Dezember 1941 (Nr. 969)

 

(entnommen aus der Genealogie Landolt, Näfels, Glarner Landesarchiv Glarus)

 


 

Eine absolute Weltpremiere:

Obersee aus der Vogelschau!

      

Wow! Gewöhnlich Sterbliche haben den Obersee ob Näfels noch nie im Leben so gesehen. Drohnen-aufnahme von Gabriel Rimann vor wenigen Tagen. Links das Berggasthaus Obersee, Bildmitte der graue Platz am Springbrunnen, von wo aus die Drohne gestartet ist.
Wow! Gewöhnlich Sterbliche haben den Obersee ob Näfels noch nie im Leben so gesehen. Drohnen-aufnahme von Gabriel Rimann vor wenigen Tagen. Links das Berggasthaus Obersee, Bildmitte der graue Platz am Springbrunnen, von wo aus die Drohne gestartet ist.

Beim - bei schönem Wetter - obligaten täglichen Spaziergang um den Obersee begegnete ich einem Mann, der beim "Springbrunnen", zwei Kurven hinter dem Obersee Berggasthaus. aufmerksam auf seinen Laptop schaute. Wie sich herausstellte, beobachtete er die Bilder, die von seiner Drohne aus wohl 500 Metern aus der Vogelschau gefilmt wurden. Faszinierend war zu erfahren, dass der winzige Punkt am Rand des Kiesplatzes und der Kurve "Springbrunnen" wir waren. Zwar nicht erkennbar, aber sichtbar. Der professionell arbeitende Filmer oder Fotograf entpuppte sich als Gabriel Rimann, der an diesem herrlichen Sonnentag sowohl vom Haslensee, der gerade Wasser führte, als auch vom Obersee fantastische Aufnahmen mit seiner Drohne machte.

 

Ich habe zwar den Obersee schon vom Rauti, vom Brünneler oder Zindelspitz aus gesehen und gestaunt; aber eine derart präzise wandernde Aufnahme aus senkrechter Höhe ist mir erstmals vor die Augen gekommen.

 

Gerne gebe ich hier die Koordinaten des "Drohnenspezialisten" bekannt:

 

Gabriel Rimann

Swisspublic PC Service Center

Landstrasse 41

CH-8750 Glarus

E-Mail: info@swisspublic.com

www. swisspublic.com

 

Tel. 055 - 650 26 30

 


 Vier Glarner Musikrekruten beim Spiel

Die Tournee hat in Schwyz begonnen!

Am Dienstag, 16. Mai 2017, 19 Uhr 30, startete das Korps des Rekrutenspiels 16-1/2017 nach rund zehn Wochen RS (sie dauert insgesamt 21 Wochen) seine Tournee im Mythen- forum Schwyz mit einem fulminanten Auftritt und hohem Können.

Das Programm:

 

Nationalhymne

von Alberich Zwyssig

Bundesrat Gnägi-Marsch

von Albert Benz

Stets in Truure

Traditional arr. von Thomas Rüedi

Baselstab (Tambouren)

von Willy Blaser

Inflagranti (Tambouren)

von Ivan Kym

Song of Hope

von Peter Meechan

Danzon No. 2

Arturo Marquez transcr. von Oliver Nickel

                                                   Pause

 

Festival Bells

von Thomas Doss

Lux aurumque

von Eric Whitare

Gleaming Rays (Tambouren)

von Philipp Meyer

Don’t stop me now

von Freddie Mercury arr. Sawako Yamazato

Visions

Von Mario Bürki und Stefan Kurzo

 

 

Rekrutenspiel 16-1 / 2017: Zur Tournee bereit!  Start im Mythenforum Schwyz am 16. Mai 2017.  Die RS dauert insgesamt 21 Wochen.                         -  Siehe auch: www.fb.com/militaermusik.ch  und/oder  www.militaermusik.ch)
Rekrutenspiel 16-1 / 2017: Zur Tournee bereit! Start im Mythenforum Schwyz am 16. Mai 2017. Die RS dauert insgesamt 21 Wochen. - Siehe auch: www.fb.com/militaermusik.ch und/oder www.militaermusik.ch)

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Die vier Glarner Musikantem im Korps:

 

Julien Scheurer, Mollis: Klarinette

Hans-Ueli Landolt, Näfels: Saxophon

Christoph Hauser, Näfels, Trompete

Pascal Schwitter, Näfels, Tuba

 

Die unverwüstlichen Glarner.... und alle fünf von Glarus Nord! : Pascal Schwitter, Tuba, Näfels; Julien Scheurer, Klarinette, Mollis;  Christoph Hauser, Trompete, Näfels; Hans-Ueli Landolt, Saxophon, Näfels; Wm Nicolas Décailloz, Niederurnen.
Die unverwüstlichen Glarner.... und alle fünf von Glarus Nord! : Pascal Schwitter, Tuba, Näfels; Julien Scheurer, Klarinette, Mollis; Christoph Hauser, Trompete, Näfels; Hans-Ueli Landolt, Saxophon, Näfels; Wm Nicolas Décailloz, Niederurnen.
Tuba-Quartett: links Pascal Schwitter (Näfels GL) mit Simon Frei (Hägglingen AG), Ruedi Fuster (Eggerstanden AI) und Etienne Samuel Mettaz (Fully VS)- Foto: EDV, Bern.
Tuba-Quartett: links Pascal Schwitter (Näfels GL) mit Simon Frei (Hägglingen AG), Ruedi Fuster (Eggerstanden AI) und Etienne Samuel Mettaz (Fully VS)- Foto: EDV, Bern.

Bildergalerie vom Premiere-Konzert in Schwyz: Oben links: Gespenstische Showtime der schmissigen Tambouren. Oben rechts: Mit verdientem Applaus wurde nicht gespart. Unten links: Mit den Trompetensolisten am Bühnenrand, u.a. mit Christoph Hauser, dritter von links. Unten rechts: Oberst Philipp Wagner bei seiner eindrücklichen Dankes- und Motivations-Performance. (Fotos: EMD Bern)


Amor delos dois

Das Fatimawochenende vom 13./14.Mai 2017

Unterschiedlicher könnten die Geschwisterpaare nicht sein! Hier die beiden Hirtenkinder von Fatima Jacinta und Francisco Marto, die dieses Wochenende von Papst Franziskus I. in Fatima heiliggesprochen wurden, da das überraschende portugiesische Geschwisterpaar Luiza und Salvador Sobral, die am Eurovision Song Contest 2017 mit dem Lied "Amor delos dois" überragend gewannen.

Das "portugiesische" Wochenende mit den gewissermassen in die Champions League der Katholiken erhobenen Jacinta und Francisco und die aus dem Nichts aufsteigenden Song- stars Luzia und Salvador. Luzia schrieb den Song, Salvador trat auf der von  Scheinwer- fern gleissenden ESC-Bühne erfolgreich auf. Portugal - zwei Lichterscheinungen, eine religiöse am portugiesischen Himmel und eine weltliche im Reich der Schlagersterne.

 

Hier der Songtext

in Originalsprache

 

 Se um dia alguém perguntar por mim

Diz que vivi p'ra te amar
Antes de ti, só existi
Cansado e sem nada p'ra dar

Meu bem, ouve as minhas preces
Peço que regresses, que me voltes a querer
Eu sei que não se ama sozinho
Talves devagarinho possas voltar a aprender

Meu bem, ouve as minhas preces
Peço que regresses, que me voltes a querer
Eu sei que não se ama sozinho
Talves devagarinho possas voltar a aprender

Se o teu coração não quiser ceder
Não sentir paixão, não quiser sofrer
Sem fazer planos do que virá depois
O meu coração pode amar pelos dois

 

 

Songtext in deutscher Übersetzung



Wenn jemand eines Tages nach mir fragt
Sag, dass ich lebte, um dich zu lieben
Vor dir habe ich nur existiert
War müde und hatte nichts zu geben

Meine Liebste, erhöre mein Flehen
Ich bitte darum, dass du zurückkommst und dass du mich wieder lieben willst
Ich weiss, dass man nicht alleine liebt
Vielleicht kannst du es langsam wieder lernen

Meine Liebste, erhöre mein Flehen
Ich bitte darum, dass du zurückkommst und dass du mich wieder lieben willst
Ich weiss, dass man nicht alleine liebt
Vielleicht kannst du es langsam wieder erlernen

Wenn dein Herz nicht nachgeben will
Keine Leidenschaft spüren will, nicht leiden will
Ohne einen Plan zu schmieden, was danach kommen wird
Dann kann mein Herz für uns beide lieben

 

 

 

Quellen:

http://de.catholicnewsagency.com/story/das-wunder-der-heiligsprechung-von-francisco-und-jacinta-der-hirtenkinder-von-fatima-1875

http://www.spiegel.de/fotostrecke/salvador-sobral-portugal-gewinnt-eurovision-song-contest-fotostrecke-147473-7.html

http://songtextes.de/songtexte/salvador-sobral-amor-pelos-dois


 

Kanti Glarus - ganz gross!

"6417 Fridolin Robotik" gewinnt Ausscheidung in Kalifornien!

Das Team von Luc Feitknecht hat an der University of California, Irvine, den Wettbewerb unter 60 teilnehmenden Teams gewonnen und sich für die Weltmeisterschaft qualifiziert.

Für das "Kanti-Familienalbum"

Hinterste Reihe: v.l.n.r: Urs Hauser, Kantonsschullehrer (Mathematik, Informatik) Jürg Staub und Stefan Zünd (Hauswarte), Hans Wiederkehr, Christopher Golling, György Javorka, Heini Grob, Peter Aebli, Rektor Kantonsschule, Fritz Schiesser, VR-Präsident Technische Betriebe Glarus Nord, Regierungsrat Beny Mühlemann, Bildung und Kultur

 

Mittlere Reihe: Dario Stocco, Nina Schmidt, Vreni Hürlimann, Jacques Marti

 

Unterste Reihe: Simon Balkau, Sven Keller, Christian Hürlimann, Kantonsschullehrer, Emre Eryilmaz, Linda Javorka, Lukas Feitknecht, Kantonsschullehrer (Physik) , Projektleiter, Luca Wiederkehr, Ramon Rhyner (Foto: http://www.kanti-glarus.ch/xml_2/internet/de/application/d2001/f2801.cfm)

 

Sponsoren

glarner energie!

GRB Glarner Regionalbank

Bäckerei Gabriel, Glarus

Dr. med. dent. Michael Eberle, Schwanden

Fritz Landolt AG, Näfels

Nord Drivesystems, Deutschland

Mühletaler + Fischli AG, Näfels

Stüssi Holzbau AG

Sourve Graphics

Stiftung Annemarie Schindler

Ida und Rudolf Schrepfer-Laager Stiftung RHS & P

Lions Club Glarus

Teamco Foundation Schweiz
Kamm-Bartel-Stiftung
Rotary Club Glarus

 

Technisches Know How und Support

Marti Engineering AG, Mitlödi

SKS Rehab AG, Schwanden

Goethe AG, Metallwarenfabrik, Glarus

 

Projektleitung

Lukas Feitknecht, Kantonsschule Glarus

Urs Hauser, Kantonsschule Glarus

Christian Hürlimann, Kantonsschule Glarus

 

Mentoren Technik

Hans Broder, SKS Rehab AG, Schwanden

Jacques Marti, Marti Engineereing G, Mitlödi

Fritz Schiesser, Dipl. Ing. ETH, Oberurnen

György Javorka, Näfels

Hans Wiederkehr, Ziegelbrücke

Simon Balkau, Schwändi

Dario Stocco, Oberurnen

Heini Grob, Obstalden

 


Walter Feldmann sen., Pionier des "Fridolin", ist nicht mehr.

Am vergangenen Samstag ist Walter Feldmann sen., zu Hause gestorben. 

Er lebte vom 3. April 1930 bis 29. April 2917.

 

Er hat seine berufliche Karriere in Schaffhausen abgebrochen, um dem Ruf seines Vaters zu folgen und in dessen Druckerei in Schwanden mitzuhelfen. Mit  unermüdlichem Einsatz und viel Ehrgeiz erweiterte und entwickelte er den "Fridolin" in Schwanden als Druckerei- betrieb und schuf mit der Wochenzeitung "Fridolin" einen Gratisanzeiger, der sich hoher Abdeckung und grosser Beliebtheit erfreute. Gross und vielfältig ist die Zahl seiner ge- druckten Publikationen, Bücher und Broschüren, die höchsten Ansprüchen in Gestaltung und Druckqualität zu genügen vermochten.

Als Unternehmer leistete er im Glarner Hinterland Pionierarbeit. Er hatte den Ruf eines star- ken, autoritären, aber partiarchalischen Chefs, der gegenüber seiner Belegschaft mit ho- hem Verantwortungsbewusstsein und Ethos gegenübertrat.

 

Persönlich erfuhr ich seine jahrzehntelange Freundschaft und Kameradschaft, habe ihm Förderung und Ermunterung zu verdanken und genoss als freier Mitarbeiter und Kolumnist sein uneingeschränktes Vertrauen.

Das sind Werte und Raritäten, die man nicht kaufen kann, die aber Sinn und Lebens-qualität bedeuten und die sich lebenslang auswirken. Jeder Mensch hat Vorzüge und Gren- zen, Stärken und Schwächen. In Erinnerung bleiben das Gute, das Aufbauende und die Er- fahrung von Respekt und Anerkennung.

 

Walter Feldmann sen. wurde in den letzten Jahren von den Gebresten des Alters ein- geholt, wurde aber von seiner Lebenspartnerin Renate liebevoll betreut und begleitet. Nach einem bewegten Leben von Hochs und Tiefs durfte er vergangenen Samstag friedlich ein- schlafen.

Er wünschte keinen Nekrolog. Beredtes Zeugnis seines Lebens und Kämpfens ist das Geschaffene, das er hinterlässt. Und das macht ihm keiner so schnell nach.

 

Mir bleibt, herzlich zu danken.

Lieber Walter, gute Reise!

 

Mit stillem Gruss und herzlichem Beileid an Renate, die Trauerfamilien und an alle, die Walter zu danken haben.

 

In Freundschaft

Fridolin alias Fridli Osterhazy, alias Pankraz, alias -y., etc., etc.

 

    Zum Abschied (1)

 

Liäbä Walter, bisch etz g’gangä,

abberuäffä äifach soo.

Nüüt meh z liidä häsch und z bangä

 und kä Soorgä sowieso.

 

Liäbä Walter, bisch etz dännä,

 dett bim eebig-groossä Heer,

nu nuch Ruäh und nüüt mehr z rännä,

wiiter nuuch as ds Schtäärnämeer.

 

Liäbä  Walter, bisch nuch daa

i Gedanggä ganz genau,

schpeeter sind ja  miir dä draa

ächlä schpeeter chämmer au.

                                                    -y.

 

 (1)  Der obige Vers wird im Fridlibund bei der Totenehrung von verstorbenen Fridlenen verlesen. Er möge für den Schöpfer des "Fridolin" sinnvolle Anwendung finden.

Tödi - Wächter über dem Glarnerland (Foto: Edi Huber)
Tödi - Wächter über dem Glarnerland (Foto: Edi Huber)

Das "Schandbild" des Jahrhunderts!

Regierungsrat kapituliert vor einem einzigen speziellen Mitbürger!

Näfelser Fahrt gestört!

Das "Schandbild" des Jahrhunderts! Militär, Regierung und die weltliche Prozession ziehen abseits des Fahrtsweges und abseits des vierten Gedenksteines vorbei, weil ein Liegenschaftbesitzer ein Rechtbott erteilt hat! (Foto: Daniel Fischli, Suedostschweiz)
Das "Schandbild" des Jahrhunderts! Militär, Regierung und die weltliche Prozession ziehen abseits des Fahrtsweges und abseits des vierten Gedenksteines vorbei, weil ein Liegenschaftbesitzer ein Rechtbott erteilt hat! (Foto: Daniel Fischli, Suedostschweiz)

Das corpus delicti in Farbe ist publiziert! In der Dienstagsausgabe der "Südostschweiz-Gla- rus" vom 25. April 2017, Nr. 104, Seite 5 (übrigens als Illustration für die landrätliche Vor- lage über die Löhne der Kantonsangestellten (das auch jene der Regierung enthält), ist das obige Bild erschienen, das den Vorbeimarsch des Militärs, des Regierungsrates in corpore und der nachfolgenden weltlichen Prozession am vierten Gedenkstein zeigt). Der Liegen- schaftsbesitzer hat im Vorfeld ein Rechtbott erlassen, dass das Betreten seiner Liegen- schaft verbietet.  Er hat eine etwa 5 Meter breite Schotterstrasse zu seinem Stall und einen bewilligungspflichtigen Vorplatz illegal erstellt, erhielt nach Entdecken einen Baustopp und den Entscheid des Gemeinderates Glarus Nord mit einem Räumungsbefehl und der An- drohung, die Gemeinde werde sonst unter Polizeischutz eigenständig handeln. Der Be- schluss blieb unausgeführt, weil sich der Regierungsrat auf die Bedenken des Kantons-polizei hin entschied, aus Gründen der Sicherheit und zur Verhütung unberechenbarer Re- aktionen des Liegenschaftsbesitzers vom Fahrtsweg abzuweichen und die Stelle zu um- gehen.

 

Nicht auf dem Bild sichtbar sind die Erdhaufen und die Schotterstrasse. Der religiöse Part der Fahrtsprozession wurde von der Polizei an Ort und Stelle gewarnt. Dekan Harald Eich-

horn entschied sich aber, den Ritus auch unter erschwerten Umständen durchzusetzen und

überkletterte die Hindernisse, die Geistlichkeit und viele Fahrtsteilnehmer folgten ihm.

 

Ein einzelner Mitbürger vermochte also den Ritus der Näfelser Fahrt (die seit 1389 gefeiert wird) und deren Weg durch Gedenksteine vorgegeben ist, zu stören. Der ganze Staats-

apparat war nicht im Stande diesen einzelnen Störefried in Schanken zu halten - ein be- denkliches Signal der Verletzlichkeit unserer demokratischen Staatsordnung.

 

Die übrigen Anstösser am Fahrtweg, die teilweise sogar den Durchgang durch ihre Gärten dulden müssen, können sich fragen, ob sie ihre Liegenschaft auf gleiche Weise schützen sollen, wenn das so einfach geht....

 

Bereits zwei Jahre vorher war der Fahrtsweg im Letzhof wegen der von allen Instanzen ver- sehentlich gestatteten Baubewilligung durch einen 20-minütigen Stau behindert worden. Statt einer Geländeanpassung wurde in einem Kompromiss eine acht Meter lange Rampe errichtet, die nun auf ewige Zeit auf- und abgebaut werden muss.

 

Die Näfelser Fahrt wird von den Politikern als zweithöchster politischer Feiertag (neben der Landsgemeinde) bezeichnet. Das Fahrtsgesetz ist das älteste Gesetz in der gültigen Ge- setzessammlung.  Man muss sich ernstlich fragen, warum die Regierung, die mit allen Kom petenzen der Durchsetzung ausgestattet ist, nicht für den gesetzlich verankerten Ablauf der Näfelser Fahrt Nachachtung verschafft... ? (siehe weiter unten "Das Bild der Woche")

 


"Glaarner Böögg" 2017 - mit Tödi-Tüächli ummä Hals. 24. April 2017. Nach 9 Min. 56 Sek. flog sein holdes Haupt in die Luft und kündete einen schönen, heissen Sommer an. Daas wäm-mer dä nuch gäärä gseh... (Foto: NZZ, Zürich)
"Glaarner Böögg" 2017 - mit Tödi-Tüächli ummä Hals. 24. April 2017. Nach 9 Min. 56 Sek. flog sein holdes Haupt in die Luft und kündete einen schönen, heissen Sommer an. Daas wäm-mer dä nuch gäärä gseh... (Foto: NZZ, Zürich)

Empörte Fahrtsgänger beim Durchschneiden der Absperrung durch den  Liegenschaftsbesitzer. Dadurch war der Weg frei für die Geistlichen, die allerdings  durch Aufschüttungen behindert waren. (Foto Daniel Fischli, Südostschweiz Glarus)
Empörte Fahrtsgänger beim Durchschneiden der Absperrung durch den Liegenschaftsbesitzer. Dadurch war der Weg frei für die Geistlichen, die allerdings durch Aufschüttungen behindert waren. (Foto Daniel Fischli, Südostschweiz Glarus)

Näfelser Fahrt - religiöser Teil der Fahrt massiv behindert

oder

Wie ein Einzelner den zweithöchsten politischen Feiertag des Glarnerlandes stört

 

Der Besitzer einer kleinen Liegenschaft, auf dem der vierte der elf Gedenksteine steht, hat ein Rechtbott erlassen, das jedermann verbietet, sein Gelände zu betreten. Die Näfelser Fahrt zieht mit ihrer Prozession entlang der durch das ganze Dorf verstreuten Gedenksteine. Teilweise führt der "Fahrtsweg" über priva- tes Areal, teils sogar durch Gärten und Wiesen. Beim vierten Gedenkstein verlässt die Prozession die Risistrasse auf eine kleine Wiese mit dem erwähnten vierten Gedenkstein. Bei jedem dieser Steine bilden die Geistlichen einen Kreis, um zu beten. Die neun Kirchenfahnen und acht Vortragekreuze umsäumen diese Gruppe zum vertrauten BIld, die an die Urfahrt, den Kreuzgang für die Gefallenen, erinnert. Der Liegenschaftsbesitzer, der mit den Behörden wegen baulicher Ungereimtheiten im Clinch steht, wollte offenbar ein Zeichen setzen, um mit diesem Durchgangsverbot einen Deal mit der Gemeindebehörde abzuschliessen. Zudem erstellte er ohne Baubewilligung eine rund 5 Meter breite Baustrasse zu einem Stall und errichtete einen von der Grösse her ebenfalls bewilligungspflichtigen Platz. Dem Aushub lagerte er in der Nähe des Gedenksteines. Die Gemeindebehörde, durch private Hinweise auf dieses "Fahrtshindernis" hingewiesen, verfügte einen Baustopp und forderte den Liegenschaftsbesitzer auf, bis am Vorabend der "Fahrt" den ungehinderten Durchgang wieder herzustellen und drohte, gegebenenfalls am Fahrtsmorgen mit entsprechenden Gerätschaften aufzufahren und die Räumng selber auszuführen, und zwar unter Polizeischutz.

 

Am Vortag der "Fahrt"  brachte der Gemeindepräsident der Standortgemeinde Glarus Nord seine Entschlossenheit zum Ausdruck, den Behördenbeschluss durchzusetzen. Doch da insistierte die Polizei, der Liegenschaftsbesitzer, der offenbar sogar Drohungen ausgesprochen habe für den Fall einer solchen Ak- tion; es sei ratsam, aus Gründen der Sicherheit die besagte Wiese nicht zu be- treten und von Behördenaktionen abzusehen, da man nicht wisse, wozu der Lie- genschaftsbesitzer fähig sei. Der Gemeindepräsident bekräftigte seine Ent- schlossenheit zum Einschreiten.

 

Da wandte sich die Polizei an den Regierungsrat mit der erwähnten Sorge um die Sicherheit. Diese beschloss offenbar um rund 17 Uhr am Vortag der "Fahrt", er werde die Wiese nicht betreten und diese auf der öffentlichen Risistrasse passie- ren. Der Liegenschaftsbesitzer hatte inzwischen einen kleinen Bagger auffahren lassen und zwei Rechtbott-Tafeln eingemauert. Am Fahrtsmorgen war die be- sagte Liegenschaft mit einem rotweissen Band abgesperrt.

 

Die Regierung wich dann von der üblichen Route ab und liess den Gedenkstein

rechts liegen.

 

Als der religiöse Teil der Fahrt ankam, war das rotweisse Band bereits von einem Fahrtsbesucher durchgeschnitten. Ein Polizist wies den Kreuzträger der Franziskaner auf das Rechtbott hin und wollte ihn bewegen, wie die Regierung das besagte Gebiet zu meiden. Der Franziskanerbruder informierte den Dekan, der ohne Zögern die Baustelle betrat und über die Schotterstrasse kraxelte, wo- rauf ihm alle Geistlichen folgten. Sie und mitbetende Landsleute kletterten über die illegale Baustrasse und den Aushub-Erdhaufen und zogen, in zwar etwas durcheinander geratenen Formation ihre Gebete durch. (siehe Bild)

 

Fazit:

1. Ein einzelner Mitbürger hat es geschafft, nicht nur den Regierungsrat zur Ab- weichung der Fahrtsroute zu bewegen, sondern die Fahrtsprozession zu stören.

 

2. Mit seinem Entscheid kompromittierte der Regierungsrat aus seiner Abwä- gung zwischen Sicherheit und Kultus die Gemeindebehörde, die für die Gewähr-leistung der Fahrts-Route zuständig ist und gewillt war, dieser Pflicht nachzukom- men.

 

3. Mit seinem Entscheid hat der Regierungsrat Störungen und Erschwernisse für den religiösen Part der Fahrt in Kauf genommen und das religiöse Empfinden verletzt und muss sich den Vorwurf gefallen lassen, den regulären Ablauf der "Fahrt" wissentlich oder gedankenlos gestört zu haben.

 

4. Die Geistlichkeit liess sich nicht beirren und setzte unter erschwerten Umstän- den den gewohnten Weg und den gewohnten Kult durch. Die Kreuz- und Fah- nenträger waren gezwungen, auf der Risistrasse zu bleiben. Die Würde der "Fahrt" ist aber durch diese Erschwernisse gestört worden und die Regierung hat sich mit ihrem Verzicht, dieses zu verhindern, zum Mittäter gemacht.

 

5. Es ist anzunehmen, dass sich die nun folgenden, wohl eher juristisch geführ- ten Verfahren gegen den Liegenschaftsbesitzer in die Länge ziehen, viel Auf- wand und Kosten verursachen dürften und letztlich - wie so oft - im Sand verlaufen.

 

6. Die ausgezeichnete Rede von Landesstatthalter Dr. Andrea Bettiga im Schnei-singen zur Erhaltung der Werte erhält mit dem Regierungsratsentscheid vom Vor- abend angesichts der Nichtanwendung im konkreten Fall einen schalen Nachge-schmack.( Schlussabschnitt der Rede: "...Trotzdem gibt es im Kanton Glarus und in der Schweiz eine klare Werte- und Gesellschaftsordnung. Und die soll, mehr noch muss, uneingeschränkt respektiert werden!
Kämpfen wir für unsere Ziele und unsere Werte, nicht mit Waffen, aber mit unserer Einstellung – nicht verbissen und feindlich, sondern mit Respekt und Bestimmtheit.
Stehen wir ein für unsere Wertvorstellungen mit dem Mut unserer Vorfahren, mit dem Stolz der Glarnerinnen und Glarner.
Kein Ort kann dafür symbolträchtiger sein als hier in Schneisingen.
In diesem Sinne bitte ich für Land und Volk um den Machtschutz Gottes." )

 

7. Die vom Fahrtsprediger Pfarrer Alfred Böni warnende Mahnung, heute drohten weniger die Gefahren von aussen, sondern von innen durch uns, wurde durch diesen Vorfall zum Exempel. "Machet den Zuun nicht zu wiit", dieses in der Fahrtspredigt ebenfalls zitierte Wort des Niklaus von Flüe könnte auch für die Toleranz der Regierung gelten.

 

und schliesslich

 

8. In diesem Staat stimmt etwas nicht mehr, wenn ein Einzelner die Gemeinschaft aller sanktionslos stören kann.

 

Die Näfelser Fahrt ist ein Gemeinschaftsanlass, bei dem man auch über die Ge- fährdung unserer Werte nachdenkt.

Die in allen übrigen Teilen sehr schöne und würdige "Fahrt" hat aber ihre Grenze im Makel der Störung des Fahrtsritus am vierten Gedenkstein.

 

 

So war es...

Näfelser Fahrt, vierter Gedenstein: Die Geistlichen beten bei jedem der elf Gedenksteine und befinden sich auf druch Rechtbot untersagtem Gebiet. (Foto: Daniel Fischli, Südostschweiz-Glarus)
Näfelser Fahrt, vierter Gedenstein: Die Geistlichen beten bei jedem der elf Gedenksteine und befinden sich auf druch Rechtbot untersagtem Gebiet. (Foto: Daniel Fischli, Südostschweiz-Glarus)

So hätte es sollen sein...

Üblicher Ritus beim vierten Gedenkstein im Normfall. Dieser Ritus wurde gestört, weil der Regierungsrat aus Sicherheitsgründen davon absah, durchzugreifen. (Foto: www.lebendige-traditionen.ch)
Üblicher Ritus beim vierten Gedenkstein im Normfall. Dieser Ritus wurde gestört, weil der Regierungsrat aus Sicherheitsgründen davon absah, durchzugreifen. (Foto: www.lebendige-traditionen.ch)

 

Der Vollständigkeit halber hier der wörtliche Text der Gebete beim vierten Gedenkstein.

 

 Beim vierten Stein

 

V. = Vorbeter / A. = alle/ 1  = Erster Chor/ 2 = Zweiter Chor

 

 

V. Wir beten für unsere Betagten

L. Christus spricht:

     “Selig, die das Wort mit reinem Herzen hören,

     daran festhalten und durch ihre Ausdauer Frucht bringen.”

     (vgl. Lk 8,15)

 

PSALM  27. 1,4,6, 14

1        Der Herr ist mein Licht und mein Heil:

          Vor wem sollte ich mich früchten?

2        Der Herr ist die Kraft meines Lebens;

          Vor wem sollte ich bangen?

1        Nur eines erbitte ich vom Herrnm

          Danach verlangt mich:

2        Im Hause des Herrn zu wohnen

          alle Tage meines Lebens.

1        Mein Herz denkt an dein Wort: “Sucht mein Angesicht” !

          Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.

2        Hoffe auf den Herrn, und sei stark!

          Hab festen Mut, und hoffe auf den Herrn!

1        Ehre se idem Vater und dem Sohn und dem heilige Geist

2        wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit        

          und in Ewigkeit. Amen.

 

V.       Lasset uns beten:

          Gott, unser Vater. Wir bitten dich für unsere älteren Mitmenschen.

   Schenke ihnen Vertrauen in deine gütige Vorsehung, damit sie ihre Sorgen

   auf dich werfen können. Löse sie vor falscher Anhänglichkeit an das Irdische.

          Öffne ihnen den Blick für deine Verheissungen und lass sie in Krankheit und

          Not fürsorgende Menschen finden. So bitten wir durch Christus unsern Herrn-

A.       Amen

V.       Gehen wir weiter im Frieden.

A.       Im Namen Christi. Amen.

 

 

      aus dem Büchlein:

"Gebete zur Fahrtsprozession", Glarner Volksblatt AG, Näfels, ohne Jahr, Seiten 8-10

 

 


Montag, 3. April 2017

Schwanden – im Zeichen des Sant Fridli!

 

Fridolinskantate glanzvoll aufgeführt!

 

Die beiden Schöpfer der Fridolins-Kantate, Walter Böniger, Text (1944-2012) und Franz Regli , Musik (1935-2016) hätten ihre helle Freude an der in jeder Beziehung gelungenen vierten Aufführung der “Fridolins-Kantate” vom letzten Sonntag gehabt. Die praktisch voll besetzte katholiische Schwander Kirche erwies sich akustisch und von der Atmosphäre als optimal.

 

Unter der Leitung von Marcel Frischknecht sangen das IMPULS-Männergesangs- ensemble und als brillanter Solist Mani Chasper-Curo, Bariton. Die Orgel schlug Martin Zimmermann. Als Mundartsprecher führte Josef Schwitter, bekannt als Lektor des Fahrts- briefes an der Näfelser Fahrt, durch die 18 Bilder aus dem Leben unseres Landesheiligen Sankt Fridolin. Es war die vierte Aufführung nach den unvergesslichen Auftritten mit dem Orchester con brio in Näfels und Glarus 2010 und Bad Säckingen 2011.

 

Neu war diesmal die blosse Orgelbegleitung, die Martin Zimmermann meisterhaft zu spielen verstand und dadurch dem Chor und Solisten neue Entfaltung ermöglichte. Auch der Sprecher Josef Schwitter erfreute durch urchige Glarner Mundart. Die hergeholte, ehrwürdige Fridolins-Kirchenfahne aus Näfels, die die Fahnen und Kreuze bei der Näfelser Fahrt anführt, trug optisch zur schönen Atmosphäre bei.

 

Den Anstoss zu dieser Aufführung hatte eigentlich der Präsident des Glarnervereins Wil und Umgebung, Balz Tschudi, gegeben. Er singt selber im IMPULS-Chor mit. Darauf hin drehte die rührige IMPULS-Crew den Spiess um und schenkte diese Aufführung den Glarnervereinen in der Schweiz

 

So fanden sich denn die Glarnervereine bereits um 15 Uhr zum fröhlichen Treff im Rysläuferhuus und wurden von alt Landrat Otto Luchsinger bestens mit der Schwander Geschichte vertraut, ehe sie sich zur Kantate begaben. Dort begrüsste

 

Markus Ramseier namens des IMPULS-Teams und Balz Tschudi überbrachten die Grüsse der Glarnervereine.

 

Den lange anhaltenden, stehenden Applaus beantworteten die Protagonisten mit dem dramatischen Lieblingsstück des Dirigenten “Ursus - der Brüder Streit” als Zugabe. Die erhabene Aufführung wurde anschliessend bei Speis und Trank in der Pizzeria Luna noch lange gefeiert. Wer weiss, ob in der Zukunft auch eine Aufführung am Gerichtsort Rankweil (A) Wirklichkeit werden wird?                         Fridli Osterhazy

 

Bis auf wenige Plätze war die Schwander Kirche besetzt. Ein idealer Raum akustisch, atmosphärisch und ästhetisch. Die Kirchenfahne mit St. Fridolin aus der Näfelserkirche über den Köpfen des IMPULS-Männerchorensembles unter Leitung von Marcel Frisch-knecht, Solist Mani Chasper-Curo, an der Orgel Martin Zimmermann, Sprecher Josef Schwitter. (Fotos: Cornelia Hefti)


Samstag, 18. März 2017

Obersee

Unbekannter Fotograf - Reproduktion von Heinz Landolt-Rickenbach, Dietikon

Heinz Landolt-Rickenbach ist ein professioneller Fotograf und Erfinder der Zinkographie. Er ist im Buch "Näfelser Geschichte(n)" , 2005, auf den Seiten  231-235 vorgestellt. Ironisch meint er zu diesem Bild: "Schon lange wollte ich dir diese Aufnahme vom Näfelser Obersee schicken! Sie hat nur einen Fehler; denn sie ist nicht von mir. (Copyright kenne ich nicht.) Man kann aber auch einmal die Konkurrenz loben. Ich finde diese Aufnahme wirklich genial!..."  Solches sagt ein hochtalentierter und leidenschaftlicher Fotograf, der im Herzen immer noch mit dem Dorf seiner Jugend verbunden ist.  Das Bild ist es es wert, festgehalten zu werden, einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und den Aufruf zu wagen: Wer kennt dieses Bild? Wer kennt den Autor? Gewiss hätte er weitere Aufnahmen aus dem Oberseetal.

 

Montag, 20. März 2017

Freude herrscht! Bildspur gefunden!

Heute ging eine E-Mail bei mir ein, die mindestens die Spur zum Fotograf des obigen Bilde öffnet. Unter:

 

--> http://www.fotocommunity.de/photo/am-obersee-iggii/39059812

 

findet sich das Bild wieder und ist mit folgender Bildlegende versehen

 

 

"am Obersee

auf 983m oberhalb Näfels.
mit einer Eisdecke (am Tauen)
und im Nieselregen"

 

--> http://www.fotocommunity.de/fotograf/iggii/1829636

 

Als Urheber des Bildes ist genannt:

 

iggii


Free Mitglied, Zürich
[fc-user:1829636]

 

Die Eigendarstellung des Fotografen ist gefunden, noch nicht sein Name.

Wir bleiben dran, vielleicht hat er noch mehr Oberseeaufnahmen...


Werner Hauser-Felber gestorben

1929 - 2017

Kriminalrichter, Kadermann Seidendruckerei Mitlödi AG, Präsident FGN von Näfels

Todesanzeige - Südostschweiz Ausgabe Glarus - 9. März 2017
Todesanzeige - Südostschweiz Ausgabe Glarus - 9. März 2017

In memoriam

 Werner Hauser-Felber, a. Kriminalrichter, Näfels (1929-2017)

 

Unter grosser Anteilnahme wurde Werner Hauser am Samstag, 12. März 2017, am Tag vor seinem 88. Gebutstag zu Grabe getragen. Ein vielseitig engagierter Näfelser Kulturträger und ein unternehmerisches Urgestein der Seidendruckerei Mitlödi AG ist nicht mehr.

 

Geboren wurde er als fünftes von acht Kindern von Schneidermeister Kaspar und Mathilde Hauser-Vogel. Aufgewachsen ist er neben den “Restaurant Schlüssel” im Haus des frühe- ren Gemeindepräsidenten und Landesstatthalters Engelberg Schropp.

 

Seine Geschwister: Hermann, Missionsbruder in Immensee, tätig in Afrika und Kolumbien, Ruedi, der langjährige Kirchenvogt, Mathilda, Gattin des verstorbenen Lehrers Hermann Bühler, Lydia, Ehefrau des verstorbenen Bäcker- und Konditor- meisters Josef Müller, Ernst, der begnadete Tenor, Martin und Edwin, beide unter-nehmerisch tätig. Mit Ausnahme des Geistlichen Br. Hermann, gründeten sie Familien und erweiterten den grossen Clan “ds Schniider-Huusers” mit vielseitigen Begabungen, Tüchtigkeiten,  unternehmerischem, künstlerischem und kulturellem Potiental, Niveau und eigener Familienkultur -  im guten Sinne “öppis meh Bessers”.  Sie trafen sich jahrzehntelang jeweils zum “Samstags-Treff” im Café Müller.

 

Nach dem Besuch der Primar- und Sekundarschule in Näfels absolvierte Werner eine tech- nische Lehre im Unternehmen seiner Onkel Kaspar, Eugen und seines Vetters Jakob Fisch- li-Hauser und blieb der Seidendruckerei Mitlödi zeitlebens treu.

 

Er durchlief die folgenden Stationen: Filmdrucker, Praktikant in der Mechanischen Werk- statt, Weiterstudium an der Höheren Textilfachschule in St. Gallen mit Abschluss als Textil- techniker, sodann Betriebsassistent für Spezialprobleme aller Abteilungen. Es folgten Wan- derjahre in sechs Textilbetrieben in Deutschland und Frankreich. Danach wurde er Ober- meister mit Spezialgebiet Gravur (Schablonenherstellung), leitete die FILGRA (Siebdruck) und wurde Chef der mechanischen und elektrischen Werkstätte. Nach seiner Beförderung zum Prokluristen leitete er den Aussendienst Schweiz, Deutschland und Österreich. 1952 stieg er zum Fabrikations- chef auf. Ab 1975 übernahm er sukzessive die Verantwortung für den Technischen Dienst, für die Planung und Umsetzung grosser Investitions-, Renovati- ons- und Neubauten, später auch die Abtelung ACO-Bauelemente.

 

1994 – nach über 50 Jahren bei der Seidendruckerei Mitlödi, von der Lehre bis ins Kader - ging er in Pension. Werner Hauser war von A bis Z ein “Vollblut-Seidendruckerei-Mann”, der beruflich dem gleichen Unternehmen treu blieb.

 

Dort wurde er zur Persönlichkeit, die man  auch in den Vereinen erfahren konnte: präszis, gewissenhaft, verantwortungsvoll und mit vorzüglichen Umgangsformen.

 

Davon profitierten:

 - der Männerchor, den er 1969-83 präsidierte;

 - die Neuschatz-Genossenschaft, der man nur als Mann und durch Geburt angehören

   kann, als Vorstand ab 1968 und als Präsident von 1990-2003;

 - die FGN (Freunde der Geschichte von Näfels) als Vorstand ab 1975 und rechte Hand des

   unvergesslichen Gründerpräsidenten Albert Müller, von 1993-2003 als Präsident mit per-

   fektem Einsatz, zahlreichen Vorträgen, spannenden Exkursionen. Unvergessen sind

   seine Nachforschungen der Familie Schropp und auch seine Laudatio für seinen Onkel

   und Dichterpfarrer Walter Hauser, Sisikon UR.

 - In der Geschichtskommission arbeitete er an diversen Publikationen mit.

 - Mit Christian Schüpbach schuf er die umfangreiche Fotosammlung und war Mitglied des

   Fotoclub Glarner Unterland.

 - 2002 ehrte ihn der Gemeinderat mit dem Kulturpreis.

 - Die Landsgemeinde 1982 wählte ihn als Vertreter der CVP zum Kriminalrichter, der er 

   zwölf Jahre lang blieb.

 

Er war fleissiges Mitglied der “Lugäbörs” im “Schwert”, die sonntags nach dem Hochamt und wochentags am Feierabend stattfand. Sie war “wichtiger” als die Tageszeitung, denn hier wurde manches Manöver politisch eingefädelt. Leider gibt es sie nicht mehr, sie ist  wie vieles Andere, das kommt und wieder geht, verschwunden.

 

Geheiratet haben Werner Hauser und Heidi Felber im Herbst 1957 und hatten drei Töchter Esther, Sybille und Bettina. Zum Familienglück trug auch ihr schönes Eigenheim mit Blick auf Kirche, Letzhaus, Idaheim und den herrlichen Bergkranz bei. Unvergesslich sind auch die Kreuzeggferien bei Müllers im Oberseetal.

 

Mittlerweile sind dieTöchter ausgeflogen und bauten eigene Familien und Existenzen teils im Ausland, teils in der Schweiz auf.

 

Seit einiger Zeit hatte Werner gesundheitliche Probleme mit Spitalaufenthalten. Schliesslich ging es nicht mehr ohne Pflege im Altersheim.

 

Es ist erschütternd zusehen zu müssen, wie Altersgebresten und Krankheiten einem so tüchtigen, gescheiten und erfolgreichen Mann derart zusetzen. Der Tod wird dann zum Vater, der dem Leiden ein Ende setzt und, wenn Heilung nicht möglich ist, zum Erlöser.

 

88 Jahre seien ein schönes Alter, sagt man. Dennoch stimmt für ein Menschenleben, was auf dem Jubiläumsbuch der Seidendruckerei Mitlödi stand:  “50 Jahre – ein Tropfen Zeit”. Dazu passt das Dichterwort seines Onkels Pfarrer Walter Hauser: “...Wie fand mein Wandern wundersame Ruh und all mein Weinen frohe, frohe Neige!..”                                                                                                                                    Fridli Osterhazy

                            

Werner Hauser-Felber (1929-2017) Näfelser und Kulturmensch mit Leib und Seele Kulturpreisträger 2002
Werner Hauser-Felber (1929-2017) Näfelser und Kulturmensch mit Leib und Seele Kulturpreisträger 2002

(Bild: Bettina Hauser)


Wiederaufführung nach 40 Generationen

Balther von Säckingen: Offizien für Sankt Fridolin

Freitag, 3. April 2017  Bohlensaal Tolderhaus Näfels

Sie intonierten die Offizien unter Leitung von Dr. Bernhard Hangartner auf höchsten Niveau, sehr gepflegt, hoch konzentriert und wie eine einzige Stimme. Die Schola Gregoriana Uni- versitati Turiciensis. Prof. Dr. David Hiley, im hellen Kittel, singt mit. (Foto: Hans Speck)

 

Näfels - Dienstag, 7. März 2017 05:30
Kultur

Weltpremiere mit kulturellem Leckerbissen

Von: Hans Speck

Wenn der allseits bekannte Fridli Osterhazy, alias Fridolin Hauser, seines Zeichens passionierter Forscher und Ergründer der Geschichte des Heiligen Fridolin ruft, kommt das Publikum meistens in hellen Scharen.Warum der immer noch agile und initiative alt Gemeindepräsident von Näfels ausgerechnet im Vorfeld der Präsentation der Fridolins-Offizien “Historia sancti Fridolini“ in Bezug auf den Zuschaueraufmarsch sich eher skeptisch äusserte, weiss nur er selbst. „Ich führe den Anlass durch, auch dann, wenn nur eine einzige Person daran teilnimmt“, versprach er dem Berichterstatter kurz vor dem Anlass. Umso freudig überraschter war er, den Bohlensaal im Tolderhaus bis auf den letzten Platz vorzufinden. Seine Freude kam bei der Begrüssung der beiden Referenten Dr. Mechthild Pörnbacher von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Professor David Hiley, Musikwissenschaftler an der Universität Regensburg zum Ausdruck.

Gelungener Prolog zum Fridolinstag


Im ersten Teil der Vortragsreihe referierte Dr. Pörnbacher über die erste Lebensbeschreibung des Sank Fridli, geschrieben von Balther von Säckingen. Dieser war etwa um 970 nach Christus Höriger des Klosters Säckingen und zugleich Mönch. Referentin Dr. Pörnbacher hatte die Lebensbeschreibung Sankt Fridlis in ihrer Dissertation untersucht und in einem über 350-seitigen Buch im Jahr 1997 für die Öffentlichkeit publiziert. Als zweiter Referent hatte Musikwissenschaftler und Dozent Professor Hiley im Landesarchiv Karlsruhe und im Klosterarchiv Einsiedeln dazu Gesänge und Notenpartituren entdeckt, die nun ein erstes Mal veröffentlicht wurden. In einer kurzen Power Point-Präsentation und hochinteressanten Referaten stellten Dr. Pörnbacher und Professor Hiley diese entdeckten Offizien vor.

Weltpremiere im Tolderhaus


Andächtig lauschte das Publikum im Anschluss auf die wunderbaren Stimmen der Schola Gregoriana der Universität Zürich und erlebten Dank den gefundenen Partituren in Karlsruhe und Einsiedeln musikalischen Kostproben in altgregorianischem Gesangsstil zugleich eine Weltpremiere. Mit dieser Ergänzung zum Leben und Werk unseres Landespatrons Sankt Fridolin in Wort, Bild und Gesang und der Präsentation der Fridolins-Offizien unter dem Motto „Historia sancti Fridolini“ ist den Veranstaltern der absolut perfekte Prolog für den Fridolins-Tag am kommenden 6. März gelungen.

 

aus: glarus24.ch, abgerufen am 7. März 2017

Bilder: Prof. Dr. David Hiley, Regensburg, Dr. Mechtiold Pörnbacher, München, Schola Gregoriana Universitatis Turiciensis. Moderation: Fridolin Hauser vom Fridlibund des Kantons Glarus. (Fotos: Hans Speck)

... und hier die Präsentation ein Tag später in Bad Säckingen

Auf Spurensuche: Der heilige Fridolin im Expertenblick

 

Die Münchener Historikerin Mechthild Pörnbacher und der Musikwissenschaftler David Hiley aus Regensburg geben in ihrem gemeinsamen Vortrag \"Fridlini vor tausend Jahren – Patrozinium und Liturgie des Heiligen Fridolin von Säckingen“ interessante Einblicke.

 

Bad Säckingen – Ein wahrer geschichts- und musikwissenschaftlicher Leckerbissen war am Vorabend des Fridolinsfestes im Münsterpfarrheim geboten. „Fridlini vor tausend Jahren – Patrozinium und Liturgie des Heiligen Fridolin von Säckingen“, lautete das Thema eines gemeinsamen Vortrags mit der Münchener Historikerin Mechthild Pörnbacher und des Mu- sikwissenschaftler David Hiley aus Regensburg. Ergänzt wurden die Ausführungen durch Musikbeispiele aus dem Fridolinsoffiziums (Stundengebet zum Patrozinium), das aus der Feder des mittelalterlichen Fridolin-Biografen Balther von Säckingen stammt.

 

Mit der Historikerin Pörnbacher war eine wahre Expertin in Bad Säckingen zu Besuch. Im Jahre 1997 legte diese mit ihrer Dissertation „Vita Sancti Fridolini. Leben und Wunder des heiligen Fridolin von Säckingen. Beschrieben von Balther von Säckingen“ ein in Rezensio- nen viel gelobtes Standardwerk zum Leben des Bad Säckinger Stadtpatrons vor. Gerade die Einfälle der heidnischen Ungarn im 10. Jahrhundert in die Hochrheinregion, die von zahlreichen Verwüstungen begleitet waren, sind für die eher spärliche Quellenlage zur Ge.- schichte Säckingens verantwortlich. So ist es als historischer Glücksfall zu werten, dass der aus Säckingen stammende Fridolin-Biograf Balther (ca. 930 bis 987) – Ausbildungszögling im Kloster St. Gallen und späterer Bischof von Speyer – auf seinen Reisen als Bettelstu- dent in einem Elsässer Kloster die Vita des Heiligen Fridolin in die Hände bekam und diese nach seiner Rückkehr aus dem Gedächtnis niedergeschrieben hat. Verfasst haben dürfte Balther von Säckingen Vita und Offizium des Heiligen Fridolin während seiner Zeit als Bi- schof von Speyer zwischen 970 und 975.

  

Zu verdanken ist dem Zeugnis nicht nur Biografisches zum Leben des Heiligen Fridolin, sondern auch Berichte zu Wundergeschehnissen am Festtage des Heiligen sowie die Ge- sänge zum Patrozinium.

 

Bemerkenswert ist dabei der Umstand, dass das Werk Balthers von Säckingen in einer be- stimmten Tradition liturgischer „Neuerungen und Besonderheiten“ zu sehen ist, wie Pörn- bacher in ihrer Dissertation anmerkt. So zeichnet sich gerade das 10. Jahrhundert durch eine Innovationsfreude bei der Begehung neuer Feste und Heiligenverehrungen aus. Balther selbst dürfte diese als Zögling im Kloster St. Gallen internalisiert haben, für das sich als Hochburg dieser Neuerungsfreude der Terminus der „Sankt Galler Offiziendichtung“ etabliert hat.

 

Entsprechend „modern“ gestalteten sich für jene Zeit auch die Melodieführungen der liturgi- schen Gesänge – Antiphonen, Responsorien und Magnifikat – zum Fridolinsfesttag, wie der Musikwissenschaftler Hiley in seinen Ausführungen betonte. Dass diese heute überhaupt wieder zum Klingen gebracht werden können, ist ebenso einem glücklichen Zufall zu ver- danken: Zwar wurde im Generallandesarchiv Karlsruhe eine mit Neumennotation versehe- ne mittelalterliche Handschrift von Balthers Fridolinsoffizium aus dem 12. Jahrhundert auf- bewahrt. Eine getreue Transkription der Melodien wurde jedoch erst durch den Fund eines mit Liniennotation versehenen Antiphonars aus dem 16. Jahrhundert möglich, den Hiley kürzlich in der Stiftbibliothek Einsiedeln zu Tage gefördert hat.

 

Sehr anschaulich vermittelte Hiley anhand von Notationspräsentationen und Klangbeispie- len einen Eindruck von dem Gesang zum Offizium. Wie auch bei der Liturgie scheint sich der gregorianische Gesang zu Zeiten Balthers in einer Phase des Umbruchs befunden zu haben. So finden sich bei den Kompositionen eher „ungregorianisch“ wirkende Spezifika, die als Merkmale einer neu aufkommenden Gesangskunst im 10. Jahrhunderts zu werten sind, neben vertrauten Elementen des „klassischen“ gregorianischen Gesangs.

Die Berichterstattung ist dem "Südkurier" Bad Säckingen" vom 6. März 2017 entnommen. Linkes Bild: Mit Dekan/ Pfarrer Peter Berg. Bilder: Hrvoje Miloslavic.

http://www.suedkurier.de/region/hochrhein/bad-saeckingen/Auf-Spurensuche-Der-heilige-Fridolin-im-Expertenblick;art372588,9160924 , abgerufen am 7. März 2017; siehe auch: http://www.badische-zeitung.de/bad-saeckingen/doppelvorlesung-zu-fridlini-vor-tausend-jahren--134275500.html , abgerufen am 7. Màrz 2017.


Sonntag, 5. März 2017 - Grosses Fridolinsfest in Bad Säckingen

Acht Männer tragen den über 300 Kilogramm schweren Fridolinsschrein (mit Reliquien des Sankt Fridli) auf den Schultern in der grossen Prozession durch die Stadt. Im Hintergrund das Fridolinsmünster. (Bild: Badische Zeitung)
Acht Männer tragen den über 300 Kilogramm schweren Fridolinsschrein (mit Reliquien des Sankt Fridli) auf den Schultern in der grossen Prozession durch die Stadt. Im Hintergrund das Fridolinsmünster. (Bild: Badische Zeitung)

Alljährlich am Sonntag nach dem 6. März findet in Bad Säckingen, wo Fridolin ein Kloster gegründet hat das "Fridlini", da Grosse Fridolinsfest, statt. Ausnahmesweise fand es in diesm Jahre 2017 bereits vor dem 6. März statt. Frühmorgens beginnt das Fest mit Böller- schüssen, der Übertragung des Fridolinsschreins von der Fridolinskapelle in das Chor des Fridolinsmünsters. Nach dem Ponitikalamt, diesmal umrahmt von der Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart und geleitet von Weihbischof Dr. Michael Gerber, Freiburg, zog die grosse Prozession durch die Stadt. Mitgetragen werden der Fridolinsschrein, die Statuten von Fridolin, Hilarius und Martin u.a. bei sonnig-mildem Frühjahrswetter durch die Strassen von Bad Säckingen. Nach dem Empfang durch den Bürgermeister waren die Gäste om Pfarrsaal zum Mahlm geladen. Eine stattliche Glarner Delegation war mit von der Partie. Näfels und Bad Säckinen verschwisterten sich 1988 zu eine Partnergemeinde, Glarus Nord hat diese Partnerschaft übernommen und pflegt sie weiter. Seither sind auch Bad Säckingern Gäste regelmässig an der Näfelser Fahrt.

Ausführlicher Bericht in: Badener Zeitung, Bad Säckingen vom 6. März 2017.

 

 

Bildeindrücke vom Fridlini 2017: Oben v.l.n.r.: links. Einer der Schreinträger, Gabriel Hieke, er ist auch Vorstandsmitglied des "Freundeskreises Näfels". Kleine Knirpse begleiten den über 400 Kilogramm schweren Fridolinsschrein mit Stützen, auf denen der Schrein während der Prozession abgestellt werden kann, denn Schreinträger benötigen Verschnaufpausen. Fridlisfahne (echt glarnerisch) vor dem Münster, davor eine Trachtengruppe der kroatischen Gemeinde in Bad Säckingen. Mitte / unten: Ohne Weihrauch geht es nicht, Ministrant mit qualmendem Weihrauchfass, im Hintergrund der Schrein. (Bilder: Badische Zeitung, Bad Säckingen, Fotograf Michael Krug)


Sonntag, 26. Februar 2017

 

Trouvaille aus dem Schwändital

Umbauarbeiten im Lauiberg und die Zerstörung durch Lawinen 1953/54

 

Lauiberg Schwändital: Zimmermann Fritz Hauser-Freuler, später Hauser-Holzer, (Hasä-Fritz), links,  und Mitarbeiter Robert Stirnimann bei Umbauarbeiten. Vermutlich Ende der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts.  (Foto: S. Fischli, Oberurnen)
Lauiberg Schwändital: Zimmermann Fritz Hauser-Freuler, später Hauser-Holzer, (Hasä-Fritz), links, und Mitarbeiter Robert Stirnimann bei Umbauarbeiten. Vermutlich Ende der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. (Foto: S. Fischli, Oberurnen)

Fritz (Fridolin) Hauser-Freuler, später Hauser-Holzer, war mein Vater.

Er ist 1879 geboren, verlor früh seinen Vater, wuchs auf mit Josef (1878-1960), Melchior (1880-81), Wilhelm (1883-1910) und Johann (1888-1950), erlernte den Beruf des Zimmer- mannes, machte sich selbständig und führte einen Zimmermannkleinbetrieb und eine kleine Sägerei im Rütiberg.

Kaspar Landolt, Lauiberg, möglichweise der Knabe auf dem Bild, arbeitete bei meinem Vater des Winters in der Sägerei im Rütiberg mehrere Jahre; vereinzelt auch sein jüngster Bruder Fridolin. (siehe unten)

Er heiratete 1923 Maria Magdalena Freuler (1883-1929) und 1936 Maria Holzer (1912-95).

Von 1920-1950 war er Mitglied des Gemeinderates Näfels und Alppräsident.

Robert Stirnimann war sein langjähriger Mitarbeiter. Weitere Daten unbekannt.

 

Die Lauibergkinder auf dem Bild gehören zur Familie Josef und Elsa Emma Landolt-Fässler (1890-1961) und (1896-1986), Vater Josef Landolt war Landwirt und Bergschulrat

1919 Josefina Emma

1920 Maria Martha +1920

1921 Kaspar Josef heiratete Lina Böni +1996

1922 Josef +1931

1924 Justina Rosa heiratete Fridolin Gallati, Boggen +2013

1926 Maria Martha +2008

1932 Karoline Louise, Sr. Ehrenfridam Kloster Baldegg

1934 Fridolin Josef heiratete Elsa Maria Moser

 

Lauiberg - Nomen est omen! - Zerstörung des Lauiberghauses im Winter 1953/54

 

 

Schnee und Lawinen in den Schweizeralpen Winter 1953/54, NR. 18, Winterbericht des Eidg. Institutes für Schnee-und Lawinenforschung Weissfluhjoch /Davos  

Wetterablauf und Schneedeckenentwicklung:

 

…Schliesslich ging  auf  der linken Seite des Schwänditales die Sonnenalp-Lawine (Nr. 52) in grossem Ausmass nieder. Neben fünf Okonomiegebäuden fielen den Schneemassen zwei bewohnte Häuser zum Opfer.

 

Das Haus „Hauserberg" besaß einen Spaltkeil, der aber nicht genügend Wirkung zeigte; immerhin blieb die neunköpfige Familie, die sich vorsorglich in den Kellergeflüchtet hatte, unversehrt.

Im ungeschützten Haus „Lauiberg" darf die Rettungder dreiköpfigen Familie als Wunder bezeichnet werden.

Im Frühjahr 1954 hat die Gemeinde Oberurnen beschlossen, die Sonnenblanke zu verbau- en und die zerstörten Gebäude an andern Orten wieder aufzubauen.Spaltkeile werden zu- sätzlichen Schutz bieten und in einem Wohnhaus soll auch ein Lawinenschutzraum erstellt werden..."

 

Die Sonnenalp-Lawine im Schwändital (GL)

 L = Haus Lauiberg, H = Haus Hauserberg, o = zerstörte Gebäude (11.01.1954, aus Winterbericht SLF Nr. 18).

Das Haus Hauserberg hatte einen Spaltkeil, der aber nicht genug Wirkung zeigte. Das Haus wurde zerstört. Die neunköpfige Familie, die sich in den Keller zurückgezogen hatte, blieb unversehrt.

Auch im Haus Lauiberg waren zum Zeitpunkt des Lawinenabganges drei Personen. Das Haus wurde zerstört, die Personen konnten aber gerettet werden und hatten riesiges Glück.

 

Quelle: Text und Bilder

www.slf.ch/schneeinfo/wochenbericht/Schwerpunktthema/Lawinenwinter_1954/index_DE  abgerufen am 27. Februar 2017.

Das "Lauiberghaus" war ungeschützt. Die dreiköpfige Familie überlebte im Keller wie durch ein Wunder unter dem zerstörten Haus. (Foto: Lawinenforschung Davos)
Das "Lauiberghaus" war ungeschützt. Die dreiköpfige Familie überlebte im Keller wie durch ein Wunder unter dem zerstörten Haus. (Foto: Lawinenforschung Davos)

*** Bei der Familie, die wie durch ein Wunder überlebt hat, handelt es sich um Kaspar und Lina Landolt-Böni und ihr Knäblein Kaspar. Lina Landolt hat ihre Schreckstunden vor eini- gen Jahren schriftlich aufgezeichnet und der Nachwelt erhalten.

Ich respektiere ihren Wunsch, den Erlebnisbericht hier nicht zu veröffentlichet.


Samstag, 18. Februar 2016

 

Plastik-Tasche der Metzgerei Fischli Näfels

Alles hat ein Ende… nur die Wurst hat zwei!

Kleiner Exkurs in die Geschichte der Kalberwurst.

 

 Ä jedes Mäitli, jedä Puurscht,

isst gäärä Glaarner Chalberwuurscht,

des gliichlig gilt schinnt’s ebä-n-au

für jedä Maa und jedi Frau!

 

 

Hohelied auf die Glarner Kalberwurst

oder

Aus der Geschichte des Glarner Landsgemeinde und Fahrtsmenü...

 

Anlässlich der Zertifizierungsfeier der "Glarner Kalberwurst IGP"(1)

am Mittwoch, 6. Juni 2012 Kunsthaus ab 15 Uhr

hatte ich die grosse Ehre

eine kleine Hommage auf die Glarner Kalberwurst zu halten.

 

Hier die schriftdeutsche Fassung:

 

 

 

Sehr geehrter Herr Präsident, lieber Albert

 Liebe Festgemeinde

 

Als mich Hanspeter Fischli im Namen des Vorstandes anrief und mit bat, etwas zur Geschichte der Glarner Kalberwurst hier vorzutragen, war ich im Zwiespalt. Wohl hatte ich schon mehrmals in einer Kolumne die Glarner Kalberwurst zum Gegenstand der Betrachtung gemacht und fand es spannend, vor allem weil die Glarner Kalberwurst etwas Urglar- nerisches ist, ein Produkt das – wie figura auch heute zeigt – nicht mehr aus der Geschichte unseres Glarnerlandes wegzudenken ist.

 

Es gibt da erstens einen kulinarischen Aspekt.

Kalberwürste sind ein fester Bestandteil unserer Ess- und Ernährungskultur.

 

Zum zweiten sind Kalberwürste Teil unseres Brauchtums geworden, als Mahlzeit bei der Näfelser Fahrt, bei der Landsgemeinde und als Kilbimenü.

 

Zum dritten sind sie Leistungsbeweise des Metzgerhandwerks, die mit der Kalberwurst ein unverwechselbares Produkt kreiert haben und damit ihr Kön- nen unter Beweis stellen. Der heutige Tag ist gewissermassen ein Krone obendrauf, der den beruflichen Ehrgeiz der Macher und die Qualität des Produkts darstellt und auch belohnt.

 

Und schliesslich gibt es noch einen vierten Faktor: den kaufmännischen. Das Produkt muss sich auf dem Markt durchsetzen und verkaufen lassen, wozu die heutige Zertifizierung ja massgeblich beitragen soll.

 

Eine eigentliche und lückenlose Geschichte der Glarner Kalberwurst gibt es bislang nicht. Zwar gibt es Forschungsansätze, Seminararbeiten, Abhandlun- gen etc. aber, die Kalberwurst wäre es wert, als Gegenstand einer Lizenziats- oder Doktorarbeit vertieft untersucht zu werden.

 

Die mehrfach zitierte Quelle der erstmaligen Nennung „Glarner Kalberwurst“ findet sich im „Historisch-geographisch-statistischen Gemälde der Schweiz, VII. Band, Der Kanton Glarus von Prof. Dr. Oswald Heer, Professor der Natur- geschichte in Zürich und Dr. Johann Jakob Blumer-Heer, Gerichtspräsident, Ständerat und Bundesrichter. Es ist 1846 erschienen.  Auf Seite 369 steht der lapidare Satz:

 

„Kalberwürste und Schüblige sind ebenfalls dem Glarnerland eigen thümlich“.

 

Voraus nannte er die „Kässuppe, Zigerbröchi, Birnenschwetti mit Ziger, Ziger- mus (von weissem Ziger) und Zigerschwetti (von weissem Ziger und Birnen). Es darf angenommen werden, dass Kalberwürste nichts Neues waren, son- dern zu den Esssitten gehörten.

 

Kalberwürste dürften erheblich älter sein als die 166 Jahre seit der erwähnten Erstnennung. Denn Metzger waren keine Schriftsteller, sondern stellten Wür- ste her. Rezept und Machart waren in den Köpfen gespeichert und gingen vom Meister zu Gesellen durch praktisches Lernen und Tun über. Mag sein, dass der eine oder andere Metzger sein Rezept vor der Konkurrenz geheim- hielt und nur im eigenen Familienbetrieb von Generation zu Generation weiterreichte.

 

Die erste offizielle, gesetzlich vorgeschriebene Zusammensetzung der Kalberwürste wurde an der Landsgemeinde 1920 beschlossen. (Davon später.)

 

Die Glarner Kalberwurst ist unter den Würsten einer der küstigsten, aber auch streitbarsten. Denn wegen ihres Inhalts ist ein veritabler „Kalberwurststreit“ ge- führt worden. 1926 erregte der Wurststreit grosses Aufsehen. Auf dem weiten Erdenrund gibt es nämlich nicht nur passionierte Kalberwurstvertilger, sondern seit 1909 auch die staatlich verordnete Lebensmittelkontrolle. Die Wursterei regelt das „Bundesgesetz über den Verkehr mit Lebensmitteln und Ge- brauchsgegenständen“ vom 8. Dezember 1905, in Kraft gesetzt am 1. Juli 1909 einerseits und die „Kantonale Vollziehungsverordnung“ vom 12. Juni 1909.

 

Ein gestrenger Nachbar aus dem St. Gallischen, ein Polizist oder „Polizeikom- missar“ war darauf gestossen, die Glarner Kalberwurst verstosse gegen das Bundes-Lebensmittelgesetz. Er forderte eine Untersuchung durch das Ver- höramt.

 

Der Verhörrichter kam zum Ratschluss, solches werde im Lande Fridolins ein- zig und allein durch die Polizei erledigt und erklärte sich für nicht zuständig. Damit war er in dieser höchst brisanten Wurstangelegenheit aus dem Schnei- der. Daher und weil es den streitenden Parteien nicht einfach wurst war, was Wurst zu sein habe, mussten sich wohl oder übel die Regierungen von Glarus und St. Gallen damit befassen.

 

Damals hiess es in den „Neuen Zürcher Nachrichten“ und später in den "Glar- ner Nachrichten" vom 15. Oktober 1926: „Die Glarner wollen die ganze Frage juristisch und chemisch begutachten lassen, da sie ihr Leibgericht über alles schätzen und es auch nicht verunglimpfen lassen wollen; die St. Galler pla- nen, wenn alle Stricke reissen, das Haager Schiedsgericht anzurufen, da sie eine unparteiische Beurteilung durch das Bundesgericht nicht mehr erwarten, seitdem sie erfahren haben, das Mitglieder desselben hie und da sich dieses köstliche Gericht aus dem Tal der Linth kommen lassen.“.

 

Streitpunkt des St. Galler-Glarner Kalberwurststreites war der Wurstinhalt. Darüber war schon vorher gestritten worden; denn nicht ohne Grund befasste sich die erwähnte Landsgemeinde 1920 damit. Der Souverän legte fest, was in die Wursthaut kommen muss: 44 % Kalbfleisch, 20 % Wurstspeck, 32 % Milch und … mindestens 4 % Weissbrot.

Einer weiteren Quelle ist zu entnehmen, es seien je Kilogramm Wurstbrät 17 g Kochsalz, 1 g Pfeffer, 1 g Macis (=Muskatblüte), 1 g Muskatnuss, 5 g Frischzwiebeln und 3 g Phosphat beizugehen. Als Hülle solle ein getrockneter Rindskranzdarm von 32/34 mm Durchmesser verwendet werden.

 

Einschränkend heisst es ferner: Herstellung und Verkauf der Glarner Kalber- wurst beruhen auf geschichtlich-kultureller Tradition. Ihre Zusammensetzung und Herstellung würde ausschliesslich im Kanton Glarus geduldet.  Die ge- setzlich vorgeschriebene Höchstmenge von 20 g Milcheiweiss je Kilogramm Fertigprdukt dürfe nicht überschritten werden. Die Kalberwurst werde weder abgebunden noch gespiesselt, sondern mit der Hand abgedreht und roh ver- kauft.

 

Doch nicht nur das Eidgenössische Lebensmittelgesetz von 1905  (und später die Eidgenössische Lebensmittelverordnung von 1936) verboten „nicht-fleisch- liche Bestandteile im Wurstbrät“.

 

Am Rezept wollten die Glarner nichts ändern. Die Kalberwurst war, so wie sie geliefert und gegessen wurde, schmackhaft. Sie wehrten sich standhaft so lange gegen den „Wurstvogt“ in Bern, der dieses kulinarische Erbe bedrohte, bis der Bund die „Extrawurst“ 1957 auch schluckte und den Glarnern eine Sonderbewilligung erteilte. Beendet war der Kalberwurststreit aber erst 1992 mit dem neuen schweizerischen Lebensmittelgesetz. Seither ist das Bei- mischen von Brot zum Brät erlaubt. Markenrechtlich ist die Glarner Kalber- wurst seit 2000 sogar geschützt.

 

Am 15. Dezember 2009 reichten die Glarner Metzgermeister ein Gesuch um Ursprungsschutz GGA/IGP  beim Bundesamt für Landwirtschaft ein. Dieses wurde am 22. Juni 2010 in der zuständigen Kommission verabschiedet.

 

Am 12. November 2010 wurden die Konsultationen eingeleitet, am 5. August 2011 verfügt und ins „Register der Ursprungsbezeichnungen und geografi- schen Angaben als Geschützte geografische Angabe (GGA) eingetragen, am 16. August 2011 im wurde das Gesuch im Schweizerischen Handelsblatt publiziert. Schliesslich erfolgte am 1. Dezember 2011 der Eintrag im Schwei-zerischen Handelsblatt definitiv. Ein fünfseitiges Pflichtenheft beschreibt und regelt detailliert die Glarner Kalberwurst GGA (das heisst als geschützte geo- grafische Angabe).

 

Im Klartext: Die Glarner Kalberwurst ist als Name geschützt und darf nur von Produzenten benutzt werden, die aus dem definierten geografischen Gebiet stammen und sich strikte an das erwähnte Pflichtenheft halten.

 

Seit April 2012  wurde ein Abkommen zwischen der Schweiz und der EU unterzeichnet, das Ursprungsbezeichnungen und geschützte geografische Angaben anerkennt – die Glarner Kalberwurst ist europakompatibel und euro- pageschützt!

  

Unter dem Titel „Glarner Regionalprodukte, Das Glarnerland in aller Munde“ ist heute eine Medienmeldung der Abteilung Landswirtschaft erschienen, der die Kalberwurst würdigt und den Mantel über alle glarnerischen Regionalpro- dukte wirft.

 

Bald steht ja auch die Zertifizierung des Glarner Alpkäse AOC bevor… doch heute gilt unsere Aufmerksamkeit ganz der „küstigsten“ Glarnerin „der Glarner Kalberwurst“!(2)

Ich danke Ihnen.

 

(1) IGP = Indication géographique protégée

(2) Glarner Alpkäse ist seit 2014 geschützt (AOC/GUB)= Appelation d'Origine Protégée / Geschützte Ursprungsbezeichnung

  


Donnerstag, 16. Februar 2017

Trouvaille aus den sechziger/siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts

(Foto: Koni Fischli iun.)

Sommerausflug auf Ahornen. v.l.n.r. Frieda Felber-Noser, Elsa Müller-Felber, Fritz Müller-Felber, Werner Felber-Noser, Lina Landolt-Ochsner, Dr. Emil Landolt-Ochsner mit Rolf, stehend: Ruth Fischli-Müller.
Sommerausflug auf Ahornen. v.l.n.r. Frieda Felber-Noser, Elsa Müller-Felber, Fritz Müller-Felber, Werner Felber-Noser, Lina Landolt-Ochsner, Dr. Emil Landolt-Ochsner mit Rolf, stehend: Ruth Fischli-Müller.

Sonntag, 29. Januar 2017

Bischof Markus Büchel kam nach Amden, um die 20. Krippe zu feiern. Er fand wohlwollende Worte der Bewunderung, des Dankes und der Anerkennung.
Bischof Markus Büchel kam nach Amden, um die 20. Krippe zu feiern. Er fand wohlwollende Worte der Bewunderung, des Dankes und der Anerkennung.
Bischof Markus Büchel und "Bergpfarrer" Viktor Buner, der geistliche Vater der berühmt gewordenen Ammler Krippe, beim Zelebrieren des Festgottesdienstes.
Bischof Markus Büchel und "Bergpfarrer" Viktor Buner, der geistliche Vater der berühmt gewordenen Ammler Krippe, beim Zelebrieren des Festgottesdienstes.

Die Heilwirkung des Ammler Wasser

Bild oben links: Bischof Markus scheint unter der Last vieler Sorgen und Nöte der heutigen Zeit etwas bedrückt.

Bild oben recht: Der Pfarrgemeindebeauftragte von Amden Erich Sax hat da ein probates Mittel. So klar wie er Ammler Himmel und noch geistlicher als der Klerus.

Bild Mitte links: Tatsächlich! Diese Etikette ist mir nicht unbekannt!

Bild Mitte rechts: Wow! Die Heilwirkung ist frappant! Es ist geht mir zusehends besser.

Bild unten. Nach ein paar kräftigen Schlücken fühlt man sich wie im Morgenland! Erinnerungsbild Bischof Markus mit Kamelen aus dem Heiligen Land. Bischof Markus in der Mitte. (Fotos: Erich Sax, Kirchgemeinde Amden)

 

 

Berichterstattung

 

Eine Krippe -

stärker als jede weltliche Weihnachtsbeleuchtung  

 

Von Arnold B. Stampfli

 

Eine Kathedrale im Berg nannte Bischof Markus Büchel am Sonntag die  Galluskirche in Amden. Ueber hundert tausend Menschen liessen  sich während zwanzig Weihnachts-zeiten  von der dortigen Weihnachtskrippe beeinrucken.

 

Sie ist ohne Zweifel etwas Gewaltiges, die Krippenlandschaft in der Dorfkirche von Amden, seit 1997 jedes Jahr neu nach den Ideen und dem Konzept von Beat Gmür rund um den Altar  den ganzen Chorraum füllend.  Nur Menschen mit einem tiefen Impetus können so etwas Wunderbares schaffen, sagte Bischof Markus, einmal mehr voller Bewunderung für dieses Werk. Jedes Jahr dürfe man neu staunen, wie mit dieser Krippe das Zentrale des Glaubens, nämlich dass Gott Mensch geworden ist, neu zur Darstellung gebracht werde. Trotz zweitausendjährigen  theologischen Ueberlegungen  lasse sich Gott nicht fassen; das Mensch gewordene Jesuskind bleibe letztlich ein Geheimnis. Jesus, nach dreissig Lebens-jahren reif geworden für seine Sendung in der Welt,  ist und bleibt für uns  gegenwärtig im Sakrament der Eucharistie. Diese Tatsache beinhaltet den Auftrag an die Glaubenden, durch ihr Dasein und ihr Wirken eine lebendige Gemeinschaft zu bilden und nach den be- kannten Seligpreisungen zu leben, wie sie derApostel Matthäus in seinem Evangelium zu- sammen gestellt  hatte.

 

Die festliche Eucharistiefeier,  ein Dankgottesdienst zum Abschluss des 20-Jahr-Jubiläums der Amdner Krippe,  liess mit  Liedern wie „Herbei, o ihr Gläub’gen…“oder „Zu Betlehem geboren…“  nochmals die ganze Tiefe des Weihnachtsgeheimnisses aufscheinen. Der  Kirchenchor trug unter der Leitung von Ivo Kalberer das Seine zu dieser festlichen  nach- weihnächtlichen Stimmung bei. Wenn man sich ihr voll hingab, wurde einem auch deutlich, wie blass dagegen   eine  noch so festliche weltliche Weihnachtsbeleuchtung wirkt.

 

Der heilige  Franzikus, der vor rund 800 Jahren erstmals die Idee einer Weihnachtskrippe mitten im Walde umgesetzt hatte, schuf damit einen Wegweiser, der  millionenfach Glau- bende zum Weihnachtsgeheimnis geführt  und ihnen so  Kraft für den eigenen Alltag ver- mittelt hat. Die grossartige Amdener Krippe, die auch nächstes Jahr wieder neu aufgebaut werden soll, ist erneut   für viele zu einem vielleicht ungeahnten  Glaubenserlebnis gewor- den, wie Pfarrer Viktor Buner in seinem Grusswort meinte. Damit verband er den herzlichen Dank an alle, die wiederum in stundenlanger Arbeit dieses Kunstwerke aufbauten. Am Pfarreibeauftrgaten Erich Sax, der zusammen mit einer aktiven Schar Ministrantinnen und Ministanten den Gottesdienst mitgestaltete, war es, Bischof Markus für sein Kommen und für die Feier der Eucharistie herzlich zu danken. Beim  anschliesssenden Apéro im benach- barten Foyer hatte schliesslich jedermann Gelegenheit, mit Bischof Markus ins Gespräch zu kommen.

 

Erschienen in: "Südostschweiz-Gasterland", 31. Januar 2017

 


Samstag, 28. Januar 2017 /

Militärische Beerdigung für Mitr Albert Fischli (3. Febr. 1917 - 25. Febr. 1937) im Unterdorf Näfels. An diesem Ort empfingen die Geistlichen und Ministranten Leichenzüge.                (Foto: Privatsammlung Martin Böni senior)
Militärische Beerdigung für Mitr Albert Fischli (3. Febr. 1917 - 25. Febr. 1937) im Unterdorf Näfels. An diesem Ort empfingen die Geistlichen und Ministranten Leichenzüge. (Foto: Privatsammlung Martin Böni senior)

Ein seltenes Bild für Näfels: Beerdigung mit militärischen Ehren. Albert Fischli, Riet, starb an den Folgen eines Huftrittes im Umgang mit Pferden in der Rekrutenschule in Thun.

 

Bild: Unmittelbar unter der Einmündung der Hintergasse in die Landstrasse im Unterdorf war Treffpunkt für Beerdigungen von Leichenzügen aus den unteren Dorfteilen Autscha- chen, Schwärzistrasse, Riet. Erkennbar mit Kreuz Willy Schwitter, Sigrist, Pfarrer Blasius Braun mit Birett und Kaplan Alois Fässler, rechts. Das Haus im Hintergrund rechts gehörte

der Familie Josef Feldmann (Karichaschpers). Der  Sarg bedeckt mit Schweizerfahne und geschmückt mit dem Helm des verstorbenen Rekruten wird von Soldaten getragen, die flankiert sind von je drei weiteren Soldaten mit geschulterten Karabinern. Die untenstehen- den Aufnahmen sind im Buch "Näfelser Geschichte(n)", Seite 290, publiziert.

 

"Treffpunkte" von Leichenzügen waren: Unterdorf: Autschachen, Schwärzistrasse, Sand, Riet (wie oben erwähnt).

Näfels Süd/Oberdorf: Beim Restaurant "Schützehof".

Näfels Osten: Einmündung der alten Bahnhofstrasse in die Bahnhofstrasse beim Restaurant Bahnhof.

Näfels West: Rautibrücke, Kreuzung Herrenweg, Bergstrasse.

Näfels altes Quartier gegen den Berg: Kreuzung Herrenweg, Schmiedgasse, beim Restau- rant "Löwen".

Näfels Risi: Kreuzung Herrenweg, Büntgasse, beim Haus Kummer.

 

Bild: Trauerzug auf der Kirchstrasse von der Landstrasse her. Voraus zwei Leichenträger und Sigrist Willy Schwitter mit Vortragekreuz, in schwarzen Pellerinnen und als Kopfbedeckung der schwarze Tschako. Vier Kameraden tragen den Sarg, sechs weitere sind Ehrenwache mit geschulterten Karabinern. Es folgten weitere Leichenträger, im Bild, Kustos Franz Müller-Rast (Nazifranz). Unter den beiden Schirmen dürften die Geistlichen Pfarrer Braun und Kaplan Fässler sein. Weitere Kameraden tragen Grabkränze und das Grabkreuz mit weissem Schleier, als Zeichen des ledigen Standes des Verstorbenen. Es folgt die Bataillonsfahne und im Hintergrund der grosse Leichenzug der Angehörigen und Trauernden. (Fotos: Gemeindearchiv)

Erinnerungsbild an den verstorbenen Rekruten Albert Fischli (1917-1937). Er entstammte der Grossfamilie Mathias (1986-1952) und Maria Magdalene Fischli-Landolt (1989-1981), Landwirt, Riet. (ds Riät-Mathiisä).

Von den 14 Kindern starben vier bei der Geburt oder kurz danach (1912 Sohn tot geboren, 1917 Albin, Zwil- lingsbruder des verstorbenen Rekruten, 1920 Albin und 1930 Rosa Katharina)

Die weiteren Kinder: 1914 Mathias, 1915 Maria, 1916 Fridolin, 1917 Albert (Rekrut), 1918 Alois, 1919 Anna, 1921 Melchior, 1922 Albin, 1923 Ernst, 1925 Hermann

 (siehe Genealogie Fischli Näfels Nr. 208, Landesarchiv Glarus)


Donnerstag, 26. Januar 2017

Eine der ältesten Fotografien der "Wirthschaft Obersee", heute Berggasthaus Obersee. Aufnahme um die Jahrhundertwende um 1900. Holzerrolli im Vordergrund. (Foto: Jacques Kundert, Mitlödi)
Eine der ältesten Fotografien der "Wirthschaft Obersee", heute Berggasthaus Obersee. Aufnahme um die Jahrhundertwende um 1900. Holzerrolli im Vordergrund. (Foto: Jacques Kundert, Mitlödi)

Das Oberseetal mit dem "idyllischen Obersee" ist geschichten und sagenumwittert. Die Er- öffnung einer Wirtschaft auf Obersee war sehr konfliktreich und führte nach wüster Gemein-deversammlung sogar zum Rücktritt des Gemeindepräsidenten. Das abgebildete Gebäude oberhalb des Strässchens bestand aus Hauptbau und Anbau. Im Hintergrund hält sich eine grössere Gesellschaft auf, drei Herren in Strohhüten, die Damen in weissen Blusen und dunklen, bis zu Boden reichenden Jüppen. In der Folge wurden die Gebäude vergrössert. Später kam unterhalb der Strasse die sogenannte "Dependance" dazu, wo im Unterge- schoss ein Massenlager angeboten wurde. Im Obergeschoss waren Fremdenzimmer und die Wohnung der legendären Wirtin Jungfer Josefine Landolt. Später wurde das Dependance zum Hauptbau und "Berggasthaus Obersee" und blieb im Besitz der Familie Landolt, "Wallhalla" . Nach vier Generationen wurde die Anlage von der Firma Alphons Hophan AG, Pinsel- und Farbrollerfabrik Näfels gekauft und zum  heutigen "Berghotel Obersee" ausgebaut.

 

Hier die Besitzverhältnisse seit 1890

 

      1890        Bau einer Wirts-Hütte mit Nutzungsrecht von

                      Franz Josef Landolt-Hauser (1847-1909), Wirt "zum Felsenkeller"

                      und

                      Caspar August Casimir Müller-Holenstein (1843-1911), Wirt "zum

               Adler" und "zur Harmonie"

 

1893       Neubau "Wirthschaft z. Obersee". Bauherr: Franz Josef Landolt-Hau-

               ser, Wirt "zum Felsenkeller" (später "Walhalla")

 

1895       Anbau

 

1909       Wirtin "zum Obersee": Josefine Landolt (1874-1962)

 

1914       Wirtschaft "Obersee" wird zweistöckig erweitert

 

1919       Bau Dépendance unterhalb der Strasse

 

1930       Kauf von 450.65 m2 Boden von der Gemeinde Näfels, auf dem die

               beiden Bauten stehen, von Wirtin Josefine Landolt

 

1940       Elektrifizierung der Wirtschaft "Obersee"

 

1955       Gebäude und Land werden abgetreten an Josef Landolt-Müller, Wirt

               "zur Walhalla" (1913-2001)

 

1959       Anstelle der Dépendance tritt der Neubau "Bergasthaus Obersee"

               Bauherr: Josef Landolt-Müller

 

1979       Kauf durch die Firma Alfons Hophan AG, Pinsel- und Farbrollerfabrik

               Näfels. Inhaber: Alfons Hophan-Landolt (1926-1995)

 

 

 

                                   Quelle: http://www.berghotel-obersee.ch

Obersee 1919 Zum aufgestockten Wirtschaftsgebäude (rechts im Bild) kam die Dépendance (links) dazu.
Obersee 1919 Zum aufgestockten Wirtschaftsgebäude (rechts im Bild) kam die Dépendance (links) dazu.
Berggasthaus Obersee heute. Links Hotel mit Terrasse, rechts Altbau mit "Alfons-Stübli" und Massenlager, Der hindere Anbau ist nach wie vor im Besitz der Familie Landolt, Wallhalla.
Berggasthaus Obersee heute. Links Hotel mit Terrasse, rechts Altbau mit "Alfons-Stübli" und Massenlager, Der hindere Anbau ist nach wie vor im Besitz der Familie Landolt, Wallhalla.

Foto: http://www.alternatives-wandern.ch/huettenverzeichnis/glarus.htm


Donnerstag, 19. Januar 2017

 Trouvaille: Kloster und Klosterschule Näfels nach 1914

Dieser Tage wurde mir die obige Aufnahme (leider nur eine Fotokopie), nichtsdestotrotz sehr infomativ, geschenkt. Die Klosterschlule wurde 1831 gegründet. Ein eigenes Schul- haus konnte ab 1895 benutzt werden. Dieses wurde 1914 aufgestockt. (siehe Bild). Das Schulhaus war mit einer Durchgang dem "Kamediwagen" mit dem Klostergarten verbun- den. Vermutlich wurde dieser Zuname wegen der Ähnlichkeit mit einem "Kamediwagen" der Schausteller, Schifflischaukel und Reitschulbesitzer kreiert. Im Vordergrund befand sich eine Gärtnerei. 1954 wurde darauf das neue Pfammatterschulhaus erbaut, 1962 das alte Schulhaus durch einen Neubau ersetzt. 1971kam noch der Bau einer Turnhalle (Burgturn-halle) dazu. Die Klosterschule wurde 1984 wegen Nachwuchsmangel an Kapuzinern aufge-hoben. 1986 verliessen die Kapuziner das Kloster. Dieses wurde aber von Franziskanern übernommen und seither weitergeführt.  Die Gemeinde Näfels kaufte die beiden Schulhäu- ser und die Turnhalle und verlegte die Gemeindebüros und die EW-Installationsabteilung aus dem Freulerpalast in die beiden Schulhäuser. Die Turnhalle wird von Vereinen benutzt. Nach der Gemeindefusion (2011) dienten die Anlagen den Technischen Betrieben der Gemeinde Glarus Nord.  Das obige Bild dürfte wohl hundert Jahre alt sein. (Foto: Privatsammlng Fritz Hösli, Riedern)


Donnerstag, 12. Januar 2017

Einzige bisher aufgefundene Aufnahme des "Milchhüttli" in der ersten Kurve hinter dem Berggasthaus "Obersee". Alte Aufnahme vor der Renovation. Die Frau im BIld ist unbekannt, der Mann mein Vater Fridolin Hauser, Alppräsident und Gemeinderat (1879-1961).
Einzige bisher aufgefundene Aufnahme des "Milchhüttli" in der ersten Kurve hinter dem Berggasthaus "Obersee". Alte Aufnahme vor der Renovation. Die Frau im BIld ist unbekannt, der Mann mein Vater Fridolin Hauser, Alppräsident und Gemeinderat (1879-1961).

Das "Milchhüttli", ursprünglich ganz im Schatten des Waldes, war der "Kühlschrank" der Alp Niedersee. Später diente es dem Berggasthaus "Obersee" als "Weinkeller". Das oben ab- gebildete Milchhüttli wurde vermutlich in den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts re- noviert und aussen mit eingebauten Bänken versehen. Ich erinnere mich, dass im hinteren Teil des Hüttchens bergwärts Wasser floss. Hier wurde erst der Nidel (Rahm) gekühlt, spä- ter Wein, Bier, Mineralwasser. Mit der Einführung von Kühlschränken verlor das "Milchhüttli" seine "Kühlschrankfunktion" und verlotterte. Eines Winters wurde das Dach von den Schneemassen eingedrückt und das Milchüttli abgerochen. Noch sind die Hüttenmäler und ein Teil der Steinmauer auf der Rückwand noch sichtbar, auf die der holzgeschnitzte Wildhüter (Schöpferin: Jacky Orler) gesetzt wurde.

(Derzeit suche ich noch eine Fotografie des "geschnitzten WIldhüters")


Donnerstag, 5. Januar 2017

Hotel "Schwert" Näfels im neuen Kleid

Seit dem Kauf des Hotel "Schwert" durch das Immobilienunternehmen BERGBACH AG, Bilten, mit Madeleine und Manuel Rickenbach im Frühjahr 2016 ist vieles verändert und renoviert worden. Hier die neue Fassade mit dem früheren Schriftzug. (Foto: Hotel Schwert)
Seit dem Kauf des Hotel "Schwert" durch das Immobilienunternehmen BERGBACH AG, Bilten, mit Madeleine und Manuel Rickenbach im Frühjahr 2016 ist vieles verändert und renoviert worden. Hier die neue Fassade mit dem früheren Schriftzug. (Foto: Hotel Schwert)

Das traditionsreiche "Schwert" in der Dorfmitte von Näfels steht da im neuen Kleid. Manuel Rickenbach, Eigentümer, will sukzessive das ganze Hotel innen und aussen erneuern und die Substanz des Gebäudes aus dem 16. Jahrhundert erhalten und veredeln.

Wichtige Renovationen sind bereits vollzogen: Die Aussenfassade erstrahlt in neuem Glanz, abends mit raffinierter Fassadenbeleuchtung.  Aber auch im Innern haben das Restaurant im Parterre und der grosse Saal im ersten Geschoss wie auch das General Bachmann-Stube wie auch das Entrée und das Treppenhaus an Atmosphäre gewonnen.

 

  Wirte, Hoteliers und/oder Inhaber des Hotels "Schwert" Näfels

 

1.) Landvogt Melgg Gallati

*ca. 1520

2.) Hans Gallati-Bussi

*ca. 1550

3.) Johann Gallati-Kubli

* 1500

4.) Jacob Gallati-Müller

* 1625

5.) Jacob Gallati-Kengler

*  ?

6.) Tagwenvogt Balz Aebli-Tschudi

* 1650

7.) M. Margaret Aebli

* 1708

8.) Ratsherr Balz Müller-Landolt

* ?

9.) Fridolin Josef Aebli

1779-1847

10.) Carl Franz Aebli

1810-1857

11.) Carl Arnold Aebli-Michel

1840-1878

12.) Nicolaus Büsser

1884

13.) Josef Babel-Züger

1889

14.) Franz Peter Spörri

1894

15.) Carl Barbier von St. Juan (F)

1896

16.) Heinrich Weilenmann

1896

17.) Franz Spörri-Peter

1.2.1897

18.) Gallus Schubiger

23.2.1897

19.) Bartlin VogtLutz (D)

1901

20.) Johann Adolf Heim

1928

21.) Fritz Landolt und Fritz Jacober

1941

22.) Fritz Landolt AG

194…

23.) Rodolfo Gentile

2004

24.) Hichem Atia

2010

25.) Manuel Rickenbach

2016

 

* Geburtsdaten soweit erhältlich   Ohne Stern: Übernahme-Daten

 Besitzer und Pächter heute: v. l. n. r.:  Rikke Atia, Manuel Rickenbach und Hichem Atia in der General Bachmann Stube. (Foto: Südostschweiz, Glarus)
Besitzer und Pächter heute: v. l. n. r.: Rikke Atia, Manuel Rickenbach und Hichem Atia in der General Bachmann Stube. (Foto: Südostschweiz, Glarus)

 

 

 

 

  

   Ä guäts Nüüs!

 

...als die Neujahrskärtchen

   noch Mode waren..

   Reine Grusskärtchen

   mussten mit 5 Rappen-Marken

   frankiert werden...

  

 

Quelle: http://www.buechersammler.de/neujahrs-karten-sammeln

Sonntag, 23. Juli 2017

 

Bilder der Woche

Soeben entdeckt unter www.pinterest.de unter dem Stichwort Schweiz Glarner Plakate von früher. Eine Reihe sei hier genüsslich aufgeführt als Zeugen früherer Tourismuswerbung.