Freitag, 29. Dezember 2017 - 52

 

In zwei Tagen ist das Jahr 2017 endgültig Vergangenheit. Aus und vorbei. Nicht mehr zu-rückzuholen, aber gelebt. Die meisten Medien bringen Jahresrückblicke mit unterschiedli-chen Akzenten: Politik, Katastrophen und Unfälle, Sport, Prominente, Lokales und Inter-

nationales. Die Medienschaffenden haben mit hohem Fleiss in den Archiven nach den ihnen am wichtigsten erscheinenden Ereignissen gegraben und zur Präsentation aufge-. arbeitet. Auffällig: am meisten haften Bilder, Schnappschüsse, Videos, Kurzreportagen.

 

Ein Kuriosum flitzt durch die lokalen Medien: Der Dauerbrenner Eisfelddach Glarus!

Die Berliner haben ihren Flughafen, die Stuttgarter ihren  Bahnhof und die Stadtglarner ihr Eisfelddach.

 

Mit dem Einbruch des Winters war damit zu rechnen, dass sich auch auf grossen  Flächen wie dem Eisfelddach entsprechend viel Schnee aufhäuft, der - was den Winterthurer Archi-tekten offenbar entgangen scheint - abrutschen kann. Unvorhergesehen musste ein pro-vsorisches Eingangsdach zum Schutz der Eisfeldbesucher erstellt werden und Parkplätze wurden vorübergehend gesperrt.

 

Lasst uns in Silvesterstimmung, die etwas Ausgelassenheit enthalten dürfen möchte, den Neujahrswunsch an die Hauptstädter in Mundartworte fassen:

 

 

Ä guätä Rutsch!

 

Ds Glaris uffem Iisfäld-Tach

häig's gad wagger Schnee,

d Archideggtäläischtig schwach(1),

häig-mä chännä gseh.

 

Zeerscht chämm's tüürer as-mä säit,

und wänn's dä nuch schniit,

hä-p-mä zwänig überläit,

as'r abägkiit.

 

Wündschä tüämer immerdaar,

's göng nüd alles futsch!

Und derzuä zum nüüä Jahr

nuch... ä guätä Rutsch!

 

-y.

 

(1) Ob es in Winterthur nicht schneit?

 

Auf dem Dach der Schnee, rutscht hinunter, hee!
Auf dem Dach der Schnee, rutscht hinunter, hee!

 

Schnee hin oder her - allen Leserinnen und Lesern auf meiner Homepage wünsche ich einen fulminanten Spurt in ein glückliches, gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2018!

 

Nüüjahrsmorgä

 

                     Äs Schtäubli fiinä wiissä Schnee                   

                             we Zugger uff p Paschteetä,                          

                        verzuggäret ds Nüüjahr, juhee!                      

         und alles, was-mä gseht-dä.       

                

      Und d Sunnä schtrahlet wiiss und hell,

      ds Nüüjahr chunnt etz uf d Wält;

                das gseht au, wer’s nüd wahr haa well,         

 

                                          und güggslet dur all Schpält!

 

 Au p Bäum sind wiiss und d Schtraassä-n-au,

                                           und silberig dr Gläärnisch,

ds Nüüjahr - so gmergged’s Maa und Frau -

    mäint’s nämä würggli äärnisch’.

 

  -y.

 

   publiziert im «Fridolin», Schwanden,  8. Januar 2009

 


 Freitag, 22. Dezember 2017 – 51

 

Gestern war Thomastag kürzester Tag, ab heute geht’s wieder aufwärts! So pflegte man im Volksmund zu sagen. Hier ein gefundener Text dazu:

 

Thomastag und Thomasnacht während der Rauhnächte

In der keltischen Tradition bildet die Thomasnacht den Auftakt der Rauhnächte – und auch im Christentum wird dem Thomastag eine besondere Bedeutung beigemessen.

 

Die Nacht des 21. Dezembers, die Thomasnacht, ist die längste Nacht des Jahres. Einer Überlieferung nach bildet die Wintersonnenwende den Auftakt der heiligen Rauhnächte, die zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar liegen. Nach dem Volksglauben sollen in dieser Zeit die Tore des Totenreichs offenstehen und Geister und Dämonen umgehen. In einigen Teilen der Wintersonnenwende und somit der längsten Nacht wird noch heute mit einem Fest gefeiert.

 

Quelle:

http://www.t-online.de/leben/familie/id_66297116/thomastag-und-thomasnacht-waehrend-der-rauhnaechte.html 

Bild: Der ungläubige. Thomas berührt die Wundmale Christi. Altarretabel von Martin Schongauer, zwischen 1450 und 1491. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Thomastag )

Wetterregeln und Sprüche zum Thomastag

 

«Am Thomastag wächst der Tag nur einen Hahnenschritt.»

 

«Wenn Sankt Thomas dunkel war, gibt's ein schönes neues Jahr.»

 

«St. Thomas bringt die längste Nacht, weil er den kürzesten Tag gebracht.»

 

*                   *                   *

 

Diese Woche erschienen:

 

- Der Trompeter, Ausgabe Nr. 26, Dezember 2017, dreimal jährlich erscheinende

  Schrift des Altenzentrums St. Franziskus, Bad Säckingen, 28 Seiten

 

-Radio Maria, Unser Monatsprogramm Januar 2018, 24 Seiten

 

-Prospekt Vorschau: Ueli Bräker, der Arme Mann im Tockenburg, Freilichtspiel im

 Dreyschlatt bi Wattwill (Geburtshaus von Ueli Bräker), vom 5. Juli bis 10. August

 2018 von der Bühne Thurtal.

-ite, Das Magazin der Schweizer Kapuziner, Nr. 5, Dezember 2017

 «Menschenrechte… wichtiger als Religionsfreiheit?» 48 Seiten

 

-antenne, Das Medienmagazin für TV, Radio und Internet, Januar 2018 «Heimat» 32

 Seiten

 

*                 *              *

 

Nun hat uns der Winter schon ein paar Mal gezeigt, dass es auch im 21. Jahrhundert wacker schneien kann. Frau Holle liess sich im Dezember nicht lumpen und schüttelte ihre Bettdecken wacker aus! Dennoch scheint es auf Weihnachten selber weniger weiss zu sein.

 

Weihnachtsstimmung ist schon lange aufgekommen – vor allem in den Einkaufszentren - wo aufwendige Weihnachtsbeleuchtungen und Motive Lichtstimmung verbreiten und die Menschen zum Einkaufen ermuntern. Die Zahl der Werbe-Emails steigt jährlich und das Ritual nach dem Frühstück ist meistens die lebhafte Betätigung der «delete»-Taste.

 

Die Vernunft auf den Autobahnen scheint nach wie vor ein rarer Artikel. Nach dem Schneeinbruch und einer Kältewelle krachte es sintemalen, zum Teil mit Todesfolge. Es ist immer dasselbe: Autolenkerinnen und -lenker, die gerne aufs Gaspedal drücken, unterschätzen die Tücken des Winterwetters. Tragisch dabei ist jeweils, wenn korrekt Fahrende mitbetroffen werden und oft die Folgen der Fehler anderer erleiden, von Autoschäden, bis schweren Verletzungen oder gar Tod.

Was ist doch die Entwicklung des Menschen für eine Erfolgsgeschichte! Vom Apfelbiss im Paradies bis zu unserer komfortablen technologischen und elektronischen Welt!  Eine hohe politische Leistung ist die Friedenszeit in Europa, die seit dem Zweiten Weltkrieg anhielt.

Wie lange in der unruhigen Zeit der Flüchtlingsvölkerwanderung dies noch anhält und wie wir die Vermischung der Bevölkerung und der Ethnien und Mentalitäten bewältigen werden, ist ungewiss.

 

*                           *                         * 

 

 

Quelle: 

www.presse.uni-wuerzburg.de/aktuell/einblick/single/news/advent-ist-nicht-warten-auf-das-christkind/

 

Von klein war das Warten auf das Christkind voller Geheimnisse, innerer Freude und Er-wartung. Glücklich, wer sich dies alljährliche Wartezeit im Herzen auch im Erwachsenen-alter bewahrt hat!

 

Noch zweimal schlafen bis zum Fest,

das alle Welt nun jubeln lässt;

denn in der Welt der tristen,

ging auf ein Tor für Christen

und Frieden auch für Ost und West!                           Fridolin Näfelser

 

 


Donnerstag, 14. Dezember 2017 – 50

 

Diese Woche erschienen:

-TANGRAM 40 Bulletin der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus EKR,  

 Dezember 2017, 140 Seiten Thema: Islam

 

-Bulletin Credit Suisse, Das älteste Bankmagazin der Welt, Nr. 4 / 2017. 74 Seiten

 Thema:  Das neue Alter, Mehr vom Leben und Sorgenbarometer 2017

 

-Rückblick – Einblick – Ausblick  Herbert Haag-Stiftung für Freiheit in der Kirche,

 Luzern

 

-glarnerSach, Infos, Tipps & News, Kundeninformationen Ausgabe Dezember 2017,

 8 Seiten

 

-SVS Bulletin Schweiz. Verband für Seniorenfragen, Dezember 3/2017

*                          *                     *

 

Gemeindepräsidentenwahl Glarus Nord:

 

Weitere Kandidatur Ruedi Schwitter, Gemeinderat GLP.

 

Ruedi Schwitter, GLP,  Näfels, bisheriger Gemeinderat. auch in den Startlöchern.
Ruedi Schwitter, GLP, Näfels, bisheriger Gemeinderat. auch in den Startlöchern.

Novum: Ruedi Schwitter setzt alles auf eine Karte und kandidiert nur als Gemeindepräsident. Bei seiner Nichtwahl würde er offenbar aus dem Gemeinderat ausscheiden. Die anderen GP-Kandidaten und bisherigen Gemeinderäte würden also sowohl für das Präsidium als auch als Gemeinderat kandidieren.

 

Nach der Kandidatur von Kaspar Krieg, SVP, Peter Kistler, SP, Bruno Gallati CVP.

 

Neu soll auch der Biltener Stefan Gasser, parteilos, kandidieren wollen. Gasser ist bereits bei der letzten Wahl gegen Martin Laupper angetreten.

 

Stefan Gasser, parteilos, Bilten (Foto: glarus24.ch)
Stefan Gasser, parteilos, Bilten (Foto: glarus24.ch)

Erstaunlich früh wurden die Kandidaturen angemeldet. Aus staatsbürgerlicher Sicht ist es zu begrüssen, dass sich möglichst viele Interessenten zur Wahl anbieten. Dadurch wird die Auswahl für die Stimmenden grösser.

 

Mit dem nun offenbar bereits eingereihten Quintett stehen also zur Verfügung.

(in alphabetischer Reihenfolge)

 

Gallati Bruno, CVP, Näfels, derzeitiger Gemeindevizepräs., Landratsvizepräs.

Gasser Stefan, parteilos, Bilten (kandidierte bereits 2014)

Kistler Peter, SP, Niederurnen,

Krieg Kaspar, SVP, derzeit Gemeinderat, Landrat (war bereits Landsratspräs.)

Schwitter Ruedi, GLP, derzeit Gemeinderat, Landrat

 

Eine ausführlichere Gegenüberstellung werde ich erst im neuen Jahr hier präsentieren, wenn ich mehr Daten über die Kandidaten gesammelt haben werde.

 

Noch offen ist, ob die FDP Glarus Nord auch eine Kandidatur für das Gemeindepräsidium bringen wird.

 

Parteipolitisch ist der Gemeinderat Glarus Nord wie folgt zusammengesetzt:;

 

FDP:         Martin Laupper, Gemeindepräsident          Präsidiales

CVP:         Bruno Gallati, Gemeindevizepräsident       Bau und Umwelt

SVP:         Menzi Ruedi, Gemeinderat                         Wald + Landwirtschaft

SVP:         Krieg Kaspar, Gemeinderat                        Liegenschaften

GLP:         Ruedi Schwitter, Gemeinderat                    Bildung d

Grüne:      Huber Sybille, Gemeinderätin                     Sicherheit

Parteilos:  Elmer Fridolin, Gemeinderat                       Gesundheit, Jugend, Kultur

 

Derzeit nicht vertreten: SP

 

Bislang haben ihre Absicht bekanntgegeben nicht wieder zu kandidieren:

 

Martin Laupper, Ruedi Menzi, Fridolin Elmer, Ruedi Schwitter (kandidiert nur als GPr).

Nach momentanem Stand wären also neu zu besetzten.

 

Das Gemeindepräsidium und vier Gemeinderatssitze.

 

Ich denke, nach den Festtagen Weihnachten und Neujahr werden sich die Parteien und Kandidaten melden und ihre Strategien für die bevorstehende Kampfwahl im März 2018 formieren.

 

*                           *                           *

 

Fast kommen mir die Tränen über den neuesten Beschluss aus Bern. Ein Mandat wird vom Parlament finanziert als «Beratungsstelle für sexuell Belästigte im Parlament»!

Gibt es nicht genügend gesetzliche Regelungen, die zum Zuge kommen können, wenn sich eine Parlamentarierin sexuell belästigt fühlt?

 

Den letzten Kick zu diesem Beschluss gab ein Walliser CVP-Nationalrat, der sich offenbar daneben benommen haben soll, nachdem die «#metoo-Welle» von der Ebene der Stars, über die Politik und über hohe Industrielle das Bundesparlament erreicht hat. Fehlt nur noch eine Initiative des Tierschutzvereins, der sich gegen das Gebaren der Munis gegen-über Kühen auf Alpen und Wiesen auflehnt…mit einer Ausweitung auf Güggel auf dem Hühnerhof!

Unglaublich, aber wahr!

 

*                             *                            *

 

Ratings über den Stand der Gemeindefusionen im Glarnerland wurden gemacht und veröffentlicht.

Obenaus schwingt Glarus (Mitte). Bis auf zwei Ausnahmen ist der Hauptort und Regierungssitz im «grünen Bereich»: lediglich beim «Selbstfinanzierungsanteil» ist Glarus mit 11.4 % «problematisch», «ungenügend» sind dagegen «Glarus Süd» mit 5,8 % und Glarus Nord mit 3,3%. Und liegt mit dem «Investitionsanteil» von 13,1 % zwischen Glarus Süd mi 17.7 % und Glarus Nord mit 10.7 %.

Im «roten» Bereich, also «ungenügend» ist Glarus Süd in fünf Kriterien, Glarus Nord sogar in sechs.

 

Es ist gut, ja sogar dringend, dass Standortbestimmungen über den Fortschritt und die Umsetzung der Landsgemeindebeschlüsse von 2006 und die Bekräftigung durch die a. o. und bestbesuchte Landsgemeinde aller Zeiten anno 2007 gemacht werden.

Nur sind die Kriterien rein volkswirtschaftlicher, ökonomischer oder wenn man will  buchalterischer Natur.

 

Was fehlt ist ein Befund, wie sich die Mehrzahl der Einwohnerinnen und Einwohner fühlt. Keine Auskunft geben solche Ratings über die Veränderungen des Brauchtums und der Kultur, des Alltagslebens und der Befindlichkeit. Keine Auskunft über die Beziehungen zwischen Regierung und Volk, zwischen Verwaltung und Bevölkerung.

 

Seit sieben Jahren plärre ich kassandrarufmässig die Warnung heraus, eine sich flächenbrandmässig sich ausbreitende Gleichgültigkeit mache sich breit. Diese Warnung richtet sich nicht in erster Linie an die Behörden und die Verwaltung, sondern an uns alle. Wir werden so gut regiert wie wir es zulassen.

 

Ich bedaure mit dem Kopf und der rechten Herzhälfte die Abschaffung des Parlaments Glarus Nord als verlängertem Arm der Gemeindeversammlung, respektiere aber den Gemeindeversammlungsentscheid. Mit der linken Herzhälfte aber freue ich mich über die Tatsache, das sich ein einziger Stimmbürger (sogar ein Parlamentarier) wider alle Parteiparolen und wider die Empfehlung des Gemeinderates an der Gemeindeversammlung durchsetzen konnte!

Das ist Demokratie, auch wenn mir ein Entscheid nicht in den Kram passt.

 

Auf der anderen Seite schüttle ich den Kopf, wenn auch ein einziger Einwohner Regierung und Volk, Klerus und den katholischen Fahrtsteil sowie den Ritus der Näfelser Fahrt stören kann, indem er das Passieren eines Fahrtsgedenksteines auf seiner Privatliegenschaft verhindern will. Die Regierung von Glarus Nord wäre bereit gewesen mit manifesten Mitteln Remedur zu schaffen, wurde aber von der für die Näfelser Fahrt verantwortlichen Regierung in Glarus, auf präventive Empfehlung der Kantonspolizei schmählich im Stich gelassen.

 

Es ist kaum zu glauben, welch juristischer, zeitlicher, monetärer und nervlicher Aufwand betrieben werden musste, bis die Rechtslage geklärt war. Man darf gespannt sein auf die Umsetzung auf die Fahrt 2018.

 

Doch auch die jahrhundertalte Fahrt, die von Politikern als «zweithöchster politischer Feiertag im Kanton Glarus» hochgelobt wird. Scheint auf breite Gleichgültigkeit zu stossen. Der Dekan an der Näfelser Fahrt fackelte nicht lange und verlangte von seinen Geistlichen, den Weg zum «gesperrten» Gedenkstein über Schutthaufen und Hindernisse zu gehen und den Fahrtsritus durchzuführen. Ich hätte einen Entrüstungssturm, mindestens des Kantonalen Katholischen Kirchenrates erwartet, der sich gegen die Behinderung des Fahrtsritus beim Regierungsrat beschwerte. Nichts.

Dabei war es ursprünglich der Regierungsrat des Kantons Glarus, der nach 180-jähriger konfessioneller Trennung die erste eigentlich Fusion im Glarnerland gegen alle Widerstände durchsetzte und mit einem Fahrtsgesetz (das derzeit älteste in der Gesetzessammlung) die beiden Konfessionen wieder zur gemeinsamen Fahrt zusammenführte. Aus damaliger wie heutiger Sicht: eine hohe, politische Leistung!

 

Solches können und wollen die erwähnten Ratings nicht erfassen.

 

Eine fusionierte Gemeinde ist mehr als ein Unternehmen, das wirtschaftlich rentieren soll oder mindestens ein sinnvolle Waage zwischen Aufwand und Ergebnis anstrebt. Die Gemeinde ist ein lebendiger Organismus, der von den Beziehungen der Menschen lebt. Alles ist Beziehung. Sie beginnt in der Familie, im Quartier, am Arbeitsplatz, in Vereinen, in Gemeinschaftsveranstaltungen.

 

Lebensqualitiät ist viel mehr als Gemeindehaushalt und die Wirtschaftssituation.

 

*                                    *                                 *

Limerick der Woche zum früh eingeläuteten Wahlkampf um das Gemeindepräsidium:

 

Frischauf zum fröhlichen Jagen!

Schon fünf sind es, die es nun wagen:

als Nord Präsident!

Wer immer auch rennt:

Die Wähler haben das Sagen!                                                       Fridolin Näfelser


Freitag, 9. Dezember 2017 - 49

 

Kultur aus der eigenen Landschaft heraus

 

Zwei Ereignisse möchte in dieser Hinsicht festhalten

 

Zum ersten:

das feierliche, einmalige Adventskonzert des IMPULS-Ensembles in Schwanden am Sonntag, 3. Dezember 2017.

 

Die Katholische Kirche in Schwanden, die sich als Konzertraum vorzüglich eignet, war bis auf den letzten Platz besetzt. Markus Ramseier, ein rühriges Mitglied des IMPULS-Männer-chorensembles begrüsste sichtlich erfreut über den überwältigenden Aufmarsch das Publi-kum. Dann führte Franziska Disch als Moderatorin und Lektorin frisch durch den Abend.

 

Tragende und organisierende Institution war das IMPULS-Ensemble, das unauffällig aber wirksam durch das engagierte Management von  Oswald Zangerle – unter Freunden «Ossi» genannt – zusammengehalten wird.

 

Es wurde zur frohen, erfrischenden und besinnlich-heiteren Konzert-Anderthalbstunde. Getragen und umrahmt vom IMPUILS-Männerchor traten auch auf das Jodlerinnen-Terzett Hüsliguät aus Mitlödi, die Sopranistin Lucy de Butts, Sopran, das welsche Sängerquintett «Les Barbus» und Niklaus Stengele als Pianist und Organist. Die Leitung oblag Dirigent Marcel Frischknecht. Schliesslich wurde mit dem gemeinsamen «Leise rieselt der Schnee…» auch das Publikum integriert und zum grossen Adventschor. Wegen unerwarte-ter, unglücklicher Terminkollision nicht erscheinen konnten die angekündigten, von Sylvia Küng betreuten Glarner Singvögel.

 

Die Begeisterung des Publikums zeigte sich nicht nur in standing ovations, sondern in der hartnäckigen Forderung nach mehreren Zugaben. Benny Zangerle, die Gattin von «Ossi» wusste mit Präsenten und Blumensträussen die Protagonisten emotionell zu erfreuen und sprach in ihrer Spontaneität dem Publikum aus dem Herzen. Markus Ramseier überraschte Benny Zangerle seinerseits mit einem Präsent und Dank für ihren jahrelangen Einsatz herzlich.

 

Der IMPULS-Chor, der bereits seit 18 Jahren immer wieder mit erfrischenden Auftritten  Freude bereitet, war es auch, der die «Fridolins-Kantate» vom Franz Regli und Walter Böni-ger in Näfels, Glarus und Bad Säckingen mit grossem Erfolg aufgeführt hatte und 2019 eine Aufführung in Rankweil (A), am Gerichtsort der Fridolinslegende, plant.

 

Der Auftritt aller war ein wunderbarer Auftakt zur Adventszeit und sei über die Freude der Zuhörerschaft Ermunterung zu weiterer Taten!

 

Die untenstehenden Bilder stammen von Benny Zangerle:

Das Adventskonzert stiess auf grosses Interesse. Die Katholische Kirche Schwanden war voll besetzt.
Das Adventskonzert stiess auf grosses Interesse. Die Katholische Kirche Schwanden war voll besetzt.
Hochstimmung und Begeisterung. "Benny Zangerle" verteilt Präsente und Blumen, halbrechts im Bild mit der Sopranistin Lucy de  Butts. "Les Barbus" in grauen und weissen Hemden, das Jodlerterzett in der Tracht.
Hochstimmung und Begeisterung. "Benny Zangerle" verteilt Präsente und Blumen, halbrechts im Bild mit der Sopranistin Lucy de Butts. "Les Barbus" in grauen und weissen Hemden, das Jodlerterzett in der Tracht.
Auch der engagierte Markus Ramseier empfängt herzlich ein Präsent.
Auch der engagierte Markus Ramseier empfängt herzlich ein Präsent.

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     Peter Märchy-Müller

 

 

   "Näfels 

     Dorfläden -  Einst und Heute"

   

   

      Erstauflage - bereist vergriffen!

 

Zum zweiten:

Es ist ein Muss, den hochfleissigen Wurf eines reichlich bebilderten Buches von Peter Märchy-Müller zu erwähnen.. «Näfels -  Dorfläden – Einst und Heute» ist eine 120-seitige einmalige Dokumentation, die nicht nur die Veränderung des Dorfes und vieler betroffener Familien aus der Vergessenheit zurückholt, sondern auch auf eine Zeiterscheinung hin-weist: das «Lädelisterben».

 

Peter Märchy hat mit mehrjährigem Suchen und Sammeln einen Basisarbeit geleistet, die hohe Bewunderung und hohes Lob verdient. Mit diesem Buch leistet Märchy auch einen Beitrag zur Dorfgeschichte und zur dörflichen Kultur.

 

Die Buchvernissage findet am Samstag, 9. Dezember 2017 in seinem eigenen Geschäft um 16 Uhr statt. Dies ist eine sinnvolle Idee eines Standortes, der repräsentativ einen modernen Dorfladen zeigt, die im Dorf nicht mehr wegzudenkende Bäckerei-Conditorei Märchy. Sie hat sich ständig gewandelt und entwickelt und wird bereits seit vier Genera-tionen von der gleichen Familie erfolgreich betrieben..

 

 Vier Generationen Märchy  - eine Erfolgsgeschichte!

 

1903     Fritz Märchy-Hauser eröffnet die Bäckerei an der Schmiedstrasse

1957     Fritz Märchy-Oberholzer übernimmt die Bäckerei-Conditorei

1984     Peter Märchy-Müller erwirbt die Bäckerei-Conditorei

1998     Reto und Roman Märchy arbeiten im Elterlichen Betrieb mit

2008     Eröffnung der Filiale Glarus am Landsgemeindeplatz

2013     Reto und Roman Märchy übernehmen das Unternehmen

 

Siehe auch: http://www.baeckerei-maerchy.ch

 

Lädelisterben – eine hausgemachte Zeiterscheinung

 

In seinem Schlusswort schreibt Peter Märchy:

 

«Es ist höchste Zeit, dass sich Politiker und Konsumenten dem vermehrten Ladensterben, das heisst der schwindenden Nahversorgung, annehmen. Für eine lebendige Gemeinde braucht es neben Schulen auch Restaurants und Läden. Wenn der Laden im Dorf die Waren des täglichen Bedarfs zur Verfügung stellt, profitiert nicht nur eine älter werdende Bevölkerung, denn da trifft man sich im Dorf und da findet der soziale Austausch statt. Auch für Kinder besteht hier die Chance erste Kauferfahrungen zu sammeln. Oft kann zu Fuss oder mit dem Velo umweltfreundlich eingekauft werden. Durch die Vermeidung von Auto-verkehr und Lärm und Emissionen steigt die Lebensqualität im Dorf.

 

Unübersehbar ist jedoch, dass immer mehr klassische Fachgeschäfte und Lebensmittel-läden im Dorf schliessen müssen. Die Gemeindebehörden sollten sich endlich vermehrt den Wünschen der Detaillisten annehmen, um dieser Katastrophe entgegen zu wirken. Experten sind sich darüber einig, dass dieses Ladensterben auch das Resultat einer fehl-geleiteten Dorfentwicklung ist. Vor allem durch die Genehmigung immer grösserer Märkte an Hauptstrassen und Autobahnen werden gewachsene Strukturen in den Dorfzentren zer-stört. Es ist also höchste Zeit. Entwicklungen wie in den USA entgegenzuwirken, wo Ein-kaufen nur noch mit dem Auto möglich ist.»

aus:  Peter Märchy: Näfels – Dorfläden – Einst und Heute, Näfels 2017, Seite 119.

 

Und dazu kommentiert

 

Wie wahr, wie wahr! Peter Märchy bringt eine Zeiterscheinung auf den Punkt. Freilich ist diese nicht ein alleiniges Näfelser Problem, aber wir wohnen mal hier, und daher mögen die Appelle des tüchtigen Bäcker- und Konditor-Meisters auf offene Ohren stossen.

 

Nur – wer hat denn den sogenannten «Fachmarkt» im Krumm bewilligt?

Wer hat an den zuständigen Gemeindeversammlungen zugestimmt?

Wer hatte kein Gehör für die Einwände der Detaillisten selber, die mit ihrer Voraussicht auf die eigene Existenzgefährdung die Bürgerschaft eindringlich warnten?

Welche Rolle spielten die politischen Parteien als Mitträger gemeindlicher Politik?

 

Ist nicht die Tendenz der Zentralisierung der Warenhäuser mit einem immer erweiterten Lebensmittel- und Warenangebot eine Erscheinung, die sich sogar in der Gemeindefusion wiederspiegelt?

Die Wege werden nicht nur zu den Einkaufsmöglichkeiten immer länger, auch innerhalb der fusionierten Gemeinde sind sie länger geworden. Auch die immer grösseren Pendlerströme zum Arbeitsplatz und die immer schnelleren Erreichbarkeiten durch Autobahnen und Ange-bote des öffentlichen Verkehrs verhindern das Ideal, dort zu arbeiten, wo man wohnt.

 

Das gleiche Manko, an das Peter Märchy für die «Kurzstrecken» innerhalb des Dorfes zu den Läden erinnert, findet sich mannigfach in den verschiedensten Lebensbereichen und hat zu einer galoppierenden Steigerung der Mobilität geführt.

 

Alles selbst gemacht und verursacht…als Konsum-«Tsunami», der uns überrollt.

 

Ich erinnere daran, dass das Dorf Näfels einst ein ausgesprochenes Kleinhandwerkerdorf gewesen ist. Vom Niederberg, durch den die Landstrasse von Oberurnen nach Näfels führte, begann mit dem ersten Näfelser Haus, der Post. Und wie eine Perlenkette reihten sich Handwerkerbuden entlang des ganzen Herrenweges bis zum Fahrtsplatz: Schuh-macher, Nagler, Zimmerleute, Schreiner, Metzger, Bäckern, Schneider, Hafner, Haar-schneider, Klauenschneider, Küfer, Bauleute, Stukkateure, Schlittenmacher etc. etc. und eben auch «Lädeli» und «Wirtschaften». Später verlagerten sich diese auch ins «Dorf». Auch sie sind - im Zeichen der Industrialisierung - verschwunden.

 

Und gerade deshalb ist es gut, dass Peter Märchy die Alarmglocken läutet und an uns Konsumenten und die Behörden appelliert!

 

Nur – die Möglichkeit, seinen Mahnungen Nachdruck zu verleihen, liegen an uns Konsu-menten selber. Wenn wir in den Einkaufszentren nur jene Waren einkaufen, die «im Dorf» nicht erhältlich sind, leisten wir einen Beitrag zur Förderung und Erhaltung der Läden «im Dorf».

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Daten zum Buch:
Autor und Herausgeber: Peter Märchy-Müller

Berater: Walter Hauser-Fischli, Kurt Gallati-Schnyder und Hans Tschudi-Landolt

Satz und Gestaltung: Peter Märchy

Lektorat: Armin Rusterholz-Hirai und Eugen Rusterholz-Lupi

Druck; Infocolor AG, Kreuzlingen

Umfang: 120 Seiten, reich bebildert

Auflage: 250 Exemplare.

Preis: 59 Franken

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Dazu der Wochenlimerick:

 

Das Ladensterben schreitet fort

und zwar auch hier in uns'rem Ort.

Doch  wisset, wir könnten,

als Konsumenten

dies ändern! Wäre dies ein Wort?                                  Fridolin Näfelser

 


 

Donnerstag, 7. Dezember 2017 – 48

 

Diese Woche erschienen:

- IM Info, Die Informationsschrift der Inländischen Mission Nr. 1 Jan 2018

 

- Einladung Silvester-Trommeln 2017 30. Dezember 2017 Glarner Tam- 

  bourenverein Näfels

 

- SALVE, Zeitschrift Kloster Einsiedeln, Dezember 2017

 

- horizonte, Das Schweizer Forschungsmagazin Nr. 115 Dezember 20917

 

- Feelgood’s News, Gesundheitsmagazin Dezember 2017 Apotheke Moor

  Glarus

 

- Schau Fenster, Hintergrundinfos zur TV-Reihe Fenster zum Sonntag,

  Januar bis März 2018, Nr.87

 

*                  *                 *

 

Heute Abend sind die Präsidenten oder Präsidentinnen der Vereine, Cliquen und Organisationen in Näfels zu einer Präsidentenkonferenz eingeladen. 19.30 h im Restaurant «National», Näfels.

Die Dorfkommission und der Verkehrsverein laden dazu ein.

 

Traktanden:

1 Begrüssung

2 Vorstellen: Neuer Bereichsleiters «Gesundheit, Jugend und Kultur» Mirko Slongo

3 Dorfkommission, wie wo was?

4 Agenda Veranstlatungskalender für 2018

5 Mitteilungen Verkehrsverein

6 Mitteilung Vereine

7 Umfrage, Anregungen, Ideen

8 Schluss Apéro offeriert von der Dorfkommission

 

*                    *                  *

 

Fragment aus der Rede des für 2018 gewählten Bundespräsidenten Alain Berset

 

«…Unser politisches System verlangt, dass wir alle über unseren eigenen Tellerrand blicken, in andere Regionen und Milieus, die uns vielleicht manchmal rätselhaft erscheinen, mit denen wir aber doch sehr vieles teilen.

Wir geniessen in der Schweiz ein seltenes Privileg: Wir müssen uns füreinander interessieren. Wir müssen uns in andere hineindenken und ihre Sicht der Dinge verstehen. Ohne Kompromissfähigkeit geht das nicht. Kompromisse brauchen Mut, gerade in unruhigen Zeiten, gerade in einer Welt, in der ein Klima der gehässigen Polarisierung in vielen Ländern das Gemeinwohl und die gemeinsame Identität bedroht.

Unsere Geschichte ist geprägt vom Mut, aufeinander zuzugehen. Nach dem Sonderbundskrieg von 1847/48 nahmen die Sieger Rücksicht auf die Verlierer, insbesondere auf deren Wunsch nach Souveränität der Kantone. In den 1930er Jahren, als manche Länder in Europa von politischen Spannungen zerrissen wurden, schlossen unsere Vorfahren mit dem Arbeitsfrieden einen historischen Kompromiss. Auch heute ist uns allen bewusst, dass der grosse Kompromiss zwischen Solidarität und Wettbewerbsfähigkeit die Schweiz zu dem gemacht hat, was sie heute ist. Wir sind eines der erfolgreichsten Länder der Welt, nicht nur gemessen am Wohlstand, sondern auch am Wohlbefinden unserer Bewohnerinnen und Bewohner.
Die Schweiz ist kein Land des politischen Maximalismus. Niemand kann die Schweiz nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten. Die Schweiz ist aber auch kein Land des politischen Minimalismus. Wir wissen, dass unser Engagement für den nationalen Zusammenhalt und für eine faire Gesellschaft nie zu Ende ist. Das ist der Kern unseres Erfolges. Wir nehmen alle mit. Wir sind weder Maximalisten noch Minimalisten, wir sind Realistinnen und Realisten….»

*                 *                *

 

Stets im Dezember wählt das Parlament

für’s nächste Jahr den Bundespräsident.

Nur für ein Jahr,

das bannt Gefahr,

dass eine(r) nur in Macht entbrennt!                              

 

 

 

 

 

 

                                      Bundespräsident 2018

                                      Dr. Alain Berset

Kleiner Steckbrief

Geboren am 9. April 1972 in Freiburg,

Bürger von Misery-Courtion FR

Verheiratet, drei Kinder

Dr. oec. und lic. ès sc. pol.

 

Stationen im Leben von Alain Berset

 

2017             Vizepräsident des Bundesrates

2012             Bundesrat und Vorsteher des Departements des Innern EDI 2008

2009             Ständeratspräsident

2003 – 2011 Ständerat des Kantons Freiburg Mitglied 

2005 – 2011 Vizepräsident der SPD-Fraktion der Bundesversammlung

2000 – 2004 Verfassungsrat des Kantons Freiburg und Präsident der SPD-Fraktion  des

                     Verfassungsrates

2001 – 2003 Mitglied des Generalrates in Belfaux FR

 

Berufliche Tätigkeit

2006 – 2011 Unabhängiger Strategie- und Kommunikationsberater

2001 – 2004 Strategischer Berater im Volkswirtschaftsdepartement des Kantons

                     Neuenburg

2000 – 2001 Gastforscher am Institut für Wirtschaftsforschung, Hamburg HWWA

1996 – 2000 Assistent und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut für

                     regionale Wirtschaftsentwicklung der Universität Neuenburg Ausbildung

1996 Lizentiat in Politikwissenschaft an der Universität Neuenburg

2005 Doktorat in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Neuenburg

 

Weitere Tätigkeiten

2005 – 2011 Präsident der Schweizerischen Vereinigung zur Förderung der AOC/IGP, Bern

                     Präsident des Westschweizer Mieterinnen- und Mieterverband, Lausanne

2004 – 2011 Stiftungsratspräsident von "Les Buissonnets", Stiftung für behinderte Kinder

                     und Erwachsene, Freiburg

 

 

 

 

   

 

 

     Vizepräsident des Bundesrates 2018

     Ueli Maurer

 

 

Kleiner Steckbrief

Geboren am 1. Dezember 1950

Verheiratet, sechs Kinder (Jahrgänge 1978-1997)

Bürger von Adelboden BE und Hinwil ZH

Primar- und Sekundarschule Hinwil

Kuafmännische Lehre

 

 

Berufliche und politische Tätigkeiten

 

1994-2008   Geschäftsführer Zürcher Bauernverband

1974-1994   Geschäftsführer einer landwirtschaftlichen Genossenschaft

ab 1.1.2016 Vorsteher des Eidgenössischen Finanzdepartementes EFD

5.12.2012    Wahl zum Bundespräsidenten 2013

13.12.2011  Wahl zum Vizepräsidenten des Bundesrates 2012

2009-2012   Vorsteher des Eidgenössischen Departementes für Verteidigung, Bevlkerungs-

                    schutz und Sport VBS

10.12.2008  Wahl als Bundesrat

1996-2008   Präsident der SVP Schweiz

1991-2008   Nationalrat

1993-1991   Kantonsrat Kanton Zürich

1978-1986   Gemeinderat in Hinwil ZH


Freitag, 1. Dezember 2017 / 47

Immer am Mittwoch vor dem ersten Adventssonntag treffen sich die "Adventskranzschwinger", um Kränze zu binden. Hier eine erste Auswahl im Jahr 2017. (Foto: Josef Fischli-Kuster)
Immer am Mittwoch vor dem ersten Adventssonntag treffen sich die "Adventskranzschwinger", um Kränze zu binden. Hier eine erste Auswahl im Jahr 2017. (Foto: Josef Fischli-Kuster)

 

Der letzte Freitag war eine «Sternstunde» der Demokratie. Nicht weil in Glarus Nord die Steuererhöhung um 2 % knapp zurückgewiesen wurde, nicht weil die Kompetenzen des Gemeinderats in Sachen Flugplatz-Verhandlungsspielraum beschnitten wurden, auch nicht, weil in Glarus Süd die Schulzusammenlegungen, bzw.  Schulorte-Aufhebungen zurückge-wiesen wurden und in Glarus Mitte der Linthsteg nicht bewilligt wurde, nein, nicht der ver-einzelten Mehrheiten gegen Vorlagen der Behörden.

 

Es ist mit Fug und Recht die Funktion von Gemeindeversammlungen (als lokale Form der «Landsgemeinde») zu mindern und zu mehren, zuzustimmen oder abzulehnen, zurückzu-weisen oder zu verschieben. Das ist der Sinn der Legislative, die zu den Vorlagen der Be-hörden das letzte Wort haben darf.

 

Die aufgezählten Abstimmungsergebnisse sind nicht «Schlappen» der Gemeindevorste-herschaften. Zwar schmerzhaft und enttäuschend für die, die mit viel Aufwand und längeren Entscheidungsprozessen auf die Zustimmung zu den Vorlagen hofften.  Auch mehrere Nein sind keine Staatskrise und kein Unglück, sondern Ausdruck des Willens der anwesenden Stimmbürgerinnen und Stimmbürger.

 

Positiv ist die Grunderfahrung, dass der Souverän entscheiden kann gegen die vielgehör-ten Parolen «De mached ja gliich was si wänd!» Sie gibt den Abstimmenden das Gefühl, mitdenken und mitbestimmen zu dürfen.  Mehrheit ist Mehrheit – zur Freude der einen, zum Frust der anderen. Das ist kein Grund für Triumph oder Übermut der einen, aber auch nicht für Verzweiflung der anderen. So sollte direkte Demokratie gelingen. Wer mitstimmt, ist wer!

 

Warum aber «Sternstunde»?

Am 7. Mai 2006 beschloss die Landsgemeinde nach langer Debatte mit einem Gewalts-streich und weit über den Antrag von Landrat und Regierungsrat hinaus, aus den ursprüng-lich 29 Gemeinden, die noch verbleibenden 25 Gemeinden auf drei Gemeinden zusam-menzufassen. Auch die a. o. Landsgemeinde am 27. November 2007 unterstrich den an-gezweifelten Landsgemeindebeschluss vom vorausgehenden Jahr wuchtig und mit einem noch nie gesehenen Aufmarsch von Stimmbürgerinnen und Stimmbürger im «Ring». An- geblich die best besuchteste und grösste Landsgemeinde aller Zeiten.

 

Mit grossem Enthusiasmus wurde die beschlossene Verwaltungsrefom vorangetrieben und die drei «neuen» Gemeinde konnten am 1. Januar 2011 starten.

 

Glarus Nord hat gemerkt, dass 17000 Einwohner, heute sind es wohl gegen 20000, kaum mehr eine Beziehung zur Behörde haben wie vor der Fusion, wo innerhalb der Dörfer, vor allem der kleineren, praktisch alles kurzgeschlossen war. Man kannte sich, und die Ge-meindeversammlungen waren manchmal fast Familientische, an denen man wirklich auch um Standpunkte und Mehrheiten stritt und diskutierte, in Näfels mal gar bis gegen ein Uhr nachts! 

 

Sinnigerweise stellte man ein 33-köpfiges Parlament auf, um als verlängerter Arm der Ge-meindeversammlung die länger gewordenen Wege zur Exekutive zu verkürzen. Einem ein-zigen Bürger, und erst noch einem Parlamentsmitglied, gelang es die Gemeindeversamm-lung zu bewegen, das Parlament wieder aufzuheben. Praktisch alle politischen Parteien waren gegen eine Aufhebung. Mitschuldig und wacker Schützenhilfe gebend war der Ge-meinderat, der dem angezählten Parlament noch mehr Kompetenzen erteilen wollte und damit die Kritik im Aufhebungsantrag nicht erkannte und gar in den Wind schlug.

 

… prompt wurde die kleine Legislative, die der Exekutive hätte auf die Finger schauen sol-len, an einem Abend beerdigt. Kommt dazu, dass die politischen Parteien immer mehr Mühe haben, sich zu formieren und selber zu Minderheiten werden, die nicht mehr staats-tragend sein können.

 

Anderseits nahm die Entpersönlichung der Politik und – ich plärre es seit sieben Jahren heraus – eine flächenbrandmässig sich ausbreitende Gleichgültigkeit unter uns Stimmbür-gerinnen und Stimmbürgern und das politische Desinteresse zu, dass auch die Teilnahme an Gemeindeversammlung immer weniger gut besucht wurden.

 

Auf der anderen Seite erhielt die Gemeindebehörde so vermeint viel mehr Spielraum und regierte munter drauflos, nicht merkend wie schnell ihr Realitätsverlust zunahm. Damit ist die Wahrnehmung der Realität der Einwohner gemeint, will heissen: Wenn zwei Realitäten entstehen, die des Volkes und die der Behörde, häufen sich die Situationen, in denen die Behörde g e g e n das Volk regiert. Ein Prozess beginnt, langsam aber kontinuierlich, wie Chriäsibrägel zu kochen. Die Behörde umgibt sich mit Aussagen von Experten, die sich ganz der Sache und den eigenen Auffassungen verpflichtet fühlen, zudem engt ein Regelwerk von kantonaler und eidgenössischer Ebene die lokalen Entscheidungsebenen immer mehr ein. Der Chriäsibrägel beginnt mit zunehmender Erhitzung da und dort zu pfupfen und kleinen Vulkanen gleich, Dampf abzulassen. Wird die Hitze zu gross, geht der Chriäsibrägel über oder beginnt anzubrennen… so oder so misslingt das Chriäsibrägel zubereiten und die Vorfreude wird zum Ärger und zur Misstimmung.

 

Ein anderes Kapitel ist die Auswahl des Personals. Wenn wesentliche Positionen in der

Verwaltung mit Leuten fehlbesetzt oder mit nicht ausrechend Qualifizierten ausgestattet werden, ist das Regieren ein schwieriges Unterfangen. Doch dies ist eine interne Angele-

genheit, weil auch für die Verwaltungstätigkeit die vom Volk gewählten Politiker gemessen werden.

Langfristig und langsam voranschreitend werden «Fehler» oder Unzulänglichkeiten korri-

giert werden. Das ist eine Erfahrung der Geschichte.Bei Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) besteht Weltgeschichte aus Aufstieg, Blütezeit, Verfall und Untergang der einzelnen Völker. Vor diesem Schicksal ist auch das Glarner Völklein nicht gefeit. Nur eins kann man aus kurzfristiger Sicht aus der Gegenwart im Blick auf die jüngste Vergangen-

heit wohl zu sagen wagen, ohne ins Leere zu trampen: Die Blütezeit der fusionierten Ge-

meinden ist noch nicht erreicht. Lassen wir mal alles so stehen… und wenden wir uns der anbrechenden Adventszeit zu.

 

*                          *                        *

Hocherfreulich war der Aufmarsch der Einsiedlerinnen und Einsiedler wie auch vieler Fans zur DVD Taufe «Foti Fränzel» im Cinemaxx in Einsiedeln.

Franz Kälin jun. musste allerdings allein begrüssen, da sein Freund und Mitproduzent des 90-Minutenfilms, Benno Kälin kürzlich unerwartet und plötzlich verstorben ist.

Eine Premiere hat vor einem Jahr stattgefunden.

 

Neu sind auf der nun erschienenen DVD

a) eine Kurzform des Films für Tagungen, Klassenzusammenkünfte o.ä. von 30 Minuten und

b) eine Auswahl von Bildern von Franz Kälin sen. , die er persönlich mitkommentiert.

 

Ich hatte das Privileg, vom ehemaligen und neuen Bezirksammann  flankiert zu sein und

die Freude, beim anschliessenden Apéro viele bekannte Gesichter aus meiner Einsiedler Zeit (1972-85) wiederzusehen.

 

Die hohe Beteiligung zeigte, wie sehr die Einsiedler Bevölkerung trotz überrolltem Fortschritt und galoppierender Bautätigkeit ihren «Kern» und ihre «Substanz» an Zusammengehörigkeit und Heimatliebe behalten hat.

 

Die DVD ist eine einmaliges, empfehlenswertes Dokument von Lokalgeschichte und -kultur Einsiedelns, wie es kaum anderswo in der Schweiz zu finden ist. Ein  Glücksfall: über zwei Generationen  sind dokumentiert und im Beisein des Autors/Fotografen Franz Kälin senior würdig der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Die DVD wird für Fr. 35.- verkauft.

 

*                           *                         *

Fast im Stillen, aber gar nicht still, sondern fröhlich und gemütlich, ging zum 14. Mal das

«Kranznen» der «Adventskranzschwinger» im Hilarisaal der Kaplanei über die Bühne. Wiederum wurden althergebrachte Adventskränze und Türkränze gebunden sowie Neuschöpfungen kreiert und mit einem anschliessenden heiteren Small Talk über die Orts-, Gemeinde- und Weltlage und bei Kaffee und feinstem Kuchen, gestiftet von einer nicht minder kreativen Gattin eines Kranzschwingers, abgerundet.

 

Solche kleinen Zirkel sind ein Stück Lebensqualität, die unspektakulär aber wohltuend sind.

 

*                            *                         *

Der Wochenlimerick sei der fusionierten Gemeinde gewidmet:

 

Seit uns’re Dörfer fusioniert,

sind bald zwei Runden absolviert.

Vieles gelungen!

Manches errungen!

Schön wär’s, wir wären integriert!                                                            Fridolin Näfelser 

 

 

Das Fähnlein der sieben Aufrechten hinter ihren Neuschöpfungen, der achte fotografiert.
Das Fähnlein der sieben Aufrechten hinter ihren Neuschöpfungen, der achte fotografiert.
...und diesmal mit dem Fotografen! (Fotos: Josef Fischli-Uster)
...und diesmal mit dem Fotografen! (Fotos: Josef Fischli-Uster)

 

 

Dr Apfänts-Chranz (1)

 

’s bruucht Tannächriis, ä Ring uss Schtroh

und öppä-n-ächlä Traaht;

mä isch etz äigetli gad froh

as d Ziit ’so fürschi gaht.

 

Und Cheerzä bruucht’s, und zwar gad viär;

mä zündt-s’ äm Sunntig aa;

und dä vergütterlet-dä schiär,

wer nümmä waartä chaa.

 

Viär Wuchä sind dä glii v’rbii

und Wiänacht tuät dä naachä;

mä träumt im schüünä Cheerzäschii

und löscht’s bim schwarzä Taachä.

 

                 

                                                                          -y.

 

(1) publiziert in: "Fridolin" unter "Frisch vum Fridli", am 19. Dezember 2002, Frontpage


Freitag, 24. November 2017 / 46

 

 

Die Schweizerische Nationalbibliothek NB teilt mit «Hirtenschreiben» mit, dass die Daten-verwaltung für Nutzer ändert. Die bisher beim Bundesamt für Informatik und Telekommunikation gespeicherten Daten werden nach neuem System beim Anbieter des Bibliothekssystem in den Niederlanden gespeichert werden, und zwar ab dem zweiten Halbjahr 2018. Weitere Infos unter www.nb.admin.ch/neuerkatalog

Diese Woche erschienen:

- Energieforum, Das Magazin der Technischen Betriebe Glarus Nord 03/2017, 16 Seiten

- Jenazer Musikblatt 2 / Ausgabe November 2017, vierseitige Gazette

- Radio Maria Dezember 2017, 24 Seiten

- mobilissimo, Das Postauto-Magazin, Winter 2017 20 Seiten

- Einladung: Feierliches, einmaliges Adventskonzert, des Männergesangs-Ensembles

  IMPULS, Sonntag, 3. Dezember 2017, 17 Uhr Katholische Kirche Schwanden, Leitung:

  Marcel Frischknecht, Jodlerinnen Terzett Hüsliguet, Glarner Singvögel, Orgel/Klavier:

  Niklaus Stengele, Lektorin: Franziska Disch. Eintritt frei!

 

Das Glarnerland fasst immer wieder Entscheide, die die meisten übrigen Kantone immer wieder erstaunt. Einer dieser Entscheide war die Festsetzung des Stimmrechtsalters bereits ab 16:

"Man mag Bergbewohnern gemeinhin vorhalten, sie seien wenig aufgeschlossen

gegenüber neuen Ideen. Die Glarner jedenfalls haben diese Bezichtigung in der jüngeren Vergangenheit wiederholt Lügen gestraft. Nicht nur beschlossen sie 2006 die radikalste Gemeindereform der Schweiz. Vor genau zehn Jahren, am 6. Mai 2007, gewährte die Landsgemeinde den 16- und 17-Jährigen das Stimm- und das (aktive) Wahlrecht – eine nationale Premiere." so die NZZ am 6. Mai 2017-

 

Am Mittwoch, 22. November 2017 war Jungbürgeraufnahme im Saal des Jakobsblicks, Nie-derurnen. Martin Laupper empfing die Sechzehnjährigen mit einer «Empfangsrede» und «Einladung zur Mitwirkung als Staatsbürger». Dann wurden sie vom Gemeinderat in corpo-re mit Handschlag begrüsst. Vorgängig konnte Gemeinderat Fridolin Elmer, Kulturminister Gemeinde Glarus Nord die zweite Ausgabe des «Kulturbuches» präsentieren und moderieren. Musikalisch umrahmte die Kantorei Niederurnen unter der Leitung von David Kobelt-Landolt den Anlass. Der Abend klang beim Apero und munteren Gesprächen in

fröhlicher und heiterer Stimmung. Der perfekt organisierte und gediegene Anlass war ange-messen, volksnah und das Programm von wohltuender Dauer.

 

Persönlich würde ich es begrüssen, Jungbürgeraufnahme und Buchvernissage «Kultur» zu trennen. Sowohl die Jungbürger verdienten es, einen Anlass ausschliesslich für sie durch-zuführen.Vielleicht könnte auch ein Jungbürger oder eine Jungbürgerin zu Worte kommen. Ähnlich würde ich empfehlen, die Herausgabe des «Kulturbuches» als selbständige kultu-relle Veranstaltung zu pflegen. Dadurch könnte auch die Botschaft des jeweiligen Buches vertieft werden. Es würde der Gemeinde Glarus Nord gut anstehen, wenn die Kulturkom-mission (neben der Kulturpreisverleihung) für sich eine Plattform beanspruchen dürfte und damit neben den rein politischen Gemeindeaktivitäten gewissermassen überparteiliche Ge-meinschaft pflegte, Begegnungen wie die Jungbürgeraufnahme wie die Buchvernissage

sind Chancen, die länger gewordenen Wege zwischen Basis und Gemeinde und Verwal-tung zu verkürzen und durch diese Kontakte die Zusammengehörigkeit und Identitätspflege zu stärken.

Alles in allem aber ein hoch erfreulicher Anlass mit viel Emotion und Lebensfreude!

 

 

 

 

Vorgestellt wurde die zweite Ausgabe des Kultur-

buches unter mit Schwerpunktthema "Heimisch und fremd".

 

Gemeinderat Fridolin Elmer moderierte und präsen-

tierte das Werk wie gewohnt mit Charme und viel

Engagement. Projektleiter war: Steve Nann.

 

Herausgeber ist die Kulturkommssion der Gemeinde

Glarus Nord im Auftrag des Gemeinderates.

 

 

*                    *                    *

Glücklich ist unser Land! Auch wenn Demokratie oft nicht in Reinkultur gelebt werden kann, die «Knörze», die derzeit unser Nachbarland Deutschland zu bewältigen hat, kennen wir nicht. Das mehrwöchige Ringen um eine tragbare Koalitionsregierung zwischen CDU, CSU, FDP und Grünen ist gescheitert. Es gibt politische, ideologische und inhaltliche Gegensät-ze, die so kontrovers sind, dass es schier unmöglich scheint, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Dies brachte die FDP zum Ausdruck, als sie sich scheinbar plötzlich und abrupt

zurückzog und sich entschied, der Koalitionsregierung nicht angehören zu wollen.

Das dadurch entstandene Desaster bewog den Deutschen Bundespräsidenten Frank Wal-er Steinmeier, der doch vorwiegend repräsentative Aufgaben innehat, die Parteien in die Pflicht zu nehmen und die Koalitionsversuche nicht abzubrechen. Er nahm sich auch seine eigene Partei, die SPD vor, die nach ihrer Wahlniederlage die Oppositionsrolle übernehmen wollte, die Möglichkeit einer grossen Koalition (wie in der bisherigen Legislaturperiode)

offen zu halten.

Gelängen die versuchten Koalitionsverhandlungen nicht, blieben entweder eine Regierung mit einer Minderheit, die sich von Fall zu Fall um Parlamentsmehrheiten bemühen müsste, oder Neuwahlen. Eine solche Situation gab es in der Bundesrepublik Deutschland seit ihrer Gründung noch nie. Was wunder, wenn der Bundespräsidenten versucht, diesen beiden Varianten eine Koalition – wie immer sie aussähe – vorzuziehen.

Eine gefürchtete Begleiterscheinung ist die Stärkung der Randparteien extrem links und rechts. So wie es aussieht, wird nun die FDP als «Sündenbock» kritisiert und ein enormer Druck auf die SPD entwickelt. Diese hat nach dem Wahldebakel und nach nicht eben ermunternden Erfahrungen als Juniorpartner der CDU/CSU keine Lust, der «Notnagel» für das Scheitern Koalitionsgespräche der Bundeskanzlerin aus der Patsche zu helfen. Politisch wird der SPD «Verantwortung für ganz Deutschland» angemahnt.

 

SPD-intern bröckelt aber die Oppositionsfreundlichkeit. Falls die SPD kippt und mitmachen sollte, hätte sie die politische Chance, der CDU/CSU ihre Felle sehr teuer zu verkaufen und mehr Ministerposten als je zu fordern, ebenso inhaltliche Parteiprogrammziele wie noch nie einzuhandeln. Das Problem der SPD, falls sie einlenkt: der Vorwurf, ihre Wahlversprechen

über Bord zu werfen und als "Wendehalspartei" dazustehen.

Was immer... Auguren sprechen von Zeiträumen bis im April 2018, bis eine regierungsfähi-ge Situation erreicht sei.

 

So haben wir es erheblich leichter: Unsere Regierungsräte werden in höchstens zwei Wahlgängen ermittelt, der Landrat in einem Schrank dank des Proporzsystems. Gleiches gilt für die Gemeindeebene. Im kommenden Frühjahr ist «Käferjahr», doch spätestens bis zum Abschluss der Legislaturperiode Ende Juni, kehrt der Alltag wieder ein. Auch die Bundesparlamentarier werden – so sie nicht wie in einigen Kantonen nach Proporz in einem Wahlgang erkürt werden – haben beim Mehrheitssystem nur zwei Hürden, das 

absolute und/oder das relative Mehr. Auch die Bundesräte werden in der Regel in einem Vormittag gewählt. Basta.

Demokratie ist - nach Winston Churchill - die zweitbeste Staatsform, die beste gibt es nicht.

Der Feind der Demokratie ist höchstens die Gleichgültigkeit oder Teilnahmslosigkeit!

Tragen wir Sorge dazu!

 

Deutschland kommt an seine Grenzen!

Wahlen und dann Konferenzen.

FDP will brüsk negieren,

"Lieber nicht als so regieren!"

Doch Frau Merkel möchte glänzen!                         Fridolin Näfelser

 

 


Freitag, 17. November 2017 / 45

Nun beginnt das Präsidentenkarussel zu drehen. Glarus Nord: Bereits drei Anwärter!

Bruno Gallati, derzeitiger Gemeinde-Vizepräsident und Landrat (Fraktionspräsident) Näfels CVP, links, und Thomas Kistler, Landrat (Fraktionspräsident), Niederurnen SP, rechts. Mit dem bereits kandidierenden Kaspar Krieg, Gemeinderat und Landrat (ehemaliger Landratspräsident), Niederurnen, SVP, ist bereits ein Trio von Anwärtern offiziell bekannt. Dem Vernehmen nach werden noch weitere Kandidaten ins Rennen steigen.  Bisher keine Kandidaturen angemeldet haben die FDP, die Grünen, die derzeit auch im Gemeinderat vertreten sind.

 

Angekündigt haben auch bisherige Gemeinderäte, nicht mehr kandidieren zu wollen. Für Spannung dürfte also gesorgt sein.  Nach nur zwei Amtsdauern werden einige Verände-rungen in der Exekutive zu erwarten sein. 

(Fotos: www.glarus24.ch und www.xing.com/people/kistler-thomas/)

*                *               *

 

Diese Woche erschienen

-Kalender 2018 der Lungenliga Bern

-gazetta Nr. 52 Seebüel – Seminarhotel Lihn – Menzihuus

-Weihnachtsbriefmarken neu, Die Post

-suisse europe Edition VI/2017 der Direktion für europäische Angelegenheiten, Bern

 

*                *                *

 

Bettelbriefe en masse erscheinen täglich wie jedes Jahr vor der Advents- und Weihnachts-zeit. Es wird schwierig zu unterscheiden, wen man bevorzugen soll. Die Entscheidung bleibt als Crux jedem selber überlassen.

Mich wunderts, wie kostspielig und aufwendig die Drucksachen und Beilagen der Sammelorganisationen sind. Was noch mehr verwundert, aber selten bekannt wird, wieviel die Werbebüros, die solche Bettelaktionen starten, vom Erlös einkassieren und wie wenig dem eigentlichen Spendezweck zukommt.

 

*                 *                *

 

Geld ist eine spezielle Kraft…. Wenn man bedenkt, dass dieser Tage auf einer Auktion ein Bild von Da Vinci für rund 450 Millionen Dollar (etwa 444 Millionen Franken) ersteigert wurde. Das Werk «Salvator Mundi» (Retter der Welt ist angeblich von Leonardo da Vinci (1452 bis 1519) um 1500 geschaffen worden, ein Porträt von Jesus Christus, gemalt in Öl auf Walnussholz.

Ein etwas gesuchter Vergleich: Mit dem Preis für das Gemälde könnte ein Glarnerischer Regierungsrat bei gleichbleibenden Verhältnissen bis ins Jahr 4267 entlöhnt werden. Oder wenn man will für 2250 Jahre. Das entspräche 705 Generationen (eine Generation zu 30 Jahren gerechnet). Ein Wahnsinn, wenn man an die unbekannte Zahl an täglich aus Not oder Hunger sterbenden Menschen auf der Welt denk!

 

*                 *                *

 

In der Angelegenheit «Fahrtsweg», vierter Gedenkstein. Der Streit um die ungehinderte Passierung der privaten Liegenschaft unterhalb der Risistrasse, vis-à-vis des alten EW-Gebäudes (Zentrale Risi) trieb hinter den Kulissen seine Blüten. Die Gemeinderegierung Glarus Nord bemühte sich sehr um eine rechtliche Lösung.

Die renitente Haltung des Liegenschaftsbesitzers, der mit den verschiedensten Instanzen im Dauerclinch scheint, kommt den Steuerzahler sehr teuer zu stehen und kostet die Behörden und die Verwaltung viel Zeit. Status quo: Es scheint nun garantiert zu sein, dass bei der nächsten Fahrt alle Vorkehrungen getroffen werden, damit die Fahrtsprozession ungehindert passieren kann.

 

*                 *                *

 

In Einsiedeln wurde unter grosser Anteilnahme der Bevölkerung und von der Medienszene der Radiomann und kreative Förderer der Cabaretszene Benno Kälin (1944-2017) zu Gra-be getragen. Kälin ist im Klosterdorf aufgewachsen, und studierte nach dem Besuch der Stiftsschule in Einsiedeln in Fribourg. Nach einem Jahresaufenthalt in den USA war beim Radio DRS Redaktor. Er kreierte die Sendung Musigbox und für seine Sendung für Mani Matter mit dem Zürcher Radiopreis ausgezeichnet. Nach der Pensionierung wirkte er wie-der in seinem Heimatdorf im Finstren Wald kulturell auch in der Produktion von Filmen. Der von P. Basil Höfliger OSB, Pfarrer, geleiteteTrauergottesdienst in der Jugendkirche wurde musikalisch umrahmt vom Männerchor Einsiedeln und P. Lukas Helg OSB an der Orgel.

Benno Kälin starb unerwartet und plötzlich an einem Aneurisma.

 

*                *                 *

 

Und plötzlich schlägt ein Herz nicht mehr,

ein Mensch bricht auf zum grossen Heer,

ist über Nacht

nicht mehr erwacht,

seither ist unser Herz so leer.                                                                 Fridolin  Näfelser

   


Glarner Mosaik 9. November 2017 / 44

 

Diese Woche erschienen:

 

- VOEGELEKULTURBULLETIN, Ausgabe 104 2017, «Hallo Nachbar!, Der tägliche

  Tanz um Nähe und Distanz, 56 Seiten

- Antonius von Padua, November/Dezember 2017, 34 Seiten

- Einladung Harmoniemusik Näfels, Kirchenkonzert Seasons Emotions,

  So 19. November 2017, 17 Uhr Pfarrkirche St. Hilarius

- Einladung Buchvernissage Kulturjahrbuch 2017, Mittwoch, 22. November 2017

  19.30 Uhr Jakobsblick Niederurnen mit Jungbürgeraufnahme

- bibel.tv Programm November 2017, 52 Seiten

- Bulletin Gemeindeversammlung Glarus Nord vom 24. November 2017

 

«Heikel Arbeitsvergabe» Architektur Dorfschulhaus. Argumentationsnotstand Gemeinde Glarus Nord. Vergebungspraxis. Die Südostschweiz Glarus vom 8.11. 2017 wirft die Frage auf, wenn vier von fünf Aufträgen an ein Architekturbüro nach Zürich gehen, in dem der Sohn eines gemeindlichen Mitarbeiters in verantwortlicher Stellung mitwirkt. Der zuständige Gemeinderat für Liegenschaften wird zitiert, nachdem der Gemeindepräsident die Presse an ihn verwiesen hat. Und flugs wird diese Situation mit einem Kommentar unter dem Titel «Wer ohne Sünde ist…»

 

Was Nichteingeweihte erstaunt:

Welche Rolle spielt der Gesamtgemeinderat?

Wer hat die Kompetenz zu Offerten einzuladen?

Wer entscheidet über die Offertvergabe?

Wieso verweist der eigentliche Repräsentant der Behörde, der Gemeindepräsident, an den zuständigen Gemeinderat für Liegenschaften, der dem genannten Mitarbeiter und Bereichsleiter vorgesetzt ist?

Was sagt eigentlich der Gesamtgemeinderat dazu?

Wenn die aufgeworfenen Fragen, deren Brisanz offenbar niemand bestreitet, an die Öffentlichkeit gelangen, ist die Gesamtbehörde und deren Chef gefragt.

Genaueres müsste auf den Tisch wie die Vergebungspraxis geregelt ist.

Wie steht es um die Ausstandpflichten?

Chefbeamte müssten sich in einem verwandtschaftlichen Verhältnis (Vater-Sohn) von sich aus aus der Schusslinie ziehen und in Ausstand treten, damit jeglicher Verdacht auf Nepotismus a priori ausgeschlossen ist.

 

Solche Fälle können optisch das Vertrauen in die verantwortlichen Behörden untergraben oder mindestens verunsichern.  Aus der Sicht der Öffentlichkeit sind als Ansprechpartner die politisch gewählten Behördenmitglieder gefragt. Sie haben die interne Kontrolle zu gewährleisten. Der vorliegende Fall ist dann nicht primär eine Gesetzesfrage, sondern eine politische. Der Ansprechpartner ist dann die politische Crew, nicht der einzelne verantwortliche Gemeindeangestellte.

Das Verhalten des Gemeindepräsidenten, an einen Kollegen zu verweisen, scheint neu. Bislang erfüllte er die Rolle der Ausseninformation immer selber.

Der Gemeinderat wäre gut beraten, wenn er sich als Gesamtrat einer öffentlich aufgeworfenen Frage stellt, berät und beschliesst, was öffentlich mitgeteilt wird.

 

Die Argumentation, es handle sich nicht um grosse Beträge, ist eine Verharmlosung und ein Nebengeleise. Die Aufgabe des Gemeinderates wäre es, abzuklären, ob alle Spiel-regeln eingehalten wurden. Auch dann ist der Anspruch noch nicht beseitigt. Den Schaden trägt auf jeden Fall die Behörde und das einzelne Behördenmitglied.

 

Die Führungsstruktur muss hinterfragt werden dürfen. Nicht das Verhalten des einzelnen Gemeindeangestellten ist von der Öffentlichkeit zu diskutieren und zu beurteilten, sondern das der Behörde. Die Behörden sind ermächtigt, Personal auszulesen und anzustellen. Es ist ihre Sache, dies auszuführen. Stimmbürger haben es in der Hand, Behördenmitglieder zu wählen oder auch abzuwählen. Für das interne Geschehen des eigenen Ladens ist die Behörde in der Pflicht. Demokratie verdient ihren Namen, wenn sich die Stimmbürger dann einmischen, wenn «heikle» Situationen wahrgenommen werden. Der von der Presse be-fragte verantwortliche Bereichsleiter hat offenbar seine Erklärungen wieder zurückgenom-men und auf die Behörde verwiesen. Das ist korrekt und klug; die Behörde hat nach aussen zu vertreten, was ihre Mitarbeiter tun.

 

Hört ihr das Grollen und das Wettern,

ein Vater und ein Sohn sei’n Vettern?

Hält man sich an die Ausstandspflicht,

in heikler Lage einfach nicht,

beginnt’s im Blätterwald zu tschättern…                                           Fridolin Näfelser

 

 

Nachtrag:

In der Pressemeldung ist der Begriff "Nepotismus" genannt.  Unabhängig vom obigen Text habe ich nachgeschlagen unter https://neueswort.de/nepotismus/

 

Nepotismus (der) bedeutet „Vetternwirtschaft“. Vetternwirtschaft bzw. Nepotismus ist die bevorzugte Behandlung von Freunden und Verwandten bei wirtschaftlichen Entscheidungen, etwa bei der Auswahl neuer Mitarbeiter, der Besetzung politischer Posten, der Vergabe von Aufträgen und finanziellen Mitteln etc. Dabei tritt die Frage, ob der Begünstigte überhaupt geeignet ist, in den Hintergrund.

 

Der Begriff hat seinen Weg ins Deutsche über das gleichbedeutende italienische nepotismo gefunden. Vgl. auch lateinisch nepos (Neffe).

 

Wider den tierischen Ernst sei Peter Alexanders "Der Papa wrd's schon richten...."

Abrufbar unter:  https://www.youtube.com/watch?v=Wk5eclHme8U

 

Eine andere Version geht auf den Wiener Kabarettistien und Schauspieler Helmuth Qualtinger  zurü¨ck, ein Ausschnitt: Abrufbar unter: https://genius.com/Helmut-qualtinger-der-papa-wirds-schon-richten-lyrics

 

Da Papa wird's scho richtn
Da Papa wird's scho richtn
Er weiß so viele Gschichten
Die andre Leute störn!
Vom kleinsten Referenten
Hinauf zum Präsidenten
Wer wichtig is, der kennt ihn
Mein oiden Herrn!
Man dient ihm gern
Und applaniert die leidigsten Affairn
Ganz intern!"

 

 

Peter  Alexander und Helmuth Qualtinger zwei Wiener Spassmacher unterschiedlicher Art zum gleichen Thema "Papa wird's schon richt'n!"

Bilder:

www.welt.de/kultur/article12554097/Der-grosse-Wiener-Trauerschmaeh-um-Peter-Alexander.html

https://kurier.at/kultur/qualtinger-wollte-nicht-herr-karl-sein/747.139/slideshow

 


Glarner Mosaik 2. November 2017 / 43

 

Diese Woche erschienen:

-Stiftung für technologische Abschätzung: Blockchain – Weg zur dezentralisierten Demokratie?

in: Newsletter 3 / 2017, TA-SWISS Stiftung für Technologie-Abschätzung, Bern.

 

(Es lohnt sich, sich damit zu befassen; denn es ist Zukunft.)

Wie oft gibt es Welt- oder Europameister  im Glarnerland… und in welchen Disziplinen?

Ski, Bob, Trampolin, … hatten wir schon. Nun aber macht das SGU lintharena Furore mit einer Gastrofrau: Tatjana Caviezel!

 

Bildquelle: 

https://www.hotellerie-gastronomie.ch/fr/artikel/das-interview-mit-serviceweltmeisterin-tatjana-caviezel/

 

Siehe eine paar Internetseiten:

 

http://www.glarus24.ch/Detailansicht.187+M5db045ef8ad.0.html

https://swissskillsblog.wordpress.com/tatjana-caviezel/  Foto

https://www.hotelgastrounion.ch/de/hgu/nacht-der-gastronomen/nominierte/2017/tatjana-caviezel/

https://www.suedostschweiz.ch/stars-sternli/2017-10-19/tatjana-caviezel-holt-gold-fuer-die-schweiz

www.suedostschweiz.ch/stars-sternli/2017-10-20/goldmedaillen-gewinnerin-tatjana-caviezel-kann-

ihren-sieg-kaum-fassen

https://www.swiss-skills.ch/team/unser-team/teilnehmende/detail/person/tatjana-caviezel/

https://www.hotellerie-gastronomie.ch/de/artikel/tatjana-caviezel-ist-serviceweltmeisterin/

https://www.gastrosuisse.ch/angebot/bildung/berufliche.../worldskills-2017/

https://www.fridolin.ch/die-zeitung/publizierte-news/203-tanja-caviezel-ist-berufsweltmeisterin

https://www.blick.ch/news/wirtschaft/schweizer-frauenpower-im-emirat-schnuppern-an-abu-dhabi-

id6835689.html

etc. etc. etc.

 

Abu Dhabi – brachte 20 Medaillen für junge Schweizer Fachleute verschiedenster Sparten. –

Glück und Gold!

Herzliche Gratulation! Der sympathischen Gastrofrau aus Engelburg und dem SGU linth-

arena Näfels.

*                    *                  *

Auch auf die Regierungsratswahlen hin tut sich was: Bereits zwei Bewerber haben ihr

Interesse für die Nachfolge von Röbi Marti, derzeit Vorsteher Bau und Umwelt, angemeldet.

Der Ennendaner Banker und Landrat Kaspar Becker, BDP, und der Glarner Christian Büttiker,

SP, Inhaber eines eigenen 3 D Zeichnungsbüros für Visualisierung und Innenausbau und

Gemeinderat in Glarus. Der Weg ist noch weit, der Zeitpunkt noch früh. Wahlen sind am

4. März 2018. Man ist gespannt, ob das Kandidatenkarussell noch weiter dreht und sich

weitere Interessenten oder Interessentinnen melden. 

 

Becker oder Büttiker? Kaspar oder Christian? BDP oder SP? Das ist die Frage... Die Wahl ist im März 2018... wer weiss, wer noch aufs Kandidatenkarussel aufsteigt?

 

Beide  Bilder: www.glarus24.ch

 

*                  *                 *

Erstaunlich ruhig ist es in Glarus Nord, wo sich erst ein Kandidat für die Gemeindepräsiden-

ten-Wahl gemeldet hat. Gemunkelt wird von mehreren Kandidaturen. Mal sehen, ob das

Christkind noch vor Weihnachten meldet und Überraschungen auspackt.

 

 *                *                *

 

Allerheiligen – Allerseelen 2017

Viel Volk fand sich auch in diesem Jahr in der Hilariuskirche Näfels zur Allerheiligenvesper

ein. Schönes, sonniges Wetter, aber mit kühler Bise.

 

Wie üblich werden alle Verstorbenen seit einem Jahr mit Namen verlesen, eine Kerze

wird entzündet, für jede Verstorbene, jeden Verstorbenen wird bei der Kerze ein Namens-

felchen aufgestellt. Zum Allerheiligengottesdienst gehört auch der anschliessende Besuch

auf dem  Friedhof und der Gang «über die Gräber».

Der Besuch war erfreulich gut, einige Bänke waren leer. Noch vor wenigen Jahren war die

Kirche porzet voll. Im Bereich des Kirchenportals und in der Umgebung der Beichtstühle

mussten viele Kirchenbesucher und Kirchenbesucherinnen sogar stehen. Noch früher gab

es an den Seitenaltären kleine Klapphocker… die nicht mehr nötig und verschwunden sind.

 

Meistens besuchen die «Heimwehnäfelser» ihre Verwandten oder eben «Daheimgeblie-

benen». Auf dem Kirchenplatz ist ein grosses Hallo von Wiedersehensfreude und Begeg-

nungen.

 

An Allerseelen, am 2. November, ist wie bis anhin ebenfalls Gottesdienst und Gräberbesuch.

Eine stattliche Zahl von 30-40 Personen waren in diesem Jahr dabei.

  

Auf grossen Tafeln mit viel Kleingedrucktem verkündet die Gemeinde Glarus Nord, welche

Gräberfelder bis im Frühjahr 2018 geräumt werden müssen. Gemäss Reglement haben die

Verstorbenen eine «Ruhezeit» von mindestens 20 Jahren, dann müssen sie nachfolgen-

den Verstorbenen Platz machen.

In meinem ganz privaten Bereich wird der Grabstein meiner Mutter fällig. Ich werde ihn –

wie früher gepflegt – im Garten aufstellen und so noch ein sichtbares Andenken pflegen.

 

Mit Bedauern stelle ich fest, wie der Totenkult einer grossen Veränderung unterworfen ist.

Der Fortschritt fegt liebvertrautes Brauchtum weg.

 

Zu meiner Bubenzeit war nach dem Tod eines Familienmitgliedes eine «Trauerzeit» üblich,

man war «i dr Truur», trug schwarze Krawatten, einen dunklen Knopf im Revers des Kittels

oder gar eine schwarze Armbinde am einen Oberarm. Die Leiche wurde im Haus aufge-

bahrt im offenen Sarg. In der Regel drei Tage. Kondolenzbesuche waren zahlreich, am Sarg

wurde gebetet, auf einem Tischchen waren zwei brennende Kerzen oder rote, kleine Licht-

lein, ein  Kreuzlein und ein Weihwassergefäss aufgestellt, aus dem man mit einen «Sefi»-

Zweiglein der verstorbenen Person noch das «Weihwasser gab».

 

Die Beerdigung führte als Leichenzug durch das Dorf zum Friedhof. Die Leichenträger tru-

gen eine schwarze Pelerine und einen runden Tschako. Der Leichenzug wurde nach ge-

nauer Ordnung eingestellt. Voraus wurde ein Kreuz getragen, es folgten die Kranzträger,

nach dem Leichenwagen folgten der Pfarrer, evtl. noch ein Vikar oder Pater aus dem Klo-

ster und die Ministranten.Dann folgten die Angehörigen, wobei noch nach Geschlechtern

getrennt, zuerst die Männer, dann die Frauen.

 

Heute wird die Leiche sehr bald nach dem Tod abgeholt, per Leichenauto, oft im Altersheim

gewaschen und eingekleidet. Zur Leichenaufbewahrung dient die Kapelle auf dem Friedhof.

Am Tag der Beerdigung rufen die Glocken zum Abschied. Der Sarg oder die Urne wird in

der Kirche am Aufgang zu Chor aufgestellt, das mit Namen versehene Kreuz daneben.

Nach dem Trauergottesdienst (bisweilen hört man auch «Auferstehungsfeier») wird der

Sarg oder die Urne auf den Friedhof getragen und bestattet. Nach den Sterbegebeten des

Pfarrers segnen die Anwesenden mit dem Wedel und mit Weihwasser das Grab. Dann be-

geben sich die Trauerfamilien und geladenen Gäste zum Leidmahl oder Totenmahl in ein

Restaurant in Näfels. (DIe Leichenträger erhielten früher ein einfacheres "Mähli" mit

"Leichenträger-Beaujolais", gemeint waren die einfacheren Weine wie "Montagner"

oder "Magdalener").

 

Man möge mir dazu erlauben, meinen Senf und Limerick dazuzugeben:

 

Was ist ein Menschenleben wert?

Was ist es, was der Mensch begehrt?

Wie schnell ist’s gegessen

und alles vergessen!

Wie schnell sind Werte umgekehrt!                                                   Fridolin  Näfelser

 

 


  Freitag, 27. Oktober 2017 / 42

Glarner Mosaik 26. Oktober 2017 / 42

 

Eben erschienen:

- Radio Maria, Unser Monatsprogramm November 2017

  mit Beiträgen von Franziskanern aus dem Kloster Näfels

    7. Nov. 14.00 h: Spiritualität: Drei Monatsheilige mit P. Gottfried Egger OFM

  19. Nov. 22.40 h: Nachtsendung: Vier Dienerinnen berichten vom Leben der hl.

                              Elisabeth von Thüringen (1. Teil) mit Br. Dr. Paul Zahner OFM

  20. Nov. 22.40 h: obige Sendung (2. Teil) mit Br. Dr. Paul Zahner OFM

  21. Nov. 14.00 h: Spiritualität: Drei Monatsheilige mit P. Gottfried Egger OFM

  28. Nov. 22.40 h: Nachtsendg: Vier Dienerinnen…(3. Teil) Br. Dr. Paul Zahner OFM

  29. Nov. 22.40 h: Nachtsendg: Vier Dienerinnen…(4.Teil) Br Dr. Paul Zahner OFM

 

-Seniorenplus Glarnerland Nr. 50 Oktober 2017: Diesmal unter dem Motto «Milch

 und Honig», 16 Seiten. In Planung ist eine Jubiläumsausgabe auf Frühjahr 2018.

 

-touring 11/ November 2017, Das Magazin für Mobilität, abgesehen von der Fülle an Werbung ist der Schwerpunktbeitrag (Dossier) «Die Schweiz im Verkehrs-Check" lesenswert. Seiten 9-21.

 

-ite, Nr. 4 / Oktober 2017, Medien und Kommunikation weltweit – sozial – christlich, das Magazin der Schweizer Kapuziner

 

*              *             *

 

Man fasst es kaum, dass in wenigen Tagen bereits der elfte Monat dieses Jahres anbricht. In zwei Monaten ist Weihnachten schon wieder vorbei. Mit zunehmendem Alter empfinde ich die Zeit immer schneller. Sehnten wir uns noch als Kinder in der lange empfundenen Zeit vom Schulbeginn im April bis zu den Sommerferien, so fliegt sie einem im fortgeschrit-tenen Alter einfach davon. Die vielfältigen und sich überpurzelnden Informationen aus den Medien und im Alltag scheinen einem die Zeit für sich selber zu verbauen oder mindestens davon abzulenken, sein eigenes Leben bewusst zu gestalten.

 

Die frühere gemächliche Art des Dorflebens war durch das Brauchtum geprägt und gab viel Freiheit und Freizeit, obwohl damals jeweils samstags bis Mittag, wenn nicht gar bis 16 Uhr nachmittags gearbeitet wurde. Heute versucht man am Freitagnachmittag fast vergeblich, jemanden in einem Unternehmen zu erreichen, die gesuchten Ansprechpartner sind bereits in Wochenende abgehauen.

Anderseits waren die Einkaufsgeschäfte noch nie so lange offen wie heute. Die grossen Einkaufszentren öffnen teils bis abends um acht Uhr und samstags bis 18 Uhr. Die Wo-chenende sind so anspruchsvoll  geworden, dass sich manche in der folgenden Arbeits-woche davon erholen müssen. Schöne, neue, verrückte Zeit!

 

*              *              *

 

Die Glocken der Ökonomie werden rundum geläutet. Kühne Projekte werden geplant, an-derseits wird die Sparschraube angezogen. Die Diskussion in der ganzen Schweiz über die zahlreichen Schliessungen von Poststationen bewegt die Menschen, ruft Proteste und Ge-genbewegungen auf den Plan. Es wird gerechnet, umgestellt, zentralisiert, rationalisiert, digitalisiert. Briefträger zu Fuss sind ausgestorben, heute machen sie ihre Runden auf laut-losen Elektrovelos. Paketpost wird mit kleinen Bussen ausgefahren, Konkurrenz anderer Anbieter ist aufgekommen.

Auf den Bahnhöfen gibt’s kaum mehr Personal, Güterbahnhöfe sind längst verschwunden oder für andere Zwecke umfunktioniert worden, wer Billetts kaufen will, muss dies an klei-nen Computern tun.

Betriebsschliessungen sind an der Tagesordnung. Entlassungen meist in grosser Zahl. Viele Unternehmen werden von ausländischen Käufern erworben. Das Geld scheint in schwindelerregendem Tempo zu kreisen.

Im Glarnerland sind die Buslinien rationalisiert worden, Aufsehen erregt der Abbau von Busverbindungen zu Altersheimen. Solche Änderungen stützen sich gewiss auf statistische Auswertungen der Nutzung.

Wer vor zwei-drei Jahrzehnten noch glaubte, wir hätten zu viel motorisierten Verkehr,

scheint sich daran gewöhnt zu haben, dass wir im Glarnerland eine Rush Hour mit Fahrzeugkolonnen und fast stehendem Verkehr bekommen haben. Man baut in atemberaubendem Tempo weiter und scheint sich daran zu gewöhnen. Die «unendliche Geschichte» einer Umfahrungsstrasse (bald 50 Jahre) wird repetiert wie die Fürbitten in der katholischen Kirche. Erhörung lässt auf sich warten.

Dennoch sind Lebensmittel noch nie so preiswert gewesen wie heute. Wer die Löhne der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts mit den heutigen vergleicht, stellt fest, dass sich diese um ein Mehrfaches erhöht habe als die Preise für Essen und Trinken.

Weltweit kreist derzeit eine Welle von Umweltsschutzappellen und Klimaschutzparolen und teilt die Menschheit in Klimaschützenwollender und Klimaleugner.

 

Sorgenvoll mag man sich fragen wie die «Macher» der zum Dorf gewordenen Welt die Geschicke der Zukunft bewältigen werden.

 

*              *              *

Glarus Nord: Steuererhöhung in Sicht? Man hätte Martin Laupper und seiner Regierung und Verwaltung einen besseren Abgang  von dieser Legislaturperiode gewünscht. Nach der Schlappe mit der Nutzungsplan-Rückweisung nun noch das! Haben wir mit Enthusiasmus in der Herbstlandsgemeinde von damals den angefochtenen Landsgemeindeentscheid zur Gemeindefusion in drei Ge-meinden zugestimmt, überzeugt, dass nun alles rationeller, kostengünstiger, einfacher und effizienter wird, so kommt nun eine herbe kalte Dusche. Was ist eigentlich effizienter geworden?  Unser eigener Körper lernt uns, dass wir global denken sollen, aber auch, dass das Leben auf der Information der kleinsten Zellen beruht. Je grösser ein Gebilde wird, desto grösser ist auch die Gefahr die Details zu vergessen. Vor allem wird vielleicht ein Lernprozess helfen, einzusehen, dass eine Gemeinde nicht einfach ein Unternehmen wie ein Fabrik, sondern ein soziales Gebilde ist, das von den Begegnungen lebt.  

 

Die Wege sind lang geworden… und – seit mehreren Jahren "bäägge" ich das in die Welt hinaus – unsere Gleichgültigkeit grösser. Demokratie funktioniert nur so gut, als alle Betei-ligten mitmachen. Alte Griechenweisheit: «Ein stiller Bürger ist eine schlechter Bürger.» Perikles sagte aber auch: «Wir Athener betrachten Beratungen nicht als Hindernisse auf dem Weg des Handelns, sondern wir halten sie für notwendige Voraussetzungen weisen Handelns.» und «Der weiseste aller Ratgeber: die Zeit.»

 

Wie lange dauert es, bis wir eine in einer ehrlichen Standortbestimmung, alles Gelungene aussprechen, aber das Missglückte analysieren und korrigieren statt nicht wahrhaben wollen? Diese darf sich nicht darauf beschränken, Personen zu kritisieren, sondern aktiv am Gemeinwesen teilzunehmen… und nicht erst aufzumarschieren, wenn grosse Vorhaben (Nutzungsplan) aus einer Proteststimmung heraus einfach zurückgeschoben werden.

 

Die Tendenz, dass wir aus unseren acht Dörfern nur dann zur Gemeindeversammlung er-scheinen, wenn es um dorfinterne Angelegenheiten geht. Aber eben – Solidarität und Ge-meinschaftssinn kann man nicht verordnen, sondern leben. Neue Hoffnung richtet sich auf die Wahlen, neue Köpfe und neues Beginnen. Das ist trügerisch. Der Staat, unsere Ge-meinde beginnt bei jedem einzelnen selber, im eigenen Kopf und im eigenen Herzen.

 

*                 *               *

 

Witterungsmässig scheint sich der Herbst definitiv dem Winter zu nähern:

 

Schon mehrmals war’n die Berge weiss,

die Sonne scheint nur warm nicht heiss;

die Kälte lässt uns erschauern,

wie lang der Herbst noch wird dauern?

Auch die Natur hat jetzt Verschleiss…

                                                                                                Fridolin Näfelser

 

 

Donnerstag, 19. Oktober 2017 / 41

 

Die SBB haben in allen Haushaltungen mit Rundschreiben über die Nacht- und Wochen-endarbeiten informiert. Bis Ende Dezember 2017 sollen die Hauptarbeiten auf der Glarner Strecke planmässig  fertiggestellt sein. In Glarus, Ennenda und Mitlödi seien Perrons und Unterführungen so angepasst, dass stufenfreies Einsteigen möglich sei.

BIsher sein vor allem am Tag gearbeitet worden. Nun aber sei aus «betrieblichen und sicherheitsrelevanten Gründen» auch Nacht- und Wochenendarbeit notwendig. Die genau-en Daten und Zeiten sind angegeben.

Organistorische seien deshalb während dieser Zeit Bahnersatzbusse zwischen Ziegel-brücke und Glarus im Einsatz.

 

Für die Stationen gelten Einsatz für die Zeitspanne vom 22.Oktober bis 8. Dezember 2017. (Aenderungen wegen höherer Gewalt <z. B. Witterung, technische Defekte) vorbehalten).

Es tut sich war auch auf der Glarner Linie. Ein anderes Kapitel ist die Diskussion um die SBB-Verhältnisse in Bilten.

*           *          *

Vorschau:

Ein Kirchenkonzert in der Stadtkirche Glarus lädt zum Besuch.

Sonntag, 4. November 2017, 17 Uhr:

Zur Aufführung gelangen

a)    Frank Martin. Et la viel l’emporta. Cantate de chambre

b)    Johannes Brahms : Ein deutsches Requiem op. 45

Mitwirkende:

Glarner Madrigalchor, Glarner Kammerchor,Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz

Solisten:

Noemi Sohn Nad, Sopran; Anja Powischer, Alt; Samuel Zünd, Bariton

Leitung: Niklaus Meyer

 

Vorverkauf bei Baeschlin Glarus

 

*             *         *

 

Eben erschienen:

"Oberurnen - miis Dorf",  Nr. 52, Oktober 2017. Es gehörte ausgezeichnet - das  56-seitige Dorfblatt des Verkehrsvereins Oberurnen, wiederum redigiert von Margrit Neeracher-Tschu-di, der rührigen Lehrerin, Ex-Präsidentin des Gemeindeparlamentes Glarus Nord und viel-seitig in Freiwilligenarbeit im Dorf engagierten Frau im schmucken Dorf am Fuss der Marienwand.

 

Ihr Editorial steht ganz im Zeichen des Zitates von Guy Maupassant "Es sind die Begeg-nungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen".  

 

Berichtet wird in Bild und Text, sorgfältig und farbig gestaltet, über das Dorfleben: Vom Musical der Schule Oberurnen, von der vorgezogenen Erstaugustfeier mit dem Oberurner Bürger Ständerat Ruedi Noser, von der Gigäglisuppe des Kasperlittheaters, vom Oberurner Dorfrundgang, vom Dorfjugendturnfest, von singenden 1. und 2. Klässlern, von der Dorf-musik, die zum Dorf gehört wie das Kirchengeläute, vom Glockenweihe-Jubiläum, von der Familienwanderung im Elm, vom Damenturnverein am Kantonalturnfest,, von den zwei Turnfestbesuchen des Turnvereins, von den Projekttagen der Schule, die "meineid schüü" waren, vom Porträt einer Dorfbewohnerin,von Jubilaren, die 80, 85 und 90 sind, vom gelun-genen Umbau von Louis Müllers VOLG-Filiale, von der Umnutzung des verwaisten Postge-bäudes, vom Ausflug des Gemischten Chores, vom Kinderflohmarkt und der Kinderartikel-börse, vom gemeinschaftsfördernden Verkehrsverein, vom Cäcilienchor, von den "Dirndln" der DTV-Turnfahrt, von der strahlenden Einweihung des Neubaus des Heilpädagogischen Zentrums der Gemeinnützigen Gesellschaft, von den Ereignissen im Dorf , festgehalten in der Chronik, vom Veranstaltungskalender und in der Vorausschau vom Oberurner Advents-kalender 2017 etc. etc. etc.

 

Diese Schrift ist wie ein Ähre beim Erntedankfest und bündelt die grossen und kleinen Er-eignisse und Gemeinschaftserlebnisse im Dorf. Sie ist ein Band, die Erlebnisse repetiert und festhält, die Gemeinschaft fördert und dadurch eben "Begegnungen" schafft. Begeg-

nungen im Dorf sind Lebensqualität und fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl, schaf-

fen Heimat und  ein Zuhause, das man als Kind, Erwachsener, Junger und Alter und nnicht zuletzt als ZUgezogener erlebt und nicht mehr vergisst.

Ich kann die Oberurnerinnen und Oberurner nur beglückwünschen, andern aber sagen: Zur Nachahmung empfohlen!  

Gäb es für origineller Dorfschriften einen Lorbeerkranz - Oberurnen hätte ihn verdient!

Drei Sterne zeichnen das traditionelle Dorfwappen eh schon aus!!! 

*             *             *

 

Traditionelle Jungviehschau in Näfels, Freitag, 20. Oktober 2017, Fahrtsplatz Näfels

(früher Oberseemarkt)

Jeweils nach der Alpentleerung und -abfahrt fand auf dem Fahrtsplatz Näfels jährlich der sogenannten «Oberseemarkt» statt. Vieh wurde aufgefahren, bewertet und die schönsten «Häuptli» mit einem «Breemi» asugezeichnet und geschmückt, ein Kunstblumenband zwi-schen den Hörnern. Seit einigen Jahren mutierte der Brauch zur «Jungviehschau». Wurden früher an Ständen Kleider, landwirtschaftliche Utensilien wie Heuseile, Kalberstricke, Wett-steine und Fässer, aller Gattung Ketten, Maroni angeboten, offieren heute die Landfrauen selbst gebackene Kuchen, Brote, Zigerbrüüt o.ä. und Most an. Nach wie vor hoch zu und her geht es im Gasthaus Rössli bei Olga Jutzeler, der kleinsten Wirtin Europas. Früher fand hier auch eine Gemeinderats-sitzung «extra muros» mit anschliessender Alpvergebung und einem währschaften Nachtdessen statt. Bisweilen war abends auch Aelplerchilbi, bei der getanzt wurde «we p Bodächäibä». Heute findet ein gemütliches Essen ehemaliger Näfel-ser Gemeinde statt, organisiert durch Gemeinderat Peter Neumann und Gemeindeschrei-ber Ralph Rechsteiner statt, zu dem – wer kann – im weissen Hirtenhemd erscheint.

  

*                *              *

 

Gefeiert wurde im Franziskanerkloster am Sonntag, 15. Oktober 2017 Br. Benedict Borer OSB, der Senior des Kloster. Er darf auf 65 Jahre seit seiner Ewigen Profess zurückblicken. Er war 15 Jahre als Missionar in Togo, wirkte pastoral 30 Jahre in mehreren Gemeinden, war Novizenmeister, Guardian und schliesslich Provinzial. Seit 2014 ist er im Franziskaner-kloster Näfels als Franziskanerpriester, Organist und Senior. Im November dieses Jahres wird er auch den 85. Geburtstag feiern können. Dem gemütlichen Festbankett stand – wegen Landesabwesenheit des Guardians Br. Gottfried Egger – sein Stellvertreter Josef Maria Josuran, Klostervikar, vor.

Am gleichen Tag wurde die Einsegnung des  Kloster am 15. Oktober 1679 gefeiert. Nach einer Bauzeit von 1675-79 reiste Weihbischof Sigismund von Müller aus Konstanz nach Näfels, um die Einsegnung vorzunehmen. (Der gleiche Weihbischof hatte auch die Haus-kapelle im Rittersaal im Freulerpalast eingeweiht.)

 

Der Wortlaut der Weihurkunde ist im Folgenden aufgeführt:

  


Die vergangenen Tage waren ausschliesslich herrliche, sonnige Herbsttage. Der Wald im Niederberg oder hinauf bis zur Brand oder zum Bärenstich waren in herbstlichen Farben eine Augenweide. Entspechend rege war der Oberseetalverkehr. Bei herrliche Sonne hatte sich das Berggasthaus Obersee nicht zu beklagen; denn die Terrasse war von Besuchern sehr gut frequentiert. Auf den Alpen ist es sonst still geworden, die «Bälchäli» bei den Stäl-len und Hütten sind geschlossen, vereinzelt leisten die Aelpler noch Nacharbeiten, durch Holzen, Güllen oder Reparaturen.

Nach diesem Alpsommer gefragt, zeigte sich ein Aelpler sehr zufrieden und sprach von einem «guten Sommer».

 

*            *           *

…und der frohe Oktoberlimerick:

 

Wohl geschenkt, ‘s ist keine Frage,

sind für uns Oktobertage,

Wetter holden,

Wälder golden,

und stabile Wetterlage!                                                       Fridolin Näfelser

  


 Montag, 16. Oktober 2017  Gallustag / 

 

75 Jahre OLMA St. Gallen

 

OLMA Geschichte in Plakaten  1943 bis 2017

 

Plakate 1943 bis 1954

 

 

Plakate 1955 bis 1966

 

Plakate 1967 bis 1978

 

Plakate 1979 bis 1990

 

Plakate 1991 bis 2002

 

Plakate 2003 bis 2014

 

Plakate 2015 bis 2017

Bildquelle: https://olmapedia.ch/plakatgeschichte

 

Liste der Plakatkünstler und -künstlerinnen aller OLMA-Plakate

 

1943 Werner Weiskönig

1944 Werner Weiskönig

1945 Guido Jud/Herzog

1946 unbekannt

1947 Guido Jud/Herzog

1948 Walter Burger

1949 Remi Nüesch

1950 Pierre Gauchat

1951 Donald Brun

1952 Alois Carigiet

1953 Hans Falk

1954 A. Bosshard

1955 Hans Falk

1956 Hans Falk

1957 Kunstgewerbeschule Züirich

1958 Werner Christen

1959 Hans Falk

1960 Robert Geisser

1961 Ruedi Külling

1962 Franco Barberis

1963 Ulrich Schenker

1964 Fridolin Müller

1965 Heinz Looser

1966 Rolf Rappaz

1967 Neukomm+Pinschewer

1968 Ruedi Zwissler

1969 Erik Fasolin

1970 Romano Chicherio

1971 Pierre Monnerat

1972 Robert Geisser

1973 Romano Chicherio

1974 Robert Geisser

1975 Rosmarie Keller

1976 Ruedi Külling

1977 Erik Fasolin

1978 Gaston Von Felten

1979 Ruedi Külling

1980 Jules Kaeser/Marco Pfister

1981 Robert Geisser

1982 Robert Geisser

1983 Werner Schefer

1984 Ernst Hiestand

1985 Andrea Aliesch

1986 Ruedi Külling

1987 Alexander Klein

1988 Niklaus Troxler

1989 Konrad Kunz

1990 Ruedi Külling

1991 Andreas Tschachtli

1992 Niklaus Troxler

1993 Herbert Hauenstein

1994 Niklaus Troxler

1995 Hans Schweiger

1996 Urs Burgermeister

1997 Dominik Hafen/ Hanspeter Wagner

1998 Erika Remund

1999 Gilgi Guggenheim

2000 Silja Maas

2001 Erika Remnd

2002 Tachezy, Kleger&Partner/Andrea Gmünder/Hans Knüsi

2003 Michale Ziska

2004 Carol Pfenninger

2005 Andrea Gehrke

2006 Tachezy, Kleger&Partner/Andrea Gmünder/Samuel Forrer

2007 Tachezy, Kleger&Partner/Andrea Gmünder/Samuel Forrer

2008 Tachezy, Kleger&Partner/Andrea Gmünder/Samuel Forrer

2009 Esther Rüesch

2010 Gabriel Grüter/Erich Widmer

2011 Esther Rüesch/Thomas Egger

2012 Tachezy, Kleger, Fürer/Jolanda Brändle

2013 Peter Heim

2014 Sandy Huber/Erich Widmer

2015 Esther Rüesch/Thomas Egger

2016 Elena Clavadetscher

2017 Rachel Kühne

Alle bisherigen 75 OLMA-Plakate sind vom Bahnhof bis zum OLMA-Gelände auf Gehsteigen aufgestellt und weisen den Weg.. (Foto: Olmapedia)
Alle bisherigen 75 OLMA-Plakate sind vom Bahnhof bis zum OLMA-Gelände auf Gehsteigen aufgestellt und weisen den Weg.. (Foto: Olmapedia)