Glarner Mosaik 9. Oktober 2017 - 39

 

Leicht verspätet, aber dennoch brandneu

 

Die erste Kandidatur für das Gemeindepräsidium Glarus Nord ist bekannt!

 

Als erster steigt Kaspar Krieg SVP ins Rennen. Der ursprünglich gelernte Schreiner ist seit vielen Jahren politisch tätig.  Seine bisherige Spitzenposition war das Landratspräsidium. Seit 2016 ist er Gemeinderat in Glarus Nord. (Foto: glarus24.ch)
Als erster steigt Kaspar Krieg SVP ins Rennen. Der ursprünglich gelernte Schreiner ist seit vielen Jahren politisch tätig. Seine bisherige Spitzenposition war das Landratspräsidium. Seit 2016 ist er Gemeinderat in Glarus Nord. (Foto: glarus24.ch)

Das Halali um die Besetzung des Gemeindepräsidiums ist eröffnet. Dem Vernehmen nach ist das Interesse für die Position des Gemeindeoberhauptes beachtlich. Mindestens zwei Näfelser Mitglieder des Gemeinderates sind offenbar auch bereit anzutreten. Das ist be-grüssenswert, weil der neue Gemeindepräsident der fusionierten Gemeinde Glarus Nord den ersten Vorsitzenden der neuen Gemeinde ablöst und eine Standortbestimmung über den Stand der "Gemeindewerdung" machen kann. In der Ära Martin Laupper, der diese Aufgabe mit grossem Enthusiasmus und Optimismus angetreten hat, sind zwei schwere Dämpfer aufgesetzt worden: die Aufhebung des Gemeindeparlaments, einem Gremium, das neben der Mammutgemeindeversammlung (wenn die Mehrzahl der Stimmbürger-schaft erscheint) als kleine Legislative das Volk hätte vertreten sollen. Der zweite schwere Brocken ist die kürzliche Rückweisung der Nutzungsplanung, die mit viel Aufwand  vor-bereitet wurde und auf grossen Widerstand stiess.

Alle Parteien und weitere Interessenvertretungen sind eingeladen, fähige Persönlichkeiten für die Gemeinderatswahl aufzustellen.  Derzeit sind im Gemeinderat folgende Parteien vertreten: FDP, SVP, CVP, GLP, Grüne und ein Parteiloser. Ob "wilde", d. h. nicht partei-gebundene Kandidaten eine Chance hätten, ist die Frage des persönlichen Profils und der Beliebtheit im Stimmvolk.

Es ist hier nicht der Ort von Spekulationen, weshalb ich "kursierende" Kandidatennamen

erst nenne, wenn sie offiziell eine Kandidatur bekanntgegeben haben.

 

Eröffnet sind etz d Wahlä,

und au d Entschäidigskwaalä

zum nüüä Bresidänt,

wo dä regiärä chännt.

Entschdäidä  tüànd dà d Zahlä!                                 Fridolin Näfelser

 


 

Glarner Mosaik 28. September 2017 – 38

 

Die Gemeindeversammlung morgen Abend:

«Raumplanung» scheint das Unwort, mindestens das Reizwort des Jahres für Glarus Nord zu sein. Gemeinderat und Fachleute haben ein Gemeindeversammlungs-Bulletin verteilen lassen, das eine Vielzahl von Reaktionen ausgelöst hat. Das gab es noch nie, dass sogar Plakatwände in den Wiesen aufgestellt wurden. Flugblätter in Glanzpapier wurden verteilt, persönliche Briefe versandt, E-Mails gestreut, an den Stammtischen ging es hoch zu und her, es gab kaum je so viele Leserbriefe… die Parteien gaben Parolen heraus… kurzum, es scheint so, dass die Gemeinderegierung und die Planer in ein Wespennest gestochen haben.

 

Offensichtlich enthalten die Raumplanungsgrundsätze Zündstoff, der vielen, vor allem privaten Interessen zuwiderlaufen. Einsichtige Gemeindeväter von früher haben in einer solchen Situation so viel Grösse gezeigt, dass sie eine Vorlage «zurückgenommen» haben, um sie noch einmal auf Herz und Nieren zu prüfen.

 

Die «Raumplanung», die aus der überbordenden und kaum mehr zu steuernden Bauwut erwachsen ist und sich auferlegt hat, vorauszusehen, (Gouverner c’est prévoir!) ist gewiss ein Erfordernis der Zeit. Zersiedlung und Platzverschwendung trieben derart wuchernde Blüten, dass dringender Handlungsbedarf besteht.

 

Doch ist das «Raumplanungs»-Geschäft so professionell geworden, das gewöhnliche Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die Sprache der Planer und die komplexen Zusam-menhänge kaum oder nicht mehr verstehen.

 

Das Gemeindeversammlngs-Bulletin ist so anspruchsvoll geworden, dass nicht nur Ver-ständnisprobleme auftauchen.Stimmbürgerinnen und Stimmbürger pflegen zu fragen, wie sich solche Vorlagen auf ihre ganz persönliche Situation auswirken werden.

 

Den Reaktionen zu entnehmen, sind vor allem erboste Stimmen aufgekommen, weil Raum-einteilungen und -ausscheidungen vorgeschlagen werden, die offenbar am «grünen Tisch» und nicht an Ort und Stelle entschieden worden sind.

 

Seit Jahren posaune ich heraus, mit der Integration unserer acht Gemeinden, der geogra-fischen Vergrösserung des Gemeindegebiete, der Fusion zu einer Grossgemeinde bestünde die Gefahr, dass sich die Gleichgültigkeit und das Desinteresse der Bevölkerung flächenbrandmässig ausbreiten und die Demokratie derart verdünnt werde, dass man zu einer Agglomeration werde, in der sich niemand mehr etwas angehe. Die seit 2011 bestehende und sich entwickelnde Gemeinde Glarus Nord zeigt «Krankheitssymptome», die meine Befürchtungen bestätigen.

Ich gehe aber davon aus, dass die Stimmbürgerschaft und deren politische Repräsentanten so klug sind, dass sie man den voranschreitenden Prozess der «Gemeindewerdung» in Ab-ständen überprüft und Korrekturen anbringt. Eine Erschütterung der Fusions-Morgenröte war die Ruckzuck-Aufhebung des Gemeindeparlaments, ein politischer Husarenstreich, der die Mitwirkung am Gemeindegeschäft wieder vermindert hat, aber aufzeigte, dass die Gemeindeversammlung durchaus in der Lage ist, Entscheide gegen Parlament und Gemeinderat durchzusetzen.

Erwartungsgemäss wird morgen Abend eine Phalanx von Rückweisungsanträgen mit ganz verschiedenen Positionen für den Gemeinderat happig werden. Die Zeichen stehen auf «Rückweisung». Genaues wissen wir aber erst am Ende der Gemeindeversammlung von morgen 29. September 2017, am Tag des Erzengels Michael und Konsorten, von denen wir heute noch nicht wissen, auf welcher Seite sie wirken.

Auf jeden Fall ist der morgige Tag für die Gemeinde Glarus-Nord ein epochales Datum.

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Erschienen:

-bibel.TV Programm Oktober 2017, 52 Seiten

-Radio Maria, Unser Montasprogramm Oktober 2017, 24 Seiten

-Migrationen, Schriftenreihe der Vontobel-Stiftung Zürich, September 2917, 88 Seiten

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Deutschland hat gewählt!

Die Bundeskanzlerin Angela Merkel, CDU, hat zwar gesiegt und Herausforderer Martin Schulz, SP, ist klar unterlegen, das Wahlergebnis hat aber die politische Landschaft in Deutschland deutlich verändert. Die bürgerlichen Parteien CDU, CSU und SP haben bemerkenswerte Verlust erlitten, die FDP kehrt in den Bundestag zurück, die AfD zieht mit einem Stimmenanteil von über 13 % auf Anhieb in den Bundestag ein.

 

Da die SP schon am Wahlabend eine mögliche Koalition mit der CDU/CSU ausschliesst, kann derzeit nur eine Koalition zwischen CDU/CSU, FDP und GRÜNEN gebildet werden. Ein schwieriges Unterfangen wegen inhaltlicher Parteiunterschiede. Kommt eine regierungsfähige Koalition nicht zu Stande, könnten Neuwahlen notwendig sein, was die meisten scheuen, weil sie befürchten, diese könnten nur der AfD wirklich Vorteile bringen.

An den Deutschen Radio- und Fernsehsendungen wimmelt es derzeit an Diskussionen, Talk-Shows, Kontroversen…

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Der Wochenlimerick sei – logisch – der Raumplanung gewidmet:
 

Man plant derzeit an Land und Raum

verstehen tun dies viele kaum.

‘s gibt Widerstand

im ganzen Land:

Bleibt Planung vorerst nur ein Traum?                                  Fridolin Näfelser

 

 

Nachtrag: Eine schmerzliche Botschaft.

 

P. Lucius Simonet im Alter            mit P. Wolfgang Renz       in Pfäffikon

 

(Fotos: Stiftsarchiv Einsiedeln)

Hochbetagt ist P. Lucius Simonet im Kloster Einsiedeln verstorben. Er hat die Stiftsschule als Präfekt und Dozent massgeblich mitgeporägt. Viele Stiftsschüler behalten ihn als sehr kompetenten Lateinlehrer in  Erinnerung.
Hochbetagt ist P. Lucius Simonet im Kloster Einsiedeln verstorben. Er hat die Stiftsschule als Präfekt und Dozent massgeblich mitgeporägt. Viele Stiftsschüler behalten ihn als sehr kompetenten Lateinlehrer in Erinnerung.

Dirigent Gary A. Abrahams, Zürich, und  Hauptorganist Niklaus Stengele, Näfels, dürfen mit Stolz und Freude auf Konzerte 2001, 2013 und 2017 zurückblicken. (Foto: Peter Meier by glarus24.ch)
Dirigent Gary A. Abrahams, Zürich, und Hauptorganist Niklaus Stengele, Näfels, dürfen mit Stolz und Freude auf Konzerte 2001, 2013 und 2017 zurückblicken. (Foto: Peter Meier by glarus24.ch)

Bettag 17. September 2017 /37

 

Exsultate – jubilate!

Ich sah die Engel Ballett tanzen…

 

Der heilige Fridolin auf dem Näfelser Hochaltar, der im Elsass ungezählte Hilarius-kirchen bauen liess und selber aus dem angelsächsischen Raum gekommen war, hätte am Bettagskonzert in Näfels seine helle Freude gehabt. Denn zur Aufführung gelangten a capella oder begleitet Chormusik von Charles Villiers Stanford (in Dublin geboren, in London gestorben) und Karl Jenkins (aus Wales stammend) sowie Or-gelwerke von Adolphe Querm (Organist in Strassbourg) und Vincent Aloise Amann  (Organist in Mulhouse).

 

Unter Leitung von Gary A. Abrahams bezauberte sein gleichnamiger Kammerchor aus Zü-rich die Herzen des zahlreich erschienen Konzertpublikums. Der Näfelser Hauptorganist Niklaus Stengele griff gleich zu Beginn meisterhaft in die Tasten der Orgel mit Adolphe Querms Offertorium aus dem Elsässer Orgelbuch. Nach Stanfords Magnificat in G, und The Lord is my Sheperd verliess der Chor die Empore und sang danach auf der Chortreppe.

 

Dirigent Abrahams sagte das klassische Programm selber an und überraschte vor allem mit Karl Jenkins neun Motets die einem in überirdische Sphären forttrugen. Beim «Exsultate – jubilate» sah ich die Engel Ballett tanzen und durch Himmelshallen hüpfen, die Sopran-engelstimmen entrückten einem aus Zeit und Raum. Klar, dass das Publikum erst aufhörte zu applaudieren, als Zugaben den wunderbaren Konzertbettag abrundeten.

 

Apero und feinstes Gebäck im Hilarisaal holten einem bei munteren Gesprächen und Kon-takten mit den Künstlern wieder auf die Erde zurück. Der erst 1996 gegründete Kammer-chor Abrahams war schon 2011 und 2013 in der Hilariuskirche aufgetreten und mit Begei-sterung aufgenommen worden, höchste Zeit den nächsten Termin ins Auge zu fassen!

 

                                                                                                                     Fridli Osterhazy.

 

Siehe auch: www.kammerchor-abrahams.ch

 

Kammerchor Abrahams am Bettagkonzert in der Hilariuskirche Näfels. Gary Abrahams am elektronischen Klavier. Am Hochalter links Sant Fridli. (Bild: William Heinzmann, Zürich)
Kammerchor Abrahams am Bettagkonzert in der Hilariuskirche Näfels. Gary Abrahams am elektronischen Klavier. Am Hochalter links Sant Fridli. (Bild: William Heinzmann, Zürich)

Glarner Mosaik 12. September 2017 / 36

 

Diese Woche erschienen:

-Iibligg, Das Magazin der Gemeinde Glarus Nord,  Nr. 3 / 2017, mit Beilage: Extra zur Nutzungsplanung, 12 + 43 Seiten

-clever, skoda kundenmagazin, Ausgabe 2/2017, Schinznach-Bad, 20 Seiten

-care, Concordia, Luzern, Thema: Wunderwald, 29 Seiten

-Die digitale Revolution, europa forum lucerne, 13. November 2017 Prospekt

-Claver Missionskalender 2018, 11. Jahrgang, Deinigen / Zug,  66 Seiten

 

*         *          *

 

Heute ist in Einsiedeln das Engelweihfest. Kirchweihtag der Gnadenkapelle. Einer der schönsten Lichterbräuche in der Schweiz. Die ganze Klosterfront, die Hotelpaläste rund um den Klosterplatz haben abends alle Fenster mit Lichtern geschmückt. Eine Prozession um den Klosterplatz und Kurzandacht auf eine ebenfalls mit Lichtern geschmückten Altar im Freien ist der Abschluss des jeweils gut besuchten Klosterfestes im Kirchenjahr.

 

*          *          *                   

 

Die mysteriösen Todesusachen der am Obersee plötzlich verstorbenen Hunde sind offenbar geklärt: Ursache sei nicht das mögliche Gift von Blaualgen. Mit grösster Wahrscheinlichkeit sei ein Hund vergiftet worden, vermutlich mit Köder, die mit einer Überdosis von Insektiziden präpariert worden sein könnten.

Ein Hund sei eines natürlichen Todes gestorben. Einer wurde nicht weiter untersucht.

 

 

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Strom in Glarus Nord wird teurer! So eine Meldung in der Tagespresse. Störend: «Die Zweiteilung des Strommarktes führt auch in Glarus Nord dazu, dass die Haushalte und die kleinen Gewerbebetriebe nächstes Jahr höhere Preise bezahlen. Für Gewerbe und Industrie, die viel Strom über einen eigenen Hochspannungsanschluss beziehen, erhöhen die Technischen Betriebe Glarus Nord dagegen die Preise nicht…» Wo sind unsere Volksvertreter, die diese Entwicklung

genau verfolgen?

Der Strompreis steigt… bis uns ein Licht aufgeht oder es uns ablöscht.

 

*          *          *        

 

Nicht alles Gute kommt von oben. In Braunwald stürzte ein Kleinflugzeug ab und zerschellte, zwei Menschen kamen ums Leben. Seit 1981 sind im Glarnerland 33 Berichte über Flugzeugunglücke an die Sust (Schweizerische Sicherheits-Untersuchungsstelle) geliefert worden. 22 Menschen sind danach verstorben, 19 wurden teils schwer verletzt. Auch wenn das statistisch im Vergleich mit Unglücksfällen auf der Strasse, in Betrieben oder Privathaushalten eine verhältnismässig kleine Zahl ist, die Bedrohung von oben ist zu einem Lebensfaktor geworden. Nicht auszudenken sind mögliche Ausmasse, wenn grosse Passagier- oder Militärflugzeuge auf bewohntes Gebiet (Dörfer und Städte) abstürzen sollten. Erstaunt bin ich, dass neben der aktuellen «Dieseldiskussion», die sich nicht nur auf Fahrzeuge auf der Strasse fokussiert und nun auch auf die gewaltigen Personen- und Frachtschiffe richten, nicht auch die Emissionen des Flugverkehrs, der immer dichtere Dimensionen annimmt, richtet.

 

 *          *          *       

 

Aufgepickt: Lesenwert! Die Kolumne «Tintenfisch» mit dem Titel «Vom Wert der Wörter» in der NZZ vom 14. September 2017, Feuilleton, Seite 38 von Angela Schader. Ein blitzgescheite Abhandlung der «Wortwelten»!

 

Den Oberseegängern mit Hund ins Tagebuch: 

 

Führet die Hunde stets an der Leine,

wer einen Hund hat, tue das Seine.

Es könnte eine Blöder

vergiftete Köder

aussetzen, dies ist, was ich hier meine.                        Fridolin Näfelser


Glarner Mosaik 8. September 2017 / 35

 

Diese Woche erschienen:

- mondo atelier, malatelier, auftragsmalerei, kunstkarten (Faltprospekt) von annelies schindler, D-91174 Spalt (Annelies Schindler ist ausgewanderte Glarnerin)

- Suisseurope, Edition V / 2017 September, Direktion für europäische Angelegenheiten DEA, 8 Seiten

- Kloster Einsiedeln, 179. Jahresbericht Schuljahr 2016/2017, 170 Seiten

- IM Info, Die Informationsschrift der Inländischen Mission, Nr. 4 /September, 12 Seiten

- Museum Bickel: Landschaft sehen

. drei Perspektiven Andreas Muheim, Adrian Scherrer und Historische Malerei, 17. September bis 12. November 2017. Vernissage: So 17.9.17 11.30 h Museum Bickel Walenstadt, Künstlergespräch: So 24.9.17 11.30 h

- Salvatorkalender 2018, 102. Jahrgang, Salvator-Verlag Zug

- Nebelspalter „Die Höhen und Tiefen des Alters“, 143. Jahrgang, Nr. 9, Horn TG September 2017, 68 Seiten

- Kirchenkreis Glarus Nord, Gemeindebrief der evangelisch-reformierten Kirchgemeinden Bilten-Schänis, Mollis-Näfels und Kerenzen, September bis November 2017, 12 Seiten

- Antonius von Padua, September/Oktober, 91. Jahrgang, Solothurn, 32 Seiten

- Flyer Bettagskonzert in der St. Hilariuskirche Näfels, 17. September 2017, 17 Uhr: Leitung: Gary A. Abrahams, Zürich; Kammerchor Abrahams, Zürich, Orgel: Niklaus Stengele, Näfels,. Eintritt frei. Kollekte.

 

*             *             *

 

Der heutige Tag ist in Näfels „Kilbifäller“. Das heisst, am darauf folgenden Sonntag ist je-weils das Kirchweihfest. Für viele hat sich der Begriff „Chilbi“ verselbständigt und bezieht sich lediglich auf den Budenbetrieb und Verkaufsrummel an den Chilbiständen. Viele haben vergessen, dass Kilbi der Gedenktag an die Kirchweihe der Dorfkirche ist. Entsprechend feierlich wurde einst ein besonderer Gottesdienst im Hochamt gefeiert, mit Festpredigt und Orchestermesse. Nachmittags war um halb zwei Uhr eine „Vesper“ oder „Andacht“ mit an-schliessendem Gräberbesuch. Erst um Schlag zwei Uhr durfte die „Chilbiorgel“ von Murers Schifflischaukel mit ihrem Dädeldüü tattaraa beginnen und die helle durchdringende Glocke am Anfang und Ende einer Schifflischaukelrunde geschlagen werden. Das Pikante: Josef Murer war mit mehreren Geschwistern in Näfels aufgewachsen.

 

Nachmittags und abends war Tanz in den Beizen, und die Jäger hatten bereits das erste Wild geschossen.

 

Jules Feldmann („Stächer-Schüll“) schrieb eine herrliche Jägergeschichte „Dr Chilbibogg“.

Ich werde sie in ehrender Erinnerung an den leidenschaftlichen Jäger und langjährigen Ge-meinderat unten anfügen.

 

*                   *                *

Sprüche

 

Am Feste von Maria Geburt

ziehen die Kapuziner wieder furt.

 

Und am Fäscht Maria Gebuurt

flüüged d Zuugvögel und Kapuziiner wider uus.

 

Zu Maria Geburt fliegen die Schwalben furt,

bleiben sie noch da, ist der Winter nicht nah.

 

*                   *                  *

 

Dr Chilbibogg

von Jules Feldmann-Friberg, Näfels

(1906-1985)

 

Nasskalt und nebelverhangen lag der däm-mernde Morgen über dem jungen Herbst-tag. Vom alten Turm der Hilariuskirche klang das morgendliche Aveläuten und überflutete das träumende Rautidorf, drang in die Hütten und Häuser und weckte den schlummernden Schläfer. Noch lag mein Heimatdorf im dunklen Schweigen der Herbstnacht. Mit Rucksack und umgehäng-tem Stutzer schritt ich vor Tag und Tau den alten, rauen Bergweg empor.

Eine aufgeschreckte Amsel zwitscherte und der Wildbach, der unweit des Weges talab-wärts stürzte, sang sein rauschendes Lied. Der „Guschbenstock“ und die tricounibeschla-genen Schuhe schlugen den Takt zum berglerischen Schreiten auf dem steinigen Weg. Im Dämmerlicht des werdenden Tages schritt ich gemächlich bergauf. Tastend überquerte ich die wassergefüllten Rinnen der Tränki. Ein kreischender Häher durchbrach die dämmernde Stille. Der werdende Morgen drang langsam durch das Gezweig des Stangenholzes. Die rabenschwarze Nacht wich dem jungen Tag.

 

Droben auf der „Brand“ machte ich einen kurzen Marschhalt und blickte hinunter auf das sonntägliche Dorf. Es war Chilbisonntag. Die Zeltdächer der Budenstadt leuchteten hell in den herbstlichen Morgen. Noch war Ruhe im Dorf. Beim Hüttli setzte ich mich nieder, ich hatte ja keine Eile. Hier verweilte im Jahre 1920 auch der alte „Spettersepp“ und hielt Wache, als das Vieh krank wurde und die Maul- und Klauenseuche in die Gäden der Berg- und Talbauern drang. Niemand durfte den alten Bergweg hinunter, ohne dass er seine Schuhe in die mit einer desinfizierenden Lauge gefüllte Gelte tunkte. Der Seuchenwart hielt strenge Aufsicht. Oft hatte er Zeit, wenn niemand des Weges kam, sich der Musse hinzugeben. Den wurmigen Balken am alten Hüttli bemalte er mit sinnvollen Sprüchen und schrieb auf, was damals der “Anken“ kostete, was die Milch wert war und was der Käse und das Brot galten. Heute sind sie leider verblichen, diese Aufzeichnungen – schade, man konnte sich verweilen an diesen Versen und zurückdenkend sich erinnern.

 

Wieder hängte ich meinen Stutzer um und schritt weiter meinen Weg. Hinten beim soge-nannten „Bruderstrog“ verliess ich die Strasse und stieg den steilen Holztritt hinauf durch den stillen Forst gegen die „Haggenwand“. Plötzlich stand ich still, kaum 40 Gänge vor mir setzte eine Rehmutter mit ihrem Kitz zu weiten flüchtenden Sprüngen an und verschwand im Jungholz. Ich schritt weiter, ein wildbretschwacher Jungbock mit leichten Gabeln zog er-schreckt gegen die „First“, und noch lange drang ein Bellen durch den grünen Tann. Ein breites, steiles Felsband zog sich hinauf zur „Haggenwand“, bewachsen mit Speltgras, kar-gen Kümmerfichten und verblichenen Steinrosen. Das hohe, regennasse Speltgras reichte mir bis zur Nasenspitze und bald waren meine Jägerhosen bis zu den Knien durchnässt. Zuoberst, wo die Haggenwand zu Ende geht, wechselte ich zwischen Zwergföhren hindurch in den Hochwald, entfernte den Gummischutz am Zielfernrohr des Stutzers und steckte eine Patrone in den Lauf. Wie ich mich zum Weitergehen anschickte, pfiff mich ein Gamstier an. Blitzartig riss ich den Stutzer ab meiner Schulter. Ein guter Bock zog in gesunden Fluchten gegen den „Weisswandboden“. Unmöglich einen Schuss anzubringen. Baumstämme und tischhohe Steine hinderten meine Sicht auf den flüchtenden Bock. Er war der Schnellere und entwich dem tödlichen Blei. Beglückt schritt ich weiter durch den moosbedeckten Hochwald.

 

Hoch über der „Wasserruns“ schaute ich über die senkrechte Wand hinunter in den Tal-grund, legte den Stutzer ab, liess mich von der durchbrechenden Sonne erwärmen und er-gründete den Rucksack nach kulinarischen Raritäten. Es ist etwas Wunderbares, sich im Wald nach schmackhafter Äsung auf den Rücken zu legen und gen Himmel zu schauen. Kurzfristig war die Rast, auf dem federnd moosigen Boden pirschte ich weiter. Ich traute meinen Augen nicht, stand da kaum 50 Gänge vor mir, wie vom Himmel gefallen, ein kapi-taler Gemsbock. Es war nicht derselbe, den ich vor einer knappen Stunde flüchten sah. Breitseits stand er da, wie eine Scheibe. Den Träger hatte er von mir abgewendet, seine beiden Lauscher waren nach vor gestellt, er witterte etwas. Der Wind zog gegen mich, also hatte er nicht mich im Windfang. Er musste in der mir entgegengesetzten Richtung etwas Verdächtiges wahrgenommen haben. Immer noch stand er und lauschte. Ein prächtiger Bock, dunkelgefärbt, wie im Winterhaar, ein rechter Waldbock. Ich schätze ihn auf sechzig Pfund.

 

Ganz langsam nahm ich den umgehängten Stutzer von der Schulter und eben so langsam liess ich mich auf die Knie nieder, um ja nicht durch eine rasche Bewegung seine Aufmerk-samkeit auf mich zu lenken. An einer moosbewachsenen Fichte legte ich an, schon hatte ich den Kapitalen im Rohr, schob die Sicherung nach vorn, ein leises, kaum hörbares Kna-cken des Stechers, der Stachel am Rohr sitzt auf dem Blatt des Bockes, eine leichtes Be-rühren des Abzuges und der Schuss krachte durch den stillen Dorn des Hochwaldes. Der Bock überschlug sich, warf seine vier Läufe gen Himmel und fiel auf den moosigen Grund, dann war er meinen Augen entschwunden. Gewohnheitsmässig lud ich blitzschnell nach. Der Bock konnte nicht weit entfernt sein, war ich ihm doch gut abgekommen.

 

Noch verweilte ich eine gute Weile, dann ging ich langsam, den Stutzer in der Hand, zu der Stelle, wo er gestanden hatte, aber ich sah nichts, keine Spur von dem Bock. Ich stieg auf einen grossen Stein und überblickte die Runde, aber gar nichts war von dem Kapitalen zu sehen, er schien wie vom Erdboden verschwunden. Ich konnte mir dies nicht erklären, war ich ihm doch gut abgekommen und konnte ihm ruhig einen Blattschuss anbringen. Weder Schweiss noch eine Fallspur waren zu sehen. Noch einmal ging ich zurück zu der Tanne, wo ich den Schuss auf ihn abgegeben hatte und wieder ging ich zu der Stelle, wo er ge-standen. Aber ich konnte einfach nichts finden. Ich schlug mir mit beiden Händen an die Stirn – es konnte nicht möglich sein, dass ich ihn gefehlt hatte. Ich legte Rucksack und Stutzer ab und kniete nieder – und siehe da, am Blatt eines Heidelbeerstrauches sah ich einen Tropfen Schweiss und einen halben Meter abwärts nochmals mehrere Tropfen. Auf allen Vieren kroch ich abwärts, immer mehr Schweisstropfen fand ich auf Moos, Heidel-beer- und Alpenrosenstauden. Ich richtete mich auf und lief der Schweissspur nach ab-wärts, bis ich zu einem Felsabbruch kam, hier konnte ich nicht mehr weiter. Solche Fels- abbrüche sind im Bärenstich etliche anzutreffen. Fast zu äusserst auf dem Felsabbruch, auf dem ich stand und der zirka fünf Meter hoch war, stand eine Zwergföhre. Ich hielt mich an einem Ast der Föhre und blickte über den Abbruch hinunter – und was sah ich, da unten an einer stämmigen Fichte lag mein guter Bock. Ein heller Jauchzer ging über meine Lippen. Ich stieg wieder zurück zu meinem Stutzer und Rucksack. Nun war mir auch klar, weshalb hier keine Fallspur zu sehen war, bestand doch der Waldboden aus lauter Moos, Heidel-beer- und Alpenrosenstauden, die nach dem Überrollen des Bockes wieder aufstanden, so dass man keine Fallspur sehen konnte.

 

Um nun zum Bock zu kommen, musste ich den Felsabbruch umgehen. Beim Bock ange-langt, der wirklich ein kapitaler war, stellte ich fest, dass ich mich mit der Schussabgabe nicht getäuscht hatte, die Kugel drang mitten durch das Blatt.

 

Nach dem Ausweiden band ich den Bock nach Jägerart zusammen, steckte ihm den grü-nen Bruch in den Äser und stieg mit der anhänglichen Bürde talwärts. Als ich hinunter ge-gen das sogenannte „Signal“ kam, wo auf 1209 Metern die eidgenössische Landestopo-graphie den Triangulationspunkt festsetzte, stand da mit schussbereitem Stutzer ein stäm-miger Jägersmann. Es war ein Jagdkamerad von der Jägergilde der „Rossweidler“, die ebenfalls im Bärenstich weidwerkten. Mit einem kräftigen Händedruck gratulierte er mir zu meinem Bock. Mit Weidmannsdank und einem Trunk aus der “Wäntälä“ verabschiedete ich mich und stieg über die „Frist“ hinunter zum Brandhüttli. Hier drang schon Chilbimusik an mein Ohr. Murer’s Schiffschaukel orgelte die alte Melodie vom „Böhmerwald“ und mit Weid-mannsdank, Bockwein nd Chilbitanz ging die Chilbipirsch zu Ende.

 

Ein Zweiglein ist Ausdruck von Respekt zum Tier und Weidmanns Dank!
Ein Zweiglein ist Ausdruck von Respekt zum Tier und Weidmanns Dank!

Bildquellen:

https://www.jagd-sarganserland.ch/galerie/wildtiere/gamswild, Foto: Roman Loop, abgerufen 6.9.17

http://www.gedankenbilder.ch/gedankenbild-203-senden.html, aberufen 6.9.17

 

Jules Feldmann-Friberg, Näfels

Mechaniker, *23. August 1906 +25. Juli 1985

Mitglied des Gemeinderates 1950 bis 1974, CSP,

drei Töchter und ein Sohn

Er war ein passionierter Jäger

und schrieb etliche Beiträge über Alt-Näfels

z.B. Übernamen, Wirtschaften.

Die obige Geschichte wurde im

"Schweizer Jäger" (1) und im "Glarner Volksblatt"

veröffentlicht.

 

(1) Schweizer Jäger Ausgabe Nr. 6, 1. Mai 1976 (61. Jahrgang) Seite 233-237

 

Eine Näfelser Kuriosität

Drei Näfelser Jäger und bekannte Persönlichkeiten ruhten auf dem Friedhof Näfels neben-einander.

 

    Vital Hauser 1886-1985             Albert Fischli 1900-1996           Jules Feldmann 1906-85

           "Toggter Vitaal"                            "Äschäbärti"                           "Schtächer Schüll"

 

  Todesdaten

 

               3. Juni 1985                             7. Juni 1985                               25. Juli 1985

 

 

Ihnen sei der herbstliche, weidmännische Limerick gewidmet;

 

Gämslein, nimm dich wohl in Acht,

wenn des Jägers Büchse kracht!

Nach dessen Treffer

gibt es dann Pfeffer.

Weidmanns Dank bis in die Nacht!                         Fridolin Näfelser

 


Glarner Mosaik 31. August 2017 / 34

 

Diese Woche erschienen:

- horizonte, Das Schweizer Forschungsmagazin Nr. 114, September 2017, 52 Seiten

 

- Fridolin & Felicitas“ Theater Dinner im Freulerpalast vom 6. -  21. Oktober 2017, 9 Aufführungen.

Siehe: www.freulerpalast.ch oder Tel. 055 612 13 78 oder empfang@freulerpalast.ch

 

- 75 Jahre OLMA St. Gallen, 12. - 22. Oktober 2017, Gastkanton Thurgau

Siehe auch: www.olma.ch. OLMA-Plakat siehe am Ende dieses Textes.

 

*                  *                 *

A propos Kilbifäller: Nach dem letzten Glarner Mosaik, mit Hinweis auf die ersten Kilbenen, wurde nach weiteren Kilbifällern zurückgefragt. Ich habe dazu einen umfassenden Zei-tungsbeitrag von J. Weber (wer immer das ist) im „Glarner Volksblatt Nr. 193, vom 21. August 1971 gefunden unter dem Titel „Von den Kirchweihen im Glarnerland“. Hier die Abschrift:

 

"... Die erste Kirchweih in unserem Tal ist diejenige von Elm. Sie richtet sich noch nach dem alten Kalender und findet immer am Sonntag nach dem „ersten Augstensonntag“, dem heutigen 13. August statt.

 

Meistens fällt die Kilbi von Elm  mit derjenigen des Hauptortes Glarus zusammen, heuer allerdings nicht, denn die beiden Orten haben ganz verschiedene Kilbifäller. In Glarus richtet sich das Kilbidatum nach Maria Himmelfahrt. Die Kilbi findet also immer am Sonntag nach dem 15. August statt.

 

In Ennenda und Niederurnen sind der Verenatag, der Tag der heiligen Verena, Kilbifäller. Sie richten sich also auf den Sonntag nach dem 1. September. Auf das gleiche Datum fällt jeweils auch die Chilbi der Älpler auf dem Urnerboden,. Dieses bodenständig-folkloristi-sche Fest wird jedes Jahr sehr stark von Urnern und Glarnern besucht.

 

Näfels richtet seine Kilbi nach dem Sonntag nach dem Tag von Maria Geburt. Da der Tag von Maria Geburt variabel ist, ergibt sich die Näfelser Kilbi immer auf den Sonntag vor dem Eidgenössischen Bettag.

 

Die Kilbi der Nachbargemeinde Mollis richtet sich nach dem Namenstag von St. Michael und findet infolgedessen immer am Sonntag nach dem 29. September statt.

 

Keinen Kilbifäller haben Schwanden, Luchsingen und Netstal. In Schwanden wird sie einfach eine Woche nach dem Eidgenössischen Bettag, in Luchsingen am ersten und in Netstal am zweiten Sonntag im Oktober abgehalten. In Netstal war in früheren Zeiten einmal der Tag der heiligen Magdalena  (22. Juli) und später der Sonntag nach dem Tag des heiligen Dionysius Kilbifäller. Da auf den nämlichen Tag noch zwei andere glarneri-sche Kirchweihen und auch die st. gallische Landeskilbi fielen, wurde der Dinoysius mit der Zeit als Kilbifäller abgeschafft.

 

Auf das gleiche Datum wie in Netstal fällt jeweils auch die Kilbi von Linthal am Südende unseres Kantons.

 

Die Kilbi von Oberurnen fällt auf den Sonntag nach dem Tag des Apostels Bartholomäus, dessen Namenstag am 24. August gefeiert wird. Daraus ergibt sich, dass diese Kilbi auf den letzten Sonntag im August fällt.

 

Die Gemeinden Bilten und Mitlödi wie auch die st. gallischen Nachbargemeinde Schänis, verzeichnen als Kilbifäller den Sonntag nach dem Gallustag. Gallustag ist am 16. Oktober. Dabei ergibt sich noch die Abweichung, dass, wenn der Gallustag auf einen Sonntag fällt, die Kilbenen von Mitlödi und Schänis abgehalten werden, jene von Bilten jedoch eine Woche zurückfällt. In einem solchen Fall findet die Biltener Kilbi dann erst am letzten Sonntag im Oktober statt und ist damit die letzte im ganzen Glarnerland.“

 

Im obigen Text ist immer von den Gemeinden die Rede. Sie sind heute als Dörfer zu be-zeichnen, weil der Kanton Glarus seit 2011 nur noch drei Gemeinden (Glarus Nord, Glarus und Glarus Süd) hat. Die Kilbenen sind aber geblieben.

 

Der Charakter der Kilbenen hat sich sehr gewandelt. Einst waren die dörflichen Feste spär-lich. Die Kilbi war eine grosse Sache, auf die man sich lange Zeit im voraus schon sehnte. Noch war der Begriff „Kilbi“ als „Kirchweih“ ein Begriff, an dem man den Jahrestag der Ein-weihung der Dorfkirche feierte. Nach dem Kilbigottesdiensten fanden die Volksbelustigun-gen mit Helleri und Kilbibuden, Verkaufsständen und Tanz in zahlreichen Gaststätten des Dorfes statt. Der Kilbimontag war ein freier Tag, die Schulen geschlossen und am Kilbi-dienstag gab es nach dem Schulunterricht noch „Freilauf“ auf der Reitschule. Begehrt war der übliche „Chilbirappen“, den man von den Eltern, Verwandten, eventuell auch vom Götti und von der Gotte erhielt. An Schleckereien waren „Türkischer Honig“, „Magenbrot“, später „gebrannte Mandeln“, „Zuckerwatte“ und „Glacés“ üblich.

 

Mittlerweile ist der „Kilbimontag“ abgeschafft und die Kilbi beginnt meistens schon am Frei-tagabend und dauert bis Sonntagabend. Tanzveranstaltungen sind weitgehend aus den „Beizen“ verschwunden.

 

*                      *                     *

 

Glarus Nord wird zur Kasse gebeten! 

Einerseits macht Nationalrat Martin Landolt in der Dienstagspresse einen zünftigen Pau-kenschlag mit dem dringenden Wunsch für eine Sanierung des Obersees, der von der kanadischen Seepest bedroht ist, bei tiefem Wasserstand übel riecht und neuerdings durch seltsame Hundetode schweizweit bekannt wurde. Über deren Ursachen haben die Schrift-gelehrten und Veterinärsachverständigen noch keine nachweisbaren Fakten. Der Vorstoss des engagierten Bundesparlamentariers und aktiven Jägers ist begrüssenswert. Nach ver-schiedenen Anläufen ist die „Rettung“ des Obersees im Dickicht lokaler Demokratie bisher stecken geblieben. Umso erfreulicher ist der erneute Versuch. Er gibt guten Diskussions-stoff auf die Wahlen des kommenden Jahres hin.

 

Doch wird mit gleicher Medienmeldung ein weiteres happiges Thema ins Spiel gebracht, an dem der Regierungsrat mitbeteiligt ist: Die „Sanierung“ des SGU lintharena mit dem Vor-schlag, der Gemeinde Nord die Verantwortung für die Gebäulichkeiten und Anlagen zu übertragen und den Betrieb bei der Genossenschaft zu belassen. Ein weiteres Thema für die politische Arena für kantonale und lokale Entscheidungen ist lanciert.

 

Verstaatlichung der Lasten, Entlastung für die Betreiber…? In einer Zeitepoche, wo den Be-hörden die Einflussnahme auf den galoppierenden Bauboom aus dem Ruder läuft, wo die Raumplanung zum politischen Dauerkaugummi wird und in der alle zuständigen  Behörden-instanzen durch einen einzelnen Einwohner auf Trab gehalten werden wegen eines einzi-gen verschandelten Gedenksteins der "Fahrt" und es nicht fertig bringen, den geordneten Ablauf des Katholischen Fahrtsteils zu gewährleisten? Das Fanal SGU (Sportzentrum geht unter!) droht am politischen Himmel. Wie will eine Gemeinde den Unterhalt und die Ver-waltung übernehmen, die es nicht verhindern konnte, dass wesentliche Teile der Gemein-dearchive verschwunden sind? …

 

Noch fehlt im regierungsrätlichen Bulletin das behördliche, limerickte Nachtgebet:

 

Müde sind wir, geh’n zur Ruh‘,

schliessen uns’re Aeuglein zu:

vor und nach den Wahlen,

Glarus Nord soll zahlen!

Rettet unser SGU!                                                                      Fridolin Näfelser 

Stichworte zur 75. OLMA:

11 Tage – 365 000 Besucher – 621 Aussteller – 49 643 m2 Gesamtfläche -  8 Hallen -

14 Restaurants ... und ungezählte OLMA-Bratwürste (aber bitte ohne Senf!).


 

Glarner Mosaik 24. August 2017 / 33

 

Nachdem die Chilbenen mit der Elmer- und Glarner-Chilbi mit Chilbifällern am 13. und 15. August bereits Vergangenheit sind, warten gemäss Chilbifäller vom 24. August, die Ober-urner mit ihrer Chilbi auf. Oberurnen wird nachgesagt, sie würden den Kaffee nie ganz aus-trinken, aber auch sie hätte meistens prächtiges Chilbiwetter. „Sanggt Vriinä“ (Verenastag am 1. September) kündet die Niederurner-Chilbi an, und am Sonntag nach dem 8. Septem-ber (Mariä Geburt) ist Näfelser Chilbi. Erst der Eidgenössische Dank, Buss- und Bettag macht dann einen Unterbruch.

 

*              *              *

Diese Woche erschienen:

 

- LGL-Bulletin 3. Ausgabe August 2017, Informationsblatt von LGL Lehrerinnen und Lehrer Glarus, 16 Seiten

 

- Generationenkirche live, Faltprospekt der Reformierten Kirche Glarus Nord, 8 Seiten.

 

- Radio Maria, Unser Monatsprogramm September 2017, im Zeichen von „600 Jahre Bruder Klaus, Jubiläumsjahr“ 20 Seiten

 

- antenne, Das Medienmagazin für TV, Radio, Internet, September 2017, 32 Seiten

 

- mobil bleiben, Sicher unterwegs, Faltprospekt des bfu. Weitere Infos: www.bfu.ch

 

- Theater-Nachmittag: Pro Senectute Do und Fr 9- und 10. November 2017 jeweils 14.30 Uhr „Bäckerei Dreyfuss“. Lustspiel in 3 Akten, Fridolinsheim Glarus.

 

*               *             *

 

Das Ärgernis des Jahres: Der vierte Gedenkstein der Näfelser Fahrt an der Risistrasse unweit des alten EW-Gebäudes ist nach wie vor von einem Grashaufen umringt. Die nicht bewilligte Schotterstrasse über den Fahrtsweg und ein nicht bewilligter Schotterplatz sind nach wie vor unverändert. Seit der ersten Anfrage bei den Behörden, ob der Eingriff in den Fahrtsweg bewilligt sei, ist demnächst ein halbes Jahr verstrichen, ohne dass die Behörden wirksam durchgegriffen hätten. Verantwortlich für die Näfelser Fahrt ist der Regierungsrat des Kantons Glarus, für die Sicherstellung der Begehbarkeit des Fahrtsweges der Gemein-derat Glarus Nord.

Der Gemeinderat Glarus Nord hatte seinerzeit verfügt, dass spätestens am Vorabend der „Fahrt“ die Behinderung des Fahrtsweges entfernt werden müsste unter Androhung der behördlich angeordneten Entfernung unter Polizeischutz.

 

Die Polizei intervenierte mit der dringenden Empfehlung, den Durchgang nicht zu erzwin-gen, da man nicht voraussehen könne, ob der Liegenschaftsbesitzer gewalttätig oder ge-fährlich reagiere, worauf der Regierungsrat beschloss, sicherheitshalber den Durchgangs-weg am vierte Gedenkstein nicht zu betreten und umging diesen, indem er auf der Risistras-se weiterzog.

 

Der katholische Teil der Fahrt musste – auf Entscheid des Dekans Pfr. Eichhorn -  den Schotterhaufen übersteigen oder umgehen, um beim Gedenkstein die vorgesehenen Gebe-te zu verrichten.

 

Mittlerweile ist über den Schotterhaufen bereits Unkraut gewachsen und der Gedenkstein ist in der Zwischenzeit mit gemähtem, faulendem Gras eingekreist.

 

Zwei Fragen stehen im Raum:

 

1.) Ist es tolerabel, dass ein einziger Liegenschaftsbesitzer dem ganzen Kanton eine Routenänderung und den Nichtzutritt zum vierten Gedenkstein aufzwingen kann, ohne dass die Behörden den geregelten Ablauf der „Fahrt“ durchsetzen können?

 

2.) Warum handeln die verantwortlichen Behörden, die mit allen notwendigen Kompetenzen und Befugnissen ausgestattet sind, nicht?

 

Kommt noch die Frage hinzu:

Warum behördlicherseits keine öffentliche Stellungnahme oder Information erschienen ist, obwohl die Glarner Presse bereits mehrmals auf den geschilderten Umstand in Wort und Bild hingewiesen haben.

 

Der Vorfall Risi ist der zweite Fall einer Behinderung der „Fahrt“ nachdem erst nach müh.-samen Querelen wegen des rund zwanzigminütigen Staus, der durch behördliche Fehlent-scheide verursacht worden war,  eine provisorische Lösung auf der Liegenschaft „Letz“ erreicht wurde und nun die diesjährige Behinderung beim vierten Gedenkstein in der Risi.

 

Bei früheren Bauvorhaben setzte die Regierung klare Auflagen zur Sicherung des Fahrtsweges durch, teils sogar mit Bauverboten.

 

Es wäre interessant zu erfahren, welche Hindernisse die verantwortlichen Behörden davon abhalten, die 628-jährige Tradition, die lobenswerterweise die Konfessionen nach rund 180-jähriger Trennung wieder versöhnte, im gesetzlichen Sinne durchzusetzen.

 

Mit weiterem Stillschweigen werden die Behörden zu Mittätern und Totengräbern des zweit-höchsten politischen Feiertages im Kanton Glarus

 

*                  *               *

Aufgeschreckt wurde die Bevölkerung durch die Meldung vom Hundesterben am Obersee. Mehrere Hunde starben beim Spaziergang um den Obersee. Die Fachleute rätselten nach Ursachen. Vermutungen, ein von Blaualgen erzeugtes Gift, könnte zum obskuren Tod der Hunde geführt haben, wurde mittlerweile abgeschwächt, eher vermutet man willkürliches Handeln von Hundehassern, die vergiftete Köder gestreut haben könnten. Eine mögliche Antwort wurde auf Freitag, 25. August, in Aussicht gestellt, wenn Ergebnisse von Laboruntersuchungen vorlägen.

 

 

Die Hunde haben am Obersee

den Tod vor Augen nun o-herjee!

Sie fallen tot um,

man weiss nicht warum!

Sehr schlecht ist dies für das Renommée!             Fridolin Näfelser

 


Glarner Mosaik 17. August 2017 / 32

 

Frisch auf zum Halali! In 200 Tagen sind die Regierungsräte, Gemeindepräsidenten und Gemeinderäte neu gewählt! Es sei denn, Nachwahlen seien notwendig, wenn nicht alle das absolute Mehr erreichen.

 

Der Regierungsrat hat nämlich die Wahltermine für 2018 bekanntgegeben.

 

Die Regierung und die Gemeindebehörden werden am Wochenende des 4. März 2018

gewählt. Falls Nachwahlen notwendig sind, sind diese am 25. März 2018.

 

Die bisherigen, wieder antretenden Landräte und Landrätinnen hingegen und die allfällig neuen haben noch über 300 Tage Vorbereitungszeit. Die Landratswahlen finden am 10. Juni 2018 statt.

 

Auf Grund der Bevölkerungszahlen vom 21.12.2015 erhält Glarus Nord einen zusätzlichen Sitz, Glarus-Mitte bleibt unverändert und Glarus Süd verliert einen Sitz.

 

Die Basis dazu sind die Bevölkerungszahlen:

 

Glarus Nord 17797   neu                 27 Sitze (+1)

Glarus Mitte 12570   wie bisher       19 Sitze wie bisher

Glarus Süd    9661   neu                 14 Sitze  (-1)

Total                                                 60 Sitze

  

Mit besonderer Spannung erwartet man die Gemeindepräsidentenwahl in Glarus Nord. Der derzeitige Amtsinhaber Martin Laupper hat mitgeteilt, er werde altershalber nicht mehr antreten. Gemunkelt wird von mehreren Kandidaten für das Gemeindepräsidium. Zwei Gemeinderäte haben bisher signalisiert, nicht mehr zu kandidieren.

Die parteipolitische Zusammensetzung ist derzeit so:

 

FDP 1, CVP 1, SVP 2, GLP 1, Grüne 1, parteilos 1.

 

Das Rennen ist eröffnet.

 

*                 *                *

Diese Woche erschienen:

 

- Kulturgesellschaft Glarus – Saison 2017/2018 – Programm mit  Veranstaltungen vom August 2017 bis Juni 2018, Faltprospekt

 

- GLKB Sound of Glarus, Stadtopenair 24. - 26. August 2017: Programm, Informationen rund um das Stadtopenair 40 Seiten

 

- Energieforum, Das Magazin der Technischen Betriebe Glarus Nord 2/2017, 16 Seiten

 

- Eine Einladung der DSG (Diabetiker Selbsthilfe Glarus) zum Ausflug nach Quinten.
Die DSG fährt mit den Schiff am Donnerstag, 14. September 2017, um 11.45 Uhr von Weesen nach Quinten, nimmt im „Seehus“ ein Mittagessen ein und kehrt um 16.10 Uhr wieder nach Weesen zurück. Interessenten melden sich bei Martin Böni, Fronalpstr. 20, 8752 Näfels / Tel. 055-612 32 60 oder per E-Mail mboenis@bluewin.ch

Anmeldefrist spätestens 7. September 2017.

Weiterer Termin: 12. Oktober Höck in der Cafeteria Letz 19. Näfels.

 

- Sonntag, 20. August 2017: Eröffnung des Anna Göldi Museums in Ennenda. Geöffnet ab 13.30 Uhr.

 

*                 *                 *

Das jährlich wiederkehrende „Loch Ness“ brauchte in der Medien-Sauregurkenzeit in diesem Sommer als „Lückenbüsser“ nicht extra bemüht zu werden. In aller Augen, Ohren und Munde waren die Dieselautos als gesundheitsgefährdende Luftverschmutzer. Es wird mehr oder weniger ernsthaft diskutiert, ob Dieselautos in grossen Stadtzentren verboten werden sollen, gar, ob Diesel überhaupt aus dem Verkehr gezogen und gar nicht mehr produziert werden müssen. Grund: Überschreiten der Grenzwerte durch Stickstoffoxid oder NOx und Feinstaub. Die unsauberste Stadt in dieser Hinsicht sei Stuttgart.

 

Vielleicht wäre es ratsam, „unsere“ Werte im Kanton Glarus zu publizieren, die erheblich kleiner sein dürften als die der deutschen Städte.

 

In Leverkusens Autobahnkreuz kursieren täglich über 200‘000 Fahrzeuge. Diese Strassen sollen mehrspurig noch erweitert werden. In Deutschland würden jährlich rund 10‘000 Menschen an den Folgen dieser Verschmutzung sterben, dreimal mehr als durch Verkehrs-unfälle.

 

Es sagte die Deutsche, Frau Liesel:

Wir fahren jetzt auch einen Diesel.

Was soll das Geschrei,

wie dreckig der sei?

Er umweltverschmutzt nur ein bisel.                          Fridolin Näfelser

 

Karikatur zur Frage der Abgaswerte und deren derzeit diskutierten Manipulation in Deutschland.
Karikatur zur Frage der Abgaswerte und deren derzeit diskutierten Manipulation in Deutschland.

Quelle: www.motor-talk.de/bilder/abgaswerte-betrifft-die-vw-manipulation-auch-bmw-g71235154/twitter-made-in-germany-i208140253.html


Glarner Mosaik  10. August 2017 / 31

 

Die letzte Ferienwoche im Glarnerland geht bald zu Ende. Die neuen Kindergärtler und ABC-Schützen starten und die Bisherigen nehmen ihren Schulunterricht wieder auf. Offen-bar tritt auch ein neuer Lehrplan in Kraft. Das Leben für Schulkinder, Eltern und Lehrper-sonen kann wieder seinen gewohnten Gang nehmen. Äusseres Zeichen an Brückenge-ländern und am Strassenrand sind die Aufrufplanen des TCS, die Schule beginne wieder, man achte auf Schulkinder!

 

*           *          *

En passant sind mir Pfarreiblätter von Glarus und dem Seelsorgeraum Glarus Süd in die Hände geraten. Dabei ist mir aufgefallen, dass Pfarrherren offenbar keinen Religionsunter-richt erteilen. Hand auf’s Herz – was machen diese gesalbten Häupter mit ihrer Zeit? Seel-sorge? Die Kirchen werden immer leerer, die Kirchenbesucher immer älter… wenn die Ent-wicklung so weiter geht, stehen nach einer weiteren halben Generation die Kirchen leer und können veräussert werden oder andern Zwecken dienen.

 

Ich verstehe nicht, dass die Kirchenbehörden bei Anstellungsverträgen mit Pfarrern nicht ein Minimalpflichtpensum Religionsunterricht zur Bedingung machen. Pfarrherren, die nicht mindestens vier Wochenlektionen unterrichten, dürften mit höchstens mit 75 %-Anstellun-gen entlöhnt werden. Begründung: Religion ist in erster Linie Beziehung. Diese muss bereits früh beginnen. Die jüngsten Ansprechpartner sind Kinder. Anderseits ist der Verzicht der Pfarrer auf Religionsunterricht eine Kostenfrage, immer mehr weltliche Hilfskräfte müssen diese Aufgaben übernehmen.

 

Verschwunden sind weitgehend auch die Vikare und  Kapläne an der Seite der Pfarrer. Da-gegen werden Diakone, Pastoralassistenten, Katechetinnen und Katecheten angestellt. Zu wenig genutzt wird der Freiwilligeneinsatz von Laien: Frauen und Männer, die das Pfarrei-leben mittragen und mitgestalten.

 

Eine weitere Sorge bereitet der neue Lehrplan, der mit dem Fach „Ethik“ den traditio-nellen Religionsstunden das Wasser abgraben. Weltliche Lehrpersonen können mit Schnellbleiche-Weiterbildungskursen für das neue Fach vorbereitet werden. Diese „Entlastung“ für Katechetinnen und Katecheten ist ein weiterer Abbau der kirchlichen Ein-flussnahme auf die Schulen.

 

Mit ausserordentlichem Bedauern beobachte ich wie das Leben in den Pfarreien im Sink-flug begriffen ist… und den meisten Leuten ist das schnuppe. Diese Entwicklung wird bald einmal die Existenz politischer Kirchgemeinden in Frage stellen, weil der Apparat einfach zu teuer wird. Dabei böte das duale System eine wertvolle Balance:  einerseits kirchliche Hierarchie nach Codex und anderseits die gesetzlich verankerte politische Körperschaft und demokratische Mitsprache ein schweizerischer Modus.

 

Schwerwiegend halte ich den Rückzug unserer christlichen Kultur unter dem Motto der Menschenrechte, die immer mehr Rücksichtnahme der Schulen für islamische Glaubens-auffassungen verlangt. Glaubensfreiheit will die freie Ausübung von Religionen und Kon-fessionen garantieren… aber nicht aufheben. Ist man fremdenfeindlich, wenn man die Gleichgültigkeit und Laissez-faire-Mentalität unserer eigenen christlichen Bevölkerung an-prangert, wir stünden nicht mehr zu unserer eigenen Kultur?

 

Integration von Einwanderern wird oft fälschlicherweise als Übernahme unserer Mentalität verstanden. Islamen müssen nicht Christen werden. Nein,  es soll jeder nach seiner Façon selig werden und seinen Glauben ausüben können; aber sie haben unsere christliche Kultur zu respektieren, wie auch wir Islam oder andere Weltanschauungen respektieren. Die Kritik richtet sich nicht an unsere Zuzüger, sondern an uns selber: Wir sind nicht mehr bereit zu unserer Kultur zu stehen und dafür den Respekt zu verlangen. Dies müsste meines Ermessens der Ansatz für alle Immigrationspolitik sein. Human sein heisst nicht, seine eigene Kultur verleugnen oder vernachlässigen, sondern aus der eigenen Stärke menschlich handeln. Gastfreundschaft ist ein Geben, Gastfreundschaft annehmen ist ein Nehmen. Aus Gastfreundschaft kann Partnerschaft und definitive Aufnahme als Mitbürgerin oder Mitbürger werden, die ja gesetzlich geregelt und an bestimmte Bedingungen gebun-den ist. Erwachsen Einheimischen mehr Nachteile und einengende Rücksichtnahmen kehrt sich Gastfreundschaft in Widerwillen oder gar Hass.

Wieder mal gelte: "Quid quid agis, prudenter agas et respice finem." ("Was immer du tust, handle klug und bedenke das Ende".

 

*                 *                 *

Weltmeisterschaften in London: Ich bin immer wieder erstaunt und voller Bewunderung, wie viele Schweizer Sportlerinnen und Sportler die Hürde zur Teilnahme an der WM schaffen. Wer im Final einen fünften Platz erreicht, ist der fünftbeste der Welt!

 

Statt sich darüber zu freuen, hört man das Weheklagen über die nicht erreichten Medaillen-plätze. Zuerst jubelt man die Sportlerinnen und Sportler in den Vorläufen hoch, heizt in den Medien die Erwartungen der Zuschauer, Hörer oder Leser an, auch wenn sie in den Vorläu-fen noch knapp die nächsten Viertel- oder Halbfinal erreichen oder gar noch als „Lucky Looser“ Glück haben und führt sie dann in Interviews vor mit dummen Fragen „Warum haben Sie nicht gewonnen?“ und meist noch mit einer Wiederholung des „Misserfolgs“.

 

Wer an einer Weltmeisterschaft teilnehmen darf, hat vorher bewiesen, dass er das Zutritts-limit erreicht hat. Schon das ist erfreulich. Leider sind wir so verwöhnt, dass nur noch Freude aufkommt, wenn Medaillenränge erreicht werden.

 

Beachtlich sind auch die Regieleistungen von Live-Übertragungen, die ständig die Schau-plätze wechseln müssen und für den TV-Konsumenten die aktuellsten Szenen heraus-picken und spannende „Sport“-Abende schaffen.

 

*                   *               *

Markus Kühnis, langjähriger Hauptorganist in der Hilariuskirche Näfels, seit vielen Jahren Leiter der Musikschule Emmen und Konzertorganist auf der ganzen Welt, ist mit von der Partie am Donnerstag, 28. September 2017, 19:30 Uhr im KKL Luzern bei „Gala der Volks-musik“. Die Dorfspatzen von Oberägeri, die Hot Dixie Roots, das Alphorn-Trio Treibhorn und das Engelchörli Appenzell treten auf. Die Moderation obliegt Nicolas Senn, der auch als Meister-Hackbrettler bekannt ist. "Markus Kühnis" – so das Programm – "lässt dazu die grosse KKL-Orgel mit virtuosen Märschen und volkstümlichen Melodien in ihrer reichen Klangfarbenpracht erstrahlen."

 

Siehe auch: Obrasso Classic Events, Postfach 2637, 6002 Luzern

                     041 – 361 62 62 oder info@obrassoconcerts.ch

 Homepage: www.obrassoconcerts.ch

 

*                  *              *

Zur Frage des Religionsunterrichts sei diesmal mit leicht abgeänderter Gretchenfrage gelimerickt (frei nach Goethes Faust, Vers 3415). Ins Tagebuch der kirchlichen Anstellungsbehörden:

 

Wie hast du’s mit der Religion?

Ich glaub‘ du hältst nicht Vieles davon!

Der Pfarrer dann schreit:

Ich hab‘ keine Zeit!

Die Katecheten machen‘s dann schon!                                Fridolin Näfelser

 

Quelle: http://kirchensite.de/aktuelles/kirche-heute-karikaturen
Quelle: http://kirchensite.de/aktuelles/kirche-heute-karikaturen

Druckplatte zu diesem Stich aus dem 17. Jahrhundert erhalten. Radierung M. Merian. (siehe unten)
Druckplatte zu diesem Stich aus dem 17. Jahrhundert erhalten. Radierung M. Merian. (siehe unten)

 

Glarner Mosaik 20. Juli 2017 / 30

 

Erschienen:

-Radio Maria Programm August 2017

  u.a. mit Beiträgen von

  Br. Paul Zahner OFM  Fr 11. Aug. 2017, 22.40 h: Die Mystik der hl. Klara von  Assisi.

  Br. Gottfried Egger OFM Di 15. Aug. 2017, 14 h: Der hl. Franziskus und seine hl. Stätten.

  Br. Paul Zahner OFM Di 22. Aug. 2017, 14 h: Vier Dienerinnen berichten vom Leben der

  hl. Elisabeth von Thüringen (4. Teil)

 

  7 Jahre Radio Maria, 3-tägige Reise mit Car 7. bis 9. September 2017 nach Brig

  (Gebetsabend), Saint Maurice (Messe, Barmherzigkeitsrosenkranz), Glis (Messe mit

  Generalvikar Richard Lehner), Visp (Messe)

  Auskünfte: 043 - 501 22 33. Kosten Fr. 450 pro Person.

 

Zugestellt erhalten:

- Verzeichnis Schweizer Kapuzinerprovinz 2016 - 2017, herausgegeben vom Provinzialat

  Redaktion Bruno Fäh, Luzern 2016 (Stand: 7. November 2016). 54 Seiten.

 

Im eigenen Archiv wieder entdeckt:

- Statuten des Dekanates Glarus, genehmigt von der Dekanatsversammlung am

  19. März 2003, unterzeichnet von Hans Mathis, Dekan, und P. Ljubo Leko OFM, Vize-
  
dekan, genehmigt durch Bischof Amédée Grab OSB, Chur am 1. Juli 2003, in Kraft seit

  1. Juli 2003. 22 Seiten.

 

- Gebete zur Fahrtsprozession, (bei den elf Gedenksteinen), Druck Glarner Volksblatt AG,

  ohne Jahr. 32 Seiten.

 

- Das Geläute als Zeichen im Ablauf eines Jahres. zusammengestellt und unterzeichnet

  von Alfred Böni-Gallati, Sigrist, Näfels 30. Januar 1975. (Vervielfältigung, 4 Seiten)

 

- Läutordnung der Pfarrkirche Näfels, vom Kirchenrat beschlossen am 13. Mai 1975,

  unterzeichnet von Manfred Mathis, Kirchenpräsident, und Erwin Müller, Aktuar.

  ging an: Pfarramt Näfels, Kaplanei Näfels, Sigrist Alfred Böni, Kapuzinerkloster und

  Gemeinderat Näfels. (6 Seiten)

 

- Aktennotiz von Albert Müller-Müller: Betzeitläuten ("Bättälüütä"). Kirchenratsbeschluss:

  Das Betzeitläuten, das bisher um 5 Uhr morgens gehalten wurde, wird künftighin ab

  1. Oktober 1965 jeweils auf 6 Uhr verschoben.

   (Glarner Volksblatt Nr. 224, Montag 27. September 1965)

   Siehe auch Albert Müller: Bräuche, Seite 242.

 

- Marti Hanspeter: Fürstendiener und Patriot: der Glarner Karl Müller-Friedberg als

  Beamter der Fürstäbte von St. Gallen, in: Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons

  Glarus, Band 70, Glarus 1999, Seiten 9-26.

 

Zugeeignet erhalten (mit Widmung):

- Kohlhof Joachim: Dummheit schützt, Notizen zur Ethik im Alltag, Shaker Media, Aachen

  2017. (194 Seiten)

 

- Kohlhof Joachim: Vom Nutzen der Werte. Im Guten heimisch werden. Ethische Wertvor-   

  stellungen in Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Wissenschaft, Via Nova, Petersberg

  2004. (188 Seiten)

 

Geschenkt erhalten: (siehe BIld oben)

- Alte Druckplatte: "Glarona Glaris",  Das alte Glarus im 17. Jahrhundert (1861 abgebrannt)

  Radierung von M. Merian. (aus dem Bestand der einst weltberühmten  Druckerei Benziger

  Einsiedeln)

 

*          *          *

Die Kantonspolizei Glarus hat erfolgreich zugeschlagen! Ein Drogenring von zehn Albanern im Alter zwischen 19 bis 51 Jahren und einem 55-jährigen Schweizer ist aufgeflogen.

 

Beschlagnahmt wurden

 

7 Kilogramm Heroin,

1,7 Kilogramm Streckmittel,

11 Gramm Kokain,

 

Marktwert: gegen eine Mio Schweizer Franken.

 

Vier Kilogramm Heroin und 19'000 Franken Bargeld wurden in einem Gastgewerbebetrieb in Glarus Nord beschlagnahmt, die restlichen 3 Kilogramm und das Streckmittel gefunden in einem Waldstück in Mollis. Die Beschuldigten hätten sich als Touristen oder Autohändler ausgegeben.

Einer von ihnen hielt sich wegen einer Einreisesperre illegal im Land auf. Drei befinden sich in Haft, drei wurden ausgeschafft, vier weitere sind zur Festnahme ausgeschrieben. Der Schweizer befinde sich auf freiem Fuss. Etwa so kam diese Neuigkeit über Radio, TV und Medien ins Haus.

 

Hinter diesem Coup der Glarner Kantonspolizei muss viel und aufwendige Sorgfaltsarbeit

stecken; denn nach den Medienmeldungen seien bereits seit anfangs 2016 Ermittlungen geführt worden. Als gewöhnlicher Bürger und weit vom Schuss der Drogenszene nimmt man diese Polizeiarbeit kaum wahr. Einerseits muss sich ja der Drogenhandel im Dunkeln abwickeln, anderseits ist die Polizei auf Diskretion und Geheimhaltung angewiesen, wenn sie erfolgreich sein möchte.

Die Kapo ist für ihren Erfolg zu beglückwünschen. Sie setzt nicht nur ein Zeichen ihrer eigenen Kompetenz, sondern bringt zum Ausdruck, dass das Glarnerland ein schwieriges Gelände für Drogendealer sein soll. Wer im Glarnerland dealt, könnte erwischt werden.

 

Die Diskussion um Drogenkonsum ist eh eine schwierige. Einerseits sind da die Erkenntnis-se über die krankmachenden und teils tödlichen Wirkungen gewisser Drogen, anderseits

fehlt ausreichendes Wissen um die Ursachen der Drogensucht und dadurch ist der  Hand-lungsspielraum in der Drogenprävention zu gering. Wieder anders verlaufen jene Diskus-sion, die sich für eine Legalisierung der Drogen und für die freie Entscheidung der Men-schen aussprechen. Schliesslich wären die Selbstzerstörungstendenzen in unserer moder-nen Gesellschaft überhaupt, die weit über die Drogenszene hinaus reichen, zu untersuchen und zu hinterfragen. Die Themen reichen von der Luftverschmutzung, Wasserverschmut-zung, der ungesunden Ernährung, des Nikotin- und Alkoholkonsums, bis zu allen Umwelt-schutzfragen und der globalen Klimaerwärmung, der Gefährdung durch Radioaktivität, aber viel näher und unmittelbarer durch den Elektrosmog in unseren Häusern und den Strahlun-gen der vielen Geräte, die unser Leben so komfortabel und vielseitig machen.

 

Vor dieser Szene ist die Drogenwelt ein Krankheitssymptom unserer Gesellschaft. Wer Protokolle aus den 17. Jahrhundert liest, begegnet den Behörden als Sittenwächter, die massiv in das Gesellschaftsleben eingreifen. Der Einfluss des Dorfpfarrers, der Lehrer, der Behörden in den Gemeinden und der sozialen Kontrolle innerhalb der Bevölkerung über-haupt, weil jeder noch jeden im Dorf kannte und beobachtete, sind verschwunden. Teils zu recht, weil die Erziehung mit Prügeln und Unterdrücken, als organisierte Willkür und Macht

der Würde des einzelnen kaum Raum liessen. Mit der Wende zur antiautoritären Erziehung in der Mitte des letzten Jahrhunderts kippte das Moralverhalten aber in eine unbegrenzte Freiheit und zum Gegenteil von Zucht und Ordnung. Die unter dem Namen Neoliberalismus sich verbreitende Toleranz und ein aufsteigender Wohlstand förderten das  Empfinden für ein Denken und Handeln, in dem alles möglich und alles erlaubt war, unreflektiert, ob es auch gut für Leib und Leben, Mensch, Tier und Umwelt sei. Die Konzentration auf lediglich ökonomisches Erfolgsdenken liess die Gesamtheit der Lebensqualität in den Hintergrund

treten.

Nicht zu unterschätzen ist aber anderseits die durch die gesprengten Grenzen der Freiheit mögliche Entwicklung in verschiedensten Bereichen der Wirtschaft, Wissenschaft und For- schung. Wir leben heute in einem El Dorado an Komfort, medizinischer Kunst, sozialer Ab-sicherungen, Mobilität und Freizeitgestaltung und vergessen darob, dass menschliches Leben biologisch begrenzt bleibt und nicht ewig währt, und dass gewisse Spielregeln ein-gehalten werden müssen, wenn das menschliche Zusammenleben in Eintracht, Frieden und Gerechtigkeit für alle möglich sein soll.

 

So gesehen ist der Coup der Glarner Kapo eine lobenswerte Leistung, aber doch nur ein Tropfen auf einen heissen Stein. Wir alle müssen zu den geäusserten Idealen beitragen und können unser alle Schicksal nicht an eine zwar wohlorganisierte und tüchtige Kapo delegieren.

 

Ein Drogenring ist aufgeflogen

und Stoff aus dem Verkehr gezogen.

doch sind hier beim Dealen

nur elf von den vielen

gestellt, die auf der Welt betrogen.                        Fridolin Näfelser


1981 entstand das erschütternde und aufrüttelnde Filmwerk "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo", das die Drogentragik in Berlin sehr   drastisch in Szene setzte. (Foto: www.hdf.deutsches-filminstitut.de/cont_h_66_b.htm)
1981 entstand das erschütternde und aufrüttelnde Filmwerk "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo", das die Drogentragik in Berlin sehr drastisch in Szene setzte. (Foto: www.hdf.deutsches-filminstitut.de/cont_h_66_b.htm)

Glarner Mosaik 20. Juli 2017 /  29

 

Erschienen:

- ITE, Das Magazin der Schweizer Kapuziner, Ausgabe 3 / Juli 2017, 46 Seiten

 

- Beat Baumgartner: „Die Missionare haben mir den Blick für die Welt geöffnet“, in: ITE, Juli 2017, Seite 38 f. (Ein Bericht über die Arbeit des Näfelser Kapuziners Werner Gallati, Kapuzinerkloster Olten, Missionsprokura)

 

- Luther, wie er lebte, leibte und starb, Das andere ultimative Gesicht zum Lutherjahr, herausgegeben von Paulus Deusedit, Gotthard Media, Goldau 84 Seiten

 

- Laupper-Immoos Hans: Geschichte der Familie Laupper von Windisch im Kanton Aargau, Herkunft und Wandel, Kaltbrunn 2017

 

- forum netstal, 22. Jahrgang, Nr. 2017, 28 Seiten. Mit zahlreichen Beiträgen aus und über das Dorf Netstal

 

- Im Land des Herren, Franziskanische Zeitschrift für das Heilige Land, 71. Jahrgang,

Heft 2, 2017 mit Beiträgen von Br. Gottfried Egger OFM, Guardian Kloster Näfels

 

*           *           *

 

Telesüdostschweiz (Glarus) bringt Beiträge zu „500 Jahre Reformation“.

Sara Good produziert diese Beiträge selbständig. (Regie, Redaktion, Aufnahmen, Inter-views, Schnitt).

 

Ihre Koordinaten:

 

Südostschweiz Zeitung Radio TV Online
Zwinglistrasse 6
CH-8750 Glarus
Tel.  
+41 55 645 37 81
Fax +41 81 255 57 00
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www.suedostschweiz.ch/tv
www.somedia.ch
____________________________________

 

Die Beiträge sind abrufbar unter :

 

https://www.suedostschweiz.ch/sendungen/suedostschweiz-informiert

 

mit Angabe des Sendedatums 17. Juli, 18. Juli , 19 Juli 2017

 

*               *               *

Hintergrundinfos zum Beitrag über das Kloster Näfels

 

Seit 1986 haben – nach dem Wegzug der Kapuziner – Franziskaner das Kloster in Näfels übernommen, von 1998-2004 renoviert und belebt. (Einer der erwähnten Beiträge zur Reformation von Telesüdostschweiz hat die Rolle des Kloster bei der Reformation zum Inhalt).

 

Auf dem  Burghügel, wo sich das Kloster befindet, war bis 1351 die Burg der Vögte und Säckingischen Ministerialen. Damals wurde der amtierende Vogt vertrieben, die Burg ge-schleift und der Vogt, als er zurückkehrte, um die Burgruine zurückerobern, auf dem Rauti-feld erschlagen.

 

Als die Reformation als gewaltige Welle Europa überrollt hatte, beschloss die römische Kirche am Konzil von Trient 1545-63 eine Gegenreformation zu starten.

 

U.a. mit Remissionierungen durch Kapuziner und Jesuiten. Schon vor dem Konzil, ab 1535, fassten die Kapuziner im Tessin Fuss.

 

Es entstanden Klöster:

 

1535 Bigorio

1565 Sorengo-Lugano

1602 Locarno

1607 Faido

1619 Mendrisio

1683 Hospiz auf dem Gotthardpass.

 

Diese Klöster unterstanden der Ordensprovinz Mailand und wurden er später schweizerisch eingeteilt.

 

Nördlich der Alpen war die Innerschweiz Ausgangspunkt für die Reformanstrengungen. Gallionsfigur war Erzbischof Karl Borromäus (sein Bild ist auf dem Johannesaltar der Hila-riuskirche Näfels verewigt) der in dieser Sache mehrere Schweizerreisen machte. Kapu-zinerklöster schossen reihenweise aus dem Boden und wurden praktisch alle nach dem gleichen Grundmuster und Aussehen erbaut. Heute würde man sagen die „corporate identity“, das gleiche Erscheinungbild, sei konsequent durchgezogen worden.

 

Es entstanden:

1581 Altdorf

1582 Stans

1583 Luzern

1585 Schwyz

1587 Appenzell

1588 Baden und Solothurn

1589 wurde die Schweizer Kapuzinerprovinz in Luzern festgelegt.

1591 und 1599 Freiburg im Breisgau

1595 Zug und Frauenfeld

1596 Rheinfelden

1602 Rapperswil

1605 Sursee

1609 Freiburg

1610 Saint-Maurice

1617 Bremgarten

1623 Chur

1626 Delsberg

1631 Sitten

1642 Sarnen

1646 Olten

1651 Mels und Laufenburg

1653 Wil

1655 Schüpfheim, Pruntrut und Arth

1665 Bulle

1672 Dornach

1674 Näfels

1686 Zizers

1688 Andermatt

1696 Le Landeron

1699 Untervaz

1715 Rigi-Klösterli

1729 Romont

1735 Realp

1740 Ernen

1767 Saint-Maurice

1899 Pardisla

1908 Landquart

1922 Delsberg

1939 Zürich und Rigi-Kaltbad

1944 Brig

1945 Spiez

1949 Baden

1950 St. Gallen

1954 Bremgarten und Genf

 

1962 erreichte die Schweizer Kapuzinerprovinz mit 820 Mitgliedern ihren Höchststand.

 

Dann setzte die Talfahrt ein. Nachwuchsmangel, Austritte, Eingliederung von Missionaren in andere Provinzen in Übersee und Afrika führten zu einer Überalterung und Klosteraufhebungen.

 

2006 waren in 24 Niederlassungen noch 234 Mitglieder.

2017 weist das Mitgliederverzeichnis noch 150 Brüder der Schweizer Provinz und 13

          aus anderen Provinzen aus (Franziskuskalender 2018).

 

Näfels wurde 1986 aufgegeben, nachdem bereits 1984, die 1831 gegründete Klosterschule geschlossen worden war.

 

Es ist ein Glücksfall, dass das Kloster Näfels seit 1986 im franziskanischen Geist weitergeführt wird und Näfels weiter „Klosterdorf“ bleibt. Freilich wäre es wünschenswert, wenn sich die Tätigkeit der Franziskaner, die mit sehr vielfältigen Aufgaben betraut sind, noch etwas intensiver auf die lokale Region konzentriert würde und dass „Männer in der braunen Kutte“ öfters zum Erscheinungsbild des Dorfes und der Gegend gehören könnten.

 

Auf einem Faltprospekt „Die Franziskaner in Österreich, Südtirol und der Schweiz“ ist das Prozedere zum Eintritt in die Ordensgemeinschaft wie folgt beschrieben:

 

 

1. Kandidatur: (etwa zwei Monate)

Nach erster Kontaktaufnahme und des gegenseitigen Kennenlernens und gemeinsamen Hörens auf Gottes Ruf folgt eine Zeit des Mitlebens in einem unserer Klöster.

 

2. Postulat: (1 Jahr)

Weiteres Hineinwachsen in die Bruderschaft und in die Spiritualtät des Heiligen Franziskus durch geteiltes Leben, Beten und Arbeiten.

 

3. Noviziat: (1 Jahr)

Nach der Feier der Einkleidung (in den Franziskaner Habit) begeben sich die Novizen in ein Jahr der Einübung und Vertiefung aller Aspekte des Franziskaner-Seins. Dazu gehört auch ein Praktikum in einer sozialen Einrichtung.

 

4. Juniorat: (5-8 Jahre)

Es folgen Jahre der konkreten persönlichen Ausbildung (je nachdem: Beruf, Studium, Kurse, Praktika usw.). Die Ordensversprechen (Armut, Ehelosigkeit, Gehorsam) werden hier noch für eine begrenzte Zeit abgelegt.

 

5. Ewige Profess:

Nun werden in feierlicher Form die Ordensversprechen auf Lebenszeit abgelegt.

 

Weitere Infos: siehe www.franziskaner.ch oder www.franziskaner.at

 

 

Diesmal sei der Wochenlimerick den Franziskanern gewidmet:

 

Gehorsam, und eh’los und arm,

mit Kutte im Sommer gar warm,

den Strick um den Bauch,

doch leben sie auch

sehr fröhlich und fromm und mit Charme.                       Fridolin Näfelser

 

Etwas eigenwillige Darstellung auf einer Spielwaren Firma unter dem titel "Franziskaner", siehe www.reimann.de
Etwas eigenwillige Darstellung auf einer Spielwaren Firma unter dem titel "Franziskaner", siehe www.reimann.de

Glarner Mosaik 13. Juli 2917 / 28

 

Erschienen:
- Newsletter 2/ 2017 Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung TA-SWISS, Thematik: Was meins ist, ist deins – Sharing Economy, 4 Seiten.

 

- suisseeurope, Edition IV /2917 Juli Normalisierung der Beziehungen Schweiz-EU, 9 Seiten.

 

-Flyer / Rundschreiben GEO Data Glarus AG, Amtliche Bekanntmachung – Information, Information über die Durchführung der Periodischen Nachführung (PNF) in der Gemeinde Glarus Nord.  Die Aktualität der Daten der amtlichen Vermessung in Bezug auf die Bodenbedeckung (Gebäude und Anlagen. Strassen Wege etc.) und Einzelobjekte in der gesamten Gemeinde Glarus Nord überprüft. Das Rundschreiben wird in alle Haushaltungen verteilt, weil eine vorgängige Information der betroffenen Grundeigentümer über den Zeitpunkt der Feldarbeiten nicht möglich ist.

 

*                 *              *

 

Aufsehen erregen in diesen Tagen die Medienmeldungen über die Verurteilung eines Glarner Bürgers wegen Rassendiskriminierung. Dem Tagesanzeiger vom 13. Juli 2017 ist aus dem „Strafbefehl“ folgendes Urteil zu entnehmen:

 

In Anwendung von Art. 42ff. StGB sowie Art. 352ff. und Art. 422 StGB wird erkannt:

 

1. H.R.G. ist schuldig der Rassendiskriminierung im Sinne von Art 261bis  Abs. 4 StGB.

 

2. Die beschuldigte Person wird bestraft mit einer Geldstrafe von 20 Tagessätzen zu je

    CHF 80.00, bedingt aufgeschoben bei einer Probezeit von 2 Jahren.

 

3. Die beschuldigte Person wird zudem bestraft mit einer Busse von CHF 500.00. Bei

    schuldhafter Nichtbezahlung tritt an Stelle der Busse eine Ersatzfreiheitsstrafe von

    5 Tagen.

 

4. Die Kosten des Verfahrens werden der beschuldigten Person auferlegt.“

 

 Der unter Ziffer 1 zitierte Artikel im Strafgesetzbuch lautet:

Art. 261bis Rassendiskriminierung

 

1Wer öffentlich gegen eine Person oder eine Gruppe von Personen wegen ihrer Rasse, Ethnie oder Religion zu Hass oder Diskriminierung aufruft,

 2wer öffentlich Ideologien verbreitet, die auf die systematische Herabsetzung oder Verleumdung der Angehörigen einer Rasse, Ethnie oder Religion gerichtet sind,

3wer mit dem gleichen Ziel Propagandaaktionen organisiert, fördert oder daran teilnimmt,

 4wer öffentlich durch Wort, Schrift, Bild, Gebärden, Tätlichkeiten oder in anderer Weise eine Person oder eine Gruppe von Personen wegen ihrer Rasse, Ethnie oder Religion in einer gegen die Menschenwürde verstossenden Weise herabsetzt oder diskriminiert oder aus einem dieser Gründe Völkermord oder andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit leugnet, gröblich verharmlost oder zu rechtfertigen sucht,

 5wer eine von ihm angebotene Leistung, die für die Allgemeinheit bestimmt ist, einer Person oder einer Gruppe von Personen wegen ihrer Rasse, Ethnie oder Religion verweigert,

 wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.

 

1 Eingefügt durch Art. 1 des BG vom 18. Juni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 2887; BBl 1992 III 269).

 

Aus dem Bericht des Tagesanzeigers geht nicht genau hervor, welche Aussage oder Äus-serung des Bestraften für den Strafbefehl den Ausschlag gab. Zu entnehmen ist aber, dass in einer Filmsequenz der SRF Sendung „Inside Bundeshaus“ gesagt worden sei.

„Ezt chunnt wider äini. So-nä-Schtammeshäuptling“… Die ganze Aussage und der volle Wortlaut gehen aus der Medienmeldung nicht hervor. Hingegen kann man sich die Sen-dung ansehen, was der amtierende Staatsanwalt gewiss minutiös getan haben dürfte. Die Filmsequenz dauert von der Minute 27:10 bis 29:36.

 

Der Staatsanwalt ist offenbar zur Überzeugung gelangt, dass die Aussagen von H.R.G. gegen das Rassismusgesetz verstossen haben und erliess den obigen Strafbefehl. Wie dieser zustande gekommen ist, müsste dem ganzen Protokoll entnommen werden, worin ja in der Regel minutiös erwogen, abgewogen und mit dem Strafgesetz verglichen wird.

 

Kommentar:

Wer dieses Geschehnis in den Medien vernimmt und sich die Szene im Volksgarten, der ja laut und leise im Kantonshauptort bereits als „Schwarzwald“ bezeichnet wird, am Fernse-hen über Podcast angesehen hat, fragt sich, wo die Grenze zwischen Meinungsäusse-rungsfrei-heit und Rassendiskriminierung liegt. Es wäre auch zu untersuchen, wie die Mel-dung über den „Strafbefehl“ bei den Medienkonsumenten ankommt. Wohl vorteilhaft und notwendig wäre, die Einschätzung der Rassendiskriminierung im vorliegenden Fall so zu kommunizieren,  dass wir gewöhnlichen Leute, die ja keine studierten Juristen sind,  nach-vollziehen können, wie und warum hier ein strafbares Verhalten vorliegt.

 

An den Stammtischen geht es nun los: Die einen stellen lautstark die Staatsanwaltschaft in Frage, die andern je nach politischer Herkunft fahren über den Bestraften und den ebenfalls in der Sendung beteiligten Sohn her und die Dritten zählen Gegenbeispiele von verurteilten oder nicht verurteilten Ausländern auf. Das erfolgt sehr emotionell. Unmut wird laut und erinnert an die derzeitig oft gehörte Bezeichnung von „Wutbürgern“.

 

Dergestalt können aus einem „Strafbefehl“ ein „umstrittenes Urteil“, schliesslich Entrüstung und gar Wut und Hass entstehen, die der derzeit schwierigen Situation der Flüchtlings-einwanderung ganz und gar nicht dienlich sind, die Atmosphäre vergiften und die Autorität der staatlichen Institutionen wie Regierung, Parlament und Gerichte untergraben.

 

Nicht ganz unschuldig sind daran auch die Medien, die – je nach Darstellung – die be-schriebene Stimmung noch verstärken. Die Diskussion über die Rolle der Medien ist ja ein Dauerbrenner. Lautstark wurde moniert, die Krawalle und Randalierereien rund um dem G20-Gipfel in Hamburg seien breiter und intensiver dargestellt worden, als die Bericht-erstattung über den G20-Gipfel selber. Oder eher im kleineren Format: Der verletzungsbe-dingte Ausfall des prominenten Starschwingers Sempach bei letztsonntäglichem Schwin-gen wurden exponierter dargestellt als die Sieger.

 

 

  Das mulmige Gefühl,

  dass heute die Opfer zu Tätern werden,

  dass wer sich als Opfer fühlt und etwas Missliebiges versucht aufzudecken und zu    

  kritisieren, selber zum Täter wird und

  dass anderseits Täter zu Opfern werden und entsprechend geschont werden, macht   

  stimmungsmässig die Runde.

 

Der mögliche Vertrauensverlust der staatlichen Einrichtungen ist ungut. Ja, unreflektierte Entrüstung, Wut und Hass können die Reagierenden selber zu straffälligen Tätern machen.

 

In der Berufsschule Ziegelbrücke diskutierten Berufsschüler: „Wenn ich dich als „Sau-Jugo“ beschimpfe, kann ich dafür eingeklagt werden. Betitelst du mich als „Sau-Schweizer“ gehst du straflos aus.“  Diese Diskrepanz enthält Zündstoff, der das Zusammenleben vergiftet.

 

Bundesrat Ueli Maurer sagte einmal ironisch: „Wenn ich „Neger“ sage, habe ich die Medien.“ Die Verletzung der political correctness gerät in einen Graubereich und schützt nicht nur Schützenswertes.

 

Man darf ja heute auch keine „Möhrenköpfe“ mehr essen, nur noch „Schaumschokolade“. Und sonst ist man, wie ein früheres, heute nicht mehr statthaftes Proverb sagt, „der Neger“!

 

 

Pass auf, wenn du so einfach sagst,

was du halt nicht so leiden magst,

vielleicht kommt halt

der Staatsanwalt

und straft dich, dass du nichts mehr wagst.                                   Fridolin Näfelser

 


Glarner Mosaik 7.7.17 /27 - Kleinste Wirtin der Welt wird 80!

 

Olga Jutzeler, geboren am 7. Juli 1937, Wirtin zum "Rössli" beim Fahrtsplatz Näfels. Bild: www.suedostschweiz.ch/leben/2016-12-06/79-jahre-und-132-zentimeter
Olga Jutzeler, geboren am 7. Juli 1937, Wirtin zum "Rössli" beim Fahrtsplatz Näfels. Bild: www.suedostschweiz.ch/leben/2016-12-06/79-jahre-und-132-zentimeter

Olga Jutzeler, im Volksmund einfach "Olgäli" wird heute 80! Sie misst lediglich 1 m 32 cm und führt seit vielen Jahren das währschafte Restaurant am Fahrtsplatz, das schon ihre Eltern jahrzehntelang geführt und gleichzeitig eine Dorfmetzgerei betrieben hatten. Das "Rössli" liegt am Fuss des "Fahrtsplatzes", wo der sechste Gedenkstein (von elf) steht und wo jeweils an der "Näfelser Fahrt" der Fahrtsbrief verlesen und jährlich abwechselnd ein reformierter und katholischer Geistliche die Fahrtspredigt hält.

 

Olga ist die älteste Tochter der Familie Beda und Olga Jutzeler-Frick, ihr folgen sechs Brüder Beda, Peter, Paul, Hans, Bruno und Werner. Nach dem Tod ihrer Mutter Olga führt sie das "Rössli" kontinuierlich weiter.

 

Heute ist im "Rössli" Rambazamba und aus Anlass ihres Geburtstages "open house". Stammgäste, Freunde und Bekannte und ihre Brüder mit ihren Familien sind zu Gast, um im gewohnt volkstümlichen heiteren Stil mir ihr Geburtstag zu feiern. Bekannte Musiker, auch der Schauspieler Herbert Leiser sind mit von der Partie. Musikalischen Auftritten fol-gen kleine Reden und Gratulationen. Ein Filmteam filmte und fotografierte eifrig mit dem Ziel post festum einen Dok-Film zu produzieren. Angeblich soll der heitere Geburtstags-betrieb bis morgens halb vier gedauert haben!

 

Mich verbinden mit dem "Rössli" von Klein auf Erinnerungen. Vom Hörensagen weiss ich, dass unser Taufmahl (mein Cousin Josef Landolt und ich waren am Ostersonntag in Näfels getauft worden) im "Rössli" eingenommen wurde.  Als Silvester-Scheller-Knaben erhielten wir von Vater Beda Jutzeler, jeweils ein "Wuurschtredli". Später war die Einkehr im "Rössli"

jeweils an der "Näfelser Fahrt" und am "Oberseemarkt" ein Muss. Jeweils am Nachmittag des Oberseemarktes mit Viehausstellung fanden im "Rössli"-Saal eine traditionelle Gemein-derats-Sitzung mit Alpvergebung und anschliessendem Nachtessen sowie Tanz und Unter-haltung statt. Im "Rösslisaal" waren Alpganten (Vergabe der Heuteile im Oberseetal), Holz-ganten (Vergabe von "Holzteilen"), aber auch Vereinsversammlungen, Filmabende und Vor-träge. Während vieler Jahre hatten die Fridlenen des Kantons Glarus hier jeweils am Frid-listag, 6. März, ihren "Fridlitreff", zu dem der Bruder von Olgy, Metzgermeister Peter, einen speziellen "Fridlischüblig" herstellte.

 

Als kleine Hommage an "Olgy, die kleinste Wirtin der Welt" musste ich ihr heute eine Blitz-aufwartung machen mit folgendem, mehr oder weniger aus dem Ärmel geschüttleten  Wortlaut:

 

 

Bildergebnis für 80. geburtstag lorbeerkranz

 

Hoch lebe das Geburtstagkindlein Olga

 

vom frischen Rautibach und nicht der Wolga!

 

 

Im „Rössli“ hier in Chropflikon (1),

am Fahrtsplatz, ja, ihr wisst ja schon,

steht eine altbekannte Beiz,

mit einem ganz besondern Reiz!

 

Die kleinste Wirtin von der Welt,

 verkauft dort Bier und Wein für Geld.

 Ist aufgestellt und allzeit froh,

fast wie der Frosch im Haferstroh!

 

Man trifft sich dort für einen Jass

 und hat bei guten Karten Spass.

 Brissagos werden dort geraucht,

Zundhölzli noch dazu gebraucht.

 

Von Zeit zu Zeit erscheinen stramm

nur Allerbeste dort zum Stamm,

dann wird zu aller Nutz und Frommen

 fast jedermann dort durchgenommen.

 

Berühmt und noch in aller Munde

ist dort so manche Stammtischrunde.

 Denn meistens kam noch vor halb drei

 ja, beizenrundend Polizei.

 

Beginnend dann mit „Gott zum Grusse!“

verteilten Polizisten Busse (2).

 Dann ging die Fete fröhlich weiter.

Bald wurde auch der Morgen heiter!

 

Besonders voll war’s an der „Fahrt“!

Dann wurden Würste nicht gespart.

Und von der Predigt ganz ergriffen,

kam'n viele her, um hier zu schiffen.

 

Wo unterm Jahr recht viel geparkt,

 ist dann im Herbst hier Vieh und Markt.

Dann kommen viele Knecht‘ und Bauern,

 um auf den Kaffi Lutz zu lauern.

 

Berühmt ist auch der Rössli-Saal,

wo jeweils und auch sintemal,

der Näfelser Gemeinderat

zur Sitzung meist zusammentrat (3).

 

Die Alpvergabe war dann auch

ein lang gepflegter alter Brauch.

Da frassen Räte Teller kahler

auf Kosten aller Steuerzahler.

 

Dann schwangen sie dann ihren Ranzen

 im Saale vor sich her beim Tanzen.

Und mancher jauchzte dann "Juhee!

Hier ist es schön, was wämmer meh!"

 

"In Hamburg sind die Nächte lang!"

so tönt es, wie schon mancher sang!

 Doch hier singt fröhlich mancher Sänger:

"Im Rössli sind die Nächte länger."

 

Heut feiern wir den Jahrestag,

der Wirtin, die ein jeder mag,

und wünschen künftig Stück für Stück

dir, liebe Olgi, recht viel Glück.

 

Ein Ankenballen wäre ranzig,

du bist ja heut‘ erst viermal zwanzig.

Wir wären alle nicht verwundert,

du würdest hier sogar noch hundert!

 

Drum lebe hoch, du liebe Olga,

am Fahrtsplatz und nicht an der Wolga

 Nun rufen wir zu dir halt eben:

Nun kurz und schnurz: Hoch sollst du leben!

 

Ä Furz i-g-Chuchi und ä Grüäz a-p-Bäsi!

Sehr häärzli – Fridli Oschterhäsi.

-y.

                     

                         Freitag, 7. Juli 2017                      

 

  

 

 

Anmerkungen:

(1)  Chropflikon = Übername für das Dorf Näfels,. Näfelser sind im Volksmund "Kröpfe".

(2)  Polizeistunde = die gesetzlich festgelegte Zeitlimite, wann die Wirtschaft geschlossen werden musste. Wer diese überschritt, musste eine Busse für "Überhöckeln" bezahlen. Polizisten machten unerwartet die Runde von Beizi zu Beiz und "büssten" die Gäste, die nach der "Polizeistunde"  noch angetroffen wurden. "Verlängerungen" konnten beim Gemeindepräsidenten im Voraus als Bewilligung eingeholt werden. Üblich  waren offiziellle "Verlängerungen" jeweils nach Gemeindeversammlungen.

(3)  Einmal im Jahr fand die Gemeinderatssitzung im "Rössli"-Saal statt. Anlass war der "Oberseemarkt" oder die "Viehausstellung" auf dem "Fahrtsplatz", wo in den ersten Oktobertagen (nachdem die Sennten von der Alp zurück und die Alpstäfel entleert waren), Vieh aufgetrieben, aufgestellt und prämiiert wurde. Die gut taxierten Kühe und Rinder erhielten ein "Breemi", eine Papierblume, die zwischen die Hörner befestigt öffentlich zeigte, wer an den "Kuh-MissWahlen" gepunktet hatte. Ein Traktandum der Ratsstizung war die Alpvergabe an Älpler. Übrlich war ein Gemeinderatsmahl und anschliessend Tanz und Unterhaltung (/"Puurächilbi").

 

Nach diesen für das "Rössli" typischen, ausgelassenen Sprüchen weise ich gerne auf die Bedeutung der in Näfels wohlgelittenen Familie Jutzeler hin. Um ein umfassendes Lebens-bild der Jutzeler-Familie zu dokumentieren, sei hier in lieber Erinnerung auch der Nachruf auf Mutter Olga Jutzeler beigefügt:

 

In memoriam

 

Näfels: Olga Jutzeler-Frick (1913-2001)

(aus der Südostschweiz vom 22. 3. 2001)

 

Eine einstige Institution ist nicht mehr. Frau Olga Jutzeler-Frick bleibt der älte-ren Generation als umsichtige „Rössli“-Wirtin, tüchtige Metzgersfrau und ihren Kin-dern als starke, hingebungsvolle Mutter in Erinnerung. Insgesamt weit über 50 Jahre ihres Lebens waren vom Gasthaus Rössli in Näfels, dem Gasthaus am Fusse des Fahrtsplatzes, bestimmt. Über 20 Jahre stand sie im Metzgerladen, und als Früchte der Liebe mit ihrem Gatten Beda schenkte sie sieben Kindern das Leben.

 

          Ihrem Naturell nach wirkte sie ruhig, unaufdringlich und nachdenklich, aber aufmerk-sam. Sie beobachtete lieber als sie sprach, sie tat, was getan werden musste, ohne lange zu fackeln. Das Leben dieser ungewöhnlichen Frau und Mutter begann am Palmsonntag, 16. März 1913 in Wetzikon/Kempten. Aufgewachsen ist sie aber in Wald ZH, wo sie die Volksschulen besuchte. Danach absolvierte sie die kaufmännische Berufslehre bei der Fir-ma Hunziker, mechanische Werkstätte, in Rüti ZH mit glänzendem Abschluss. Sie war akti-ves Mitglied des Stenographie-, Turn- und Sportvereins. Nach einjährigem Sprachaufent-halt in Lyon kehrte sie als kaufmännische Angestellte in ihren Lehrbetrieb zurück.

 

          1935 heiratete sie Beda Jutzeler. Sie wohnten in Dietikon. Von dort aus bildete er sich zum Metzgermeister aus, sie besuchte die Wirtefachschule. 1938 konnten sie die Metzgerei Rössli in Näfels in Pacht nehmen und vier Jahre später samt Restaurations-betrieb kaufen. Trotz Krise, Krieg und Geldmangel bauten sie gemeinsam eine Existenz auf und vermochten bis 1953 die ganze Liegenschaft sanieren.

 

          In der Zeitspanne von 1937 bis 1949 gebar sie eine muntere Schar von sieben Kin-dern. Olgi, Beda, Peter, Paul, Hans, Bruno und Werner. Ein schwerer Schicksalsschlag war die Erkrankung ihres Mannes an Multipler Sklerose. Er musste seinen Beruf aufgeben. Metzgerei und Gasthof mussten vorübergehend verpachtet werden.

 

          Mutter Jutzeler nahm ihren früheren kaufmännischen Beruf wieder auf und arbeitete bei der Publicitas Glarus. Im Herbst 1960 starb ihr Mann Beda. Doch bereits zwei Jahre zuvor hatte sie einen Neuanfang im Alleingang aufgenommen als sie 1958 mit Tochter Olga das Restaurant wieder übernahm, später unterstützt durch Schwägerin Rosa. 1963 stiegen blutjung die Söhne Peter und Paul ins Metzgereigeschäft ein und entwickelten es zur ge-fragten Metzg, die später Peter allein weiterführte. 1979 übergab sie den Gastbetrieb an ihre Tochter Olga. Sie arbeitete aber weiterhin entweder am Ladentisch der Metzg oder im Restaurant tatkräftig mit.

 

          Kniebeschwerden wegen schwerer Arthritis erforderten Operationen, von denen sie sich rasch wieder erholte. 1993 konnte sie mit einem gemütlichen Fest ihren 80. Geburtstag feiern. Leider ereilte sie zwei Jahre später ein Hirnschlag, sie wurde pflegebedürftig. 1996 folgte die Übersiedlung ins Alters- und Pflegeheim Letz. Dank vorzeitiger Pensionierung fand Sohn Peter Zeit, sie praktisch täglich zu besuchen und bei schönem Wetter mit dem Rollstuhl spazieren zu fahren.

 

          Trotz vieler Schicksalsschläge, Krankheiten und Belastungen, welche sie in grosser Ergebenheit ertrug, blieb sie stets eine innerlich frohe und unternehmungslustige Frau. Sie liebte die Musik, in ihrer Jugend das Zitherspiel. Ab den Sechzigerjahren bereiste die von Kindheit an an Geografie und Sprachen interessierte Frau Länder in Europa, Afrika, Ameri-ka und Asien. Aus diesen Reisen, die sie faszinierten, schöpfte sie neue Kraft. Mit Freude nahm sie Anteil an ihren Kindern und deren Familien und war stolz auf die sportlichen Er-folge von Peter, der an den olympischen Spielen in Tokio und Mexiko erfolgreich war, wie auch Sohn Bruno 1972 in München. Leider starb durch tragischen Unfall ihre bekannte En-kelin Daniela Jutzeler im Sommer 1994, die als Paraplegikerin an den Spielen in den Jah-ren 1988 in Seoul und 1992 in Barcelona zu sportlichen Medaillenehren gelangte.

 

          Nun konnte Olga Jutzeler-Frick nach 88 Jahren Aufopferung für Familie und Ge-schäft ihre Seele dem Schöpfer zurückgeben. Wir werden der tüchtigen Wirtin und lieben Mutter ein schönes Andenken bewahren.                                                Fridli Osterhazy 

Familie Jutzeler ca. 1958/59: v.l.n.r. Mutter Olga, Paul, Bruno, Werner, Hans, Peter, Vater Beda (schwer krank), Beda und Olgy. (Foto: Olgy Jutzerler)
Familie Jutzeler ca. 1958/59: v.l.n.r. Mutter Olga, Paul, Bruno, Werner, Hans, Peter, Vater Beda (schwer krank), Beda und Olgy. (Foto: Olgy Jutzerler)

Glarner Mosaik  6. Juli 2017 / 26

 

Erschienen:

 

- Senioren Plus Glarnerland Nr. 49 / Juni 2017: Thema: Seife, Suppe, Seelenheil, Beiträge: Andi Tschudi: Ziger, Textilien, Stühle… Schoggi und Seife;

 

- Eine saubere Sache, Schriftwechsel zwischen Mitarbeiter eines Londoner Hotels und einem ihrer Gäste; Heidi Aeberhard: Eine Frau, die in keine Schema passt; Wiliam Booth; Suppenland Schweiz: Knorr und Maggi; Einige europäische Seifensprichwörter; 20 Seiten.

 

- Radio Maria, Unser Monatsprogramm Juli 2017, 24 Seiten

Sendebeiträge von Br. Gottfried Egger OFM, Näfels: 4. Juli 22.40 h: Nachsendung: Hl. Ulrich, hl. Veronika Giuliani,  sel. Titus Brandsma; 17. Juli 14 Uhr: Drei Monatsheilige; 18. Juli: 14 Uhr: Der hl. Franziskus und seine heiligen Stätten. 19. Juli: 14 Uhr:  Dienerin Gottes Maria von Mörl: Auf dem Weg zur Seligsprechung; 26. Juli: 22.40 Uhr: Die Heiligen Joachim und Anna, Grosseltern Jesu. www.radiomaria.ch

 

- Karl Hensler: Ein Salve Regina für einen Mörder, Ein Kriminalroman auf sozialkritischem Hintergrund, united p.c.-Verlag 2017-06-30

 

- Glarner Handelskammer: Jahresbericht 2016

    

- Sommer 2017: Schwyz Y MAG Nr. 21, hgg. von Urs Durrer,  Amt für Wirtschaft, Schwyz

 

- IN info Die Informationsschrift der inländischen Mission Nr. 31/ Juni 2017, 14 Seiten

   

- bibel.tv, Programm Juli 2017, 52 Seiten

 

- europa forum lucerne: Die digitale Revolution, Wo steht Europa, was bewegt die Schweiz?, 13. November 2017, KKL Luzern, siehe auch: www. europaforum

 

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Traumwetter begleitet die letzten Tage. Sommerliche Hitze lädt zum Bade und frequentiert die Schwimmbäder. Die Schulferien im Kanton Glarus sind angebrochen. Die Schulhäuser stehen leer und still. Umso erfreulicher feiern die Gartenwirtschaften und Strassenkaffees. Dennoch sind in Näfels gleich zwei Restaurants, das Bahnhöfli mit der hübschen Garten-wirtschaft und das Bistro im Dorfzentrum als Strassenkaffee, beide haben für einige Tage Betriebsferien.

Sommerlich lockt das Oberseetal, aber auch im „Aeschen“ sind ein paar Tage Ferien angesagt.

 

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Von ungünstigem Wetter begleitet, war das  50-Jahr-Jubiläum des Gottesdienstplatzes auf dem Obersee-Staafel. Dank der Möglichkeit, das Festzelt des Einschellervereins Grosstal, Näfels, zu benutzen, am Vorabend war das Oberseefest mit Tanz und Unterhaltung, konn-ten sowohl der Festgottesdienst, als auch das Alpensegnen und das anschliessende Jubi-läumsfest im Trockenen stattfinden. Gegen 200 Personen frequentierten den vom Kirchen-rat und einem OK organisierten Anlass. Dies ist – angesichts der Witterung – als sehr guten Besuch zu werten. Ein Kompliment gehört den Organisatoren und allen, die zum denkwür-digen Anlass beigetragen haben.

 

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Auch in unserem kleinen Tal haben wir über die Medien den grossen Abgang des

„Nachkriegsgiganten“ Helmut Kohl (so der EU-Präsident der Kommissionen Jean Claude Juncker)  wahrgenommen. Sowohl die Abdankungsfeierlichkeiten in Strassbourg, der Ge-denkakt im Deutschen Bundestag, die letzte Reise durch Ludwigsburg und die Schifffahrt nach Speyer, als auch der dortige feierliche Gedenkgottesdienst waren eine Demonstration von Ehrerbietung, Würdigung und Gedenken an einen grossen Staatsmann, der Europä-ische Geschichte geschrieben hatte. Der „ewige Kanzler“ durchlief ein Wechselbad von Erfolg und Zustimmung wie auch der Häme und Kritik. Neben  Leistung, Ruhm und Ehre aber, drangen auch Töne der Familientragödie durch, die sich in der Nichtteilnahme der Söhne und deren Familien an den Trauerfeierlichkeiten manifestierten. Wieder erinnert wurde auch an den Freitod von Kohls Frau Hannelore.

 

Dank der Übertragungen am Fernsehen konnte man auch im Glarnerland an diesem beeindruckenden Ereignis teilhaben.

 

Helmut Kohl wurde am 3. April 1930 in Ludwigshafen am Rhein geboren. Er starb am 18. Juni 2017 in Oggersheim bei Ludwigshafen, ab 1999 hatte er in einer Wohnung in Berlin-Schmargendorf gelebt. Der „grosse Europäer“ war auch visuell eine imposante Gestalt von 1 Meter 93. Seine erste Ehefrau Hannelore Kohl-Renner, die mit ihm von 1960 bis 2001 verheiratet war und die Söhne Walter und Peter gebar, starb 68-jährig nach langer Krank-heit durch Freitod. Seine zweite Ehefrau Maike Kohl-Richter war mit ihm von 2008 bis 2017 verheiratet.

Gross und zahlreich ist die Literatur über ihn, der eine einmalige politische Karriere durch-lief. Er war Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz von 1969 bis 1976, Bundeskanzler von 1982 bis 1998, die bislang längste Amtszeit eines Deutschen Bundeskanzlers. Er galt als Kanzler der Wiedervereinigung Deutschlands (1989/90) und als Motor der europäischen Integration. Studiert hatte Kohl Jurisprudenz und Geschichte.

Helmut Kohl, Ministerpräsident Rheinland-Pfalz (1969-76) ; Bundeskanzler (1982-98). Geboren am 3. April 1930, gestorben am 18 Juni 2017, (Foto: LTO Legal Tribune Online, 8.12. 2016 Engelberg Reineke)
Helmut Kohl, Ministerpräsident Rheinland-Pfalz (1969-76) ; Bundeskanzler (1982-98). Geboren am 3. April 1930, gestorben am 18 Juni 2017, (Foto: LTO Legal Tribune Online, 8.12. 2016 Engelberg Reineke)

 

     Ein grosser Mann war Helmut Kohl

     Garant für Frieden, Einheit, Wohl,

     doch war auch umstritten

     er nicht nur bei Briten

     und viel Jahre Medien-Pol.                                                          Fridolin Näfelser

 


Glarner Mosaik 29. Juni 2017 / 25

 

Glarner Landeswallfahrt nach Maria Einsiedeln. Eindrucksvolle Wallfahrt am vergangenen Sonntag, 25. Juni 2017. Mehrere Cars mit Pilgern, Pilger über Schwändital-Wägital- Einsiedeln (acht an der Zahl), Pilger mit Car bis an den Fuss des Etzel, Fussmarsch über Etzel und Waldweg, vereinzelte Zugpilger. Die Präsenz zweier Regierungsratsmitglieder (Landammann Dr. Rolf Widmer und Landesstatthalter Dr. Andrea Bettiga), des Kantonal-kirchenrates (Präsident Dr. Stefan Müller), Vertreter der gemeindlcihen Kirchenräte, sieben Priester, ein Diakon. Die Landesfahnen und die Vortragekreuze der Kirchgemeinden. Hauptzelebrant Dekan-Stellvertreter P. Ljubo Leko OFM, Pfarrer Netstal. Predigt: der Glar-ner Stadtpfarrer Krzyszrof Glowala. 

 

Ein gemischter Chor kam nicht zu Stande; eine Bläsergruppe sagte kurzfristig ab. Der Dekan Harald Eichhorn, Pfarrer von Näfels, musste aus gesundheitlichen Gründen ab-sagen.

 

Gut gefüllte Stiftskirche. Der schlichte Gottesdienst war ein schönes Gemeinschaftserlebnis auch ohne Chor- und Bläserauftritte. Die Orgel schlug Pater Lukas Helg OSB, Stiftskapell-meister. (Er hielt die Festpredigt im Hochamt um 09.30 Uhr, die Glarner hatten einen eigenen Pilgergottesdient um 11 Uhr)

 

Das Wetter war vormittags ideal, bedeckt, nicht zu heiss. Die Fusspilger über die Berge wurden mehrmals durch Gewitter überrascht und durchnässt. Nachmittags Sonne und heiss.

 

Obligates Mitbringsel in Glarnerland: Einsiedler Schafböcke oder Scheiben.  

Kloster Einsiedeln mit Marienbrunnen auf dem Klosterplatz. Es heisst: wer aus allen 14 Röhren Wasser trinkt, erlöst eine Seele!
Kloster Einsiedeln mit Marienbrunnen auf dem Klosterplatz. Es heisst: wer aus allen 14 Röhren Wasser trinkt, erlöst eine Seele!
Prachtvolles Kircheninneres.
Prachtvolles Kircheninneres.

 

 

 

 

Die Glarner Landeswallfahrt ist unver-

wechselbar! Die Kirchenfahnen der Kirch-gemeinden und die Kreuz- und Fahnen-träger in der "Farb" (= roten Mänteln) besammeln sich beim Marienbrunnen und werden dann von der Geistlichkeit, dem Wallfahrtspater und der Klosterfahne abgeholt. Nach dem Fahnengruss schreitet die Glarner Prozession in die Klosterkirche zum Wallfahrtsgottesdienst ein.

 

Vorne in der Kirche brennt dann jeweils die Glarner Standeskerze mit dem Fridliwappen.

 

 

 

Die erneuerte Standeskerze von 2014, bezahlt "aus dem gemeinen Landessäckel", lies: Regierungsrat des Kantons Glarus.
Die erneuerte Standeskerze von 2014, bezahlt "aus dem gemeinen Landessäckel", lies: Regierungsrat des Kantons Glarus.

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Am Sonntag, 25. Juni 2017 war unter dem Motto „Suworow lebt!“ Eröffnung zu einer „komplett neuen Ausstellung“ im Suworow-Museum im Linthpark, Linthal.

 

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Am Samstag und Sonntag, 24./25. Juni 2017 fand das Jubiläumsfest in Ennenda „100 Jahre Salem“ statt. Die Zentrumsleiterin Christine Bickel lud zum Fest ein.

 

„Seit 1917 werden im Salem alte und pflegebedürftige Menschen umsorgt. Wir sind stolz auf diese langjährige Tradition und freuen uns, dass wir heute hoffentlich noch viele Jahre unseren Bewohnenden ein gemütliches und altersgerechtes Daheim bieten können.“ (Prospekttext)

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Mit einer Überraschung wartete die Harmoniemusik Näfels am Samstag, 24. Juni 2017 ab 16 Uhr auf. „Detektiv Allegro: Der erste Fall“  Detektiv Allegro alias Andri Mischol, Kinderkonzert für Blasorchester und Detektiv Edi Güdel-Tanner.

 

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Erschienen ist die „kva linth, energie + recyvling“-Zeitung, Sommer 2017. Eine grossformatige, vierseitige Zeitung, bebildert und in Farbe gewähnt Einblick in Philosophie und Arbeit des kva.

 

Eigentümer des KVA Linth (Kehrichtverbrennungsanlage) ist der Zweckverband für die Kehrichtbeseitigung im Linthgebiet. Nach verschiedenen Gemeindefusionen besteht der Zweckverband heute aus 28 Gemeinden mit über 240 000 Einwohnern.

 

Oberstes Organ ist Abgeordnetenversammlung. Jede Gemeinde stellt im Zweckverband mindestens einen Abgeordneten mit einer Stimme. Pro jeweils 2000 Einwohner oder einer angebrochenen Tausenderzahl werden den Gemeinden weitere Stimmen erteilt. Präsident ist derzeit Markus Schwizer. Geschäftsführer Walter Furgler.

 

Siehe auch: www.kva-linth.ch

 

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Jeweils in der letzten Juniwoche wählt der Landrat seinen Präsidenten oder seine Prä-sidentin. Aus dem „Schwanengesang“ der scheidenden Landratspräsidentein  Susanna Elmer-Feuz, Ennenda, FDP,  wie man Abschiedsreden auch nennt, möchte ich einen Satz ganz gerne zitieren:

 

Wenn immer möglich habe sie an Versammlungen, Feiern, Festen teilgenommen. „Dies auch aus Dankbarkeit und Respekt den Menschen gegenüber, die sich – in welcher Art und Weise auch immer – für unseren Kanton und unsere Mitlandleute engagieren. Die Arbeit und der Einsatz all dieser Menschen macht unseren Kanton zu dem was er ist, wunderbar, lebenswert, lebendig und aktiv. Engagement und Leidenschaft, aber auch Weitsicht und das Überwinden von Grenzen, und sei es nur diejenige des eigenen Gärtchens, das ist auch, was wir im Landrat benötigen…“

 

Ein letztes Mal lässt sie die Landratsglocke erklingen: die scheidende Landratspräsidentin Susanna Elmer-Feuz.
Ein letztes Mal lässt sie die Landratsglocke erklingen: die scheidende Landratspräsidentin Susanna Elmer-Feuz.

Zum Nachfolger wurde mit 51 Stimmen der Jurist Mathias Zopfi, Engi, (Grüne)  für 2017/ 18 gewählt. In seiner Antrittsrede hat er drei Wünsche geäussert:

 

Mein erster Wunsch ist: Lassen Sie uns beim Politisieren immer an die Menschen denken.“ 

 

Mein zweiter Wunsch: Bleiben Sie so anständig und respektvoll, wie wir es uns gewohnt sind.“ ...

 

„Mein dritter Wunsch ist schliesslich: Lassen Sie uns den Landrat stärken.“

 

Gewissermassen „Humanität – Anstand und Respekt – Selbstbewusstein und Mut“ sind Optionen für die „kleine“ Legislative neben der Landsgemeinde, die unserem politischen System gut anstehen.

 

Landsgemeinde 2017, Einmarsch des Landratsbüros ins Rathaus. Links Mathias Zopfi, noch Landratsvizepräsident, Mitte, Susanne Elmer-Feuz, LR-Präsidentin, rechts Bruno Gallati.
Landsgemeinde 2017, Einmarsch des Landratsbüros ins Rathaus. Links Mathias Zopfi, noch Landratsvizepräsident, Mitte, Susanne Elmer-Feuz, LR-Präsidentin, rechts Bruno Gallati.

Mit 47 Stimmen zum neuen Landrats-Vizepräsident wurde Bruno Gallati, Näfels, CVP, ge-wählt. Er wird aller Voraussicht nach im Juni 2018 als Landratspräsident gewählt werden. Er ist derzeit Vizepräsident des Gemeinderates Glarus Nord. Mit Spannung wird erwartet, ob er auch 2018 für das Amt des Gemeindepräsidenten kandidieren wird. Neu ins  Land-ratsbüro erkürt wurde Hanspeter Marti FDP, Nidfurn. (Normalerweise rücken die Mitglie-der des Landratsbüros jährlich nach und werden in der Regel nach sechsjähriger Zuge-hörigkeit zum Präsidentenamt nachrücken.

 

Ein ganzes Jahr als Präsident

vertrauensvoll im Parlament,

und dies als Miliz

auf oberstem Sitz,

man wahrhaftig ehrenvoll nennt.                                       Fridolin Näfelser

 

 

 


Glarner Mosaik 22. Juni 2017 / 24

 

Das letzte Glarner Mosaik vom 15. Juni 2014  musste wegen anderweitiger Beanspruchung ausfallen.

 

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Eben erschienen:

-Jahresbericht 2016 – glarnersteg, begleitet leben und arbeiten, Glarner Stiftung für

  Menschen mit Behinderung, 24 Seiten.

  Siehe auch: www.glarnersteg.ch

 

 -Tangram 39, Bulletin der EKR (Eidgenössische Kommission gegen Rassimus): Thema:

   Antisemitismus, Juni 2017, 160 Seiten.

   Siehe auch: www.ekr-ch.ch

 

-Bulletin der Credit Suisse: Privatsphäre, Der Balanceakt zwischen Sicherheit und Freiheit,

  Seit 1895. Das älteste Bankmagazin der Welt. Nr. 2/2017, 74 Seiten.

 

-Gazette, Orchester con brio, Gasterland, Gaster, March, 20 Jahre 1997-2017.

 

-Einladung: Benziger, Der Weltverlag im Klosterdorf,, Ausstellung Museum Fram,

  Eisenbahnstrasse 19, 8840 Einsiedeln 15. Oktober bis 17. Dezember 2017.

  Öffnungszeiten: Mi-Do-Fr  13.30 bis  17.30 Uhr. Sa-So 10-17 Uhr.

  Siehe auch: www.fram-einsiedeln.ch

 

 -Schriftenreihe der Vontobel-Stiftung: Thomas Fuster: Währungsreform, Zürcih, 69 Seiten.

  Siehe auch: www.vontobel-stiftung.ch

 

-Orgelkonzerte 2017 in der Klosterkirche Einsiedeln vom 11. Juli bis 22. August 2017, 32

  Seiten.

  Siehe auch: www.orgelkonzert.ch

 

-Prospekte:

  Guida; Parco delle gole della Breggia , 6834 Morbio Inferiore, 16-seitiger  Faltprospekt.

 

  Der Weg des Zements, Parco delle gole della Breggia, 6834 Morbio Inferiore, 10-seitiger

  Faltprospekt.

 

  Geoparco, Parco delle gole della Breggia, 6834 Morbio Inferiore, 8-seitiger Faltprospekt.

  Siehe auch: www.parcobreggia.ch

 

- 55. festival internationale di musica organistica, magadino, chiesa parocchiale

   4. bis18.  Luglio 2017, 40 Seiten.

  Siehe auch: www.organ-festival.ch

 

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Eine bemerkenswerte Präsenz erhälten Näfels und das Oberseetal in der Zürichsee-Zei-tung vom 21. Juni 2017, Seite 11 (Panorama). Lesenswert: Daniel Fleuti: „Kanada-Luft schnuppern im Zigerland“, ganzseitig bebildert mit Obersee, Näfelser Kirche und Platten-wand, Boggenmoor. Dazu spezielle Tipps zur Wanderung.

 

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Erschienen ist von Karl Hensler: „Ein Salve Regina für den Mörder“, Ein Kriminalroman auf sozialkritischem Hintergrund, ® united p.c. verlag, 176 Seiten.

 

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… und in dorfeigener Sache:

 

Am 2. Juli 2017 feiert die Kirchgemeinde das Jubiläum „50 Jahre Gottesdienstplatz Ober-see-Staafel“. Obwohl im Oberseetal auf Wunsch von „Oberseetalern“ (Feriengästen, Älpler, Zeltler, Pilzler, …) schon in den dreissiger Jahren gelegentlich an Sommersonntagen Mes-se gefeiert wurde, viele Jahre auch bei der Sennhütte Obersee-Staafel, wurde aus privater Initiative ein Gottesdienstplatz angeregt, auf dem seit 1967 immer an Sonntagen während den Sommerferien Gottesdienst gefeiert wird. Eigentlich war eine Kapelle geplant gewesen, die aber aus Kostengründen nicht realisiert werden konnte. Dennoch gelang es vor 50 Jahren einen Gottesdienstplatz mit Überdachung zu bauen. Die Sonntagsmessen erfreuten sich wachsender Beliebtheit, und manche seltene „Dorfkirchgänger“ beteiligten sich in der freien Natur am Kultus. Aus Anlass der erreichten 50 Jahre ergriff der Kirchenrat die Initia-tive zu einem Jubiläumsanlass.

 

In einem Jahr kann der „Schwimmbadverein Obersee-Staafel“ sein 55. Jahr des Bestehens feiern, eine ebenfalls aus privater Initiative entstanden Freizeitoase, die zu Ehren dessen Hauptinitianten Karl Müller-Kessler in „Karlsbad“ getauft wurde.

 

Aus jüngerer Zeit stammt die Initiative unternehmungslustiger Junger vom Einschellerverein Grosstal, Näfels, die seit 2003 Tanz und volkstümliche Unterhaltung anbieten. Ein wetter-sicheres Zelt und ein Barzelt sind der Treffpunkt für das „Oberseefest“ ebenfalls auf Ober-see-Staafel. Nächstes Jahre wird diese ebenfalls aus Privataktivität entstandene Institut bereits 15 Jahre alt. 

Dieser Gottesdienstplatz auf Obersee-Staafel ist aus privater Initiative entstanden und bereits zur 50-jährigen Tradition geworden. Gottesdienstplatz links, wegen Platzmangel ist die "Empore" rechts auch gut besetzt.
Dieser Gottesdienstplatz auf Obersee-Staafel ist aus privater Initiative entstanden und bereits zur 50-jährigen Tradition geworden. Gottesdienstplatz links, wegen Platzmangel ist die "Empore" rechts auch gut besetzt.
Archivbild aus den Anfängen des Schwimmbades Obersee-Staafel, genannt "Karlsbad". Es ist ebenfalls aus privater Initiative entstanden und wird nächstes Jahr sogar 55 Jahre alt.
Archivbild aus den Anfängen des Schwimmbades Obersee-Staafel, genannt "Karlsbad". Es ist ebenfalls aus privater Initiative entstanden und wird nächstes Jahr sogar 55 Jahre alt.
Aus der Mitte des Einschellervereins Grosstal, Näfels, erwuchs die Idee der "Oberseefestes" auf Obersee-Staafel. 2003 begonnen, feiert es nächstes Jahr bereist 15 Jahre.  Ein OK plant, organisiert und leitet das Fest in zwei Zelten. Grosse Nachfrage!
Aus der Mitte des Einschellervereins Grosstal, Näfels, erwuchs die Idee der "Oberseefestes" auf Obersee-Staafel. 2003 begonnen, feiert es nächstes Jahr bereist 15 Jahre. Ein OK plant, organisiert und leitet das Fest in zwei Zelten. Grosse Nachfrage!

Zur Würdigung und Beachtung dieser drei aus dem Volke entstandenen Institutionen, wird auf den 2. Juli 2017 ein „Ruutliwasser“, eine 40-seitige Schrift „Alts und Nüüs im Rautidorf“, erscheinen. Sie möchte auch zu weiterer Freiwilligenarbeit ermuntern, weil diese als Ge-meinschaftsleistung Gemeinschaft fördert und zur Lebensqualität beiträgt.

 

Da sie lokalen Charakter hat, ist nur eine kleine Auflage erschienen. Interessenten können diese über die E-Mail-Rubrik unter > Kontakt bestellen und erhalten sie für Fr. 4 + Porto zugestellt. (Preis entspricht den Druckkosten).

 

Der Wochenlimerick gehört selbstverständlich den Pionieren und Feiernden:

 

Heute sei hervorgehoben:

Lasst uns jene Männer loben

die uns beglücken

aus freien Stücken,

weil sie tapfer Frondienst schoben!                                                Fridolin Näfelser        

 

Bilder:

Aus der PPP "Obersee-Staafel, Ein kleines Näfelser Paradies"  

Sie wird öffentlich aufgeführt am

Freitag, 8. Septermber 2017 um 19.30 Uhr im Tolderhaus (Bohlensaal, 3. Stock, Lift) 

Eintritt frei!


Glarner Mosaik 8. Juni 2017 / 23

 

Ins Haus geflattert:

- gazetta Nr. 51 Juni 2017, Neues aus der Genossenschaft sozial-diakonischer Werke,

  GsdW mit Beiträgen über das „menzihuus“ und das Seminarhotel Lihn

 

-horizonte, Das schweizerische Forschungsmagzin Nr. 113, Juni 2917 Schwerpunkt

  „Wissenschaft aus der Maschine“

 

-Die Näfelser Fahrt, Ein Glarner Heldenfilm, von Vital Franz Hauser, mit Aufnahmen von

  2015 und 2016, DVD 62 Min, production ça tourne, Meilen

 

 -ibligg, Das Magazin der Gemeinde Glarus Nord, Nr. 2/ 2017  Fokus: Saubere Energie –

   selbstproduziert.

 

 -Voranzeige: Benziger – Der Weltverlag im Klosterdorf. Ausstellung Museum Fram

   Eisenbahnstrasse 19, 8840 Einsiedeln. 15. Okt. bis 17. Dezember 2017.

   Siehe: www.fram-einsiedeln.ch

 

-Ortsplan Bilten – Niderurnen – Oberurnen – Näfels – Mollis – Weesen   / Rückseite: Weesen – Amden – Filzbach – Obstalden –Mühlehorn mehrfarbiger Faltprospekt / Swisscarto GmbH 2017 (mit Strassenverzeichnis und Verzeichnis öffentlicher Gebääude)

 

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Glarner auswärts – Glarnerverein Wil

 

Aus dem St. Galler Tagblatt, Region Will, 19. April 2017

 

Letzte Bastion in der Ostschweiz

 

HEIMWEH Vor 50 Jahren schlossen sich Glarner aus Wil und Umgebung zu einem Verein zusammen. Heute finden dort auch waschechte Wiler eine Heimat. Überhaupt verbindet Glarus und die Äbtestadt einiges.

 

 von

 Ursula Ammann

 

Jedes Kind hat Fridolin schon gesehen. Auch in Wil begegnet ihm, wer genau hinschaut. Der Heilige im Glarner Wappen schmückt die Fassade des Hauptmannshauses in der Alt- stadt. Glarus war neben Zürich, Schwyz und Luzern einer der Schirmorte der Abtei St. Gal- len. Diese stellten jeweils einen Hauptmann, der den Abt in Wil beriet und unterstützte. Alle zwei Jahre kam ein anderer an die Reihe, und so ging im historischen Wiler Hauptmanns- haus auch manch ein Glarner ein und aus. Die Zeit der äbtischen Herrschaft ist vorbei.

 

Glarner gibt es hier ­jedoch nach wie vor, wenn auch nicht mehr als Hauptmänner, sondern als gewöhnliche Einwohnerinnen und Einwohner. Aus verschiedenen Gründen ­haben sie ihre Heimat verlassen. Eine Heimat, die sie wiederfinden im Zusammensein mit anderen, die mit dem Glarnerland und seinem Brauchtum ebenfalls verbunden sind. Dieses gemein- sam zu pflegen ist ein Ziel des Glarnervereins Wil und Umgebung, der diesen Samstag be- reits seine 50. Hauptversammlung abhält. 

Sie leiten den Glarnerverein Wil und Umgebung: Elisabeth Noser, Herbert Rhyner, Balz Tschudi (Präsident), Regina Faoro und Elfriede Schneebeli. (Foto: Ursula Ammann)
Sie leiten den Glarnerverein Wil und Umgebung: Elisabeth Noser, Herbert Rhyner, Balz Tschudi (Präsident), Regina Faoro und Elfriede Schneebeli. (Foto: Ursula Ammann)

Jährlich Landsgemeinde und Näfelser Fahrt

Die Vereinsgeschichte begann am Stammtisch im «Löwen», Niederuzwil. Dort trafen sich in den 1960er-Jahren regelmässig fünf Heimweh-Glarner zum Austausch. «Ihre Frauen waren davon nicht immer so begeistert», erzählt Balz Tschudi, der seit 17 Jahren Präsident des Glarnervereins Wil und Umgebung ist. Die Frauen hatten damals noch kein Wahlrecht, und folglich war auch das Vereinsleben Männersache. Als bei einer Abstimmung an der Lands- gemeinde in Glarus am 7. Mai 1967 beschlossen wurde, den Frauen in gewissen Berei- chen des gesellschaftlichen Lebens ein Stimmrecht zu erteilen, zeigte das auch in Wil Wir- kung. Eine Woche darauf wurde provisorisch ein Vorstand für einen Glarnerverein gebildet, knapp ein Jahr später fand die erste Versammlung statt.

 

Neben diversen Aktivitäten wie Jassen und Kegeln gibt es für die Mitglieder zwei jährliche Termine, die in der Agenda besonders fett eingetragen sind. Die Landsgemeinde und die Näfelser Fahrt. Diese erinnert an die Schlacht bei Näfels, gilt aber auch als Fest der Ver- söhnung, wie Balz Tschudi sagt. Den Fahrtbrief, der Jahr für Jahr verlesen wird, kennt er beinahe auswendig. Er selbst hat in Näfels seine Wurzeln, kam nach dem frühen Tod sei- nes Vaters aber ­bereits im Primarschulalter nach Flawil. Sein Glarner Dialekt ist nicht mehr so stark, die Verbundenheit mit dem Glarnerland aber umso mehr. Das hört man, wenn Tschudi mit Enthusiasmus vom Martinsloch in Elm spricht, durch das einmal im Jahr die Sonne hindurchscheint. Und auch in seiner Kleidung drückt Tschudi die Liebe zum Glar- nerland aus. Auf seiner Krawatte tummeln sich Dutzende kleiner Fridoline. Jede Woche reist Tschudi ins Glarnerland, wo er in einem Chor singt. Erst kürzlich hat dieser auf seinen Anstoss hin die Fridolins-Kantate in der katholischen Kirche Schwanden aufgeführt.

Eingeladen wurden Glarnervereine aus der ganzen Schweiz.

 

Weshalb haben die Glarner solches Heimweh nach ihrer Heimat? «Wegen der Berge», sagt ­Elfriede Schneebeli. «Und wegen des Zigers», ergänzt Regina Faoro. Beide sind ur- sprünglich aus Näfels und nach Wil gezogen. Beide amten heute als Beisitzerinnen im Vor- stand des Glarnervereins. Regina Faoro ist diesem 1975 beigetreten. Elfriede Schneebeli etwas später. Sie führte mit ihrem Mann – einem Zürcher – 25 Jahre lang eine Bäckerei in Wil. Auch Glarner Birnbrot gab es dort zu kaufen.

 

Neue Mitglieder sind eine Rarität

Der Verein ist aber nicht nur offen für Glarnerinnen und Glarner. Es darf jeder mitmachen, dem dieser Teil der Schweiz etwas bedeutet. Elisabeth Noser, Kassierin des Glarnerver- eins, ist eine waschechte Wilerin. Sie ist durch ihren Schwiegervater zum Verein gestossen. Ebenfalls in Wil aufgewachsen ist Herbert Rhyner, Vizepräsident und Ak­tuar des Vereins. Durch den Heimatort Elm ist er dem Glarnerland sehr verbunden. Bevor er dem Verein in Wil beitrat, engagierte sich Rhyner, der in Dussnang wohnt, im Thurgauer Glarnerverein. Dieser besteht allerdings nicht mehr.

 

Der Glarnerverein Wil und Umgebung denkt noch nicht ans Aufhören, obwohl auch ihm die Mitglieder nicht zufliegen: im Gegenteil. In seiner Blütezeit gehörten dem Verein 60 Perso- nen an. Heute zählt er noch 30 Mitglieder. Das Interesse der jüngeren Generation ist sozu- sagen inexistent. «Am ehesten finden wir neue Mitglieder im Alter zwischen 60 und 70 Jah- ren», sagt Balz Tschudi. Doch das reiche, um das Vereinsleben aufrechtzu erhalten. «In der Ostschweiz sind wir noch die letzte Bastion», so Tschudi. Abgesehen von Chur.

 

Der Vereinspräsident ist überzeugt: «In Wil haben wir den bevorzugtesten aller Glarnerver- eine.» Denn vom Platz neben der St.-Nikolaus-Kirche sehe man bei gutem Wetter wunder- bar auf die Glarner Berge.

Das Wiler Hauptmannhaus in der Altstadt, unweit vom Hof. Hier residierte der "Wiler Hauptmann" im Turnus der Stände Zürich, Schwyz, Luzern und Glarus. (Foto: Stadt Wil)
Das Wiler Hauptmannhaus in der Altstadt, unweit vom Hof. Hier residierte der "Wiler Hauptmann" im Turnus der Stände Zürich, Schwyz, Luzern und Glarus. (Foto: Stadt Wil)

Beschreibung des Wilerhauses

Das Gebäude erhielt seinen Namen von den eidgenössischen Hauptleuten, die hier 1551-1797 residierten (Fassadeninschrift), und erinnert daran, dass Wil mit dem Kloster-

staat St. Gallen 1451 durch ein ewiges Burg- und Landrecht der erste der souveränen Zugewandten Orte der Eidgenossenschaft wurde.

 

Schirmorte waren Zürich, Luzern, Schwyz und Glarus (Wappen hoch an der Hausfront), die abwechslungsweise auf zwei Jahre den Hauptmann stellten, nachdem 1479 mit den Eid- genossen der Hauptmannschaftsvertrag abgeschlossen wurde. Damit verband sich die

Abtei St. Gallen noch enger mit der Eidgenossenschaft. Der eidgenössische Hauptmann sollte die Abtei beraten und unterstützen und stellte eine ständige und enge Verbindung mit

den Eidgenossen her. Zur Stadt Wil hatte der Hauptmann keine nähere Beziehung. Als Be- sitzung des Gotteshauses St. Gallen blieb Wil trotz dieses Bundes mit den Eidgenossen

eine weitgehend selbständige Stadt mit dem kaiserlichen Privileg des eigenen Gerichts-

standes.

 

Quelle: http://www.stadtwil.ch/de/portou/tourismus/sehenswuerdigkeiten/welcome.php?action=showobject&object_id=10140 

Ausschnitt: Hoch an der Hausfassade grüssen, bewacht durch einen eidgenössischen Krieger in Kriegsrüstung die Standeswappen von Zürich, Schwyz, Glarus und Luzern.

 

Der Wochenlimerick sei deshalb dem jubilierenden Glarner Verein Wil unter Leitung von Balz Tschudi gewidmet:

 

Hier sei's wieder 'mal vermeld't,

Glarner gibt's in aller Welt,

auch in Wil;

es ist viel

Heimatliebe, die sie hält!                                                  Fridolin Näfelser

 


Glarner Mosaik 1. Juni 2017 / 22

 

Die Serie schöner Tage reisst nicht ab. Dir Hitze ist erträglich. Die Gärten blühen voller Pracht. Es ist Zeit, Fronleichnam zu werden. Das wohl schönste und blumenreichste Fest in Näfels war jeweils „Fronleichnam“.  Der Sigrist schmückte nicht nur die Kirche mit frischen Laubästen aus den Näfelser Wäldern, so dass es so frisch und kühl roch wie in einem Laubwald, auch die vier Altäre beim Schulhaus, beim Freulerpalast, beim Fahrtsplatz und beim „Steinbock“ wurden von Idealisten aufgebaut und aufs schönste mit Blumen ge- schmückt. Dazu kamen sämtliche Hauseingänge entlang der Prozessionenroute. Die Fami- lien überboten sich an Ehrgeiz und Eifer, das schönste „Altärchen“ aufzustellen, die süsses- ten Heiligenbilder oder –statuen aufzustellen und mit Blumenschmuck nicht zu sparen. Be- liebt waren Rosen, Spireen, Pfingstrosen, weisse Lilien, Feuerlilien, jede Menge Margriten vom Felde.. dazu kamen brennende Kerzen, kleine, rote Lichtlein in Gläsern.

 

In meiner Familie musste immer das grosse Herzjesubild, das sonst über dem Kanapee hing, wo Vater zu schlafen pflegte, an einem Nagel an der Haustüre befestigt werden. Das Haus musste man durch die Hintertüre verlassen. Meist blieben diese geschmückten Haus- eingänge bis zum Abend bestehen, damit nicht nur die vorbeischreitende Prozession stau- nen konnte, sondern auch die Passanten am Nachmittag bis in den Abend hinein.

 

Der alteingesessene Brauch des „Fronleichnamsfestes“ wurde Opfer der gesellschaftlichen Umwälzungen. Ursprünglich immer am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag (Erster Sonntag nach Pfingsten) wurde dieses Fest, wie andere auch, nach der neuen Feiertags- ordnung 1973 (Landsgemeinde) auf den nächstfolgenden Sonntag verlegt und wird seither sonntags gefeiert. (Auch der Fridolinstag (6. März) wurde abgeschafft, dafür Allerheiligen eingeführt.)

 

Der frühere Brauch ist von Albert Müller, Dorfhistoriker, im „Näfelser Brauchtum“ (1997) ausführlich beschrieben.

 

Die heutige Fronleichnamsfeier findet im Freulerpalasthof statt.

 

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A propos Nostalgie… das folgende Gedicht wurde mir anonym zugestellt

 

 

Gedanken einer Seniorin

 

Es fiel mir auf,

dass alles weiter entfernt ist als vor einigen Jahren.

Es ist sogar zweimal so weit zur nächsten Strassenecke,

und ein Hügel war früher auch nicht da.

Das Rennen zum Bus habe ich ganz aufgegeben,

er fährt jetzt immer zu früh ab.

 

Die Treppen sind auch höher als in den goldenen

 Jahren.

Bücher und Zeitungen werden mit kleineren

 Buchstaben gedruckt.

Aber es hat auch keinen Sinn, jemanden ums

Vorlesen zu bitten,

da jeder so leise spricht, dass man es kaum hören

 kann.

 

Zu den Kleidern wird zu wenig Stoff verwendet,

besonders um die Hüfte.

Auch die angegebenen Grössen fallen kleiner aus als

 früher.

Sogar die Menschen verändern sich, sie sind viel

 jünger,

als wir in ihrem Alter waren. Andererseits sind die

Leute

unseres Alters so viel älter als wir

 

Neulich traf ich eine Klassenkameradin,

die war so alt,  dass sie mich nicht erkannte.

Ich dachte an das arme Wesen, während ich

 meine Haare kämmte. Und als ich in den Spiegel

 sah…

wirklich, auch Spiegel sind nicht mehr das,

was sie einmal waren.

 

 

Beim Recherchieren im Internet fand ich folgende Adresse:

https://www.festpark.de/folio/23-zum-abschied-fuer-den-ruhestand

 

Als Autorin war auszumachen: Brunhilde Wojke. Und diese entpuppte sich als recht humorvolle Schreiberin wie der weitere Text auch zeigt:

 

Eine Geschichte aus vergangenen Tagen

von Brunhilde Wojke

 

Die Frau Geheimrat wünscht ihre Sommerfrische in dem schönen Finsternwalde zu verbringen. Da sie weiss, dass der Andrang sehr gross ist, reist sie schon vor der Saison nach Finsternwalde, um sich zwei Zimmer nach ihrem Geschmack zu sichern. Geführt von dem Dorfschulzen gelingt es ihr, zwei entsprechende Zimmer zu finden. Zufrieden fährt sie zurück.

 

Zu Hause angelangt fällt ihr ein, dass sie vergessen hat, sich zu erkundigen, ob auch ein WC vor- handen ist. Sie schreibt daher an den Dorfschulzen und erkundigt sich.

 

Wie gesagt, man ist halt in Finsternwalde, wo zu dieser Zeit der Fortschritt noch nicht allzu gros- sen Fuss gefasst hat und das kleine Häuschen mit dem Herzen in der Tür noch das tägliche Ziel ist!

So ist es nicht verwunderlich, dass das Dorfoberhaupt mit der seltsamen Abkürzung nichts anzu- fangen weiss. Er geht deshalb zum Pfarrer und bittet diesen um Auskunft.

 

Nach vielem Hin und Her erklärt der Pfarrer, dass hiermit nur die kürzlich eingeweihte Wald - Capelle gemeint sein kann.

 

Daraufhin schreibt der Dorfschulze an die Frau Geheimrat folgenden Brief:

 

Sehr geehrte gnädige Frau!

WC ist vorhanden, liegt etwa eine halbe Stunde vom Ort entfernt inmitten eines schönen Tannenwaldes. Schon wegen der Lage ist ein Besuch sehr zu empfehlen.

Die Öffnungszeiten sind sonntags und mittwochs.

Es empfiehlt sich, schon eine halbe Stunde vor Beginn dort zu sein, weil der Andrang sehr gross ist.

Doch braucht gnädige Frau keine Angst zu haben, denn es sind 60 Sitzplätze vorhanden.

Auch für Stehplätze ist gesorgt.

Des Sonntags empfiehlt sich der Besuch ganz besonders, da dann dazu eine Orgel spielt.

Die Akustik ist enorm, man kann die Töne meilenweit hören.

 

Quelle:   https://www.festpark.de/folio/49-eine-geschichte-aus-vergangenen-tagen

 

Wie der Brief schliesslich endete, weiss ich nicht. Lassen Sie uns einfach Schmunzeln und Fünfe grade sein lassen.

 

*                        *                       *

 

Spannend sind die Schlagzeilen in Sachen internationalem Klimaabkommen. Der US-Präsidenten Donald Trump wird noch heute Abend entscheiden, ob sich die Vereinigten Staaten vom Vertrag wieder verabschieden oder das von ihnen seinerzeit unterstützte Pariser Abkommen mittragen wollen.

 

„Viel weiter als nur bis nach Lima

reicht weltweit das globale Klima!“

drum schauen die Mahner

auf Amerikaner:

„Vernunft wäre dabei doch prima!“                             Fridolin Näfelser

 


Glarner Mosaik 25. Mai 2017 / 21 „Auffahrt“

 

Prachtssonntag, 21. Mai 2015. Das Oberseetal zeigt sich von der schönsten Seite. Der Obersee ist sauber, steht angenehm hoch. Die beiden Bergrestaurant „Aeschen“ und „Obersee“ sind bestens besucht. Auffällig wenig GL-Nummern, dafür viele SZ, ZH, gar ein ganzer Schwadron von Motorradfahrern umzingeln das Obersee-Restaurant, die Terrasse ist voll.

 

Auf dem Rundweg um den See recht viele Spaziergänger. Einige, vor allem junge Fischer versuchen ihr Glück, werden von Hilfs-Fischereiaufseher Franz Keller überprüft. Erstmal sah ich wie die Fische über ihre Fänge Buch führen müssen. Wer ohne Patent fischt und erwischt wird, zahlte eine gesalzene Busse.

 

Längst haben die Älpler gezäunt und ihre Hütten vorbereitet. Der Alpaufzug naht.

 

Fröhliches Gezwitscher im Oberseewald, ein Kuckuck ruft im Grappliwald, ebendort hämmert ein Specht und ein Milan dreht am Uferrand die Runde. Das Oberseewasser ist klar.

 

*                 *                *

Museum Bickel Walenstadt: zeigt „Karl Bickel – das malerische Werk“ an 8. Juni bis 3. September 2017. Im Prospekt heisst es: „Für den als Grafiker ausgebildeten Karl Bickel war die Malerei ebenso wie das Zeichnen Teil seins Handwerks; denn die Plakatgestaltung basierte anfangs  des 20. Jahrhunderts auf von Hand ausgeführten Lithographien. Zahlreiche seiner Ölbilder  sind auch im Kontext mit dem Paxmal entstanden und bewegen sich thematisch in dessen Umkreis: Der Lebenszyklus des Menschen, die Entwicklung des Individuums und dessen  Beitrag zur Gesellschaft, die Jahreszeiten, Harmonie zwischen Mensch und Natur – diese Themen bilden das Zentrum von Bickels Schaffen, dem ein idealisierender Gesellschafts- und Lebensentwurf zugrunde liegt. Bickel blieb weitgehend der realistischen Malerei verpflichtet, neigt aber entsprechend seinem Vorbild Ferdinand Hodler zu symbolischen oder stilistischen Darstellungen. Die Abstraktion als Gestaltungsmöglichkeit nahm er erst etwa 1950 und vor allem im Bereich der Landschaftsmalerei wahr, zu der er immer wieder zurückkehrte.“

 

Vernissage: Freitag, 9. Juni 18.30 Uhr

 

Tag der offenen Tür: Samstag, 26. August 14-17 Uhr.

 

Öffnungszeiten: jeweils Fr 14-18 Uhr; Sa 14-17 Uhr, So 14-17 Uhr.

 

*                  *                *

Erschienen ist: „antenne“, Das Medienmagazin für TV, Radio, Internet, Juni 2017, ERF Medien 8330 Pfäffikon, 32 Seiten, Schwerpunktthema:“Milliardengeschäft Menschenhandel“  siehe auch: www.livechannel.ch

 

*                   *                *

Sommerliche Hitze bestimmt die letzten Tage. Es scheint, als ob Sommertage im Voraus eingezogen werden könnten. Die Schwimmbäder boomen…

 

*                   *                 

Die gute Idee: Die „Mühlefamilien“ haben erstmals zu einem Cousinen und Cousin-Treffen eingeladen. Fantastisches Wetter, fröhliches Beisammensein und eine bunte Bilderschau alters Fotos! Zur Nachahmung empfohlen! Nachkommen von Alois und Katharina Landolt- Tschudy.

 

*                    *                  *

Alle Jahre wieder… fliegt die Steuerrechnung ins Haus! Eigentlich gut, denn dann kann man schuldlos in die Ferien fahren…

 

So sicher wie in Kirchen das Amen,

just jetzt die Steuerrechnungen kamen.

Das sind die Kohlen,

die unverholen,

uns eh und je die Oberen nahmen.                     Fridolin Näfelser

 


Der Regierungsrat des Kantons Glarus spendet 10'000 Franken an die Einsatzzentrale der Schweizer Garde in Rom. (Foto: www.zeit.de/2015/07/schweizer-franken-tausender-geldnote)
Der Regierungsrat des Kantons Glarus spendet 10'000 Franken an die Einsatzzentrale der Schweizer Garde in Rom. (Foto: www.zeit.de/2015/07/schweizer-franken-tausender-geldnote)

 

Glarner Chronik 18. Mai 2017 / 20

 

Der Schweizergarde wird an die Sanierung ihrer Einsatzzentrale im Vatikan in Rom ein Beitrag von 10‘000 Franken aus dem Kulturfonds gewährt. Der Kanton Glarus war im Jahr 2016 Gastkanton an der Vereidigung der Schweizergardisten im Vatikan. Bis auf dieses Gastgeschenk an die Garde wurde der ganze Anlass im letzten Jahr abgeschlossen. Die Einsatzzentrale wurde diesen Winter erneuert. Eine Tafel mit Widmung soll daran erinnern.

 

So ist dem neuesten Bulletin des Regierungsrates zu entnehmen.

 

Prompt meldet sich ein Landrat aus Glarus Süd, der die Begründung für die Entnahme der 10'000 Franken aus dem Kulturfonds verlangt. Der Kulturfonds sei ausschliesslich für Glarner zu verwenden.

 

*                   *                *

 

Die Liegenschaft in der Risi, auf der der vierte Gedenkstein der Näfelser Fahrt steht, ist nach wie vor gesperrt, eine Baustelle angelegt mit einer mind. 5 Meter breiten Schotterstrasse und einem Gadenvorplatz, der bewilligungspflichtig wäre. Offenbar wurde ein Baustopp ausgesprochen, aber um das Rechtbott, das eigentlich den Durchgang für die „Fahrt“ verhindern sollte, ist nach wie vor Schweigen. Ich gehe davon aus, dass die Behörden im Hintergrund daran arbeiten, aber erst informieren, wenn Entscheidungen gefallen sind.

 

Es ist nach wie vor ein Skandal, dass seitens der verantwortlichen Kantonsregierung, die Behinderung für den katholischen Fahrtsteil nicht verhindert wurde. Die Regierung selber mied den Durchgang und spazierte an der Risistrasse vorbei… die schleichende Behin-derung der Fahrt bleibt bislang ungeahndet. Schon vor zwei Jahren haben sämtliche Bau- Bewilligungsorgane in der Gemeinde Glarus Nord und des Kantons Glarus eine Baubewil- liung offenbar durchgewunken, die zu einem 20-minütigen Stau auf der Liegen-schaft Letz verursachte. Mit einer kostspieligen Rampenlösung und mit dem Entge-genkommen des Bauherrn, Bäume zurückzuversetzen, wurde ein Kompromiss erreicht, der die Situation milderte. Verursacher der „Rampenlösung“ mit einem jährlichen Auf- und Abbau ist die Gemeindebehörde Glarus Nord.

 

*                    *               *

 

Der Limerick sei diesmal der Spendierfreuigkeit des Regierungsrates gewidmet, und diesmal in Glarner Mundart. Als nicht ganz ernst zu nehmender Vorschlag der Inschrift auf der Spendertafel (siehe oben erwähnt):

 

Zächä Tuused Franggä uff Room abä!

 

Ä groosses Tammtamm nämä färig,

d Regiärig  isch hüür gaar nüüd schpärig;

si schiggt etz as Gschänggli

ä paar Tuused Fränggli!

Drum schtöm-miir Glaarner daa we glärig!

 

Fridolin Näfelser

 

Bild: http://www.vatican.va/roman_curia/swiss_guard/500_swiss/index_ge.htm

 


Glarner Mosaik 11. Mai 2017 / 19

 

 

Frischen Wind in die Kulturszene von Glarus Nord bringt der Männerchor Näfels mit dem Unterhaltungsabend nächsten Samstag, 13. Mai. im Linth-Escher-Schulhaus in Nieder- urnen.

 

Unter dem Motto: „Das grösste Glarner Talent“ treten auf Musiker, Sänger, Artisten, Zaube- rer, Tänzer, Akrobaten beiderlei Geschlechts. Der Abend beginnt um 20 Uhr und kann gut und gerne bis 2 Uhr nachts dauern (oder länger).

 

*                      *                   *

„Lied und Tanz, Musik aus Klassik und Romantik“. Das ist der Titel des Konzerts vom 25. Mai 2017 (Auffahrt) um 19 Uhr. Mitwirkende: Glarner Madrigalchor mit Daniel Zbinden, Klavier, und das Trio da Capo mit Markus Egger, Klarinette, Johanna Degen, Cello,  Niklaus Meyer, Klavier und Leitung. Druchführungsort: Gemeindehaus Ennenda.

 

*                      *                    *

Erschienen ist „Schweizer BergLiebe, Sonderausgabe der LandLiebe, Nr. 25/ 2017.

 

Ein Hochglanzmagazin in Farbe, 130 Seiten, In Zusammenarbeit zwischen Coop und Pro Alpina. Pro Alpina ist vor einem Jahrzehnt gegründet worden, um den Absatzmarkt für Bergbauern und Produzenten zu fördern.  Coop hilft mit seiner Patenschaft den Berggebieten. Die vorliegende Nummer zeigt in weitgespanntem Bogen unsere Berglandschaft, Produzenten im Berggebiet, Sportler, Köpfe, Wandervorschläge und geographische Einblicke in die Schönheiten der Berglandschaft. Viel Werbung, aber auch viel positive Darstellung von Vorzügen, die man leicht übersieht. LandLiebe kann mit sechs oder zwölf Ausgaben abonniert werden.

 

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Klassenzusammenkünfte haben es in sich.  Man trifft sich alle paar Jahre, solange es Initianten gibt, die sie einberufen und vorbereiten. Was gibt es da nicht für lärmig-fröhliche Wiedersehens-Szenen.

 

Die einen erscheinen aufgestellt und heiter, anderen sieht man die Sorgen und auch alters-mässigen Veränderungen an, dritte sind dicht und zu und lassen sich nicht durchschauen.

 

Da gibt es die Rüstigen, die Nachdenklichen, die Demütigen, die ewigen Alpenkälber, die schon in der Schule stets für Unterhaltung und Streiche gesorgt haben, die stolzen Eltern oder gar Grosseltern, die mit ihren Fotosammlungen auffahren und stolz ihre Familie, Kin- der und Kindeskinder zeigen, die Vergrämten, die durch das Wiedersehen mit Schulkolle- ginnen und –kollegen an negative Schulerfahrungen erinnert werden, die sich an Unge- rechtigkeiten und aus ihrer Sicht „schlechten“ Lehrer wieder erinnern.

 

Dann gibt es die Erfolgreichen, bescheidene und andere, die mit Herablassung auf die andern sehen.

 

Es gibt aber auch die lebenslangen Freundschaften, die wieder aufleben. Das Kommuniongspänli, der Jugi-Mitturner, die Zugehörigkeit zur Pfadi als Wölfli oder Pfader, die Sportfreunde, Tschütteler, die Bankgenossen….

 

Die meisten sind in alle Winde zerstreut worden. Nur wenige sind im Kanton geblieben oder wieder zurückgekommen. Viele sind weggezogen aus beruflichen oder familiären Gründen in aller Herren Kantone und Länder. Einige leben längst im Ausland.

 

Man spricht auch über Gebresten, gesundheitliche Probleme, Kuren, ernst wird es, wenn man von Chemo, scheren Operationen oder schweren Unfällen hört.

 

Mitunter spricht man auch von den bereits Verstorbenen.

 

Und typisch: an den meisten Klassenzusammenkünften wird gegessen.

 

Man hört sich die Entschuldigung der Verhinderten an. Manche können nicht kommen, andere wollen nicht, Dritte mögen nicht.

Alles in allem sind Klassenzusammenkünfte zurückgeholte Kindheit und Jugend.

 

Man weiss nicht, ob man sich das letzte Mal gesehen hat… und verdrängt diese Möglichkeit.

 

 

Man trifft sich ja von Zeit zu Zeit

und denkt an die Vergangenheit

als Mädchen und als Knaben,

die noch nicht sind vergraben,

vermisst auch die Gerechtigkeit.                         Fridolin Näfelser

 


Glarner Mosaik 4. Mai 2017 / 18

 

Am kommenden Sonntag ist Landsgemeinde. Das weltweit grösste „Parlament“ mit der Ga- rantie direktester Demokatie. Unter freiem Himmel tagen im Durchschnitt 5-6000 Stimm- bürgerinnen und Stimmbürger im „Ring“ auf dem Zaunplatz in Glarus. In einem ausser- ordentlichen Fall sollen es gar 12000 gewesen sein (Zusatzlandsgemeinde zur Gemeinde- fusion). Regierung und Landrat legen der Landsgemeinde Traktanden und Anträge vor, zu denen mit Ausnahme der Wahlen, zu denen aus dem „Ring“ Namen gerufen dürfen, die Stimmbürger auf der Landsgemeindebühne reden dürfen. Ablehnen, unterstützen, abän- dern oder verschieben können zur Abstimmung vorgeschlagen werden. Der Landammann führt die Landsgemeinde, nachdem er und das Stimmvolk den Eid abgelegt haben. Das Resultat der Abstimmung wird nicht gezählt, sondern vom Landammann geschätzt. Bei Un- sicherheiten ruft er zu seiner Unterstützung seine vier Mitregierungsräte auf die Bühne. Die Abstimmung wird so lange wiederholt, bis eine Mehrheit erkannt wird. Die Entscheidung trifft alleine der Landammann. Er hat das Vertrauen, sein Wort gilt und ist nicht anfechtbar.

 

Die Landsgemeinde beginnt nach dem feierlichen Einzug aus dem Rathaus in den „Ring“ mit der Eröffnungsrede des Landammanns, seiner Vereidigung und der Vereidigung des Stimmvolkes. Dann wird sie traktandengemäss durchgegangen. In diesem Jahr sind es 10 Traktanden, die allen Haushalten im 126-seitigen „Memorial“ zugestellt worden sind und studiert werden können. Beigefügt ist die 56-seitige Jahresrechnung. Das „Memorial“ ist wohl der nachhaltigste „Bestseller“ im Glarnerland, eine Fleissleistung der Ratskanzlei, zur Freude der Druckereien (über 18000 Haushalte und über 26000 Stimmberechtigte) und zum Stress jener, die das Memorial lückenlos verteilen müssen (ein Memorial wiegt rund 400 Gramm)

 

Im Vorfeld beziehen die politischen Parteien Stellung und empfehlen Parolen in Zeitungs-beilagen oder eigenständigen Landsgemeinde Prospekten. Wiewohl so viele Landsgemeindeteilnehmer wohlvorbereitet und mit gemachten Meinungen teilnehmen, gelingt es immer wieder Landsgemeinderednern mit beherzten Voten das Abstimmungsverhalten zu beein-flussen.

 

Gespannt erwartet man die Ergebnisse der diesjährigen Landsgemeinde, hofft auf gutes Landsgemeindewetter…gewiss ist nur eins – das Landsgemeindemenü ist und bleibt gleich: Glarner Kalberwürste oder Netzbraten an Kartoffelstock und Zwetschgen an einem feinen Zwiebelsössli.

Traktanden der Landsgemeinde 2017
Traktanden der Landsgemeinde 2017

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Erschienen ist „Das Magazin der Kapuziner: ite, Nr. 2 / Mai 2917“. Diesmal unter dem Titel „Kinder staunen – lachen – lernen“, redigiert von Chefredaktor und „Altmeister“  Br. Walter Ludin OFMCap[1] Hervorragendes Bildmaterial, 48 Seiten.  Dabei lesenswert der Beitrag von Martin Schwitter, Basel: „Schulischer Religionsunterricht (noch) zeitgemäss?“ Empfohlen allen, die mit Religionsunterricht zu tun haben.

 

[1] Walter Ludin, Kapuziner in Luzern, Redaktor der Eine-Welt-Zeitschrift ite und des franziskanischen Jahrbuchs „Franziskuskalender“. Freier Journalist. Kirchenblogger seit 2005. Themen: Kommentare und Glossen zu aktuellen kirchlichen und gesellschaftlichen Fragen. Predigtauszüge. Aphorismen. Buchbesprechnungen. Siehe auch: www.kath.ch/author/ludinwalter/

 

  

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Erschienen: Suisseurope, Editition III 2017 . Mai (deutsch und französisch)

Herausgegeben von der Direktion für europäische Angelegenheiten DEA

Siehe auch: www.eda.admin.ch/europa

 

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Der zur Einstimmung der Näfelser Fahrt am  31. März 17 uraufgeführte Film „Näfelser Fahrt“ von Vital Franz Hauser und der an der Fahrt wegen grosser Nachfrage wiederholt wurde, war am vergangenen Samstagabend in der „Älplibar“ an der Ankengasse 5 in Zürich im Zentrum. Umrahmt von der „Glarner Huusmusig“ lief das historischer Dokument des Exil-Glarners und Enkels des damals hochgeachteten Dorfarztes „Doktor Vitaal“.

Der Film dauert rund eine Stunde und wird als DVD noch produziert.

Mit Vital Franz Hauser kann man reden, ob er nicht weitere Aufführungen anbieten soll.

Kontaktadresse:  

Production Ca tourne, Austrasse 50, 8706 Meilen E-Mail: catourne@bluewin.ch

 

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Bischof Dr. Vitus Huonder, der sein Dienstalter erreicht und das Amt zur Verfügung gestellt hat,  wird auf päpstlichen Wunsch – wie es heisst – weiterhin im Amt bleiben bis 2019. Die Spekulanten, die zig Köpfe in der Presse als mögliche Nachfolger bereits vorgestellt haben, können ihre Dossiers wieder auf Eis legen. Wir haben zwei Jahre Zeit für einen guten Nachfolger zu beten. Vielleicht wartet man auch in der Kirchenhierarchie auf Tauwetter.

 

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Tauwetter ist im momentanen Klima nur vorübergehend. Drum habe auch der April seine Reverenz als „willgänggischä Chogä“.

 

In der Tat macht der April

momentan nur was er will.

Manchmal warm, juhee!

Manchmal Eis und Schnee!

Und wir leiden stumm und still.                              Fridolin Näfelser

 


Donnerstag, 27. April 2017 / 17

 

Drei Glarner Sagen neu erschienen: Am kommenden Sonntag, 30. April 2017 um 14 Uhr wartet der Buchverlag Baeschlin Glarus in der Landesbibliothek Glarus mit einer Neu- erscheinung auf, die sich der Glarner Sagenwelt widmet.

 

Swantje Kammerecker hat die Sagen “Vrenelisgärtli”, “Der Drache vom Schwändital” und “Gefangen im ewigen Eis” verinnerlicht und mit einer literarisch umgestalteten Eigenfassung herausgebracht. Dazu wartet Estriella Fauquex mit hochprofessionellen, kreativen Scherenschnitten zur gleichen Thematik auf. Die fotografische Bearbeitung oblag Sasi Subramanian.

 

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Erschienen ist die Dorfbroschüre des Verkehrsvereins Oberurnen: Oberurnen – miis Dorf. Die 56-seitige Schrift ist erneut vorzüglich redigiert, gestaltet unter der Leitung von Margrit Neeracher-Tschudi. Ein solches Produkt müssten eigentlich alle Dörfer der Gemeinde Glarus Nord pflegen! Es ist ein Band zwischen Vereinen und der Bevölkerung, eine Chro- nik des Dorfes und Produkt, dass die Beziehung der Einwohner unter sich fördert. Die Schrift kompensiert ein Manko, dass die Gemeinde Glarus Nord als Ganzes Not täte. Sie gibt den Oberurnerinnen und Oberurnern eine eigene Identität. Herzliche Gratulation!

 

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Die eben erschienene Gratisausgabe des „Local Guide, Branchen- und Telefonverzeichnis 2017/2018“  266 Seiten (letztes Jahr 276) trägt diesmal als Titelfoto ein Prachtsbild vom Obersee.

 

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Erschienen ist der „Schweizer Atlas der Kräuter und Gewürze, Herkunft, Verwendung, Rezepte, Ausflugtipps“, herausgegeben vom Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverand SBV, Bern. In Wort und Bild führt die 72-seitige Schrift in die Welt der Kräuter und Gewürze ein.

 

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„Jeans made in Diesbach“. Unter diesem Titel startet eine Ausstellung der Stiftung Thomas-Legler-Haus im Bürogebäude der Legler & Co. Diesbach.

Vernissage: Samstag, 13. Maim 2017 14-17 Uhr. Hans Marti, Präsident der Stiftung begrüsst, musikalisch umrahmen Betty Legler und Roland Schiltknecht.

Die Ausstellung dauert bis zum 1. Oktober 2017.

 

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Unter dem Titel „Glarner Generationenkirche Ja“ lädt ein bunter Faltprospekt zu aus- gewählten Angeboten während des Jahres. Gestartet wurde am Ostersonntag. In vier Be- reichen „Feierkirche“, „Alltagskirche“, „Kulturkirche“ und „Lernkirche“ sind zahlreiche An- gebote angekündigt. Die Evangelisch-Reformierte Landeskirche des Kantons Glarus lässt sich mächtig was einfallen und wirbt im Speziellen auch für die Aktivitäten in Glarus Nord.

 

Siehe:

 www.ref-kirchenkreisglarusnord.ch   und www.ref-niederurnen.ch

 

Frage in den Raum gestellt: Wie lange dauert es noch, bis die beiden Landeskirchen viel enger zusammenrücken angesichts der Vormarsches der fortschreitenden Säkularisierung und des Islam?

 

*                *              *

Herausgekommen ist ferner: „Rekorde in der Vogelwelt“ Reihe „Themen aus der Vogel- welt“, Heft 14, herausgegeben von der Schweizerischen Vogelwarte, Sempach. 34 Seiten.

 

*                *              *

 

Bereits in Sicht ist die Landsgemeinde 2017. Im Vorfeld sind bereits zwei Sonderblätter herausgegeben worden: Landsgemeindegeschäfte der SVP, der SP.

Die Ausgaben weiterer Parteien sind noch zu erwarten.

 

 

Der Böögg ist verbrannt, und das Fest ist verrauscht;

bald wird die Kulisse im „Ring“ ausgetauscht.

Die Landsleute mehren

und mindern in Ehren,

und gar manchem Redner wird höflich gelauscht.        Fridolin Näfelser

 

Die Abstimmung mit Stimmzetteln hat sich bewährt. Vor dem Zaunschulhaus. Archivbild.
Die Abstimmung mit Stimmzetteln hat sich bewährt. Vor dem Zaunschulhaus. Archivbild.

Quelle:

https://de.wikipedia.org/wiki/Landsgemeinde_(Glarus)#/media/File:Landsgemeinde_auf_dem_Zaunplatz_in_Glarus,_Kanton_Glarus_-_19308273920.jpg 


Magazin und Festschrift - im Zeichen von Glarus und den Glarnerinnen und Glarnern. Glarner Tambouren als lautstarkes Asuhängschild! Titelbild des Magazins.
Magazin und Festschrift - im Zeichen von Glarus und den Glarnerinnen und Glarnern. Glarner Tambouren als lautstarkes Asuhängschild! Titelbild des Magazins.

Glarner Mosaik, 24. April 2917 / 16

 

Traumtag für das Zürcher Sechseläuten! Glarner Präsenz in der Stadt Zürich wie noch nie! Das OK hat für dieses Sechsläuten als Gastkanton wacker auf die Pauke gehauen! Seit mehreren Wochen hat man das Gefühl, Zürich möge sich der glarnerischen Invasion kaum erwehren.  Die zahlreichen Auftritte in den Medien zeigten ein Glarnerland von der besten Seite! Professionelle Performance! Kleiner Schönheitsfehler: der Fridlibund des Kantons Glarus fehlt...tragisch ist das nicht, ware aber schön gewesen, nachdem wir kaum mehr Fridlenen im Regierungsrat und spärlich im Landrat haben. Erfreulich aber: es hat kaum je so viele Fridlifahnen in dser Stadt Zürich gegeben! Kompliment an die Regierung, Kompli- ment an das OK (Ressort Marianne Lienhard), Kompliment an alle Teilnehmenden von den Repräsentanten bis zu jeder einzelnen Gruppe und Körperschaft!

 

Hier die offiziellen Glarner Gäste der Zünfte:

 

Landammann Dr. Rolf Widmer

Zunft zu Wiedikon

Landesstatthalter Dr. Andrea Bettiga

Zunft Oberstrass

Regierungsrat Röbi Marti

Zunft zur Zimmerleuten

Regierungsrätin Marianne Lienhard

Gesellschaft zur Constaffel

Regierungsrat Benjamin Mühlemann

Zunft zur Letzi

Landratspräsidentin Susanne Elmer Feuz

Zunft zur Meisen

Ständerat Dr. Thomas Hefti

Zunft zur Schneidern

Ständerat Werner Hösli

Zunft Wollishofen

Nationalrat Martin Landolt

Zunft Witikon

Kantonsgerichtspräsident lic. Iur. Andreas Hefti

Zunft Hard

Verwaltungsgerichtpräsident.Dr. Markus Heer

Zunft zur Zimmerleuten

Jürg Läderach, VR-Präs, Choco Läderach

Zunft zum Widder

Edwin Hauser, F. Blumer & Cie

Zunft zur Zimmerleuten

Hermann Luchsinger, CEO Geska AG

Zünfte zur Gerwe und zu Schumachern

Richard Bertini, Journalist Ziger Manndli

Zunft Höngg

Martin Vogel, Hotelier/Märlionkel

Zunft zur Saffran

Hansjörg Kessler, Kessler-Engineering GmbH

Zunft Fluntern

Hanspeter Rhyner, CEO Glarner Kantonalbank

Zunft St. Nikolaus

Dr. Walter Hauser, Präsident Göldistiftung

Zunft Hard

 

 (entnommen aus dem Faltprospekt “Sächsilüüte” Programm 2017)

 

Dazu gehören die viele Glarnerinnen und Glarnern, die als Delegationen, Gruppen und Ver- eine teilnehmen, sowie die privaten eingeladenen Gäste bei der Zünften. (Jeder Zöifter kann private Gäste einladen und beim Zunftmeister melden. Diese marschieren beim Um- zug mit, sind Gäste in der Zunftstube und bei den Zunftdelegationen, die beim "Auszug"  “uff g Gass” zum Besuch dreier anderer Zünfte . Informell sind nach Mitternacht die "Sau- bannerzüge" in feuchtfröhlicher Stimmung zu anderen Zünften.

 

Ein regelmässiger Gast der Zunft Schwamendingen seit 1977 ist der Glarner Tambouren-verein Näfels. Die erfolgreichen trommelnden Glarner sind in diesem Jahr zum 41. Mal dabei!

 

Ein 146-seitiges “Sächsilüütä Magazin 2017” ist farbenfroh und auf Glanzpapier erschienen. Es wird eingeläutet durch das Editorial von Regierungsrätin Marianne Lienhard unter dem Titel “Glarnerland – einfach grandios” (Seite 5)

 

Besonders lesenwert sind auch die Beiträge mit glarnerischem Touch:

 

“Einen Kanton neu denken. Was die Glarner politisch vorgemacht haben. Und was die Züricher davon lernen könnten.” (Thomas Ribi, Seite  12-15)

“Gastfreundschaft aus Leidenschaft” (Seite 18f.)

“Züriwasser aus den Glarneralpen” (Seite20f.)

“Von Glarus nach Zürich heruntergekommen” (Philippe Oswald Welti, Seite 42-44)

“Grandioses Werk von Natur und Menschen” (Seite 58f.)

“Fakten über den Kanton Glarus” (Seite 60f.)

“Natürlicher Freizeitpark um die Ecke” (Seite 62f.)

“Kulinarische Köstlichkeiten aus dem Zigerschlitz”(Seite 64f.?

“Unverwechselbare Kultur im selbstbewussten Tal” (66f.)

“Grandiose Glarner am zünftigen Zug zum Feuer” (Seite 68f)

“Programm auf dem Lindenhof” (Seite 70f.)

 

und ein Knaller am Schluss (Seite 144)

“Frischer” Wind aus dem Zigerschlitz (Karikatur Böögg im Zigerregen mit zugehaltener Nase)

 

Die Schrift wird herausgegeben durch das Zenralkomitee der Zünfte.

Sie ist mit einer Auflage von 7000 Exemplare erschienen.

Vertrieb: Hans Kohler, Stadtzunft E-Mail: delegierterzzz@stadtzunft.ch

 

Nach 9 Minuten 56 Sekunden explodierte der Kopf des Bööggs und verheisst einen schö- nen, langen Sommer.

 

Das “Sächsilüütä” oft als “Bonzen”-Festivität geschmäht, als "Steuerhinterzieher-Umzug" bezeichnet, als “Milliardären-Festival" beneidet oder als “Netzwerker-Meeting” glossiert, ist, wie immer man darauf reagiert, ein farbenfrohes, heiteres, imposantes und doch boden-ständiges Zürcher Stadtfest mit einer Ausstrahlung auf die ganze Schweiz.

 

Natürlich gibt es Motzer, die lästern, die Eitelkeit der Ehrengäste werde gefördert oder die “Nichtehrengäste” seien aus den gleichen Gründen frustriert.  Die Absenz von Gastkanto- nen  der letzten Jahre hat aufgezeigt, dass Nutzen-Kostenabwägung zu Verzichten führt. Der Kanton Glarus hat aber sein Geld wohl richtig investiert. Zwar ist “grandios” wohl etwas den Mund voll genommen und entspricht eigentlich nicht der eher zurückhaltenden Glarner- art.

 

Aber es war schon immer Glarnerische Überlebensstategie, in die Welt hinauszuziehen und in Worten oder mit Produkten für sich zu werben. Dies ist beim “Sächsilüütä” gewiss gelun- gen. Entsprechend sympathische Echos mündlich oder schriftlich künden davon.

 

Bestens präsentiert hat sich Landammann Dr. Rolf Widmer als “Brandstifter” und “Böögg-Anzünder” bei der Stunde 18:00! Von den sechs Glockenschlägen sollen fünf dem fünf- köpfigen Regierungsrat gewidmet sein, der sechste dem “sechsten Regierungsrat”, dem Ratsschreiber, der wohl ein gerüttelt Mass an Hintergrundarbeit für das “Glarner Sächsi-lüütä” geleistet hat.

 

Den Vogel abgeschossen hat mit einem bleibenden Andenken Edwin Hauser, F. Blumer & Cie. AG mit der wuderbaren Spezialanfertigung eines Sechseläuten-Foulards 2017. Siehe Bild unten.

 

Alles in allem: Zürich hat sich als “grösste Glarner Stadt” bestens dargestellt. 

Foulard 100 % Seide,  handgefertigt in der Seidendruckerei Mitlödi in Glarus, Gastkanton 2017 am Sechseläuten Zürich. Motiv: Destination Zürich Masse: 100 x 100 cm Design: Karin Birkenmeier Vertrieb: beyondSilk 350 Fr. (Bild: www.beyond silk.com)
Foulard 100 % Seide, handgefertigt in der Seidendruckerei Mitlödi in Glarus, Gastkanton 2017 am Sechseläuten Zürich. Motiv: Destination Zürich Masse: 100 x 100 cm Design: Karin Birkenmeier Vertrieb: beyondSilk 350 Fr. (Bild: www.beyond silk.com)

Glarner Mosaik 16. April 2017 / 15

 

Heute Morgen habe ich schon um 5 Uhr 30 in der Frühe an der Osternachtfeier im Franzis-kanerkloster Mariaburg in Näfels teilgenommen. Das Ungewöhnliche dabei: ein Erwach- sener wurde während des Gottesdienstes getauft und anschliessend gefirmt.

 

Nach der Besammlung rund um das Osterfeuer vor dem Kloster, Einzug, Exsultet[1],

 

der Weihe der Osterkerze, dem Jubelruf “Christus ist erstanden”, wurde ein junger Mann, names Felix,  im Beisein seiner Frau Claudia und seine Vaters aus Berlin vor der ganzen anwesenden Festgemeinde getauft und anschliessend gefirmt. Im Anschluss an den Got- tesdienst fand ein fröhliches Morgen mit Eiertütschen im Refektorium statt.

 

*                  *                 *

 

Die DVD des neuen Films[2]   “Die Schlacht bei Näfels”, von Franz Vital Hauser, der in den Jahren 2015 und 2016 entstanden ist, kann bestellt werden bei (Fr. 25.-)

 

Production ça tourney.Vital Franz Hauser, Austrasse 50, CH-8706 Meilen

oder

per  E-Mail catourne@bluewin.ch

 

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Erschienen ist beim orell füssli Verlag AG:

 

 “Das Hardermannli und die weisse Frau, Die 22 schönsten Stadtlegenden der Schweiz”

 

Darin auf Seiten 30-31  für den Kanton Glarus eine Abhandlung über “Sant Fridli”.

 

In eine weitere Publikation der gleichen Reihe schafft es der Näfelser “Arschwald” sogar auf die Titelseite. Ein Büchlein über kuriose Flurnamen.

Bezugsadresse:  www.ofv.ch

 

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Wie verletzlich unser Verkehrssystem ist, zeigten zwei Beobachtungen am Karfreitag. Zum ersten die Kolonne am späten Vormittag, als auf der A 3 bis nach Reicheburg eine Auto- kolonne praktsich stand, weil – wie später zu erfahren war – im Kerenzebergtunnel auf Auffahrunfall von mehreren Autos diese Blockade verursachte.

 

Die zweite Beobachtung, kurz zuvor wurden Tessinfahrer über den Gotthard mit Staukilo- metern und –zeiten informiert und dabei geraden, man möge die Route A 3 über den San Bernardino wählen.

 

Und wer dies tat geriet wie oben beschrieben vom Regen in die Traufe.

 

In einer Radiosendung wurden Hörerinnen und Hörer nach dem Sinn von Karfreitag befragt.

 

Lösung:[3] In der heutigen, immer weniger religionsbezogenen Zeit wird er wohl bald mit Blick auf den Gotthardtunnel zum Car-Freitag.

Gotthardstau - wie jedes Jahr. http://www.blick.ch/news/schweiz/gotthard-und-basel-verstopft-stau-wegen-schnaeppchenjaegern-und-ferien-heimkehrer-id3646557.html
Gotthardstau - wie jedes Jahr. http://www.blick.ch/news/schweiz/gotthard-und-basel-verstopft-stau-wegen-schnaeppchenjaegern-und-ferien-heimkehrer-id3646557.html

*           *          *

 

Mit Missbehagen haben viele Mitlandleute die “Verbauung” der kleinen Wiese beim vierten Gedenkstein der Näfelser Fahrt Kenntnis genommen. Dieser Gedenkstein befindet sich un- mittelbar südlich der Abzweigung der Risistrasse/ Altweg.  Die Tatsache, dass ein einzel- ner Mitbürger ein ganzes Glarner Fahrtsvolk an der reibungslosen Gestaltung der Näfelser Fahrt hinderte ist ein erschreckendes Zeichen unserer Zeit.

 

Der Liegenschaftsbesitzer hatte schon längere Zeit vorher eine Schotterstrasse und einen Vorplatz zu einem Stall ohne Baubewilligung ausgeführt.

 

Die Gemeindebehörde erliess, darauf aufmerksam gemacht, einen Baustopp und forderte den Liegenschaftsbesitzer auf, den Fahrtsweg freizuhalten und die Schotterstrasse wieder abzuräumen, ansonsten diese durch die Gemeinde selber  entfernt werde, und zwar unter Polizeischutz.

 

Als dei Gemeinde wegen Untätigkeit des Liegenschaftsbesitzers zur Tat schreien wollte, erhob die Kantonspolizei Bedenken, der Liegenschaftsbesitzer könnte unberechenbar sein und man wolle nicht provozieren. Als die Gemeinde auf ihren Beschluss beharren wollte, wandte sich die Kapo an den Regierungsrat, der beschloss, seine Route zu ändern und auf das Betreten der besagten Liegenschaft zu verzichten. Der religöse Teil der Fahrt passierte dennoch und überkletterte die Hindernisse.

 

Meine Frage in den Raum:

 

Wer von den Betroffenen, nämlich das kath. Dekanat, der Kantonale Katholische Kirchenrat, der Kirchenrat der Standortgemeinde, die ev.-reformierten Instanzen oder der Gemeinderat Glarus Nord greift diese Thema auf?

 

Oder wird einfach über diesen Vorfall kommentarlos hinweggegangen?

 

Bereits vor zwei Jahren sind massive Eingriffe in die reibungslose Abwicklung der Fahrts- prozession im Bereich Letzhof erfolgt. Damals durch die Bewilligung einer Erhöhung des Bauniveaus ohne Einwand aller Bewiligungsinstanzen, die zu einem zwanzigminütigem Stau beim Zugang zur Sändlenwiese führte, Erst nach mühsamen Streitereien liess sich erreichen, dass eine Rampe erstellt und Bäume zurückversetzt wurden.

 

Ist eine eine schleichende Zerstörung des Fahrtsweges bereits eingetroffen?

 

Verantwortlich für die Durchführung der Näfelser Fahrt ist gem. Fahrtsgesetz von 1935 der Regierungsrat, für die ungehinderte Benützung des Fahrtsweges die Standortgemeide.

 

 

 

Der Fahrtsweg schon sechs hundert Jahr’

scheint heute ernsthaft in Gefahr,

zum zweiten Mal behindert,

behördlich nicht verhindert,

wie es auch jetzt zu sehen war!                               Fridolin Näfelser

 


Sonntag, 9. April 2017 /14

 

Neues Kreuz auf der Alp Niedersee

unweit des Berghotels "Obersee"

 

Neues Kreuz auf der Anhöhe Alp Niedersee . Erinnerungskreuz an die Primiz von Hermann Fischli, erstellt von Josef Fischli-Fäh und zwei Mitarbeitern Abteilung Wald und Landwirtschaft. Es ist das dritte Kreuz, 1951, 1972 und 2017. (Foto: Josef Fischli-Fäh)
Neues Kreuz auf der Anhöhe Alp Niedersee . Erinnerungskreuz an die Primiz von Hermann Fischli, erstellt von Josef Fischli-Fäh und zwei Mitarbeitern Abteilung Wald und Landwirtschaft. Es ist das dritte Kreuz, 1951, 1972 und 2017. (Foto: Josef Fischli-Fäh)

Das erste Kreuz wurde zur Erinnerung an die Primiz von Hermann Fischli, Mathisen Riet, 1951 von seinen Brüdern Josef und Fritz Fischli errichtet, die mit ihren Cousins Melchior und Alois Fischli die Alp Niedersee-Grappli bewirtschafteten.  Das infolge Verwitterung ersetzte zweite Kreuz stellten Förster Fritz Fischli und Josef Fischli-Fäh ca. anno 1972. Das neueste Kreuz aus Lärchenholz (4 Meter hoch, 2 Meter Spannweite) errichteten Josef Fischli-Fäh und zwei Mitarbeiter der Gemeinde Glarus Nord, Abteilung Wald und Landwirtschaft, Röbi und Julian am 3. April 2017. Nachträglich wurde von Ernst Müller, Spenglerei / Sanitäre Anlagen GmbH, ein Kupferdächlein angebracht.

 

Hermann Fischli wurde am 22. November 1925 geboren. Priesterweihe und Primiz 1951.

1952 Vikar in Arosa. 1953 Vikar in Küssnacht am Rigi. 1970 Pfarrer in Tuggen. 1980 Pfarrer in Merlischachen (bei Küssnacht am Rigi). 1995 Ruhestand. Sunnehof Immensee, Aushilfen. Verstorben am 28. Mai 2000.


Samstag, 1. April 2017 / 13

Näfelser Fahrt: Anmarsch der Glarner Tambouren und Harmoniemusik Näfels 2015 (Foto: Vital Franz Hauser)
Näfelser Fahrt: Anmarsch der Glarner Tambouren und Harmoniemusik Näfels 2015 (Foto: Vital Franz Hauser)

 

Fahrtsfilm-Première im randvollen Bohlensaal des Tolderhauses

 

Die Näfelser Fahrt ist keine Schlachtfeier!

Den Auftakt zur Erstaufführung  “Die Schlacht bei Näfels, Ein Glarner Heldenfilm” von Vital Franz Hauser gaben die Tambouren Philippe Haller und Marc Zweifel mit dem Ordonnanz-marsch Nr. 2. Landammann Dr. Rolf Widmer überbrachte die Grüsse der Regierung und betonte die Wichtigkeit und Würde Fahrtstradition als zweithöchsten politischen Feiertag neben der Landsgemeinde.

 

Drei Phasen der “Fahrt”: Totengedenken, Konfessionsfahrt, Staatsakt

In seiner Laudatio erklärte Fridolin Hauser, alt Gemeindepräsident, die historischen Phasen der Näfelser Fahrt: a) die vorreformatorische, b) die Zeitspanne nach der Reformation bis zur Kantonsverfassung 1835 ohne die reformierten Landsleute und c) die politische Fahrt bis heute. Er betonte, die Fahrt sei keine “Schlachtfeier”, die den Krieg verherrliche. Nach dem ursprünglichen Totengedenken durch Jahrzeit und Kreuzgang sei sie im Zug der Kantonsverfassung von 1835 zum politischen Staatsakt für alle Mitlandleute geworden. Es sei eine hohe Leistung der führenden Politiker gewesen, mit der ersten Fusion im Glarnerland, der Überwindung der konfessionellen Kantonsteile, auch die Nfäelser Fahrt gesetzlich zu verankern. Dieses Gesetz ist als ältestes Gesetz der gültigen Gesetzessammlung nach wie vor in Kraft.

 

Filmdokument mit Statements

Vital Franz Hauser erläuterte kurz die zweijährige Dreharbeit teils mit vier Kameras und die Produktion des Films. Er ist eine chronologische Abfolge vom Abmarsch in Glarus bis zum musikalischen Schlussakt in der Molliser Kirche. Eingefügt sind Statements des Ge- schichtsprofessors Valentin Groebner, der Regierungsvertreter Röbi Marti und Dr. Rolf Widmer, des Tambourmajors André Hauser, des Lektors des Fahrtsbriefes Josef Schwitter und des Glarner Historikers Dr. Rolf Kamm.

 

Der Fahrtsfilm wurde mit reichlich Applaus belohnt. Fridolin Hauser überreichte in heiterer Stimmung dem Filmschaffenden Vital Franz Hauser als Andenken eine Waffe der Glarner, einen Stein von der Rautihalde! Der Freitagabend im randvollen Bohlensaal  des Tolder-hauses war eine sinnvolle Einstimmung auf die Fahrtswoche und  klang aus mit munteren Gesprächen bem Apéro und Zigerbütli des bewähten Landfrauenteams .

 

Öffentliche Aufführung am Fahrtstag
Zweitaufführung an der Näfelser Fahrt, 6. April 2017, 16.30 h, im Bohlensaal des Tolderhauses. (pd/Fridlibund)

 

Der Film ist als DVD erhältlich bei

"Production ça tourne"

Austrasse 50

8706 Meilen

 

E-Mail: catourne@bluewin.ch

Eindrücke von  der Premiere: "Full house" im Bohlensaal des Tolderhauses. Oben rechts: Landammann Dr. Rolf Widmer bei seiner Grussbotschaft der Regierung. Mitte rechts: Fridolin Hauser Laudatio. Unten links: Franz Vital Hauser. Rechts: alles ist bereit für die Premiere.

(Fotos: M. Hauser, Zug; Porträt Vital Franz Hauser: https://de-de.facebook.com/vital.f.hauser)

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Den Film kann man als DVD bestellen

 

BESTELLUNG

 

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......  Exemplar(e) DVD "Die Näfelser Fahrt" für Fr. 25.- (Rechnung mit Einzalungsschein)

 

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Production ça tourne

Vital Franz Hauser

Austrasse 50

8706 Meilen

 

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Glarner Mosaik 23. März 2017 / 12

 

Diesmal musste ich eine Woche überspringen, weil derart viel los war: Ein Arztkontrollbe- such, ein Geburtstag eines Enkels, die sehr heitere Hauptversammlung der Harmoniemusik Näfels, der Geburtstag eines hochbetagten Freundes, die Hauptversammlung des TCS- Glarus, ein fröhliches Abendessen im Kreise der “Staublaui”-Crew (der "verstorbenen" Fasnachtszeitung, Netstal), die Vorbereitung der Premiere des Films “Die Näfelser Fahrt” von Franz Vital Hauser, die Beerdigung eines lieben Nachbars, der seit vielen Jahren aus- wärts lebte und nun in der heimatlichen Erde bestatten sein möchte... und viele Begeg- nungen, die einem der Zufall zuspült. Was wunder, wenn ich mir herausnehme, mal eine Woche zu überspringen.

 

*                *               *

 

Erwähnenswert ist, was so ins Haus fliegt:

 

- Der “Schweizer Anlass der Kräuter und Gewürze, Herkunft, Verwendung, Rezepte,

   Ausflugtipps”* des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes, Bern

   (74 Seiten)

 

 - Der Flyer “Kantate Sankt Fridolin”vom 2. April 2017, 17 Uhr in Schwanden und die

   damit verbundene Einladung der Glarnervereine, die sich in Schwanden bereits um

   15:15 Uhr im Ryläuferhuus in Schwanden treffen

  

- Die Einladung zur 26. Generalversammlung der Genossenschaft Alterswohnungen

   Linth, am 20. April 2017

 

- Die Einladung der Raiffeisenbank Glarnerland, am 7. April 2017, 18:30 Uhr im

   Zirkus Knie-Zelt in Glarus

 

- Die vielen Einladungen zum “Garagissimo”, die landauf und landab zur bereits

   zum 21. Mal traditionellen Auto-Show  rufen

 

- Die Einladung zum “Bibelwochenende” in Glarus 25./26. März 2017 mit spannen-

   dem Programm

 

- Der Faltprospekt “Für die Zukunft unserer Landsgemeinde”, einem Podium in der

   Aula der Kantonsschule am 5. April 2017

 

- Der Faltprospekt “iibligg”, Das Magazin der Gemerinde Glarus Nord”, Fokus:

   Nutzungsplanung, Die Gemeinde Glarus Nord plant die nächsten 15 Jahre”

   (12 Seiten)

 

 - Und die originelle Kunst-Postkarte aus Luzern “Ist mir eine grosse Ehre von

    gleicher Sorte zu sein” von Emil Manser (1951-2004), Strassenphilosoph,

    hgg. vom Historischen Museum Luzern

 

 - “Mathis-aktuell”, Februar 2017, ein Mitteilungsblatt der Mathis-Orgelbau AG Näfels

    päsentiert die Projekte Bürgeln, Benken SG, Inwil bei Baar, Trachslau, Bösingen

    FR, Unterägeri und Altendorf. Orgelfreunde sollen sich diese neueste Ausgabe

    unter den Nagel reissen.

 

 -  1. RAUTIarena-OPENair in näFELS, Samstag, 1. September ab 15.00 bis 24.99

      Uhr “ganz näFELS suächt dä SUPERstar!!!!!” Unter diesem Titel ist eine 50-sei-

      tige Broschüre, die Rautichronik erschienen. Die schräge, mit viel Werbung

      finanzierte Schrift berichtet aus dem “Innenleben” der Pfadi Rauti, greift bis 1933

      zurück auf die Gründung der kurzlebigen Pfadi “Letzi”, der Pfadi Rauti mit

      Berichten “70 Jahre Pfadi Rauti 1933-2003”, über Sommerlager, Freulerchilbi,

      Rauti’s Route, Siächämarsch,Volleyballnacht, Neujahrsball, Rautichronik 1998,

      Sommerlager Greyerz  ... ein köstliche, unstrukturierte Sammlung, aber erfüllt mit

      Pfadigeist, Eigenwilligkeit und viel Humor  ...

 

     ...und dann die Erkenntnis:

     Die Schrift war ein Festführer  aus dem Jahr 2012, das nie stattgefunden hat... was

     man in der Tagespresse und sogar im “Tagesanzeiger” nachlesen konnte. Die Schrift

     ist deshalb eine Trouvaille, weil es ein “Festführer” war, zu einem Fest, dass es nie

      gab.

 

  *             *            *

 

Wettermässig setzte sich der Frühling mit warmen, teil föhnigen Sonnentagen gegen den Winter durch. Dieser schlug allerdings ebenso mit Schnee und plötzlicher Kälte wieder zurück. Wenn es stimmen sollte, dass das Wetter an der Fahrt so sei wie am Fridlistag, dürfte es eine “Schirmfahrt” mit warmer Kleidung, Pelerinen und Schirmen sein.

 

*              *            *

 

Nach dem misslungenen Banküberfall auf die Raifeisenbank Glarnerland in Näfels, wo ein Bankräuber dank coolem Handeln des Bankpersonals gleich beim Verlassen der Bank von der Polizei in Empfang genommen wurde (er hatte ein Velo bereitgestellt, um mit diesem zu einem ebenfalls bereitgestellten Fluchtauto zu gelangen), rückte wenige Tage danach die Polizei wieder aus wegen einer Schiesserei im kleinen Einkaufscenter “Brugghof” in Niederurnen.  Das Glarnerland macht Fortschritte: Banküberfall und Schiesserei haben uns auch erreicht. Wer sagt da noch, im Glarnerland sei nichts los!

 

*               *              *

 

Das Glarnerland, die heile Welt,

ist wirklich heil, bis auf das Geld.

Als einer die Pistol gezückt,

ist dieses ihm zum Glück missglückt,

rechtzeitig hatte es geschellt.                                              Fridolin Näfelser 

                                            

 


Glarner Mosaik, 12. März 2017 / 11

 

Im Schlepptau der "Fridolinswoche" fand in Bad Säckingen die Jahresversammlung des "Freundeskreises Näfels, Bad Säckingen" im Hotel "Knopf" just neben dem Amtshaus und dem Fridolisnmünster statt. Unter der Leitung von Winfried Ays gingen im Beisein von Bür- germeister Alexander Guhl die statutarischen Traktanden flott über die Bühne. Neben den Berichten über das reichhaltige Jahrsprogramm 2016, die Rechnungsablage, wurden neu zwei Damen in den Vorstand gewählt.

Die "Freunde von Bad Säckingen" vertrat Kirchenpräsidentin Daniela Gallati mit einem Grusswort im Auftrag von Präsident Peter Neumann und ihres Gatten Gemeinderatsvize-präsident Bruno Gallati, der auch verantwortlicher Botschafter für die Partnergemeinde Glarus Nord ist. Im Anschluss präsentierte Fridolin Hauser Bilder aus der Jubiläums-Power

Point-Präsentation "30 Jahre Fridlibund im Kanton Glarus" als bunten Strauss von Erinnerungsbilder aus den letzten drei Jahrzehnten. Daraus ging hervor, dass der Fridlibund eigentlich als Reaktion auf den Landsgemeindeentscheid, der den vorherigen "Fridlistag" abgeschafft  (und dafür Allerheiligen eingeführt) hatte, gegründet wurde und den ersten Anstoss für eine Partnerschaft mit Bad Säckingen, der Fridolinsstadt, gab. Diese Partnerschaft entstand am Fridlistag, 6. März 1988 im Beisein von 700 hergereisten Glarnerinnen und Glarner. Seither nehmen jährlich grössere oder kleinere Delegationen am "Fridlini", dem grossen Fridolinsfest in Bad Säckingen teil. Umgekehrt ist jeweilen an der "Näfelser Fahrt" Bad Säckingen in Näfels zu Gast.

Weitere Infos: siehe:

- www.freundeskreis-naefels.de

- www.suedkurier.de/region/hochrhein/bad-saeckingen : Bericht: Freundeskreis Näfels: Ays

  bleibt Vorsitzender, publiziert am 12.03.2017. Abgerufen am 12.03.2017.

Erinnerungsbild vom 10. März 2017.

v.l.n.r. Fridolin Hauser, Oberfridli des Fridlibundes Kt. Glarus, Referent; Daniela Gallati-Lan- dolt, Delegierte der "Freunde von Bad Säckingen"; Bürgermeister Alexander Guhl, Bad Säckingen; Winfried Ays mit Fridliwurst, Präsident Freundeskreis Näfels; Jürgen Huber, Kassierer; Klaus Mutter, Schriftführer; Knut Nesselhauf, Beisitzer; Gabriel Hieke, zweiter Vorsitzender; Ursula Ofteringer (neu), Ursula Schöneich (neu), Herbert Hölderle, Beisitzer. Gruppenbild am Ende der Versammlung im Hotel "Knopf", Bad Säckingen.

Foto: Julia Becker, Südkurier, Bad Säckingen

 

weitere Beiträge folgen


Glarner Mosaik 9. März 2017 / 10

 

Eine Woche ganz im Zeichen des heiligen Fridolin: Zunächst die “Weltpremiere” der ent- deckten Fridolins-Offizien durch Dr. Mechthild Pörnbacher und Prof. Dr. David Hiley im vollbesetzten Tolderhaus Näfels am vergangenen Freitag. Die gefundenen Noten waren vor rund 40 Generationen zum letzten Mal gesungen worden. Näfels ist stolz, dass sie im Rautidorf nach rund 1200 Jahre erstmals wieder aufgeführt wurden.

Siehe: Rubrik “Bild der Woche”

 

*              *              *

In etwas abgeänderter Form stieg diese Präsentation einen Tag später in Bad Säckingen, im Pfarrsaal im Beisein von Dekan/Pfarrer Peter Berg, gewissermassen als Einstieg zum grossen Fridolinsfest in der Fridolinsstadt mit den nämlichen Protagonisten, aber ohne die Choral-Schola der Uni Zürich.

 

*               *              *

Am Sonntag, 5. März 2017 fand bei milder, sonniger Frühlingsstimmung das “Fridlini” in Bad Säckingen statt.  Ehrensache, dabei zu sein. Es war immerhin dîe 30. Teilnahme seit der Gründung der Partnerschaft zwischen Näfels und Bad Säckingen am 6. März 1988. Hauptzelebrant war Weihbischof Dr. Michael Gerber aus der Erzdiözese Freiburg I Br. Nach der grossen Prozession durch die Strassen der Stadt gab Bürgermeister Alexander Guhl einen Empfang im Kursaal. Für die Partnergemeinde Glarus Nord-Bad Säckingen sprach Gemeinderatsvizepräsident Bruno Gallati und überbrachte kulinarische Glarner Spezialitäten. Aus dem Glarnerland mit von der Partie waren Landesstatthalter Dr. Andrea Bettiga mi Gemahlin, Gemeindepräsident Martin Laupper mit Gemahlin, Dekan/Pfarrer Harald Eichhorn,  die alt Gemeindepräsidenten Geri Flogerzi und Fridolin Hauser, sowie alt Gemeindevizepräsident Hans Tschudi, eine Delegation des Vereins “Freunde von Säckingen”, angeführt durch dessen Präsident Peter Neumann, und vereinzelte Fans des Fridolinsfestes.

 

Danach fand sich wohl eine Hundertschaft von Gästen zum Mittagsmahl im Kirchgemeinde- saal als Gäste des Münsterpfarrers.

 

Zur Tradition gehörte auch der Nachmittagsbesuch im “Café Rauscher”, das ist ein Kose- name für das gastfreundliche Paar Werner und Inge Rauscher, das mit üppigen Leckereien die Gäste verwöhnte. (Werner Rauscher war Vorsitzender des Kirchgemeinderates, ana- log eines Kirchenpräsidenten bei uns.)

 

*                *              *

Am Montag, 6. März 2017 war “Fridolinstag”, der seit 1974 im Kanton Glarus nicht mehr als offizieller Feiertag in der Gesetzessammlung aufgeführt ist. Ausschlaggebend war damals, dass der “Fridlistag” nur von den Katholiken gefeiert wurde, für die Reformierten was es ein gewöhnlicher Arbeitstag. Die Landsgemeinde bestimmte statt dessen neu Allerheiligen als Feiertag.

 

Nichtsdestotrotz feiert der Fridolinskult seine Urständ. In verschiedenen Gemeinden wird der Brauch des “Fridlisfeuer” gepflegt, indem nach dem Zunachten wackere Holzstösse entzündet werden und daran erinnern, dass zu vorchristlichen Zeiten die Wintergeister vertrieben und die Frühlingsgeister geweckt werden sollten. Nach der Christianisierung wurde der Feuerbrauch zum “Fridlisfeuer”. In diesem Jahr vermieste Petrus den Brauch mit ausgiebigen Regengüssen und Schnee bis tief in die Bergabhänge.

 

*                *             *

Vom Wetter unabhängig feierten rund 30 Fridlenen ihren “Fridlitreff”. Nach einer fakultativen Abendmesse in der Hilariuskirche und der Präsentation der Fridolinsreliquien sowie der Fridolinskerze, die vor 30 Jahren von Säckingern nach Näfels gebracht worden war, ging es wie gewohnt gemütlich und recht laut zu und her beim “32. Fridli-Treff” im “Steinbock”. Nach dem Jahresbericht, mit Hinweis auf den Auftritt des “Ursus stand uuf!” am Fridolinsfest in Bad Säckingen, der “Fridlifahrt nach Rankweil (A)”, der Gerichtsstätte der Fridolin-Urso-Legende, und der Powerpoint-Präsentation “30 Jahre Fridlibund”, wurden die verstorbenen Fridlenen geehrt. Mit dem bisher besten Rechnungsergebnis wartete Fridli-Säckelmeister Fritz Gallati-Jud auf. Im Anschluss verschmausten die Fridlenen den obligaten “Fridlischüblig” und erstanden für ihre Schätze und/oder Frauen den leckeren “Fridliweggen”. Beschlossen und beauftragt wurde eine Delegation mit dem Besuch der letzten “Fridolin” getauften Erdenbürger.

 

*                  *              *

Ebenfalls am Fridlistag zog als “Vorhut” auf das Sechseläuten, an dem Glarus Gastkanton ist, eine Glarner Delegation, bestehend aus Vertretern des Kantons, der Gemeinde Glarus und der Stadtglarner Kirchen, nach Zürich und überbrachte eine “Fridlisflamme” ins Grossmünster. Mit einem Festakt präsentierten sich die Glarner und gaben damit den Auftrakt zum heurigen “Glarner” Sechseläuten.

 

Der Fridlibund bedauerte, erst kurzfristig zu diesem Anlass begrüsst worden zu sein. Er konnte auch keine Fridolinsidentität in einer animierende Rolle dazu entwickeln und konnte so kurzfristig nicht mehr zum Mitmachen aufgeboten werden. Die “Fridlenen” vertröstete die miserable Witterung, die dann noch durch einen Knall und Erdbeben ergänzt wurde. Dieses Naturereignis wurde am “Fridlitreff” in feuchtfröhlicher Runde nicht bemerkt.

 

 

Den “Fridlistag” haben im Lande erlebt

wir, als es dann knallte, die Erde erbebt’,

der Regen löscht’ heuer

die Fridolinsfeuer,

o, glücklich, wer trotzdem den Becher erhebt.                           Fridolin Näfelser

 


Donnerstag, 2. März 2017 / 9

 

Fasnachtsumzug 2017

Bei prächtigem, sogar leicht sonnigem Fasnachtswetter ging Rambazamba der traditionelle Fasnachtsumzug durchs Dorf.  Ein bunter, wirbliger Korso begleitet von stampfenden Laut- sprechern und schaurig schönen Guggenmusiken mit 33 Gruppen erfreute recht viel Volk am Strassenrand vom Ober- bis ins Unterdorf Näfels. Traditionell wurde der Umzug vom Einschellnerverein Grosstal unter dem Motto: "Urchig Lüpfig" lautstark angeführt. 24 Ein- schellner in den weissen Hirthemden und in schwarzer Zipfelmütze, mit Brissago schräg im Mund, dröhnten zur Dorfmitte. Besonders hübsch waren ihnen voraus die Nachwuchs- schellner vom kleinen Knirps bis zum wackeren Bub. Über den Korso verteilt als musikali- sche Stimmungsmacher mit weit überhöhter Dezibelschwelle schritten sechs Guggenmusi- ken einher: die "Riesling Schränzer" aus Eschenbach, die "Wiggisschränzer" aus Netstal,

die "Blächtätscher" aus Engi, die "Tümpelgumper" aus Linthal, die "S-Bahn Grübler" aus Zürich und die "Chällerrattä" aus Näfels. Allerliebst war der Aufzug der 1. und 2.-Klässer und der Kindergärtler "Letz" und "Dorf". Die Kreativität kennt keine Grenzen bei den vielen Fasnachtsgruppen von nah und fern. Nebst den obligaten Hexen, kamen auch düstere Ge- sellen und wilde Konfettistreuer vorbei und wirbelten die Zuschauerreihen recht gehörig durcheinander. Imposant waren die riesigen Getüme der Zigerclique, die die ganzen Turbu-lenzen um den amerikanischen Präsidenten Donald Tramp lautstark und bunt zelebrierten.

Historisch die "Chropfschlitzer" mit dem Motto: "Mittelalter, die Edlen Chröpfler zur langen Burg".

Dank des etwas harzigen Ablaufs war genügend Gelegenheit die Gruppe genüsslich zu betrachten oder mit ihnen zu kommunizieren.

 

Die Vielfalt an Gruppen und auch an Fantasie belegen die Namen folgender Mitwirkender:

"Noval", "Aubrighäxä", "Rälly Buäbä", "Erben Fridolin", "Spätzünderclique",  "Ziger-Family" (diese schreibt sich mit ie), "Molnet", "Chatzästregger", "Moor Häxä", "Chlüntler", "Flugplatz-Muuser", "Amalia-Zumpft", "Dämmlischpränger", "Alpägschiirer", "Turbatus",

"Sumpfhogger", "Schützitümpler", "Amplaviele Claronas", "Familien-Clique Villitietz", "Freie Fasnachtsgruppe Buttikon (Clowns)" und die "Brittlichlöpfer Amdä".

Gegenüber früheren Fasnachtszügen dominant war die Geräuschkulisse, die lautstark den Lautspracheansager Rolf Landolt, übertrumpften und wohl dorfweit dröhnten, ebenso übertraf die Grösse einiger Fasnachtswagen die einstigen, noch von Pferden gezogenen Brückenwagen, beeindruckend die Riesengetüme von Traktoren als stolze Repräsentanten der eidgenössischen Subventionspolitik. Geprägt sind in den letzten Jahre die Umzüge mit den zahlreichen Guggenmusiken.

Alles in allem war der Fasnachtsumzug eine bunte Palette an Allotria, Spott und Ironie, Fantasie und Kreativität und lebendiges Theater auf der Strasse. Den Organisatoren und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gehört ein dickes Kompliment und herzlicher Dank.

 

Das Fasnachtskobolde dem OK manchmal einen Streich spielt, zeigt die vierte Zeile der Handzettels, der mit der Plakette, allen Zuschauern übergeben wurde: Es heisst da:  "Sonntag, 7. Februar 2016". Äätsch... Computervorlagen des letzten Jahre sind ja praktisch, aber eben... ein kleines Hi-hi-hi, dem PC-Bediener, der "ein Jahr hinten drein scheint". Hintendrein "we die alt Fasnacht" sind hohen Fasnachtsfeierlichkeiten am Umzug in Glarus am kommenden Sonntag. Der Glarner Fasnachtsumzug wird noch länger sein!

 

*                *               *


Erschienen ist die “Regionale Schulzeitung Obersee & Schwändital”, 8. Ausgabe, Januar 2017, Herausgeber: Bergschule 8752 Näfels. 12 Seiten, mit über siebzige Bilder und Illustgrationen.

 

Ebenfalls neu ist “SENIORENPLUS Glarnerland”, Nr. 48 , Schwerpunktthema “Buch – Bücher” Kontaktadresse: Esther Läderach, Leimen 19, 8755 Ennenda.

 

The Kommithée fuehr Müsick very proudly presents: Jahresprogramm mit diversen Events

für Jazz. Weitere Infos: www.KFM.GL

 

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Und was viele freut, andere nicht: Die Steuerrechnung für die Bundessteuer ist rechtzeitig vor der Fasnacht eingetroffen...

 

 

Für Näfels ist die Narretei

für dieses Jährlein schon vorbei!

Viel Volk war da

und viel Traraa!

Es lebe hoch die Kalberei!                                           Fridolin Näfelser


Glarner Mosaik 19. Februar 2017 / 8

 

Das Lob und der "Tolggen" der Woche

 

Gestern Samstag, 18. Februar 2017 - ich schwärmte im letzten Beitrag vom 16. Februar - fand der bereits traditionelle "Nachtumzug" mit vielen Gruppen und Wagen statt. Wie üblich drehte Hermann Steins Jeep (er ist seit vielen Jahrzehnten der "Lautsprecher"-Lieferant im Dorf, seine Runden durch die Strassen und die ebenfalls traditionell bekannte Stimme von Rolf Landolt kündete - lautstark durch Musik umrahmt - den närrischen "Nachtumzug". Perfekt war die vorausgehende Aktion mit Flugblättern, die Anwohner vorzubereiten und dafür zu werben, dass die Strassen während der Umzugszeit frei seien und parkierte Autos weggestellt würden.

 

Bei klarem, kühlem, aber erträglichem Wetter und unter dem Sternehimmel, startete der Konvoi - angeführt vom Einschellerverein mit über zwanzig Mann und entsprechend über vierzig Treicheln mit entsprechendem Gedröhne - durch die Strassen. Fröhliches, lärmiges, jauchzendes Fasnachtsvolk, mit fantasievoll gebastelten Wagen und närrischer Aktion, zahlreichen Guggen mit geschränzten und getrommelten Klängen belebten das Rautidorf und verbreiteten viel Freude und auch viel Konfetti.

 

Hinterher folgte gleich eine Truppe von orange gekleideten Gemeindearbeitern mit "Laub- bläser" und Handbesen und reinigten die Trottoirs. Vorbildlich! Den Organisatoren und allen Beteiligten ein grosses Kompliment.

 

Was hingegen am heutigen Sonntagmorgen vor dem "Schwert" sauer aufstieg, waren die umgestossenen, fast einen Meter hohen Blumenvasen mit Pflanzen, die von ausgelassenen Passanten umgeworfen, eine sogar völlig zerstört, auf dem Trottoir lagen und auf die Erde verstreut.  Hohe Barstühle von einer benachbarten Beiz standen auf dem Platz vor dem Dorfschulhaus und einige schützende Ketten und Pfosten waren herausgerissen. Da und dort standen leere und halb ausgetrunkene Flaschen, Plastikflaschen jeder Art und auf den Gehsteigen rund um das Tolderhaus lagen Scherben von zerschlagenen Flaschen herum.

Diese "Grenzüberschreitungen" sind bedauerlicherweise ein Rückenschuss für die Organi-satoren und Akteure, die fasnächtliche Tradition mit viel Aufwand und Arbeit pflegen möch- ten.

 

Muss es den sein, dass wenige, wahrscheinlich Betrunkene, keine Grenzen mehr kennen und zerstörerisch wirken?  Müssen wir bald einmal Beobachter und Rausschmeisser an- stellen, die Randalierer in flagranti ertappen, verzeigen und einbuchten, bis sie wieder zum Verstand kommen? Nächtliche Streiche sind schon immer etwa verübt worden, aber der-

art zerstörerische Aktionen sind offenbar Begleiterscheinungen neuerer Zeit. Es sind "Spiel-

verderber" für die vielen an einer bunten, fröhlichen und heiteren Fasnacht Interessierten.

Schade für alle!   

 

Und die erfreuliche Meldung ... ausserhalb des Kantons Glarus:

Galerie Tschudi - eine Pionierleisung!

aus: NZZ, 18. Februar 2017

 

                  ---> weiterlesen

 


Glarner Mosaik 16. Februar 2017 / 7

 

Die fünfte Jahreszeit naht! Die Geltengesellschaft Näfels hat längst die obligate Gelte auf dem Schulhausplatz aufgestelltl und wartet wieder mit einem dreimal gefalteten Prospekt “Näfelser Fasnacht 2017” auf!

 

Die Termine und Veranstaltungen:

 

Samstag, 18. Februar    :   Nachtumzug und Aalöschetä und Grosser Maskenball

Donnerstag, 23. Februar:  Kindermaskenball, Guggen-Pit-Stop

Samstag, 25. Februar    :  Fasnachtsgottesdienst und Beizenfasnacht

Sonntag, 26. Februar     :  Umzug,Fasnachtsgaudi in ganz Näfels, Guggertribüne mit

                                          Festbetrieb, Ländlerfasnacht des Einschellervereins

                                          Kinderfasnacht mit Geltenclown in der Turnhalle

Dienstag, 28. Februar    :  Uuslumpetä

Die "Geltengesellschaft" setzt sich seit 1958 für die Erhaltung und Belebung der Näfelser Fasnachtstradition ein. Mit anderen Vereinen und den noch bestehenden Cliquen im Dorf organisiert sie verschiedenste Fasnachtsanlässe. Es ist sehr lobenswert, dass diese ur- sprüngliche Dachorganisation über den Fasnachtscliquen (Lälli, Chäfersüüder, Chropf-schlitzer, Ziger und Notäschinder) eine Koordinationsfunktion hatte. Glücklicherweise ist die Geltengesellschaft bislang geblieben; den nicht alle Cliquen existieren noch. Aus der Koor- dinationaufabe ist weitgehend ein Organisationskomitee entstanden, das der Fasnacht immer noch neues Leben einhaucht.

 

Beachten Sie deren Homepage unter: www.fasnacht-naefels.ch

 

Das Motto für 2017 ist bildlich eingefangen:

 

 

Fasnacht macht kreativ. Immer wieder hat die Geltengesellschaft Talente entdeckt und ge- funden, die grafische "Fingerabdrücke" hinterlassen wie das obige neueste Logo für 2017. Dass die Fasnacht längst die Grenzen der Gemeinde Näfels gesprengt hat, liest sich in der sprachlichen Gestaltung: "Z'Näfels isch alles mögli!". Bis auf das letzte Wort ist alles noch "Näflessertüütsch", dann aber ist aus dem ursprünglichen chropflikoner-reinrassigen

"mügli" ein "mögli" geworden.  Zeichen der Zeit, Zeichen der Vermischung unserer Bevöl-kerung und Zeichen des Sprachwandels. Unsere Gesellschaft ist in einem ständigen Ent- wicklungsprozess der unter globalisierten Bedingungen immer grossräumiger wird und sich wandelt.

Auch ein Zeichen der Zeit ist das Verschwinden der eigentlich letzten Fasnachtszeitung, der Netstaler "Schtaublaui", die seit Jahrzehnten viel Freude, manchmal auch Ärger, aber auch viel SChmunzeln verbreitet hat. Verschwunden ist auch die "Lälli"-Rätschä, die in dorfgelber Farbe zur Tradition gehörte, wie das "Maschgeren" auch. Die Gegenwart ist ge-

kennzeichnet durch eine immense "Guggenmusik"-Kultur, durch fanatsievolle Umzüge und Tanzveranstaltungen.

Mögen also die Narren und wer immer von fasnächtliche Viren gepackt wird, voll hinein-trampen ins närrische Leben und am Aschermittwoch, an dem es früher hiess "Fertig luschtig!", wieder heil und glücklich im grauen Alltag landen. (Freilich locken ja die Belusti-

gungen der "alten Fasnacht" für fasnächtliche Schwerennöter auch noch später).

 

Als kleine Trouvaille krame ich meine fasnachts-reimlichen Ergüsse in seligem Angedenken

eigener Maschgerzeiten hervor:

 

 

Näflesser Fasnacht*

Fasnacht 1980

 

We tüänd-si wider all we d Naarä!

Wiä sind-si usser Rand und Band!

Si chänd uff d Schtraass i hellä Schaarä,

und d Naarädii regiärt im Land.

 

Bi ds „Schubigers“ sind Larvä dussä.

Dr „Lällichüng“ vrziärt etz ds „Schwärt“.

Äs gitt ä Fasnacht für verussä

und dinnä Tanz, für wer‘s bigärt.

 

Uss Blettertäigg gitt’s Fasnachts-Chüächli

und Schänggäli, vrdoorbä fäisst.

Zum Ässä bruuchsch schiär gaar äs Tüächli.

wil‘s sust „Du chäibä Sälli“ häisst.

 

Dett chunnt ä Puschlä Hudläwiiber.

Si gigäled und händ äis Züüg,

da hätt-ä-n-altä Zigerriiber

ä Tuderä und macht äis gGüüg.

 

Drnaa chunnt wider äinä z’hinggä,

är hätt ä fürchtigs Hülpibäi,

ä-n-andärä gseesch psässä winggä

mit-ämä Ruggsagg vollä Schtäi.

 

I ds Vatters Füät’ri, ds Muäters Schpitzli,

ä Nuggi und ä Latz äm Hals,

ä Hafä und äs Chinder-Sitzli

und – wäiss dr Tüüfel – waas nuch alls!

 

Tigg äinä blääret in’rä Scheesä,

ä-n-and’rä schtoosst de Gugelfuär,

und nuch ä-n-and’rä schüücht gkä Schpeesä

für Büchsä än’rä längä Schnuär.

 

‘s gitt Ohräweh vu luutä Rätschä,

vu Plumpärä und Rindli-Gschäll,

äs chlepft, und allpott gkört-mes tätschä,

drzwüschet mausä, pfiiffä, pPäll!

 

Fridli Osterhazy

 

publiziert in: Vaterland-Glarus, Nr. 37, 14 Februar 1980

Unter diesem Titel ist im Schosse der FGN (Freunde der Geschichte von Näfels) eine Broschüre über die Näfelser Fasnacht erschienen mit Beiträgen von Albert Müller, Fritz Fischli-Müller und Fridli Osterhazy erschienen.

 

Ein paar aktuelle Fasnachtsbilder aus der reichen Auswahl der Geltengesellschaft, Home- page www.fasnacht-naefels.ch sind noch als närrische Farbtupfer im Folgenden beigefügt


Glarner Mosaik 6 / 9. Februar 2017

 

Glarner auswärts: Der angekündigte Fahrtsprediger Pfarrer Alfred Böni ist gleich dreimal gekapert worden für einen Fernsehgottesdienst aus seiner Gallus-Pfarrei in Schwammen-dingen/Zürich.

Sonntag, 19. Februar 2017, 10.00 Uhr wird der erste Fernseh-Gottesdienst aus St. Gallus auf SRF 1 Live übertragen.

Fasnacht: In der St. Gallus-Kirche in Zürich Schwammendingen ertönt die Predigt für ein- mal gereimt, verfasst vom Pastoralassistenten Dominik Rocksloh. Die Messe leitet Pfarrer Alfred Böni. Musikalisch ausgestaltet wird sie von der Sängerin Christina Jaccard, den Gospelsingers St. Gallus sowie Instrumentalisten unter Leitung von Tarzisius Pfiffner.

 

Wiederholungstermine:

 Dienstag, 21. Februar 2017, 11.00 Uhr: SRF Info

 Samstag, 25. Februar 2017, 7.45 Uhr: SRF Info

 

Weitere Gottesdienste aus der Galluskirche am Fernsehen SRF werden übertragen

 Sonntag, 18. Juni 2017, 10 Uhr: „Kilbi“  60 Jahre St. Gallus-Kirche

 Sonntag, 3. Dez.  2017, 10 Uhr: Erster Advent.

 

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Ein kultureller Leckerbissen von gehobenem Anspruch ist das Angebot der Wissenschaf- ter, die die „Fridolins Vita“ (Lebensbeschreibung des Sankt Fridli) ein weiteres Forschungs-ergebnis ergänzt haben. Dr. Mechthild Pörnbacher, Autorin der Fridolins Vita als Doktor-arbeit und Prof. Dr. David Hiley haben Offizien von Balther (der die Fridolinsvita um 1000 herum geschrieben hatte) entdeckt, die sie studiert und nun in Buchform herausgeben. U.a. haben sie im Stiftsarchiv Einsiedeln entsprechende Notenhandschriften gefunden.

 

Nunmehr ist das kurzfristiges Angebot auch im Glarnerland gelandet, diese Entdeckungen der Öffentlichkeit vorzustellen. Die beiden Wissenschafter sind bereit in Kurzvorträgen ihre Ergebnisse in Wort und Bild aufzuzeigen. Dazu tritt eine siebenköpfige Choralschola der Universiutät Zürich auf, um Gesangs-Kostproben vorzutragen.

 

Der Anlass findet am Freitag, 3. März 2017 im Bohlensaal des Tolderhauses in Näfels um 19.30 h statt. Eintritt frei.

 

Veranstalter sind der Fridlibund des Kts. Glarus und die Dorfkommission Näfels, ideell wird der Anlass unterstützt auch von der Gemeinde Glarus Nord, dem Ressort Kultur Gemeinde Glarus Nord, dem Kulturforum Glarus Nord, dem Verkehrsverein Näfels, dem Kirchenrat der Kirchgemeinde Näfels und von den Freunde der Ge-schichte von Näfels.

Die Neuerscheinung ist ein Beitrag zur Fridolinsforschung überhaupt und für uns Glarnerin- nen und Glarner, die den Sant Fridli im Wappen tragen, nicht uninteressant. 

Offizien in der Stiftsbibliothek Einsiedeln, Handschrift 728 fol. recto

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Zugestellt von K.F. in Pf. wurde mir die folgende Luftaufnahme aus dem Jahr 1940, also aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges

Die obige Postkarte soll aus dem Jhar 1940 stammen, also aus der Zeit des Zweiten Welt- krieges. Weite Teile von Näfels sind noch nicht überbaut. Linkerhand weit und breit kein Tankgraben und auch kein SGU (heute linth arena). Im Autschachen steht eine Häuser- reihe, sonst ist alles noch Grünland.  Das Alterheim, noch fast ein Neubau, erst 1937 bezo- gen. Auch die Industriebauten jenseits der Klein Linthli sind noch in weiter Ferne. Beim Klo- ster ist noch das alte Klosterschulhaus, heute ersetzt durch einen modernen Bau und er- gänzt durch das Pfammatterschulhaus, wo noch eine Gärtnerei betrieben wurde. Ab 1988 waren die Klosterschulanlagen Gemeindehäuser. Mittlerweile sind diese als Verwaltunge- bäude der Gemeinde Glarus Nord Sitz der Technischen Betriebe. So sah Näfels aus der Luft vor bald 80 Jahren aus. (Foto: Privatsammlung Koni Fischli iun.)

 

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Nicht zur Ruhe zu kommen scheint das Thema „Glarus hoch drei“. Nach einigem Knatsch und einschneidenden Wechseln im Verwaltungsrat, politischen Debatten, Neuanfängen wir- belt ein sehr umfangreicher Leserbrief in der Tagespresse einige Fragen auf, die der Be-

antwortung bedürfen und verbreitet ein ungutes Gefühl. Die Landsgemeinde hat einem In- formatikgesetz nicht zugestimmt, weshalb glarus hoch3 als Übergangslösung weiterhin die- nen soll. Die Verantwortlichen vom glarus hoch3 werden gewiss alles tun, um durch trans- parente Information Ruhe in den Laden zu bringen und das unabdingbar notwendige Ver- trauen zu sichern.

 

Aller guten Ding‘ sind drei

gegen Knatsch und Mauschelei!

Will das IT-Wesen

auch bei uns genesen,

sei es aber einwandfrei!                                     Fridolin Näfelser

 


 

Glarner Mosaik 2. Februar 2017 /  5

 

Man weiss nicht genau, wieviele Tausende an Menschen, die mittlerweile berühmt gewor- dene Ammler Krippe bewundert haben. Was seit 20 Jahren initiative Ammler jedesmal auf Weihnachten in der Galluskirche schaffen ist einmalig. Über die ganze Breite des Chors ge- stalten sie eine Krippe aus vielen Fundstücken der Natur: Bäume, Baumstrünke, Steine, Moos, Blumen, Ställe, Häuser, sogar ein Bächlein gluckst und eine wachsende Zahl an Fi- guren von der Heiligen Familie mit dem Frisch geborenen Jesuskind, Hirten aller Alters- stufen, Schäflein, Ochs und Esel, ausgestopfte Vögel, neuerdings sogar zwei mächtige Ka- mele und ein Pferd. Die Krippenlandschaft wird zur bildhaft gestalteten, lebendigen Weih- nachtsbotschaft.

 

Seit 1997 haben kreative Idealisten immer wieder neue “Bilder” erfunden und neu gestaltet. “In den vergangenen zwei Jahrzehnten locket das Kunstwerk weit über 100’000 Krippen- begeisterte auf die Sonnenterrasse”, schreibt der geistliche Vater der “Ammler Krippe” “Bergpfarrer Dr. Victor Buner” in der Jubiläumsschrift, die sämtlich Krippen von 1997 bis 2016/17 dokumentiert. Beat Gmür,  Initiator und “Architekt” mit nie ausgehenden Ideen, dankt im Nachwort allen, die an diesem Gemeinschaftswerk beteiligt sind. Allen vor an dem Pfarreibeauftragten Erich Sax, den er als “gefragten Allrounder” charakterisiert und den Frauen und Männern in Amden, die “mit handwerklichem und künstlerischem Geschick die Krippe ehrenamtlich mitgestalten”. Die politische Gemeinde Amden liess jeweilen durch das Bauamt die etlichen und wiederkehrenden Transporte unentgeltlich ausführen. Viele Helfe-rinnen und Helfer, zumal auch Jugendliche,  halfen beim Auf- und Abbau der Krippenland-schaft tatkräftig mit. Flotte Dienste leistete das Reinigungspersonal. Für sie alle war der weltliche “Krippenvater” voll des Lobes und Dankes.

 

Am vergangenen Sonntag, 29. Januar 2017 war Bischof Markus Büchel, St. Gallen, extra angereist, um den Ammlern herzlich zu danken und zelebrierte mit Pfarrer Dr. Victor Buner den Festgottesdienst. Das Kanzelworte des Bischofs war eine anschauliche Schilderung des Weihnachsgeheimnisses und ein Dankes- und Lobrede auf das nachhaltige Gemein-schaftswerk, dessen Ruf recht weit reichte.

 

Es ist bewundernswert wie ein Projekt zu einer gar tradtitionellen Pfarreiangehörige zur Gemeinschaft zusammenschart und diese pflegt. Hut ab vor soviel Leben und Leistung!

(Beachten Sie die Bilder vom Schlussgottesdienst der “Krippensaison” unter “Bild der Woche”)

 

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Nach Traumtagen hat sich scheussliches Wetter eingefunden und putzt den Schnee der trocken-kalten Tage wieder weg. In dieses Klima passt das Kirchenkästchen, in dem Beer- digungen angekündigt sind. Im Moment sind gar vier Todesfälle, und sie häufen sich in den letzten Wochen. Todesfälle werden jeweils durch Glockenläuten jeweils um punkt 12 Uhr Mittags bekanntgemacht. Kurz danach stehen kleine Versammlungen am besagten Käst- chen, um zu erfahren, wer gestorben sei. Dieses Interesse ist doch noch ein Zeichen von Dorfgemeinschaft, die Anteil nimmt. Wenn eine Verstorbene ode rein Verstorbene nicht be- kannt ist, entstehen Gespräche vor dem Kästchen, die werweissen, um wen es sich hande- le.

 

Der Tod ist im Verlauf der Jahrzehnte immer mehr verdrängt worden. Leichen werden nicht mehr zu Hause aufgebahrt, Kondolenzbesuche sind passée, das Gebet im Raum, wo der Tote aufgebahrt ist, ist verschwunden. Beerdigungen werden im Dorf nicht mehr wahrge-nommen, weil die Leichenzüge durch die Strassen zum Friedhof abgeschafft wurden. Stirbt jemand, werden die sterblichen Überreste mit dem Leichenauto abgeholt, vielleicht noch  Spezialistinnen und Spezialisten gewaschen, eingekleidet und eingesargt und ruhen dann im Aufbahrungsraum, in Näfeks in der ehemaligen Schlachtkapelle, die für diesen Zweck umgestalteet wurde.

 

Bei der Beerdigung treffen sich die Trauerfamilien dort. Die Leichenträger tragen den Sarg oder die Urne in die Kirche, wo der Trauergottesdienst stattfindet. Danach werden Sarg oder Urne auf den Friedhof zum letzten Abschied getragen. Der Priester und die Trauerge-meinde sprechen noch Gebete, dann ziehen die Anwesenden am Grab vorbei und be- sprengen Sarg oder Urn emit Weihwasser. Viele begeben sich noch zu den Angehörigen, um ihr Beileid auszusprechen oder zu kondolieren. Wenn sich die Trauergemeinde verzo- gen hat, begraben die Leichenträger Sarg oder Urne. Angehörige und Eingeladene bege- ben sich danach zum Leidmahl oder wie es früher hiess zum “Leichemahl”.

 

Früher waren die Angehörigen noch ein Jahr in Trauer, was sie anzeigten durch schwarze Knöpfe im Revers oder mit einem schwarzen Band an einem Ärmel, Frauen trugen noch lange Zeit Schwarz.

 

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Eben erschienen ist ein umfangreicher Katalog des Schweizern Landesmuseums und aller einschlägigen Museen der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

Interessierte finden Aktuelles und Wissenswertes unter: www.nationalmuseum.ch

 

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Der Glarner Madrigalchor lädt zu einem ganz besonderen Leckerbissen:  Das nächste Kon-

zert findet am 18. Februarm 2017 19 Uhr im Gemeindehaus Ennenda statt. Mitwirkende: Glarner Madrigalchor, Klarinetten-Trio Da Capo und Daniel Zbinden, Klavier. Leitung. Nik-l aus Meyer. Das Programm:

 

 

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Vorbei sind die Sportferien für die Schulkinder und Schülerinnen und Schüler der höheren Schulen. Nach anfänglichem Traumwetter und besten Skiverhältnissen besann sich Petrus eines anderen und liess mindestens in den Niederungen die weisse Pracht wieder wegreg-

nen. Mit den Sportferien ist ja auch die Zensur des ersten halben Schuljahres. Guten Start allen ins zweite Halbjahr.

 

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Beste Gattungen macht die flotte Gruppe von Kantischülern, die sich mit Leidenschaft der Robotik verschrieben haben. Erstmals beteiligen sie sich nämlich an der "First Robotics Competition" in den USA, wo Tausende von Teams aus der ganzen Welt, die meisten aus Amerika,  wettstreiten. Dass eine glarnerische Gruppe teilnimmt, erfüllt uns mit Stolz. Zu beglückwünschen ist auch die Kantonsschule, die das "6417 FridolinsRobotik"-Team positiv unterstützt und fördert.

Nicht nur Physiklehrer Lukas Feitknecht, sondern auch Informatik/Mathematiklehrer Urs Hauser und Fachleute als Mentoren aus der Industrie, aber auch die Hauswarte, die Werk- stätten und Untergeschoss spontan zur Vergügung stellen, schaffen günstige und helfende Rahmenbedingungen für das ehrgeizige Unternehmen der zehn jungen Tüftler.

Die besten Daumendrücke begleiten sie über den grossen Teich.

 

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Ab 70 muss man alle zwei Jahre zum Arzt, um sich gesundheitlich auf Auto-Fahrtüchtigkeit

untersuchen zu lassen. Nun sind Bestrebungen Im Gange, die das "Pflichtalter" auf 75 zu erhöhen. Mit steigender Lebenserwartung seien viele 70-jährige noch fit.  Es ist gut zu un- tersuchen, ob diese "Altersguillotine" für nicht mehr Fahrtüchtige präventiv positive Ergeb- nisse brachte oder ob sie für die meisten lediglich eine administrative  "Schikane" und für Ärzte eine Belastung der meist überfüllten Wartezimmer und Praxen sind. Gewiss wird der Vorstoss kontroverse Diskussionen auslösen. Man wird sehen.

 

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Die Grippewelle, so deutsche Presseagenturen, sei in diesem Jahr früher angerollt. Auch bei uns, haben die einen und andern ihr "Grippeferien" gezwungenermassen bereits aufge-nommen und/oder schon hinter gebrachte. Die beklagten Symptome: Kopfweh, Schmerzen in den Stirnhöhlen und im Hals, Pfnüsel am Laufmeter und Schluckweh, bisweilen auch Fieber. Wer zu früh aufsteht, darf mit Rückfällen, vor allem mit hartnäckigem Husten rechnen. Früher sprach man nicht von Grippe, sondern von Influenza, auf Glarnerdeutsch "Imfälänzä".  Nur die ältesten Glarnern erinnern sich noch daran, wie die Häuser mit brennendem Wachholderchris ausgeräuchert wurden. Bisweilen murmelten die "Räucherer" dazu unverständliche Worte, es könnten auch Gebete gewesen sein.

Allen Betroffenen: "Gute Geduld und gute Besserung!"

 

Und dazu den LImerick der Woche:

 

Gar Mancher macht derzeit die Kippe

infolge Erkältung und Grippe

Die Viren besiegen

gelingt meist mit Liegen,

es sei denn, ein Schnäpschen man nippe!                     Fridolin Näfelser

 


 

Glarner Mosaik 4 / 2017  26. Januar

 

Seit dem 20. Januar 2017 laufen in Amerika, und wer weiss in der ganzen Welt, die Uhren anders. Der vereidigte und eingesetzte neue US-Präsident Donald Trump hat mit seiner Inauguralrede vor eindrücklicher Kulisse in Washington einen dicken Strick gezogen und den Anbruch einer neuen Politik ausgerufen.

 

"Präsident des obersten Gerichtshofes Roberts, Präsident Carter, Präsident Clinton, Präsident Bush, Präsident Obama, meine amerikanischen Mitbürger und Menschen aller Welt, ich danke euch.

 

Wir, die Bürger Amerikas, sind nun in einer grossen nationalen Anstrengung geeint, unser Land wiederaufzubauen und seine Hoffnung für unser ganzes Volk wiederherzustellen.

 

Gemeinsam werden wir den Kurs Amerikas und der Welt für viele, viele Jahre lang bestimmen. Es wird Herausforderungen und schwierige Situationen geben, aber wir werden es schaffen.

 

Alle vier Jahre kommen wir auf diesen Stufen für die geordnete und friedliche Machtübergabe zusammen. Und wir sind Präsident Obama und der First Lady Michelle Obama für ihre freund-liche Hilfe in dieser Übergangszeit dankbar. Sie waren grossartig. Danke.

 

Die heutige Zeremonie, jedoch, hat eine ganz besondere Bedeutung. Denn heute übergeben wir die Macht nicht nur von einer Regierung an die andere oder von einer Partei an die andere, sondern wir nehmen die Macht von Washington D.C. und geben sie an euch, das Volk, zurück.

 

Zu lange hat eine kleine Gruppe in der Hauptstadt unseres Landes von der Regierung profitiert, und das Volk hat die Kosten getragen. Washington blühte, aber das Volk hat nichts von dem Reichtum gehabt.

 

Politikern ging es gut, aber die Arbeitsplätze wanderten ab und die Fabriken schlossen. Das Establishment schützte sich selbst, aber nicht die Bürger unseres Landes. Ihre Siege waren nicht eure Siege, ihre Triumphe waren nicht eure Triumphe. Und während sie in der Hauptstadt unseres Landes feierten, gab es für Familien am Existenzminimum in unserem ganzen Land wenig zu feiern.

 

All das ändert sich hier und jetzt. Denn dieser Augenblick ist euer Augenblick. Er gehört euch. Er gehört allen, die heute hier versammelt sind, und allen, die in ganz Amerika zuschauen. Dies ist euer Tag, dies ist eure Feier, und dies, die Vereinigten Staaten von Amerika, ist euer Land.

 

Worauf es wirklich ankommt, ist nicht, welche Partei unsere Regierung führt, sondern ob unsere Regierung vom Volk geführt wird. Der 20. Januar 2017 wird als der Tag in der Erinnerung bleiben, an dem das Volk wieder zu den Herrschern dieser Nation wurde.

 

Die vergessenen Männer und Frauen unseres Landes werden nicht mehr vergessen sein. Alle hören jetzt auf euch. Ihr seid zu Millionen gekommen, um Teil einer historischen Bewegung zu werden, wie sie die Welt noch nie zuvor gesehen hat.

 

Im Zentrum dieser Bewegung steht die entscheidende Überzeugung, dass die Nation da ist, um ihren Bürgern zu dienen. Amerikaner wollen tolle Schulen für ihre Kinder, sichere Wohngegenden für ihre Familien und gute Jobs für sich selbst. Dies sind gerechtfertigte und vernünftige Forderungen von rechtschaffenen Menschen und einer rechtschaffenen Öffentlichkeit.

 

Doch für zu viele unserer Bürger gibt es eine andere Realität: Mütter und Kinder, die in unseren innerstädtischen Problemvierteln in Armut gefangen sind; verrostete Fabriken, die wie Grabsteine über die Landschaft unserer Nation verstreut liegen; ein Bildungssystem, das genug Geld hat, das aber unsere jungen und schönen Schüler jeglichen Wissens beraubt; und das Verbrechen und die Banden und die Drogen, die zu viele Leben gestohlen und unserem Land so viel unerfülltes Potenzial genommen haben.

 

Dieses Massaker Amerikas endet hier und jetzt.

 

Wir sind eine Nation, und ihr Schmerz ist unser Schmerz. Ihre Träume sind unsere Träume. Und ihr Erfolg wird unser Erfolg sein. Wir teilen ein Herz, eine Heimat und ein ruhmreiches Schicksal. Der Amtseid, den ich heute schwöre, ist ein Treueeid an alle Amerikaner.

 

Viele Jahrzehnte lang haben wir ausländische Industrien auf Kosten der amerikanischen Industrie reicher gemacht; die Armeen anderer Länder finanziell unterstützt, während wir unsere eigene Armee ausgehungert haben. Wir haben die Grenzen anderer Länder verteidigt, aber uns geweigert, unsere eigene zu verteidigen.

 

Wir haben Billionen und Aberbillionen von Dollar im Ausland ausgegeben, während die amerikanische Infrastruktur zerfallen ist. Wir haben andere Länder bereichert, während sich der Reichtum, die Stärke und das Selbstbewusstsein unseres eigenen Landes sich über dem Horizont aufgelöst hat.

 

Eine Fabrik nach der anderen schloss und verliess das Land, ohne auch nur einen Gedanken an die Millionen und Abermillionen amerikanischer Arbeiter zu verschwenden, die zurückgelassen wurden. Der Reichtum unsere Mittelklasse ist von ihr gerissen und in der ganzen Welt verteilt worden.

 

Aber das ist Vergangenheit. Jetzt blicken wir nur in die Zukunft.

 

Wir sind heute hier zusammengekommen, um ein neues Dekret zu erlassen, das man in jeder Stadt, in jeder ausländischen Hauptstadt und in jedem Machtzentrum hören soll. Vom heutigen Tag an wird eine neue Vision unser Land regieren. Vom heutigen Tag an wird es nur noch Amerika zuerst heissen, Amerika zuerst.

 

Jede Entscheidung zum Handel, zur Besteuerung, zur Einwanderung, zur Aussenpolitik wird zum Wohl der amerikanischen Arbeiter und amerikanischen Familien gemacht. Wir müssen unsere Grenzen vor der Verwüstung schützen, die andere Länder anrichten, die unsere Produkte herstellen, unsere Unternehmen stehlen und unsere Arbeitsplätze zerstören.

 

Schutzmassnahmen werden zu großem Wohlstand und Stärke führen. Ich werde mit jedem Atemzug meines Körpers für euch kämpfen, und ich werde euch nie hängenlassen.

 

Amerika wird wieder anfangen, zu gewinnen - gewinnen, wie nie zuvor.

 

Wir werden unsere Arbeitsplätze zurückbringen. Wir werden unsere Grenzen zurückholen. Wir werden unseren Wohlstand zurückbringen. Und wir werden unsere Träume zurückbringen.

 

Wir werden neue Strassen und Autobahnen und Brücken und Flughäfen und Tunnel und Bahnstrecken quer durch unser wunderbares Land bauen. Wir werden unsere Leute aus der Sozialhilfe holen und wieder zur Arbeit bringen, unsere Nation mit amerikanischen Händen und amerikanischer Arbeit wieder aufbauen.

 

Wir werden zwei einfachen Regeln folgen - amerikanisch kaufen und Amerikaner anheuern.

 

Wir werden uns bei den Nationen der Welt um Freundschaft und Wohlwollen bemühen, aber wir tun dies in dem Verständnis, dass es das Recht aller Nationen ist, ihre eigenen Interessen vorneanzustellen. Wir streben nicht danach, jemandem unsere Lebensweise aufzuzwingen, sondern, sie als Beispiel leuchten zu lassen. Wir werden leuchten, damit uns alle folgen.

 

Wir werden unsere alten Allianzen verstärken und neue bilden und die zivilisierte Welt gegen radikal-islamischen Terrorismus vereinen, den wir vom Erdboden auslöschen werden.

 

Die Grundlage unserer Politik wird eine absolute Loyalität zu den Vereinigten Staaten von Amerika sein, und durch unsere Loyalität zu unserem Land werden wir die Loyalität zueinander wiederentdecken. Wenn ihr euer Herz dem Patriotismus öffnet, dann gibt es keinen Platz für Vorurteile.

 

Die Bibel sagt uns wie gut und angenehm ist es, wenn die Völker Gottes zusammen in Einheit leben. Wir müssen unsere Gedanken offen aussprechen, unsere Meinungsverschiedenheiten offen diskutieren, aber immer Solidarität anstreben. Wenn Amerika geeint ist, dann ist Amerika absolut unaufhaltsam.

 

Es sollte keine Angst geben. Wir sind beschützt und wir werden immer beschützt sein. Wir werden von den grossartigen Männern und Frauen unseres Militärs und der Sicherheitskräfte beschützt werden. Und, was am wichtigsten ist, wir werden von Gott beschützt werden.

 

Zu guter Letzt müssen wir gross denken und noch grösser träumen. In Amerika verstehen wir, dass eine Nation nur so lange lebendig ist, wie sie etwas anstrebt. Wir werden keine Politiker mehr akzeptieren, die nur reden und keine Taten setzen, die sich ständig beschweren, aber nie etwas dagegen tun.

 

Die Zeit für leeres Gerede ist vorbei. Nun kommt die Stunde des Handelns.

 

Erlaubt niemandem, euch zu sagen, dass es nicht zu schaffen ist. Keine Herausforderung kann sich mit dem Herz und dem Kampfeswillen und dem Geist Amerikas messen. Wir werden nicht scheitern. Unser Land wird wieder blühen und gedeihen.

 

Wir stehen an der Geburt eines neuen Jahrtausends, bereit, die Geheimnisse des Weltraums zu entschlüsseln, die Welt von den Qualen von Krankheiten zu befreien und die Energien, Industrien und Technologien von Morgen zu nutzen. Ein neuer Nationalstolz wird uns bewegen, unseren Blick erheben und unsere Gräben schliessen.

 

Es ist Zeit, sich an die alte Weisheit zu erinnern, die unsere Soldaten niemals vergessen werden - dass, egal ob wir schwarz, oder braun oder weiss sind, in unseren Adern dasselbe, rote Blut von Patrioten fliesst.

 

Wir alle geniessen dieselben glorreichen Freiheiten und wir alle salutieren der gleichen, grossartigen amerikanischen Flagge.

 

Und egal, ob ein Kind im Grossraum von Detroit geboren wird oder auf den windgepeitschten Ebenen von Nebraska, sie blicken auf zum gleichen Nachthimmel, sie haben dieselben Träume im Herzen und sie werden vom gleichen allmächtigen Schöpfer mit dem Hauch des Lebens durchdrungen.

 

Alle Amerikaner in jeder Stadt, nah und fern, gross und klein, von Berg zu Berg, von Ozean zu Ozean, hört diese Worte. Ihr werdet niemals mehr ignoriert werden.

 

Eure Stimme, eure Hoffnungen und eure Träume werden unser amerikanisches Schicksal bestimmen. Und euer Mut und eure Tugend und Liebe wird uns für immer auf diesem Weg leiten.

 

Gemeinsam werden wir Amerika wieder stark machen.

 Wir werden Amerika wieder wohlhabend machen.

 Wir werden Amerika wieder stolz machen.

 Wir werden Amerika wieder sicher machen.

 Und ja, gemeinsam werden wir Amerika wieder grossartig machen.

 

Danke. Gott segne euch. Und Gott segne Amerika. Danke. Gott segne Amerika."

 

 (1) Übersetzung ins Deutsche aus: http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trumps-rede-zum-amtsantritt-im-wortlaut-a-1131038.html

 

Inauguralrede sind oft Meilensteine in der Gescichte der Vereinigten Staaten, und die gan- ze Welt klaubt sich Sätze heraus, die zu bleibenden Aphorismen werden. Mehrere Bericht-erstatter haben diese Rede als die radikalste aller Inauguralreden bezeichnet. Aus den Kommentaren spricht einerseits das Misstrauen, ob es sich nicht um reine Rhetorik handle, die man kaum in Taten umsetzen könne. Anderseits wird Donald Trump attestiert, er sei sich und seinem Stil treu geblieben.

 

Zu denken geben die vielen Demonstrationen und Proteste auf den Strassen von Men- schen, die die Wahl nicht akzeptieren können oder wollen. Der Aufwand von angeblich gegen 30'000 Polizisten und Sicherheitskräften am Tag der Vereidigung und Einsetzung des neuen Präsidenten ist gewaltig. Es ist wohl abstrakt und kaum konkret vollstellbar, dass die USA vierzig Mal mehr Einwohner haben als die Schweizer (322 Mio versus 8 Mio) und noch mehr, dass wir als Glarnervölklein in einer Schweiz leben, die 200 mal mehr Einwoh- ner hat als das Glarnerland (8 Mio versus 40'000).

 

*              *              *

Am Tag nach der Amtseinsetzung ging eine Welle von Protestdemonstrationen los.  Der  "Womens March to Washington" forderte vor allem Respekt vor Frauen. (Im Wahlkampf hatten zahlreiche despektierliche Aussagen Trumps gegenüber Frauen schockiert).

 

*               *              *

 

Protest war auch angesagt gegen das US-Wahlsystem, das den Ausgang der Wahl nicht von der Mehrheit der Stimmen aller Wähler, sondern  von der Mehrheit der gewonnenen Wahlmänner abhängig macht.

Der Massenaufmarsch gegen das Wahlergebnis ist wohl einmalig in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Trump ist der bisher älteste gewählte amerikanische Präsident. Und auffällig: Die Medien leben offenbar von Stellungnahmen zur Wahl von Trump. Wer immer sich vom Wort ergriffen fühlte, gab ein Statement ab. Viele dieser Statements waren qualifizierend. Sogar unsere Bundespräsidentin liess ich dazu interviewen. Vielen Regierun gen in aller Welt scheinen irritiert und äussern sich skeptisch bis pessimistisch. Eklatant sind die ungezählten Kommentare und Talkshows in Deutschland, die teilweise schulmei-sterlich aussagten, wie sich der neue Präsident zu verhalten habe.

 

*                *                *

Wir müssen da nicht weit Steine werfen. Auch bei uns gibt es Volksabstimmungen, die nicht einfach umgesetzt werden, sondern zu grossen Diskussionen im Parlament und abweichenden Entscheiden führen. Diese Erscheinung ist ein Prüfstand für die Demokratie, die schon im Kleinen beginnt, wenn bei uns nach der Landsgemeinde die "Leserbriefdiskus sion" der Unterlegenen weitergeht.

 

*                  *                *

Der Winter zeigt sich im Glarnerland von der schönsten Seite. Blauer HImmerl, herrlich weisse Berghänge, Schnee, trockene Kälte. Die wichtigsten Strassen sind schwarzge- räumt, nicht aber die Seitenstrassen. Schnee auf den Strassen machen den Winter erfahrbar. Ältere Leute erinnern sich an früher und erwähnen "strengere Winter" und "mehr Schnee". Vorsicht ist geboten auf den Trottoirs, die teilweise von glitschigem, eingefrore- nem Schnee bedeckt sind. Stürze sind nicht ausschliessen. Die Trottoirs in der Hauptstadt waren am letzten Samstag brandgefährlich. Eine Risikostrecke auch das Trottoir vom Dorfzentrum Näfels bis zum Bahnhof. Man ist für jede Handreichung und den Einsatz der Schneeräumer dankbar.

 

*                   *                 *

 

Ein positiver Wurf ist die neue Markthalle in Glarus im Gebäude der ehemaligen Post an der Bahnhofstrasse. Mit volkstümlichen Klängen begleitet kann man von Stand zu Stand schlendern und kramen. Mancher Schwatz in den Gängen zeigt, dass man sich kennt.

Ein Beizli im Hintergrund lädt zu gemüticher Rast. Kompliment und Aufmunterung an die "Bögeler", die zum Probieren und zum Kauf glarnerisher Frischprodukte einladen.

 

*                    *                  *

 

Auf hohem Niveau spielt die Glarner Harmoniemusik unter Leitung vion Dominic Uehli. Dies zeigte das Jahreskonzert, diesmal unter dem Motto: "Männer". Protestaktionen waren keine zu befürchten, das die Musikanten im Vorjahr mit "Girls" brilliert hatten. Glarus verfügt über ein sehr gepflegtes Corps mit anspruchsvollem Können und hat jeder Menge Vorzeige-Soli- sten, die trotz eingefleischter glarnerischerr Nüchternheit („solang ich nüüt sägäbisch alls i dr Oornig!“), spontanen und nachhaltigen Begeisterungsapplaus auslösten. Dass die Ju- gendmusiken von Glarus und Niederurnen mit ins Boot genommen wurde, spricht für die Klugheit der Organisatoren, die so künftigen Nachwuchs schon früh mit einbeziehen.

 

*                      *                  *

Weniger erfreulich ist die Feststellung, dass der traditionelle Christbaum auf dem Friedhof in Näfels fehlte. Friedhofsgestaltung ist Sache der Gemeinde,. Seit Urgedenken wird auf dem Friedhof zur Advents- und Weihnachstzeit eine schmucke Tanne gestellt. Auf Rückfra-

gen im Pfarrhaus hin wurde mitgeteilt, dass der letztjährige Christbaum so mickerig war, dass man lieber auf einen Christbaum verzichten wolle, als sich über einen unansehnlichen zu ärgern. Mein Kommentar: Der fehlende Christbaum auf dem Friedhof ist ein Beispiel ver-

nachlässigter und sterbender Kultur. Die Werte verschieben sich. Liebgewordene Tradition-

nen verschwinden. Es fehlen Kräfte, die wirksam dagegen zu halten im Stande sind. Die Nähe der Menschen geht verlustig. Wir sind im Begriff, ein beziehungsloser Haufen von Menschen, die teilnahmslios nebeneinander und nicht mehr miteinander leben, zu werden.

 

*                       *                   *

 

Eine sehr ansprechende Reportage über "Orgelbau Mathis Näfels" ist bei Tele Südost-schweiz ausgestrahlt worden. Schauplätze sind die Produktionsstätte in Näfels, aber auch Passagen der Hilariuskirche von Näfels (Orgel). Wer immer auch bei you tube "Orgelbau Mathis Näfels" eingibt, staunt über die Vielzahl von Kurzfilmen und die Omnipräsenz der Glarner Orgelbaufirma mit weltweitem Aktionsradius.

 

*                       *                   *

 

 

Schwing - schwang - schwung! Das gibt es nicht jeden Tag. Der Landrat stimmte mit den befürwortenden Anträger aller Parteien und lediglich mit ein paar kritischen Randbemerkun-

gen einem 2,2 Mio-Kredit zu und möchte für die Durchführung des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes 2025 in Mollis kandidieren. Die Vorlage kommt im befürwor-

tenen Sinn vor die Landsgemeinde,

 

Klar, dass an diesem Grossereignis in spe einen Limerick widmen darf.

 

Die Landräte gehen auf's Ganze

und brechen für's Schwingen 'ne Lanze;

sie freuen sich sehr,

das Schwingfest muss her!

Es winken die Lorbeer'n am Kranze!                               Fridolin Näfelser

 


Glarner Mosaik 3 / 2017 - 19. Januar

 

 

Warnschuss vor dem Bug: Die Gewerkschaft Syndicom – so zitiert in der “Südostschweiz-Glarus” vom 11. Januar a.c. – befürchtet die Schliessung von sechs Poststellen (von neun) bis 2020. Niederurnen, Glarus und Schwanden würden bleiben . Alle anderen seien gefährdet: Bilten, Näfels, Mollis, Netstal, Linthal und Braunwald. Bereits sind einige ge- schlossen. Als Ersatz werden “Agenturen” angeboten wie bereits im Kanton Glarus be- stehen: Agenturen in Oberurnen, Riedern, Ennenda, Mitlödi, Haslen, Hätzingen und Elm.

  

Diese Botschaft stützt sich auf die Zukunftspläne der Post, die schon im Oktober 2016 an- kündigte, bis 2020 würde es in der Schweiz nur noch 800-900 Poststellen geben. Drei Vier- tel der Poststellen seien, so die Gewerkschaft Syndicom, seit der Jahrtausendwende be- reits verschwunden. Sie kritisiert, der Ersatz der Poststellen durch Agenturen käme sehr schnell an ihre Grenze, wenn die Kunden über das Empfangen und Versenden von Brie- fen weitere Bedürfnisse hätten. Besonders für Untgernehmen und Personen, die wenig mobil seien, könne dies einschneidend sein. Nachnahmesendungen könnten nicht mehr bearbeitet warden. Ein- und Auszahlungen seien beschränkt und der Münzwechsel für das Gewerbe seien überhaupt nicht mehr möglich.

   

Ich frage mich, wo da die Politiker unserer fusionierten Gemeinden sind, die dem Faktor Standortattraktivität richtigerweise hohen Stellenwert einräumen, weil diese für die wirt- schaftliche Entwicklung wichtig sind.

 

Anderseits nennt die Post die fortschreitende Digitalisierung als Grund für den Rückgang der Geschäfts am Postschalter. Seit 2000 seien die Umsätze am Schalter bei den Briefen um 63 %, bei den Paketen um 42 % und beim Zahlungsverkehr um 37 % zurückgegangen.

 

Die Post ist ein Indikator für die gesellschaftliche Veränderung. Die stolze Repräsentantin des Service public besinnt sich mehr auf Rendite als auf Dienstleistung.

 

*                   *                 *

 

Fahrtsrede 2017:

Turnusgemäss abwechselnd Landammann und Landesstatthalter. Diesmal Landesstatt-halter Dr. Andrea Bettiga.

 

Fahrtsprediger 2017:

Pfarrer Alfred Böni, Schwamendingen.

Alfred Böni, Bürger von Amden, als ältester von vier Brüdern (Engelberg, Martin und Josef) in Näfels aufgewachsen. Eltern: Alfred und Berta Böni-Gallati, Schreiner/ später von 1964-77 Sigrist in der Hilariuskirche  Näfels.  Alfred wurde am 25. April 1947  geboren. Am 8. April 1973 wurde er in Chur zum Priester geweiht, und am Ostermontag, 23. April 1973, feierte Näfels seine Primiz. Es war die letzte Primiz eines einheimischen Näfelsers.

 

1973 wurde er zunächst  Vikar in St. Laurentius Winterthur, 1981 Pfarrer in St. Josef Win- terthur-Töss,  ab 2000 übernahm er die St. Gallus-Pfarrei Zürich-Schwamendingen.

 

Zehn Jahre war er Präses des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes. Seit 2003 ist er Vorstandsmitglied von Caritas Zürich als Vertreter des Priesterkapitels des Kantons Zü- rich. Zwischenzeitlich war er  von seinen Wirkungsorten Winterthur und Zürich aus 12 Jahre Mitglied des Dekanats-Vorstandes mit pastoralen Spezialaufaben. Bei der Gründung der röm.-kath. Synode des Kantons Zürich wirkte er 12 Jahre als Vertreter des ganzen Zür- cher Priesterstandes. 

Sein Bruder Martin war von 1987-2016 Sigrist in Näfels.

Wir freuen uns, dass der Exil-Näfelser zur Fahrtsfeier an den Ort seiner Jugend zurückkehren und die Fahrtspredigt halten wird.

 

Derzeit ist er an der Vorbereitung von drei Fernsehgottesdiensten aus seiner Kirche im Jahr 2017, der erste in etwa drei Wochen.

 

*                   *                 *

 

Klar ist dismal der Limerick durchs Posthorn geblasen:

 

Trarii-traraa, die Post ist da!

Für Schweiz und Suisse und Svizzera!

Ihr Miteidgenossen

gar viel wird geschlossen!

O, Un-Heil dir Helvetia!                                                                     Fridolin Näfelser


Glarner Mosaik 2/ 2017 - 12. Januar

 

Das neue Jahr hat mit winterlichen Verhältnissen begonnen. Der ersehnte Schnee verzau- bert unsere schöne Landschaft ins Winterkleid.  Waren es erst die unter der Nebeldecke, die für uns eher selten ist, wunderbar durch "Chigg" geweissten Bäume, so folgten mit den mässigen Schneefall ein paar Traumtage in Weiss und im schönsten Sonnenschein. Seit heute beginnt aber schon wieder Tauwetter, die weisse Pracht wird zum Gflötsch und der Schnee wird schwer.

 

Schnee bedeckt die Natur zu, um ihr Ruhe und Erholung zu verschaffen, bis sich schon bald wieder die ersten Anzeichen des Frühlings ankündigen.

 

Ich habe die Tage der Musse genossen, aber auch mal einen Rückblick in die "Amtsblätter" geworfen, um die Namen der Verstorbenen durchzugehen. Die "Amtsblatt"-Einträge werden immer dürftiger, so das man manchmal nachsinnen muss: So werden die Zweitnamen nicht mehr erwähnt und nur selten der Name des Ehepartners oder der Ehepartnerin. Wer war der Verstorbene oder die Verstorbene. Immer mehr sind Namen darunter von Menschen, die man gar nicht kannte. Dies ist ein Merkmal des Wandels und der Veränderung unserer Gesellschaft der Moblität und Vermischung. Manchmal überkommt mich Wehmut über die im Zeichen des Fortschritts rasende Entwicklung. Das einst vertraute Dorf, wo jedermann sich kannte, verändert sich zu neuen Lebensverhältnissen mit höherem Lebensrhythmus, mehr Tempo, ständig steigende Mobilität und Veränderung und einer fortschreitenden Entfremdung. Unsere Jungen nehmen dieses nicht so stark war, wie die älteren Menschen, die ihre Erin- nerungsbilder mitnehmen. Das ist der Welten Lauf: Nichts ist beständiger als der Wechsel!

 

Noch braucht es Zeit, bis die neue Gemeinde Glarus Nord zur empfundenen Heimat wird. Den wie Kulissen vorgeschobenen Erfolgsmeldungen über das Gelingen der Fusion in den Medien wird kaum widersprochen, dennoch darf man nicht vergessen, dass ein Gemein-schaft aus gelebten und gepflegten Beziehungen besteht. Dieses setzt voraus, dass man sich kennt. Die "Gemeinde" wird nur durch Begegnungen zur Gemeinschaft und empfunde- nen Heimat.

Ein Stück dieser Gemeinschaft sind jene Menschen, die zum grossen Heer derer abberufen werden, die uns vorausgegangen sind.

 

Hier die erwähnte Liste, willkürlich zusammengestellt, aus den Amtsblättern, etwa ab Ende November 2015 bis Ende Dezember 2016.

 

 

   Verstorbene des Dorfes Näfels (Gemeinde Glarus Nord)

   ab Ende November 2015-Ende Dez 2016

   
    

 

1 Gschwendtener Beatrix Marie 22.02.1932 bis 29.11.2015
2 Stähli Margarethe 15.11.1939 bis 18.12.2015
3 Fischli Erika Irma 08.08.1929 bis 19.12.2015
4 Luchsinger Beatrix 11.08.1958 bis 06.01.2016
5 Napolitano Federico 26.10.1936 bis 14.12.2015
6 Hauser Josef Othmar 28.04.1926 bis 21.01.2016
7 Landolt Hedwig 12.08.1930 bis 22.01.2016
8 Beglinger Afra 13.03.1924 bis 29.01.2016
9 Schindlauer Anton Friedel 20.02.1946 bis 06.02.2016
10 Hauser Karoline 26.08.1932 bis 08.02.2016
11 Beyeler Elsa 13.02.1930 bis 11.02.2016
12 Müller  Wilhelm Walter 30.12.1941 bis 13.02.2016
13 Fischli Alois 13.10.1934 bis 15.02.2016
14 Marti Gertrud Emma 26.09.1932 bis 19.02.2016
15 Trummer Gottlieb Alfred 27.03.1947 bis 07.03.2016
16 Reding Kurt 19.10.1936 bis 20.03.2016
17 Laurent Jean Louis 09.02.1923 bis 22.03.2016
18 Lutz Verena Therese 23.11.1948 bis 30.03.2016
19 Changten Urgyan Dorje 19.02.1935 bis 31.03.2016
20 Landolt Bruno Max 10.03.1939 bis 01.04.2016
21 Schindler Hewig Julia 03.07.1923 bis 09.04.2016
22 Landolt Anna Margaretha 17.05.1944 bis 24.04.2016
23 Noser Hildegard Franziska 30.08.1926 bis 24.04.2016
24 Felder Maria Paulina 17.06.1928 bis 24.05.2016
25 Gallati Emma Karolina 03.04.1922 bis 07.06.2016
26 van Ee Gerrit Hendricus Greg. 29.01.1953 bis 15.06.2016
27 Hauser Franz Xaver 29.04.1942 bis 21.06.2016
28 Vogel Anna Pia 05.03.1930 bis 23.06.2016
29 Schwitter Peter Josef 21.05.1942 bis 25.07.2016
30 Feuz Gottfried 29.01.2029 bis 27.07.2016
31 Eberle Frieda 27.05.2019 bis 18.08.2016
32 Wiget Frieda Aloisia 20.07.1934 bis 28.08.2016
33 Fischli Maria 03.02.2024 bis 02.09.2016
34 Gallati Karl 12.07.2029 bis 17.09.2016
35 Napolitano Nicola 15.09.1935 bis 26.07.2016
36 Sigel Walter 17.05.1940 bis 18.10.2016
37 Büsser Maria Lina 17.08.1924 bis 21.10.2016
38 Hauser Paula 08.02.1924 bis 24.10.2016
39 Landolt Veronika 02.01.1939 bis 04.11.2016
40 Gehr Anton Gottlieb 18.11.1939 bis 05.11.2016
41 Fischli Ida 11.07.2021 bis 08.11.2016
42 Landolt Pius 18.09.1924 bis 09.11.2016
43 Noser Frieda Maria 01.11.1925 bis 12.11.2016
44 Kälin Ruth Sophie 24.12.1940 bis 24.12.2016
Gottlob Friedrich Eckhardt (1800-1876) : Friedhof in Stuttgart
Gottlob Friedrich Eckhardt (1800-1876) : Friedhof in Stuttgart

Bild:

www.google.ch/search?q=Verstorbene+Skizzen&biw=1281&bih=596&tbm=isch&imgil=18t7ThXuNpuO8M%253A%253BqbSKzVCS732dlM%253Bhttp%25253A%25252F%25252Fwww.bonnensia.de%25252Fkunst%25252Fskizze-katzeaufheiligemberg.htm&source=iu&pf=m&fir=18t7ThXuNpuO8M%253A%252CqbSKzVCS732dlM%252C_&usg=__EoWBhEoano21vbOelWx-Vq-BpmA%3D&ved=0ahUKEwjTheiyp7zRAhWlJMAKHUp3Bt0QyjcILg&ei=Sk53WNO4BaXJgAbK7pnoDQ#imgrc=10qYmc32C1mIfM%3A


Glarner Mosaik 1/ 2017 - 5. Januar

 

 

 

Die erste Neujahrbotschaft aus dem Glarnerland im “Blick” ist Nationalrat Martin Landolt, Chef BDP mit Konterfei und Interview über seine politischen Ziele. Kommt nicht jeden Tag vor, dass Glarner und Näfelser im “Blick” Schlagzeilen machen.

 

*           *          *

Eben erschienen:  20 Jahre Ammler Krippe 1997-2016/17, mit einem Geleitwort von

Dr. Victor Buner, Pfarrer, und einem Dankeswort von Beat Gmür, Initiator und Architekt der “Ammler Krippe”. Festgehalten sind im Bild alles Krippe ab 1997 bis und mit 2016.

 

Videoberichte

 

2015 : https://www.youtube.com/watch?v=lvqj2KxxZSs  Dauer: 2 Min 40 Sek.

 

Tagesschau 25.12.2008: http://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/jahresrueckblick-teil-1?id=06ed7764-a953-4f96-bf6e-02cf56f01ed1 Dauer 2 Min 30 Sek.

 

Printberichte

 

26.12.2016: http://www.suedostschweiz.ch/panorama/2016-12-26/ammler-krippe-mit-viel-liebe-zum-detail

 

http://www.amden-weesen.ch/de/w-Genuss-Kultur/w-kultur-highlights/ammler-krippe.html

 

http://www.myswitzerland.com/de-ch/die-ammler-krippe.html

 

http://www.myswitzerland.com/de-ch/events/event-379902807.html

 

Ammler-Ziitig, 1/ 2013:

http://www.gemeinde-amden.ch/dl.php/de/50f655f14eabb/Ausgabe_Januar_2013.pdf

 

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ammler_Krippe_01.JPG

 

https://www.krippen.ch/images/downloads/gloria/Gloria_2012_02.pdf

 

*          *          *

Der am 28. Dezember 2016 datierte Bericht des Universitäts- Instituts für Politikwissenschaft, Bern: “Umfrage zur Landsgemeinde des Kantons Glarus, Forschungsbericht” ist erschienen. Grundlage ist eine elektronische Umfrage bei 1000 Personen, die stimmberechtigt oder ehemals stimmberechtigt sind/waren.

  

Die wichtigsten Erkenntnisse:

 

1. Frauen beteiligen sich weniger häufig an der Landsgemeinde als Männer.

 

2. Faktoren, die zur unterschiedlichen Beteiligung an der Landsgemeinde beitragen, sind: Erwartete Knappheit der Abstimmungsentscheide, Finanzauswirkungen der Traktanden für den Kanton, Wetterverhältnisse.

 

3. Die Meinungsbildung  zu den Vorlagen erfolgt zum grossen Teil schon vor der Landsgmeinde, zu einem wichtigen Teil aber auch erst an der Landsgemeinde selber. Die meisten Befragten haben während der Landsgemeindedebatte noch neue Argumente für oder wider eine Vorlage gehört.

 

4. Bei der Debatte über das Informatikgesetz 2016 haben die an der Landsgemeinde vorgebrachten Argumente die Meinungsbildung beeinflusst.  Nicht ganz so eindeutig trifft dies für das Personalgesetz zu.

 

5. Anträge von Direktbetroffenen und Bürgerinnen und Bürger ohne politisches Amt haben eine hohe Glaubwürdigkeit. Sachlich gut begründete Anträge und neue Argumente überzeugten die Befragten stärker.

 

Das Fazit der Forschergruppe am Ende des Berichts:

 

1. Die Landsgemeinde hat einen sehr starken Rückhalt und ist bei weitem das beliebeste Modell. Öffentliches Abstimmen und das Verfahren des Stimmenschätzens wurden kaum als stossend befunden. Nur wenige möchten auf das Rederecht verzichten oder nachträgliche Urnenabstimmungen einführen. Am wenigsten Unterstützung fand eine vollständige Ab- schaffung der Landesgemeinde. Die Forschungsarbeit kann aber nicht definitiv sagen, wie

die Mehrheitsverhältnisse wären, wenn die gesamte Stimmbevölkerung befragt worden

wäre.

 

2. Der Rückhalt der Landsgemeinde ist quer durch alle befragten Bevölkerungsgruppen

(Junge, Frauen, Linke, Rechte) hoch. Die Abschaffungsargumente für die Landsgemeinden Nid- und Obwalden und Appenzell-Ausserhoden “alter Zopf von Rückwärtsgewandten”, “Machtinstrument der politischen Mehrheit”, “Männerbastion”) scheinen im Glarnerland nicht Gewicht zu haben.

 

3. Die grösste Unterstützung für Landsgemeinde-Reformvorschläge hat die genauere Er- mittlung der Mehrheitsverhältnisse. Einführung elektronischer Abstimmungsgerät erreichte Platz 2. Eine solche Variante würde der Stimmenermittlung durch geheime Abstimmung vorgezogen.

 

4. Breit akzeptiert ist das Nichtabstimmen, wenn kein Gegenantrag gestellt wird.

 

Etwas dürftig ist angesichts der breiten Landsgemeindeliteratur das Literaturverzeichnis am Ende der Studie.

  

Die Studie kann abgerufen werden unter:

 

http://www.ipw.unibe.ch/unibe/portal/fak_wiso/c_dep_sowi/inst_pw/content/e39849/e57432/e223455/e444674/files518277/LGumfrageForschungsberichtGerberSchaubMueller_ger.pdf

oder einfach unter www.google.ch: Umfrage zur Landsgemeinde des Kantons Glarus Forschungsbericht

 

*           *           *

Zu einer Petition aufgerufen hat die Allianz “Es reicht!” Gemeinsam für einen Neuanfang im Bistum Chur”. Unterschriftenschluss: 31. Dezember 2016.

 

Begründung der Petition:

 

“Die Allianz “Es reicht” fordert, auf die Wahl eines neuen Bischofs für das Bistum Chur zu verzichten und die Verantwortung vorübergehend einem integrierend wirkenden Administra- tor anzuvertrauen, der für eine den Menschen und ihren Lebensrealitäten zugewandte

Kirche steht.”

 

Siehe auch: www.allianzesreicht.wordpress.ch

  

Kleine Gegenfrage:

Wie wäre es, einfach einen “integrierend wirkenden Bischof zu wählen, der für eine den Menschen und ihren Lebensrealitäten zugewandte Kirche steht”?

 

 

Unter allen Kirchenwahlen

gibt’s bei Churer Bischofswahlen

bei dem Domkapitel

noch kein Segensmittel,

dass die meisten Christen strahlen.                        Fridolin Näfelser   

 

Dr Chilbibogg

von

Jules Feldmann. Näfels (1906-1985)

 

Nasskalt und nebelverhangen lag der däm-mernde Morgen über dem jungen Herbst-tag. Vom alten Turm der Hilariuskirche klang das morgenliche Aveläuten und über.

flutete das träumende Rautidorf, drang in die Kammern der Hütten und Häuser und

weckten den schlummernden Schläfer. Noch lag mein Heimatdorf in dunklem Schweigen der Herbstnacht. Mit Rucksack und umgehängtem Stutzer schritt ich vor Tag und Tau den alten, rauen Bergweg em-por. Eine aufgeschreckte Amsel zwitscher- te und der Wildbauch, der unweit des We-ges talabwärts stürzte, sang sein  rau-schendes Lied. Der "Guschpenstock"  und die  tricounibeschlagenen Schuhe schlugen den Takt zum berglerischen Schreiten auf dem steinigen Weg. . Im Dämmerlicht des werdenden Tages schritt ich gemächlich bergauf. Tastend überquerte ich die wassergefüllten Rinnen der Tränki. Ein kreischender Häher durchbrach die dämmernde Stille. Der werdende Mor-gen drang langsam durch das Gezweig des Stangenholzes. Die rabenschwarze Nacht wich dem jungen Tag.

 

Droben auf der „Brand“ machte ich kurzen Marschhalt und blickte hinunter auf das sonn-tägliche Dorf. Es war Chilbisonntag. Die Zeltdächer der Budenstadt leuchteten hell in den herbstlichen Morgen. Noch war Ruhe im Dorf. Beim Hüttli setzte ich mich nieder, ich hatte ja keine Eile. Hier verweilte im Jahre 1920 auch der alte „Spettersepp“ und hielt Wache, als das Vieh krank wurde und die Maul- und Klauenseuche in die Gäden der Berg- und Tal-bauern drang. Niemand durfte den alten Bergweg hinunter, ohne dass er seine Schuhe in die mit einer desinfizierenden Lauge gefüllte Gelte tunkte. Der Seuchenwart hielt strenge Aufsicht. Oft hatte er Zeit, wenn niemand des Weges kam, sich der Musse hinzugeben. Den wurmigen Balken am alten Hüttli bemalte er mit sinnvollen Sprüchen und schrieb auf, was damals der “Anken“ kostete, was die Milch wert war und was der Käse und das Brot galten. Heute sind sie leider verblichen, diese Aufzeichnungen – schade, man konnte sich verweilen an diesen Versen und zurückdenkend sich erinnern.

  

Wieder hängte ich meinen Stutzer um und schritt weiter meinen Weg. Hinten beim soge-nannten „Bruderstrog“ verliess ich die Strasse und stieg den steilen Holztritt hinauf durch den stillen Forst gegen die „Haggenwand“. Plötzlich stand ich still, kaum 40 Gänge vor mir setzte eine Rehmutter mit ihrem Kitz zu weiten flüchtenden Sprüngen an und verschwand im Jungholz. Ich schritt weiter, ein wildbretschwacher Jungbock mit leichten Gabeln zog erschreckt gegen die „First“, und noch lange drang ein Bellen durch den grünen Tann. Ein breites, steiles Felsband zog sich hinauf zur „Haggenwand“, bewachsen mit Speltgras, kar-gen Kümmerfichten und verblichenen Steinrosen. Das hohe, regennasse Speltgras reichte mir bis zur Nasenspitze und bald waren meine Jägerhosen bis zu den Knien durchnässt. Zu oberst, wo die Haggenwand zu Ende geht, wechselte ich zwischen Zwergföhren hindurch in den Hochwald, entfernte den Gummischutz am Zielfernrohr des Stutzers und steckte eine Patrone in den Lauf. Wie ich mich zum Weitergehen anschickte, pfiff mich ein Gamstier an. Blitzartig riss ich den Stutzer ab meiner Schulter. Ein guter Bock zog in gesunden Fluchten gegen den „Weisswandboden“. Unmöglich einen Schuss anzubringen. Baumstämme und tischhohe Steine hinderten meine Sicht auf den flüchtenden Bock. Er war der Schnellere  und entwich dem tödlichen Blei. Beglückt schritt ich weiter durch den moosbedeckten Hochwald. 

 

Hoch über der „Wasserruns“ schaute ich über die senkrechte Wand hinunter in den Tal-grund, legte den Stutzer ab, liess mich von der durchbrechenden Sonne erwärmen und er-gründete den Rucksack nach kulinarischen Raritäten. Es ist etwas Wunderbares, sich im Wald nach schmackhafter Äsung auf den Rücken zu legen und gen Himmel zu schauen. Kurzfristig war die Rast, auf dem federnd moosigen Boden pirschte ich weiter. Ich traute meinen Augen nicht, stand da kaum 50 Gänge vor mir, wie vom Himmel gefallen, ein kapi-taler Gemsbock. Es war nicht derselbe, den ich vor einer knappen Stunde flüchten sah. Breitseits stand er da, wie eine Scheibe. Den Träger hatte er  von mir abgewendet, seine beiden Lauscher waren nach vor gestellt, er witterte etwas. Der Wind zog gegen mich, also hatte er  nicht mich im Windfang. Er musste in der mir entgegengesetzten Richtung etwas Verdächtiges wahrgenommen haben. Immer noch stand er und lauschte. Ein prächtiger Bock, dunkelgefärbt, wie im Winterhaar, ein rechter Waldbock. Ich schätze ihn auf sechzig Pfund. 

 

Ganz langsam nahm ich den umgehängten Stutzer von der Schulter und eben so langsam liess ich mich auf die Knie nieder, um ja nicht durch eine rasche Bewegung seine Aufmerk-samkeit auf mich zu lenken. An einer moosbewachsenen Fichte legte ich an, schon hatte ich den Kapitalen im Rohr, schob die Sicherung nach vorn, ein leises, kaum hörbares Kna-cken des Stechers, der Stachel am Rohr sitzt auf dem Blatt des Bockes, eine leichtes Be-rühren de Abzuges und der Schuss krachte durch den stillen Dorn des Hochwaldes. Der Bock überschlug sich, warf seine vier Läufe gen Himmel und fiel auf den moosigen Grund, dann war er meinen Augen entschwunden. Gewohnheitsmässig lud ich blitzschnell nach. Der Bock konnte nicht weit entfernt sein, war ich ihm doch gut abgekommen.

 

Noch verweilte ich eine gute Weile, dann  ging ich langsam, den Stutzer in der Hand zu der Stelle, wo er gestanden hatte, aber ich sah nichts, keine Spur von dem Bock. Ich stieg auf einen grossen Stein und überblickte die Runde, aber gar nichts war von dem Kapitalen zu sehen, er schien wie vom Erdboden verschwunden. Ich konnte mir dies nicht erklären, war ich ihm doch gut abgekommen und konnte ihm ruhig einen Blattschuss anbringen. Weder Schweiss noch eine Fallspur waren zu sehen. Noch einmal ging ich zurück zu der Tanne, wo ich den Schuss auf ihn abgegeben hatte und wieder ging ich zu der Stelle, wo er ge-standen. Aber ich konnte einfach nichts finden. Ich schlug mir mit beiden Händen an die Stirn – es konnte nicht möglich sein, dass ich ihn gefehlt hatte. Ich legte Rucksack und Stutzer ab und kniete nieder – und siehe da, am Blatt eines Heidelbeerstrauches sah ich einen Tropfen Schweiss und einen halben Meter abwärts nochmals mehrere Tropfen. Auf allen Vieren kroch ich abwärts, immer mehr Schweisstropfen fand ich auf Moos, Heidel-beer- und Alpenrosenstauden. Ich richtete mich auf und lief der Schweissspur nach ab-wärts, bis ich zu einem Felsabbruch kam, hier konnte ich nicht mehr weiter. Solche Fels-abbrüche sind im Bärenstich etliche anzutreffen. Fast zu äusserst auf dem Felsabbruch, auf dem ich stand und der zirka fünf Meter hoch war, stand eine Zwergföhre. Ich hielt mich an einem Ast der Föhre und blickte über den Abbruch hinunter – und was sah ich, da unten an einer stämmigen Fichte lag mein guter Bock. Ein heller Jauchzer ging über meine Lippen. Ich stieg wieder zurück zu meinem Stutzer und Rucksack. Nun war mir auch klar, weshalb hier keine Fallspur zu sehen war, bestand doch der Waldboden aus lauter Moos, Heidel-beer- und Alpenrosenstauden, die nach dem Überrollen des Bockes wieder aufstanden, so dass man keine Fallspur sehen konnte. 

 

Um nun zum Bock zu kommen, musste ich den Felsabbruch umgehen. Beim Bock ange-angt, der wirklich ein kapitaler war, stellte ich fest, dass ich mich mit der Schussabgabe nicht getäuscht hatte, die Kugel dran mitten durch das Blatt.

  

Nach dem Ausweiden band ich den Bock nach Jägerart zusammen, steckte ihm den grü-nen Bruch in den Äser und stieg mit der anhänglichen Bürde talwärts. Als ich hinunter ge-gen das sogenannte „Signal“ kam, wo auf 1209 Metern die eidgenössische Landestopo-graphie den Triangulationspunkt festsetzte, stand da mit schussbereitem Stutzer ein stäm-miger Jägersmann. Es war ein Jagdkamerad von der Jägergilde der „Rossweidler“, die ebenfalls im Bärenstich weidwerkten. Mit einem kräftigen Händedruck gratulierte er mir zu meinem Bock. Mit Weidmannsdank und einem Trunk aus der “Wäntälä“ verabschiedete ich mich und stieg über die „Frist“ hinunter zum Brandhüttli. Hier drang schon Chilbimusik an mein Ohr. Murer’s Schiffschaukel orgelte die alte Melodie vom „Böhmerwald“ und mit Weid-mannsdank, Bockwein nd Chilbitanz ging die Chilbipirsch zu Ende.