Samstag, 23. März 2019

 

Seppi-Träffä wird eingestellt!

 

Letztmalige Zusammenkunft der Josef, Josefinen, Seppen und Josys am 19. März 2019

 

Wegen des Rückgangs des Namens "Josef". "Sepp", "Josefine" und "Josy" stellt der Seppi-Verein nach zwanzig Jahren sein traditionelles "Seppäträffä" ein.

 

Gefeiert wurde der "letzte Tag" mit einem Carausflug nach Rheinfelden in das El-

dorado der wahrscheinlich bekanntesten Bierbrauerei Feldschlössli nach Rhein-felden. Etwa eine Dreissigschaft von Männlein und Weiblein genossen bei Traumwetter die Fahrt.

 

Nach der Rückkehr traf man sich im "Steinbock" zum traurigen Abschiedsmahl. die beiden letzten Ober-Seppen Josef Fischli-Kuster und Josef Gallati-Schön-bächler führten durch den Abend und hielten Rückblick über die zwanzigjährige Vereinsgeschchte. An den Wänden waren ungezählte Bilder aus der bewegten  Entwicklung des Seppenvereins und liessen Wehmut aufkommen. Als Gast zum Leidmahl wurde der Oberfridli des "Fridlibundes des Kantons Glarus" eingeladen.

Diese hielt gerührt die Leichenrede und empfahl, übers Jahr ein weltliches Jahr-zet zu feiern.

Die Eloge zum Abschied des "Seppä-Träffä", die gleichzeitig auch Nekrolog war, lautete so:

 

Abdankungsrede zum letzten Seppätaag

 

D Josepä und äu d Josefiinä

sind i dr letschtä Ziit äm schwiinä!

‘s gäb nämä schiint’s i üüs’rä Huäbä

di leng’ri weniger Seppel-Buäbä!

 

Mä mäinti schiär, äs sig nüd wahr

au d Schosi-Mäitli siged raar!

Hütt zelled nu, mä sött-si schämä,

nüümödig  und moderni Nämä.

 

De Seppä schiär i jedem Huus

de schtäärbed etz halt läider uus.

Au ä dä schüünä Seppätagä

gaht’s weläwääg dä-n-au a Chragä.

 

Und mit dem fäinä Seppi-Wii

sig’s ja dä-n-ebä-n-ä verbii.

Und au des legger Seppä-n-Ässä

chäm-mä i Zuäkumft ä vergässä.

 

Dr Gründerbresi Fischli Zäi

isch ja au etli Jahr schu häi;

äs fählt dr Sepp vum Schpängler Fischli

äm Seppä-Bresidäntä-Tischli.

 

Und Bresidänt schu gad ä Wiil

isch äinä gsii ussem Exiil;

dr Galäti vum Züripiät

wo’s Zürcher hätt und eeländ ziäht.

 

Mit zwänzgi isch ä Klup nuch jung

hätt Speuz und Pfiff und wagger Schwung.

Und hett’r wagger Klupmitglider

dä gääb’s-em’s ja dä immer wider.

 

Äs liit nüd ä dä Saamäbanggä,

wänn-dä-n-ä Klup faat afu chranggä.

Wänn ds Schprung-Gält dä ä nümmä ziäht,

dä böööset’s dä uf demm Gebiät.

 

Jänu, mer müänd-is halt driischiggä,

deer Chessel chaa-mä nümmä fliggä.

Versänggä müä-mer-nä i-g Gruft,

kä Seppli chäm-meh, nu nuch Luft!

 

Jä, ds Läbä isch halt mängmaal suur.

Drum sim-mer hinecht i dr Truur.

Vum Fridllibund schtatt gratäliärä

chum-ich etz halt gu kondoliärä.

 

Nu sägä muäs-ich etz halt gliich:

Härrschaft, isch daas ä schüüni Liich!

Uufhöörä tuät etz üüers Gschigg

bim Bsuäch vunerä Piärfabrigg.

 

Im «Schtäibogg» i dem Rauchersaal

da händ-er nämä ds Liichämahl.

mit  Liichäträäger Boscholee

tüät d Truur dä nümmä-n-äso weh!

 

Drum wündsch-iich allnä rächt viil Chraft,

viil Zuäversicht und Truubäsaft.

Dr «Tschamper Sunntig» isch verbii,

für d Seppä und für d Josefii.

 

Und wänn’s im Läbä nämä haarzet,

dä fiired über ds Jahr äs Jahrzet!

Prost mitenand, zur letschä-n-Öölig!

Dr Seppäträff – Gott hab ihn selig!

 

Au Gruäz dähäimä und a pBäsi

Sehr häärzli – Fridli Oschterhäsi!

 

 

 

Näfels., am Seppätaag 2019

 

 

... und siehe noch während die Seppen und Seppinnen mit gesenkten Häuptern lauschten, begann es zu "schmüürzelen", da schoss eine lichterlohe Flamme auf dem Nebentisch hoch auf. Geistesgegenwärtig erhoben sich Seppen mit Feuerwehrerfahrung. Eine schlug mit dem grossen Brett auf dem vorher noch "Zigerbrüütli" serviert wurden auf den Brand auf dem Tisch. Das Feuer wehrte sich verzweifelt, Funken flogen und einer packte das brennende Etwas und warf es zur Türe hinaus.

 

Nun konnte auch der vom Fridlibund gestiftete Grabeskranz mit der In-schrift "Seppä-Träffä" und scharzen Trauerbändern dem amtierenden Ober-Seppi mit tiefer Verneigung überreicht werden. Seufzend sprach der Oberfridli: "Dänn gitt's etz halt kä-n-Äärdbeschtattig, sondern ä Ii-

äscherig!"

 

So endete - nach diversen Ehrungen mit Seppi-Wii und gefärbten Eiern -

das  "Seppäträffä", und die Seppä und Seppinnen konnten den Heimweg antreten.

                                    Requiescat in pace! Ruhe im Frieden!

 


Montag, 11. März 2019

 

BAD SÄCKINGEN

Fridolinsfest: Sturm und Dauerregen zwingen zu Improvisation

Geschützt unter der Arkade des Kaufhauses May unterhielt die Trachtenkapelle Herrischried die Besucher mit sakraler Musik. © Axel Kremp

      

Tribut an das Wetter: Das Fridolinsfest in Bad Säckingen fand dieses Jahr ohne Prozession statt.

 

Heftiger Sturm und Dauerregen waren für Sonntag angekündigt. Und der Wetterbericht sollte Recht behalten. Erstmals seit 14 Jahren musste die Prozession in Bad Säckingen zu Ehren des heiligen Fridolin ausfallen.

 

Peitschender Regen und stürmischer Wind verhinderten bereits, dass die kirchlichen Würdenträger, Ordensleute, Ministranten und Trachtenträger zu den Klängen der Stadtmusik feierlich ins Münster einzogen. Gegen Ende des Pontifikalamts besserte sich das Wetter zwar geringfügig, zu jenem Zeitpunkt aber war die Entscheidung gefallen und den fünf Blaskapellen, die die Prozession begleiten sollten, war schon abgesagt. Die Trachtenkapelle Herrischried sorgte mit ihrem sakralen Ad-hoc-Konzert unter der Arkade des Kaufhauses May für Feststimmung. So gerieten das Pontifikalamt (siehe Text unten) und der anschliessende Empfang der Stadt Bad Säckingen für die Ehrengäste im Kursaal zu den Höhepunkten des Festes. Dabei knüpfte Bürgermeister Alexander Guhl an die Predigt im vorangegangenen Pontifikalamt an, in welcher Weihbischof Peter Birkhofer appellierte, dem Verlust an Vertrauen aus dem Glauben begründete Hoffnung entgegen-zusetzen.

 

Von Applaus unterbrochen wurde Guhl, als er anmerkte: «Natürlich wäre es auch mir lieber, wir hätten einen anderen Präsidenten in den USA.» Der Vertrauensverlust in Staat, Kirche und Gesellschaft gehe einher mit einem Verlust an Vorbildern und Eliten, sagte Guhl. Der heilige Fridolin sei mit seinem Wirken in krassem Gegensatz zu den heutigen Eliten gestanden.

 

Fest der Städtepartnerschaften

 

Vertrauen war auch das Schlagwort von Weihbischof Peter Birkhofer, der den Spruch in seinem Wappen zitierte: «Verwurzelt in der Liebe». Wo uns das gelinge, so sagte er, könne Vertrauen in uns selbst wachsen. Das Fridolinsfest ist traditionell auch ein Fest der Städtepartnerschaften, insbesondere die Menschen in Bad Säckingens Schweizer Partnergemeinde Glarus Nord nehmen regen Anteil an dem Fest. Kein Wunder, ist Fridolin doch dort Kantonspatron, sein Bildnis schmückt das Kantonswappen. Auch in diesem Jahr waren die Partnergemeinde Glarus Nord und der Kanton wieder mit einer stattlichen Abordnung vertreten. Grussworte sprachen der frühere Gemeindepräsident von Näfels und amtierende Landratspräsident des Kantons, Bruno Gallati, und Thomas Kistler, der neue Gemeindepräsident von Glarus Nord. Beide brachten Bürgermeister Guhl essbare Gastgeschenke mit, wobei sich der Gemeindepräsident überzeugt zeigte, dass Guhl als SPler wisse, wem er die Geschenke weiterleiten könne.

Aus Santeramo kam Bürgermeister-Stellvertreterin Maria Anna Labarile. Städtepartner-schaften wie jene zwischen Bad Säckingen und Santeramo, so sagte sie, seien gerade dann von besonderer Bedeutung, wenn Europa in Schwierigkeiten stecke.

 

Quelle:

Dieser Beitrag von Axel Krem erschien in der az AARGAUER ZEITUNG wie auch in der BADISCHEN ZEiITUNG, wo Axel Kremp, Chefredaktor ist. Kremp ist ein grosser Freund der Partnerschaft Glarus-Nord und Bad Säckingen.

 


Samstag, 9. März 2019

 

Der Exil-Näfelser Dr. iur Vital Hauser wurde 100 Jahre alt

Dr .iur. Vital Hauser, Meilen, wurde im intimen Kreise von Hausern und Freunden in einem schlichten, intimen Geburtstagstreff  am vergangenen Samstag im Boh-lensaal des Tolderhauses in Näfels gefeiert.

 

Der rüstige 100-jährige erfolgreiche Jurist, Skiclubpräsident, Jäger, Offizier und Arztsohn des legendären «Doktor Vital Hauser» (1886-1985) wurde am 5. März 1919 in Zürich geboren, wuchs aber in Näfels auf. Nach seinem Jus-Studium in Zürich und Genf war er Syndikus des Schweizerischen Musikverbandes, Direktor der Schweizerischen Interpretengesellschaft, u.a. auch Mitgestalter des Schwei-zerischen Urheberrechts in Zusammenarbeit mit Landammann und Ständerat Dr. Fritz Stucki. In der Limmatstadt führte er eine Anwaltskanzlei mit breitem, inter-nationalem Betätigungsfeld. 1946 heiratete er Marianna Helena Stauffacher von Matt GL. Sie gebar ihm zwei Söhne Tobias Vital, der seine Anwaltspraxis weiter-führt, und Vital Franz, der bekannte Filmproduzent (u.a. «Felsen und Fabriken», «Die Näfelser Fahrt»). Der Jubilar wohnt mit seiner Frau in Meilen, ist aber zeit-lebens ein «unheilbarer» Heimwehnäfelser geblieben.

 

Unser Bild: Erinnerungsbild an die kleine Geburtstags-Fête in Näfels: Der Jubilar Dr. Vital Hauser, Bildmitte, flankiert von Lydia Müller, links, und Dr. iur. Petra Hau-ser, Obergerichtspräsidentin. Im Hintergrund v.l.n.r.: Prof. Dr. med. Louis Egloff, Linda Egloff, verdeckt Rosmarie Hauser (Gattin von Dr. Renward Hauser, Zürich), Dr. Andrea Schuler, Glarus, Brigadier Robert Küng, Rapperswil, Vital Franz Hau-ser, Sohn des Jubilaren, Marlies Küng, Egg SZ, verdeckt Lydia-Laupper, Martin Laupper, Präsident der General Bachmann Gesellschaft, Fridolin Hauser, «Oster-hazy». Nicht auf dem Bild: Dr. Renward Hauser, der fotografierte). Gemeinde-präsident Thomas Kistler und Doko-Präsident Näfels Daniel Landolt sandten eine briefliche Grussbotschaft. Der Jubilar bedankte sich mit einer spontanen, unvor-bereiteten Stegreife-Rede für die heiteren Reminiszenzen in den Gratulations-reden der Gästeschar. Er erfreut sich bester geistiger und körperlicher Verfas-sung.  (F.O.)

 

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...und auch in Meilen wurde wacker gefeiert! 

 

aus dem Meilener Anzeiger vom 7.3.2019

 

 

100-jährig und kerngesund

07.03.2019 Kultur/Politik Startseite Von wbo

 

Vital Hauser feierte seinen hohen Geburtstag mit Familie und Freunden am 3. März im Restaurant Hirschen.

Der Jubilar bei seiner kurzen Rede vor der 90-köpfigen Festgesellschaft im Hotel «Hir-schen», Obermeilen. Foto: Vital Franz Hauser

 

 

1950 haben Vital Hauser und seine Frau Marianne ihre Glarnerseelen an den Zü-richsee getragen, ins im 17./18. Jahrhundert gebaute Riegelhaus in Meilen. Von hier aus blicken sie auf die Glarner Alpen, die Sonne geht hier früher auf, und die Abendstrahlen färben die Berge leuchtend rot, ein Panorama, wie es so in Glarus selber nicht zu sehen ist.

 

Vital Hauser ist ein Freigeist und von ganzem Herzen Jurist und Jäger. Das erste entspricht seinem Charakter und das zweite seinen Genen. Die Anwaltskanzlei in Zürich übernahm er von seinem Schwiegervater Werner Stauffacher und arbei-tete bis ins hohe Alter, jetzt führt sein Sohn Tobias die Geschäfte weiter. 

 

Für den Beruf und die Jägerei war Meilen ideal gelegen, zwischen der Stadt und den nahen Bergen des Zürcher Oberlandes, wo Vital Hauser den grössten Teil seines Lebens Pächter eines Jagdreviers am Tössstock war.

 

Geheiratet haben der (aus dem katholischen Näfels stammende) Vital und Mari-anne (protestantisch aus Matt im Kleintal) 1946. Die ersten Jahre der Ehe ver-brachten sie in Zürich, wo auch die beiden Buben zur Welt kamen. Mit diesen, Tobias Vital und Vital Franz, zogen sie dann an die Bergstrasse in Meilen. Hier bewirtschaftete das Ehepaar einen kleinen Rebberg und feierte jährlich eine rauschende Party anlässlich des «Wymmet».

 

Vital Hauser ist landverbunden und weltläufig zugleich, lebensfreudig, unkompli-ziert und anpackend. Wie sein Vater hat er den grössten Teil seines Lebens Brissagos geraucht, was offenbar seiner Gesundheit nicht abträglich war.

 

Täglich absolviert er sein Programm am Rudergerät und marschiert seine Run-den vor dem Haus.

Wir gratulieren dem Jubilar von ganzem Herzen und wünschen ihm und seiner Frau jeden Tag glückliche Augenblicke mit guter Sicht auf die Glarner Alpen.

 

aus: Meilener Anzeiger 7. März 2019: 

Oben links: Dr. Vital Hauser nimmt die Gratulation von Marlies Küng entgegen. Oben rechts: Kleines Bankett im Bohlensaal des Tolderhauses, wo nicht nur Vogt Tolder wohnte, sondern auch die Geschwister Anny und Viktor Feldmann "Goodis" mit 30 Katzen.

Unten links: Dr. Andrea Schuler, Rosmarie Hauser, Prof. Dr. med. Louis Egloff, Fridolin Hauser und Lydia Müller. Bild rechts: Prof. Dr. med. Louis Egloff, Linda Egloff, verdeckt Rosmarie Hauser, Dr. iur. Andrea Schuler, Lydia Müller, Br Robert Küng, Vital Franz Haus-er, Jubilar Dr. iur. Vital Hauser, verdeckt Marlies Küng, verdeckt Lydia Laupper, Martin Laupper, Präs. Bachmann Ges., Dr. iur. Petra Hauser, Obergerichtspräsidentin, Fridolin Hauser "Osterhazy" (Fotos: Dr. med. Renward Hauser).


Donnerstag, 7. März 2019

34 Fridlenen am 34. Fridlitreff

 

Teilnahme an der «Näfelser Fahrt» beschlossen

 

Der am 6. März 1986 gegründete «Fridlibund» feierte letzten Mittwoch den traditionellen «Fridlitreff» zu Ehren des Namens- und Landespatrons Sant Fridli im «Steinbock» Näfels in üblicher Fröhlichkeit. Besonderer Gastredner war diesmal Landratspräsident Bruno Fridolin Gallati, dessen Zweitname erstmal gelüftet wurde.

 

Neben den üblichen Traktanden Jahresbericht, Kassabericht (Schatzmeister Fridolin Gallati), Erinnerung an den säckingischen Ursprung und die «Ursus stand uuf!»-Legende stand im Zentrum die erstmalige Teilnahme der «Fridlenen» an der «Näfelser Fahrt». Ziel: 63 Teilnehmer von Fridlenen mit Angehörigen und Freunde aus Anlass «630 Jahre Näfelser Fahrt 1389-2019». Nach lebhafter Diskussion wurde mit Landammenmehr die Teilnahme beschlossen. Ebenso einstimmig gewählt wurde als Fahrts-Tagesfähnrich Fridolin Schiesser, Weesen, da der Fähnrich Frido Landolt als Kirchenfahnenträger im Einsatz ist.

 

Der Abend klang etwas ernsthafter aus, da Aschermittwoch war. Dennoch fehlte es nicht an Gemütlichkeit und Heiterkeit. Als die letzten den Saal verliessen, zeigte die «Steinbockuhr» 3 Uhr… weil sie «vorging», ein Zeichen, dass auch ein traditioneller Verein seiner Zeit voraus sein kann…                                                                                                 F. O.

 

 

Kleiner Bilderbogen

von

Markus Andreas Fridolin Hauser, Zug

 

 

 

 

Bildlegenden:

1)    34 Fridlenen beraten  über die Teilnahme an der «Näfelser Fahrt». An diesem Tisch die starke «Niederurner Abordnung». Vorstandsmitglied Fritz Stüssi, Luchsingen, eine Zweierdelegation aus dem Zürcher Oberland. Im Hintergrund die Fahne des Fridlibundes, die 1998 unter dem Torbogen des Fridolinsmünsters in Bad Säckingen eingeweiht worden war durch: Bischof Albert Rouet, Poitiers (F), Weihbischof Dr. Peter Henrici, Chur/Zürich, Münsterpfarrer Peter Beck, Dorfpfarrer Martin Mätzler, Näfels, und Br. Fidelis Schorer OFM, Guardian des Klosters Näfels.

 

2)    Tisch drei: Fridlenen aus Mollis, Glarus, Bilten, Niederurnen, Näfelsberg, Näfels, Netstal und dem St. Galler Oberland im Gespräch.

 

3)    Der zum Fahrts-Fähnrich gewählte Fridolin Schiesser, Weesen, rechts, brachte vom Fridlisfeuer Oberurnen, das er vorher besucht hatte, als «Trophäe» ein kohlenschwarz verbranntes Holzstück.

 

Fotos: Fridlibund

 

 

 

 

 

34 Fridlenen beraten  über die Teilnahme an der «Näfelser Fahrt». An diesem Tisch die starke «Niederurnen-Abordnung». Vorstandsmitglied Fritz Stüssi, Luchsingen, eine Zwei-erdelegation aus dem Zürcher Oberland. Im Hintergrund die Fahne des Fridlibundes, die 1998 unter dem Torbogen des Fridolinsmünsters in Bad Säckingen eingeweiht worden war durch: Bischof Albert Rouet, Poitiers (F), Weihbischof Dr. Peter Henrici, Chur/Zürich, Münsterpfarrer Peter Beck, Dorfpfarrer Martin Mätzler, Näfels, und Br. Fidelis Schorer OFM, Guardian des Klosters Näfels.

Eifrige und angeregte Diskussion über das vergangene Fridlijahr. Tisch zwei mit Fridlenen

aus Mollis, Glarus, Bilten, Niederurnen, Näfelsberg, Näfels, Netstal und dem St. Galler Oberland. 

 

Austausch von Tisch zu Tisch: Im HIntergrund Fritz Stüssi, Fridlivorstandsmitglied, Im Vordergrund Fridolin Fischli, Näfels, daneben Fridolin Schiesser, Weesen, Fridolin Beglinger "Sigi", Glarus, Fridolin Laager, Mollis.

BIld oben links: Frido Landolt, Näfels, unser "Weibel", wird für seine zuverlässigen Zustellungen des "Aufgebots zum Fridlitreff" gelobt. Zweites Bild: Der vorzügliche Schatzmeister präsentiert die Jahresrechnung, und kann (Bild rechts) vom Sprecher der Rechnungsrevisoren Ruedi Fridolin Jenny, Mollis, beste Anerkennung für die tadellose Rechnungsführung und die Akklamation der Versammlung entgegennehmen.

Untere Reihe: links, Landratspräsident Bruno Fridolin Gallati, ist Ehrengast und überbringt eine sympathische Grussbotschaft als höchster Glarner (während des Jahres). Mitte: Fridolin Schiesser überreicht symbolisch einen verkohlten Holzsparren vom Fridlisfüür aus Oberurnen, das er vor dem Fridlitreff besucht hatte. Rechts: Landratspräsident Bruno Fridolin Gallati, war erstmals dabei und lüftete die Tatsache, dass er als Zweitvornamen auch Fridolin heisst.


Donnerstag, 28. Februar 2019 (Schmutziger Donnerstag)

 

Trouvaille (auf Deutscher Homepage gefunden)

 

"Ich bin ein Näfelser“

 

13.06.2015 Südostschweiz. Erstellt von Nadine Rydzyk

 

Fridolin Hauser ist Näfelser durch und durch. Wie ein wandelndes Lexikon der Ortsgeschichte weiss er über seine Glarner Heimat zu erzählen, kennt die Potentiale des Ortes und ebenso die Fallstricke auf dem Weg einer gesunden gesellschaftlichen Entwicklung.

 

Näfels. – Am Ostersonntag, den 9. April, und damit am Jahrestag der Schlacht bei Näfels, unter Glockengeläut und unweit eines Gedenksteins geboren, wurde Fridolin Hauser das Engagement für sein Heimatdorf praktisch in die Wiege ge-legt.  Der Sohn einer Österreicherin und des als „Hasä Fritz“ im Dorf bekannten Näfelsers ist nicht nur unter seinem Kosenamen „Fridli Osterhazy“ und als Autor unzähliger Kolumnen und des Buches „Näfelser Geschichte(n)“ bestens bekannt. Nicht zuletzt hat er mit seinem von unerschöpflichem Tatendrang zeugenden, initiativen Engagement seine Fingerabdrücke in Näfels hinterlassen. Entspre-chend gut hat er auch die Entwicklung des Ortes hautnah miterlebt und analy-siert.

 

In Näfels geboren, besuchte er das Lehrerseminar in Rorschach und war in seiner Herkunftsgemeinde zunächst für zwei Jahre als Lehrer in der Oberstufe tätig, bevor er seine Heimat verliess. Nach seiner Lehrtätigkeit bei der Stadt Zug, seinem Ausbruch zum Elektrokonzern Landis & Gyr, seiner Anstellung als Haupt-lehrer der Gewerblichen Berufsschule des Kantons Zug und nach weiteren drei Jahren bei der Swissair, stand er 13 Jahre den Einsiedler Schulen als Rektor vor und hatte einen Lehrauftrag an der Stiftsschule Einsiedeln. Nach 25 Jahren kehr-te er wieder in sein Elternhaus zurück, und begann, sich intensiv in Näfels zu engagieren. So war er nicht nur von 1986-1994 Gemeindepräsident, sondern gründete viele Vereine. „Besonders stolz bin ich auf die Glarnerische Staats-bürgerliche Gesellschaft“, erzählt er. Bis heute ist es ihm ein Anliegen, Dinge in Bewegung zu setzen.

 

Verlust der Gemütlichkeit

Dies mag auch aus seinen Beobachtungen der Veränderungen resultieren. „In meiner Kindheit sind in Näfels, das eher eine Arme-Leute-Gemeinde mit später Industrialisierung war, die ersten Wohnblöcke entstanden“, blickt er zurück, wie der Startschuss zu einer optischen Veränderung des Ortes erfolgte. „Wir leben in einer Zeit der Bau-Wut und der massiven Überbauungen. Diese sind zwar archi-tektonisch zum Teil hoch interessant, aber stellenweise am völlig falschen Ort“, so der 76-Jährige.

 

Näfels hat sich gesellschaftlich stark verändert. So erinnert sich Hauser noch gut an die soziale Nähe, die in seiner Kindheit das Leben bestimmte. „Diese ging zwar auch mit einer grösseren sozialen Kontrolle einher, doch auch wenn jeder jeden kannte, war gleichzeitig  jeder noch ein Original.“ Entsprechend rege war das gesellschaftliche Leben im Dorf. „Heute ist die Dorfgemeinschaft durch den Wohlstand aufgebrochen“, bedauert er die Entwicklung. „Das hat dazu geführt, dass die Lebensqualität abgenommen hat.“ Diese Abnahme äussert sich mehr-fach in zunehmender Entfremdung und Überfremdung.  Der Aktionsspielraum der Menschen ist grösser; Hektik, Verkehr, und Lärm bestimmen das Dorfbild. Betulichkeit und Gemütlichkeit verschwinden.

 

Entfremdung der Moderne

„Die Entfremdung ist dabei noch viel einschneidender als die Überfremdung. Ich bin überzeugt, dass der Fortschritt leider auch manchmal ein Schritt weg von den Menschen ist“, stellt er fest. Dies aber nicht, ohne auch Lösungsstrategien anzu-bieten, wie etwa mit Blick auf die Gemeindefusionen. Obgleich er ein klarer Befürworter ist, sieht er auch hier noch grossen Handlungsbedarf. „Diese Ent-wicklung ist auf rein administrativer und ökonomischer Ebene vonstatten-gegangen. Das Gemeinde-Werden ist aber ein Aufbauen von Beziehungsnetzen und gesellschaftlichen Strukturen. Folgen sind: Nicht nur die Wege sind länger geworden, sondern auch die  Distanz zwischen Administration und den örtlichen Anliegen. Die stark ökonomisch bestimmte Zukunftsplanung muss  ganzheitlicher werden und die Beziehung zwischen den Dörfern und Menschen stärken. Zudem will kaum noch jemand politische Ämter übernehmen, weshalb es einer massiven Unterstützung der politischen, immer spärlicher besetzten Parteien bedürfte.“ Auch die Institutionen würden sich immer mehr abkapseln und zahlreiche Vereine an Nachwuchsproblemen kranken. Kirchliche Vereine verschwinden oder verlie-ren immer mehr an Boden. Eine Ausnahme bildet die Harmoniemusik. Sie be-treibt erfolgreich und problemlos Nachwuchsförderung.

„Wir leben - nicht nur in Näfels - in einer Konsumgesellschaft,  in der die privaten Interessen das Gemeinwohl überflügeln. Fassade wird wichtiger als Substanz. Es wird immer schwieriger, sich mit seinem Lebensraum und der eigenen Ge-schichte zu identifizieren.“ Umso wichtiger sei eine gesunde Ortsidentität. „Derzeit sind wir im Begriff, nur noch in der Gegenwart zu agieren, die Historie zu ignorieren und den Weitblick in die Zukunft zu vernachlässigen. Näfels hat eine einmalige, vielseitige Geschichte und Ausstrahlung in alle Welt. Wir haben mit dem Oberseetal einen einmaligen, idyllischen Erholungsraum, leben an guter Verkehrslage. Im Zuge des Fortschritts drohen wir,  eine reine Agglomeration von Zürich zu werden.“

 

Eigeninitiative nötig

Dem entgegenwirken könne eine Förderung der Freiwilligenarbeit und ver-mehrtes Engagement der Näfelserinnen und Näfelser. Fridolin Hauser geht hier selbst mit Enthusiasmus und getreu dem Motto „ein ruhiger Bürger ist ein schlechter Bürger“ beispielhaft voran. „Ich plane derzeit eine Bewegung, mehr Private zu animieren, bei der Näfelser Fahrt die Häuser entlang des Fahrtweges wieder vermehrt mit Fahnen zu schmücken“, berichtet er. Die Förderung der Kreativität, der Eigeninitiative und des Potentials der Kräfte im Dorf könne zudem auch durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten erfolgen. Die Dorfkommission, der Verkehrsverein und die Gemeinde Nord bieten Hand dazu. „Was uns nach wie vor fehlt, ist ein Begegnungszentrum mitten im Dorf.“

 

Trotz oder gerade weil Fridolin Hauser auch negative Veränderungen genau beobachtet und sich nicht davor scheut, auch einmal den Finger in die Wunde zu legen, um eine Veränderung anzustossen, sagt er im Brustton der Überzeugung: „Ich bin ein stolzer Näfelser .. und zwar 180%-ig!.“

Erinnerungsfoto.Interview 2015 (Foto: Südostschweiz Glarus)

 

Quelle: 

www.arimas-kommunikation.de/aktuell/detail/news/ich-bin-ein-naefelser/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4debfa69b37076e333b95d0f45ec1c9a


Samstag, 24. Februar 2019

 

Foto: SRF 1
Foto: SRF 1

      
Filmrezension

Heidi Abel - Licht und Schatten einer TV-Pionierin, SRF 1

   SRF 1, 21. Februar 2019 20.05-21.40 Uhr

 

Die «Dok»-Sendung von Felice Zenoni am Schweizer Fernsehen SRF 1 ist sehenswert. Nicht weil sie filmisch tadellos daherkam, sondern dokumentarisch. Das heisst: es wurden Filmsequenzen und Radiosendungen zu einem Mosaik von Bildern und Sprache kunstvoll zusammengeschnitten, die teilweise technisch nicht perfekt, aber authentisch und doku-mentarisch sind.

 

Wer sich an die unvergessliche und vielseitige Heidi Abel erinnert, lernt hier eine private Frau und eine Medienschaffende hinter den Kulissen kennen. Der Film holt einem in heiterer Stimmung und seinen eigenen Erinnerungen von damals ab mit einem quirligen, herzlichen, spontanen Kommunikationstalent, das mit Mensch und Tier umzugehen verstand und aus Pannen Höhepunkte zu gestalten wusste. Mit zusehendem Ablauf des Films kommt eine bedrückende Stimmung auf, fast analog des Fortschritts der Krebskrankheit. Man beginnt mitzuleiden im Anblick ihrer Bemühung, für ihre Krankheit ein Rückenleiden vorzuschirmen und wird zum Zeugen ihrer tapferen Doppelrolle zwischen Medienfront und Privatleben. Die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer werden erstmals mit ihrem Privatleben vertraut, dass sie zu Lebzeiten perfekt abschirmte.

 

Die Frau mit dem grossen Korb, den sie immer mitschleppte, teilweise sogar in ihre Sen-dungen, wurde zur Ikone des Schweizer Fernsehen. Wegen ihrer fröhlichen Zwirbligkeit und Spontaneität war sie in den Fernsehteams nicht immer einfach zu ertragen, ins-besondere, weil sie sich immer ein gewisses Mass an Autonomie vorbehielt und kaum an die kurze Leine nehmen liess.

 

Heidi Abel war zwischen 1954 und 1986 in den elektronischen Medien tätig. Ihr Leben dauerte von Donnerstag, 21. Februar 1929 bis Dienstag, 23. Dezember 1986. Noch wollte sie unbedingt in Basel die Sendung «persönlich» von DRS 1 moderieren. Beim Versuch, die Reise dorthin anzutreten, verliessen sie ihre Kräfte und zwangen sie abzusagen. Ihre letzte Ansage und Moderation fand am 25. September 1986, rund zwei Monate vor ihrem Tod, statt.

 

Die Stärke dieses Dokumentarfilms sind die zahlreichen, authentischen Aussagen von Freundinnen, Freunden, Lebenspartnern und Medienkolleginnen und -kollegen, die Felice Zenoni festhielt, aber dabei seine eigenen Fragen wegschnitt. Die wegen ihres Alters und der damaligen Technik technisch mangelhaft sind, wirken dadurch als echte und glaub-würdig Dokumente und Quellen. Der Bildschnitt selber hat etwas heidiabelhaft Quirliges und treibt den Zuschauer vor sich her; mit zunehmendem Fortschritt und fortschreitender Krankheit von Heidi Abel geht der Film unter die Haut und wird gemächlicher. Der Tod wird unerbittlich und tragisch. «Heidi Abel wollte noch leben.» Sie war nur 57 Jahre und 10 Monate alt. Der Tod kam zu früh.

 

Der Film verzichtet auf jeder Lobhudelei und schildert eine Persönlichkeit mit Licht und Schattenseiten. Er gehört ausgezeichnet.                                                 
                                                                                                            Fridli Osterhazy
  


Samstag, 16. Februar 2019

 

Dichterpfarrer Walter Hauser wiederentdeckt!

oder

Einsiedler Mönch holt den ehemaligen Stiftsschüler wieder aus der Vergessenheit

 

In der neuesten Ausgabe von "Salve", der Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr, Nr. 1, 2019, auf den Seiten 60-66 prä-sentiert Br. Gerold Zenoni in der Rubrik "Kaleidoskop" unter dem Titel "Der Dichterpfarrer Walter Hauser und das Kloster Einsiedeln, Die Geige Gottes" einen siebenseitigen Dokumentarbericht. Mit freundlicher Erlaubnis des Klosters Einsiedeln darf ich ihn gerne auf dieser Homepage einrücken.

 

 

Dichterpfarrer Walter Hauser (1902 bis 1963)

 

 

Handschriftlicher Nachlass von Pfarrer Walter Hauser

 

Fiel im Sturm durch meine Nacht

mitten in der Träume Garten.

Stern, wie lange muss ich warten,

bis mein hellster Tag erwacht,

da der Gnade starker Wein

duftend strömt aus Gottes Krügen.

Ach, wie würde mir genügen,

letzter Mund daran zu sein!

 

Wie Bäche im Frühlingsnächten

aus den Gebirgen brausen,

oh, voll unsäglichen Jubels,

und die Flühen erheben

in Orgelfugen des Südwinds,

so stürmt meine Freude aus Dir,

o Gebirge, das Gott heisst,

in die nächtigen Täler

der Welt.

 

Walter Hauser

 

Historisches Lexikon der Schweiz

 

No 35 Hauser, Walter

 

 

* 4.10.1902 Näfels,  + 23.9.1963 Altdorf (UR), kath., von Näfels,

1952 Ehrenbürger von Sisikon.

Sohn des Kaspar, Schneiders. Primar- und Sekundarschule in Näfels, Gymnasium in Stans und Einsiedeln, Matura 1924.

Theologiestudium in Chur, 1927 Priesterweihe.

 

1928-30 Pfarrhelfer und Sekundarlehrer in Isenthal,

1930-39 Kaplan in Bürglen,

1939-63 Pfarrer in Sisikon.

 

Der Lyriker und Schriftsteller Hauser verfasste zahlreiche Werke, die sich durch eine religiöse, mystische. Grundhaltung und eigene Bildsprache auszeichnen.

 

Ab 1943 war er Mitglied des Innerschweizer Schriftsteller-Vereins,

1957 erhielt er den Literaturpreis der Innerschweiz.

 

Werke

– Stufen zum Licht, 1934

– Singendes Gleichnis, 1945

– Gesang im Abend,

 

1963 Archive – StAUR, PrivA

 

Literatur

– A. Müller, Eine Einführung in das Werk von Walter H., 1958

– B. Zurfluh, Das lyr. Werk Walter H.s, 1971

 

Autorin/Autor: Eliane Latzel

 

Siehe auch: Karl Aschwanden: Der Dichter als Kaplan in Isenthal 1928

http://aschwandenk.blogspot.com/2010/05/walter-hauser-der-dichter-als-kaplan-in.html

 

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Der Zufall woilte es, dass sich wenige Wochen vor Erscheinen des obigen Bei-trags in der Einsiedler Klosterzeitschrift *Salve" eine Nichte des Dichterpfarrers

meldete und den privaten Bestand an Werken ihres Onkels Dichterpfarrer so plat-zieren wollte, dass er der Nachwelt erhalten bleibe.

Ein Glücksfall: Im Franziskanerkloster Näfels wird eine kleine Abteilung "Dichter-pfarrer Walter Hauser" eingerichtet, die demnächst eröffnet werden kann.

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100 Jahre Dichterpfarrer Walter Hauser

 

Gedenkstunde

 

Sisikon

 

19. Oktober 2002

 

Persönliche Erinnerungen an Onkel Walter

von

Werner Hauser-Felber

 

Ä schtrahländä Morgä isch-es gsii. Vu Oschtä häär händ Sunnäschtrahlä di zaggi Siluettä vu dä Müürtschäschtögg und vum Fronalp im Gägäliächt im Tungglä luu. Im Süüdä und Weschtä händ de frisch aagschniitä Schneefälder im hellä Liächt uufglüüchtet. Und im Taal - das gwiirbig Glaarnerland mit sinä Hüüser und dr gschwäift Chilchäturä vu Näfels nuch im Schattä und imenä liächtä Näbel glägä we wänns nuch wuurdi schlaaffä. Nu obä-n-usä händ p Firä und Schneefälder glitzeret. Äs Bild, wo-si dr Pfarer Walter Huuser schu als Buäb i siich uufgnuu - und ihnä traumä luu hätt.

Hätt ächt schpeeter vilecht das Schtuunä Niderschlag gfundä im folgen-dä Gedicht?

 

Da ich als Knabe durch die Felder strich

dem Ufer deiner klaren Bäche nach,

und über grüne Bäume reckte sich

des stolzen Gotteshauses steiles Dach,

am fernen Himmel glomm der Firne Schild:

da trank und trank ich meiner Heimat Bild!

 

Als ich den ersten, bittern Abschied nahm,

blieb ich noch einmal zögernd stehn. Da kam

der Kirche Tröstung auf mein Trauern zu,

nahm mich ums Herz und sagte leise: Du!

In allen Stunden, da ich sang und litt,

klang ihres Trostes liebe Glocke mit.

 

Sag, ist es wahr? So vielmal kam ich heim,

und nie erklang zu Deinem Ruhm ein Reim,

geliebtes Gotteshaus im Heimattal,

du Bergkristall in Gottes grünem Saal.

Du bist der Arm, der mich ins Leben trug,

du bargst der Gnaden übervollen Krug,

Du bist der Walt, durch den ein Ruf erging

und mich als Gottes arme Beute fing.

 

Du bist der Forst, wo Gottes Pfeil mich traf.

Du hütest liebster Menschen letzten Schlaf.

Du edler Schrein, du Gottes Friedenstor,

durch dich steigt meiner Väter Volk empor

zum ewigen Gebirge, Gott genannt.

Dir sei mein Lied und Heimatstrauss gesandt!

 

Bi jedem Bsuäch und mit-em zuänämändä-n-Alter je lenger je meh, hätt ihnä deer Gipfelchranz und der mäjeschtäätisch Rigel vum Gläärnisch-massiiv und vum wiiter hindä abschlüüssendä Kärpf und Huusschtogg beiidruggt und ihnä-n-ehrfurchtsvoll innehaltä luu.

 

Äm sälbä Morgä isch dr Unggel Walter widerämaal uf dr Räis gsii, uffem Wääg häi. Är isch immer gäärä häi chuu und hätt si früäner i siim Vatter-

huus, wo Frohsinn, Musikalitäät, und allgemein - d Freud äm Schüünä schtändigi Gescht gsii sind, und au i siim Doorf, womänä immer gkännt hätt, dähäimä gfühlt. Schpeeter, wo früä schuu sini Muäter und dä-n-au dr Vatter gschtoorbä gsii sind, isch'r  i dä Familiä vu sinä Schwöschterä und Brüäderä gägä willkommä gsii und miir Jungä üüserä beräits be-rüämtä-n-Unggel beschtuunet händ. Nüd ehrfurchtsvoll - näi - dänn är isch ä-n-äifachä überuus fröhlichä Màndsch gsii, wo so viil ä sones verschmitzts Lächlä uffä dä Lippä zäiget hätt. Är hätt dr familiätrüpischi brilanti Schalgg und Humoor gkaa. Abr immer hätt sii grooss mändschlichi Liäbi duräglüüchtet, Ich gkörä immer nuuch sis fröhli, schalländ Lachä, wo jedä, wo um-nä-n-ummä gsii isch, aagschteggt hätt.

 

Und wo-miir langsam gröösser und miir Jungä i dä groossä Schturm- und Drangjahr gsii sind und mängmal mit üüernä-Elterä ds Heu nümmä uff dr gliichligä Büni gkaa händ - und fascht nümmä ii und uus gwüsst händ, isch eer üüserä Beraater gsii und hätt üüs mit siiner groossä Mändsch-lichkeit dr Wääg i d Zuäkumft wiiter zäiget. Über ds Graab usä sim-mer-em für das Vrschtändnnis danggbar.

 

Ä deer Taag, wo-n-i-mi erinnerä, isch dr Unggel Walter uffem Wääg zu üüs gsii, as'r . we schu mängmaal - ä-n-äim vu sinä Änggel dr Wunsch z'erfüllä, ä nüüs, jungs Paar i üüserer und i siiner Chilchä zämäzgii. D Sunnä isch schtrahlend überem Doorf glägä, wo de Gsellschaft i g Chil-chä iizogä-n-isch.

 

I siim Büächli "Das Weihegeschenk" schriibt dr Dichter Unggel:

 

Nun kniet ihr nebeneinander

in der alten Heimatkirche,

wo schon eure Eltern knieten,

und die Braut reicht aus dem Schleier

den Strauss zur Seite;

denn heute müssen ihre Hände frei sein

zum grossen Geben und zum grossen Nehmen.

 

In siim Bredigwoort hätt drt Unggel äm jungä Hochzetpaar de groos Bedüütig, Freudä, abr au de grooss V erantwoortig für des nüü Läbä uufzäiget. Nachem fäschtlichä Gottesdiänscht sind de jubelndä Melodiiä vu dr Oorgälä dur deer herrli Baroggruum gschtröömt und händ daas Paar i de nüü Uufgaab entluu.

 

Mer sind dä nuch fröhli zämägsässä und händ üüs drnaa vum Unggel Walter vrabschidet. Ich ha nuch ä paar Fotänä gmacht, zämä mit sinä Schwöschterä und Brüäderä, und drnaa ischpr häi, will wider sini Ver-pflichtigä grüäft händ, häi, ids Uurnerland.

 

Ich erinnerä-mi, äs isch ä wunderbaarä Herbschttaag gsii. Dr Hochzet-taag vu miim Brüäder: dr 23. Septämber 1963.

Äs isch des letscht zämäträffä gsii.

 

Chuurz, bivor'r dähäimä sii isch, isch'r zämäpbrochä und äm Aabed, nach-em Nachtässä, hätt ds Hoochzetgsellschaft vum Tood vum Unggel Walter müäsä Känntnis nih.

 

Im Bändli "Das Weihegeschenk" läs-i ds Gedciht "Abschied"*:

 

Aus dem Walt fällt kühl der Wind,

Die zärtliche Birke erhebt

und spricht sich leise Trost zu,

denn es wird Herbst,

Von der Alp über dem Walde

läuten ohne Aufhören die Glocken der Herde,

bald werden sie stumm sein:

denn es wird Herbst.

 

Truur isch übr üüs chuu und chalt und lang isch dr Schnee überä Winter glägä. Abr au dr Füälig hätt wider truggt und dr Füü hät die letschtä, träg-

gätä Räschtä Schnee äwäg plaasä. D Sunnä hätt zäiget, as ds Läbä doch wider wiitergaht. Abr Melancholii isch immer nuuch uff üüs glägä und mer händ gfraaget:

 

Isch ächt ä Früälig schüüner gsii

as diinä und as miinä?

Luäg, ds Schlüsselblüämli schtönd äm Bach

ä-n-Amslä pfiifft vum Gadätach.

Los, gkörsch du d Rauti ruuschä?

Ich traumä vumänä fründä Land,

das rüäft und rüäft und schtreggt mer d Hand.

Näi, ich mag doch nüd tuuschä,

äs isch kä Früälig schüüner gsii

as diinä oder miinä,

Glaarnerland!

 

Isch ächt ä Früälig schüüner gsii

as diinä und as miinä?

Wäisch Du nuuch: Ä Taag isch chuu,

wo's ghäissä hätt: Dr Wöschchoorb gnuu

und gang i Gottes Namä!

Schiär alls isch gsii we ander Taag,

nu imer innä liis ä Chlaag,

und öpper hätt gsäit: Amä!

Äs isch kä-n-Abschiid schweerer gsii

as diinä und as miinä,

Glaanerland!

 

Chaa's nuch ämaal ä Früälig gii

we dinnä und we miinä?

Gseesch, d Jährli gönd, iich wiirdä graab

und bi schu glii ä-n-altä Chnaab

und tuä dähäimä fründä.

Uff äimaal gkännt äim niämer meh.

We duäzmaal tuä-p-mer öppis weh.

D Wält säit, si well mer chündä.

Äs isch kä Früälig chüürzer gsii

as diinä und as miinä,

Glaarnerland!

 

 

Di elter Generaziuu, äm Pfarrer Walter Huuser sini zwee Schwöschterä und de drii Brüäderä sind verschtoorbä.

 

Miir, sini Nichtä und Neffä händ üüs gfreut, wo-mer vu Sisikä vernuu hänt, as de ehemalig Pfarrfamili ä Gedänggfiir well duräfüärä. Äs freut üüs, as Ihr üüch nach fascht 40 Jahr immer nuch ä so guät a üüerä Seel-sorger erinnered un'nä immer nuuch zu Üch zelled.

 

Mir, d Nichtä und Neffä, tangged für ds Gedänggä überä Tood usä - mer

tangged für de Fiir und für d Iiladig uff Sisikä.

 

13, Oggtober 2002  Werner Huuser.

 

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Und im "Fridolin" erschien folgender kurzer Bericht:

 

Gedenkfeier in Sisikon: "Worte sind die Blüten der Gedanken"

100 Jahre Dichterpfarrer Walter Hauser (1902-1963)

 

Vor 75 Jahren feiert Walter Hauser, ein Sohn von Schneidermeister Kas-par und Barbara Hauser-Hauser in der Näfelser Hilariuskirche seine Pri-

miz. Vor hundert Jahren wurde er geboren. Der feingliedrige, sensible Mann, der sich für den Priesterberuf entschieden hatte, war in Näfels auf-gewachsen und hatte nach dem Besuch der Primar- und Klosterschule, dem Kollegium Stans und der Stiftsschule Einsiedeln das Priestersemi-

nar St. Luzi  in Chur absolviert. Nach Wanderjahren als Kaplan in Isen-thal und Bürglen wirkte er 24 Jahre bis zu seinem Tod in Sisikon am Urnersee als Pfarrer. Schon als Klosterschüler in Näfels schrieb er seine ersten Gedichte. Zeitlebens vereinigte er zwei Berufungen: den Priester und den Dichter. In seiner selbstverfassten Biografie meinte Pfarrer Wal-

ter Hauser, er sei bisweilen gefragt worden, ob sich diese Doppelfunktion

nicht widerspreche. Er verneinte: Priester und Dichter verkündeten die-selber Liebe.

 

In der Tat wurde der Lyriker Walter Hauser ausgezeichnet. 1951 mit dem

Schweizerischen Schilllerpreis, 1958 mit dem Innerschweizer Literatur-

Preis. Für 1952 schrieb er das grosse Festspiel zum "Jubiläum Glarus 600 Jahre im Bund". Sisikon verlieh ihm zum 25-jährigen Priesterjubi-läum das Ehrenbürgerrecht.

 

Inzwischen sind viele Jahre ins Land gezogen, Eine wahre Bücherflut

überschwemmt unsere Gesellschaft. Die Werke Pfarrer Hausers sind aber Liebhaberwerke geblieben, die eine Zeit bezeugen, in der Alltag, Frömmigkeit, Dichten und Priesterberuf untrennbar zusammengehörten. Sie sind leider vergriffen und verdienten neu aufgelegt zu werden,

 

Der Kirchenrat Sisikon und die Verwandten und Nachkommen der "Schneider-Hauser"-Familie fanden sich am Samstag, 19. Oktober 2002 in Sisikon zu einer schlichten Gedenkfeier ein. Nach der Begrüssung durch die Kirchenpräsidentin und Gastgeberin Martha Gabriel, Sisikon, würdigten Werner Hauser-Felber und Rektor Dr. Josef Arnold, Leben und Werk des Dichterpfarrers. Grüsse der Heimatgemeinde überbrachte Ge-meindepräsident Bruno Gallati. Gemeindeschreiber, Kirchenpräsidentin und der alte Kirchenpräsident flankierten die Näfelser Delegation, die die zahlreichen Repräsentanten der Sisiker Gemeindebehörde ergänzten. Ein Gedenkgottetsdienst und ein literarisch-musikalischer Akt umrahmt durch Niklaus Stengele, Orgel, und René Wolgensiner, Klarinette, Ziegel-brücke, sowie der Feldmusik Sisikon beendeten die Gedenkstunde.                                                                                                                      F.O.

 

aus: Hauser Fridolin (F.O. Fridli Osterhazy "Worte sind die Blüten der Gedanken", 100 Jahre Dichterpfarrer Walter Hauser (1902-1963), in: "Fridolin" Schwanden GL, Nr. 43, 24. Oktober 2002, Seite 10.

 


Mittwoch, 13. Februar 2018

 

 Büste des Näfelser Generals Niklaus Franz von Bachmann

in der "Kaderschmiede" der Schweizer Armee

in Luzern 

 

Im Beisein des französischen Generals Pierre de Villiers und rund 250 ranghohen Offizieren der Schweizer Armee enthüllte heute Brigadier Maurizio Dattrino, Kommandant der Generalstabs-Schule Luzern die von Brigadier Robert Küng gestiftete Büste des ersten Schweizer Generals der Eidgenossenschaft Niklaus Franz von Bachmann, Anderletz, im AAL (Armee-Ausbildungszentrum Luzern). Der Donator Br Robert Küng und der ehemalige Gemeindepräsident der Standortgemeinde Näfels, Fridolin Hauser, wo General Bachmann lebte und begraben wurde, waren zur Zeremonie eingeladen. Rührigen Einsatz zum Gelingen leistete Oberst i Gst Michael Arnold, Leiter der Doktrinstelle und Ausbildungssteuerung HKA, der dem Näfelser General im "Historischen Reiseführer" 2/2019 Seite 3 einen würdigen Platz besorgte und für die würdige Gestaltung des Standorts der Bachmann-Büste sorgfältigen und engagierten Einsatz zeigte.

AAL  Armee-Ausbildungszentrum Luzern
AAL Armee-Ausbildungszentrum Luzern

Links, der Donator der Büste: Br Robert Küng, Gründungspräsident der General-Bachmann-Gesellschaft, rechts Br Maurizio Dattrino, Kommandant der Generalstabsschule Luzern. Er enthüllte die Büste und präsentierte sie vor 250 ranghohen Offizieren.

Es existieren zwei Büsten von General N.F. von Bachmann. Die erste wurde  am 23. Janu-ar 2007 von Bundesrat Samuel Schmid entgegengenommen und im Bundeshaus platziert. Die zweite Büste schenkte Br Robert Küng dem AAL (Armee-Ausbildungszentrum Luzern). Enthüllung am 13. Februar 2019 in Luzern.

 

 

Unmittelbar nach der Präsentation der Büste von General Niklaus Franz von Bachmann im Armee-Ausbildungszentrum Luzern. v.l.n.r Brigadier Maurizio Dattrino, Kdt Generalstabs-Schule Luzern, Brigadier Robert Küng a D, Fridolin Hauser, alt Gemeindepräsident Näfels, Oberst i Gst Michel Arnold, Leiter Doktrinstelle/Ausbildungssteuerung Höhere Kaderausbildung, Luzern. (Foto: ALL)

 

Und die Näfelser unter sich...

Drei Näfelser unter sich: Br Robert Küng, zwar Oberurner Bürger, aber in Näfels aufgewachsen, General Bachmann und alt Näfelser-Gemeindepräsident Fridolin Hauser.

 

Brigadier Robert Küng, Gründungspräsident der General Bachmann Gesellschaft, spendete privat die prächtige Büste von General Niklaus Franz von Bachmann, Anderletz, und freut sich, dass der erste Eidgenössische General und Oberbefehlshaber einen würdigen Platz in der höchsten Ausbildungsstätte für militärisches Kader gefunden hat. Fridolin Hauser freut sich, dass für den prominenten Näfelser, der europaweit Heerführer und Wiederentdecker des weissen Kreuzes auf rotem Feld (Schweizerfahne) war, historische Beachtung geschenkt wird. 

 

Eine Büste in gleicher Ausführung wurde schon 2007 vom Bundesrat Samuel Schmid im Bundeshaus ent-gegengenommen. (siehe Bild unten). Die Originalbüste in hellem Gips befindet sich als Leihgabe (Kurt Müller, Bühl) im Freulerpalast (General Bachmann Zimmer)

Bundesrat Samuel Schmid nahm Urkunde und Büste am 23. Januar 2007 im Bundeshaus entgegen. Regierungsrat Dr. Rolf Widmer war als Repräsentant der Glarner Regierung mit von der Partie. (Foto: General Bachmann Gesellschaft)

 

Generäle auf Laufmeter....

General Pierre de Villiers mit Präsident Emmanuel Macron. (Archivbild) Der General  im Ruhestand sprach über die Aufgabe der Armee und des Generalstabes in der "grande nation".

Der eloquente General und das ergatterte Autogramm. Unmittelbar nach der Rede gelang es mir, mit dem General zwei drei Worte zu wechseln und ihn um ein Autogramm zu bitten, das einzige, das er an diesem Tag gab. Der höchste General Frankreichs war kürzlich aus Protest gegen Macrons Sparbeschlüsse und Budgetkürzungen bei der Armee  im Sommer 2017 zurückgetreten.(siehe: https://www.nzz.ch/international/zerwuerfnis-mit-macron-frankreichs-hoechster-militaer-geht-ld.1306751)

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Pressemeldungen in den Glarner Medien

 

Glarner Woche, 20. Februar 2019, Seite 24 

 

Glarner Nachrichten / Südostschweiz Glarus 19. Februar 2019

 

Internet-Zeitung «glarus24.ch» Di 19. Februar 2019

General-Bachmann-Büste

vor 250 hohen Offizieren eingeweiht

 

Letzten Mittwoch, 13. Februar 2019, wurde im Armee-Ausbildungszentrum Luzern (AAL), der «Kaderschmiede» der Schweizer Armee, die Bronzebüste von General Niklaus Franz von Bachmann, Näfels, im Beisein von 250 ranghohen Offizieren eingeweiht.

·         Von: einges. Di. 19. Feb. 29 – 05:20 Näfels

 

Unser Bild: Unmittelbar nach der Enthüllung der Büste von General Niklaus Franz von Bachmann (1740-1831) flankieren diese v.l.n.r: Br Maurizio Dattrino, Kommandant der Generalsstabsschule; Brigadier a D Robert Küng; alt Gemeindepräsident Fridolin Hauser, Näfels, und Oberst i Gst Michael Arnold, Leiter des wissenschaftlichen Dienstes (Foto: AAL)

 

Die private Schenkung von Robert Küng, Brigadier a D, enthüllte Brigadier Maurizio Dattrino, der Kommandant der Generalsstabsschule, zum Auftakt der Tagung «Korpsgeistanlass der Generalstabsoffiziere 2019» im grossen Audi-torium. Mit von der Partie war mit einem eloquenten Referat auch der ehemalige Chef des französischen Generalstabs General Pierre de Villiers.

Am Zustandekommen beteiligt ist Oberst i Gst Michael Arnold, Leiter des wis-senschaftlichen Dienstes der Höheren Kaderausbildung. Er hat die Enthüllung minutiös vorbereitet und General Bachmann auch im eben erschienenen «Historischen Reiseführer» Kapitel 2/2019 platziert. Der Anlass war eingebettet in die Aktivitäten «200 Jahre Zentralschule ZS/HKA 1819–2019».

Das Original der Büste befindet sich im Freulerpalast. Eine Bronzebüste wurde am 23. Januar 2007 an den Bundesrat überreicht und ist im Bundeshaus Ost auf-gestellt. Die dritte Büste hat nun einen würdigen Platz an der Generalstabsschule in Kriens. Ebenfalls auf Initiative von Br Küng wurde das Bachmann-Grabmal auf dem Näfelser Friedhof restauriert.

 

 

 

  Fridolin, Schwanden, Nr.. 8, 21. Februar 2019, Seite 7


Mittwoch, 6. Februar 2018

 

Heute in einem Monat ist Fridlistag

 

 

Der "Fridlistag" ist zwar seit 1973 offiziell abgeschafft (Landsgemeinde),

wird aber vom "Fridlibund" dennoch zum 34. Mal gefeiert. Die Einladung dazu ist hier eingerückt.

 

Fridlini Bad Säckingen So 10. März 2019

 

Ehrengast, Festprediger und Hauptzelebrant ist

 

Weihbischof Dr. Peter Birkhofer

 

Weihbischof Dr. Peter Birkhofer

 

Kurzer Lebenslauf

 

Geboren: 11. Juni 1964 in Immenstaad am Bodernsee.

 

Studium: Philosophie und Katholische Theologie an der Albert-Ludwigs-Universi-tät in Freiburg und Rom

 

Diakonweihe 1959 in St. Peter

Priesterweihe 11. Mai 1991 in Konstanz durch Erzbischof Oskar Saier, Freiburg

Bischofsvikar in den Pfarreien St. Bernhard, Karlsruhe, und St. Jakob, Hechingen

 

Freistellung für Promotion

In dieser Zeit auch Seelsorger in den Freiburger Pfarreien St. Johann und St. Cyriak und Perpetua

 

Dissertation "Ars moriendi - Kunst der Gelassenheit", Freiburg 2003

 

2002 bis 2005 Lehrauftrag für Spiritualität, Katholische Hochschule Freiburg

 

2003 Direktor des Zentrum für Berufungspastoral der Deutschen Bischofskonfe-renz und Dompräbendar und Domkustos am Freiburger Münster

 

2010 Domkapitular

2010 bis 2015 Leiter der Referate Liturgie und Ökumene im Erzbischöflichen Ordinarita Freiburg

 

Ab 2013 zusätzlich Leiter des Referats Weltkirche

 

Während des Papstbesuchs in Deutschland (2011) Leiter der Organisationsstelle in Freiburg

 

2015 auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christliche Kirchen (ACK) in Baden-Württemberg

 

2016 Aufnahme als Magistralkaplan vom Malteserorden im Konstanz

 

2018 (19. Februar) Ernennung zum Titularbischof von Villamagna in Tripopitania und Weihbischof von Freiburg durch Papst Franziskus I.

 

2018 (15 April) Bischofsweihe durch Erzbischof Stephan Burger im Beisein von Erzbischof Georg Gänswein, Präfekt des Päpstlichen Hauses im Vatikan Rom

 

2018 (16. April) Ernennung zum Domprobst und Bischofsvikar, Freiburg

 

 

Dr. Peter Birkhofer "zivil"
Dr. Peter Birkhofer "zivil"

Samstag, 2. Februar 2019 (Lichtmess)

 

Trouvaille

 

Familien-Clan Julius und Mathilde Landolt, Mühle

"Müli-Juli" -  Kirchenpräsident

 

Aus dem Nachlass von Martin Müller ("Bicotin") ist folgendes Familienbild aufgetaucht. Möglicherweise ist es 1956 zur Goldenen Hochzeit von Julius und Mathilde Landolt-Fischli auf der Treppe vor der Fassade des Klosters Einsiedeln entstanden. Ein klassisches Zeitzeugnis aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, als Familien-Clans noch hoch im Kurs waren.

Stammvater

 

Julius Landolt-Fischli, "Mülijuli", Müller, Kirchenpräsident


Freitag, 25. Januar 2019

 

Die gewerbliche Berufsfachschule Ziegelbrücke

ist 40 Jahre alt

 

Festansprache von Regierungsrat Benjamin Mühlemann

Bildungs- und Kulturdirektor des Kts. Glarus

vom 29. September 2018

                   Erste Reihe:  

                   Alois Landolt-Hongler,  Aloisiia Maria Landolt-Laager, Maria Cäcilia Landolt-Hongler, Kind Jeannette Maria, später Stüssi-Landolt, Mädchen?, Knabe  Werner, später Landolt-Lüönd,  drei Kinder, Mitte könnte Peter Landolt, später Peter Landolt-Fischli, seine Geschwister  Rita, Ruth und Fritz (des Fritz und der Helen Landolt-Landolt. Schwanden), Josefine und Julius Landolt-Kistler.

                   Zweite Reihe:

                   Alfred Landolt-Laager, älterer Herr unbekannt, Jubelpaar  Mathilde und Julius Landolt-Fischli, Kirchenpräsident,  Frau unbekannt, Frau unbekannt,  Bernadette Josefina, später Hausmann-Landolt,

                   Dritte Reihe: 

                   Jules Landolt, des Julius Landolt-Kistler, Mann unbekannt,  Fritz Michel, später Michel- Tschan, des Fridolin und der Mathilde Michel-Landolt,  Mathilde Michel-Landolt, dahinter ihre Tochter Charlotte Michel, Ida Frieda und Alfons Landolt-Hess,  Helen und Fritz Landolt-Landolt, Schwanden. Marroth (Gret) und Josef Müller-Landolot.

                   Vierte Reihe: 

                   Hedwig und Martin Müller-Landolt

 

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Stammbaum  Julius und Mathildai Landolt.Fischli, Kirchenpräsident

(Originaldaten in der Genealogie "Landolt, Näfels")

 

429-240-145-108-70-47-21-2-28 Gl-25-15-11c-10-7   Gen.14

Müller Julius Landolt von und in Näfels, gen. Mühli-Juli,

des Alois Stanislaus und der Magdalena Katharina Fischli No.240

* 1882 Juli 28. + 1960 Apr.12. in Glarus

oo

1906 Nov.10. Mathilda Fischli von Näfels,

des Fridolin Josef und der Anna Katharina Tschudi No.147

* 1884 Jan.26. + 1976 Feb.14. in Näfels

 

1907 Sept.7.  MATHILDE vide Michel No.82 Netstal

1909 Feb.16.  JULIUS VIDE No.634

1910 Jan.27.  FRITZ VIDE No.660

1911 Jan.30.  Bertha + 1918 Okt.21.

1912 Feb.9.   ALOIS VIDE No.671

1913 Apr.14.  ALFRED VIDE No.758

1916 Nov.13.  Martin + 1916 Nov.13.

1918 Mai 18.  ALFONS JOSEF VIDE No.719

1920 Mai 11.  MARGRITH vide Müller No.744

1921 Mai 2.   Hermine Justine + 1925 Apr.29.

1922 Sept.10. HEDWIG vide Müller No.801

 

82-36-165 Glarus-121-82-64-47                     Gen.7

Lehrer Fridolin Balthasar Michel von und in Netstal,

des Heinrich und der Maria Stähli No.36

* 1906 Mai 4. + Näfels, 2.Okt.1944

oo

Näfels 1934 Apr.4. Mathilde Landolt von und in Näfels,

des Julius und der Mathilde Fischli No.429

* 1907 Sept.7.

 

1935 Jan.23.  FRIDOLIN JULIUS VIDE No.133

1939 Feb.24.  in Näfels: Charlotte Mathilde

 

  

634-429-240-145-108-70-47-21-2-28 Gl-25-15-11c-10-7  Gen.15

Julius Landolt von und in Näfels, Müller, Mühle 12,

des Julius und der Mathilde Fischli No.429

* 1909 Feb.16. + 1970 Nov.9. in Näfels

oo

1935 Mai 4. in Näfels: Josefina Kistler von Reichenburg,

des Pius und der Josefina Schumacher

* 1913 Juli 15.

 

1937 Sept.7.  JULIUS PIUS VIDE No.902

1939 Apr.16.  in Näfels: BERNADETTE JOSEFINA cop. 12.7.1963 in Näfels mit stud.

Manfred Emil Hausmann von Steckborn, des Alfred und der Dora Giger,

* 1937 Apr.24. in Näfels

1944 Okt.3.   WERNER FRIDOLIN VIDE No.991

 

660-429-240-145-108-70-47-21-2-28 Gl-25-15-11c-10-7  G.15

Fritz Landolt von Näfels, in Schwanden GL, Müller, Mühlebesitzer in Schwanden GL,

des Julius und der Mathilda Fischli No.429

* 1910 Jan.27.

oo

1938 Juni 18. in Näfels: Helena Landolt von und in Näfels,

des Fridolin und der Maria Hauser No.465

* 1918 März 22. in Näfels

 

1939 Apr.17.  Rita

1940 Dez.31.  Fritz

1943 Nov.26.  in Schwanden GL: PIA cop. 1969 März 26. in Schübelbach mit Mathias Capeder von Salouf GR, in Schübelbach, * 1941 Sept.27.

1945 Aug.19.  in Schwanden GL: RUTH MARIA cop. 1972 Juni 2. in Widnau SG mit

Engelhard Roland Fehr von Widnau SG, in Binningen BL, * 1940 Sept.3. in Widnau

SG

1950 Dez.14.  PETER ALFONS VIDE No.1080

 

671-429-240-145-108-70-47-21-2-28 Gl-25-15-11c-10-7  G.15

Alois Landolt von und in Näfels, Kaufmann,

des Julius und der Mathilde Fischli No.429

* 1912 Feb.9. in Näfels + 1974 Juli 25. in Glarus

oo

1941 Sept.13. in Näfels: Juliana Büttler von Auw AG,

des Peter und der Maria Brunner

* 1910 Juni 6. in Rothkreuz * 1947 Sept.13. in Näfels

oo

II. 1949 Apr.22. in Näfels: Maria Cäcilia Hongler von Berneck,

des Josef Otto und der Maria Hedwig Holenstein

* 1914 Aug.10. in St.Gallen-Tablat

 

1944 Jan.15.  in Baar: JULIETTA MARIA cop. 1967 März 4. in St.Gallen mit Goldschmied Emil Jaustin von Basel und Muttenz, in St.Gallen, * 1943 Jan.8. in Basel

1947 Aug.3.   LILIANE MARIA VIDE No.748 a

1951 Apr.5.   Hans Peter + 1951 Apr.5. in Uznach

 

 

758-429-240-145-108-70-47-21-2-28 Gl-25-15-11c-10-7  Gen.15

Alfred Landolt von und in Näfels, Landwirt, Autschachen 2,

des Julius und der Mathilde Fischli No.429

* 1913 Apr.14. + 1982 Mai 18. in Glarus, wohnhaft gewesen in Näfels

oo

1950 Sept.15. in Näfels mit Aloisia Maria Laager von Mollis,

des Johann Balthasar und der Aloisia Kistler No.203

* 1916 März 31. in Mollis

 

1952 Okt.28.  JEANNETTE MARIE vide Stüssi No.490 Glarus; Gabriel Stüssi von

Riedern, in Oberurnen, * 1950 Okt.7. in Glarus.

 

 

719-429-240-145-108-70-47-21-2-28 Gl-25-15-1c-10-7  Gen.15

Alfons Josef Landolt von Näfels, Kaufmann, Geschäftsführer,

des Julius und der Mathilde Fischli No.429

* 1918 Mai 18. in Näfels + 1978 Apr.12. in Rheineck

oo

1946 Aug.23. in Zürich: Ida Frieda Hess von Zürich,

des Karl Friedrich und der Frieda Prest

* 1923 Aug.1. in Zürich + 1994 Feb.18. wohnhaft gewesen in St.Margrethen SG

 

1952 Sept.27. WERNER VIDE No.1123

1953 Okt.18.  WALTER VIDE NNo.1165

1956 Okt.31.  in St.Gallen: Arthur + 1956 Nov.1.

 

 

744-575-459-338-258-198-149-97-48-30-27-18-17 Gen.13

Josef Müller von und in Näfels, (PID-6102),

des Julius und der Anna Maria Hasler No.575

* 1919 Nov.10. in Näfels

oo

I. 1949 Mai 21. in Näfels: Margrith Landolt von und in Näfels, Damenschneiderin, (PID-6103), des Julius und der Mathilde Fischli No.429

* 1920 Mai 11. in Näfels + 1973 Juni 8. in Glarus

oo

II. 1985 ... Eva Maria Weber von Glarus und Seeberg BE,

des Helmuth Hermann und der Anna Maria Stucki No.55

* 1953 Sept.21. in Glarus

 

Eidg.dipl. Bibiothekar, Villäggen 7, 8752 Näfels - seit 1966 Apr.1. Sekretär Landes-

bibliothek, 1971 Februar Bibliothekar-Diplom.

 

1951 Juni 26. BEATRIX MARGARETA (PID-6104), ledig, in Uster, cop. 1981.569.

Amtsblatt mit Gordon Alan Birt, ledig, Brite, wohnhaft in Unterengstringen ZH,

* 1951 Dez.2. in Birmingham-Perry Barr, West Midlands (GB)

1955 Nov.5. Margaretha

 

 

 

801-575-459-338-258-198-149-97-48-30-27-18-17 Gen.13

Martin Müller von und in Näfels, alte Bahnhofstr.1, Versicherungsinspektor,

des Julius und der Anna Maria Hasler No.575

* 1919 Nov.10. in Näfels

oo

1957 Juni 21. in Näfels: Hedwig Landolt von und in Näfels,

des Julius und der Mathilde Fischli No.429

* 1922 Sept.10. in Näfels + 2004 März 20. wohnhaft gewesen in Näfels.

 

1958 März 23. HEDWIG MARIA, in Oberurnen, ledig, cop. 1983.364. Amtsblatt mit Paul Nikolaus Keel, ledig, von Rebstein SG, in Bilten, * 1955 Apr.22. in Glarus

1961 Dez.20. Daniela Ursula

 

 

 

 

 

Anlässlich des 40-Jahr-Jubiläums, das in gediegenem Rahmen in der Mensa der gewerblichen-industriellen Berufsfachschule Ziegelbrücke am Samstag, 29. Sep-tember 2018 gefeiert wurde, hielt der Glarner Bildungsdirektor Benjamin Mühle-mann eine Festtansprache mit Rückblick auf die Entstehung der Berufsschule Ziegelbrücke und mit Blick in die Zukunft. Sie ist es wert, der Nachwelt festzu-halten. Mit seiner freundlichen Bewilligung kann hier seine, von ihm in schriftdeut-sche Fassung gebrachte Standortbestimmung wiedergegeben werden

 

  

 

Rede von Regierungsrat Benjamin Mühlemann

zum 40-Jahr-Jubiläum

der

Gewerblich-industriellen Berufsfachschule Ziegelbrücke, 29. September 2018, Mensa GIBGL, Ziegelbrücke

 

Herr Gemeindepräsident, Herr Landratspräsident, Herr Ständerat;
Geschätzte Mitglieder der Aufsichtskommission;
Herr Rektor Roger Cuennet, geschätzte Mitglieder der Schulleitung;
geschätzte Lehrpersonen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
sehr verehrte ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ehemalige Schulleitungsmitglieder,
ehemalige Kommissionsmitglieder und Gründerväter dieser Institution;
geschätzte Vertreter von Partnerverbänden und befreundeten Schulen; liebe Gäste

 

Am letzten Sonntag musste ich in der NZZ lesen, das Image des "Brunchs" habe in den letzten Jahren massiv gelitten. Ein Brunch gelte heute als "Schrott-Essen" und als Mahlzeit für jene, die am Wochenende keine Verantwortung tragen müssten. Die NZZ berich-tete gar von einem regelrechten Brunch-Hass. Ich erschrak! Wir haben Sie alle heute zu einem solchen "Brunch" eingeladen! Bei diesem Jubiläumsfest hier in Ziegelbrücke. Haben wir vielleicht etwas falsch gemacht?

 

Wenn ich nun allerdings durch die Reihen schaue, stelle ich fest: Wir haben, im Gegenteil, alles richtig gemacht (zumindest bis jetzt). Und wenn ich das Buffet betrachte, dann muss ich sagen: Unser Mensa-Team hat es sogar richtig genial gemacht. Diesen "Brunch" – oder sagen wir dem Frieden zuliebe – dieses wunderbare Zmorged, das uns hier auf-getischt wird. Ich finde jedenfalls, dies ist ein idealer Rahmen, um das 40-Jahr-Jubiläum miteinander zu feiern. Im Rahmen eines gemütlichen Starts in ein goldenes Herbst-Wochenende. Wofür wir uns natürlich stärken müssen, damit wir nachher zuerst den Rundgang hier und dann all die Alpabzüge geniessen können, die dieses Wochenende im Glar-nerland stattfinden. Zuerst stossen wir aber mit einem Gläschen auf un-sere Schule an.

 

Der Begriff "Jubiläum" – das wissen Sie vielleicht – ist eine Ableitung vom Begriff "Jubeljahr". Immer dann, wenn sich ein besonderes Datum wiederholt. Und ich glaube wir hätten allen Grund zum Jubeln aus Anlass des 40-jährigen Bestehens der Gewerblich-industriellen Berufsfach-schu-le Ziegelbrücke. Wir sind hier heute zu Gast in einer Bildungsinstitution, die gut aufgestellt ist. Die eine wichtige überregionale Funktion wahr-nimmt. Auf die wir stolz sein dürfen; auch auf ihre Bedeutung. Und ich freue mich deshalb sehr, dass ich mit Ihnen zusammen diesen Festakt gestalten darf; dass ich in meinem kurzen Referat auch einen kleinen Ausblick machen kann.

 

Speziell freut es mich, dass viel bekannte Gesichter zu Gast sind. Per-sönlichkeiten, die die Schule in früheren Zeiten geprägt haben. Stellver-tretend für alle Ehemaligen möchte ich alt Landammann Jakob Kamm, ehemaliger Bildungsdirektor, erwähnen. Er hat sich mit vielen Mitstrei-tern um diese Schule gekümmert. Dann auch alt Landamman Kaspar Rhyner, der als Baudirektor den Bau begleitet hat. Und natürlich die bei-den ehemaligen Rektoren Richard Rutschmann und Werner Castel-berg. Sie nehmen es mir nicht übel, wenn ich jetzt nicht alle Persönlich-keiten aufzähle, die sich um die Schule verdient gemacht haben. Ich müsste praktisch die komplette Präsenzliste herunterlesen.

 

Unsere Berufsschule Ziegelbrücke hat eine interessante und bewegte Geschichte. Gerade in den Anfangsjahren – wir haben es gehört von Heinrich Aebli, der das sehr pointiert formulierte. Die Siebzigerjahre wa-ren ganz offensichtlich Jahre des Aufbruchs im Bildungskanton Glarus. Wahrscheinlich angesteckt durch den allgemeinen weltpolitischen Auf-bruch, der damals im Gang war. Damals, anno 1972,  hat die Landsge-meinde zuerst beschlossen, eine neue Kantonsschule zu bauen. Be-reits anno 1973 hat sie den Kredit für eine neue Berufsschule ge-sprochen. So haben die Glarnerinnen und Glarner den richtigen Boden gelegt für das Bildungsangebot, über das wir heute verfügen. Ein breites und vielfältiges Bildungsangebot.

 

Ich höre es immer wieder; und bin auch persönlich hundertprozentig über-zeugt davon: Berufsbildung spielt in unserem Kanton eine sehr wichtige Rolle. Wir sind ein Industriekanton mit sehr viel Gewerbe im kleinen und mittleren Bereich. Um da erfolgreich funktionieren zu können, braucht es Fachleute. Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Leistungsträger und Wissensträger sind – und auf die Art und Weise natürlich der Wettbewerbsfaktor für jedes Unternehmen.

Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden wir in unseren Berufsschu-len aus (unter anderem). Deshalb sind diese Schulen ein zentraler Faktor für die Standortattraktivität des Kantons Glarus. Um die Wirt-schaft mit Fachkräften versorgen zu können, aber auch, um den Brain-drain zu bremsen.

 

Damit wir diesen Auftrag langfristig wahrnehmen können, ist es ganz ent-scheidend, dass sich die Schulen immer und immer wieder weiterent-wickeln. Und dass wir, die Verantwortung tragen, unsere Berufsbildung so aufstellen, dass sie auf dem neusten Stand und so agil wie nur möglich sind.

Womit ich beim Ausblick wäre.

Allein schon das Beispiel der Berufsbilder zeigt, wie enorm wichtig dies ist. In den vierzig Jahren, seit diese Schule hier gebaut worden ist, haben sich alle – aber wirklich ausnahmslos alle – Berufe stark gewandelt. Man darf wohl sagen: Sie sind nicht mehr dieselben wie damals. Die Arbeits-abläufe sind komplexer geworden. Kommunikation ist viel wichtiger ge-worden. Immer neue Geräte und Werkzeuge kommen dazu.

 

Das heisst, ein Polymechaniker oder eine Schreinerin oder ein Koch muss nicht einfach nur fachlich à jour sein. Die Berufsleute müssen alle auch Methodenkompetenz und Sozialkompetenzen haben. Heute ist man im Berufsleben in der Regel nicht mehr Befehlsempfänger eines all-mächtigen Patrons. Heute heisst es in ganz vielen Bereichen: selber denken und selbständig arbeiten. Und gerade im Zeitalter, in dem wir leben, wird Digitalisierung – die digitale Revolution – die Berufsbilder und damit die Berufsbildung weiter zünftig durchschütteln.

 

Um uns darauf einzustellen machen wir im Kanton Glarus die Berufs-bildung fit für die Zukunft. Wir sind im Moment sehr intensiv daran, die Strukturen zu vereinfachen, das Angebot zu schärfen, die Zusammen-arbeit zu intensivieren. Unser Berufsbildungs-Angebot soll optimal aus-gerichtet sein auf die glarnerischen Bedürfnisse. Wie gesagt, ist sehr viel passiert in den letzten paar Jahren, es muss aber noch sehr viel mehr passieren.

 

Sie haben das sicher mitbekommen: Der Regierungsrat hat am vergan-genen Dienstag seine Legislaturplanung verabschiedet. Darin sind die Ziele festgelelegt für die nächsten vier Jahre, jeweils mit Massnahmen hinterlegt. Die Bildung ist ganz klar einer der Schwerpunkte. Und zwar auf allen Stufen.

 

Wir setzen uns beispielsweise zum Ziel, dass die Kinder besser vorbe-reitet sind auf die Anforderungen der digitalisierten Welt, und dass sie von Anfang an besser begleitet sind auf ihrem Weg.

Ein weiteres Ziel ist ein gestiegenes Bildungsniveau unserer Einwoh-nerinnen und Einwohner. Das bedeutet, die Leute beim Gestalten ihrer Karriere besser zu begleiten und zu beraten. Wenn sich die Jobs der-massen rasch wandeln; Berufsbilder verschwinden, neue entstehen; dann braucht es nicht nur Ausbildung im jungen Alter, sondern immer mehr auch Weiterbildung bei den Erwachsenen.

Das dritte grosse Ziel ist das Ausschöpfen des Fachkräftepotentials. Damit wir vor allem im Informatikbereich und im Gesundheitsbereich bes-ser aufgestellt sind. Das bedeutet konkret, das Bildungsangebot zu ver-stärken und die Strukturen bei den Berufsschulen neu zu gestalten.

 

Es ist ja schon länger bekannt: Wir wollen eine grosse Investition in die Zukunft tätigen. Konkret: zwei von drei Berufsschulen in unserem Kanton zusammenführen. Das heisst, wir wollen Ausbildungen in der Pflege – die bieten wir heute in Glarus im Bildungszentrum Gesundheit und Soziales an – neu unter einem Dach abwickeln hier in Ziegelbrücke. Pflege unter einem Dach mit Technik, Bau, Gastro etc. Ich betone be-wusst "unter einem Dach". Ich ärgere mich nämlich immer wieder, wenn ich höre "eine neue Pflegeschule bauen". Eben genau nicht! Es geht wirklich darum, das zusammenzuführen, was zusammengehört. Die In-frastruktur hier in Ziegelbrücke so zu vergrössern, dass sie gemeinsam genutzt werden kann.

Der Ursprung dieser Pläne ist klar: Wir haben relativ akuten Platzmangel am heutigen Berufsschul-Standort in Glarus. Deshalb sind Investitionen in die Infrastruktur gar nicht zu vermeiden. Darum hat der Regierungsrat dem Landrat nun einen Kredit beantragt, um eine Schulhauserweite-rung in Ziegelbrücke zu planen. Dies mit dem Ziel, die Zusammenfüh-rung circa im Jahr 2024 zu vollziehen. Der Entscheid wurde sehr bewusst gefällt und basiert auf einer Gesamtschau, die wir gemacht ha-ben. Weil wir keine "Pflästerlipolitik" machen und ineffiziente dezentrale Strukturen zementieren wollen, sondern Strukturen neu gestalten wollen. Wir fokussieren auf die nächsten 40 Jahre und machen einen grossen Schritt in die Zukunft.

 

Letztlich handelt es sich um eine logische Investition an einem Standort, der rein von der Lage her ideal erschlossen ist. Hier können wir Markt-potential erschliessen vom Sarganserland bis in die Linthebene. Dies hilft uns auch um sicherzustellen, dass wir unser Angebot vor Ort auf-rechterhalten können. Es ist eine Investition, die sich lohnt, weil wir durch eine überregionale Ausstrahlung in dieser extrem schnelllebigen Be-rufswelt agiler und flexibler werden. Und weil wir auch ein breiteres An-gebot auf Tertiärstufe zur Verfügung stellen können. Zudem ist es eine Investition, die sich lohnt, weil wir uns in Ziegelbrücke zu einem starken Bildungszentrum mit Leuchtturmwirkung entwickeln können. Das hat einen positiven Einfluss - eben - aufs Bildungsniveau im Kanton, auf unsere Standortqualität und letztlich auf das Wachstum in der Re-gion. Und davon profitiert die Wirtschaft von zuvorderst bis zuhinterst im ganzen Kanton Glarus.

 

Ob diese Schulhauserweiterung tatsächlich realisiert wird, dafür werden in den nächsten paar Wochen die Weichen gestellt. Der Landrat ent-scheidet sehr bald über den Planungskredit. Das heisst, unser Parla-ment redet ein starkes Wort mit, ob wir diesen grossen Schritt in die Zu-kunft wagen oder nicht. Falls er der Planung zustimmt, könnte bereits an der Landsgemeinde 2021 ein Bauprojekt vorliegen und der entsprechen-de Beschluss beantragt werden.

 

Meine geschätzten Damen und Herren, das war mein Blick in die Zu-kunft.

 

Nun komme ich zurück zur Gegenwart – zu Ihnen! Sie sehen: Es hat in der Vergangenheit ganz viel Herzblut gebraucht, um aus dieser Berufs-schule das zu machen, was sie heute ist. Und es wird auch in der Zu-kunft sehr viel Herzblut benötigen, dass wir am Ball bleiben.

 

Ich danke im Namen des Regierungsrats und der Aufsichtskommission allen ganz herzlich, die sich gestern für die Institution eingesetzt haben. Allen, die die Institution heute pflegen. Und allen, die die Institution mor-gen in eine erfolgreiche Zukunft führen. Sie sind eben genau diejenigen, die auch an einem Wochenende - ich erinnere mich nochmals an den NZZ-Artikel zum Thema "Brunch" - gerne Verantwortung übernehmen. Das zeigen Sie uns mit Ihrem heutigen Besuch. In diesem Sinn ein gros-ses Dankeschön für Ihr Erscheinen und für Ihr Engagement!

 

 (es gilt das gesprochene Wort)


Sonntag, 20. Januar 2019

 

«Tut um Gottes Willen etwas Tapferes»

oder

Zwingli – ein Film, der aufmischt!

 

Ein zürcherischer Zwingli flimmert seit dem 17. Januar 2019 durch die Kinos der ganzen Schweiz!

 

Der am 1. Januar 1484 in Wildhaus geborene Ueli oder Huldreich, der später in Wien und Zürich studiert, angeblich Harfe, Laute, Geige, Flöte, Waldhorn und Hackbrett spielt, lateinisch, griechisch und hebräisch spricht und schreibt, ist einer der drei herausragenden Reformatoren neben Luther und Calvin.

 

Zwingli ist Pfarrer in Glarus, Leutpriester in Einsiedeln und Feldprediger. Ab 1. Januar 1519 wird er Pfarrer im Grossmünster Zürich und zum eifri-gen Reformator.

 

Unter dem starken Einfluss von Erasmus von Rotterdam und dank der Haltung der Zürcher Räte wird er zum erfolgreichen Gründer und zur Gallionsfigur des heraufkommenden Protestantismus. Gegenreaktionen holen ihn ein. Zwar endet der erste Kappeler Krieg 1529 unblutig. Nach der Kriegserklärung der Zürcher und Berner gegen die innerschweize-rischen Kantone Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern und Zug nicht zuletzt dank der diplomatischen Vermittlung des Glarner Landammann Hans Aebli und der «Kappeler Milchsuppe» geht er gut aus. Doch im Zweiten Kappelerkrieg, diesmal durch Innerschweizer begonnen, stirbt Huldrych Zwingli am 11. Oktober 1531 auf dem Schlachtfeld bei Kappel, wird ge-vierteilt, verbrannt und seine Asche auf dem Schlachtfeld verstreut.

 

 

 

Der Erste Kappelerkrieg wird verhindert und der Friede mit einer Milchsuppe besiegelt

So stellte sich Albert Anker die "Kappeler Milchsuppe" vor

 

Im Zweiten Kappelerkrieg stirbt Huldrych Zwingli

  Stumpf Chronik: Schlacht bei Kappel am 11. Oktober 1531

 Zwingli stirbt auf dem Schlachtfeld

Aquarell Karl Jauslin 1885

Cover des Filmprospekts

 

Meine Filmbesprechung

 

Um es vorauszunehmen: Der Film ist jeder Beziehung ein Ereignis und hohe Kunst des Filmemachens!  Aber durch und durch ein Zürcher Film!

Obwohl er ein breites Publikum erreichen will, ist er vor allem für ein Zür-cher Publikum geschaffen, mehr oder weniger auf "Züritüütsch" gespro-chen, weitgehend auf Zürcher Schauplätzen gefilmt und historisch fokus-siert auf den "Zürcher Zwingli" und seine Zürcher Zeit, das heisst 1519 bis 1531.

 

Hervorragend

die gekonnte Rückversetzung des Grossmünster und der Limmat mit dem damaligen Steg in die Zeit des 16. Jahrhunderts.

Lobenswert:

die sorgfältige Kostümierung und Ausstattung von damals.

Meisterhaft:

die akustische Qualität, die musikalische Untermalung.

Gekonnt:

der Schnitte und die Zusammenfügung der einzelnen Szenen zu einem in sich geschlossenen Ganzen.

 

Die Charakterisierung von Zwingli:

Zwingli tritt in diesem Film auf als sehr engagierter Seelsorger mit star-kem sozialem Engagement für die Kranken und Armen, mit der Absicht die Lektüre der Bibel auf Deutsch zu fördern, als kritischer Geist, der gegen die Misstände von damals, mutig, verinnerlicht, bisweilen etwas eigensinnig und dennoch abwägend klug. Die Tragik kommt auf, als sein Reformerfolg, unterstützt durch die Zürcher Regierung und hier letztlich auch von einer Äbtissin, aus dem Ruder läuft; etwa in der Täuferbewe-gung, den  Bilderstürmen und schliesslich in den kriegerischen Auseinan dersetzungen, bei denen Zwingli stirbt.  Dass hier Zwingli nicht nur als eifriger Reformator und Geistlicher gezeigt wird, sondern auch als Demo-krat mit politischem EInfluss, ist auch abzugewinnen.

 

Historisch:

Es gelingt weitgehend und bildhaft dem Zuschauer einen Eindruck dama-liger Verhältnisse zu vermitteln und eine historische Kulisse zu zeigen, die hätte so gewesen sein können. Freilich ist es wahrscheinlich kaum möglich aus der Gegenwart heraus Vergangenheit wirklichkeitsgetreu darzustellen, und wenn es um Glaubensangelegenheiten geht schon gar. Die Reformation war eine gesamteuropäische konfliktreiche gesellschaft-liche Umwälzung, die wir uns - in so guten Zeiten - kaum zuverlässig genau vorstellen können. Entsprechend unterschiedlich sind ja auch die Berichterstattungen von oder über damals je nach Halter der Chroni-sten.

 

Filmisches Können:

FIlmemacher erzeugen keine gesicherten Chroniken, sondern schaffen 

hier aus einem historischen Stoff ein Filmwerk. So wie Dichter Schau-spiele oder Dramen schreiben, Musiker Kunstwerke, Maler Gemälde.

 

Zentrum dieses Film sind:

Das Schicksal von Zwingli und seiner Frau Anna und deren Familie.

Die heraufkommende Reformation in Zürich.

Die Dialoge zwischen Zwingli und der Zürcherbehörde.

Die Streitgespräche mit den kirchlichen HIerarchien.

Der gescheiterte Kontakt mit Luther.

Der Einfluss des Ersamus von Rotterdamm.

Der Druck und die Herausgabe der Bibel auf Deutsch.

Die Pest.

Die Ertränkung des Täuferführers Manz in der Limmat.

Das Wurstessen.

Die Hochzeitsfeier der heiratenden Geistlichen.

Das angedeutete traurige Ende des Kappeler Krieges u.a.m

 

Kritiker bezeichnen den Film als "packenden und spannenden Historien-film" oder gar als "Zürcher Heimatfilm".

 

Fazit für mich: 

Auch in heutiger Zeit wäre eine zweite Reformation in der römisch-katho-lischen Kirche reif. Die galoppierenden Austrittszahlen (auch in der evan-

gelisch-reformierten Kirche), die immer breitere Kluft zwischen der Hier-archie und der Basis, der immer mehr durch ausländische Priester, de-nen der hiesige kulturelle Hintergrund fehlt, zu stopfende Priestermangel und die Entleerung der Kirchen sind Anzeichen, dass auch in heutiger Zeit des Überflusses die Sturmglocken läuten. Vor dieser Szene, und nicht nur aus dem Kappeler Krieg, wäre ein Appell:"Tut um Gottes Willen etwas Tapferes!" aktuell.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   Eindrucksvolle Szene im Film:

Zwingli preidt im Grossmünster


Donnerstag, 17. Januar 2019

 

Wie wird der Nachfolger von Bischof Vitus Huonder bestimmt?

 

 

Bischof gesucht / Anforderungen

 

Männlich

 

Katholisch

 

Priester

 

Mindestens 35 Jahre alt

 

Mindestens seit fünf Jahren Priester (Welt- oder Ordensgeistlicher)

 

Doktorat oder Lizentiat in Bibelwissenschaft, Theologie oder Kirchenrecht – oder «wenigstens in diesen Disziplinen wirklich erfahren»

 

Guter Ruf

 

Zeichnet sich aus durch «festen Glauben, gute Sitten, Frömmigkeit, Seeleneifer, Lebensweisheit, Klugheit sowie menschliche Tugenden», besitzt die «übrigen Eigenschaften, die ihn für die Wahrnehmung des Amtes, um das es geht, geeignet machen»

 

Nach der Ergreifung seines Bischofssitzes muss er im Bistum Chur residieren

 

weitere Vorschriften zum Wohnort macht das Kirchenrecht nicht

 

 

 

aus: https://forum-pfarrblatt.ch/fileadmin/ausgaben/2017/01/bilder_01_2017/f01_uebersicht_bischofswahl.pdf

 

 

Die Schritte einer Bischofswahl im Bistum Chur

 

1. Schritt:

 

21. April 2017: Diözesanbischof Vitus Huonder wird 75 Jahre alt und muss damit nach Kirchenrecht dem Papst seinen Amtsverzicht anbieten.

(wurde vom Papst auf 2019 verschoben).

 

2. Schritt:

 

Falls der Papst den Rücktritt annimmt, wählt das Konsultatorenkollegium (im Bistum Chur sind das 12 Mitglieder der 24 Domherren) innerhalb von acht Tagen einen Diözesanadministrator. Er leitet in der Vakanz das Bi-stum.

 

3. Schritt:

 

Der Nuntius, Gesandter des Papstes in der Schweiz, derzeit Erzbischof Thomas Gullickson, muss der Bischofskongregation einen Dreiervor-schlag vorlegen. Er soll dafür mindestens die Schweizer Bischofskonfe-renz befragen, einige Mitglieder des Bischofsrates und des Domkapitels und nach eigenem Ermessen weitere Welt- und Ordensgeistliche sowie Laien. Diese Konsultation erfolgt einzeln und geheim.

 

4. Schritt:

  

Die Bischofskongregation studiert die Kandidaten, die der Nuntius vor-schlägt. Sie kann weitere Kandidaten hinzufügen, kann also die Liste ver-ändern. Sie kann auch den Nuntius auffordern, weitere mögliche Kandi-daten zu suchen. Die Bischofskongregation legt schliesslich dem Papst eine Dreierliste vor. Diese Liste kann vom Papst wiederum zurückgewie-sen oder verändert werden.

 

5. Schritt:

 

Liegt schliesslich die vom Papst genehmigte Dreierliste vor, kommt das Domkapitel zusammen, um in geheimer Wahl aus dieser Dreierliste den zukünftigen Diözesanbischof zu wählen. Das Domkapitel kann auf die Wahl verzichten oder die Dreierliste zurückweisen. Dann bestimmt der Papst über die zukünftige Leitung des Bistums

 

6. Schritt:

 

Wählt das Domkapitel aus der Dreierliste einen Kandidaten, und nimmt der Kandidat seine Wahl an, dann ist nochmals die Bestätigung des Pap-stes notwendig, denn laut Kirchenrecht ernennt der Papst die Bischöfe frei. Die Bestätigung des Gewählten erfolgt mit einem apostolischen Schreiben. Dieses gilt als Ernennungsurkunde.

 

 

7. Schritt:

 

Nun wird der Name des Gewählten vom Domkapitel öffentlich gemacht. Die anderen Namen auf der Dreierliste werden nicht veröffentlicht. (Wer-den durch Indiskretion allerdings meistens dennoch bekannt.)

 

8. Schritt:

 

Falls der Gewählte zum Zeitpunkt der Bestätigung durch den Papst noch nicht Bischof ist, muss er innerhalb von vier Monaten «von der Diözese Besitz ergreifen». Falls er bereits Bischof ist, muss er dies innerhalb von zwei Monaten tun. Damit ist der Bischofsstuhl wieder besetzt und die Va-kanz beendet.

 

9. Schritt:

 

Der Gewählte muss innerhalb von drei Monaten nach dem Erhalt des apostolischen Schreibens zum Bischof geweiht werden, falls er nicht bereits Bischof ist (Bsp. Weihbischof oder Bischof einer anderen Diö-zese)

  

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Mitglieder des Domkapitels

 

(Wahlgremium für die Bischofswahl)

 

Residierende Domherren:

  • Casetti Christoph, Msgr., lic. theol., Dompropst (c) , Chur
  • Niederberger Walter, Domdekan, Prälat (c) , Chur
  • Grichting Martin, Dr. iur. can. habil., dipl. theol., Prälat, Domscholastikus, Vizedekan (c) , Chur
  • Bonnemain Joseph Maria, Msgr., Dr. med., Dr. iur. can., Domkantor (c) , Chur
  • Bühler Gion-Luzi, Domkustos (c) , Chur
  • Fuchs Andreas Markus, Msgr., lic. tehol., Domsextar (c), Chur

Nicht residierender Domherren:

  • Stampfli Franz, Kan., Pfr. i. R. (c) , Zürich
  • Schnellmann Guido, Kan., Dr. theol., em. Prof. (c) . Mühlethal AG
  • Bürgi Martin, Kan., Pfr. i. R. , Zürich
  • Venzin Pius, Kan., Kpl. (c) Segnas GR
  • Venzin Tarcisi, Kan., Pfr. i. R. (c)  Dardin GR
  • Cantoni Hans, Kan., lic. rer. pol. und soc., Pfr. i. R.  Zürich
  • Mathis Hans, Kan., Pfr.  Cazis GR
  • Camenzind Peter, Kan., lic. theol., Pfr. (c)  Schwyz
  • Durrer Daniel, Kan., Pfr. (c) Sachseln OW
  • Auf der Mauer Guido, Kan., Pfr. i. R. , Zürich
  • Rellstab Andreas, Kan., lic. theol. , Zürich
  • Imhof Franz, Kan., Pfr. , Attinghausen UR
  • Amgwerd Peter, Kan., Pfr. , Zürich
  • Fischer Albert, Kan., Dr. theol., Diözesanarchivar, Bibliothekar , Chur
  • Cavelti Alfred, Kan., Pfr., Dekan, Ilanz GR
  • Reichle Rolf Maria, Kan., Pfr., Zürich
  • Graf Roland, Kan., Dr. theol., Pfr. , Unteriberg SZ
  • Schlienger Paul, Kan. Pfr, Custos Zitail GR, 

 Orte, ohne Gewähr

 

Die mit (c) bezeichneten Mitglieder des Domkapits bilden des Collegium Consultorum (Konsulatoriumkollegium)

 

Emeritierte Domherren: (gehören nicht mehr zum Wahlgremium)

  • Arnold Hans, Kan. em., Pfr. i. R.
  • Eichhorn Harald, Kan. em., Pfr.-Adm.
  • Husi Peter, Kan. em., Pfr. i. R.

 

 

Domkapitel - Die Domherren, die den Bischof wählen 

Christoph Casetti       Josef M. Bonnemain    Franz Stampfli          Andreas M. Fuchs

Gion-Luzi Bühler          Andreas Rellstab             Rolf Graf                  Hans Mathis

   Peter Camensind           Martin Bürgi             Alfred Cavelti           Walter Niederberger

Rolf M. Reichle              Albert Fischer                  Hans Cantoni           Guido Auf der Mauer

      Daniel Durrer                    Franz Imhof           Guido Schnellmann        Martin Grichting

Peter Amgwerd              Paul Schlienger         Tracisius Venzin           Pius Venzin

Die Domherren sind altersmässig zwischen 52 und 89 Jahre alt.

Die residierenden Domherren haben ein Durchschnittsalter von 64 Jahren,

die nicht residierenden Domherren sind im Durchschnitt 71 Jahre

Das Durchschnittsalter aller Domherren beträgt 69 Jahre.

 

Das letzte Wort hat der Papst - Vermittler ist der päpstliche Nuntius in Bern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine Vermittlerrolle spielt der

päpstliche Nuntius

Msgr. Thomas Gullickson, Bern

Das letzte Wort hat der Papst. Der gewählte Bischof braucht das ok des Papstes in Rom


Sonntag, 13. Januar 2019 Hilariustag

 

Zur bevorstehenden Bischofswahl im Bistum Chur

 

Es trifft sich gut, das justament auf den Hilariustag (Patrozinium der Pfarrkirche Näfels) eine Bistumsinformation auf die bevorstehende Wahl eines Nachfolgers von Bischof Dr. Vitus Huonder hinweist. Mit dem Datum vom 8. Januar 2019 ist im Infoblatt des Bistums Chur Januar ein "Gebetsaufruf für einen neuen Bischof" mit folgendem Wortlaut publiziert worden:

 

"Gebet für einen neuen Bischof

 

Herr Jesus Christus, Du hast die Apostel und ihre Nachfolger zu Hirten der Kirche berufen. Dir vertrauen wir unser Bistum an und bitten Dich um einen neuen Bischof, in dem das Feuer des heiligen Geistes lebendig und die Freude des Evangeliums spürbar ist, der uns mit der Liebe des guten Hirten stärkt, der die Zeichen der Zeit aufmerksam wahrnimmt, der die Gläubigen ermutigt, auf Deinen Ruf zu hören, und der sie in Deinem Wort und in der Lehrer Deiner Kirchen eint.

 

Öffne unsere Herzen, damit wir gemeinsam mit unserem neuem Bischof Apostel für unsere Zeit sind und auf dem Weg voran-schreiten, den Du für die Kirche von Chur bereitet hast.

 

Du selbst bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Dir sei Lob und Dank in Ewigkeit. Amen."

 

Quelle:

www.bistum-chur.ch/wp-content/uploads/2013/11/-Bischofswahlrecht-und -Privileg-des-Churer-Domkapitels.pdf 

Bischof Dr. Vitus Huonder wird im Frühjahrr 2019 sein Amt ablegen. Ein Nachfolger muss gewählt werden. Mit Spannung wird diese Wahl erwartet. (Foto: Infoblatt Bistum Chur)

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Im Hinblick auf die Bischofswahl stand in besagtem Infoblatt des Bistums Chur vom Januar 2019:

Wie ein neuer Bischof von Chur ernannt wird

  

 1. Sedisvakanz

In dem von der Kongregation für die Bischöfe herausgegebenen “Direktorium für den Hirtendienst der Bischöfe” vom 22. Februar 2004 [in der Folge: “Direktorium”] heisst es zur Sedisvakanz:

Der bischöfliche Stuhl wird vakant durch den Tod des Diözesanbischofs oder durch den vom Papst angenommenen Verzicht oder durch die Versetzung oder die Absetzung, sobald sie dem Bischof mitgeteilt worden ist” (232).

 

Gemäss can. 401 § 1 des kirchlichen Gesetzbuchs (Codex Iuris Canonici von 1983 [CIC]) ist ein Diözesanbischof, der das 75. Lebensjahr vollendet hat, gebe-ten, dem Papst seinen Amtsverzicht anzubieten, der nach Abwägung aller Um-stände entscheiden wird. [“Sedisvakanz”: lateinisch “sedes” = Stuhl, “vacare” = leer sein]

 

2. Diözesanadministrator und Apostolischer Administrator

 

A) Diözesanadministrator

Zur Wahl des Diözesanadministrators heisst es im “Direktorium” (236):

“Innerhalb von acht Tagen nach der sicheren Kenntnis von der Vakanz des bi-schöflichen Stuhls muss das Konsultorenkollegium den Diözesanadministrator wählen. Es wird von dem einberufen, der die Leitung der Diözese übernommen hat, oder von dem nach dem Weihedatum ältesten Priester des Kollegiums, der ihm bis zur Wahl des Diözesanadministrators vorsteht”.

[In Chur wird das Konsultorenkollegium von 12 der 24 Domherren gebildet].

Zu den Vollmachten des Diözesanadministrators sagt das “Direktorium” (240): “Der Diözesanadministrator erhält vom Zeitpunkt der Annahme seiner Wahl an die ordentliche und eigene Vollmacht über die Diözese. Von dieser Vollmacht ist alles ausgeschlossen, was ihm wegen der Natur der Sache oder aufgrund rechtlicher Bestimmung nicht zukommt.

 

 Er kann Priester bestätigen oder einsetzen, die rechtmäßig für eine Pfarrei ge-wählt oder präsentiert wurden. Erst nach einem Jahr der Vakanz des bischöf-lichen Stuhls kann er Pfarrer ernennen, aber er kann nicht Pfarreien an ein Ordensinstitut oder an eine Gesellschaft des apostolischen Lebens übertragen.

 

 Der Diözesanadministrator kann die Firmung spenden und kann die Befugnis, sie zu spenden, einem anderen Priester übertragen.

 

 Der Diözesanadministrator kann aus einem gerechten Grund die Pfarrvikare absetzen, unter Beachtung allerdings dessen, was das Recht für den besonderen Fall vorsieht, wenn es sich um Ordensangehörige handelt.

 

 Für die Zeit, in der er die Diözese leitet, ist der Diözesanadministrator Mitglied der Bischofskonferenz mit entscheidendem Stimmrecht, mit Ausnahme von lehr-amtlichen Erklärungen, es sei denn, er wäre Bischof”. Zu den Grenzen der Voll-macht des Diözesanadministrators sagt das “Direktorium” (242): “Während der Sedisvakanz muss sich der Diözesanadministrator an den alten Grundsatz halten, dass er keine Veränderung vornehmen darf. In gleicher Weise darf er keinen Akt setzen, der für die Diözese oder für die Rechte des Bischofs eine Beeinträchtigung nach sich zieht; vor allem muss er mit besonderer Sorgfalt alle Dokumente der Diözesankurie verwahren, ohne sie zu verändern, zu vernichten oder auch nur etwas davon zu entfernen. Mit derselben Sorgfalt soll er darüber wachen, dass auch niemand anders Hand an die Archive der Kurie legen kann. Nur er hat im Fall einer wirklichen Notwendigkeit Zutritt zum Geheimarchiv der Kurie.

 

 Mit der Zustimmung des Konsultorenkollegiums kann er Entlassschreiben [Erlaubnisse] für die Weihe von Diakonen und Priestern ausstellen, wenn diese nicht vom Diözesanbischof verweigert worden waren.

 

 Er kann nicht die Exkardination und auch nicht die Inkardination gewähren und auch nicht einem Kleriker die Erlaubnis geben, in eine andere Teilkirche überzu-wechseln, wenn nicht wenigstens ein Jahr der Sedisvakanz verstrichen ist und er die Zustimmung des Konsultorenkollegiums besitzt.

 

 Der Diözesanadministrator besitzt keine Vollmacht, öffentliche Vereine von Gläubigen zu errichten.

 

 Er kann den Gerichtsvikar nicht seines Amtes entheben.

 

 Er kann keine Diözesansynode einberufen.

 

 Es ist ihm auch nicht erlaubt, andere ähnliche Initiativen einzuberufen, insbe-sondere solche, welche die Rechte des Diözesanbischofs beeinträchtigen könnten.

 

 Er kann weder den Kanzler noch die übrigen Notare aus ihren Ämtern ent-fernen, außer mit Zustimmung der Konsultoren.

 

 Er kann weder im Kathedralkapitel noch im Kollegiatkapitel Kanonikate über-tragen”.

 

B) Apostolischer Administrator

Zum Apostolischen Administrator sagt das “Direktorium” (244): “Der Heilige Stuhl kann für die Leitung der Diözese dadurch Vorsorge treffen, dass er einen Apo-stolischen Administrator ernennt. Auch wenn ihm alle Vollmachten des Diöze-sanbischofs übertragen sind, ist die Diözese doch vakant; deshalb enden die Ämter des Generalvikars und der Bischofsvikare sowie die Funktion des Prie-sterrates und des Pastoralrates. Der Apostolische Administrator kann jedoch in Form der Delegation den Generalvikar und die Bischofsvikare bis zur Besitz-ergreifung der Diözese durch den neuen Bischof bestätigen, aber er kann nicht die Aufgaben der Räte verlängern, weil deren Aufgaben vom Konsultoren-kollegium übernommen werden”.

 

3. Wahl und Ernennung des Bischofs von Chur

 

A) Geschichte

Zur Geschichte des Churer Bischofswahlrechts, wie es heute besteht, heisst es im Werk “Das Bischofswahlrecht in der Schweiz” (St. Ottilien 1997, S. 104f) von Heinz Maritz:

“Als Folge des zwischen Papst Nikolaus V. und Kaiser Friedrich III. und den Reichsfürsten geschlossenen Konkordates vom 17. Februar 1448 (alle Bischöfe im Deutschen Reich werden durch das Domkapitel gewählt) hatte auch das Domkapitel in Chur – der Churer Bischof war bis 1803 Reichsfürst – das Recht der Bischofswahl. Auch nach der Auflösung des Deutschen Reiches bestand das Bischofswahlrecht des Churer Domkapitels weiter als Privileg. Es wurde als solches anerkannt durch die päpstlichen Bestätigungen der kanonisch erfolgten Bischofswahlen und durch die Bulle Leo XII. »Imposita humilitati« vom 16. Dezember 1824. Darin wird erklärt, dass die Wahl des Bischofs von Chur nach legitimer und bisher anerkannter Gewohnheit vom Kathedralkapitel zu vollziehen sei, dem nun zwei neue Schwyzer Domherren angehörten, die sich jedoch der gleichen Rechte erfreuten wie die anderen Domherren des Churer Dornkapitels. Mit Inkrafttreten des neuen kirchlichen Gesetzbuches im Jahre 1918 stellte sich die Frage, ob das Churer Bischofswahlrecht weiterhin bestehe, da es der Be-stimmung des c. 329 § 2 entgegenstand. Da sich das Wahlrecht nicht auf eine konkordatäre Abmachung stützen konnte, griff c. 3 CIC nicht Platz. Privilegien, die den Bestimmungen des neuen Gesetzbuches nicht direkt widersprachen, blieben weiterhin in Geltung. Das Wahlrecht des Churer Domkapitels widersprach aber ganz eindeutig der Bestimmung des c. 329 § 2 CIC. Am 4. Januar 1923 wurde dem Hl. Stuhl die Frage vorgelegt, ob das Privileg des Bischofswahl-rechtes trotz der Bestimmung des neuen Gesetzbuches weiterhin in Kraft sei. Die vom Papste bestätigte Entscheidung der Konsistorialkongregation und der Kongregation für die außerordentlichen kirchlichen Angelegenheiten erfolgte am 4. Januar 1926: »Attentis omnibus, pro nunc nihil esse innovandum quoad electionem Episcopi«. Seit 1948 wählt das Domkapitel aus drei vom Papste vorgeschlagenen Kandidaten”.

 

B) Wahlprivileg

Von 1926 bis 1948 fanden Verhandlungen zwischen dem Apostolischen Stuhl und dem Domkapitel statt. Im Februar 1943 stimmten alle 24 Churer Domherren der anvisierten neuen Regelung für die Bestellung des neuen Bischofs von Chur ausdrücklich zu. Diese neue Regelung wurde festgehalten im päpstlichen Dekret “Etsi salva” vom 28. Juni 1948. Dieses Dekret stellt somit die kirchliche Rechts-grundlage für die Bestellung eines neuen Bischofs von Chur durch das Dom-kapitel dar. Es lautet im Wortlaut und in deutscher Übersetzung: “Wenn auch die Freiheit des Apostolischen Stuhls bei der Wahl von Bischöfen ungeschmälert und gesichert bleiben muss und das gleiche Vorgehen in dieser sehr wichtigen Ange-legenheit wünschbar ist, können dennoch schwerwiegende Gründe zu beson-deren Bestimmungen raten, zu Bestimmungen vor allem, die den regionalen Gewohnheiten angepasst sind. 

 

In diesem Sinn hat der Heilige Vater, Pius XII., gemäss seiner Weisheit und seinem Wohlwollen, besorgt dafür, dass durch die Wahl eines geeigneten Hirten das Wohl der Kirche von Chur befördert werde, nach reiflicher Überlegung dem Kathedralkapitel der obgenannten Kirche das Privilegium gewährt, den eigenen Bischof zu wählen aus drei Priestern, die ihm vom Apostolischen Stuhl vorgeschlagen werden. Deshalb hat der Heilige Vater, unter Aufhebung – soweit nötig – jedes anderen etwaigen Privilegs, durch dieses Konsistorialdekret ange-ordnet, dass inskünftig, wenn der Bischofsstuhl von Chur freigeworden ist, das Kapitel dieses Bistums einen Kleriker aus drei vom Apostolischen Stuhl vorge-schlagenen Kandidaten zum Bischof von Chur wählen kann. Was immer dem entgegensteht, soll keine Rechtskraft besitzen. Gegeben zu Rom von der Konsistorial-Kongregation, den 28. Juni 1948. fr. C.R. Kardinal Rossi – B. Renzoni, Assessor”.

 

C) Statuten des Domkapitels

Die Statuten des Domkapitels Unserer Lieben Frau zu Chur vom 1. November 1986 sagen zur Bischofswahl (Auszug): Artikel 14, Absatz 1: “Das Generalkapitel hat aufgrund des Dekretes der Konsistorialkongregation vom 28. Juni 1948 das Recht der Bischofswahl. Diese erfolgt aus einem Dreiervorschlag, der vom Apostolischen Stuhl dem Domkapitel unterbreitet wird”.

 

D) Bestimmungen des CIC zu Privilegien

Das Wahlrecht des Churer Domkapitels besteht aufgrund eines päpstlichen Pri-vilegs. Zu den Privilegien sagt der CIC (Auszug):

 

 Can. 76 § 1. Ein Privileg, d. h. ein durch einen besonderen Rechtsakt gewährter Gnadenerweis zugunsten bestimmter physischer oder juristischer Personen, kann vom Gesetzgeber wie auch von der ausführenden Autorität gewährt werden, welcher der Gesetzgeber diese Vollmacht übertragen hat.

 

 Can. 78 § 1. Ein Privileg wird als dauernd vermutet, wenn nicht das Gegenteil nachgewiesen wird.

 

 Can. 79. Ein Privileg entfällt durch Widerruf seitens der zuständigen Autorität gemäß can. 47, unbeschadet der Vorschrift des Can. 81.

 

 Can. 81. Wenn das Recht des Verleihers entfällt, erlischt ein Privileg nicht, außer es wurde mit der Klausel nach unserem Gutdünken oder einer anderen gleichbedeutenden Klausel gegeben.

 

 Can. 82. Durch Nichtgebrauch oder gegenteiligen Gebrauch entfällt kein Privileg, das für andere nicht nachteilig ist; ein Privileg aber, das für andere eine Belastung mit sich bringt, geht verloren, wenn rechtmäßige Verjährung hinzukommt.

 

 Can. 83 § 1. Ein Privileg entfällt mit Ablauf der Zeit oder mit dem Erschöpfen der Zahl der Fälle, für die es gewährt wurde, unbeschadet der Vorschrift des Can. 142, § 2. § 2. Es entfällt auch, wenn sich nach dem Urteil der zuständigen Auto-rität im Laufe der Zeit die Verhältnisse derart geändert haben, dass es schädlich geworden ist oder sein Gebrauch unerlaubt wird.

 

 Can. 84. Wer eine ihm durch Privileg verliehene Vollmacht missbraucht, ver-dient, dass ihm das Privileg selbst entzogen wird; deshalb soll der Ordinarius einem, der ein von ihm selbst gewährtes Privileg in schwerer Weise missbraucht, dieses nach vergeblicher Mahnung des Privilegierten entziehen; wenn das Privi-leg vom Apostolischen Stuhl gewährt wurde, ist der Ordinarius gehalten, diesen zu benachrichtigen.

 

Quellen: http://www.codex-iuris-canonici.de/indexdt.htm http://www.dbk-shop.de/media/files_public/wtlnbpbso/DBK_2173.pdf 7000 Chur, 17. November 2016 Giuseppe Gracia Bischöflich Beauftragter für Medien und Kommunikation Hof 19 7000 Chur 079 632 61 81 gracia@bistum-chur.ch

 

Bischofswappne von Dr. Vitus Huonder

 

 

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Wer sich noch weiter über die Wahl eines Bischofs von Chur informieren möchte, kann mit etwas Geduld den folgenden Grundsatztext studieren: 

 

 

Prälat RA Dr. Stephan Stocker,

Priester der Diözese Chur, im Nuntiaturrat der Apostoli-schen Nuntiatur in Berlin

 

Stephan Stocker hielt den hier nur geringfügig überarbei-teten Vortrag am 3. März 2008 vor dem Domkapitel des Bistums Chur

 

Fussnoten

1 Vgl. F.  Hauser: Forumsbeitrag "Durchlässig wie ein zehnjähriger

   Regenmantel", in: Kipa Tagesdienst vom 27. Juli 2007. (Die Original-

   fassung in vollem Wortlaut im "Fridolin" Nr. 28, 12. Juli 2007 Frontpage

   und ff. siehe weier unten)

 

2 "Es brauchte drei Wahlgänge". Interview mit dem Domherrn Anton

   Kälin, Pfarrer in Rothenturmm  in: Neue Schwyzer Zeitung^vom 11. Juli

   2007.

 

3  Vgl. z. B. M. Meier:"Bischofswahl in aller Heimlichkeit" in: Tages An-

    zeiger vom 6. Juli 2007; "Medien publizieren Namen des neuen Bi-          schofs von Chur" in: Kipa Tagesdienst vom 8. Juli 2007; "Reaktionen

    zur Bischofswahl in der Diözese Chur. Das Wahlprozedere verkommt

    zur Farce" in: Kipa Tagesdienst vom 9. Juli 2007; L. Nussbaumer , V.

    Capodici und P. Gut, in: Tagesanzeiger vom 11. Juli 2007; Leserbrief

    von C. Murer: "Die Bischofswahl in Chur" in: Neue Zürcher Zeitung

    vom 17. Juli 2007; U. Fink-Wagner: "In heikler Mission" in: Schweize-

    rische Kirchenzeitung  vom 27. September 2007, Nr. 39,  669-70 usw.

 

4  Vgl. "Die Bischofswahl war gegen Treu und Glauben". Mit Benno

    Schnüriger sprach Michael Meier, in: Tages Anzeiger vom  21. Sep-           tember 2007.

 

5  Vgl. dazu: K. Mörsdorf: Das neue Besetzungsrecht der bischöflichen

    Stühle unter besonderer Berücksichtigung des Listenverfahrens. Berlin

    1933; R. Tucci: La scelta dei candidati all'episcopato nella Chiesa La-

    tina, in: La Civiltà  Cattolica  2927 (1972), 422-27. Das Werk "Das Bi-

    schofswahlrecht in der Schweiz" von Heinz Maritz (St. Ottilien 1977)

    hinsichtlich Chur (104ff.) und  sein Artikel "Erwägungen zum Churer

    Bischofswahlrecht" (in: Fides et Ius. Festschrift G. May. hgg. von W.

    Aymans u.a. Regensburg 1991, 491-505)  enthalten neben vielen

    wertvollen Angaben  auch einige Ungenauigkeiten.

 

6  1803 war das Ende der Reichskirche und 1806 das Ende des alten

    Reiches. Ob über die Säkularisation hinaus im Bistum Chur eine

    Rechtskontinuität besteht, gibt es unterschiedliche Ansichten. Albert

    Fischer vertritt im Gegensatz zum Autor des vorliegenden Artikels die

    These der Rechtskontinuität, was das Wahlrecht anbetrifft.

    (A. Fischer: Bistum Chur, in: E. Gatz (Hrsg.) Die Bistümer der

    deutschsprachigen Länder von der Säkularisation bis zur Gegenwart,

    Freiburg-Basel-Wien 2005, 156-174, hier 161: dieser Artikel gibt einen

    guten Überblick über die Geschichte des Bistums Chur im 19. und 20.

    Jahrhundert und führt die weiterführende Literatur an (ebd. 172-74),

    ebenso Werner Kundert mit seinem Untertitel "Eine historische und

    juristische Studie zum Bischofswahlrecht im "letzten Reichsbistum"

    von seinem Werk "Die Koadjutoren der Bischöfe von Chur" (Basel

    1990).

    Die neuesten Biographien der Churer Bischöfe, Weihbischöfe und Ge-

    neralvikare finden sich in lexikalischer Form in: E. Gatz (Hrsg); Die

     Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945, Berlin

    1982, passim; ders: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1945-

    2001, Berlin 2002, 121-31.

 

    Wieder aktuell gewordene Fakten und Fragen rund um die territoriale

    Gliederung des Bistums Chur und der Gebiete, die dem Churer Bi-

    schof als Apostolischen Administrator ad personam unterstellt sind,

    werden behandelt in: U. FInk: Ein definitives Provisorium? Zur Territo-

    rialgeschichte des Bistums Chur im 19. und 20. Jahrhundert, in: Ders.

    /R. Zihlmann (Hrsg.): Kirche - Kultur - Kommunkation, Zürich 1998,

    671-89.

 

7 Die beiden Bullen sind veröffentlicht in: U. Lampert: Kirche und Staat

   in der Schweiz, Band 3., Freiburg (Schweiz)-Leipzig 1939, 46-52, 57-

   61

 

8 Ebd. 53-56.

 

9 Die bis anhin nicht veröffentlichte  Bulle "Postquam" findet sich in: Bi-

   schöfliches Archiv Chur (=BAC) 411.03.020. Nicht gebundene Akten

   (Mappe III). Ich danke  dem bischöflichen Archivar der Diözese Chur,

   Dr. Albert Fischer, für die Unterstützung.

 

10 Siehe dazu das Schreiben des Domdekans Benedikt Venzin vom 5.

     Februar 1943: "Mit Brief vom 7. August 1942 teilt  die Apostolische 

     Nuntiatur in Bern mit, der Heilige Vater habe dem Gutachten der 

     Kardinäle von der Konsistorialkongregation unjd Kongregation für die

     ausserordentlichen  Angelegenheiten zugestimmt, nach welchem das

     Churer Kathedralkapitel zu Gunsten des Rechtes der Bischofswahl

     ein Konkordatsrecht nicht ausrufen kann (...). Auch ein Gewohnheits-

     recht wird verneint und die bestehende Ordnung bloss als ein "carta

     prassi" bezeichnet."

 

11 K. Mörsdorf: Die Rechtssprache des Codex Juris Canonici. Eine kriti-

     sche Untersuchung. Paderborn 1937, 65ff.

 

12 Aus dem Grunde , weil von 1448 bis 1806 das Konkordat in Kraft war

     und zwischen 1806 bis 1824 das Domkapitel keinen Bischof gewählt

     hat, d.h. eine ununterbrochene, rechtserzeugende Übung kann wohl

     schwerlich als gegeben betrachtet werden.

 

13 Zirkularschreiben des Domdekans Benedikt Venzin, Chur, an alle

     Kanoniker des Churer Domkapitels, Chur 5. Februar 1943 (BAC 411.

     14). Nicht gebundene Akten (Mappe XIV).

 

14 Johann Georg Bossi (1834-44), Kaspar I. de Carl ab Hohenbalken

     (1844-59)  waren Koadjutorenernennungen, Nikolaus Franz Florentini

     (1859-76) , Kaspar II. Willi (1877-79), Franz Konstantin Rampa (1879-

     88), Johannes Fidelis Battaglia (1888-1908), Georg Schmid von Grün

     eck (1908-32) wurden durch Domkapitelswahlen Bischöfe.

 

15 Can 329

     § I: Episcopi sunt Apostolorum successores  arque ex divina

     institutione peculiaribus ecclesis praeficiuntur quas cum potestare

     ordinaria regunt sub auctoritate  Romani Pontificis.

     § 2: Eos libere nominat Romanum Pontifex.

     § 3: Si cui collegio concessum sit Ius eligendi Episcopum, servetur

     praescriptum can. 321.

 

16 Siehe dazu S. 509, linke Spalte, Spiegelstrich (I).

 

17 Obwohl  der can. 5 nur von "consuetudines" spricht, wird aus dem

     Kontext deutlich, dass es sich hier um Gewohnheitsrecht handeln

     muss. Siehe dazu auch: Mörsdorf, Rechtssdprache (wie Anm. II) 68.

 

18 Lehrbuch des Kirchenrechts auf Grund des Codex Iuiris Canonici.

     Begründet von Eduard Eichmann, fortgeführt von Klaus Mörsdorf, Bd.

     I, Paderborn 1964, 72-73.

 

19 Vgl. K. Mörsdorf: Das neue Besetzungsrecht der bischöflichen Stühle

     unter besonderer Berücksichtigung des Listenverfahrens, Berlin 1933,

     5.

 

20 Siehe dazu S. 509, linke Spalte, Spiegelstrich (4)

 

 

21 Und dies gemäss dem Grundsatz: "Decet concessum a pricipe bene-

     ficium esse mansurum",  (Reg. Iur 16 in VI°).

 

22 Mörsdorf, Lehrbuch (wie Anm. 18), 71.

 

23 Siehe dazu Mörsdorf, Rechtssprache (wie Anm. II), 48ff., hier bes.

     49 und 50. Fest steht jedenfalls, dass "ius" nd "privilegium" häufig ge-

     genübergestellt werden, woraus sich schliessen lässt, dass das Privi-

     leg nicht einfach ein Recht ist oder begründet, sondern  wohl im Sinne

     eines Gnadenerweises zu verstehen ist. Vgl. can 76.  CIC 1983.

     Siehe dazu Mörsdorf, Lehrbuch (wie Anm. 18, 148.

 

24 Antwort vom 4. Januar 1926 der Konsistorialkongregation und der

     Kongregation für die ausserordentlichen kirchlichen Angelegenheiten,

     die vom Papst bestätigt wurde: "Attentis omnibus, pro nunc nihil esse

     innovandum quo ad electionem Episcpi" (Nuntius Luigi Maglione an

     den Dekan und das gesamte Churer Domkapitel, Rom 4. Januar 1926

     (BAC , 411.14).  Nicht gebundene Akten  Mappe XIV).

 

25 Laurentius Matthias Vinzenz (1932-41)

 

26 Christianus Caminada (1941-62)

 

27 Zirkularschreiben des Churer Domdekans Benedikt Venzin vom

     5. Februar 1943 mit den Unterschriften aller 23 Domherren (wie

     Anm. 13) Das Schreiben von Nuntius Filippo Bernardini an Bischof

     Christianus Caminada vom 7. August 1942 findet sich in: BAC. 411.14

     Nicht gebundene Akten (Mappe XIV)

 

28 "Etsi salva semper manere debeat Sedis Apostolicae libertas in nomi-

     nandis Episcopis et certa, aequalis methodus in hoc gravissimo 

     negotio exoptetur, tamen quandoque graves rationes  normas pecu-

     liares in electione Episcoporum, praecipue  consuetudinibus regionum

     accomodatas, suedere possunt. Hac mente SSmus Dominus Noster

     PIUS Div. Prov. PP. XII. pro Sua sapientia et benevolentia, utilitate

     Ecclesiae Curiensis per idonei Pastoris electionem prospiciens, re

     mature perpensa, Capitulo Cathedrali  supradictae dioecesis  privile-

     gium conferre dignatus est proprium Episcopum eligendi intra tres

     sacerdotes ab Apostolicae Sedis propositos. Porro SSmus Dominus,

     abrogato quatenus opus sit, quolibet alio privilegio, hoc Consistorali

     Decreto  statuit ut in futurum,  Sede Curienis vacante,  eusdem

     dioecesis Capitulum Cathedrale ecclesiasticum virum intra tres

     candidatos ab Apostilica Sede propositos eligat in Curiensem Epis-

     copum. Contrariis quibuscumque non obstantibus". Das Schreiben

     ist im Auszug veröffentlicht in: Kundert (wie Anm. 6), 115, vollständig

     und in deutscher Übersetzung bei: W. Gut: Zur Ernennung eines Ko-

     adjudators des Bischofs von Chur, in: Ders.: Politische Kultur in der

     Kirche, Freiburg 1990, 72-113, hier 83f.

 

29 Schreiben der Kongregation für die ausserordentlichen Angelegen-

     heiten  der Kirche Prot. Nr. 2171/57 vom 23.März 1957:

     "1. Il privilegio accordata dalla Santa Sede, nel 1948. al Capitolo di

     Coira per la nomina el Vescovo non puo  estendersi  a quella  del

     Conadiutore con diritto di successione. la cui designazione rimane

     pertanto alla libera decisione della Santa Sede.

 

      2. Cio posto,  il Santo Padre autorizza l'Eccl.mo Mons. Caminada

     a compilare , sentito il suo Capitulo, una lista di nomi (tre o piu) allo

     scopo  di indicare alla Santa Sede alcuni possibili candidati.

 

      3. Tale lista dovra essere inviata all'Ecc.mo Mons.  Nunzio Apostoli-

     co, che avra cura di raccogliere e transmettere a questa Segretaria

     di Stato  le necessarie  e opportune  informazioni  sui singolari

     candidati.

 

      4. Il Santo Padre , prese in esame  le informazioni, Si riserva di

     dedicere se accogliere, o meno,  la richiesta dell'Ecc. mo Vescovo

     circa la nomina ndi un Coadiutore con diritto  di successione":

   

      Dieses Schreiben hat der Apostolische Nuntius in Bern mit Brief

      Prot.  Nr. 4322 vom 26.März 1957 an den Bischof von Chur weiter-

      geleitet, der daraufhin mit Schreiben vom 30. März 1957 dies be-

      stätigt hat.

 

30  Johannes Vonderach (1962-90) und Wolfgang Haas (1990-97).

 

31  Amédée Grab (1998-2007) und Vitus Huonder (2007...).

 

32 Siehe dazu auch: P. V. Aimone BraidaL L'inervento dello Stato nelle

     nomine dei Verscovi, Roma 1978; C.  y otros Corral Salvador: Con-

     cordates Vigentes, Tomo I, II, III, IV, Madrid 1981;  Dekret "Episcopo-       rum delectum"  vom 25. März 1972, in: AAS 63 (1972), 386-94; Tucci

     (wie Anm. 5), 427-31.

 

33 Siehe dazu auch: J. I. .Arieta: Diritto dell'organizzazione ecclesiastica

     Milano 1997; M. Costalunga: La Congregazione per i Vexcovi, in:     

     AA.VV.  a cura di P. A. Bonnet/C. Gullo: La Curia Romana nella Con-

     stituzione Apostolica Pastor Bonus. Citta del Vaticano 1990; J. B.

     D'Onorio;: La nomination des Evéques. Procedures canoniques et

     conventions diplomatiques, Paris 1986; V. Gomes-Ingelsias: La

     Congregacion para los Obispos, in: Ius Canonicum 61 (1991) 333ff.

     J. A. Gutierrez (a cura di): Il processo di designazione dei Vescovi,

     Storia, Legislazione, prassi. Atti del X Symposium Canonistico-Roma

     nistico, 24-29 aprile1995, Citta del Vaticano 1996; F. Serrazin: La

     nomination des Eveques dans l'Eglise latin, in: Studia Canonica 20

     (1986) 367ff.

 

34 Siehe Communicationes XVIII (1986) 95-97.

 

35 Ebd.97.

 

36 Ebd.

 

37 Statuten des Domkapitels Unserer Lieben Frau zu Chur 1986

     (31 Seiten.

 

38 "Me référant à la conversation que nous avon eue lors de votre visite

     à la Nonciature, le 21 juin passé, quant au Statuts du chapitre

     cathédrale d Coire, je me permets d'attirer  votre attention sur l'artic-.

     le 14, consacré à l'élection de Léveque, et dont  le teneur  n'est pas

     entièrement conforme  au  Décret du 28 juin 1948 qui est le seul

     désormais à régir  cette élection.

     Le paragraphe 1 mentionne und "droit" (Recht), alors que le Décret

     parle de "privilege"(Privilegium). Quant au paragraphe 2 il fait état de

     l'envoi à la Nonciature par le chapitre "d'une list au moins trois noms"

     cette présentation des candidates par le chapitre n'est pas prévue

     par le Décret mentionné".

 

39 Siehe das Zirkularschreiben des Domdekans Benedikt Venzin vom

     5. Februar 1943 (wie Anm. 13)

 

40 Siehe dazu auch das heute  z. T. überholte Dekret "Episcoporum de-

     lectum" vom 25. Màrz 1972 in: AAS 64 (1972), 386-94 und den Artikel

     von Tucci (wie Anm. 5) 422-23, 431-39.

 

41 Siehe can. 377 § 2 CIC

 

42 Siehe can 377 § 3 CIC

 

43 Siehe can 364  n. 4 CIC

 

44 Siehe can 378 § 1 CIC

 

45 Siehe can 76 § 1 CIC

 

46 Siehe Communicationes XIX (1987). 32: XXII (1990). 240 und 304f.

 

47 Siehe Mörsdorf, Lehrbuch (wie Anm. 18) 66.

 

48 Siehe "Instructio de Secreto  Pontificio", At. 3.

 

49 Siehe "Sonderfall St. Gallen - Vortrag zur St. Galler Bischofsweihe"

     in: Kipa Tagesdienst vom 25. Oktober 2007.

 

50 Siehe Dekret "Christus Dominus", Nr. 20.

 

51 Can. 80 § 1 und 3 CIC

Bilder:

Links:

Grabbild  https://www.findagrave.com/memorial/193875772/stephan-johannes-stocker

Mitte:

https://ariseletusbegoing.com/2016/01/14/msgr-stefan-stocker-of-the-secretariat-of-state-dead-at-55-of-a-heart-attack/

Rechts:

Infoblatt Bistum Chur

*Der Autor: Msgr. Dr. Stephan Stocker

 

Msgr. Dr. Stephan Stocker, Ehrenprälat seiner Heiligkeit, wurde am 16. Juli 1960 in Zürich geboren und am 29. Mai 1988 in Rom zum Priester geweiht. Im Bistum Chur wirkte er von 1992 bis 1993 als Vikar in der Pfarrei Herz Jesu in Zürich-Oerlikon. Anschliessend war er bis zum Jahre 1997 bei Obersten Gerichtshof der Apostolischen Signator in Rom tätig.

Nach seinem Weiterstudium bei der Päpstlichen Dioplomatenakademie, welche er von 1997 bis 1999 in Rom absolvierte, begann sein diplomatischer Dienst für den Apostolischen Stuhl, der ihn zuerst in die Nuntiatur nach Kamerun, dann nach Schweden und Deutschland und schliesslich nach den Niederlanden führte. Seit 2010 war er im Staatssekretariat des Vatikans in der Sektion für die Bezie-hungen mit den Staaten tätig. Er verstarb am 10. Januar 2016, bei einer Berg-wanderung in der Umgebung von Rom.

Der Beerdigungsdienst mit anschliessender Erdbestattung fand am 16. Januar 2'16 in der Pfarrkirche S. Plasch in Tinizong statt.

(aus: Infoblatt Bistum Chur 2019) 

 

Prälat Dr. Stephan Stocker wurde als möglicher Nachfolger von Bischof Dr. Vitus Huonder gehandelt.

Er war in seiner Freizeit ein leidenschaftlicher Bergmensch, Papst Franziskus  nannte ihn  "Alpinist des Vatikans" (Quelle: Nachruf gehalten von seinem Bruder, Infoblatt Bistum Chur)

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Originalfassung des unter Ziff. 1 zitierten Textes im vollen Wortlaut

publiziert im "Fridolin", 8752 Schwanden, Nr. 28, 12. Juli 2007, Frontpage und ff.

Abschrift in grösseren Lettern:

 

Habemus Episcopum 

oder

Roma locuta causa finita?

 

 

Wir haben einen Bischof! Oder: Rom hat gesprochen, ist der Fall erledigt? Vergangenen Freitag erliess das bischöfliche Ordinariat (die Verwaltungs- und Regierungsbehörde) auf der Bistums-Homepage (www.bistum-chur.ch) die Mitteilung:

"Heute hat das Churer Domkapitel den Nachfolger von Bi-schof Amédée Grab gewählt. Nach einem feierlichen Heilig-

Geist-Amt eröffnete der Apostolische Nuntius, Msgr. Fran-cesco Canalini, den aus Rom übermittelten Dreiervorschlag. Der Name des Gewählten kann erst nach der Bestätigung durch Papst Benedikt XVI. veröffentlicht werden. Nach Aus-kunft des Nuntius ist damit in wenigen Tagen zu rechnen."

 

Doch der "Tagesanzeiger" gab schon in der Nacht nach der Wahl nicht nur den Namen des neuen Bischofs bekannt, sondern nahm ihn unzimperlich in die Mange. Schon früher war in der derselben Gazette von Kandidaten und von De-tails über Umfragen des päpstlichen Nuntius die Rede, Kan-didat Josef Annen, Leiter des Priesterseminars: "Bei 23 Domherren ist die Chance gross, dass jemand geplaudert hat." Der Informationsbeauftragte Christoph Casetti spricht von einem "Leck".

 

Peinlich, peinlich! 23 auserwählte, würdige Domherren mit der anvertrauten Verantwortung, den Bischof zu wählen und die unter Amtsgeheimnis stehen, wirken von aussen durch-lässig wie ein zehnjähriger Regenmantel! Sie - wer immer es war - übertrafen den respektlosen Zeitungsbericht und -kom-mentar durch Geschwätzigkeit und durch Verletzung der Schweigepflicht. Eigentlich müsste man den "Sänger" ermit-teln und dessen sofortige Demission einfordern oder, falls dies nicht möglich ist, das ganze 23-köpfige Kollegium stante pede entlassen! Das Domkapitel ist als Kollektiv bestellt, um die Gemeinschaft der Kirche zu repräsentieren. Die Abwei-chung eines Einzelnen (oder mehrerer) ist eine unerträgliche Verletzung der Gemeinschaft der Kirche und aller Gläubigen. Sie macht eine miserable Falle.

 

Verletzt wird die Würde einer Bischofswahl. Das Domkapitel besteht aus 24 Domherren (derzeit nur 23), die der Bischof nach kanonischem Recht 509, §2 "...nur Priestern übertra-gen darf, die sich durch Rechtgläubigkeit und einen unbe-scholtenen Lebenswandel auszeichnen und ihren Dienst in lobenswerter Weise ausgeübt haben." Nach Kanonischem Recht 471 § 2 müssen "alle, die zu Ämtern in der Kurie beru-

fen werden, erstens ein Versprechen ablegen, ihren Dienst nach Massgabe des Rechts, besonders nach Weisung des Bischofs, getreu zu erfüllen, und zweitens das Amtsgeheim-nis innerhalb der Grenzen und in dem Mass wahren, wie sie vom Recht oder vom Bischof festgelegt worden sind".  Also Eliteleute, die nach bestem Wissen und Gewissen "zum Wohl der Kirche und der Gläubigen" wählen dürfen und nicht irgend ein "Läubi".

 

Kommt dazu, dass das Privileg, wenn auch mit Einschrän-kungen, den eigenen Bischof zu wählen, nur wenigen Bistü-

mern auf der Welt zusteht. Das illustriert die Geschichte: Seit 1448 konnten alle Bischöfe im Deutschen Reich durch das Domkapitel gewählt werden. Dies bestimmte das Konkordat

zwischen Papst Nikolaus V. und Kaiser Friedrich III. Da der Churer Bischof bis 1803 auch Reichsfürst war, stand dem Domkapitel von Chur dieses Wahlrecht auch zu. Auch nach Auflösung des Deutschen Reiches behielt das Churer Dom-

kapitel dieses Privileg. 1824 bestätigte dies Papst Leo XII. ausdrücklich, neu wurden dem Domkapitel zwei Schwyzer Domherren beigesellt. Mit dem neuen Kirchengesetz von 1918 war fraglich, ob das Bischofswahlrecht weiterhin beste-he. Pius XI. bekräftigte, dass an der Bischofswahl nichts zu erneuern sei. Mehr als zwanzig Jahre lang wurde dann zwi-schen Rom und Chur verhandelt. Seit 1948 gilt die heutige Regelung. Danach hat das Churer Domkapitel das Privileg,

"den eigenen Bischof aus drei Priestern, die ihm vom heili-gen Stuhl vorgeschlagen werden", zu wählen. 

 

Nach Kanonischem Recht 377 § 1 ernennt "der Papst die Bi-schöfe frei oder bestätigt die rechtmässig Gewählten". Es ist

naheliegend, das Privileg der Mitsprache aufzuheben, wenn das Domkapitel nicht fähig ist, das Prozedere nach den Ab-machungen einzuhalten.

 

Vielleicht müsste man die Domherren an das apostolische Schreiben "Pastores gregis" von Johannes Paul II. (2003) unter dem Titel "Der Bischof - Diener des Evangeliums Jesu Christi für die Hoffnung der Welt" erinnern, wo auf rund acht-

zig Seiten das Bischofsamt nach Sinn und Bedeutung erklärt wird und aufzeigt, welche Verantwortung ihnen als Wahlgre-mium obliegt.

 

Eine Bischofswahl ist nicht irgend ein politischer Vorgang, sondern die Suchen nach dem "Berufenen". Die Wahl betrifft das ganze Bistum. Den "Wahlmännern" obliegt es, gerade weil sie nach eigenem Gewissen handeln, die Gläubigen ih-res Bereichs zu vertreten. Die Wahl eines Bischofs ist nicht nur die Besetzung eines Amtes und damit basta. Das Bi-schofsamt ist ein Ausdruck der Sendung der Kirche und nur ein Bestandteil des Ganzen.

 

Die dreifache Aufgabe des Bischofs, die Verkündigung, das Priesteramt und die Leitung des Bistums, ist weit mehr als eine operative Chefposition. Das Dienen kommt vor dem Herrschen aus dem Selbstverständnis der Kirche als Eccle-sia (Gemeinschaft) heraus. ("Ekklesia" war ursprünglich die Volksversammlung in der Zeit der griechischen Demokratie als oberster Souverän und ist im Christentum die Bezeich-nung für die Kirche oder die Gemeinde.) Seit Gregor dem Grossen (590-604) bezeichnet sich der Papst als "Diener der Diener Gottes".

 

Gegen reine Machtfülle oder die Versuchung zum Herrschen eines Amtsträgers wird im NT ausdrücklich gemahnt: "Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unter-drücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch gross sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave sein." (Mk 10, 42-44)

 

So gesehen ist die Bischofswahl nicht ein weit über den Köp-fen ("ds Chur obä") stattfindendes Ereignis, sondern ein Akt der Gemeinschaft, der alle betrifft. Nicht die Sensationsmel-dung des "singenden Domherrn" soll uns aus der Gleich-gültigkeit wecken, nicht die bereits in den Gazetten voraus-eilenden "Abqualifikationen" des nunmehr offiziell als ge-wählt erklärten neuen Bischofs mögen uns stören, sondern die Stimme der "Wahlmänner" finde zurück in die Gemein-den und überzeuge die Gläubigen, dass die Wahl des Bi-schofs ein Dienst zu neuer Hoffnung ist.

 

Hoffnung kann aber nur schwerlich aufkommen, wenn eine

Bischofswahl, die zum Schutz der Kandidaten, des Wahlgre-iums und des Bischofsamtes einem geheimen Verfahren un-terstellt ist, aus Selbstverschulden des Wahlkollektivs zur Zeitungskolportage oder Hintertreppenaffäre zu werden droht.                                                     Bis bald! Ihr Pankraz. 

 

aus: "Fridolin", 8762 Schwanden, Nr. 28, 12. Juli 2007, Frontpage und f.

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Was macht Bischof Dr. Vitus Huonder nach seinem Rücktritt

 

Bischof Vitus Huonder wird sich nach seiner Zeit in Chur an eine Schule der Piusbruderschaft zurückziehen und in Absprache mit Rom den Kontakt mit der Pius-bruderschaft halten

Chur (kath.net)
Der Churer Bischof Vitus Huonder wird sich nach seiner Zeit als Bischof von Chur nach Wangs im Kanton St. Gallen zu-rückzuziehen und dort im Institut Sancta Maria, einer Schule der Piusbruderschaft wohnen. Dies hat Giuseppe Gracia, der Sprecher des Bischofs, am Montag gegenüber kath.net bestä-tigt. "Dieser Schritt steht im Zusammenhang mit dem Auftrag der Glaubenskongregation in Rom an Bischof Vitus, den Kon-takt mit der Piusbruderschaft aufrechtzuerhalten.", so Gracia. Die Annahme des Rücktritts des Bischofs von Chur wird vor-aussichtlich rund um die Osterzeit stattfinden.

 

zitiert nach: www.kath.net vom 21. Januar 2019


Samstag, 5. Januar 2019

 

Trouvaille

 

Bau eines Bogens am Eiffeltum in Paris

 

Diese Aufnahme, erhalten von einem Freund über E-Mail liess mich nach Infos der Firma Bosshard AG Näfels suchen, die am Bau beteiligt war. Bekannt ist der Name von Ingenieur Schröder, der im Auftrag der Näfelser Firma Bosshard am Eiffelturm arbeitete. Sein Sohn war der berühmte Film- und Operettenkomponist Friedrich Schröder, Näfels/Berlin.

 

 

100 Jahre AG. Arnold Bosshard, Stahlbau

                                                   

1856 - 1956

 

1856 eröffneten die Gebrüder Schwitter in Näfels, als Gründer des Hauses, eine mechanische Werkstätte und Giesserei am Mühlebrunnen. Erzeugnisse für die aufblühende Textilindustrie fanden guten Absatz.

 

Als das Geschäft im Jahre 1865 an Hauptmann Fridolin Schindler von Mollis überging, stellte dieser als Leiter den jungen, initiativen von Ingenieur Arnold Bosshard von Zürich an. Die bescheidene Werkstätte wurde durch eine Schlos-serei und Schmiede erweitert.

 

In den siebziger Jahren ging der Beschäftigungsgrad der ansässigen Industrie zurück, und Bosshard, der 1869 die ganze Fabrikanlage erworben hatte, warf sich auf das Gebiet des Brücken- und Stahlhochbaus. 1875 wurde die Eisen-bahnbrücke über die Wägitaler Aa bei Dachen geliefert; es folgten weitere Eisen-bahn- und Strassenbrücken in den Kantonen Schwyz, Glarus und Graubünden und daneben Eisenkonstruktionen für Fabriken, Hotelbauten usw.

 

Arnold Bosshard wurde bereits im Jahre 1888, erst 52 Jahre alt, durch den Tod aus dem blühenden Geschäft weggerafft; seine drei Söhne Hermann, Ewald und Arnold standen noch im Kindesalter.

 

So wurde die Leitung von deutschen und schweizerischen Fachleuten (es seien die Namen H. Schröder, R. Wartmann, K. Loele, G. Thurnherr und L. Heinrichs-

dorf genannt) weitergeführt.

 

1897 erstand die neue Brückenbauwerkstätte mit Geleiseanschluss. In den alten, verlassenen Räumen am Mühlebach entstand eine Spenglerei, die sich er-

freulich entwickelte. Die grosse Erweiterung des Geschäftes erforderte neue  fi-

nanzielle Mittel, die man durch die Gründung der «Eisenwerk Aktiengesell-schaft Bosshard & Co.» im Jahre 1901 fand.

 

Vom Jahre 1913 an übernahm Ing. Hermann Bosshard die technische und Ewald Bosshard die kaufmännische Führung, und wenige Jahre später trat der jüngste Bruder Arnold als Betriebs- und Montageleiter ins Unternehmen ein. Aus den Auftragsbüchern ist zu entnehmen, dass in der Zeit von 1890 bis 1918 über 200 Brücken und Passerellen ausgeführt wurden, darunter die Eisenbahnbrücken: Rheinbrücke Schaffhausen-Etzwilen, Aarebrücke Koblenz-Stein, Gotthardbrücken, Hochbrücke bei Schuls.

 

Es entstanden die Aussichtstürme auf dem Eschenberg, Bachtel, Uetliberg usw.; Badeanstalten und ab 1896 namhafte Hochbauten für grosse Unternehmungen, Bund, Kantone und Gemeinden, wie die Kuppel des Bundeshauses, Perrondächer in Zürich, Luzern, Lausanne, Dachstühle und Kuppeln bekannter Hotels.

 

Ab 1900 verlassen Krane die Werkstätte Bosshard für Fabriken, Bahnen und Elektrizitätswerke und zugleich werden Stauschützen für Wehranlagen, zum Teil nach eigenem Patent, fürs Inland, aber auch für Frankreich und Spanien ge-liefert.

 

In den Jahren 1926 und 1927 starben unerwartet die Brüder Hermann und Ewald Bosshard. Die Aktiengesellschaft löste sich auf und Arnold Bosshard übernahm das Geschäft. Die Krisenjahre 1930-1939 brachten Einschränkun-gen für den Betrieb und die Belegschaft mit sich. Arnold Bosshard starb am 7. Juli 1942. Die Erbgemeinschaft bestand nur noch aus weiblichen Personen, so dass der Verkauf des Unternehmens angestrebt wurde.

 

1944 kam der Kauf unter der neuen Firmenbezeichnung «Aktiengesellschaft Arnold Bosshard» zustande. Die Leitung wurde Dipl. Ing. Paul Geyer anvertraut, der seit 1926 in der Firma tätig war und sie de facto bereits seit Jah-

ren geleitet hatte.

 

Die Neugründung brachte einen erfreulichen Auftrieb. Durch Zukauf von 23'000 m2 Boden, Erstellung von neuen Fabrikationshallen, Auffrischung des Maschi-

nen- und Werkzeugparkes und der hygienischen Einrichtungen wurden die Grundlagen für ein rationelles Arbeiten geschaffen.

 

Parallel dazu entstanden Fürsorgewerke, wie der Wohlfahrtsfonds und die Alters- und Hinterbliebenenkasse für das Personal. Neben den Aufgaben, die bis anhin die Werkstätten beschäftigten, kamen neue Probleme, welche sich  aus den Grossbaustellen, hauptsächlich des Kraftwerkbaues, ergaben.

 

Dem Bau von Turmdrehkranen, Kabelkranbrücken, Aufbereitungsanlagen, Dienstbrücken und andern Ausrüstungen widmete die Firma ihre volle Aufmerksamkeit. Interessante Aufträge sind beim Bau der Kraftwerke Maggia, Gondo, Rabiusa Realta, Mauvoisin, Dienne und Zervreila übertragen worden, worüber hier z. T. berichtet worden ist. Auf dem Gebiet des Mastenbaues für Hochspannungsübertragungsleitungen und von Luftseilbahnen für militäri-

sche und sportliche Zwecke wurde Beachtenswertes geleistet. Selbstverständlich hat auch die Abteilung Mechanik, im Zusammenhang mit dem Stahlbau, eine Ausweitung erfahren, wo Aufzugsvorrichtungen für Stauschützen und Trans-

port- und Förderanlagen usw. hergestellt werden. Nicht zuletzt wird neuerdings auch auf dem Gebiet des Apparatebaus, für Erzeugnisse der grossen Fab-

riken der Elektrizitätsindustrie und anderer zugewandter Branchen, erfolg-

reich mitkonkurriert.

 

Wenn wir die Geschichte «100 Jahre Arnold Bosshard» verfolgen, so spiegelt sich darin die Gesamtentwicklung unseres Landes. In allen bedrohlichen Situ-

ationen zeigte sich jedesmal ein Weg, der aus dem Wellental in die Höhe führte. Dazu trugen bei die technischen Errungenschaften, die Treue der Kunden, aber vor allem die Mitarbeiter vom einfachen Arbeiter bis zum höchsten Angestellten. Wo sich ein Team zusammenfindet, das in Treue, Gewissenhaftigkeit und Ver-

antwortungsbewusstsein seine Aufgabe gegenüber seinen Arbeitskollegen und der Firma erfüllt, wird sich diese Haltung je und je zum Wohl und Segen der Unternehmung und der Werkangehörigen auswirken. Der weitern guten Ent-

wicklung im zweiten Jahrhundert der AG. Arnold Bosshard wird damit die sicherste Grundlage geschaffen.

 

Am heutigen Tage begeht die Firma festlich ihr Jubiläum mit Ansprachen des Verwaltungsratspräsidenten Ing. R. Koechlin (Genf) und von Dir. P. Geyer. Zur Orientierung weiterer Kreise hat sie eine schöne Jubiläumsmappe herausge-gegeben, enthaltend eine von Dr. F. Frank (Zürich) mit Liebe und Geschick dargestellte Firmengeschichte und eine Bildersammlung aus den verschiedenen Tätigkeitsgebieten.

Aus Schweiz. Bauzeitung, Bd 74, Heft 35, 1956, S. 538, hgg. Von der ETH-Bibliothek, Zürich, www.e-periodika.ch

Eiffelturmeinweihung

Aufzüge auf dem Eiffeltrum bie der Montage

Denkmal für Ingenieur Eiffel beim Nordpfeiler.

Zeichnung und technischer Daten

Höchste Gebäude der Welt anno 1889

 

Bild: https://de.wikipedia.org/wiki/Eiffelturmachweis

 


...und ein  Nachtrag zu

 

"35 Südkoreanische Parlamentarier und Chefbeamte in Glarus"

 

siehe < Archiv 2018 < Menu < Bild der Woche 27.Auf. bis 31. Dez , zweiter Beitrag

 

Ein ganzseitiger Beitrag erschien im "Fridolin" in Wort und Bild.

Autorin und Fotografin Maya Ziegler, Verlagsleiterin "Fridolin",

8752 Schwanden

 

Donnerstag, 3. Januar 2018, Seite  8

 

 

 

Besuch aus Korea

Direkte Demokratie vermittelt

Fridolin Hauser aus Näfels ist bekannt für seine internationalen Beziehungen. Er pflegt diese staatsmännisch und mit organisatorischem Geschick. Am Donnerstag, 27. Dezember 2018, lud er eine Delegation von 35 Parlamentariern und Chefbeamten aus Südkorea ins Rathaus zu Glarus. 

Im Landratssaal durften die Gäste in einer Kurzversion lernen, was gelebte Demokratie bedeutet.

 

Auf Augenhöhe

Unterstützt wurde der Organisator von Landammann Dr. Andrea Bettiga, Landratsvizepräsident Dr. Peter Rothlin, Ratsschreiber Hansjörg Dürst und Ratsweibel Peter Schätti. Ihnen ist es gelungen, der gutgelaunten und disziplinierten Delegation auf Augenhöhe zu begegnen. Dank der Vielsprachigkeit des Empfangskomitees war ein Dialog auf hohem Niveau möglich.

 

Nach der gegenseitigen Vorstellungsrunde wurde anhand eines Filmes die Landsgemeinde erklärt. Zwischenfragen waren erwünscht und wurden munter eingebracht. Offensichtliches Interesse und Faszination wechselten sich ab mit höflich unterdrücktem Lachen. Derweil die Smartphones der jüngeren Gäste heissliefen, machte die graue Eminenz eifrig Handnotizen in die mitgebrachten Papierblocks (sic.). Die Diskussion wurde rege genutzt, es gab interessante Fragen, auch über die Kompetenzen und die Entlöhnung unserer Chefbeamten und Politiker. 

 

Abstimmung improvisiert

Auch wenn die Zeit äusserst knapp war, ist es Hauser gelungen, eine Abstimmung zu improvisieren. Dabei kamen die Debattierfreude und das Temperament der asiatischen Gäste zum Vorschein. Die Diskussionskultur mit klaren Ansagen und gestenreichen Voten lässt sich mit der südeuropäischen Kultur vergleichen. Ob alle Beteiligten ihre Anliegen durchbringen konnten, bleibt offen. Höhepunkt war die Ansprache des ranghöchsten Delegierten vom Sitz des Landratspräsidenten. Die Stimmung war gelöst; Visitenkarten wurden ausgetauscht, bevor es zum gemeinsamen Mittagessen mit Glarner Netzbraten ging.

 

Das Glarnerland hat an diesem Donnerstag mit Sicherheit neue Freunde dazugewonnen. Dies ist vorab das Verdienst des charismatischen und umtriebigen Gastgebers Fridolin Hauser. zim

 

Die Bildergalerie

Empfang der Delegation vor dem Rathaus

 

Perfekt inszeniert, die gemeinsame Flagge!

 

Der ranghöchste Vertreter stellt sich vor

 

Landratsvizepräsident Dr. Peter Rothlin erklärt die Demokratie

 

Aufmerksam und diszipliniert

 

Blick ins "südkoreanische Parlament"

 

Gruppenbild zum Andenken

 

(Fotos: Maya Ziegler)


1. Januar 2019

 

Vum Tilitapp bis zum Silväschter-Bettnäschter!

 

D Ziitä-n-ändäret-si ummäär. Wer ämaal schu äs paar Jarzächet gläbt hätt, gmerggt plötzli, we mängs verschwindt und nümmä-n-isch. Ds Doorf hätt-si buulich vrändäret, bald kändsch meh Lüüt uffem Fridhoof as uf dr Straass, d Schuälä sind anderscht, d Lehrer - und äs hat ja bald nu nuch Lehrerinnä - kändsch nümmä, i allnä Schtraassä schtönd Auto ummä-nand... und ebä-n-au ds Bruuchtum vrändäret-si mit dä Lüüt.

 

Äm Altjahraabed, das isch der letscht Taag im Jahr, also äm 31. Dezäm-ber sim-mer ä ganzes Rudel Büäbä albig i äiner Härggottsfrüäni und bi dr grööschtä Chelti mit Chuägloggä und Horä dur d Schtraassä zottlet und händ des alt Jahr uusgschällnet. Bi dä Beggä, Metzgä und Wiirtshüüser häm-mer vor dä Tüürä-n-äsoo lang gschnället und ghornet, bis öpper uufgschtandä-n-isch, ds Läufterli uuftuä und usägrüäft hätt "Was isch? Wer sind'r?"

Gwöhnli hätt's bi dä Beggä äs Muräli, bi dä Metzgä-n-äs Wuurschtredli und bi dä Wiirtshüüser öppis z tringgä, g'gii.

 

Äso isch-es dä g'gangä, bis-es hätt afu tägälä um-miir Buäbä afed ä chlä

täigg und vrfrorä wider häi-gjogglet sind.

 

Dähäimä - vor allem nuch im Hinderland - händ-si albig äm Altjahraabed oder Silväschter dänand Nämä g'gii.

 

Deer, wo zeerscht uufgschtandä-n-isch, isch dr "Tilitapp" gsii, ebä der, wo mä zeerscht hätt gkörä uff dr Tili ummätappä. Deer oder diä, wo der Ofä aagfüüret hätt (und duä hätt's i allnä Hüüserä nuch Chachelöfä g'gii und i dä Schlaafchamärä gaar kä Häizig). Ä weermschtä isch-es mäisch-tens i dr Chuchi gsi, wil-mä dett dr Häärt hä-p-mösä aafüürä, zum ds Zmorgä machä. Dr oder di eerscht, wo aagfüüret oder iigfüüret hätt, isch dr "Ofägugg" gsii, ebä deer odr diä, wo zeerscht i Ofä-n-inä g'gugget hätt.

Deer oder diä, wo zeerscht hätt müäsä uffä-n-Abtritt oder uffä-n-Aabee isch der "Läubihogg" gsi, ebä deer odr diä, wo zeerscht uff ds Läubi hätt müäsä.

Schliässli hätt au deer odr diä, wo äm lengschtä im Bett p'blibä-n-isch, dr Übrnamä "Silväschter - Bettnäschter" übrchuu. Äs isch Modä gsii, as

diä, wo schu uuf gsii sind, mit Pfannäteggel und Chellä ids Schlaafzim-mer vu demm oder derä, wo nuch glägä-n-isch, inägschlichä sind und drna mit denä  Utensiliä aagfangä händ tschätterä und chesslä, as dr Langschlääfer zämägfara und vrschroggä isch und hätt müäsä zuälosä we das Weggkomando usäp'blääret hätt: "Silväschter, Silväschter, Bett-näschter, schtach uuf!!!"

 

Äm Altjahraabed isch p Famili zämäghögglet und hätt dr Roosächranz p'bättet, weläwääg zum Dangg für des uusgäänt Jahr und as Füürbittä für des nüü. Dernaa hätt's zum Znacht ds Altjahraabedmenü g'gii: "Schwinis und Linis und Suurchruut" vilecht nuch gsottä Härdöpfel odr moderner "Gschwellti". Zum Tesseer hä-p-mä "Gschwungnä Niidel mit Zugger" übrchuu.

Ganz früäner händ-si dr eerscht Löffel Nidel ä d Teggii ufägfleugt, und dett isch'r dä langsam vertüüret, bis nu nuch ä schmutzigi  Maasä p'blibä-n-isch. Aagäbli häig-mä dr eerscht Löffel ä dä Götter g'opfäret, also ä-n- uuralts häidnischs Elemänt..

 

Gägä Mitternacht häm-mer albig ds Flügäli vum Pfiischter uuftuä und sind ganz schtillä gsii, zum ds "Uuslüütä" vum Chilchäturä z losä. Dr Sigerischt hätt müäsä mit allnä Gloggä des alt Jahr "uuslüütä". Drnaa isch es ä chuurzes Wiiläli ganz schtillä gsii. Bim Zwölfischlaag hä-p-mä si dä-n-ä guäts nüüs Jahr aagwünscht und hätt's dä gkörä "iiluutä".

 

Hütt wiirt das ganz Prozeedere schu früä dur ds Chlepfä und Tätschä und Chnatterä vu Füürärch und Rageetä begläitet. Disa Taag wünscht-mä si uff dr Schtraass "ä  guätä Rutsch".

 

 

Wo-n-i nuch chlii gsii bi, isch-es Modä gsii, as-mä äm Nüüjahrstag di Vr-wandtä, bsunders dr Götti und g Gottä isch gu bsuächä, hätt-nä d Hand g'gii und dr Schpruch müäsä uufsägä:

  

"Ich wündsch-ech ä guäts nüüs Jahr

 viil Glügg und Sägä 

 und ä langs Läbä

 und zeltscht dr Himel!"

(un-nuch ä Grüäz vu dähäimä)

 

"Hoo-soo! Ä diir au! Und au ä Grüäz dähäimä!" Drnaa hätt's nuch ä Zweefränggler i d Hand g'gii und vilecht nuch öppä-n-äs Wiänachts-Chräämli...