Glarner Mosaik 9. Oktober 2017 - 39
Leicht verspätet, aber dennoch brandneu
Die erste Kandidatur für das Gemeindepräsidium Glarus Nord ist bekannt!
Das Halali um die Besetzung des Gemeindepräsidiums ist eröffnet. Dem Vernehmen nach ist das Interesse für die Position des Gemeindeoberhauptes beachtlich. Mindestens zwei Näfelser Mitglieder des Gemeinderates sind offenbar auch bereit anzutreten. Das ist be-grüssenswert, weil der neue Gemeindepräsident der fusionierten Gemeinde Glarus Nord den ersten Vorsitzenden der neuen Gemeinde ablöst und eine Standortbestimmung über den Stand der "Gemeindewerdung" machen kann. In der Ära Martin Laupper, der diese Aufgabe mit grossem Enthusiasmus und Optimismus angetreten hat, sind zwei schwere Dämpfer aufgesetzt worden: die Aufhebung des Gemeindeparlaments, einem Gremium, das neben der Mammutgemeindeversammlung (wenn die Mehrzahl der Stimmbürger-schaft erscheint) als kleine Legislative das Volk hätte vertreten sollen. Der zweite schwere Brocken ist die kürzliche Rückweisung der Nutzungsplanung, die mit viel Aufwand vor-bereitet wurde und auf grossen Widerstand stiess.
Alle Parteien und weitere Interessenvertretungen sind eingeladen, fähige Persönlichkeiten für die Gemeinderatswahl aufzustellen. Derzeit sind im Gemeinderat folgende Parteien vertreten: FDP, SVP, CVP, GLP, Grüne und ein Parteiloser. Ob "wilde", d. h. nicht partei-gebundene Kandidaten eine Chance hätten, ist die Frage des persönlichen Profils und der Beliebtheit im Stimmvolk.
Es ist hier nicht der Ort von Spekulationen, weshalb ich "kursierende" Kandidatennamen
erst nenne, wenn sie offiziell eine Kandidatur bekanntgegeben haben.
Eröffnet sind etz d Wahlä,
und au d Entschäidigskwaalä
zum nüüä Bresidänt,
wo dä regiärä chännt.
Entschdäidä tüànd dà d Zahlä! Fridolin Näfelser
Glarner Mosaik 28. September 2017 – 38
Die Gemeindeversammlung morgen Abend:
«Raumplanung» scheint das Unwort, mindestens das Reizwort des Jahres für Glarus Nord zu sein. Gemeinderat und Fachleute haben ein Gemeindeversammlungs-Bulletin verteilen lassen, das eine Vielzahl von Reaktionen ausgelöst hat. Das gab es noch nie, dass sogar Plakatwände in den Wiesen aufgestellt wurden. Flugblätter in Glanzpapier wurden verteilt, persönliche Briefe versandt, E-Mails gestreut, an den Stammtischen ging es hoch zu und her, es gab kaum je so viele Leserbriefe… die Parteien gaben Parolen heraus… kurzum, es scheint so, dass die Gemeinderegierung und die Planer in ein Wespennest gestochen haben.
Offensichtlich enthalten die Raumplanungsgrundsätze Zündstoff, der vielen, vor allem privaten Interessen zuwiderlaufen. Einsichtige Gemeindeväter von früher haben in einer solchen Situation so viel Grösse gezeigt, dass sie eine Vorlage «zurückgenommen» haben, um sie noch einmal auf Herz und Nieren zu prüfen.
Die «Raumplanung», die aus der überbordenden und kaum mehr zu steuernden Bauwut erwachsen ist und sich auferlegt hat, vorauszusehen, (Gouverner c’est prévoir!) ist gewiss ein Erfordernis der Zeit. Zersiedlung und Platzverschwendung trieben derart wuchernde Blüten, dass dringender Handlungsbedarf besteht.
Doch ist das «Raumplanungs»-Geschäft so professionell geworden, das gewöhnliche Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die Sprache der Planer und die komplexen Zusam-menhänge kaum oder nicht mehr verstehen.
Das Gemeindeversammlngs-Bulletin ist so anspruchsvoll geworden, dass nicht nur Ver-ständnisprobleme auftauchen.Stimmbürgerinnen und Stimmbürger pflegen zu fragen, wie sich solche Vorlagen auf ihre ganz persönliche Situation auswirken werden.
Den Reaktionen zu entnehmen, sind vor allem erboste Stimmen aufgekommen, weil Raum-einteilungen und -ausscheidungen vorgeschlagen werden, die offenbar am «grünen Tisch» und nicht an Ort und Stelle entschieden worden sind.
Seit Jahren posaune ich heraus, mit der Integration unserer acht Gemeinden, der geogra-fischen Vergrösserung des Gemeindegebiete, der Fusion zu einer Grossgemeinde bestünde die Gefahr, dass sich die Gleichgültigkeit und das Desinteresse der Bevölkerung flächenbrandmässig ausbreiten und die Demokratie derart verdünnt werde, dass man zu einer Agglomeration werde, in der sich niemand mehr etwas angehe. Die seit 2011 bestehende und sich entwickelnde Gemeinde Glarus Nord zeigt «Krankheitssymptome», die meine Befürchtungen bestätigen.
Ich gehe aber davon aus, dass die Stimmbürgerschaft und deren politische Repräsentanten so klug sind, dass sie man den voranschreitenden Prozess der «Gemeindewerdung» in Ab-ständen überprüft und Korrekturen anbringt. Eine Erschütterung der Fusions-Morgenröte war die Ruckzuck-Aufhebung des Gemeindeparlaments, ein politischer Husarenstreich, der die Mitwirkung am Gemeindegeschäft wieder vermindert hat, aber aufzeigte, dass die Gemeindeversammlung durchaus in der Lage ist, Entscheide gegen Parlament und Gemeinderat durchzusetzen.
Erwartungsgemäss wird morgen Abend eine Phalanx von Rückweisungsanträgen mit ganz verschiedenen Positionen für
den Gemeinderat happig werden. Die Zeichen stehen auf «Rückweisung». Genaues wissen wir aber erst am Ende der Gemeindeversammlung von morgen 29. September 2017, am Tag des Erzengels Michael und
Konsorten, von denen wir heute noch nicht wissen, auf welcher Seite sie wirken.
Auf jeden Fall ist der morgige Tag für die Gemeinde Glarus-Nord ein epochales Datum.
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Erschienen:
-bibel.TV Programm Oktober 2017, 52 Seiten
-Radio Maria, Unser Montasprogramm Oktober 2017, 24 Seiten
-Migrationen, Schriftenreihe der Vontobel-Stiftung Zürich, September 2917, 88 Seiten
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Deutschland hat gewählt!
Die Bundeskanzlerin Angela Merkel, CDU, hat zwar gesiegt und Herausforderer Martin Schulz, SP, ist klar unterlegen, das Wahlergebnis hat aber die politische Landschaft in Deutschland deutlich verändert. Die bürgerlichen Parteien CDU, CSU und SP haben bemerkenswerte Verlust erlitten, die FDP kehrt in den Bundestag zurück, die AfD zieht mit einem Stimmenanteil von über 13 % auf Anhieb in den Bundestag ein.
Da die SP schon am Wahlabend eine mögliche Koalition mit der CDU/CSU ausschliesst, kann derzeit nur eine Koalition zwischen CDU/CSU, FDP und GRÜNEN gebildet werden. Ein schwieriges Unterfangen wegen inhaltlicher Parteiunterschiede. Kommt eine regierungsfähige Koalition nicht zu Stande, könnten Neuwahlen notwendig sein, was die meisten scheuen, weil sie befürchten, diese könnten nur der AfD wirklich Vorteile bringen.
An den Deutschen Radio- und Fernsehsendungen wimmelt es derzeit an Diskussionen, Talk-Shows, Kontroversen…
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Der Wochenlimerick sei – logisch – der Raumplanung gewidmet:
Man plant derzeit an Land und Raum
verstehen tun dies viele kaum.
‘s gibt Widerstand
im ganzen Land:
Bleibt Planung vorerst nur ein Traum? Fridolin Näfelser
Nachtrag: Eine schmerzliche Botschaft.
P. Lucius Simonet im Alter mit P. Wolfgang Renz in Pfäffikon
(Fotos: Stiftsarchiv Einsiedeln)
Bettag 17. September 2017 /37
Exsultate – jubilate!
Ich sah die Engel Ballett tanzen…
Der heilige Fridolin auf dem Näfelser Hochaltar, der im Elsass ungezählte Hilarius-kirchen bauen liess und selber aus dem angelsächsischen Raum gekommen war, hätte am Bettagskonzert in Näfels seine helle Freude gehabt. Denn zur Aufführung gelangten a capella oder begleitet Chormusik von Charles Villiers Stanford (in Dublin geboren, in London gestorben) und Karl Jenkins (aus Wales stammend) sowie Or-gelwerke von Adolphe Querm (Organist in Strassbourg) und Vincent Aloise Amann (Organist in Mulhouse).
Unter Leitung von Gary A. Abrahams bezauberte sein gleichnamiger Kammerchor aus Zü-rich die Herzen des zahlreich erschienen Konzertpublikums. Der Näfelser Hauptorganist Niklaus Stengele griff gleich zu Beginn meisterhaft in die Tasten der Orgel mit Adolphe Querms Offertorium aus dem Elsässer Orgelbuch. Nach Stanfords Magnificat in G, und The Lord is my Sheperd verliess der Chor die Empore und sang danach auf der Chortreppe.
Dirigent Abrahams sagte das klassische Programm selber an und überraschte vor allem mit Karl Jenkins neun Motets die einem in überirdische Sphären forttrugen. Beim «Exsultate – jubilate» sah ich die Engel Ballett tanzen und durch Himmelshallen hüpfen, die Sopran-engelstimmen entrückten einem aus Zeit und Raum. Klar, dass das Publikum erst aufhörte zu applaudieren, als Zugaben den wunderbaren Konzertbettag abrundeten.
Apero und feinstes Gebäck im Hilarisaal holten einem bei munteren Gesprächen und Kon-takten mit den Künstlern wieder auf die Erde zurück. Der erst 1996 gegründete Kammer-chor Abrahams war schon 2011 und 2013 in der Hilariuskirche aufgetreten und mit Begei-sterung aufgenommen worden, höchste Zeit den nächsten Termin ins Auge zu fassen!
Fridli Osterhazy.
Siehe auch: www.kammerchor-abrahams.ch
Glarner Mosaik 12. September 2017 / 36
Diese Woche erschienen:
-Iibligg, Das Magazin der Gemeinde Glarus Nord, Nr. 3 / 2017, mit Beilage: Extra zur Nutzungsplanung, 12 + 43 Seiten
-clever, skoda kundenmagazin, Ausgabe 2/2017, Schinznach-Bad, 20 Seiten
-care, Concordia, Luzern, Thema: Wunderwald, 29 Seiten
-Die digitale Revolution, europa forum lucerne, 13. November 2017 Prospekt
-Claver Missionskalender 2018, 11. Jahrgang, Deinigen / Zug, 66 Seiten
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Heute ist in Einsiedeln das Engelweihfest. Kirchweihtag der Gnadenkapelle. Einer der schönsten Lichterbräuche in der Schweiz. Die ganze Klosterfront, die Hotelpaläste rund um den Klosterplatz haben abends alle Fenster mit Lichtern geschmückt. Eine Prozession um den Klosterplatz und Kurzandacht auf eine ebenfalls mit Lichtern geschmückten Altar im Freien ist der Abschluss des jeweils gut besuchten Klosterfestes im Kirchenjahr.
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Die mysteriösen Todesusachen der am Obersee plötzlich verstorbenen Hunde sind offenbar geklärt: Ursache sei nicht das mögliche Gift von Blaualgen. Mit grösster Wahrscheinlichkeit sei ein Hund vergiftet worden, vermutlich mit Köder, die mit einer Überdosis von Insektiziden präpariert worden sein könnten.
Ein Hund sei eines natürlichen Todes gestorben. Einer wurde nicht weiter untersucht.
Strom in Glarus Nord wird teurer! So eine Meldung in der Tagespresse. Störend: «Die Zweiteilung des Strommarktes führt auch in Glarus Nord dazu, dass die Haushalte und die kleinen Gewerbebetriebe nächstes Jahr höhere Preise bezahlen. Für Gewerbe und Industrie, die viel Strom über einen eigenen Hochspannungsanschluss beziehen, erhöhen die Technischen Betriebe Glarus Nord dagegen die Preise nicht…» Wo sind unsere Volksvertreter, die diese Entwicklung
genau verfolgen?
Der Strompreis steigt… bis uns ein Licht aufgeht oder es uns ablöscht.
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Nicht alles Gute kommt von oben. In Braunwald stürzte ein Kleinflugzeug ab und zerschellte, zwei Menschen kamen ums Leben. Seit 1981 sind im Glarnerland 33 Berichte über Flugzeugunglücke an die Sust (Schweizerische Sicherheits-Untersuchungsstelle) geliefert worden. 22 Menschen sind danach verstorben, 19 wurden teils schwer verletzt. Auch wenn das statistisch im Vergleich mit Unglücksfällen auf der Strasse, in Betrieben oder Privathaushalten eine verhältnismässig kleine Zahl ist, die Bedrohung von oben ist zu einem Lebensfaktor geworden. Nicht auszudenken sind mögliche Ausmasse, wenn grosse Passagier- oder Militärflugzeuge auf bewohntes Gebiet (Dörfer und Städte) abstürzen sollten. Erstaunt bin ich, dass neben der aktuellen «Dieseldiskussion», die sich nicht nur auf Fahrzeuge auf der Strasse fokussiert und nun auch auf die gewaltigen Personen- und Frachtschiffe richten, nicht auch die Emissionen des Flugverkehrs, der immer dichtere Dimensionen annimmt, richtet.
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Aufgepickt: Lesenwert! Die Kolumne «Tintenfisch» mit dem Titel «Vom Wert der Wörter» in der NZZ vom 14. September 2017, Feuilleton, Seite 38 von Angela Schader. Ein blitzgescheite Abhandlung der «Wortwelten»!
Den Oberseegängern mit Hund ins Tagebuch:
Führet die Hunde stets an der Leine,
wer einen Hund hat, tue das Seine.
Es könnte eine Blöder
vergiftete Köder
aussetzen, dies ist, was ich hier meine. Fridolin Näfelser
Glarner Mosaik 8. September 2017 / 35
Diese Woche erschienen:
- mondo atelier, malatelier, auftragsmalerei, kunstkarten (Faltprospekt) von annelies schindler, D-91174 Spalt (Annelies Schindler ist ausgewanderte Glarnerin)
- Suisseurope, Edition V / 2017 September, Direktion für europäische Angelegenheiten DEA, 8 Seiten
- Kloster Einsiedeln, 179. Jahresbericht Schuljahr 2016/2017, 170 Seiten
- IM Info, Die Informationsschrift der Inländischen Mission, Nr. 4 /September, 12 Seiten
- Museum Bickel: Landschaft sehen
. drei Perspektiven Andreas Muheim, Adrian Scherrer und Historische Malerei, 17. September bis 12. November 2017. Vernissage: So 17.9.17 11.30 h Museum Bickel Walenstadt, Künstlergespräch: So 24.9.17 11.30 h
- Salvatorkalender 2018, 102. Jahrgang, Salvator-Verlag Zug
- Nebelspalter „Die Höhen und Tiefen des Alters“, 143. Jahrgang, Nr. 9, Horn TG September 2017, 68 Seiten
- Kirchenkreis Glarus Nord, Gemeindebrief der evangelisch-reformierten Kirchgemeinden Bilten-Schänis, Mollis-Näfels und Kerenzen, September bis November 2017, 12 Seiten
- Antonius von Padua, September/Oktober, 91. Jahrgang, Solothurn, 32 Seiten
- Flyer Bettagskonzert in der St. Hilariuskirche Näfels, 17. September 2017, 17 Uhr: Leitung: Gary A. Abrahams, Zürich; Kammerchor Abrahams, Zürich, Orgel: Niklaus Stengele, Näfels,. Eintritt frei. Kollekte.
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Der heutige Tag ist in Näfels „Kilbifäller“. Das heisst, am darauf folgenden Sonntag ist je-weils das Kirchweihfest. Für viele hat sich der Begriff „Chilbi“ verselbständigt und bezieht sich lediglich auf den Budenbetrieb und Verkaufsrummel an den Chilbiständen. Viele haben vergessen, dass Kilbi der Gedenktag an die Kirchweihe der Dorfkirche ist. Entsprechend feierlich wurde einst ein besonderer Gottesdienst im Hochamt gefeiert, mit Festpredigt und Orchestermesse. Nachmittags war um halb zwei Uhr eine „Vesper“ oder „Andacht“ mit an-schliessendem Gräberbesuch. Erst um Schlag zwei Uhr durfte die „Chilbiorgel“ von Murers Schifflischaukel mit ihrem Dädeldüü tattaraa beginnen und die helle durchdringende Glocke am Anfang und Ende einer Schifflischaukelrunde geschlagen werden. Das Pikante: Josef Murer war mit mehreren Geschwistern in Näfels aufgewachsen.
Nachmittags und abends war Tanz in den Beizen, und die Jäger hatten bereits das erste Wild geschossen.
Jules Feldmann („Stächer-Schüll“) schrieb eine herrliche Jägergeschichte „Dr Chilbibogg“.
Ich werde sie in ehrender Erinnerung an den leidenschaftlichen Jäger und langjährigen Ge-meinderat unten anfügen.
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Sprüche
Am Feste von Maria Geburt
ziehen die Kapuziner wieder furt.
Und am Fäscht Maria Gebuurt
flüüged d Zuugvögel und Kapuziiner wider uus.
Zu Maria Geburt fliegen die Schwalben furt,
bleiben sie noch da, ist der Winter nicht nah.
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Dr Chilbibogg
von Jules Feldmann-Friberg, Näfels
(1906-1985)
Nasskalt und nebelverhangen lag der däm-mernde Morgen über dem jungen Herbst-tag. Vom alten Turm der Hilariuskirche klang das morgendliche Aveläuten und überflutete das träumende Rautidorf, drang in die Hütten und Häuser und weckte den schlummernden Schläfer. Noch lag mein Heimatdorf im dunklen Schweigen der Herbstnacht. Mit Rucksack und umgehäng-tem Stutzer schritt ich vor Tag und Tau den alten, rauen Bergweg empor.
Eine aufgeschreckte Amsel zwitscherte und der Wildbach, der unweit des Weges talab-wärts stürzte, sang sein rauschendes Lied. Der „Guschbenstock“ und die tricounibeschla-genen Schuhe schlugen den Takt zum berglerischen Schreiten auf dem steinigen Weg. Im Dämmerlicht des werdenden Tages schritt ich gemächlich bergauf. Tastend überquerte ich die wassergefüllten Rinnen der Tränki. Ein kreischender Häher durchbrach die dämmernde Stille. Der werdende Morgen drang langsam durch das Gezweig des Stangenholzes. Die rabenschwarze Nacht wich dem jungen Tag.
Droben auf der „Brand“ machte ich einen kurzen Marschhalt und blickte hinunter auf das sonntägliche Dorf. Es war Chilbisonntag. Die Zeltdächer der Budenstadt leuchteten hell in den herbstlichen Morgen. Noch war Ruhe im Dorf. Beim Hüttli setzte ich mich nieder, ich hatte ja keine Eile. Hier verweilte im Jahre 1920 auch der alte „Spettersepp“ und hielt Wache, als das Vieh krank wurde und die Maul- und Klauenseuche in die Gäden der Berg- und Talbauern drang. Niemand durfte den alten Bergweg hinunter, ohne dass er seine Schuhe in die mit einer desinfizierenden Lauge gefüllte Gelte tunkte. Der Seuchenwart hielt strenge Aufsicht. Oft hatte er Zeit, wenn niemand des Weges kam, sich der Musse hinzugeben. Den wurmigen Balken am alten Hüttli bemalte er mit sinnvollen Sprüchen und schrieb auf, was damals der “Anken“ kostete, was die Milch wert war und was der Käse und das Brot galten. Heute sind sie leider verblichen, diese Aufzeichnungen – schade, man konnte sich verweilen an diesen Versen und zurückdenkend sich erinnern.
Wieder hängte ich meinen Stutzer um und schritt weiter meinen Weg. Hinten beim soge-nannten „Bruderstrog“ verliess ich die Strasse und stieg den steilen Holztritt hinauf durch den stillen Forst gegen die „Haggenwand“. Plötzlich stand ich still, kaum 40 Gänge vor mir setzte eine Rehmutter mit ihrem Kitz zu weiten flüchtenden Sprüngen an und verschwand im Jungholz. Ich schritt weiter, ein wildbretschwacher Jungbock mit leichten Gabeln zog er-schreckt gegen die „First“, und noch lange drang ein Bellen durch den grünen Tann. Ein breites, steiles Felsband zog sich hinauf zur „Haggenwand“, bewachsen mit Speltgras, kar-gen Kümmerfichten und verblichenen Steinrosen. Das hohe, regennasse Speltgras reichte mir bis zur Nasenspitze und bald waren meine Jägerhosen bis zu den Knien durchnässt. Zuoberst, wo die Haggenwand zu Ende geht, wechselte ich zwischen Zwergföhren hindurch in den Hochwald, entfernte den Gummischutz am Zielfernrohr des Stutzers und steckte eine Patrone in den Lauf. Wie ich mich zum Weitergehen anschickte, pfiff mich ein Gamstier an. Blitzartig riss ich den Stutzer ab meiner Schulter. Ein guter Bock zog in gesunden Fluchten gegen den „Weisswandboden“. Unmöglich einen Schuss anzubringen. Baumstämme und tischhohe Steine hinderten meine Sicht auf den flüchtenden Bock. Er war der Schnellere und entwich dem tödlichen Blei. Beglückt schritt ich weiter durch den moosbedeckten Hochwald.
Hoch über der „Wasserruns“ schaute ich über die senkrechte Wand hinunter in den Tal-grund, legte den Stutzer ab, liess mich von der durchbrechenden Sonne erwärmen und er-gründete den Rucksack nach kulinarischen Raritäten. Es ist etwas Wunderbares, sich im Wald nach schmackhafter Äsung auf den Rücken zu legen und gen Himmel zu schauen. Kurzfristig war die Rast, auf dem federnd moosigen Boden pirschte ich weiter. Ich traute meinen Augen nicht, stand da kaum 50 Gänge vor mir, wie vom Himmel gefallen, ein kapi-taler Gemsbock. Es war nicht derselbe, den ich vor einer knappen Stunde flüchten sah. Breitseits stand er da, wie eine Scheibe. Den Träger hatte er von mir abgewendet, seine beiden Lauscher waren nach vor gestellt, er witterte etwas. Der Wind zog gegen mich, also hatte er nicht mich im Windfang. Er musste in der mir entgegengesetzten Richtung etwas Verdächtiges wahrgenommen haben. Immer noch stand er und lauschte. Ein prächtiger Bock, dunkelgefärbt, wie im Winterhaar, ein rechter Waldbock. Ich schätze ihn auf sechzig Pfund.
Ganz langsam nahm ich den umgehängten Stutzer von der Schulter und eben so langsam liess ich mich auf die Knie nieder, um ja nicht durch eine rasche Bewegung seine Aufmerk-samkeit auf mich zu lenken. An einer moosbewachsenen Fichte legte ich an, schon hatte ich den Kapitalen im Rohr, schob die Sicherung nach vorn, ein leises, kaum hörbares Kna-cken des Stechers, der Stachel am Rohr sitzt auf dem Blatt des Bockes, eine leichtes Be-rühren des Abzuges und der Schuss krachte durch den stillen Dorn des Hochwaldes. Der Bock überschlug sich, warf seine vier Läufe gen Himmel und fiel auf den moosigen Grund, dann war er meinen Augen entschwunden. Gewohnheitsmässig lud ich blitzschnell nach. Der Bock konnte nicht weit entfernt sein, war ich ihm doch gut abgekommen.
Noch verweilte ich eine gute Weile, dann ging ich langsam, den Stutzer in der Hand, zu der Stelle, wo er gestanden hatte, aber ich sah nichts, keine Spur von dem Bock. Ich stieg auf einen grossen Stein und überblickte die Runde, aber gar nichts war von dem Kapitalen zu sehen, er schien wie vom Erdboden verschwunden. Ich konnte mir dies nicht erklären, war ich ihm doch gut abgekommen und konnte ihm ruhig einen Blattschuss anbringen. Weder Schweiss noch eine Fallspur waren zu sehen. Noch einmal ging ich zurück zu der Tanne, wo ich den Schuss auf ihn abgegeben hatte und wieder ging ich zu der Stelle, wo er ge-standen. Aber ich konnte einfach nichts finden. Ich schlug mir mit beiden Händen an die Stirn – es konnte nicht möglich sein, dass ich ihn gefehlt hatte. Ich legte Rucksack und Stutzer ab und kniete nieder – und siehe da, am Blatt eines Heidelbeerstrauches sah ich einen Tropfen Schweiss und einen halben Meter abwärts nochmals mehrere Tropfen. Auf allen Vieren kroch ich abwärts, immer mehr Schweisstropfen fand ich auf Moos, Heidel-beer- und Alpenrosenstauden. Ich richtete mich auf und lief der Schweissspur nach ab-wärts, bis ich zu einem Felsabbruch kam, hier konnte ich nicht mehr weiter. Solche Fels- abbrüche sind im Bärenstich etliche anzutreffen. Fast zu äusserst auf dem Felsabbruch, auf dem ich stand und der zirka fünf Meter hoch war, stand eine Zwergföhre. Ich hielt mich an einem Ast der Föhre und blickte über den Abbruch hinunter – und was sah ich, da unten an einer stämmigen Fichte lag mein guter Bock. Ein heller Jauchzer ging über meine Lippen. Ich stieg wieder zurück zu meinem Stutzer und Rucksack. Nun war mir auch klar, weshalb hier keine Fallspur zu sehen war, bestand doch der Waldboden aus lauter Moos, Heidel-beer- und Alpenrosenstauden, die nach dem Überrollen des Bockes wieder aufstanden, so dass man keine Fallspur sehen konnte.
Um nun zum Bock zu kommen, musste ich den Felsabbruch umgehen. Beim Bock ange-langt, der wirklich ein kapitaler war, stellte ich fest, dass ich mich mit der Schussabgabe nicht getäuscht hatte, die Kugel drang mitten durch das Blatt.
Nach dem Ausweiden band ich den Bock nach Jägerart zusammen, steckte ihm den grü-nen Bruch in den Äser und stieg mit der anhänglichen Bürde talwärts. Als ich hinunter ge-gen das sogenannte „Signal“ kam, wo auf 1209 Metern die eidgenössische Landestopo-graphie den Triangulationspunkt festsetzte, stand da mit schussbereitem Stutzer ein stäm-miger Jägersmann. Es war ein Jagdkamerad von der Jägergilde der „Rossweidler“, die ebenfalls im Bärenstich weidwerkten. Mit einem kräftigen Händedruck gratulierte er mir zu meinem Bock. Mit Weidmannsdank und einem Trunk aus der “Wäntälä“ verabschiedete ich mich und stieg über die „Frist“ hinunter zum Brandhüttli. Hier drang schon Chilbimusik an mein Ohr. Murer’s Schiffschaukel orgelte die alte Melodie vom „Böhmerwald“ und mit Weid-mannsdank, Bockwein nd Chilbitanz ging die Chilbipirsch zu Ende.
Bildquellen:
https://www.jagd-sarganserland.ch/galerie/wildtiere/gamswild, Foto: Roman Loop, abgerufen 6.9.17
http://www.gedankenbilder.ch/gedankenbild-203-senden.html, aberufen 6.9.17
Jules Feldmann-Friberg, Näfels
Mechaniker, *23. August 1906 +25. Juli 1985
Mitglied des Gemeinderates 1950 bis 1974, CSP,
drei Töchter und ein Sohn
Er war ein passionierter Jäger
und schrieb etliche Beiträge über Alt-Näfels
z.B. Übernamen, Wirtschaften.
Die obige Geschichte wurde im
"Schweizer Jäger" (1) und im "Glarner Volksblatt"
veröffentlicht.
(1) Schweizer Jäger Ausgabe Nr. 6, 1. Mai 1976 (61. Jahrgang) Seite 233-237
Eine Näfelser Kuriosität
Drei Näfelser Jäger und bekannte Persönlichkeiten ruhten auf dem Friedhof Näfels neben-einander.
Vital Hauser 1886-1985 Albert Fischli 1900-1996 Jules Feldmann 1906-85
"Toggter Vitaal" "Äschäbärti" "Schtächer Schüll"
Todesdaten
3. Juni 1985 7. Juni 1985 25. Juli 1985
Ihnen sei der herbstliche, weidmännische Limerick gewidmet;
Gämslein, nimm dich wohl in Acht,
wenn des Jägers Büchse kracht!
Nach dessen Treffer
gibt es dann Pfeffer.
Weidmanns Dank bis in die Nacht! Fridolin Näfelser
Glarner Mosaik 31. August 2017 / 34
Diese Woche erschienen:
- horizonte, Das Schweizer Forschungsmagazin Nr. 114, September 2017, 52 Seiten
- Fridolin & Felicitas“ Theater Dinner im Freulerpalast vom 6. - 21. Oktober 2017, 9 Aufführungen.
Siehe: www.freulerpalast.ch oder Tel. 055 612 13 78 oder empfang@freulerpalast.ch
- 75 Jahre OLMA St. Gallen, 12. - 22. Oktober 2017, Gastkanton Thurgau
Siehe auch: www.olma.ch. OLMA-Plakat siehe am Ende dieses Textes.
* * *
A propos Kilbifäller: Nach dem letzten Glarner Mosaik, mit Hinweis auf die ersten Kilbenen, wurde nach weiteren Kilbifällern zurückgefragt. Ich habe dazu einen umfassenden Zei-tungsbeitrag von J. Weber (wer immer das ist) im „Glarner Volksblatt Nr. 193, vom 21. August 1971 gefunden unter dem Titel „Von den Kirchweihen im Glarnerland“. Hier die Abschrift:
"... Die erste Kirchweih in unserem Tal ist diejenige von Elm. Sie richtet sich noch nach dem alten Kalender und findet immer am Sonntag nach dem „ersten Augstensonntag“, dem heutigen 13. August statt.
Meistens fällt die Kilbi von Elm mit derjenigen des Hauptortes Glarus zusammen, heuer allerdings nicht, denn die beiden Orten haben ganz verschiedene Kilbifäller. In Glarus richtet sich das Kilbidatum nach Maria Himmelfahrt. Die Kilbi findet also immer am Sonntag nach dem 15. August statt.
In Ennenda und Niederurnen sind der Verenatag, der Tag der heiligen Verena, Kilbifäller. Sie richten sich also auf den Sonntag nach dem 1. September. Auf das gleiche Datum fällt jeweils auch die Chilbi der Älpler auf dem Urnerboden,. Dieses bodenständig-folkloristi-sche Fest wird jedes Jahr sehr stark von Urnern und Glarnern besucht.
Näfels richtet seine Kilbi nach dem Sonntag nach dem Tag von Maria Geburt. Da der Tag von Maria Geburt variabel ist, ergibt sich die Näfelser Kilbi immer auf den Sonntag vor dem Eidgenössischen Bettag.
Die Kilbi der Nachbargemeinde Mollis richtet sich nach dem Namenstag von St. Michael und findet infolgedessen immer am Sonntag nach dem 29. September statt.
Keinen Kilbifäller haben Schwanden, Luchsingen und Netstal. In Schwanden wird sie einfach eine Woche nach dem Eidgenössischen Bettag, in Luchsingen am ersten und in Netstal am zweiten Sonntag im Oktober abgehalten. In Netstal war in früheren Zeiten einmal der Tag der heiligen Magdalena (22. Juli) und später der Sonntag nach dem Tag des heiligen Dionysius Kilbifäller. Da auf den nämlichen Tag noch zwei andere glarneri-sche Kirchweihen und auch die st. gallische Landeskilbi fielen, wurde der Dinoysius mit der Zeit als Kilbifäller abgeschafft.
Auf das gleiche Datum wie in Netstal fällt jeweils auch die Kilbi von Linthal am Südende unseres Kantons.
Die Kilbi von Oberurnen fällt auf den Sonntag nach dem Tag des Apostels Bartholomäus, dessen Namenstag am 24. August gefeiert wird. Daraus ergibt sich, dass diese Kilbi auf den letzten Sonntag im August fällt.
Die Gemeinden Bilten und Mitlödi wie auch die st. gallischen Nachbargemeinde Schänis, verzeichnen als Kilbifäller den Sonntag nach dem Gallustag. Gallustag ist am 16. Oktober. Dabei ergibt sich noch die Abweichung, dass, wenn der Gallustag auf einen Sonntag fällt, die Kilbenen von Mitlödi und Schänis abgehalten werden, jene von Bilten jedoch eine Woche zurückfällt. In einem solchen Fall findet die Biltener Kilbi dann erst am letzten Sonntag im Oktober statt und ist damit die letzte im ganzen Glarnerland.“
Im obigen Text ist immer von den Gemeinden die Rede. Sie sind heute als Dörfer zu be-zeichnen, weil der Kanton Glarus seit 2011 nur noch drei Gemeinden (Glarus Nord, Glarus und Glarus Süd) hat. Die Kilbenen sind aber geblieben.
Der Charakter der Kilbenen hat sich sehr gewandelt. Einst waren die dörflichen Feste spär-lich. Die Kilbi war eine grosse Sache, auf die man sich lange Zeit im voraus schon sehnte. Noch war der Begriff „Kilbi“ als „Kirchweih“ ein Begriff, an dem man den Jahrestag der Ein-weihung der Dorfkirche feierte. Nach dem Kilbigottesdiensten fanden die Volksbelustigun-gen mit Helleri und Kilbibuden, Verkaufsständen und Tanz in zahlreichen Gaststätten des Dorfes statt. Der Kilbimontag war ein freier Tag, die Schulen geschlossen und am Kilbi-dienstag gab es nach dem Schulunterricht noch „Freilauf“ auf der Reitschule. Begehrt war der übliche „Chilbirappen“, den man von den Eltern, Verwandten, eventuell auch vom Götti und von der Gotte erhielt. An Schleckereien waren „Türkischer Honig“, „Magenbrot“, später „gebrannte Mandeln“, „Zuckerwatte“ und „Glacés“ üblich.
Mittlerweile ist der „Kilbimontag“ abgeschafft und die Kilbi beginnt meistens schon am Frei-tagabend und dauert bis Sonntagabend. Tanzveranstaltungen sind weitgehend aus den „Beizen“ verschwunden.
* * *
Glarus Nord wird zur Kasse gebeten!
Einerseits macht Nationalrat Martin Landolt in der Dienstagspresse einen zünftigen Pau-kenschlag mit dem dringenden Wunsch für eine Sanierung des Obersees, der von der kanadischen Seepest bedroht ist, bei tiefem Wasserstand übel riecht und neuerdings durch seltsame Hundetode schweizweit bekannt wurde. Über deren Ursachen haben die Schrift-gelehrten und Veterinärsachverständigen noch keine nachweisbaren Fakten. Der Vorstoss des engagierten Bundesparlamentariers und aktiven Jägers ist begrüssenswert. Nach ver-schiedenen Anläufen ist die „Rettung“ des Obersees im Dickicht lokaler Demokratie bisher stecken geblieben. Umso erfreulicher ist der erneute Versuch. Er gibt guten Diskussions-stoff auf die Wahlen des kommenden Jahres hin.
Doch wird mit gleicher Medienmeldung ein weiteres happiges Thema ins Spiel gebracht, an dem der Regierungsrat mitbeteiligt ist: Die „Sanierung“ des SGU lintharena mit dem Vor-schlag, der Gemeinde Nord die Verantwortung für die Gebäulichkeiten und Anlagen zu übertragen und den Betrieb bei der Genossenschaft zu belassen. Ein weiteres Thema für die politische Arena für kantonale und lokale Entscheidungen ist lanciert.
Verstaatlichung der Lasten, Entlastung für die Betreiber…? In einer Zeitepoche, wo den Be-hörden die Einflussnahme auf den galoppierenden Bauboom aus dem Ruder läuft, wo die Raumplanung zum politischen Dauerkaugummi wird und in der alle zuständigen Behörden-instanzen durch einen einzelnen Einwohner auf Trab gehalten werden wegen eines einzi-gen verschandelten Gedenksteins der "Fahrt" und es nicht fertig bringen, den geordneten Ablauf des Katholischen Fahrtsteils zu gewährleisten? Das Fanal SGU (Sportzentrum geht unter!) droht am politischen Himmel. Wie will eine Gemeinde den Unterhalt und die Ver-waltung übernehmen, die es nicht verhindern konnte, dass wesentliche Teile der Gemein-dearchive verschwunden sind? …
Noch fehlt im regierungsrätlichen Bulletin das behördliche, limerickte Nachtgebet:
Müde sind wir, geh’n zur Ruh‘,
schliessen uns’re Aeuglein zu:
vor und nach den Wahlen,
Glarus Nord soll zahlen!
Rettet unser SGU! Fridolin Näfelser
Stichworte zur 75. OLMA:
11 Tage – 365 000 Besucher – 621 Aussteller – 49 643 m2 Gesamtfläche - 8 Hallen -
14 Restaurants ... und ungezählte OLMA-Bratwürste (aber bitte ohne Senf!).
Glarner Mosaik 24. August 2017 / 33
Nachdem die Chilbenen mit der Elmer- und Glarner-Chilbi mit Chilbifällern am 13. und 15. August bereits Vergangenheit sind, warten gemäss Chilbifäller vom 24.
August, die Ober-urner mit ihrer Chilbi auf. Oberurnen wird nachgesagt, sie würden den Kaffee nie ganz aus-trinken, aber auch sie hätte meistens prächtiges Chilbiwetter. „Sanggt Vriinä“
(Verenastag am 1. September) kündet die Niederurner-Chilbi an, und am Sonntag nach dem 8. Septem-ber (Mariä Geburt) ist Näfelser Chilbi. Erst der Eidgenössische Dank, Buss- und Bettag macht dann
einen Unterbruch.
* * *
Diese Woche erschienen:
- LGL-Bulletin 3. Ausgabe August 2017, Informationsblatt von LGL Lehrerinnen und Lehrer Glarus, 16 Seiten
- Generationenkirche live, Faltprospekt der Reformierten Kirche Glarus Nord, 8 Seiten.
- Radio Maria, Unser Monatsprogramm September 2017, im Zeichen von „600 Jahre Bruder Klaus, Jubiläumsjahr“ 20 Seiten
- antenne, Das Medienmagazin für TV, Radio, Internet, September 2017, 32 Seiten
- mobil bleiben, Sicher unterwegs, Faltprospekt des bfu. Weitere Infos: www.bfu.ch
- Theater-Nachmittag: Pro Senectute Do und Fr 9- und 10. November 2017 jeweils 14.30 Uhr „Bäckerei Dreyfuss“. Lustspiel in 3 Akten, Fridolinsheim Glarus.
* * *
Das Ärgernis des Jahres: Der vierte Gedenkstein der Näfelser Fahrt an der Risistrasse unweit des alten EW-Gebäudes ist nach wie vor von einem Grashaufen umringt. Die nicht bewilligte Schotterstrasse über den Fahrtsweg und ein nicht bewilligter Schotterplatz sind nach wie vor unverändert. Seit der ersten Anfrage bei den Behörden, ob der Eingriff in den Fahrtsweg bewilligt sei, ist demnächst ein halbes Jahr verstrichen, ohne dass die Behörden wirksam durchgegriffen hätten. Verantwortlich für die Näfelser Fahrt ist der Regierungsrat des Kantons Glarus, für die Sicherstellung der Begehbarkeit des Fahrtsweges der Gemein-derat Glarus Nord.
Der Gemeinderat Glarus Nord hatte seinerzeit verfügt, dass spätestens am Vorabend der „Fahrt“ die Behinderung des Fahrtsweges entfernt werden müsste unter Androhung der behördlich angeordneten Entfernung unter Polizeischutz.
Die Polizei intervenierte mit der dringenden Empfehlung, den Durchgang nicht zu erzwin-gen, da man nicht voraussehen könne, ob der Liegenschaftsbesitzer gewalttätig oder ge-fährlich reagiere, worauf der Regierungsrat beschloss, sicherheitshalber den Durchgangs-weg am vierte Gedenkstein nicht zu betreten und umging diesen, indem er auf der Risistras-se weiterzog.
Der katholische Teil der Fahrt musste – auf Entscheid des Dekans Pfr. Eichhorn - den Schotterhaufen übersteigen oder umgehen, um beim Gedenkstein die vorgesehenen Gebe-te zu verrichten.
Mittlerweile ist über den Schotterhaufen bereits Unkraut gewachsen und der Gedenkstein ist in der Zwischenzeit mit gemähtem, faulendem Gras eingekreist.
Zwei Fragen stehen im Raum:
1.) Ist es tolerabel, dass ein einziger Liegenschaftsbesitzer dem ganzen Kanton eine Routenänderung und den Nichtzutritt zum vierten Gedenkstein aufzwingen kann, ohne dass die Behörden den geregelten Ablauf der „Fahrt“ durchsetzen können?
2.) Warum handeln die verantwortlichen Behörden, die mit allen notwendigen Kompetenzen und Befugnissen ausgestattet sind, nicht?
Kommt noch die Frage hinzu:
Warum behördlicherseits keine öffentliche Stellungnahme oder Information erschienen ist, obwohl die Glarner Presse bereits mehrmals auf den geschilderten Umstand in Wort und Bild hingewiesen haben.
Der Vorfall Risi ist der zweite Fall einer Behinderung der „Fahrt“ nachdem erst nach müh.-samen Querelen wegen des rund zwanzigminütigen Staus, der durch behördliche Fehlent-scheide verursacht worden war, eine provisorische Lösung auf der Liegenschaft „Letz“ erreicht wurde und nun die diesjährige Behinderung beim vierten Gedenkstein in der Risi.
Bei früheren Bauvorhaben setzte die Regierung klare Auflagen zur Sicherung des Fahrtsweges durch, teils sogar mit Bauverboten.
Es wäre interessant zu erfahren, welche Hindernisse die verantwortlichen Behörden davon abhalten, die 628-jährige Tradition, die lobenswerterweise die Konfessionen nach rund 180-jähriger Trennung wieder versöhnte, im gesetzlichen Sinne durchzusetzen.
Mit weiterem Stillschweigen werden die Behörden zu Mittätern und
Totengräbern des zweit-höchsten politischen Feiertages im Kanton Glarus
* * *
Aufgeschreckt wurde die Bevölkerung durch die Meldung vom Hundesterben am Obersee. Mehrere Hunde starben beim Spaziergang um den Obersee. Die Fachleute rätselten nach Ursachen. Vermutungen, ein von Blaualgen erzeugtes Gift, könnte zum obskuren Tod der Hunde geführt haben, wurde mittlerweile abgeschwächt, eher vermutet man willkürliches Handeln von Hundehassern, die vergiftete Köder gestreut haben könnten. Eine mögliche Antwort wurde auf Freitag, 25. August, in Aussicht gestellt, wenn Ergebnisse von Laboruntersuchungen vorlägen.
Die Hunde haben am Obersee
den Tod vor Augen nun o-herjee!
Sie fallen tot um,
man weiss nicht warum!
Sehr schlecht ist dies für das Renommée! Fridolin Näfelser
Glarner Mosaik 17. August 2017 / 32
Frisch auf zum Halali! In 200 Tagen sind die Regierungsräte, Gemeindepräsidenten und Gemeinderäte neu gewählt! Es sei denn, Nachwahlen seien notwendig, wenn nicht alle das absolute Mehr erreichen.
Der Regierungsrat hat nämlich die Wahltermine für 2018 bekanntgegeben.
Die Regierung und die Gemeindebehörden werden am Wochenende des 4. März 2018
gewählt. Falls Nachwahlen notwendig sind, sind diese am 25. März 2018.
Die bisherigen, wieder antretenden Landräte und Landrätinnen hingegen und die allfällig neuen haben noch über 300 Tage Vorbereitungszeit. Die Landratswahlen finden am 10. Juni 2018 statt.
Auf Grund der Bevölkerungszahlen vom 21.12.2015 erhält Glarus Nord einen zusätzlichen Sitz, Glarus-Mitte bleibt unverändert und Glarus Süd verliert einen Sitz.
Die Basis dazu sind die Bevölkerungszahlen:
Glarus Nord 17797 neu 27 Sitze (+1)
Glarus Mitte 12570 wie bisher 19 Sitze wie bisher
Glarus Süd 9661 neu 14 Sitze (-1)
Total 60 Sitze
Mit besonderer Spannung erwartet man die Gemeindepräsidentenwahl in Glarus Nord. Der derzeitige Amtsinhaber Martin Laupper hat mitgeteilt, er werde altershalber nicht mehr antreten. Gemunkelt wird von mehreren Kandidaten für das Gemeindepräsidium. Zwei Gemeinderäte haben bisher signalisiert, nicht mehr zu kandidieren.
Die parteipolitische Zusammensetzung ist derzeit so:
FDP 1, CVP 1, SVP 2, GLP 1, Grüne 1, parteilos 1.
Das Rennen ist eröffnet.
* * *
Diese Woche erschienen:
- Kulturgesellschaft Glarus – Saison 2017/2018 – Programm mit Veranstaltungen vom August 2017 bis Juni 2018, Faltprospekt
- GLKB Sound of Glarus, Stadtopenair 24. - 26. August 2017: Programm, Informationen rund um das Stadtopenair 40 Seiten
- Energieforum, Das Magazin der Technischen Betriebe Glarus Nord 2/2017, 16 Seiten
- Eine Einladung der DSG (Diabetiker Selbsthilfe Glarus) zum Ausflug nach Quinten.
Die DSG fährt mit den Schiff am Donnerstag, 14. September 2017, um 11.45 Uhr von Weesen nach Quinten, nimmt im „Seehus“ ein Mittagessen ein und kehrt um 16.10 Uhr wieder nach Weesen zurück.
Interessenten melden sich bei Martin Böni, Fronalpstr. 20, 8752 Näfels / Tel. 055-612 32 60 oder per E-Mail mboenis@bluewin.ch
Anmeldefrist spätestens 7. September 2017.
Weiterer Termin: 12. Oktober Höck in der Cafeteria Letz 19. Näfels.
- Sonntag, 20. August 2017: Eröffnung des Anna Göldi Museums in Ennenda. Geöffnet ab 13.30 Uhr.
* * *
Das jährlich wiederkehrende „Loch Ness“ brauchte in der Medien-Sauregurkenzeit in diesem Sommer als „Lückenbüsser“ nicht extra bemüht zu werden. In aller Augen, Ohren und Munde waren die Dieselautos als gesundheitsgefährdende Luftverschmutzer. Es wird mehr oder weniger ernsthaft diskutiert, ob Dieselautos in grossen Stadtzentren verboten werden sollen, gar, ob Diesel überhaupt aus dem Verkehr gezogen und gar nicht mehr produziert werden müssen. Grund: Überschreiten der Grenzwerte durch Stickstoffoxid oder NOx und Feinstaub. Die unsauberste Stadt in dieser Hinsicht sei Stuttgart.
Vielleicht wäre es ratsam, „unsere“ Werte im Kanton Glarus zu publizieren, die erheblich kleiner sein dürften als die der deutschen Städte.
In Leverkusens Autobahnkreuz kursieren täglich über 200‘000 Fahrzeuge. Diese Strassen sollen mehrspurig noch erweitert werden. In Deutschland würden jährlich rund 10‘000 Menschen an den Folgen dieser Verschmutzung sterben, dreimal mehr als durch Verkehrs-unfälle.
Es sagte die Deutsche, Frau Liesel:
Wir fahren jetzt auch einen Diesel.
Was soll das Geschrei,
wie dreckig der sei?
Er umweltverschmutzt nur ein bisel. Fridolin Näfelser
Quelle: www.motor-talk.de/bilder/abgaswerte-betrifft-die-vw-manipulation-auch-bmw-g71235154/twitter-made-in-germany-i208140253.html
Glarner Mosaik 10. August 2017 / 31
Die letzte Ferienwoche im Glarnerland geht bald zu Ende. Die neuen Kindergärtler und ABC-Schützen starten und die Bisherigen nehmen ihren Schulunterricht wieder auf. Offen-bar tritt auch ein neuer Lehrplan in Kraft. Das Leben für Schulkinder, Eltern und Lehrper-sonen kann wieder seinen gewohnten Gang nehmen. Äusseres Zeichen an Brückenge-ländern und am Strassenrand sind die Aufrufplanen des TCS, die Schule beginne wieder, man achte auf Schulkinder!
* * *
En passant sind mir Pfarreiblätter von Glarus und dem Seelsorgeraum Glarus Süd in die Hände geraten. Dabei ist mir aufgefallen, dass Pfarrherren offenbar keinen Religionsunter-richt erteilen. Hand auf’s Herz – was machen diese gesalbten Häupter mit ihrer Zeit? Seel-sorge? Die Kirchen werden immer leerer, die Kirchenbesucher immer älter… wenn die Ent-wicklung so weiter geht, stehen nach einer weiteren halben Generation die Kirchen leer und können veräussert werden oder andern Zwecken dienen.
Ich verstehe nicht, dass die Kirchenbehörden bei Anstellungsverträgen mit Pfarrern nicht ein Minimalpflichtpensum Religionsunterricht zur Bedingung machen. Pfarrherren, die nicht mindestens vier Wochenlektionen unterrichten, dürften mit höchstens mit 75 %-Anstellun-gen entlöhnt werden. Begründung: Religion ist in erster Linie Beziehung. Diese muss bereits früh beginnen. Die jüngsten Ansprechpartner sind Kinder. Anderseits ist der Verzicht der Pfarrer auf Religionsunterricht eine Kostenfrage, immer mehr weltliche Hilfskräfte müssen diese Aufgaben übernehmen.
Verschwunden sind weitgehend auch die Vikare und Kapläne an der Seite der Pfarrer. Da-gegen werden Diakone, Pastoralassistenten, Katechetinnen und Katecheten angestellt. Zu wenig genutzt wird der Freiwilligeneinsatz von Laien: Frauen und Männer, die das Pfarrei-leben mittragen und mitgestalten.
Eine weitere Sorge bereitet der neue Lehrplan, der mit dem Fach „Ethik“ den traditio-nellen Religionsstunden das Wasser abgraben. Weltliche Lehrpersonen können mit Schnellbleiche-Weiterbildungskursen für das neue Fach vorbereitet werden. Diese „Entlastung“ für Katechetinnen und Katecheten ist ein weiterer Abbau der kirchlichen Ein-flussnahme auf die Schulen.
Mit ausserordentlichem Bedauern beobachte ich wie das Leben in den Pfarreien im Sink-flug begriffen ist… und den meisten Leuten ist das schnuppe. Diese Entwicklung wird bald einmal die Existenz politischer Kirchgemeinden in Frage stellen, weil der Apparat einfach zu teuer wird. Dabei böte das duale System eine wertvolle Balance: einerseits kirchliche Hierarchie nach Codex und anderseits die gesetzlich verankerte politische Körperschaft und demokratische Mitsprache ein schweizerischer Modus.
Schwerwiegend halte ich den Rückzug unserer christlichen Kultur unter dem Motto der Menschenrechte, die immer mehr Rücksichtnahme der Schulen für islamische Glaubens-auffassungen verlangt. Glaubensfreiheit will die freie Ausübung von Religionen und Kon-fessionen garantieren… aber nicht aufheben. Ist man fremdenfeindlich, wenn man die Gleichgültigkeit und Laissez-faire-Mentalität unserer eigenen christlichen Bevölkerung an-prangert, wir stünden nicht mehr zu unserer eigenen Kultur?
Integration von Einwanderern wird oft fälschlicherweise als Übernahme unserer Mentalität verstanden. Islamen müssen nicht Christen werden. Nein, es soll jeder nach seiner Façon selig werden und seinen Glauben ausüben können; aber sie haben unsere christliche Kultur zu respektieren, wie auch wir Islam oder andere Weltanschauungen respektieren. Die Kritik richtet sich nicht an unsere Zuzüger, sondern an uns selber: Wir sind nicht mehr bereit zu unserer Kultur zu stehen und dafür den Respekt zu verlangen. Dies müsste meines Ermessens der Ansatz für alle Immigrationspolitik sein. Human sein heisst nicht, seine eigene Kultur verleugnen oder vernachlässigen, sondern aus der eigenen Stärke menschlich handeln. Gastfreundschaft ist ein Geben, Gastfreundschaft annehmen ist ein Nehmen. Aus Gastfreundschaft kann Partnerschaft und definitive Aufnahme als Mitbürgerin oder Mitbürger werden, die ja gesetzlich geregelt und an bestimmte Bedingungen gebun-den ist. Erwachsen Einheimischen mehr Nachteile und einengende Rücksichtnahmen kehrt sich Gastfreundschaft in Widerwillen oder gar Hass.
Wieder mal gelte: "Quid quid agis, prudenter agas et respice finem." ("Was immer du tust, handle klug und bedenke das Ende".
* * *
Weltmeisterschaften in London: Ich bin immer wieder erstaunt und voller Bewunderung, wie viele Schweizer Sportlerinnen und Sportler die Hürde zur Teilnahme an der WM schaffen. Wer im Final einen fünften Platz erreicht, ist der fünftbeste der Welt!
Statt sich darüber zu freuen, hört man das Weheklagen über die nicht erreichten Medaillen-plätze. Zuerst jubelt man die Sportlerinnen und Sportler in den Vorläufen hoch, heizt in den Medien die Erwartungen der Zuschauer, Hörer oder Leser an, auch wenn sie in den Vorläu-fen noch knapp die nächsten Viertel- oder Halbfinal erreichen oder gar noch als „Lucky Looser“ Glück haben und führt sie dann in Interviews vor mit dummen Fragen „Warum haben Sie nicht gewonnen?“ und meist noch mit einer Wiederholung des „Misserfolgs“.
Wer an einer Weltmeisterschaft teilnehmen darf, hat vorher bewiesen, dass er das Zutritts-limit erreicht hat. Schon das ist erfreulich. Leider sind wir so verwöhnt, dass nur noch Freude aufkommt, wenn Medaillenränge erreicht werden.
Beachtlich sind auch die Regieleistungen von Live-Übertragungen, die ständig die Schau-plätze wechseln müssen und für den TV-Konsumenten die aktuellsten Szenen heraus-picken und spannende „Sport“-Abende schaffen.
* * *
Markus Kühnis, langjähriger Hauptorganist in der Hilariuskirche Näfels, seit vielen Jahren Leiter der Musikschule Emmen und Konzertorganist auf der ganzen Welt, ist mit von der Partie am Donnerstag, 28. September 2017, 19:30 Uhr im KKL Luzern bei „Gala der Volks-musik“. Die Dorfspatzen von Oberägeri, die Hot Dixie Roots, das Alphorn-Trio Treibhorn und das Engelchörli Appenzell treten auf. Die Moderation obliegt Nicolas Senn, der auch als Meister-Hackbrettler bekannt ist. "Markus Kühnis" – so das Programm – "lässt dazu die grosse KKL-Orgel mit virtuosen Märschen und volkstümlichen Melodien in ihrer reichen Klangfarbenpracht erstrahlen."
Siehe auch: Obrasso Classic Events, Postfach 2637, 6002 Luzern
041 – 361 62 62 oder info@obrassoconcerts.ch
Homepage: www.obrassoconcerts.ch
* * *
Zur Frage des Religionsunterrichts sei diesmal mit leicht abgeänderter Gretchenfrage gelimerickt (frei nach Goethes Faust, Vers 3415). Ins Tagebuch der kirchlichen Anstellungsbehörden:
Wie hast du’s mit der Religion?
Ich glaub‘ du hältst nicht Vieles davon!
Der Pfarrer dann schreit:
Ich hab‘ keine Zeit!
Die Katecheten machen‘s dann schon! Fridolin Näfelser
Glarner Mosaik 20. Juli 2017 / 30
Erschienen:
-Radio Maria Programm August 2017
u.a. mit Beiträgen von
Br. Paul Zahner OFM Fr 11. Aug. 2017, 22.40 h: Die Mystik der hl. Klara von Assisi.
Br. Gottfried Egger OFM Di 15. Aug. 2017, 14 h: Der hl. Franziskus und seine hl. Stätten.
Br. Paul Zahner OFM Di 22. Aug. 2017, 14 h: Vier Dienerinnen berichten vom Leben der
hl. Elisabeth von Thüringen (4. Teil)
7 Jahre Radio Maria, 3-tägige Reise mit Car 7. bis 9. September 2017 nach Brig
(Gebetsabend), Saint Maurice (Messe, Barmherzigkeitsrosenkranz), Glis (Messe mit
Generalvikar Richard Lehner), Visp (Messe)
Auskünfte: 043 - 501 22 33. Kosten Fr. 450 pro Person.
Zugestellt erhalten:
- Verzeichnis Schweizer Kapuzinerprovinz 2016 - 2017, herausgegeben vom Provinzialat
Redaktion Bruno Fäh, Luzern 2016 (Stand: 7. November 2016). 54 Seiten.
Im eigenen Archiv wieder entdeckt:
- Statuten des Dekanates Glarus, genehmigt von der Dekanatsversammlung am
19. März 2003, unterzeichnet von Hans Mathis, Dekan, und P. Ljubo Leko OFM, Vize-
dekan, genehmigt durch Bischof Amédée Grab OSB, Chur am 1. Juli 2003, in Kraft seit
1. Juli 2003. 22 Seiten.
- Gebete zur Fahrtsprozession, (bei den elf Gedenksteinen), Druck Glarner Volksblatt AG,
ohne Jahr. 32 Seiten.
- Das Geläute als Zeichen im Ablauf eines Jahres. zusammengestellt und unterzeichnet
von Alfred Böni-Gallati, Sigrist, Näfels 30. Januar 1975. (Vervielfältigung, 4 Seiten)
- Läutordnung der Pfarrkirche Näfels, vom Kirchenrat beschlossen am 13. Mai 1975,
unterzeichnet von Manfred Mathis, Kirchenpräsident, und Erwin Müller, Aktuar.
ging an: Pfarramt Näfels, Kaplanei Näfels, Sigrist Alfred Böni, Kapuzinerkloster und
Gemeinderat Näfels. (6 Seiten)
- Aktennotiz von Albert Müller-Müller: Betzeitläuten ("Bättälüütä"). Kirchenratsbeschluss:
Das Betzeitläuten, das bisher um 5 Uhr morgens gehalten wurde, wird künftighin ab
1. Oktober 1965 jeweils auf 6 Uhr verschoben.
(Glarner Volksblatt Nr. 224, Montag 27. September 1965)
Siehe auch Albert Müller: Bräuche, Seite 242.
- Marti Hanspeter: Fürstendiener und Patriot: der Glarner Karl Müller-Friedberg als
Beamter der Fürstäbte von St. Gallen, in: Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons
Glarus, Band 70, Glarus 1999, Seiten 9-26.
Zugeeignet erhalten (mit Widmung):
- Kohlhof Joachim: Dummheit schützt, Notizen zur Ethik im Alltag, Shaker Media, Aachen
2017. (194 Seiten)
- Kohlhof Joachim: Vom Nutzen der Werte. Im Guten heimisch werden. Ethische Wertvor-
stellungen in Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Wissenschaft, Via Nova, Petersberg
2004. (188 Seiten)
Geschenkt erhalten: (siehe BIld oben)
- Alte Druckplatte: "Glarona Glaris", Das alte Glarus im 17. Jahrhundert (1861 abgebrannt)
Radierung von M. Merian. (aus dem Bestand der einst weltberühmten Druckerei Benziger
Einsiedeln)
* * *
Die Kantonspolizei Glarus hat erfolgreich zugeschlagen! Ein Drogenring von zehn Albanern im Alter zwischen 19 bis 51 Jahren und einem 55-jährigen Schweizer ist aufgeflogen.
Beschlagnahmt wurden
7 Kilogramm Heroin,
1,7 Kilogramm Streckmittel,
11 Gramm Kokain,
Marktwert: gegen eine Mio Schweizer Franken.
Vier Kilogramm Heroin und 19'000 Franken Bargeld wurden in einem Gastgewerbebetrieb in Glarus Nord beschlagnahmt, die restlichen 3 Kilogramm und das Streckmittel gefunden in einem Waldstück in Mollis. Die Beschuldigten hätten sich als Touristen oder Autohändler ausgegeben.
Einer von ihnen hielt sich wegen einer Einreisesperre illegal im Land auf. Drei befinden sich in Haft, drei wurden ausgeschafft, vier weitere sind zur Festnahme ausgeschrieben. Der Schweizer befinde sich auf freiem Fuss. Etwa so kam diese Neuigkeit über Radio, TV und Medien ins Haus.
Hinter diesem Coup der Glarner Kantonspolizei muss viel und aufwendige Sorgfaltsarbeit
stecken; denn nach den Medienmeldungen seien bereits seit anfangs 2016 Ermittlungen geführt worden. Als gewöhnlicher Bürger und weit vom Schuss der Drogenszene nimmt man diese Polizeiarbeit kaum wahr. Einerseits muss sich ja der Drogenhandel im Dunkeln abwickeln, anderseits ist die Polizei auf Diskretion und Geheimhaltung angewiesen, wenn sie erfolgreich sein möchte.
Die Kapo ist für ihren Erfolg zu beglückwünschen. Sie setzt nicht nur ein Zeichen ihrer eigenen Kompetenz, sondern bringt zum Ausdruck, dass das Glarnerland ein schwieriges Gelände für Drogendealer sein soll. Wer im Glarnerland dealt, könnte erwischt werden.
Die Diskussion um Drogenkonsum ist eh eine schwierige. Einerseits sind da die Erkenntnis-se über die krankmachenden und teils tödlichen Wirkungen gewisser Drogen, anderseits
fehlt ausreichendes Wissen um die Ursachen der Drogensucht und dadurch ist der Hand-lungsspielraum in der Drogenprävention zu gering. Wieder anders verlaufen jene Diskus-sion, die sich für eine Legalisierung der Drogen und für die freie Entscheidung der Men-schen aussprechen. Schliesslich wären die Selbstzerstörungstendenzen in unserer moder-nen Gesellschaft überhaupt, die weit über die Drogenszene hinaus reichen, zu untersuchen und zu hinterfragen. Die Themen reichen von der Luftverschmutzung, Wasserverschmut-zung, der ungesunden Ernährung, des Nikotin- und Alkoholkonsums, bis zu allen Umwelt-schutzfragen und der globalen Klimaerwärmung, der Gefährdung durch Radioaktivität, aber viel näher und unmittelbarer durch den Elektrosmog in unseren Häusern und den Strahlun-gen der vielen Geräte, die unser Leben so komfortabel und vielseitig machen.
Vor dieser Szene ist die Drogenwelt ein Krankheitssymptom unserer Gesellschaft. Wer Protokolle aus den 17. Jahrhundert liest,
begegnet den Behörden als Sittenwächter, die massiv in das Gesellschaftsleben eingreifen. Der Einfluss des Dorfpfarrers, der Lehrer, der Behörden in den Gemeinden und der sozialen Kontrolle
innerhalb der Bevölkerung über-haupt, weil jeder noch jeden im Dorf kannte und beobachtete, sind verschwunden. Teils zu recht, weil die Erziehung mit Prügeln und Unterdrücken, als organisierte
Willkür und Macht
der Würde des einzelnen kaum Raum liessen. Mit der Wende zur antiautoritären Erziehung in der Mitte des letzten Jahrhunderts kippte das Moralverhalten aber in eine unbegrenzte Freiheit und zum Gegenteil von Zucht und Ordnung. Die unter dem Namen Neoliberalismus sich verbreitende Toleranz und ein aufsteigender Wohlstand förderten das Empfinden für ein Denken und Handeln, in dem alles möglich und alles erlaubt war, unreflektiert, ob es auch gut für Leib und Leben, Mensch, Tier und Umwelt sei. Die Konzentration auf lediglich ökonomisches Erfolgsdenken liess die Gesamtheit der Lebensqualität in den Hintergrund
treten.
Nicht zu unterschätzen ist aber anderseits die durch die gesprengten Grenzen der Freiheit mögliche Entwicklung in verschiedensten Bereichen der Wirtschaft, Wissenschaft und For- schung. Wir leben heute in einem El Dorado an Komfort, medizinischer Kunst, sozialer Ab-sicherungen, Mobilität und Freizeitgestaltung und vergessen darob, dass menschliches Leben biologisch begrenzt bleibt und nicht ewig währt, und dass gewisse Spielregeln ein-gehalten werden müssen, wenn das menschliche Zusammenleben in Eintracht, Frieden und Gerechtigkeit für alle möglich sein soll.
So gesehen ist der Coup der Glarner Kapo eine lobenswerte Leistung, aber doch nur ein Tropfen auf einen heissen Stein. Wir alle müssen zu den geäusserten Idealen beitragen und können unser alle Schicksal nicht an eine zwar wohlorganisierte und tüchtige Kapo delegieren.
Ein Drogenring ist aufgeflogen
und Stoff aus dem Verkehr gezogen.
doch sind hier beim Dealen
nur elf von den vielen
gestellt, die auf der Welt betrogen. Fridolin Näfelser
Glarner Mosaik 20. Juli 2017 / 29
Erschienen:
- ITE, Das Magazin der Schweizer Kapuziner, Ausgabe 3 / Juli 2017, 46 Seiten
- Beat Baumgartner: „Die Missionare haben mir den Blick für die Welt geöffnet“, in: ITE, Juli 2017, Seite 38 f. (Ein Bericht über die Arbeit des Näfelser Kapuziners Werner Gallati, Kapuzinerkloster Olten, Missionsprokura)
- Luther, wie er lebte, leibte und starb, Das andere ultimative Gesicht zum Lutherjahr, herausgegeben von Paulus Deusedit, Gotthard Media, Goldau 84 Seiten
- Laupper-Immoos Hans: Geschichte der Familie Laupper von Windisch im Kanton Aargau, Herkunft und Wandel, Kaltbrunn 2017
- forum netstal, 22. Jahrgang, Nr. 2017, 28 Seiten. Mit zahlreichen Beiträgen aus und über das Dorf Netstal
- Im Land des Herren, Franziskanische Zeitschrift für das Heilige Land, 71. Jahrgang,
Heft 2, 2017 mit Beiträgen von Br. Gottfried Egger OFM, Guardian Kloster Näfels
* *
*
Telesüdostschweiz (Glarus) bringt Beiträge zu „500 Jahre Reformation“.
Sara Good produziert diese Beiträge selbständig. (Regie, Redaktion, Aufnahmen, Inter-views, Schnitt).
Ihre Koordinaten:
Südostschweiz Zeitung Radio TV Online
Zwinglistrasse 6
CH-8750 Glarus
Tel. +41 55 645 37 81
Fax +41 81 255 57 00
sara.good@somedia.ch
www.suedostschweiz.ch/tv
www.somedia.ch
____________________________________
Die Beiträge sind abrufbar unter :
https://www.suedostschweiz.ch/sendungen/suedostschweiz-informiert
mit Angabe des Sendedatums 17. Juli, 18. Juli , 19 Juli 2017
* * *
Hintergrundinfos zum Beitrag über das Kloster Näfels
Seit 1986 haben – nach dem Wegzug der Kapuziner – Franziskaner das Kloster in Näfels übernommen, von 1998-2004 renoviert und belebt. (Einer der erwähnten Beiträge zur Reformation von Telesüdostschweiz hat die Rolle des Kloster bei der Reformation zum Inhalt).
Auf dem Burghügel, wo sich das Kloster befindet, war bis 1351 die Burg der Vögte und Säckingischen Ministerialen. Damals wurde der amtierende Vogt vertrieben, die Burg ge-schleift und der Vogt, als er zurückkehrte, um die Burgruine zurückerobern, auf dem Rauti-feld erschlagen.
Als die Reformation als gewaltige Welle Europa überrollt hatte, beschloss die römische Kirche am Konzil von Trient 1545-63 eine Gegenreformation zu starten.
U.a. mit Remissionierungen durch Kapuziner und Jesuiten. Schon vor dem Konzil, ab 1535, fassten die Kapuziner im Tessin Fuss.
Es entstanden Klöster:
1535 Bigorio
1565 Sorengo-Lugano
1602 Locarno
1607 Faido
1619 Mendrisio
1683 Hospiz auf dem Gotthardpass.
Diese Klöster unterstanden der Ordensprovinz Mailand und wurden er später schweizerisch eingeteilt.
Nördlich der Alpen war die Innerschweiz Ausgangspunkt für die Reformanstrengungen. Gallionsfigur war Erzbischof Karl Borromäus (sein Bild ist auf dem Johannesaltar der Hila-riuskirche Näfels verewigt) der in dieser Sache mehrere Schweizerreisen machte. Kapu-zinerklöster schossen reihenweise aus dem Boden und wurden praktisch alle nach dem gleichen Grundmuster und Aussehen erbaut. Heute würde man sagen die „corporate identity“, das gleiche Erscheinungbild, sei konsequent durchgezogen worden.
Es entstanden:
1581 Altdorf
1582 Stans
1583 Luzern
1585 Schwyz
1587 Appenzell
1588 Baden und Solothurn
1589 wurde die Schweizer Kapuzinerprovinz in Luzern festgelegt.
1591 und 1599 Freiburg im Breisgau
1595 Zug und Frauenfeld
1596 Rheinfelden
1602 Rapperswil
1605 Sursee
1609 Freiburg
1610 Saint-Maurice
1617 Bremgarten
1623 Chur
1626 Delsberg
1631 Sitten
1642 Sarnen
1646 Olten
1651 Mels und Laufenburg
1653 Wil
1655 Schüpfheim, Pruntrut und Arth
1665 Bulle
1672 Dornach
1674 Näfels
1686 Zizers
1688 Andermatt
1696 Le Landeron
1699 Untervaz
1715 Rigi-Klösterli
1729 Romont
1735 Realp
1740 Ernen
1767 Saint-Maurice
1899 Pardisla
1908 Landquart
1922 Delsberg
1939 Zürich und Rigi-Kaltbad
1944 Brig
1945 Spiez
1949 Baden
1950 St. Gallen
1954 Bremgarten und Genf
1962 erreichte die Schweizer Kapuzinerprovinz mit 820 Mitgliedern ihren Höchststand.
Dann setzte die Talfahrt ein. Nachwuchsmangel, Austritte, Eingliederung von Missionaren in andere Provinzen in Übersee und Afrika führten zu einer Überalterung und Klosteraufhebungen.
2006 waren in 24 Niederlassungen noch 234 Mitglieder.
2017 weist das Mitgliederverzeichnis noch 150 Brüder der Schweizer Provinz und 13
aus anderen Provinzen aus (Franziskuskalender 2018).
Näfels wurde 1986 aufgegeben, nachdem bereits 1984, die 1831 gegründete Klosterschule geschlossen worden war.
Es ist ein Glücksfall, dass das Kloster Näfels seit 1986 im franziskanischen Geist weitergeführt wird und Näfels weiter „Klosterdorf“ bleibt. Freilich wäre es wünschenswert, wenn sich die Tätigkeit der Franziskaner, die mit sehr vielfältigen Aufgaben betraut sind, noch etwas intensiver auf die lokale Region konzentriert würde und dass „Männer in der braunen Kutte“ öfters zum Erscheinungsbild des Dorfes und der Gegend gehören könnten.
Auf einem Faltprospekt „Die Franziskaner in Österreich, Südtirol und der Schweiz“ ist das Prozedere zum Eintritt in die Ordensgemeinschaft wie folgt beschrieben:
„1. Kandidatur: (etwa zwei Monate)
Nach erster Kontaktaufnahme und des gegenseitigen Kennenlernens und gemeinsamen Hörens auf Gottes Ruf folgt eine Zeit des Mitlebens in einem unserer Klöster.
2. Postulat: (1 Jahr)
Weiteres Hineinwachsen in die Bruderschaft und in die Spiritualtät des Heiligen Franziskus durch geteiltes Leben, Beten und Arbeiten.
3. Noviziat: (1 Jahr)
Nach der Feier der Einkleidung (in den Franziskaner Habit) begeben sich die Novizen in ein Jahr der Einübung und Vertiefung aller Aspekte des Franziskaner-Seins. Dazu gehört auch ein Praktikum in einer sozialen Einrichtung.
4. Juniorat: (5-8 Jahre)
Es folgen Jahre der konkreten persönlichen Ausbildung (je nachdem: Beruf, Studium, Kurse, Praktika usw.). Die Ordensversprechen (Armut, Ehelosigkeit, Gehorsam) werden hier noch für eine begrenzte Zeit abgelegt.
5. Ewige Profess:
Nun werden in feierlicher Form die Ordensversprechen auf Lebenszeit abgelegt.
Weitere Infos: siehe www.franziskaner.ch oder www.franziskaner.at
Diesmal sei der Wochenlimerick den Franziskanern gewidmet:
Gehorsam, und eh’los und arm,
mit Kutte im Sommer gar warm,
den Strick um den Bauch,
doch leben sie auch
sehr fröhlich und fromm und mit Charme. Fridolin Näfelser
Glarner Mosaik 13. Juli 2917 / 28
Erschienen:
- Newsletter 2/ 2017 Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung TA-SWISS, Thematik: Was meins ist, ist deins – Sharing Economy, 4 Seiten.
- suisseeurope, Edition IV /2917 Juli Normalisierung der Beziehungen Schweiz-EU, 9 Seiten.
-Flyer / Rundschreiben GEO Data Glarus AG, Amtliche Bekanntmachung – Information, Information über die Durchführung der Periodischen Nachführung (PNF) in der Gemeinde Glarus Nord. Die Aktualität der Daten der amtlichen Vermessung in Bezug auf die Bodenbedeckung (Gebäude und Anlagen. Strassen Wege etc.) und Einzelobjekte in der gesamten Gemeinde Glarus Nord überprüft. Das Rundschreiben wird in alle Haushaltungen verteilt, weil eine vorgängige Information der betroffenen Grundeigentümer über den Zeitpunkt der Feldarbeiten nicht möglich ist.
* * *
Aufsehen erregen in diesen Tagen die Medienmeldungen über die Verurteilung eines Glarner Bürgers wegen Rassendiskriminierung. Dem Tagesanzeiger vom 13. Juli 2017 ist aus dem „Strafbefehl“ folgendes Urteil zu entnehmen:
„In Anwendung von Art. 42ff. StGB sowie Art. 352ff. und Art. 422 StGB wird erkannt:
1. H.R.G. ist schuldig der Rassendiskriminierung im Sinne von Art 261bis Abs. 4 StGB.
2. Die beschuldigte Person wird bestraft mit einer Geldstrafe von 20 Tagessätzen zu je
CHF 80.00, bedingt aufgeschoben bei einer Probezeit von 2 Jahren.
3. Die beschuldigte Person wird zudem bestraft mit einer Busse von CHF 500.00. Bei
schuldhafter Nichtbezahlung tritt an Stelle der Busse eine Ersatzfreiheitsstrafe von
5 Tagen.
4. Die Kosten des Verfahrens werden der beschuldigten Person auferlegt.“
Art. 261bis1 Rassendiskriminierung
1Wer öffentlich gegen eine Person oder eine Gruppe von Personen wegen ihrer Rasse, Ethnie oder Religion zu Hass oder Diskriminierung aufruft,
2wer öffentlich Ideologien verbreitet, die auf die systematische Herabsetzung oder Verleumdung der Angehörigen einer Rasse, Ethnie oder Religion gerichtet sind,
3wer mit dem gleichen Ziel Propagandaaktionen organisiert, fördert oder daran teilnimmt,
4wer öffentlich durch Wort, Schrift, Bild, Gebärden, Tätlichkeiten oder in anderer Weise eine Person oder eine Gruppe von Personen wegen ihrer Rasse, Ethnie oder Religion in einer gegen die Menschenwürde verstossenden Weise herabsetzt oder diskriminiert oder aus einem dieser Gründe Völkermord oder andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit leugnet, gröblich verharmlost oder zu rechtfertigen sucht,
5wer eine von ihm angebotene Leistung, die für die Allgemeinheit bestimmt ist, einer Person oder einer Gruppe von Personen wegen ihrer Rasse, Ethnie oder Religion verweigert,
wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.
1 Eingefügt durch Art. 1 des BG vom 18. Juni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 2887; BBl 1992 III 269).
Aus dem Bericht des Tagesanzeigers geht nicht genau hervor, welche Aussage oder Äus-serung des Bestraften für den Strafbefehl den Ausschlag gab. Zu entnehmen ist aber, dass in einer Filmsequenz der SRF Sendung „Inside Bundeshaus“ gesagt worden sei.
„Ezt chunnt wider äini. So-nä-Schtammeshäuptling“… Die ganze Aussage und der volle Wortlaut gehen aus der Medienmeldung nicht hervor. Hingegen kann man sich die Sen-dung ansehen, was der amtierende Staatsanwalt gewiss minutiös getan haben dürfte. Die Filmsequenz dauert von der Minute 27:10 bis 29:36.
Der Staatsanwalt ist offenbar zur Überzeugung gelangt, dass die Aussagen von H.R.G. gegen das Rassismusgesetz verstossen haben und erliess den obigen Strafbefehl. Wie dieser zustande gekommen ist, müsste dem ganzen Protokoll entnommen werden, worin ja in der Regel minutiös erwogen, abgewogen und mit dem Strafgesetz verglichen wird.
Kommentar:
Wer dieses Geschehnis in den Medien vernimmt und sich die Szene im Volksgarten, der ja laut und leise im Kantonshauptort bereits als „Schwarzwald“ bezeichnet wird, am Fernse-hen über Podcast angesehen hat, fragt sich, wo die Grenze zwischen Meinungsäusse-rungsfrei-heit und Rassendiskriminierung liegt. Es wäre auch zu untersuchen, wie die Mel-dung über den „Strafbefehl“ bei den Medienkonsumenten ankommt. Wohl vorteilhaft und notwendig wäre, die Einschätzung der Rassendiskriminierung im vorliegenden Fall so zu kommunizieren, dass wir gewöhnlichen Leute, die ja keine studierten Juristen sind, nach-vollziehen können, wie und warum hier ein strafbares Verhalten vorliegt.
An den Stammtischen geht es nun los: Die einen stellen lautstark die Staatsanwaltschaft in Frage, die andern je nach politischer Herkunft fahren über den Bestraften und den ebenfalls in der Sendung beteiligten Sohn her und die Dritten zählen Gegenbeispiele von verurteilten oder nicht verurteilten Ausländern auf. Das erfolgt sehr emotionell. Unmut wird laut und erinnert an die derzeitig oft gehörte Bezeichnung von „Wutbürgern“.
Dergestalt können aus einem „Strafbefehl“ ein „umstrittenes Urteil“, schliesslich Entrüstung und gar Wut und Hass entstehen, die der derzeit schwierigen Situation der Flüchtlings-einwanderung ganz und gar nicht dienlich sind, die Atmosphäre vergiften und die Autorität der staatlichen Institutionen wie Regierung, Parlament und Gerichte untergraben.
Nicht ganz unschuldig sind daran auch die Medien, die – je nach Darstellung – die be-schriebene Stimmung noch verstärken. Die Diskussion über die Rolle der Medien ist ja ein Dauerbrenner. Lautstark wurde moniert, die Krawalle und Randalierereien rund um dem G20-Gipfel in Hamburg seien breiter und intensiver dargestellt worden, als die Bericht-erstattung über den G20-Gipfel selber. Oder eher im kleineren Format: Der verletzungsbe-dingte Ausfall des prominenten Starschwingers Sempach bei letztsonntäglichem Schwin-gen wurden exponierter dargestellt als die Sieger.
Das mulmige Gefühl,
dass heute die Opfer zu Tätern werden,
dass wer sich als Opfer fühlt und etwas Missliebiges versucht aufzudecken und zu
kritisieren, selber zum Täter wird und
dass anderseits Täter zu Opfern werden und entsprechend geschont werden, macht
stimmungsmässig die Runde.
Der mögliche Vertrauensverlust der staatlichen Einrichtungen ist ungut. Ja, unreflektierte Entrüstung, Wut und Hass können die Reagierenden selber zu straffälligen Tätern machen.
In der Berufsschule Ziegelbrücke diskutierten Berufsschüler: „Wenn ich dich als „Sau-Jugo“ beschimpfe, kann ich dafür eingeklagt werden. Betitelst du mich als „Sau-Schweizer“ gehst du straflos aus.“ Diese Diskrepanz enthält Zündstoff, der das Zusammenleben vergiftet.
Bundesrat Ueli Maurer sagte einmal ironisch: „Wenn ich „Neger“ sage, habe ich die Medien.“ Die Verletzung der political correctness gerät in einen Graubereich und schützt nicht nur Schützenswertes.
Man darf ja heute auch keine „Möhrenköpfe“ mehr essen, nur noch „Schaumschokolade“. Und sonst ist man, wie ein früheres, heute nicht mehr statthaftes Proverb sagt, „der Neger“!
Pass auf, wenn du so einfach sagst,
was du halt nicht so leiden magst,
vielleicht kommt halt
der Staatsanwalt
und straft dich, dass du nichts mehr wagst. Fridolin Näfelser
Glarner Mosaik 7.7.17 /27 - Kleinste Wirtin der Welt wird 80!
Olga Jutzeler, im Volksmund einfach "Olgäli" wird heute 80! Sie misst lediglich 1 m 32 cm und führt seit vielen Jahren das währschafte Restaurant am Fahrtsplatz, das schon ihre Eltern jahrzehntelang geführt und gleichzeitig eine Dorfmetzgerei betrieben hatten. Das "Rössli" liegt am Fuss des "Fahrtsplatzes", wo der sechste Gedenkstein (von elf) steht und wo jeweils an der "Näfelser Fahrt" der Fahrtsbrief verlesen und jährlich abwechselnd ein reformierter und katholischer Geistliche die Fahrtspredigt hält.
Olga ist die älteste Tochter der Familie Beda und Olga Jutzeler-Frick, ihr folgen sechs Brüder Beda, Peter, Paul, Hans, Bruno und Werner. Nach dem Tod ihrer Mutter Olga führt sie das "Rössli" kontinuierlich weiter.
Heute ist im "Rössli" Rambazamba und aus Anlass ihres Geburtstages "open house". Stammgäste, Freunde und Bekannte und ihre Brüder mit ihren Familien sind zu Gast, um im gewohnt volkstümlichen heiteren Stil mir ihr Geburtstag zu feiern. Bekannte Musiker, auch der Schauspieler Herbert Leiser sind mit von der Partie. Musikalischen Auftritten fol-gen kleine Reden und Gratulationen. Ein Filmteam filmte und fotografierte eifrig mit dem Ziel post festum einen Dok-Film zu produzieren. Angeblich soll der heitere Geburtstags-betrieb bis morgens halb vier gedauert haben!
Mich verbinden mit dem "Rössli" von Klein auf Erinnerungen. Vom Hörensagen weiss ich, dass unser Taufmahl (mein Cousin Josef Landolt und ich waren am Ostersonntag in Näfels getauft worden) im "Rössli" eingenommen wurde. Als Silvester-Scheller-Knaben erhielten wir von Vater Beda Jutzeler, jeweils ein "Wuurschtredli". Später war die Einkehr im "Rössli"
jeweils an der "Näfelser Fahrt" und am "Oberseemarkt" ein Muss. Jeweils am Nachmittag des Oberseemarktes mit Viehausstellung fanden im "Rössli"-Saal eine traditionelle Gemein-derats-Sitzung mit Alpvergebung und anschliessendem Nachtessen sowie Tanz und Unter-haltung statt. Im "Rösslisaal" waren Alpganten (Vergabe der Heuteile im Oberseetal), Holz-ganten (Vergabe von "Holzteilen"), aber auch Vereinsversammlungen, Filmabende und Vor-träge. Während vieler Jahre hatten die Fridlenen des Kantons Glarus hier jeweils am Frid-listag, 6. März, ihren "Fridlitreff", zu dem der Bruder von Olgy, Metzgermeister Peter, einen speziellen "Fridlischüblig" herstellte.
Als kleine Hommage an "Olgy, die kleinste Wirtin der Welt" musste ich ihr heute eine Blitz-aufwartung machen mit folgendem, mehr oder weniger aus dem Ärmel geschüttleten Wortlaut:
Hoch lebe das Geburtstagkindlein Olga
vom frischen Rautibach und nicht der Wolga!
Im „Rössli“ hier in Chropflikon (1),
am Fahrtsplatz, ja, ihr wisst ja schon,
steht eine altbekannte Beiz,
mit einem ganz besondern Reiz!
Die kleinste Wirtin von der Welt,
verkauft dort Bier und Wein für Geld.
Ist aufgestellt und allzeit froh,
fast wie der Frosch im Haferstroh!
Man trifft sich dort für einen Jass
und hat bei guten Karten Spass.
Brissagos werden dort geraucht,
Zundhölzli noch dazu gebraucht.
Von Zeit zu Zeit erscheinen stramm
nur Allerbeste dort zum Stamm,
dann wird zu aller Nutz und Frommen
fast jedermann dort durchgenommen.
Berühmt und noch in aller Munde
ist dort so manche Stammtischrunde.
Denn meistens kam noch vor halb drei
ja, beizenrundend Polizei.
Beginnend dann mit „Gott zum Grusse!“
verteilten Polizisten Busse (2).
Dann ging die Fete fröhlich weiter.
Bald wurde auch der Morgen heiter!
Besonders voll war’s an der „Fahrt“!
Dann wurden Würste nicht gespart.
Und von der Predigt ganz ergriffen,
kam'n viele her, um hier zu schiffen.
Wo unterm Jahr recht viel geparkt,
ist dann im Herbst hier Vieh und Markt.
Dann kommen viele Knecht‘ und Bauern,
um auf den Kaffi Lutz zu lauern.
Berühmt ist auch der Rössli-Saal,
wo jeweils und auch sintemal,
der Näfelser Gemeinderat
zur Sitzung meist zusammentrat (3).
Die Alpvergabe war dann auch
ein lang gepflegter alter Brauch.
Da frassen Räte Teller kahler
auf Kosten aller Steuerzahler.
Dann schwangen sie dann ihren Ranzen
im Saale vor sich her beim Tanzen.
Und mancher jauchzte dann "Juhee!
Hier ist es schön, was wämmer meh!"
"In Hamburg sind die Nächte lang!"
so tönt es, wie schon mancher sang!
Doch hier singt fröhlich mancher Sänger:
"Im Rössli sind die Nächte länger."
Heut feiern wir den Jahrestag,
der Wirtin, die ein jeder mag,
und wünschen künftig Stück für Stück
dir, liebe Olgi, recht viel Glück.
Ein Ankenballen wäre ranzig,
du bist ja heut‘ erst viermal zwanzig.
Wir wären alle nicht verwundert,
du würdest hier sogar noch hundert!
Drum lebe hoch, du liebe Olga,
am Fahrtsplatz und nicht an der Wolga
Nun rufen wir zu dir halt eben:
Nun kurz und schnurz: Hoch sollst du leben!
Ä Furz i-g-Chuchi und ä Grüäz a-p-Bäsi!
Sehr häärzli – Fridli Oschterhäsi.
-y.
Freitag, 7. Juli 2017
Anmerkungen:
(1) Chropflikon = Übername für das Dorf Näfels,. Näfelser sind im Volksmund "Kröpfe".
(2) Polizeistunde = die gesetzlich festgelegte Zeitlimite, wann die Wirtschaft geschlossen werden musste. Wer diese überschritt, musste eine Busse für "Überhöckeln" bezahlen. Polizisten machten unerwartet die Runde von Beizi zu Beiz und "büssten" die Gäste, die nach der "Polizeistunde" noch angetroffen wurden. "Verlängerungen" konnten beim Gemeindepräsidenten im Voraus als Bewilligung eingeholt werden. Üblich waren offiziellle "Verlängerungen" jeweils nach Gemeindeversammlungen.
(3) Einmal im Jahr fand die Gemeinderatssitzung im "Rössli"-Saal statt. Anlass war der "Oberseemarkt" oder die "Viehausstellung" auf dem "Fahrtsplatz", wo in den ersten Oktobertagen (nachdem die Sennten von der Alp zurück und die Alpstäfel entleert waren), Vieh aufgetrieben, aufgestellt und prämiiert wurde. Die gut taxierten Kühe und Rinder erhielten ein "Breemi", eine Papierblume, die zwischen die Hörner befestigt öffentlich zeigte, wer an den "Kuh-MissWahlen" gepunktet hatte. Ein Traktandum der Ratsstizung war die Alpvergabe an Älpler. Übrlich war ein Gemeinderatsmahl und anschliessend Tanz und Unterhaltung (/"Puurächilbi").
Nach diesen für das "Rössli" typischen, ausgelassenen Sprüchen weise ich gerne auf die Bedeutung der in Näfels wohlgelittenen Familie Jutzeler hin. Um ein umfassendes Lebens-bild der Jutzeler-Familie zu dokumentieren, sei hier in lieber Erinnerung auch der Nachruf auf Mutter Olga Jutzeler beigefügt:
In memoriam
Näfels: Olga Jutzeler-Frick (1913-2001)
(aus der Südostschweiz vom 22. 3. 2001)
Eine einstige Institution ist nicht mehr. Frau Olga Jutzeler-Frick bleibt der älte-ren Generation als umsichtige „Rössli“-Wirtin, tüchtige Metzgersfrau und ihren Kin-dern als starke, hingebungsvolle Mutter in Erinnerung. Insgesamt weit über 50 Jahre ihres Lebens waren vom Gasthaus Rössli in Näfels, dem Gasthaus am Fusse des Fahrtsplatzes, bestimmt. Über 20 Jahre stand sie im Metzgerladen, und als Früchte der Liebe mit ihrem Gatten Beda schenkte sie sieben Kindern das Leben.
Ihrem Naturell nach wirkte sie ruhig, unaufdringlich und nachdenklich, aber aufmerk-sam. Sie beobachtete lieber als sie sprach, sie tat, was getan werden musste, ohne lange zu fackeln. Das Leben dieser ungewöhnlichen Frau und Mutter begann am Palmsonntag, 16. März 1913 in Wetzikon/Kempten. Aufgewachsen ist sie aber in Wald ZH, wo sie die Volksschulen besuchte. Danach absolvierte sie die kaufmännische Berufslehre bei der Fir-ma Hunziker, mechanische Werkstätte, in Rüti ZH mit glänzendem Abschluss. Sie war akti-ves Mitglied des Stenographie-, Turn- und Sportvereins. Nach einjährigem Sprachaufent-halt in Lyon kehrte sie als kaufmännische Angestellte in ihren Lehrbetrieb zurück.
1935 heiratete sie Beda Jutzeler. Sie wohnten in Dietikon. Von dort aus bildete er sich zum Metzgermeister aus, sie besuchte die Wirtefachschule. 1938 konnten sie die Metzgerei Rössli in Näfels in Pacht nehmen und vier Jahre später samt Restaurations-betrieb kaufen. Trotz Krise, Krieg und Geldmangel bauten sie gemeinsam eine Existenz auf und vermochten bis 1953 die ganze Liegenschaft sanieren.
In der Zeitspanne von 1937 bis 1949 gebar sie eine muntere Schar von sieben Kin-dern. Olgi, Beda, Peter, Paul, Hans, Bruno und Werner. Ein schwerer Schicksalsschlag war die Erkrankung ihres Mannes an Multipler Sklerose. Er musste seinen Beruf aufgeben. Metzgerei und Gasthof mussten vorübergehend verpachtet werden.
Mutter Jutzeler nahm ihren früheren kaufmännischen Beruf wieder auf und arbeitete bei der Publicitas Glarus. Im Herbst 1960 starb ihr Mann Beda. Doch bereits zwei Jahre zuvor hatte sie einen Neuanfang im Alleingang aufgenommen als sie 1958 mit Tochter Olga das Restaurant wieder übernahm, später unterstützt durch Schwägerin Rosa. 1963 stiegen blutjung die Söhne Peter und Paul ins Metzgereigeschäft ein und entwickelten es zur ge-fragten Metzg, die später Peter allein weiterführte. 1979 übergab sie den Gastbetrieb an ihre Tochter Olga. Sie arbeitete aber weiterhin entweder am Ladentisch der Metzg oder im Restaurant tatkräftig mit.
Kniebeschwerden wegen schwerer Arthritis erforderten Operationen, von denen sie sich rasch wieder erholte. 1993 konnte sie mit einem gemütlichen Fest ihren 80. Geburtstag feiern. Leider ereilte sie zwei Jahre später ein Hirnschlag, sie wurde pflegebedürftig. 1996 folgte die Übersiedlung ins Alters- und Pflegeheim Letz. Dank vorzeitiger Pensionierung fand Sohn Peter Zeit, sie praktisch täglich zu besuchen und bei schönem Wetter mit dem Rollstuhl spazieren zu fahren.
Trotz vieler Schicksalsschläge, Krankheiten und Belastungen, welche sie in grosser Ergebenheit ertrug, blieb sie stets eine innerlich frohe und unternehmungslustige Frau. Sie liebte die Musik, in ihrer Jugend das Zitherspiel. Ab den Sechzigerjahren bereiste die von Kindheit an an Geografie und Sprachen interessierte Frau Länder in Europa, Afrika, Ameri-ka und Asien. Aus diesen Reisen, die sie faszinierten, schöpfte sie neue Kraft. Mit Freude nahm sie Anteil an ihren Kindern und deren Familien und war stolz auf die sportlichen Er-folge von Peter, der an den olympischen Spielen in Tokio und Mexiko erfolgreich war, wie auch Sohn Bruno 1972 in München. Leider starb durch tragischen Unfall ihre bekannte En-kelin Daniela Jutzeler im Sommer 1994, die als Paraplegikerin an den Spielen in den Jah-ren 1988 in Seoul und 1992 in Barcelona zu sportlichen Medaillenehren gelangte.
Nun konnte Olga Jutzeler-Frick nach 88 Jahren Aufopferung für Familie und Ge-schäft ihre Seele dem Schöpfer zurückgeben. Wir werden der tüchtigen Wirtin und lieben Mutter ein schönes Andenken bewahren. Fridli Osterhazy
Glarner Mosaik 6. Juli 2017 / 26
Erschienen:
- Senioren Plus Glarnerland Nr. 49 / Juni 2017: Thema: Seife, Suppe, Seelenheil, Beiträge: Andi Tschudi: Ziger, Textilien, Stühle… Schoggi und Seife;
- Eine saubere Sache, Schriftwechsel zwischen Mitarbeiter eines Londoner Hotels und einem ihrer Gäste; Heidi Aeberhard: Eine Frau, die in keine Schema passt; Wiliam Booth; Suppenland Schweiz: Knorr und Maggi; Einige europäische Seifensprichwörter; 20 Seiten.
- Radio Maria, Unser Monatsprogramm Juli 2017, 24 Seiten
Sendebeiträge von Br. Gottfried Egger OFM, Näfels: 4. Juli 22.40 h: Nachsendung: Hl. Ulrich, hl. Veronika Giuliani, sel. Titus Brandsma; 17. Juli 14 Uhr: Drei Monatsheilige; 18. Juli: 14 Uhr: Der hl. Franziskus und seine heiligen Stätten. 19. Juli: 14 Uhr: Dienerin Gottes Maria von Mörl: Auf dem Weg zur Seligsprechung; 26. Juli: 22.40 Uhr: Die Heiligen Joachim und Anna, Grosseltern Jesu. www.radiomaria.ch
- Karl Hensler: Ein Salve Regina für einen Mörder, Ein Kriminalroman auf sozialkritischem Hintergrund, united p.c.-Verlag 2017-06-30
- Glarner Handelskammer: Jahresbericht 2016
- Sommer 2017: Schwyz Y MAG Nr. 21, hgg. von Urs Durrer, Amt für Wirtschaft, Schwyz
- IN info Die Informationsschrift der inländischen Mission Nr. 31/ Juni 2017, 14 Seiten
- bibel.tv, Programm Juli 2017, 52 Seiten
- europa forum lucerne: Die digitale Revolution, Wo steht Europa, was bewegt die Schweiz?, 13. November 2017, KKL Luzern, siehe auch: www. europaforum
* * *
Traumwetter begleitet die letzten Tage. Sommerliche Hitze lädt zum Bade und frequentiert die Schwimmbäder. Die Schulferien im Kanton Glarus sind angebrochen. Die Schulhäuser stehen leer und still. Umso erfreulicher feiern die Gartenwirtschaften und Strassenkaffees. Dennoch sind in Näfels gleich zwei Restaurants, das Bahnhöfli mit der hübschen Garten-wirtschaft und das Bistro im Dorfzentrum als Strassenkaffee, beide haben für einige Tage Betriebsferien.
Sommerlich lockt das Oberseetal, aber auch im „Aeschen“ sind ein paar Tage Ferien angesagt.
* * *
Von ungünstigem Wetter begleitet, war das 50-Jahr-Jubiläum des Gottesdienstplatzes auf dem Obersee-Staafel. Dank der Möglichkeit, das Festzelt des Einschellervereins Grosstal, Näfels, zu benutzen, am Vorabend war das Oberseefest mit Tanz und Unterhaltung, konn-ten sowohl der Festgottesdienst, als auch das Alpensegnen und das anschliessende Jubi-läumsfest im Trockenen stattfinden. Gegen 200 Personen frequentierten den vom Kirchen-rat und einem OK organisierten Anlass. Dies ist – angesichts der Witterung – als sehr guten Besuch zu werten. Ein Kompliment gehört den Organisatoren und allen, die zum denkwür-digen Anlass beigetragen haben.
* * *
Auch in unserem kleinen Tal haben wir über die Medien den grossen Abgang des
„Nachkriegsgiganten“ Helmut Kohl (so der EU-Präsident der Kommissionen Jean Claude Juncker) wahrgenommen. Sowohl die Abdankungsfeierlichkeiten in Strassbourg, der Ge-denkakt im Deutschen Bundestag, die letzte Reise durch Ludwigsburg und die Schifffahrt nach Speyer, als auch der dortige feierliche Gedenkgottesdienst waren eine Demonstration von Ehrerbietung, Würdigung und Gedenken an einen grossen Staatsmann, der Europä-ische Geschichte geschrieben hatte. Der „ewige Kanzler“ durchlief ein Wechselbad von Erfolg und Zustimmung wie auch der Häme und Kritik. Neben Leistung, Ruhm und Ehre aber, drangen auch Töne der Familientragödie durch, die sich in der Nichtteilnahme der Söhne und deren Familien an den Trauerfeierlichkeiten manifestierten. Wieder erinnert wurde auch an den Freitod von Kohls Frau Hannelore.
Dank der Übertragungen am Fernsehen konnte man auch im Glarnerland an diesem beeindruckenden Ereignis teilhaben.
Helmut Kohl wurde am 3. April 1930 in Ludwigshafen am Rhein geboren. Er starb am 18. Juni 2017 in Oggersheim bei Ludwigshafen, ab 1999 hatte er in einer Wohnung in Berlin-Schmargendorf gelebt. Der „grosse Europäer“ war auch visuell eine imposante Gestalt von 1 Meter 93. Seine erste Ehefrau Hannelore Kohl-Renner, die mit ihm von 1960 bis 2001 verheiratet war und die Söhne Walter und Peter gebar, starb 68-jährig nach langer Krank-heit durch Freitod. Seine zweite Ehefrau Maike Kohl-Richter war mit ihm von 2008 bis 2017 verheiratet.
Gross und zahlreich ist die Literatur über ihn, der eine einmalige
politische Karriere durch-lief. Er war Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz von 1969 bis 1976, Bundeskanzler von 1982 bis 1998, die bislang längste Amtszeit eines Deutschen Bundeskanzlers. Er
galt als Kanzler der Wiedervereinigung Deutschlands (1989/90) und als Motor der europäischen Integration. Studiert hatte Kohl Jurisprudenz und Geschichte.
Ein grosser Mann war Helmut Kohl
Garant für Frieden, Einheit, Wohl,
doch war auch umstritten
er nicht nur bei Briten
und viel Jahre Medien-Pol. Fridolin Näfelser
Glarner Mosaik 29. Juni 2017 / 25
Glarner Landeswallfahrt nach Maria Einsiedeln. Eindrucksvolle Wallfahrt am
vergangenen Sonntag, 25. Juni 2017. Mehrere Cars mit Pilgern, Pilger über Schwändital-Wägital- Einsiedeln (acht an der Zahl), Pilger mit Car bis an den Fuss des Etzel, Fussmarsch über Etzel und
Waldweg, vereinzelte Zugpilger. Die Präsenz zweier Regierungsratsmitglieder (Landammann Dr. Rolf Widmer und Landesstatthalter Dr. Andrea Bettiga), des Kantonal-kirchenrates (Präsident Dr. Stefan
Müller), Vertreter der gemeindlcihen Kirchenräte, sieben Priester, ein Diakon. Die Landesfahnen und die Vortragekreuze der Kirchgemeinden. Hauptzelebrant Dekan-Stellvertreter P. Ljubo Leko OFM,
Pfarrer Netstal. Predigt: der Glar-ner Stadtpfarrer Krzyszrof Glowala.
Ein gemischter Chor kam nicht zu Stande; eine Bläsergruppe sagte kurzfristig ab. Der Dekan Harald Eichhorn, Pfarrer von Näfels, musste aus gesundheitlichen Gründen ab-sagen.
Gut gefüllte Stiftskirche. Der schlichte Gottesdienst war ein schönes Gemeinschaftserlebnis auch ohne Chor- und Bläserauftritte. Die Orgel schlug Pater Lukas Helg OSB, Stiftskapell-meister. (Er hielt die Festpredigt im Hochamt um 09.30 Uhr, die Glarner hatten einen eigenen Pilgergottesdient um 11 Uhr)
Das Wetter war vormittags ideal, bedeckt, nicht zu heiss. Die Fusspilger über die Berge wurden mehrmals durch Gewitter überrascht und durchnässt. Nachmittags Sonne und heiss.
Obligates Mitbringsel in Glarnerland: Einsiedler Schafböcke oder Scheiben.
Die Glarner Landeswallfahrt ist unver-
wechselbar! Die Kirchenfahnen der Kirch-gemeinden und die Kreuz- und Fahnen-träger in der "Farb" (= roten Mänteln) besammeln sich beim Marienbrunnen und werden dann von der Geistlichkeit, dem Wallfahrtspater und der Klosterfahne abgeholt. Nach dem Fahnengruss schreitet die Glarner Prozession in die Klosterkirche zum Wallfahrtsgottesdienst ein.
Vorne in der Kirche brennt dann jeweils die Glarner Standeskerze mit dem Fridliwappen.
* * *
Am Sonntag, 25. Juni 2017 war unter dem Motto „Suworow lebt!“ Eröffnung zu einer „komplett neuen Ausstellung“ im Suworow-Museum im Linthpark, Linthal.
* * *
Am Samstag und Sonntag, 24./25. Juni 2017 fand das Jubiläumsfest in Ennenda „100 Jahre Salem“ statt. Die Zentrumsleiterin Christine Bickel lud zum Fest ein.
„Seit 1917 werden im Salem alte und pflegebedürftige Menschen umsorgt. Wir sind stolz auf diese langjährige Tradition und freuen uns, dass wir heute hoffentlich noch viele Jahre unseren Bewohnenden ein gemütliches und altersgerechtes Daheim bieten können.“ (Prospekttext)
* * *
Mit einer Überraschung wartete die Harmoniemusik Näfels am Samstag, 24. Juni 2017 ab 16 Uhr auf. „Detektiv Allegro: Der erste Fall“ Detektiv Allegro alias Andri Mischol, Kinderkonzert für Blasorchester und Detektiv Edi Güdel-Tanner.
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Erschienen ist die „kva linth, energie + recyvling“-Zeitung, Sommer 2017. Eine grossformatige, vierseitige Zeitung, bebildert und in Farbe gewähnt Einblick in Philosophie und Arbeit des kva.
Eigentümer des KVA Linth (Kehrichtverbrennungsanlage) ist der Zweckverband für die Kehrichtbeseitigung im Linthgebiet. Nach verschiedenen Gemeindefusionen besteht der Zweckverband heute aus 28 Gemeinden mit über 240 000 Einwohnern.
Oberstes Organ ist Abgeordnetenversammlung. Jede Gemeinde stellt im Zweckverband mindestens einen Abgeordneten mit einer Stimme. Pro jeweils 2000 Einwohner oder einer angebrochenen Tausenderzahl werden den Gemeinden weitere Stimmen erteilt. Präsident ist derzeit Markus Schwizer. Geschäftsführer Walter Furgler.
Siehe auch: www.kva-linth.ch
* * *
Jeweils in der letzten Juniwoche wählt der Landrat seinen Präsidenten oder seine Prä-sidentin. Aus dem „Schwanengesang“ der scheidenden Landratspräsidentein Susanna Elmer-Feuz, Ennenda, FDP, wie man Abschiedsreden auch nennt, möchte ich einen Satz ganz gerne zitieren:
Wenn immer möglich habe sie an Versammlungen, Feiern, Festen teilgenommen. „Dies auch aus Dankbarkeit und Respekt den Menschen gegenüber, die sich – in welcher Art und Weise auch immer – für unseren Kanton und unsere Mitlandleute engagieren. Die Arbeit und der Einsatz all dieser Menschen macht unseren Kanton zu dem was er ist, wunderbar, lebenswert, lebendig und aktiv. Engagement und Leidenschaft, aber auch Weitsicht und das Überwinden von Grenzen, und sei es nur diejenige des eigenen Gärtchens, das ist auch, was wir im Landrat benötigen…“
Zum Nachfolger wurde mit 51 Stimmen der Jurist Mathias Zopfi, Engi, (Grüne) für 2017/ 18 gewählt. In seiner Antrittsrede hat er drei Wünsche geäussert:
„Mein erster Wunsch ist: Lassen Sie uns beim Politisieren immer an die Menschen denken.“ …
„Mein zweiter Wunsch: Bleiben Sie so anständig und respektvoll, wie
wir es uns gewohnt sind.“ ...
„Mein dritter Wunsch ist schliesslich: Lassen Sie uns den Landrat stärken.“
Gewissermassen „Humanität – Anstand und Respekt – Selbstbewusstein und Mut“ sind Optionen für die „kleine“ Legislative neben der Landsgemeinde, die unserem politischen System gut anstehen.
Mit 47 Stimmen zum neuen Landrats-Vizepräsident wurde Bruno Gallati, Näfels, CVP, ge-wählt. Er wird aller Voraussicht nach im Juni 2018 als Landratspräsident gewählt werden. Er ist derzeit Vizepräsident des Gemeinderates Glarus Nord. Mit Spannung wird erwartet, ob er auch 2018 für das Amt des Gemeindepräsidenten kandidieren wird. Neu ins Land-ratsbüro erkürt wurde Hanspeter Marti FDP, Nidfurn. (Normalerweise rücken die Mitglie-der des Landratsbüros jährlich nach und werden in der Regel nach sechsjähriger Zuge-hörigkeit zum Präsidentenamt nachrücken.
Ein ganzes Jahr als Präsident
vertrauensvoll im Parlament,
und dies als Miliz
auf oberstem Sitz,
man wahrhaftig ehrenvoll nennt. Fridolin Näfelser
Glarner Mosaik 22. Juni 2017 / 24
Das letzte Glarner Mosaik vom 15. Juni 2014 musste wegen anderweitiger Beanspruchung ausfallen.
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Eben erschienen:
-Jahresbericht 2016 – glarnersteg, begleitet leben und arbeiten, Glarner Stiftung für
Menschen mit Behinderung, 24 Seiten.
Siehe auch: www.glarnersteg.ch
-Tangram 39, Bulletin der EKR (Eidgenössische Kommission gegen Rassimus): Thema:
Antisemitismus, Juni 2017, 160 Seiten.
Siehe auch: www.ekr-ch.ch
-Bulletin der Credit Suisse: Privatsphäre, Der Balanceakt zwischen Sicherheit und Freiheit,
Seit 1895. Das älteste Bankmagazin der Welt. Nr. 2/2017, 74 Seiten.
-Gazette, Orchester con brio, Gasterland, Gaster, March, 20 Jahre 1997-2017.
-Einladung: Benziger, Der Weltverlag im Klosterdorf,, Ausstellung Museum Fram,
Eisenbahnstrasse 19, 8840 Einsiedeln 15. Oktober bis 17. Dezember 2017.
Öffnungszeiten: Mi-Do-Fr 13.30 bis 17.30 Uhr. Sa-So 10-17 Uhr.
Siehe auch: www.fram-einsiedeln.ch
-Schriftenreihe der Vontobel-Stiftung: Thomas Fuster: Währungsreform, Zürcih, 69 Seiten.
Siehe auch: www.vontobel-stiftung.ch
-Orgelkonzerte 2017 in der Klosterkirche Einsiedeln vom 11. Juli bis 22. August 2017, 32
Seiten.
Siehe auch: www.orgelkonzert.ch
-Prospekte:
Guida; Parco delle gole della Breggia , 6834 Morbio Inferiore, 16-seitiger Faltprospekt.
Der Weg des Zements, Parco delle gole della Breggia, 6834 Morbio Inferiore, 10-seitiger
Faltprospekt.
Geoparco, Parco delle gole della Breggia, 6834 Morbio Inferiore, 8-seitiger Faltprospekt.
Siehe auch: www.parcobreggia.ch
- 55. festival internationale di musica organistica, magadino, chiesa parocchiale
4. bis18. Luglio 2017, 40 Seiten.
Siehe auch: www.organ-festival.ch
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Eine bemerkenswerte Präsenz erhälten Näfels und das Oberseetal in der Zürichsee-Zei-tung vom 21. Juni 2017, Seite 11 (Panorama). Lesenswert: Daniel Fleuti: „Kanada-Luft schnuppern im Zigerland“, ganzseitig bebildert mit Obersee, Näfelser Kirche und Platten-wand, Boggenmoor. Dazu spezielle Tipps zur Wanderung.
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Erschienen ist von Karl Hensler: „Ein Salve Regina für den Mörder“, Ein Kriminalroman auf sozialkritischem Hintergrund, ® united p.c. verlag, 176 Seiten.
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… und in dorfeigener Sache:
Am 2. Juli 2017 feiert die Kirchgemeinde das Jubiläum „50 Jahre Gottesdienstplatz Ober-see-Staafel“. Obwohl im Oberseetal auf Wunsch von „Oberseetalern“ (Feriengästen, Älpler, Zeltler, Pilzler, …) schon in den dreissiger Jahren gelegentlich an Sommersonntagen Mes-se gefeiert wurde, viele Jahre auch bei der Sennhütte Obersee-Staafel, wurde aus privater Initiative ein Gottesdienstplatz angeregt, auf dem seit 1967 immer an Sonntagen während den Sommerferien Gottesdienst gefeiert wird. Eigentlich war eine Kapelle geplant gewesen, die aber aus Kostengründen nicht realisiert werden konnte. Dennoch gelang es vor 50 Jahren einen Gottesdienstplatz mit Überdachung zu bauen. Die Sonntagsmessen erfreuten sich wachsender Beliebtheit, und manche seltene „Dorfkirchgänger“ beteiligten sich in der freien Natur am Kultus. Aus Anlass der erreichten 50 Jahre ergriff der Kirchenrat die Initia-tive zu einem Jubiläumsanlass.
In einem Jahr kann der „Schwimmbadverein Obersee-Staafel“ sein 55. Jahr des Bestehens feiern, eine ebenfalls aus privater Initiative entstanden Freizeitoase, die zu Ehren dessen Hauptinitianten Karl Müller-Kessler in „Karlsbad“ getauft wurde.
Aus jüngerer Zeit stammt die Initiative unternehmungslustiger Junger vom Einschellerverein Grosstal, Näfels, die seit 2003 Tanz und volkstümliche Unterhaltung anbieten. Ein wetter-sicheres Zelt und ein Barzelt sind der Treffpunkt für das „Oberseefest“ ebenfalls auf Ober-see-Staafel. Nächstes Jahre wird diese ebenfalls aus Privataktivität entstandene Institut bereits 15 Jahre alt.
Zur Würdigung und Beachtung dieser drei aus dem Volke entstandenen Institutionen, wird auf den 2. Juli 2017 ein „Ruutliwasser“, eine 40-seitige Schrift „Alts und Nüüs im Rautidorf“, erscheinen. Sie möchte auch zu weiterer Freiwilligenarbeit ermuntern, weil diese als Ge-meinschaftsleistung Gemeinschaft fördert und zur Lebensqualität beiträgt.
Da sie lokalen Charakter hat, ist nur eine kleine Auflage erschienen. Interessenten können diese über die E-Mail-Rubrik unter > Kontakt bestellen und erhalten sie für Fr. 4 + Porto zugestellt. (Preis entspricht den Druckkosten).
Der Wochenlimerick gehört selbstverständlich den Pionieren und Feiernden:
Heute sei hervorgehoben:
Lasst uns jene Männer loben
die uns beglücken
aus freien Stücken,
weil sie tapfer Frondienst schoben! Fridolin Näfelser
Bilder:
Aus der PPP "Obersee-Staafel, Ein kleines Näfelser Paradies"
Sie wird öffentlich aufgeführt am
Freitag, 8. Septermber 2017 um 19.30 Uhr im Tolderhaus (Bohlensaal, 3. Stock, Lift)
Eintritt frei!
Glarner Mosaik 8. Juni 2017 / 23
Ins Haus geflattert:
- gazetta Nr. 51 Juni 2017, Neues aus der Genossenschaft sozial-diakonischer Werke,
GsdW mit Beiträgen über das „menzihuus“ und das Seminarhotel Lihn
-horizonte, Das schweizerische Forschungsmagzin Nr. 113, Juni 2917 Schwerpunkt
„Wissenschaft aus der Maschine“
-Die Näfelser Fahrt, Ein Glarner Heldenfilm, von Vital Franz Hauser, mit Aufnahmen von
2015 und 2016, DVD 62 Min, production ça tourne, Meilen
-ibligg, Das Magazin der Gemeinde Glarus Nord, Nr. 2/ 2017 Fokus: Saubere Energie –
selbstproduziert.
-Voranzeige: Benziger – Der Weltverlag im Klosterdorf. Ausstellung Museum Fram
Eisenbahnstrasse 19, 8840 Einsiedeln. 15. Okt. bis 17. Dezember 2017.
Siehe: www.fram-einsiedeln.ch
-Ortsplan Bilten – Niderurnen – Oberurnen – Näfels – Mollis – Weesen / Rückseite: Weesen – Amden – Filzbach – Obstalden –Mühlehorn mehrfarbiger Faltprospekt / Swisscarto GmbH 2017 (mit Strassenverzeichnis und Verzeichnis öffentlicher Gebääude)
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Glarner auswärts – Glarnerverein Wil
Aus dem St. Galler Tagblatt, Region Will, 19. April 2017
Letzte Bastion in der Ostschweiz
HEIMWEH ⋅ Vor 50 Jahren schlossen sich Glarner aus Wil und Umgebung zu einem Verein zusammen. Heute finden dort auch waschechte Wiler eine Heimat. Überhaupt verbindet Glarus und die Äbtestadt einiges.
von
Ursula Ammann
Jedes Kind hat Fridolin schon gesehen. Auch in Wil begegnet ihm, wer genau hinschaut. Der Heilige im Glarner Wappen schmückt die Fassade des Hauptmannshauses in der Alt- stadt. Glarus war neben Zürich, Schwyz und Luzern einer der Schirmorte der Abtei St. Gal- len. Diese stellten jeweils einen Hauptmann, der den Abt in Wil beriet und unterstützte. Alle zwei Jahre kam ein anderer an die Reihe, und so ging im historischen Wiler Hauptmanns- haus auch manch ein Glarner ein und aus. Die Zeit der äbtischen Herrschaft ist vorbei.
Glarner gibt es hier jedoch nach wie vor, wenn auch nicht mehr als Hauptmänner, sondern als gewöhnliche Einwohnerinnen und Einwohner. Aus verschiedenen Gründen haben sie ihre Heimat verlassen. Eine Heimat, die sie wiederfinden im Zusammensein mit anderen, die mit dem Glarnerland und seinem Brauchtum ebenfalls verbunden sind. Dieses gemein- sam zu pflegen ist ein Ziel des Glarnervereins Wil und Umgebung, der diesen Samstag be- reits seine 50. Hauptversammlung abhält.
Jährlich Landsgemeinde und Näfelser Fahrt
Die Vereinsgeschichte begann am Stammtisch im «Löwen», Niederuzwil. Dort trafen sich in den 1960er-Jahren regelmässig fünf Heimweh-Glarner zum Austausch. «Ihre Frauen waren davon nicht immer so begeistert», erzählt Balz Tschudi, der seit 17 Jahren Präsident des Glarnervereins Wil und Umgebung ist. Die Frauen hatten damals noch kein Wahlrecht, und folglich war auch das Vereinsleben Männersache. Als bei einer Abstimmung an der Lands- gemeinde in Glarus am 7. Mai 1967 beschlossen wurde, den Frauen in gewissen Berei- chen des gesellschaftlichen Lebens ein Stimmrecht zu erteilen, zeigte das auch in Wil Wir- kung. Eine Woche darauf wurde provisorisch ein Vorstand für einen Glarnerverein gebildet, knapp ein Jahr später fand die erste Versammlung statt.
Neben diversen Aktivitäten wie Jassen und Kegeln gibt es für die Mitglieder zwei jährliche Termine, die in der Agenda besonders fett eingetragen sind. Die Landsgemeinde und die Näfelser Fahrt. Diese erinnert an die Schlacht bei Näfels, gilt aber auch als Fest der Ver- söhnung, wie Balz Tschudi sagt. Den Fahrtbrief, der Jahr für Jahr verlesen wird, kennt er beinahe auswendig. Er selbst hat in Näfels seine Wurzeln, kam nach dem frühen Tod sei- nes Vaters aber bereits im Primarschulalter nach Flawil. Sein Glarner Dialekt ist nicht mehr so stark, die Verbundenheit mit dem Glarnerland aber umso mehr. Das hört man, wenn Tschudi mit Enthusiasmus vom Martinsloch in Elm spricht, durch das einmal im Jahr die Sonne hindurchscheint. Und auch in seiner Kleidung drückt Tschudi die Liebe zum Glar- nerland aus. Auf seiner Krawatte tummeln sich Dutzende kleiner Fridoline. Jede Woche reist Tschudi ins Glarnerland, wo er in einem Chor singt. Erst kürzlich hat dieser auf seinen Anstoss hin die Fridolins-Kantate in der katholischen Kirche Schwanden aufgeführt.
Eingeladen wurden Glarnervereine aus der ganzen Schweiz.
Weshalb haben die Glarner solches Heimweh nach ihrer Heimat? «Wegen der Berge», sagt Elfriede Schneebeli. «Und wegen des Zigers», ergänzt Regina Faoro. Beide sind ur- sprünglich aus Näfels und nach Wil gezogen. Beide amten heute als Beisitzerinnen im Vor- stand des Glarnervereins. Regina Faoro ist diesem 1975 beigetreten. Elfriede Schneebeli etwas später. Sie führte mit ihrem Mann – einem Zürcher – 25 Jahre lang eine Bäckerei in Wil. Auch Glarner Birnbrot gab es dort zu kaufen.
Neue Mitglieder sind eine Rarität
Der Verein ist aber nicht nur offen für Glarnerinnen und Glarner. Es darf jeder mitmachen, dem dieser Teil der Schweiz etwas bedeutet. Elisabeth Noser, Kassierin des Glarnerver- eins, ist eine waschechte Wilerin. Sie ist durch ihren Schwiegervater zum Verein gestossen. Ebenfalls in Wil aufgewachsen ist Herbert Rhyner, Vizepräsident und Aktuar des Vereins. Durch den Heimatort Elm ist er dem Glarnerland sehr verbunden. Bevor er dem Verein in Wil beitrat, engagierte sich Rhyner, der in Dussnang wohnt, im Thurgauer Glarnerverein. Dieser besteht allerdings nicht mehr.
Der Glarnerverein Wil und Umgebung denkt noch nicht ans Aufhören, obwohl auch ihm die Mitglieder nicht zufliegen: im Gegenteil. In seiner Blütezeit gehörten dem Verein 60 Perso- nen an. Heute zählt er noch 30 Mitglieder. Das Interesse der jüngeren Generation ist sozu- sagen inexistent. «Am ehesten finden wir neue Mitglieder im Alter zwischen 60 und 70 Jah- ren», sagt Balz Tschudi. Doch das reiche, um das Vereinsleben aufrechtzu erhalten. «In der Ostschweiz sind wir noch die letzte Bastion», so Tschudi. Abgesehen von Chur.
Der Vereinspräsident ist überzeugt: «In Wil haben wir den bevorzugtesten aller Glarnerver- eine.» Denn vom Platz neben der St.-Nikolaus-Kirche sehe man bei gutem Wetter wunder- bar auf die Glarner Berge.
Beschreibung des Wilerhauses
Das Gebäude erhielt seinen Namen von den eidgenössischen Hauptleuten, die hier 1551-1797 residierten (Fassadeninschrift), und erinnert daran, dass Wil mit dem Kloster-
staat St. Gallen 1451 durch ein ewiges Burg- und Landrecht der erste der souveränen Zugewandten Orte der Eidgenossenschaft wurde.
Schirmorte waren Zürich, Luzern, Schwyz und Glarus (Wappen hoch an der Hausfront), die abwechslungsweise auf zwei Jahre den Hauptmann stellten, nachdem 1479 mit den Eid- genossen der Hauptmannschaftsvertrag abgeschlossen wurde. Damit verband sich die
Abtei St. Gallen noch enger mit der Eidgenossenschaft. Der eidgenössische Hauptmann sollte die Abtei beraten und unterstützen und stellte eine ständige und enge Verbindung mit
den Eidgenossen her. Zur Stadt Wil hatte der Hauptmann keine nähere Beziehung. Als Be- sitzung des Gotteshauses St. Gallen blieb Wil trotz dieses Bundes mit den Eidgenossen
eine weitgehend selbständige Stadt mit dem kaiserlichen Privileg des eigenen Gerichts-
standes.
Quelle: http://www.stadtwil.ch/de/portou/tourismus/sehenswuerdigkeiten/welcome.php?action=showobject&object_id=10140
Ausschnitt: Hoch an der Hausfassade grüssen, bewacht durch einen eidgenössischen Krieger in Kriegsrüstung die Standeswappen von Zürich, Schwyz, Glarus und Luzern.
Der Wochenlimerick sei deshalb dem jubilierenden Glarner Verein Wil unter Leitung von Balz Tschudi gewidmet:
Hier sei's wieder 'mal vermeld't,
Glarner gibt's in aller Welt,
auch in Wil;
es ist viel
Heimatliebe, die sie hält! Fridolin Näfelser
Glarner Mosaik 1. Juni 2017 / 22
Die Serie schöner Tage reisst nicht ab. Dir Hitze ist erträglich. Die Gärten blühen voller Pracht. Es ist Zeit, Fronleichnam zu werden. Das wohl schönste und blumenreichste Fest in Näfels war jeweils „Fronleichnam“. Der Sigrist schmückte nicht nur die Kirche mit frischen Laubästen aus den Näfelser Wäldern, so dass es so frisch und kühl roch wie in einem Laubwald, auch die vier Altäre beim Schulhaus, beim Freulerpalast, beim Fahrtsplatz und beim „Steinbock“ wurden von Idealisten aufgebaut und aufs schönste mit Blumen ge- schmückt. Dazu kamen sämtliche Hauseingänge entlang der Prozessionenroute. Die Fami- lien überboten sich an Ehrgeiz und Eifer, das schönste „Altärchen“ aufzustellen, die süsses- ten Heiligenbilder oder –statuen aufzustellen und mit Blumenschmuck nicht zu sparen. Be- liebt waren Rosen, Spireen, Pfingstrosen, weisse Lilien, Feuerlilien, jede Menge Margriten vom Felde.. dazu kamen brennende Kerzen, kleine, rote Lichtlein in Gläsern.
In meiner Familie musste immer das grosse Herzjesubild, das sonst über dem Kanapee hing, wo Vater zu schlafen pflegte, an einem Nagel an der Haustüre befestigt werden. Das Haus musste man durch die Hintertüre verlassen. Meist blieben diese geschmückten Haus- eingänge bis zum Abend bestehen, damit nicht nur die vorbeischreitende Prozession stau- nen konnte, sondern auch die Passanten am Nachmittag bis in den Abend hinein.
Der alteingesessene Brauch des „Fronleichnamsfestes“ wurde Opfer der gesellschaftlichen Umwälzungen. Ursprünglich immer am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag (Erster Sonntag nach Pfingsten) wurde dieses Fest, wie andere auch, nach der neuen Feiertags- ordnung 1973 (Landsgemeinde) auf den nächstfolgenden Sonntag verlegt und wird seither sonntags gefeiert. (Auch der Fridolinstag (6. März) wurde abgeschafft, dafür Allerheiligen eingeführt.)
Der frühere Brauch ist von Albert Müller, Dorfhistoriker, im „Näfelser Brauchtum“ (1997) ausführlich beschrieben.
Die heutige Fronleichnamsfeier findet im Freulerpalasthof statt.
* * *
A propos Nostalgie… das folgende Gedicht wurde mir anonym zugestellt
Gedanken einer Seniorin
Es fiel mir auf,
dass alles weiter entfernt ist als vor einigen Jahren.
Es ist sogar zweimal so weit zur nächsten Strassenecke,
und ein Hügel war früher auch nicht da.
Das Rennen zum Bus habe ich ganz aufgegeben,
er fährt jetzt immer zu früh ab.
Die Treppen sind auch höher als in den goldenen
Jahren.
Bücher und Zeitungen werden mit kleineren
Buchstaben gedruckt.
Aber es hat auch keinen Sinn, jemanden ums
Vorlesen zu bitten,
da jeder so leise spricht, dass man es kaum hören
kann.
Zu den Kleidern wird zu wenig Stoff verwendet,
besonders um die Hüfte.
Auch die angegebenen Grössen fallen kleiner aus als
früher.
Sogar die Menschen verändern sich, sie sind viel
jünger,
als wir in ihrem Alter waren. Andererseits sind die
Leute
unseres Alters so viel älter als wir
Neulich traf ich eine Klassenkameradin,
die war so alt, dass sie mich nicht erkannte.
Ich dachte an das arme Wesen, während ich
meine Haare kämmte. Und als ich in den Spiegel
sah…
wirklich, auch Spiegel sind nicht mehr das,
was sie einmal waren.
Beim Recherchieren im Internet fand ich folgende Adresse:
https://www.festpark.de/folio/23-zum-abschied-fuer-den-ruhestand
Als Autorin war auszumachen: Brunhilde Wojke. Und diese entpuppte sich als recht humorvolle Schreiberin wie der weitere Text auch zeigt:
Eine Geschichte aus vergangenen Tagen
von Brunhilde Wojke
Die Frau Geheimrat wünscht ihre Sommerfrische in dem schönen Finsternwalde zu verbringen. Da sie weiss, dass der Andrang sehr gross ist, reist sie schon vor der Saison nach Finsternwalde, um sich zwei Zimmer nach ihrem Geschmack zu sichern. Geführt von dem Dorfschulzen gelingt es ihr, zwei entsprechende Zimmer zu finden. Zufrieden fährt sie zurück.
Zu Hause angelangt fällt ihr ein, dass sie vergessen hat, sich zu erkundigen, ob auch ein WC vor- handen ist. Sie schreibt daher an den Dorfschulzen und erkundigt sich.
Wie gesagt, man ist halt in Finsternwalde, wo zu dieser Zeit der Fortschritt noch nicht allzu gros- sen Fuss gefasst hat und das kleine Häuschen mit dem Herzen in der Tür noch das tägliche Ziel ist!
So ist es nicht verwunderlich, dass das Dorfoberhaupt mit der seltsamen Abkürzung nichts anzu- fangen weiss. Er geht deshalb zum Pfarrer und bittet diesen um Auskunft.
Nach vielem Hin und Her erklärt der Pfarrer, dass hiermit nur die kürzlich eingeweihte Wald - Capelle gemeint sein kann.
Daraufhin schreibt der Dorfschulze an die Frau Geheimrat folgenden Brief:
Sehr geehrte gnädige Frau!
WC ist vorhanden, liegt etwa eine halbe Stunde vom Ort entfernt inmitten eines schönen Tannenwaldes. Schon wegen der Lage ist ein Besuch sehr zu empfehlen.
Die Öffnungszeiten sind sonntags und mittwochs.
Es empfiehlt sich, schon eine halbe Stunde vor Beginn dort zu sein, weil der Andrang sehr gross ist.
Doch braucht gnädige Frau keine Angst zu haben, denn es sind 60 Sitzplätze vorhanden.
Auch für Stehplätze ist gesorgt.
Des Sonntags empfiehlt sich der Besuch ganz besonders, da dann dazu eine Orgel spielt.
Die Akustik ist enorm, man kann die Töne meilenweit hören.
Quelle: https://www.festpark.de/folio/49-eine-geschichte-aus-vergangenen-tagen
Wie der Brief schliesslich endete, weiss ich nicht. Lassen Sie uns einfach Schmunzeln und Fünfe grade sein lassen.
* * *
Spannend sind die Schlagzeilen in Sachen internationalem Klimaabkommen. Der US-Präsidenten Donald Trump wird noch heute Abend entscheiden, ob sich die Vereinigten Staaten vom Vertrag wieder verabschieden oder das von ihnen seinerzeit unterstützte Pariser Abkommen mittragen wollen.
„Viel weiter als nur bis nach Lima
reicht weltweit das globale Klima!“
drum schauen die Mahner
auf Amerikaner:
„Vernunft wäre dabei doch prima!“ Fridolin Näfelser
Glarner Mosaik 25. Mai 2017 / 21 „Auffahrt“
Prachtssonntag, 21. Mai 2015. Das Oberseetal zeigt sich von der schönsten Seite. Der Obersee ist sauber, steht angenehm hoch. Die beiden Bergrestaurant „Aeschen“ und „Obersee“ sind bestens besucht. Auffällig wenig GL-Nummern, dafür viele SZ, ZH, gar ein ganzer Schwadron von Motorradfahrern umzingeln das Obersee-Restaurant, die Terrasse ist voll.
Auf dem Rundweg um den See recht viele Spaziergänger. Einige, vor allem junge Fischer versuchen ihr Glück, werden von Hilfs-Fischereiaufseher Franz Keller überprüft. Erstmal sah ich wie die Fische über ihre Fänge Buch führen müssen. Wer ohne Patent fischt und erwischt wird, zahlte eine gesalzene Busse.
Längst haben die Älpler gezäunt und ihre Hütten vorbereitet. Der
Alpaufzug naht.
Fröhliches Gezwitscher im Oberseewald, ein Kuckuck ruft im Grappliwald, ebendort hämmert ein Specht und ein Milan dreht am Uferrand die Runde. Das Oberseewasser ist klar.
* * *
Museum Bickel Walenstadt: zeigt „Karl Bickel – das malerische Werk“ an 8. Juni bis 3. September 2017. Im Prospekt heisst es: „Für den als Grafiker ausgebildeten Karl Bickel war die Malerei ebenso wie das Zeichnen Teil seins Handwerks; denn die Plakatgestaltung basierte anfangs des 20. Jahrhunderts auf von Hand ausgeführten Lithographien. Zahlreiche seiner Ölbilder sind auch im Kontext mit dem Paxmal entstanden und bewegen sich thematisch in dessen Umkreis: Der Lebenszyklus des Menschen, die Entwicklung des Individuums und dessen Beitrag zur Gesellschaft, die Jahreszeiten, Harmonie zwischen Mensch und Natur – diese Themen bilden das Zentrum von Bickels Schaffen, dem ein idealisierender Gesellschafts- und Lebensentwurf zugrunde liegt. Bickel blieb weitgehend der realistischen Malerei verpflichtet, neigt aber entsprechend seinem Vorbild Ferdinand Hodler zu symbolischen oder stilistischen Darstellungen. Die Abstraktion als Gestaltungsmöglichkeit nahm er erst etwa 1950 und vor allem im Bereich der Landschaftsmalerei wahr, zu der er immer wieder zurückkehrte.“
Vernissage: Freitag, 9. Juni 18.30 Uhr
Tag der offenen Tür: Samstag, 26. August 14-17 Uhr.
Öffnungszeiten: jeweils Fr 14-18 Uhr; Sa 14-17 Uhr, So 14-17 Uhr.
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Erschienen ist: „antenne“, Das Medienmagazin für TV, Radio, Internet, Juni 2017, ERF Medien 8330 Pfäffikon, 32 Seiten, Schwerpunktthema:“Milliardengeschäft Menschenhandel“ siehe auch: www.livechannel.ch
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Sommerliche Hitze bestimmt die letzten Tage. Es scheint, als ob Sommertage im Voraus eingezogen werden könnten. Die Schwimmbäder boomen…
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Die gute Idee: Die „Mühlefamilien“ haben erstmals zu einem Cousinen und Cousin-Treffen eingeladen. Fantastisches Wetter, fröhliches Beisammensein und eine bunte Bilderschau alters Fotos! Zur Nachahmung empfohlen! Nachkommen von Alois und Katharina Landolt- Tschudy.
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Alle Jahre wieder… fliegt die Steuerrechnung ins Haus! Eigentlich gut, denn dann kann man schuldlos in die Ferien fahren…
So sicher wie in Kirchen das Amen,
just jetzt die Steuerrechnungen kamen.
Das sind die Kohlen,
die unverholen,
uns eh und je die Oberen nahmen. Fridolin Näfelser
Glarner Chronik 18. Mai 2017 / 20
Der Schweizergarde wird an die Sanierung ihrer Einsatzzentrale im Vatikan in Rom ein Beitrag von 10‘000 Franken aus dem Kulturfonds gewährt. Der Kanton Glarus war im Jahr 2016 Gastkanton an der Vereidigung der Schweizergardisten im Vatikan. Bis auf dieses Gastgeschenk an die Garde wurde der ganze Anlass im letzten Jahr abgeschlossen. Die Einsatzzentrale wurde diesen Winter erneuert. Eine Tafel mit Widmung soll daran erinnern.
So ist dem neuesten Bulletin des Regierungsrates zu entnehmen.
Prompt meldet sich ein Landrat aus Glarus Süd, der die Begründung für die Entnahme der 10'000 Franken aus dem Kulturfonds verlangt. Der Kulturfonds sei ausschliesslich für Glarner zu verwenden.
* * *
Die Liegenschaft in der Risi, auf der der vierte Gedenkstein der Näfelser Fahrt steht, ist nach wie vor gesperrt, eine Baustelle angelegt mit einer mind. 5 Meter breiten Schotterstrasse und einem Gadenvorplatz, der bewilligungspflichtig wäre. Offenbar wurde ein Baustopp ausgesprochen, aber um das Rechtbott, das eigentlich den Durchgang für die „Fahrt“ verhindern sollte, ist nach wie vor Schweigen. Ich gehe davon aus, dass die Behörden im Hintergrund daran arbeiten, aber erst informieren, wenn Entscheidungen gefallen sind.
Es ist nach wie vor ein Skandal, dass seitens der verantwortlichen Kantonsregierung, die Behinderung für den katholischen Fahrtsteil nicht verhindert wurde. Die Regierung selber mied den Durchgang und spazierte an der Risistrasse vorbei… die schleichende Behin-derung der Fahrt bleibt bislang ungeahndet. Schon vor zwei Jahren haben sämtliche Bau- Bewilligungsorgane in der Gemeinde Glarus Nord und des Kantons Glarus eine Baubewil- liung offenbar durchgewunken, die zu einem 20-minütigen Stau auf der Liegen-schaft Letz verursachte. Mit einer kostspieligen Rampenlösung und mit dem Entge-genkommen des Bauherrn, Bäume zurückzuversetzen, wurde ein Kompromiss erreicht, der die Situation milderte. Verursacher der „Rampenlösung“ mit einem jährlichen Auf- und Abbau ist die Gemeindebehörde Glarus Nord.
* * *
Der Limerick sei diesmal der Spendierfreuigkeit des Regierungsrates gewidmet, und diesmal in Glarner Mundart. Als nicht ganz ernst zu nehmender Vorschlag der Inschrift auf der Spendertafel (siehe oben erwähnt):
Zächä Tuused Franggä uff Room abä!
Ä groosses Tammtamm nämä färig,
d Regiärig isch hüür gaar nüüd schpärig;
si schiggt etz as Gschänggli
ä paar Tuused Fränggli!
Drum schtöm-miir Glaarner daa we glärig!
Fridolin Näfelser
Bild: http://www.vatican.va/roman_curia/swiss_guard/500_swiss/index_ge.htm
Glarner Mosaik 11. Mai 2017 / 19
Frischen Wind in die Kulturszene von Glarus Nord bringt der Männerchor Näfels mit dem Unterhaltungsabend nächsten Samstag, 13. Mai. im Linth-Escher-Schulhaus in Nieder- urnen.
Unter dem Motto: „Das grösste Glarner Talent“ treten auf Musiker, Sänger, Artisten, Zaube- rer, Tänzer, Akrobaten beiderlei Geschlechts. Der Abend beginnt um 20 Uhr und kann gut und gerne bis 2 Uhr nachts dauern (oder länger).
* * *
„Lied und Tanz, Musik aus Klassik und Romantik“. Das ist der Titel des Konzerts vom 25. Mai 2017 (Auffahrt) um 19 Uhr. Mitwirkende: Glarner Madrigalchor mit Daniel Zbinden, Klavier, und das Trio da Capo mit Markus Egger, Klarinette, Johanna Degen, Cello, Niklaus Meyer, Klavier und Leitung. Druchführungsort: Gemeindehaus Ennenda.
* * *
Erschienen ist „Schweizer BergLiebe, Sonderausgabe der LandLiebe, Nr. 25/ 2017.
Ein Hochglanzmagazin in Farbe, 130 Seiten, In Zusammenarbeit zwischen Coop und Pro Alpina. Pro Alpina ist vor einem Jahrzehnt gegründet worden, um den Absatzmarkt für Bergbauern und Produzenten zu fördern. Coop hilft mit seiner Patenschaft den Berggebieten. Die vorliegende Nummer zeigt in weitgespanntem Bogen unsere Berglandschaft, Produzenten im Berggebiet, Sportler, Köpfe, Wandervorschläge und geographische Einblicke in die Schönheiten der Berglandschaft. Viel Werbung, aber auch viel positive Darstellung von Vorzügen, die man leicht übersieht. LandLiebe kann mit sechs oder zwölf Ausgaben abonniert werden.
* * *
Klassenzusammenkünfte haben es in sich. Man trifft sich alle paar Jahre, solange es Initianten gibt, die sie einberufen und vorbereiten. Was gibt es da nicht für lärmig-fröhliche Wiedersehens-Szenen.
Die einen erscheinen aufgestellt und heiter, anderen sieht man die Sorgen und auch alters-mässigen Veränderungen an, dritte sind dicht und zu und lassen sich nicht durchschauen.
Da gibt es die Rüstigen, die Nachdenklichen, die Demütigen, die ewigen Alpenkälber, die schon in der Schule stets für Unterhaltung und Streiche gesorgt haben, die stolzen Eltern oder gar Grosseltern, die mit ihren Fotosammlungen auffahren und stolz ihre Familie, Kin- der und Kindeskinder zeigen, die Vergrämten, die durch das Wiedersehen mit Schulkolle- ginnen und –kollegen an negative Schulerfahrungen erinnert werden, die sich an Unge- rechtigkeiten und aus ihrer Sicht „schlechten“ Lehrer wieder erinnern.
Dann gibt es die Erfolgreichen, bescheidene und andere, die mit Herablassung auf die andern sehen.
Es gibt aber auch die lebenslangen Freundschaften, die wieder aufleben. Das Kommuniongspänli, der Jugi-Mitturner, die Zugehörigkeit zur Pfadi als Wölfli oder Pfader, die Sportfreunde, Tschütteler, die Bankgenossen….
Die meisten sind in alle Winde zerstreut worden. Nur wenige sind im Kanton geblieben oder wieder zurückgekommen. Viele sind weggezogen aus beruflichen oder familiären Gründen in aller Herren Kantone und Länder. Einige leben längst im Ausland.
Man spricht auch über Gebresten, gesundheitliche Probleme, Kuren, ernst wird es, wenn man von Chemo, scheren Operationen oder schweren Unfällen hört.
Mitunter spricht man auch von den bereits Verstorbenen.
Und typisch: an den meisten Klassenzusammenkünften wird gegessen.
Man hört sich die Entschuldigung der Verhinderten an. Manche können nicht kommen, andere wollen nicht, Dritte mögen nicht.
Alles in allem sind Klassenzusammenkünfte zurückgeholte Kindheit und Jugend.
Man weiss nicht, ob man sich das letzte Mal gesehen hat… und verdrängt diese Möglichkeit.
Man trifft sich ja von Zeit zu Zeit
und denkt an die Vergangenheit
als Mädchen und als Knaben,
die noch nicht sind vergraben,
vermisst auch die
Gerechtigkeit.
Fridolin Näfelser
Glarner Mosaik 4. Mai 2017 / 18
Am kommenden Sonntag ist Landsgemeinde. Das weltweit grösste „Parlament“ mit der Ga- rantie direktester Demokatie. Unter freiem Himmel tagen im Durchschnitt 5-6000 Stimm- bürgerinnen und Stimmbürger im „Ring“ auf dem Zaunplatz in Glarus. In einem ausser- ordentlichen Fall sollen es gar 12000 gewesen sein (Zusatzlandsgemeinde zur Gemeinde- fusion). Regierung und Landrat legen der Landsgemeinde Traktanden und Anträge vor, zu denen mit Ausnahme der Wahlen, zu denen aus dem „Ring“ Namen gerufen dürfen, die Stimmbürger auf der Landsgemeindebühne reden dürfen. Ablehnen, unterstützen, abän- dern oder verschieben können zur Abstimmung vorgeschlagen werden. Der Landammann führt die Landsgemeinde, nachdem er und das Stimmvolk den Eid abgelegt haben. Das Resultat der Abstimmung wird nicht gezählt, sondern vom Landammann geschätzt. Bei Un- sicherheiten ruft er zu seiner Unterstützung seine vier Mitregierungsräte auf die Bühne. Die Abstimmung wird so lange wiederholt, bis eine Mehrheit erkannt wird. Die Entscheidung trifft alleine der Landammann. Er hat das Vertrauen, sein Wort gilt und ist nicht anfechtbar.
Die Landsgemeinde beginnt nach dem feierlichen Einzug aus dem Rathaus in den „Ring“ mit der Eröffnungsrede des Landammanns, seiner Vereidigung und der Vereidigung des Stimmvolkes. Dann wird sie traktandengemäss durchgegangen. In diesem Jahr sind es 10 Traktanden, die allen Haushalten im 126-seitigen „Memorial“ zugestellt worden sind und studiert werden können. Beigefügt ist die 56-seitige Jahresrechnung. Das „Memorial“ ist wohl der nachhaltigste „Bestseller“ im Glarnerland, eine Fleissleistung der Ratskanzlei, zur Freude der Druckereien (über 18000 Haushalte und über 26000 Stimmberechtigte) und zum Stress jener, die das Memorial lückenlos verteilen müssen (ein Memorial wiegt rund 400 Gramm)
Im Vorfeld beziehen die politischen Parteien Stellung und empfehlen Parolen in Zeitungs-beilagen oder eigenständigen Landsgemeinde Prospekten. Wiewohl so viele Landsgemeindeteilnehmer wohlvorbereitet und mit gemachten Meinungen teilnehmen, gelingt es immer wieder Landsgemeinderednern mit beherzten Voten das Abstimmungsverhalten zu beein-flussen.
Gespannt erwartet man die Ergebnisse der diesjährigen Landsgemeinde, hofft auf gutes Landsgemeindewetter…gewiss ist nur eins – das Landsgemeindemenü ist und bleibt gleich: Glarner Kalberwürste oder Netzbraten an Kartoffelstock und Zwetschgen an einem feinen Zwiebelsössli.
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Erschienen ist „Das Magazin der Kapuziner: ite, Nr. 2 / Mai 2917“. Diesmal unter dem Titel „Kinder staunen – lachen – lernen“, redigiert von Chefredaktor und „Altmeister“ Br. Walter Ludin OFMCap[1] Hervorragendes Bildmaterial, 48 Seiten. Dabei lesenswert der Beitrag von Martin Schwitter, Basel: „Schulischer Religionsunterricht (noch) zeitgemäss?“ Empfohlen allen, die mit Religionsunterricht zu tun haben.
[1] Walter Ludin, Kapuziner in Luzern, Redaktor der Eine-Welt-Zeitschrift ite und des franziskanischen Jahrbuchs „Franziskuskalender“. Freier Journalist. Kirchenblogger seit 2005. Themen: Kommentare und Glossen zu aktuellen kirchlichen und gesellschaftlichen Fragen. Predigtauszüge. Aphorismen. Buchbesprechnungen. Siehe auch: www.kath.ch/author/ludinwalter/
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Erschienen: Suisseurope, Editition III 2017 . Mai (deutsch und französisch)
Herausgegeben von der Direktion für europäische Angelegenheiten DEA
Siehe auch: www.eda.admin.ch/europa
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Der zur Einstimmung der Näfelser Fahrt am 31. März 17 uraufgeführte Film „Näfelser Fahrt“ von Vital Franz Hauser und der an der Fahrt wegen grosser Nachfrage wiederholt wurde, war am vergangenen Samstagabend in der „Älplibar“ an der Ankengasse 5 in Zürich im Zentrum. Umrahmt von der „Glarner Huusmusig“ lief das historischer Dokument des Exil-Glarners und Enkels des damals hochgeachteten Dorfarztes „Doktor Vitaal“.
Der Film dauert rund eine Stunde und wird als DVD noch produziert.
Mit Vital Franz Hauser kann man reden, ob er nicht weitere Aufführungen anbieten soll.
Kontaktadresse:
Production Ca tourne, Austrasse 50, 8706 Meilen E-Mail: catourne@bluewin.ch
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Bischof Dr. Vitus Huonder, der sein Dienstalter erreicht und das Amt zur Verfügung gestellt hat, wird auf päpstlichen Wunsch – wie es heisst – weiterhin im Amt bleiben bis 2019. Die Spekulanten, die zig Köpfe in der Presse als mögliche Nachfolger bereits vorgestellt haben, können ihre Dossiers wieder auf Eis legen. Wir haben zwei Jahre Zeit für einen guten Nachfolger zu beten. Vielleicht wartet man auch in der Kirchenhierarchie auf Tauwetter.
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Tauwetter ist im momentanen Klima nur vorübergehend. Drum habe auch der April seine Reverenz als „willgänggischä Chogä“.
In der Tat macht der April
momentan nur was er will.
Manchmal warm, juhee!
Manchmal Eis und Schnee!
Und wir leiden stumm und still. Fridolin Näfelser
Donnerstag, 27. April 2017 / 17
Drei Glarner Sagen neu erschienen: Am kommenden Sonntag, 30. April 2017 um 14 Uhr wartet der Buchverlag Baeschlin Glarus in der Landesbibliothek Glarus mit einer Neu- erscheinung auf, die sich der Glarner Sagenwelt widmet.
Swantje Kammerecker hat die Sagen “Vrenelisgärtli”, “Der Drache vom Schwändital” und “Gefangen im ewigen Eis” verinnerlicht und mit einer literarisch umgestalteten Eigenfassung herausgebracht. Dazu wartet Estriella Fauquex mit hochprofessionellen, kreativen Scherenschnitten zur gleichen Thematik auf. Die fotografische Bearbeitung oblag Sasi Subramanian.
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Erschienen ist die Dorfbroschüre des Verkehrsvereins Oberurnen: Oberurnen – miis Dorf. Die 56-seitige Schrift ist erneut vorzüglich redigiert, gestaltet unter der Leitung von Margrit Neeracher-Tschudi. Ein solches Produkt müssten eigentlich alle Dörfer der Gemeinde Glarus Nord pflegen! Es ist ein Band zwischen Vereinen und der Bevölkerung, eine Chro- nik des Dorfes und Produkt, dass die Beziehung der Einwohner unter sich fördert. Die Schrift kompensiert ein Manko, dass die Gemeinde Glarus Nord als Ganzes Not täte. Sie gibt den Oberurnerinnen und Oberurnern eine eigene Identität. Herzliche Gratulation!
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Die eben erschienene Gratisausgabe des „Local Guide, Branchen- und Telefonverzeichnis 2017/2018“ 266 Seiten (letztes Jahr 276) trägt diesmal als Titelfoto ein Prachtsbild vom Obersee.
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Erschienen ist der „Schweizer Atlas der Kräuter und Gewürze, Herkunft, Verwendung, Rezepte, Ausflugtipps“, herausgegeben vom Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverand SBV, Bern. In Wort und Bild führt die 72-seitige Schrift in die Welt der Kräuter und Gewürze ein.
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„Jeans made in Diesbach“. Unter diesem Titel startet eine Ausstellung der Stiftung Thomas-Legler-Haus im Bürogebäude der Legler & Co. Diesbach.
Vernissage: Samstag, 13. Maim 2017 14-17 Uhr. Hans Marti, Präsident der Stiftung begrüsst, musikalisch umrahmen Betty Legler und Roland Schiltknecht.
Die Ausstellung dauert bis zum 1. Oktober 2017.
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Unter dem Titel „Glarner Generationenkirche Ja“ lädt ein bunter Faltprospekt zu aus- gewählten Angeboten während des Jahres. Gestartet wurde am Ostersonntag. In vier Be- reichen „Feierkirche“, „Alltagskirche“, „Kulturkirche“ und „Lernkirche“ sind zahlreiche An- gebote angekündigt. Die Evangelisch-Reformierte Landeskirche des Kantons Glarus lässt sich mächtig was einfallen und wirbt im Speziellen auch für die Aktivitäten in Glarus Nord.
Siehe:
www.ref-kirchenkreisglarusnord.ch und www.ref-niederurnen.ch
Frage in den Raum gestellt: Wie lange dauert es noch, bis die beiden Landeskirchen viel enger zusammenrücken angesichts der Vormarsches der fortschreitenden Säkularisierung und des Islam?
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Herausgekommen ist ferner: „Rekorde in der Vogelwelt“ Reihe „Themen aus der Vogel- welt“, Heft 14, herausgegeben von der Schweizerischen Vogelwarte, Sempach. 34 Seiten.
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Bereits in Sicht ist die Landsgemeinde 2017. Im Vorfeld sind bereits zwei Sonderblätter herausgegeben worden: Landsgemeindegeschäfte der SVP, der SP.
Die Ausgaben weiterer Parteien sind noch zu erwarten.
Der Böögg ist verbrannt, und das Fest ist verrauscht;
bald wird die Kulisse im „Ring“ ausgetauscht.
Die Landsleute mehren
und mindern in Ehren,
und gar manchem Redner wird höflich gelauscht. Fridolin Näfelser
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Landsgemeinde_(Glarus)#/media/File:Landsgemeinde_auf_dem_Zaunplatz_in_Glarus,_Kanton_Glarus_-_19308273920.jpg
Glarner Mosaik, 24. April 2917 / 16
Traumtag für das Zürcher Sechseläuten! Glarner Präsenz in der Stadt Zürich wie noch nie! Das OK hat für dieses Sechsläuten als Gastkanton wacker auf die Pauke gehauen! Seit mehreren Wochen hat man das Gefühl, Zürich möge sich der glarnerischen Invasion kaum erwehren. Die zahlreichen Auftritte in den Medien zeigten ein Glarnerland von der besten Seite! Professionelle Performance! Kleiner Schönheitsfehler: der Fridlibund des Kantons Glarus fehlt...tragisch ist das nicht, ware aber schön gewesen, nachdem wir kaum mehr Fridlenen im Regierungsrat und spärlich im Landrat haben. Erfreulich aber: es hat kaum je so viele Fridlifahnen in dser Stadt Zürich gegeben! Kompliment an die Regierung, Kompli- ment an das OK (Ressort Marianne Lienhard), Kompliment an alle Teilnehmenden von den Repräsentanten bis zu jeder einzelnen Gruppe und Körperschaft!
Hier die offiziellen Glarner Gäste der Zünfte:
Landammann Dr. Rolf Widmer |
Zunft zu Wiedikon |
Landesstatthalter Dr. Andrea Bettiga |
Zunft Oberstrass |
Regierungsrat Röbi Marti |
Zunft zur Zimmerleuten |
Regierungsrätin Marianne Lienhard |
Gesellschaft zur Constaffel |
Regierungsrat Benjamin Mühlemann |
Zunft zur Letzi |
Landratspräsidentin Susanne Elmer Feuz |
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