Samstag, 9. November 2019

 

Heute Nacht hat eine Feuerbrunst das Fronalp-Stockhaus zerstört. Das offenbar im Umbau befindliche Berggasthaus, das vor kurzem den Besitzer gewechselt hatte, war unbewohnt.

Aus bisher ungeklärten Gründen brannte das Hause diese Nacht lichterloh! Die Feuerwehr Näfels-Mollis musste mit 50 Feuerwehrleuten unter sehr schwierigen Umständen ausrücken und den Brand eindämmen.

Phänomenal ist die Reaktion des "Blick", der mit mehreren Videofilmen aus Leserkreisen das Schadenereignis fast live aufzeigen konnte und elf Fotos aus den verschiedensten Richtungen zeigt. Vom Heli aus, von der Autobahn, von der jenseitigen Talseite... offen

sichtlich reagieren Leser auf den Aufruf des "Blick"* zur Mitarbeit als Reporter.

Blick, 9. November 2019

https://www.blick.ch/news/schweiz/zentralschweiz/fronalpstock-in-mollis-gl-berggasthof-brennt-lichterloh-id15607494.html

Auch der Tagesanzeiger brachte die Meldung.

 

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Glarus Nord erlebt eine politische Premiere: Die Gemeindeversammlung scheint als Traktandenmarathon vorprogrammiert. Noch nie ist in der Geschichte von Glarus Nord (und auch der vorausgehenden Gemeindeversammlungen in den Dörfern) ein so umfangreiches Bullletin erschienen. 156 Seiten A 4, eine Riesenfleissarbeit. 27 Traktanden! Würden pflichtbewusste Stimmberechtigte pro Seite etwa 3 Minuten brauchen, ergäbe das eine Lesezeit von 7 Stunden und 48 Minuten, also etwa einen Arbeitstag. Richtigerweise haben die Behörden einen zweite "allfälligen Folgetermin" angeboten und wegen des Umfangs den Beginn der Versammlung bereits auf 19 Uhr angesetzt.

 

Gemeindepräsident Thomas Kistler begründet in seinem Begrüssungsvorspann die Fülle der Geschäfte. Um ein Argument herauszugreifen: mit der Abschaffung des Gemeindeparlaments sind viele Kompetenzen an die Gemeindeversammlung zurückgegangen. Allein schon dieser Umstand zeigt, dass die so rasche Aufhebung der "verlängerten" Gemeindeversammlung ein Hauruckentscheid war, der mit Sicherheit wieder einmal aufgegriffen werden wird. Die Mitsprache der Dörfer wäre durch die Vertretungen im Parlament eher gewährleistet, als nur über die sieben Mitglieder des Gemeinderates.

 

Thomas Kistler, SP, Niederurnen, Gemeindepräsident Präsidiales  
Bruno Gallati, CVP, Näfels, Vizepräsident Bau und Umwelt  
Kaspar Krieg, SVP, Niederurnen Liegenschaften  
Sibylle Huber, Grüne, Oberurnen Bildung  
Hansjörg Stucki, parteilos, Oberurnen Sicherheit  
Pascal Vuichard, GLP, Mollis Gesundheit, Jugend und Kultur  
Dominique Stüssi, BDP, Niederurnen Wald und Landwirtschaft  

 

Wie die Tabelle zeigt, sind die Mandate auf die Dörfer verteilt:

drei Niederurner,

zwei Oberurner,

ein Molliser

und ein Näfelser.

 

Keine Vertretrungen haben: Bilten, Filzbach, Obstalden und Mühlehorn.

 

Langfristig gesehen wird man die acht Dörfer, die zu einer politischen Gemeinde fusioniert wurden, wieder besser einbinden müssen, sonst wird - meine schon öfters prognostizierte galoppierende Gleichgültigkeit, die sich flächenbrandweise verbreitet, - sehr schnell eintreten. Signifikante Symptome sind auch der Rückgang und schwindende Einfluss der lokalen politischen Parteien. Zudem droht die Gemeindeversammlung immer mehr zu eine Sanktionsinstitution zu werden, die eine staatbürgerliche Debatte kaum mehr erlaubt. Die Gemeinde hat bei gutem Besuch eine Grösse angenommen, die den Dialog entsprechend erschwert. Das Abbild der Landsgemeinde mit der kleineren Legislative Landrat wäre beispielhaft vorgegeben. Über kurz oder lang wird - bei einem derartigen Pensum der zu erwartenden Gemeindeversammlung - eine Rückkehr zum Gemeindeparlament mit entsprechenden Kompetenzen zur Entlastung der Gemeindeversammlung diskutiert werden. Es sei den diese werde lediglich eine "Abwink- und Durchwink-Einrichtung".

 

Bevor man aber den Versuch der regelrechten "Aufräum"-Arbeit verschreit, möge man sie beobachten und daraus Bekräftigungen oder Infragestellungen ableiten.

 

Was mich nachdenklich stimmt: Mehrere Stimmbürgerinnen und Stimmbürger äusserten sich, sie würden sich das nicht antun und würden nicht teilnehmen. Am Ende der Fahnen-Stange entscheiden immer weniger Leute über unser alle politisches Schicksal und auch über unsere Steuerfüsse.

 

Das Bulletin an sich ist eine Meisterleistung. Wünschenswert wären öffentiche Stellungnahmen der politischen Parteien dazu, die eine Brücke zur Stimmbürgerschaft bilden könnten.

 

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Heute ist der Jahrestag, der Öffnung der Berliner Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland. Der eigentlich Integrationsprozess ist aber - wie man täglich in Deutschen Fernseh- und Radiokanälen hören kann - noch längst nicht abgeschlossen. 30 Jahre, eine Generation später, sind immer noch gravierende Unterschiede der beiden Deutschland von damals. Dennoch ist der Fall der Mauer ein Akt des Friedens und des Versuch, zusammenzuführen, was zusammengehört. Vor 58 Jahre war die Grenze zu Westdeutschland vom DDR-Regime geschlossen worden.

(Eine Reminiszenz: Bruno Müller, 1948, hielt als Oberstufenschüler in meiner Klasse im "Schnägg" in der Wochenendstunde, die jeweils durch die Schülerinnen und Schüler gestaltet wurde, einen Vortrag über die "Berliner Mauer". Zufälligerweise trafen wir uns justament wieder im "Steinbock", als die "Blick"-Schlagzeile vom Fall der Berliner Mauer verkündet wurde. Beide erinnerten wir uns an sein "staatsmännisches " Referat.)

     

                                                 *                 *               *

 

Heute Nachmittag 16 Uhr findet in der Anwaltspraxis Rhyner & Schmidt im Bahnhofgebäude in Glarus eine Vernissage des Fotografen Sasi Subramaniam zum  Thema "Fridolin"  statt. Er hat ursprünglich mit dem Team "Fridolin" seine Abschlussarbeit am Medienausbildungszentrum abschliessen wollen. Nun bringt er als Vorspann zu seinem Buchprojekt "Fridolin"  eine Fotoausstellung, die sich ausschliesslich mit dieser Thematik befasst.

 

                                                 *                 *                 *

 

Man baute die Berliner Mauer

und Militär war auf der Lauer,

dass keiner fliehe

nach Westen ziehe.

Doch Mauern bleiben nicht auf Dauer!                       Fridolin Näfelser

 

 


Sonntag, 27. Oktober 2019

 

Nach dem überraschenden Wahlsieg von Mathias Zopfi in den Ständerat, was schweizweit als Überraschung aufgenommen wurde, war ja klar, dass der junge grüne Ständerat in aller Medien zum Thema wurde. Das Schweizer Fernsehen sprach ja von einer «Klimawahl» und einer «Frauenwahl» und von einem "Linksrutsch". Beklagt wurde ein weiteres Mal der Rückgang der Stimmbeteiligung.

 

Die Experten analysierten jeweils die Ergebnisse und kommentierten sie. Nach fortgeschrittener Zeit traffen sich politischen Koryphäen zur «Elefantenrunde», wobei der Begriff Elefanten irgendwann eingeführt wurde. Gemeint sind und waren die obersten Parteipräsidenten.

 

Auffällig viele bewährte und bisherige Ratsmitglieder wurden abgewählt, neue, teils unbekannte Gesichter tauchten auf.

 

Signifikant war nach dem Jubel der Grünen und Grünliberalen die Forderung nach einem Bundesratssitz, bzw. die Neudiskussion über die «Zauberformel» 2:2:2:1 (2 FDP, 2 SVP,

2 SP und 1 CVP, lange Zeit 2 FDP, 2  CVP, 2 SP und 1 SVP). Gegner dieser Diskussion versuchen zu beruhigen «ja, aber nicht jetzt!». Die Sprecherin der Grünen meinte dagegen «wenn, warum dann  nicht jetzt?». SVP-Kreise erinnerten an ihre lange Durststrecke bis zu einem zweiten Sitz.

 

Die Frage lässt sich aus der Distanz etwa so beantworten: Wenn sich in den beiden Kammern der «Erdrutsch» der Wahl entsprechend inhaltlich auswirkt, ist die Überprüfung der «Zauberformel» automatisch ein Thema. Ob sich der «Linksrutsch» inhaltlich und in den parlamentarischen Entscheiden auswirkt, werden die Ergebnisse zeigen.

                                                                                                                                                      

                                        *                            *                       *

 

Sucht man nach Erklärungen für die Abwahl von Ständerat Werner Hösli und den Erfolg von Mathias Zopfi, gilt es bei Beiden anzusetzen. Hösli unauffälliges Wirken und seine eher zurückhaltende Medienpräsenz wären traditionell gesehen im Glarnerischen Wahlverhalten eher positiv aufgenommen worden. (Die Glarner sagen, wenn alles ok ist: «Mä gkört ämaal nüüt vunem!»). Seine fehlenden Stimmen von «nur» 252 Stimmen sind auf die mangelnde Stimmbeteiligung seiner Partei zurückzuführen. Die SVP ist, gemessen an der Stärke im Landrat, die grösste politische Kraft und hätte aus dieser Sicht ihren Kandidaten problemlos wählen können. Anderseits hätte der neue Ständerat Mathias Zopfi, nur gemessen an der Parteistärke der Grünen, kaum eine Chance gehabt. Sein Wirken im Landrat, das Landratspräsidialjahr und seine eindrucksvollen Reden zu Beginn und zum Ende der einjährigen Amtszeit, seine Position als Vizepräsident im Gemeinderat Glarus Süd und sein cleverer und gemässigter Wahlkampf als «Berg-Grüner» waren wohl die Gründe für seinen Erfolg.

 

Für Ständerat Werner Hösli ist die Abwahl bitter, enttäuschend und eine jähe Wende in seiner Biografie. Die wirkliche Erklärung ist in den Köpfen und Herzen der Wählenden zu suchen, bleibt aber letztlich wegen des Wahlgeheimnisses verborgen.

 

Problemlos gewählt wurde Ständerat Thomas Hefti, der im kommenden Wahljahr nachrückt als Ständerats-Vizepräsident und im Jahr darauf voraussichtlich Ständeratspräsident werden wird wie seinerzeit sein Vater Peter Hefti.

 

Problemlos gewählt wurde auch Nationalrat Martin Landolt, der als BDP-ler auch auf die Stimmen anderer Parteien angewiesen war, obwohl er gesamtschweizerisch arge Verluste hinnehmen musste. Einen Achtungserfolg holte sich die einzige Frau im Rennen, Priska Grünenfelder. Die sympathische SP-lerin legte das Schwergewicht auf die Forderung nach Gleichstellung und den Einzug endlich einer Frau in die Grosse Kammer. Dies wog offenbar bei den Wählern zu wenig. Vielleicht war ihr Bekanntheitsgrad noch zu wenig breit. Was immer auch da ist, der Blick in die Köpfe und Herzen der Wählenden verwehrt.

 

Das Fazit für das Glarnerland ist aber: Offenbar ist der Status «Bisher» kein zuverlässiger Garant mehr für eine Wiederwahl. Die Wahl der eidgenössischen Parlamentarier ist nach wie vor stark geprägt als Persönlichkeitswahl und weniger einer Parteiwahl.

 

Aus dem Dorf Näfels haben es bislang nur zwei Politiker geschafft, in den Nationalrat gewählt zu werden. Beide aus Landolt-Familien. Beide aus Minderheits-Dorfparteien:

 

Landammann Franz Landolt-Rast, SP, und der ehemalige Landratspräsident Martin Lan-dolt, BDP.

 

 

Exil-Näfelser waren im eidgenössischen Parlament:

 

 

Willy Hophan war Obwaldner Ständerat (CVP)

 

Dr. Josef Landolt, als Zürcher Nationalrat (CVP)

Dr. Alfons Müller-Marzohl, als Luzerner Nationalrat (CVP)

Dr. Adolf Landolt, als Baselländischer Nationalrat (SP)

 

Näfels stellte drei Generäle:

 

General Niklaus Franz von Bachmann

Korpskommandant Dr. Josef Feldmann

Brigadier Robert Küng (in Näfels aufgewachsen)

 

                                                *                   *                   *

  

Und wieder darf ich schwärmen von den wunderbaren, geschenkten herrlich-sonnigen Herbsttagen

 

                                                *                  *                    *         

 

Dass aber in unserer Gesellschaft nicht alles Sonne ist, was glänzt, zeigt der bedauerlich freigewählte Tod einer sympathischen Frau in Schwanden. Hätten wir mehr unserer Schwe-ster Hüter sein sollen? Den betroffenen Familien spreche ich mein herzliches Beileid aus und wünsche ihnen viel Kraft und Zuversicht in der schweren Zeit der Trauer und des Leids.

 

 

Was sind die schweren Nöt’ und Leiden,

weshalb man aus dem Leben scheiden

und nur noch sterben will?

Man frage sich nur still:

Was tun, um dieses zu vermeiden?                                        Fridolin Näfelser

 


Freitag, 18. Oktober 2019

 

Mit Fug und Recht verdienen die letzten Tage den Namen "güldener Herbst". Beim einma-

ligen Traumwetter hatten sich die Tourismusorte auf Chirezen, in Elm und Braunwald nicht zu beklagen. Der Himmel zeigte sich mit dem blauesten Blau, wolkenlos und sonnendurch-flutet. Erster Schnee setzte noch ein Zuckerhäubchen auf die Bergspitzen. Fotowetter vom feinsten. Wer immer seine Herbstferien in der Ferne genoss, verpasste seine Heimat im schönsten Herbstkleid. Die Wälder sind dabei, sich zu verfärben. Das Oberseetal ist ein Traum, entsprechend gut besetzt ist der Parkplatz auf Obersee. Seeumrundungen sind ein Genuss, denn der Seespiegel ist gestiegen und bildet den Brünnelistock, den Bärensolspitz

und der Laubwald rund herum prachtvoll ab.

 

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Justament auf die Heiligsprechung der Schweizerin Margrit Bays gab der Guardian des Franziskanerklosters Näfels Br. Gottfried Egger OFM eine kleine Schrift heraus unter dem

Titel:

            "Die Näherin mit den Wundmalen, Hl. Margrit Bays, Kurzbiografie & Novene,

             Mirjam-Verlag D-79798 Jestetten, ISBN 908-3-87449-418-2"

 

Br. Gottfried Egger ist 1953 in Zürich geboren, trat 1974 in den Franziskanerorden ein und

gehört zur Kustodie OFM Christkönig in der Schweiz. Seine Profess legte er 1979 ab und

empfing 1981 die Priesterweihe. Er war der erste Guardian des von den Kapuzinern über-nommenen Klosters in Näfels, war bereits Provinzial und kehrte erneut als Guardian nach Näfels zurück. Gleichzeitig ist er Kommissar des Hl. Landes für die Schweiz und Archivar wie auch als Postulatsleiter seiner Kustodie tätig.

Er ist Spezialist für Heiligenbiografien und religiöse Literatur. Ein Ausschnitt weise auf sein Schaffen hin:

 

Diese Liste ist mit Sicherheit unvollständig.

 

Eine kleine Schrift erscheint demnächst in eigener Sache. 

    

               Hauser Fridolin (Fridli Osterhazy), Rüübis und Schtüübis,

               80 mal "Frisch vum Fridli"

               Ä-n-Uuswahl vu Näflesser Mundartvärs

               Mit einem Mundart-Glossar als Fussnoten

 

Eine kleine Buchvernissage in einem mehr oder weniger geschlossenen Kreise findet anfangs November statt.

 

                                                *                    *                  *

 

In den letzten Zügen befindet sich die Wahl der eidgenössischen Parlamentarier. An diesem Wochenende fällt die Entscheidung. Im Glarnerland schien es lange Zeit so, dass die Bisherigen, die sich alle der Wiederwahl stellen, kampflos bestätigt werden würden. Vor wenigen Wochen kam unerwartet Bewegung in die Politszene.

 

Gegen die Ständeräte Dr.Thomas Hefti, FDP, und Werner Hösli, SVP trat Mathias Zopfi, Grüne, an. Er war bereits Landratspräsident und ist gegenwärtig Vize-Gemeindepräsident von Glarus Süd.

 

Gegen den Nationalrat Martin Landolt, BDP, kandidiert Priska Grünenfelder, SP.

 

Gerätselt wird, ob es für die Ständeratswahlen einen zweiten Wahlkampf brauche, im Fall, dass im ersten Wahlgang das absolute Mehr nicht erreicht werden sollte. Im zweiten

Wahlgang würde das relative Mehr gelten.

 

Für die Nationalratswahlen geben Prognosen der Wiederwahl des Bisherigen gute Chan-

cen. Priska Grünenfelder kämpft für den ersten Einzug einer Frau in die Grosse Kammer.

 

On verrà! Falls Sie noch nicht zur Wahl gegangen sein sollten: Dieses Wochenende sind die Urnen geöffnet.

 

 

Der Wahlkampf dauert noch drei Tage,

dann enden Einsatz, Kampf und Plage

Das Volk entscheidet,

wem's glückt, wer leidet.

Wem's reicht,ist heute noch die Frage.                                Fridolin Näfelser

 


Sonntag, 29. September 2019

 

Traumwetter bei Tambouren-Umzug durch Näfels

 

Punkt 13.15 Uhr erfolgte der erste Trommelschlag zum angekündigten Umzug des Jung-Tambouren-Wochenendes in Näfels. Ein Herbsttag voller Sonnenstrahlen, ein Himmel in tiefstem, wolkenlosen Blau und grosse und kleine Zaungäste an den Strassenrändern von der Dorfmitte über die Gerbi und vià Schmiedgasse zur Festhütte auf dem Turnhallenplatz.

Ein paar Schnappschüsse sind hier festgehalten. Fotos: Rita Ming.

 

Wer immer mag, kann diese Fotos herauskopieren und für den Eigengebrauch vergrössern.

Sie geben einen Eindruck vom strahlenden Wetter und vom seltenen, lange nicht mehr gesehenen "Umzug". Früher waren ähnliche Züge durchs Dorf üblich, wenn Männerchor, Harmoniemusik und Sportvereine siegreich von Wettbewerben zurückgekehrt und jeweils vom Bahnhof abgeholt wurden.


 

                                             Sonntag, 22. September 2019

 

Was für ein Übergang vom heissen Sommer in einen sonnigen Herbst! Die ersten Sennten sind vielerorts in der Schweiz bereits ins Tal gezogen. Nächsten Samstag, 28. September 2019, von 9 - 13 Uhr werden in Schwanden, bei der «Fridolin»-Druckerei, in Glarus Süd, die Hinterländer Sennten vorbeiziehen.

 

www.agrotourismus.ch macht wacker Werbung. Am Montag, 30. September 2019 von

8:30 bis 15 Uhr kann man die seit einigen Jahren wieder prächtig geschmückten Sennten auf dem Näfelser Turnhallenplatz erwarten und vorbeiziehen sehen. Ebenso beim Rhodannenberg die Klöntaler Sennten. Warum der Montag gewählt wurde, muss Gründe haben; denn die Alpabzüge jeweilen am Samstag waren Publikumsmagnete und die beste PR für die Alpwirtschaft.

 

Vieh, das über den Sommer in den Alpen weilt, ernährt sich gesund an der heilen Alpen-flora und Höhenluft – für rekonvaleszierende Menschen schon immer empfohlen – sind auf für die Tier gut. Diese Alpsommer machen auch für die landwirtschaftlichen Produkte Qua-lität aus. Nicht nur der Ziger von GESKA und vom einzigen Zigerbetrieb im Kanton, auf der Enzianen-Rauti-Alp im Oberseetal, die Alpenmilch, der Anken und die ungezählten Alpkäse (der Glarner Alpkäse ist sogar geschützt!) garantieren diesen Alp-Bonus.

 

 

                                                 *                     *                     *

 

Ist das Vieh im Tal, verwaisen die Alpbetriebe wieder, Stille kehrt ein und die «Bälchäli» bei den Sennhütten und Gäden sind geschlossen. Im Tal ist es Zeit für die Märkte, etwa den Grossen Viehmarkt auf dem Landsgemeindeplatz, der Oberseemarkt auf dem Fahrtsplatz, die letzten Kilbenen, der Netstaler Kreuzmarkt und der Zinstag «Martini» läuten den Herbst aus und zwingen uns allmählich auf Winter umzustellen.

 

 

                                                    *                    *                    *

 

Ein beachtenswertes, bei uns seltenes Grossereignis steht bevor: das 40. Jungtambouren-Wettspieltreffen findet am 28./29. September 2019 in Näfels statt. Am Samstag finden die Wettspieler statt. Am Sonntag darf man sich auf einen lautstarken und bunten Umzug freu-en.

 

                                                   *                    *                *

 

Gestern Samstag war in Näfels Ministranten-Ausflug. Mit einem "Mächler"-Car ging's kurz nach elf Uhr los. Mit von der Partie sollen auch Sigristen und Hilfssigristinnen, die ja auch eine Art Ministranten und/oder Diener und Dienerinnen sind, gewesen sein.  Bei herrlichem

Wetter soll die "Tarcisius"-Gesellschaft in die Innerschweiz gefahren  sein.

 

 

 

Kommt! Und hört die Trommeln schlagen!

Wenn die Jungen Kränze jagen

und durch uns're Strassen zieh'n!

Fahnen flattern her und hin!

Wenn sie nun in Näfels tagen!                                            Fridolin Näfelser

 

 


Samstag, 14. September 2019

 

Eine Reihe von Traumseptembertagen waren uns beschert. Deshalb habe ich einen herrli-chen Vormittag auf der Matt im Schwändital genossen. Die Kühe schienen diesen Sonnen-morgen auch freudig erlebt zu haben; denn sie kamen übermütig und im Laufschritt von der Alp Vorderschwändi auf die kleine Ebene vis-à-vis der Parkplätze und der Touristenhütte auf der Matt und vergnügten sich am bald letzten Herbstgräsli. Wolkenloser Himmel, schwänditalauswärts der Traumblick auf Fronalpstock, Mürtschen und Chirezen. Ein paar Passanten stellten ihre Autos ab, um auf Schusters Rappen zu wandern oder passionierte Kletterer, die sich zum Brüggler-Kletterparadies aufmachten. Sonst Stille, gelegentlich ein leises Rauschen des Morgenwindes, die letzten Schmetterlinge und ein paar vereinzelte Fliegen, die durch den Herbstmorgen tanzten, man spürte, dass der Sommer langsam dem Ende zuging, der Alpabzug sich gegen Ende September näherte. Man spürte das auch am Vieh, das in seinem Gebaren ausdrückte, dass die Alptage gezählt und die Sehnsucht auf die kommenden Monate im Tal über ihm schwebte. Ich hockte auf der Sonnenseite der Tourismushütte, sog die wärmenden Sonnenstrahlen in mich auf und las fast eine Stunde in einem eben von der Post gekommenen Buch mit "Erinnerungen" eines Studienkollegen, der an die damaligen Zeiten (vor rund 65 Jahren) mit köstlichen Reminiszenzen erinnerte.

Wer es nicht selber erlebt hat, kann kaum nachempfinden, wie wunderbar und wohltuend dieser Flecken Erde, weitab vom Geschütz, sein kann.

 

*                   *                   *

 

Im Tal ist ständig viel los. Vor allem das kulturelle Angebot ist so gross, dass man es kaum schafft, daran teilzunehmen. Die Kilbenen landauf landab sind im Gang. Sie gehen aber im Überangebot an Anlässen fast unter. Früher waren "Fahrt" und Chilbi Höhepunkte im Dorf mit viel Volk und "Tanz in allen Räumen", mit Chilbisonntag, Chilbimontag und im späten Nachmittag am Chilbidienstag, wo es für uns Gofen "Freilauf" auf der "Füüfertrischgä" oder

"Helleri" oder "Äblitüüti" gab. Heute beginnt der stark reduzierte Rummel bereits am Frei-tagnachmittag, Samstag und Sonntag. Nix "Chilbimäändig" und "-ziischtig" schon gar. Das Abendpublikum konzentriert sich auf Oberstufenschüler und viel Ausländer. Im Gegensatz zur früheren Budenstadt auf dem Schulhausplatz (Schifflischaukel, Reitschule, Schiessbude), Turnhallenplatz  (Sesselireitschule, Tanzrad, "Dicke Berta" , manchmal ein Zauberer und Häselis Autobahn) und Schützenhofwiese (Himalayabahn und Sesselireit-schule) sind vor dem Schulhaus eine neue Kleinkinderreitschule mit viel elektronischen tanzenden Lampen und auf dem Turnhallenplatz die Autobahn. Auf der Schmiedgasse an der Südseite des Dorfschulhaus eine Riesenmaschine, die eine ganze Reihe von jungen Menschen in kreisförmigen Schwüngen hoch und tief schnellen lässt, was meist durch lautes Kreischen die dröhnenden Lautsprecher noch übertönt.  Die Marktstände am Sonntag sind zahlreicher geworden als früher und verwandeln die Hauptstrasse im Dorf-Zentrum in einen Marktplatz, bei dem man auf und ab schlendern kann. Verschwunden ist die früher übliche "Schalleri", wo man "lötterlen" (losen) konnte und im Glücksfall Geschirr gewinnen konnte. 

Ein alter, bald vergessener Kinderspruch lautet:

   

                                          "D Schalleri hätt, si hätt;

                                           d Schalleri hätt id Jüppä gschi…

                                           und der bei der Rogg verrissä,

                                           d Schalleri hätt si hätt!"

 

Alles in allem sind "Chilbenen" einer dauernden Veränderung unterworfen, die den wandelnden Zeitgeist widerspiegeln.

 

Kirchlich ist (leider) manches abgebaut worden.

Zwar findet ein feierliches Hochamt (aber nicht mehr ein levitiertes Amt mit einem Haupt-zelebrant und zwei assistierenden Priestern) mit gepflegtem Kirchenchorgesang mit Orgel und Instrumentalbegleitung statt. Verschwunden ist die nachmittägliche Vesper mit Gräber-besuch. (Der Kilbitingeltangel durfte erst Schlag zwei nach dem Gottesdienst beginnen.)

Dafür findet nach dem Hochamt eine Begehung der Gräber mit Kreuz und Fahnen, Pfarrer und Vikar und Ministranten mit Rauchfass und Weihwasser statt. Anschliessend wird im Hilarisaal ein Apéro riche statt, vorbereitet und serviert von eifrigen Frauen des Pfarreirates.

Leider ist der Kirchenbesuch merklich zurückgegangen.

 

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Dieser Tage erschienen sind:

- Prospekt "Echt schön: der Glarner Herbst" Faltprospekt von "Visit Glarnerland AG" mit

  Wettbewerb, siehe auch www.glarnerland.ch

- Magazin Schweizer National Museum, Nr. 3, 2019, 52 Seiten

- Projekt Schwimmbad Obersee Mehrzweckgebäude Obersee-Staafel

- 9 Jahre Radio Maria, Magazin September 2019 Sonderausgabe, 28 Seiten

- Life Channel Magazin, ERF Medien, Thema: Fake News, 9/2019, 32 Seiten

- Schaufenster Hintergrundinfos zur TV-Reihe "Fenster am Sonntag" Okt.-Dez. 2019 Nr. 94

  Schwerpunktbericht "Auf den Spuren der Väter", 12 Seiten

- CLEVER, Skoda-Kundenmagazin 2/2019, Grossformat 20 Seiten

- obrassoconcerts 19/20 KKL Luzern, Casino Bern, Tonhalle Maag Zürich, 36 Seiten

- Rundgang Magazin für Unterricht und Bildung, Klett Verlag Zug, 40 Seiten

- "Künstliche Intelligenz", Schriftenreihe Von Tobel-Stiftung, September 2019, 74 Seiten

- Familiengeschichte ZiZiMüDiMe, Ernst Ziegler, Max Ziegler, Fredi Müller, Ruedi Dietschi,

  Rolf Meier. St. Gallen im August 2019, 2. Auflage 174 Seiten

- Bibel.tv, Programm September 2019, 52 Seiten

- Horizonte, Das Schweizer Forschungsmagazin Nr. 122, September 2019 hgg. vom

  Schweiz. Nationalfonds zur Förderung des wissenschaftlichen Forschung, Bern.

  

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Bettag: Das erste Mal in der Weltgeschichte "predigt" am Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag ein ehemaliger Näfelser Gemeindepräsident, ein ehemaliger Landratspräsident und ein amtierender Landrat und Gemeindevizepräsident in der röm.-kath. St. Fridolinskir-che in Glarus: Bruno Gallati.

 

In den evang.-ref. Kirchen ist es längst Brauch, am Bettag Politiker von der Kanzel reden zu hören. In der Regel Regierungsräte, wenn ich mich nicht irre, auch schon eidgenössische Räte. Warum eigentlich nicht?

 

Wiewohl in der gewachsenen Bundesverfassung eine strikte Trennung von Kirche und Staat gefordert wird. Gibt es dennoch immer wieder Berührungspunkte. Der Staat zieht die Kirchensteuern ein. Man sprich von Landeskirchen. Es gibt auch Kontakte zu den Schulen, und die Anstrengungen um ökumenische Zusammenarbeit und Annäherung sind erklärte Ziele.

In einer Zeit massiver Kirchenaustritte, der Skandalgeschichten wie sexuelle Missbräuche, 

Finanzaffären im Vatikan, des Nachwuchsmangels an Geistlichen u.a.m. ist es ganz gut, wenn einmal Politiker in die Rolle eines Kanzelredners steigen. Zwar hat Bischof Vitus Hu-onder das Predigen ausschliesslich gesalbten Geistlichen vorbehalten und will nur in ab-soiuten Notfällen die Kanzel auch für andere ausgebildete Seelsorger dulden. Mit Span-nung sehen wir Bruno Gallatis erstem Kanzelwort entgegen.

 

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Einer der schönsten Lichterbräuche der Schweiz ist die "Einsiedler Engelweihe". Dieses ur-alte, traditionell gepflegte Fest geht auf eine Legende zurück. Der Konstanzer Bischof Kon-rad war im Begriff, die heute "Gnadenkapelle" genannte Kirche mit der Schwarzen Madonnain der Kirche einzuweihen. Doch in einer Vision - so die Legende - habe ihm eine Stimme gesagt, du musst die Kapelle nicht einweihen, Christus direkt hat sie schon eingeweiht. Die Legende ist erst etwa zweihundert Jahre post festum aufgekommen und seither überliefert worden. Jährlich am 14. September trifft viel Volk in Einsiedeln ein, um an der "Engelweihe" teilzunehmen. Nach dem Complet der Mönche im Chor zieht eine feierliche Prozession (bei schönem Wetter zur Gnadenkapelle und dann rund um den Klosterplatz. Alle Prozessionsteilnehmer tragen eine brennende Kerze mit. Auf der Klostertreppe ist ein provisorischer Altar aufgestellt, vor dem ein Evangelium verlesen und danach der Segen mit der prächtigen Monstranz erteilt wird. Die Stimmung auf dem Klosterplatz bei bereits einbrechender Dunkelheit ist einmalig. Alle Häuser und Hotels rund um dem Klosterplatz schmücken ihre Fenster mit Lichtlein. Die Zimmer sind aber gelöscht. Die ganze Klosterfront, das heisst sämtliche Fenster sind mit brennenden Kerzen beleuchtet. In die Prozession integriert sind die Einsiedler Harmoniemusik, ein gemischter Chor, die Erstkommunikanten mit ihren Eltern, die Mitglieder des Klosterkonvents, eine Gruppe von Klosterfrauen, der "Himmel" wird von vier Zünftern getragen, ebenso Begleitlaternen und Kirchenfahnen. Den Abschluss - nach einem weiteren Segen - in der Kirche machen die zwei hochtalentierten Organisten mit der Toccata von Vidor auf zwei Orgeln (Barockorgel und romantische Orgel).

 

Findet das Engelweihfest an einem Sonntag statt, ist die "Grosse Engelweihe", das heisst, die Prozession zieht hinunter ins Dorf, der Altar ist vor der Kantonalbank aufgestellt. Bei schlechtem Wetter findet die Prozession innerhalb der Stiftskirche statt.

 

In diese Jahr fand sie trotzdem innerhalb der Kirche statt, weil der Klosterplatz im Umbau und weitgehend abgesperrt ist.

 

Dennoch ein denkwürdiges Fest, diesmal mit starkem Einbezug der Gläubigen.

 

Zum gemütlichen Teil gehört der anschliessende "Stamm" im Hotel Dreikönigen, bei dem sich immer wieder die gleichen Kollegen seit Jahrzehnten treffen. Unter das Volk gemischt haben sich die Zünfter und mit ihnen Bezirksammann Franz Pirker.

 

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Nicht einfach nur als Schall und Rauch

gilt eh und je der Lichterbrauch

zu der Kapellen frommer Weih'

die hierzuland' die schönste sei!

Kommst du das nächste Jahr dann auch?                                         Fridolin Näfelser


Samstag, 8. September 2019

 

Nun kommt doch noch etwas Leben in die Wahlszene für das Wahlwochenende der Ständerats- und Nationalratswahlen im Kanton Glarus. Die drei bisherigen Mandatsträger, die Ständeräte Dr. Thomas Hefti FDP, Werner Hösli SVP und Nationalrat Martin Landolt BDP erhalten Mitkonkurrenz. Lange Zeit sah es so aus, niemand habe Lust das bewährte Trio anzugreifen. Nun meldete zuerst lic. iur. Mathias Zopfi Grüne sein Interesse an einem Sitz im Ständerat an, und nun auch noch Priska Grünenfelder SP für den Nationalrat.

 

Nun wurde auch noch der Ruf nach einem Wahlpodium laut. Ein solches ist - vorbehältlich der Zustimmung der Ratskanzlei zur Benützung des Landratssaales - auf Montag, 30. September 2019, 19.30 Uhr, in Glarus geplant. Die Zustimmung der Kandidatin und der Kandidaten liegt vor.

 

Und jetzt? Droht den Bisherigen die Abwahl? Im Glarnerland sind Abwahlen immer noch und in der Regel Ausnahmen. Zwar gibt es bei der Proporzwahl (Landrat) immer wieder Überraschungen und prominente "Opfer", die schwierig zu erklären sind. Vorgekommen sind Abwahlen z.B. im Regierungsrat seinerzeit von Dr. Heinrich Aebli FDP, ein Mann, der praktisch alle Ämter schon absoviert hatte: Gemeinderat, Gemeindepräsident, Landrat, Präsident der evang.-ref. Synode; ferner Landammann Jules Landolt, der zwar das absolute Mehr erreicht hatte, aber als "überzählig" ausscheiden musste, in jüngerer Zeit die Bildungsdirektorin Christine Bickel, und vorher, bei der Reduktion des Regierungsrates von 7 auf 5 Mitglieder, mussten Landesstatthalter Willy Kamm und Sicherheitsdirektor Franz Schiesser ausscheiden. Gelegentlich trifft es auch langjährige Gemeinderäte wie etwa in Näfels als zweimal ein Vertreter der Landwirtschaft nicht mehr gewählt wurden. Solche Abgänge sind für die Betroffenen bitter und nicht einfach zu verkraften. Aber sie sind in unserem politischen System möglich und Bestandteil der Demokratie.

 

Abwahlen gab es ja auch schon im Bundesrat.

 

Was auch immer - für die bevorstehenden eidgenössischen Wahl bringen die zwei neuen Kandidaturen Farbe und Auswahl. Gesetzt den Fall, dass die Bisherigen gewählt und die Neuen die nötige Stimmenzahl (absolutes Mehr) nicht erreichen, ist es für diese eine Chance, ihr Interesse und ihre Person öffentlich bekannt zu machen. Achtungserfolge sind Punkte für nächste Wahlen oder andere politische Ämter. Man wird sehen.

 

*                  *                   *

 

Seinen pensionsbedingten Abgang wird Dr. Fridolin Schiesser, Haslen, als Präsident des ETH-Rates haben. Schiesser kann auf eine einmalige, sehr erfolgreiche politische Lauf-bahn zurückblicken. Er wurde seinerzeit von der Landsgemeinde ins Gericht gewählt, als er in den USA im Bett lag (Zeitverschiebung), seine Wahl in den Landrat war unbestritten und bald folgte seine Wahl in den Ständerat. In Bern gewann er in kurzer Zeit Renommee und Ansehen und wurde Ständeratspräsident. Bundesrat Pascal Couchepin berief ihn zur Wahl als ETH-Rats-Präsident. Schön wäre eine Publikation seiner Laufbahn in Buchform.

 

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Dr. Fridolin Schiesser, später Ständerat, und Werner Marti, später Nationalrat u.a. brachten an der Landsgemeinde die sog. "Altersguillotine", das heisst eine  Altersgrenze für Regierungsräte, Richter und Ständeräte mit 65, durch. Dies monierte der mittlerweile verstorbene Vize-Ratsschreiber Dr. Erich Wettstein als Eingriff in die Menschenrechte. Einerseits habe die Landsgemeinde die Altersgrenze für Sechzehnjährige eingeführt und erweitert, anderseits die politischen Rechte für 65-jährige beschnitten. Kürzlich wurde dieses Thema wieder aufgegriffen und eine Aufhebung der "Altersguillotine" ins Gespräch gebracht. Man darf dieser Diskussion mit Spannung entgegensehen.

 

Der Bundesrat hat 2003 eine Motion zum Thema Altersbegrenzung  beanwortet:

 

Bericht des Bundesrats über Altersschranken auf kantonaler und kommunaler Ebene für Mitglieder der Exekutive und der Legislative. 

 

(in Erfüllung der Motion Egerszegi-Obrist. Forderung eines Berichts bezüglich Seniorendiskriminierung 02.3413 n, die der Nationalrat am 21. März 2003 als Postulat überwiesen hat)

 

Übersicht

Anlass für diesen Bericht war die Motion Egerszegi-Obrist (02.3413 n); die Diskussionen über die Einführung einer generellen Alterslimite von 70 Jahren durch die Gemeinde Madiswil hatten die Motion ausgelöst.

 

Sie verlangt einen Bericht über Altersschranken auf kantonaler und kommunaler Ebene für Mitglieder der Exekutive und der Legislative. Sie erachtet Altersgrenzen für gesellschaftspolitisch problematisch; Amtszeitbeschränkungen seien adäquater.

 

Der Bundesrat teilte die Ansichten der Motionärin und beantragte, die Motion als Postulat zu überweisen. Der Nationalrat ist ihm gefolgt (Ziff. 1). Der Seniorenrat erhob gegen den Gemeindebeschluss von Madiswil Beschwerde bei der kantonalen Aufsichtsbehörde; diese trat darauf nicht ein, da der Seniorenrat nicht beschwerdeberechtigt sei. Weiter startete der Seniorenrat eine Umfrage bei den Kantonen über Altersgrenzen im kantonalen und kommunalen Recht; die Antworten waren unvollständig oder zu wenig präzis.

 

Schliesslich beauftragte der Seniorenrat die Professoren Markus Schefer und René Rhinow, ein Gutachten über die verfassungsrechtliche Zulässigkeit von Altersgrenzen für politische Ämter zu verfassen (Ziff. 2).

 

Die Diskussionen um die Altersschranken zeigten erste politische Auswirkungen im Kanton Bern. Der Grosse Rat stimmte vier Vorstössen zu, die sich gegen Altersgrenzen wandten. Darauf eröffnete die Berner Regierung eine Vernehm-lassung über die Teilrevision des Gemeindegesetzes. Es würde künftig den Ge-meinden untersagen, generelle Altersschranken vorzusehen; nur noch in begrün-deten Fällen wären angemessene Altersgrenzen zulässig.

 

Im Juni 2003 schaffte die Gemeindeversammlung von Madiswil ohne Gegenstimme die Alterslimite wieder ab (Ziff. 3).

 

Wie von der Motion verlangt, liess der Bundesrat eine Umfrage über Altersschranken in Kantonen und Gemeinden durchführen. Im Einvernehmen mit den interkantonalen und interkommunalen Verbänden sollten die Staatskanzleien die Daten für die Kantone und ihre Gemeinden auf Grund von Fragebogen erheben.

 

Der Rücklauf war leider nicht vollständig:

16 Staatskanzleien führten die Umfrage durch, wobei in 11 Kantonen die Antworten mehrerer Gemeinden fehlten;

10 Kantone lieferten lediglich summarische Angaben über ihre Gemeinden.

 

Die in Anhang 1 ausgewerteten Daten über die Kantone sollten vollständig sein. Dies gilt nicht für Anhang 2 über die Gemeinden: Die Zahlen und die Namen der Gemeinden stützen sich auf die von 1161 Gemeinden ausgefüllten Fragebogen, also nicht einmal die Hälfte der 2842 Gemeinden.

 

Bei den Angaben über die kommunalen Altersgrenzen handelt es sich demnach um Mindestzahlen.

Die Auswertung der Umfrageergebnisse lässt sich wie folgt zusammenfassen (Ziff. 4).

 

Kantone

 

Kantonsregierungen:

4 Kantone (BE, GL, AR, AI) kennen ein Höchstalter für die Wählbarkeit oder eine Alterslimite für das Ausscheiden aus dem Amt von 65 Jahren.

 

3 – Kantonale Parlamente: 1 Kanton (AI) beachtet in der Praxis ein Höchstalter und eine Alterslimite von 65 Jahren

 

Ausserparlamentarische Kommissionen mit oder ohne Entscheidbefugnis: 12 Kantone (ZH, BE, LU, FR, BL, AI, SG, GR, TG, VS, GE, JU) setzen ein Höchstalter für die Wählbarkeit zwischen 64 und 75 Jahren fest;

 

17 bzw. 16 Kantone (ZH, BE, LU, FR, BL, SH, AR, AI, SG, GR, AG, TG, TI, VD, VS, GE, JU) eine Alterslimite zwischen 64 und 75 Jahren.

 

Vertreter des Kantons in öffentlichrechtlichen oder privatrechtlichen Unternehmen (Verwaltungsräte):

In 8 Kantonen (ZH, BE, FR, BL, SG, VS, GE, JU) gilt ein Höchstalter zwischen 64 und 75 Jahren,

 

in 13 Kantonen (ZH, BE, GL, FR, BL, SH, SG, AG, TI, VD, VS, GE, JU) eine Alterslimite zwischen 64 und 75 Jahren.

 

Gemeinden

 

Hauptamtliche Mitglieder der kommunalen Exekutive (Gemeinderat):

In Gemeinden von 3 Kantonen (BE, LU, SG) gilt ein Höchstalter und eine Alterslimite zwischen 64 und 74 Jahren.

 

Nebenamtliche Mitglieder der kommunalen Exekutive (Gemeinderat): Gemeinden von 8 Kantonen (BE, LU, SG, GR, VS, NE, GE, JU) haben ein Höchstalter für die Wählbarkeit zwischen 61 und 70 Jahren festgesetzt und eine Alterslimite zwischen 65 und 74 Jahren.

 

Gemeindeparlament:

Gemeinden von 2 Kantonen (GR, NE) setzen ein Höchstalter für die Wählbarkeit zwischen 60 und 70 Jahren fest,

Gemeinden von 3 Kantonen (BE, GR, NE) Alterslimiten zwischen 65 und 74 Jahren.

 

Gemeindeversammlung:

Keine der untersuchten Gemeinden kennt ein Höchstalter oder eine Alterslimite für die Teilnahme an der Gemeindeversammlung.

 

Ausserparlamentarische Kommissionen mit Entscheidbefugnis:

Gemeinden von 9 Kantonen (BE, LU, BL, SG, GR, TG, VS, NE, GE) setzen ein Höchstalter für die Wählbarkeit zwischen 61 und 75 Jahren fest,

 

Gemeinden von 9 Kantonen (BE, LU, BL, SG, GR, VD, VS, NE, GE) Alterslimiten zwischen 65 und 75 Jahren.

 

Ausserparlamentarische Kommissionen ohne Entscheidbefugnis:

In Gemeinden von 11 Kantonen (ZH, BE, LU, BS, BL, SG, GR, TG, VS, NE, GE) gilt ein Höchstalter zwischen 61 und 75 Jahren

 

in Gemeinden von 11 Kantonen (ZH, BE, LU, BS, BL, SG, GR, VD, VS, NE, GE) eine Alterslimite zwischen 65 und 75 Jahren.

 

Vertreter der Gemeinde in öffentlichrechtlichen oder privatrechtlichen  Unternehmen (Verwaltungsräte):

Gemeinden von 11 Kantonen (ZH, BE, LU, BS, BL, SG, GR, TG, VS, NE, GE) legen ein Höchstalter für die Wählbarkeit zwischen 60 und 75 Jahren fest.

 

Gemeinden von 12 Kantonen (ZH, BE, LU, BS, BL, SG, GR, TG, VD, VS, NE, GE) eine Alterslimite zwischen 65 und 74 Jahren.

 

 

Unter der alten Bundesverfassung gewährleistete die Bundesversammlung zwei Kantonsverfassungen, die Alterslimiten für die Mitglieder des Regierungsrats vorsehen, eine auch für die Mitglieder des Ständerats. Schon damals äusserte der Bundesrat Bedenken gegen Altersschranken für Mitglieder des Parlaments. Er erachtete sie für rechtswidrig, wenn dadurch eine wesentliche Gruppe der Stimmberechtigten von einer direkten Vertretung ausgeschlossen wird.

 

Für die Mitglieder der eidgenössischen Kommissionen sah die Kommissionenverordnung eine generelle Alterslimite von 70 Jahren vor.

 

Unter der neuen Bundesverfassung, die erstmals ein Verbot der Diskriminierung wegen des Alters enthält, wird diese Alterslimite in der Praxis nicht mehr angewendet; sie würde nur noch für ein Dutzend hauptamtlicher Mitglieder in den 188 Kommissionen gelten (Ziff. 5).

 

Die verfassungsrechtliche Zulässigkeit von Altersschranken hat sich am Verbot der Diskriminierung zu messen und bei einer Volkswahl der Behörden auch an der Wahl- und Abstimmungsfreiheit. Im Licht des Diskriminierungsverbots wäre eine ungleiche Behandlung wegen des Alters nur zulässig, wenn sie ein legitimes Ziel verfolgt sowie geeignet, erforderlich und zumutbar ist.

 

Noch strengere Anforderungen gelten bei einer Volkswahl: Die Wahl- und Ab-stimmungsfreiheit dürfte nur aus zwingenden Gründen eingeschränkt werden. Die Lehre ist sich einig, dass Altersschranken für die Wahl legislativer Behörden generell nicht mehr zulässig sind. Für exekutive Behörden, die vom Volk gewählt werden, sind die Meinungen in einem Punkt geteilt: einig ist sich die Lehre, dass Altersschranken für Nebenämter gänzlich unzulässig sind; für Vollämter schliessen die einen Altersschranken aus, die anderen erachten eine Altersgrenze von 70 Jahren gerade noch für vertretbar.

 

Altersschranken für nicht vom Volk gewählte Behörden – also für Kommissionen – scheinen einem Teil der Lehre in engen Grenzen zulässig: Eine Grenze von 70 Jahren wird dann nicht von vornherein ausgeschlossen, wenn sich die Kommission mit rein technischen oder fachlichen Fragen beschäftigt; eine andere Lehrmeinung hält 70 Jahre als eher zu tief (Ziff. 6).

 

Gesellschafts- und rechtspolitisch erweisen sich Altersschranken als unnötig und untauglich: Die Lebenserwartung lag 1880 bei 42 Jahren, heute ist sie auf 80 Jahre gestiegen. Unser Milizsystem lebt von der Bereitschaft aller, Aufgaben für das Gemeinwesen zu übernehmen, doch wären nach einer im Dezember 2002 veröffentlichten Befragung nur gerade 24 Prozent dazu bereit.

 

Der Hauptgrund liegt in der beruflichen Belastung. Diese fällt bei Pensionierten weg, doch verwehren ihnen Altersschranken, sich für die Allgemeinheit einzusetzen. Altersschranken sind schematisch; sie fragen nicht nach der individuellen Eignung. Ältere Menschen haben in Politik, Kultur und Wissenschaft bewiesen, dass sie zu höchsten Leistungen fähig sind (Ziff. 7).

 

Der Bundesrat erachtet deshalb Altersschranken generell als untaugliches Auswahlkriterium. Der Bundesrat spricht sich generell gegen Altersschranken für Behörden aus, die vom Volk gewählt werden. Dem Volk soll die Freiheit der Wahl garantiert sein. Auch für die Behörden, die nicht vom Volk gewählt werden, sollten keine Altersschranken gelten.

 

Obwohl mehrere Kantone und Gemeinden Altersschranken für die Mitgliedschaft in Kommissionen festlegen, empfiehlt der Bundesrat, darauf zu verzichten.

 

Die Bundesbehörden können nach geltendem Recht  die Rechtmässigkeit von Altersschranken nur in zwei Fällen prüfen: im Rahmen der Gewährleistung von Kantonsverfassungen durch die Bundesversammlung und im Verfahren der Ver-fassungsgerichtsbarkeit des Bundesgerichts (Ziff. 8).

 

Was die Amtszeitbeschränkungen angeht, sei hier das Beispiel der Stadt Bern angeführt. Für Stadträte gilt eine maximale Amtszeit von 12 Jahren, für Gemeinderäte 16 Jahre. Der Stadtrat von Chur hat eine maximale Amtszeit von 12 Jahren.

Vielleicht wäre auch für unseren Kanton die Amtszeitbegrenzung anstelle der Altersbegrenzung zu erörtern.

 

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Erschienen sind dieser Tage;

- IM Magazin, Informationsschrift Inländische Mission 4/ Herbst 1979, 14 Seiten

 

- Kirchenkreis Glarus Nord, Gemeindebrief für die ev,.ef. Kirchgemeinden Bilten-

  Schänis,  Mollis-Näfels und Kerenzen,  Sept, bis Nov. 2019, 12 Seiten

 

-The golden Sounds of Brass, Swiss Open Contest Black Dyke Band Bosten

  Brass, 21.-27. Sept. 2019 KKL Luzern, 12 Seiten

 

-Konzert Zum Bettag, 15. Sept. 2019 17 Uhr St. Hilariuskirche

 

-LGL Bulletin, 3. Ausgabe Ausgabe 2019, Informationsblatt des LGL (Glarner

  Lehrer)

 *                  *                   *

 

Mancher macht 'ne schräge Miene

zur der Altersquillotine,

sie sei eben

aufzuheben,

ist als Thema auf der Schiene.                                 Fridolin Näfelser


Mittwoch, 28. August 2019

 

Der Nachhalt zum wohlgelungenen Eidgenössischen in Zug zieht sich über die Woche hin. Siegesfeiern und Empfänger der "Bösen" sind fröhliche und heitere Anlässe, die viel Volk auf die Strasse locken. Sowohl in Lyss dem "Schwingerkönigsort", als auch bei Joel Wicki, aber auch bei den Gebrüdern Orlik wurde überchwänglich gefeiert. Es ist schön, dass die Wohnorte noch fähig sind, Stolz zu entwickeln und den Stolz auch zu zeigen. Auch wir Glarner dürfen stolz sein.

 

Roger Rychen hat in diesem Jahre den zweiten Kranz als "Eidgenoss" erkämpft. Dies - so glarus24.ch - nach einer Wartezeit von 50 Jahren für Glarner Schwinger. Namentlich er-wähnt sind Peter und Bruno Jutzeler, die bärenstarken Näfelser aus dem "Rössli". Sie haben in Frauenfeld und Biel (1966 und 1969) eidgenössisches Eichen- und Lorbeerlaub geholt. Vor ihnen war aus Glarner Sicht Jakob "Jogi" Schlittler zwischen 1929 und 1943 ein mehrfacher "Eidgenoss".

In seiner Ära darf man sich folgender Daten erinnern:

 

1943 Zug, bei gutem Wetter

 

179 Schwinger, 13'000 Zuschauer, 43 Schwinger im Kranzausstich, 28 Kränze

König: Willy Lardon besiegt Werner Bürki

 

1940 Solothurn, bei schönem Wetter

 

156 Schwinger, 12'000 Zuschauer, 78 Schwinger im Kranzausstich, 24 Kränze

Könige: Werner Bürki und Otto Marti (nach 30 Minuten unentschieden)

 

1937 Lausanne, am Samstag wechselndes Wetter, am Sonntag Regen

 

251 Schwinger, keine Zuschauerangaben, 66 Schwinger im Kranzausstich, 29 Kränze

Könige: Willi Lardon und Werner Bürki (nach 30 Minuten unentschieden)

 

1934  Bern, schönes Wetter

 

266 Schwinger, 25'000 Zuschauer, 63 Schwinger im Kranzausstich, 33 Kränze

König: Werner Bürki gewinnt gegen Heinrich Oswald

 

1931 Zürich, Samstag Regen, Sonntag schön

 

259 Schwinger, 25'000 Zuschauer, erstmals Lautsprecher, 55 Schwinger im Kranzausstich,

32 Kränze, König: Hans Roth siegt gegen Fritz Jaberg

 

1929 Basel

 

König: Hans Roth

 

 

Glarner "Eidgenossen"

 

       Peter Jutzeler   *1940              Bruno Jutzeler     *1946           Roger Rychen *1991

 

 

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Übermorgen Freitag findet der Pensioniertenausflug der Kantonalen Verwaltung  statt. Tra-ditionell wird jährlich für die ehemaligen kantonalen Angestellten ein Sommerausflug orga- niert. Abwechslungsweise ein Tagesausflug irgendwohin in die Schweiz oder ein Halbta-gestrip innerhalb des Kantons. Dieses Jahr geht die Reise in die Innerscheiz. Nach einer Kaffeepause auf dem Raten (ZG) geht die Reise nach Brunnen und Schwyz zu einer Victorinox-Besichtigung. Nach dem Mittagessen im Waldstätterhof fahren die Glarnerinnen und Glarner zur See nach Flüelen und kehren über den Klausenpass in ihre Heimat zurück.

Angemeldet sind über 100 ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 

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Am 18. September 2019 findet  um 18.15 Uhr in der Glarner Kantonalbank Glarus die Ver-nissage für Alexander Soldenhoff, Martin Carl Mächler und Ekaterina Chenetskaxa statt. Es sprechen Stefan Görauch, Filialgruppenleiter Glarner Kantonalbank Glarus und Kaspar Marti, Präsident Glarner Kunstverein.

 

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Gleich drei Exilglarner kandidieren für eidgenössische oder kantonale Ämter. Im Kanton Aargau Jean Pierre Gallati, als Regierungs- und Nationalrat, SVP; im Kanton Zürich der bereits amtierende Ständerat Ruedi Noser, FDP;  im Kanton Zug Matthias Michel, bishe-riger Regierungsrat als Ständerat FDP. Bereits zum zweiten Mal Regierungspräsident ist Ernst Landolt, SVP, in Schaffhausen. Und dieser Tage habe ich erfahren, dass eine Näfelser Bürgerin Präsidentin des röm.- kath Synodalrates des Kantons Zürich ist,  Franziska Driessen-Reding. Sie steht dem neunköpfigen "Regierungsrat" der Züricher Kahtoliken vor.

Ihre Vorfahren sind Näfelser und Schwyzer "Reding".

 

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Tüchtige Exilnäfelser gab es immer wieder. Bei der Jubiläumsfeier "600 Jahre Schlacht bei Näfels" anno 1988 waren vier Prominente Gäste des Näfelser Gemeinderates, nämlich

Ständerat Willy Hophan, CVP,  Obwalden; Dr. Josef Landolt, Nationalrat, CVP, Zürich,

Dr. Alfons Müller-Marzohl, CVP, Luzern und Korpskommandant Dr. Josef Feldmann, Am-riswil.  Alfons Müller war Sohn des Josef Müller, CVP, Regierungsrat und Landammann des Kantons Uri.

Auffällig ist die CVP-Dominanz der "Näfelser". Die bisherigen eidgenössischen Vertreter im Bundeshaus Bern waren jedoch von anderen Parteien: Franz Landolt-Rast, Regierungsrat, Landammann und Nationalrat war Sozialdemokrat, Martin Landolt, Landrat und National-rat, ist Präsident der BGP.

 

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Glarus für ein Wochenende völlig verändert haben "Sounds of Glarus" bei besten Witte-rungsverhältnissen und mit einem gewaltigen Publikumsaufmarsch. Hier hätte die Mundart-Redewendung gepasst: "äs hätt sövel Lüüt gkaa, mä hett chännä uff dä Chöpfä laufä" Diese Veranstaltung, durch finanzstarke Sponsoren garantiert und durch clevere Organisa-toren auf die Beine gestellt, ist zu einer wiederkehrenden Sache geworden. Open-air ist endgültig in Glarus angekommen!

 

In herrlich lauer Sommernacht

erdröhnt in Glarus voller Macht

und zwar in der Mitti

der Stadtglarner City

moderner Sound, so dass es kracht! Yeah!                      Fridolin Näfelser

 


Donnerstag, 22. August 2019

 

Mit dem «Zigermeet» haben die Organisatoren am vergangenen Wochenende das bislang grösste Flugmeeting in der Schweiz hingekriegt. Bestes Wetter begünstigte den Anlass. Faszination und Leiden waren damit eng verbunden. Das Staunen über die menschlichen Errungenschaften über die Schwerkraft, die technologische Entwicklung des Fliegens, Nostalgie und Moderne einerseits, die erschreckende Wucht des Schalls und Lärms wie auch die Risiken anderseits, zeigen wie alles eine Kehrseite hat. Die Organisation dieses «Zigermeets» war wiederum eine Meisterleistung. Entsprechend gross war der Ansturm von Besuchern. Von der «Brand» ob Näfels sah man die grossflächigen Parkplätze. Trefflich war die Schlagzeile in der Tagespresse «Vögel in der Luft, Schlangen auf der Strasse».

  

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Ebenfalls einen Schweizerrekord will das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Zug erreichen. Mit der bisher grössten Schwingarena aller Zeiten soll die bisherigen Zuschauerzahlen noch getoppt werden. Der Schweizerische Nationalsport ist wieder schwer im Kommen. Waren die «Bösen» früher dicknackige, stämmige und mit wackeren «Mäusen» ausgestattete Kerle, sind es heute durchtrainierte, technisch versierte und langfristig vorbereitete Sportler, die zu Menschkraft ausdividierte Techniken hinzufügen. Die Medienpräsenz des Nationalsports nimmt einen bedeutend breiteren Raum ein als früher. Zudem wird der Anlass für «Kanapee-Sportler» franko Haus geliefert. Wer sich nicht im Getümmel des Stadions mit Hütchen und Feldstecher der Witterung aussetzt, kann die TV-Übertragungen bequem zu Hause geniessen und wird erst noch durch bodenständige Reporter und ehemalige Schwingerkönige als Kommentatoren begleitet. Bemerkenswert ist die  dis- ziplinierte Zuschauerschaft im Stadion. Wo anderswo Petarden, Stinkbomben, Krawalle sind, herrscht hier eitel Feststimmung, Spannung, Freude und urchige uralte Kultur. Durch die Medien wird man Schritt für Schritt auf das Fest vorbereitet mit Infos, Interviews mit den «Bösen», wobei «bös» hier nicht die negative Wertung der Schlechtigkeit, Arlist und Charakterlosigkeit haben, sondern «bös» als «Stärke», «Unbezwingbarkeit», «Kraft» und "Siegesgewissheit» ausdrücken.

 

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Eine ganz andere Disziplin sind Geburtstagsfeiern. Aussergewöhnlich ist die des Terziarbruders Louis Bischof im Franziskanerkloster Näfels. Ein Terziarbruder mit Kutte ist a priori eine Seltenheit. «Terziaren» sind sogenannte «Dritte Orden», die sich heute «Französische Laiengemeinschaft» nennen. In Näfels existiert noch eine zwar immer kleiner Gruppe von Gleichgesinnten, die unter Leitung eines Franziskanerpater regelmässige Aktivitäten pflegen. In früheren Zeiten war der «Dritte Orden», damals von Kapuzinern geleitet, eine Vereinigung mit gut und gerne 300 Mitgliedern.

 

Der Begriff «Dritter Orden» unterscheidet sich von «Ersten», die Männerorden (Franziskaner, Kapuziner), und dem «Zweiten», der Frauenorden. Der «Dritte» wird bei Wikipedia so erklärt: 

Die Anfänge gehen auf fromme Vereinigungen beiderlei Geschlechts zurück. Die dritten Orden entstanden auch aus der Absicht einzelner Menschen heraus, nach der Regel und Spiritualität eines bestimmten Ordens zu leben, obwohl sie durch ihre Lebensumstände am Eintritt in ein Kloster gehindert waren. Solche dritten Orden gehen auf den heiligen Franziskus zurück, der, als 1221 zahlreiche Männer und Frauen Aufnahme in Klöster verlangten, ihnen eine Regel in 20 Kapiteln gab. Diese Tertiaren trugen meist einen aschgrauen Habit, mit einem Strick umgürtet, die Schwestern außerdem noch einen weißen Schleier.

 

Kaiser Karl IV. und der französische König Ludwig IX. sowie viele andere fürstliche Personen gehörten dritten Orden an. Zu Ende des 13. Jahrhunderts legten einige Tertiären die Ordensgelübde ab und wurden Religiosen, wodurch die regulierten Tertiarier (regulierter Bussorden) entstanden. Vor allem im 19. Jahrhundert entstand nach diesem Muster eine Vielzahl von Kongregationen.

(Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dritter_Orden)

 

Br. Louis Bischof ist nach Verkehrsschule, KV-Abschluss, und Tätigkeit als Banker seit Jahrzehnten mit Orden verbunden, war sogar in den Missionen u.a. in Haiti tätig und als Finanzfachmann Mitglied der «Skotus Stiftung der Franziskaner der Schweiz», dadurch ergaben sich auch Kontakte mit der «Stiftung Franziskanerkloster Mariaburg Näfels» Durch diese intensiven Kontakte reifte der Wunsch, definitiv ins Kloster einzutreten. Da Peter Bischof (bürgerlicher Name) altersmässig nach den üblichen Regeln kaum mehr Franziskanerpater und auch nicht Franziskanerbruder werden konnte, ergab sie die Möglichkeit als Laie, aber unter bestimmten Bedingungen der Franziskanergemeinschaft als «Terziarbruder» einzutreten. Seine Fähigkeiten kann er da einbringen, als wertvolle Stütze des Guardians, der gleichzeitig Kommissar des Heiligen Landes ist. Br. Louis ist vielsprachig und ergänzt die franziskanische Crew auf dem Burgstock in Näfels

 

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Nach der gelungenen Ausgabe des «Iibligg», dem Magazin der Gemeinde Glarus Nord, über die Alpen in Glarus Nord, ist soeben ein lesenswerte Ausgabe über «Biodiversität in Glarus Nord» erschienen, zu der man nur gratulieren kann! Ich halte es für richtig, wichtig und nützlich, dass mit dem «Iibligg» wirklich Einblick in unser Gemeinwesen ermöglicht wird. Sie ein Beitrag zur Förderung einer gemeinsamen Identität der Gemeinde. Ich vertrete nach wie vor die Auffassung, dass die organisatorische Zentralisierung der Verwaltung aus ökonomischen Gründen richtig ist. Aber die Identität der Dörfer und Förderung deren lokalen Kultur machen die Stärke der neuen Gemeinde aus. Die Gefahr der langen Wege und der Entpersönlichung der ursprünglichen Dorfgemeinschaften, die zweifellos eingetreten ist, kann durch Kontakt überwunden werden. Die hier gelieferte Information durch den «Iibligg» ist eine wertvolle Versorgung der Bevölkerung mit identitätsstiftender Information. Der neueste «Iibligg» zeigt, wie reich und schön unser Lebensraum ist und gleichzeitig ein Appell, dazu Sorge zu tragen. Coplimenti den Herausgebern und Schaffern dieses «Informations- und Integrationsblattes»!

 

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Dass die Schweizerarmee nicht an General Niklaus Franz von Bachmann, dem weitgehend vergessenen und übergangenen ersten Eidgenössischen Oberbefehlshaber, vorbeikommt, zeigt der «Schlusspunkt» von Brigadier Röbert Küng, wie er kürzlich meinte, den er mit der Schenkung der Bronze-Büste an die Generalstabsschule Kriens LU setzte. Seit den ersten Augusttagen müssen die Passanten der Eingangshalle der Büste beim Kommen und Gehen vorbei.

Mit «Schlusspunkt» meint Küng, schliesse er seine Aktivitäten für Näfels und das Glarnerland ab. Er hat als Gründungspräsident der General Bachmann Gesellschaft eindruckvolle «Fingerabdrücke» hinterlassen. Restauration Grabmal auf dem Friedhof, Wiederbelebung der Näfelser Fahrt, Herausgabe von Schriften, Restauration des Bunkers Niederberg, Ehrendegen des Generals im Freulerpalast, Bronzebüste im Bundeshaus und nun auch in der Generalsstabsschule Kriens.

(Siehe «Bild der Woche» vom Freitag, 16. August 2019)

 

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Diese Woche werden die anfangs Juni aufgenommenen Porträts im Rahmen der Fernseh-Serie «Miini Schwiiz – diini Schwiiz» der Gemeinden Schwanden, Filzbach, Mollis, Elm und Näfels jeweils um 18.15 h im Schweizer Fernsehen ausgestrahlt.

Diese Sendungen sind das Ergebnis einwöchiger Aufnahmen durch ein vierköpfiges deutsches Team itv Köln im Auftrag des Schweizer Fernsehens SRF (Regisseurin, Gesamtleiterin, Kameramann und Ton/Licht-Operateur). Die «Gastgeber», hier Rudy Hermann, Schwanden, Ruedi Menzi, Filzbach, Susanne Hauser, Mollis, Hans Rhyner, Elm und Fridolin Hauser, Näfels, mussten jeweils vom Vormittag bis abends Filmaufnahmen bestreiten, die dann auf rund 20-minütige Sendungen «geschnitten» wurden. Sie versuchen, das nach ihrer Meinung Typische der Wohnortsgemeinde zu präsentieren in drei Kapiteln «Kulinarik» «Tradition» und «Freizeit».

     

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Früher kamen Terziaren

zu den Klöstern noch in Scharen,

fromme Leute.

Aber heute

weiss man kaum mehr, wer sie waren.                                                   Fridolin Näfelser


 

Freitag, 16. August 2019

 

Äs herbschtälet! Das mag man morgens feststellen, wenn Kühle und Frische - nach den überheissen Tagen - auf das Thermometer drücken. Nebelschwaden kündigen den heraufkommenden Herbst an, obwohl es dank heiterem Himmel noch sehr drückend und heiss werden kann. Das ist der Zeiten Lauf.

 

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Politisch fallen im Herbst Entscheidungen für die Besetzung der eidgenössischen Ämter: Die Herren Ständeräte Dr. Thomas Hefti, FDP, Schwanden, Werner Hösli, SVP, Schwan-den, und der einzige Glarner Nationalrat Martin Landolt, BDP, Näfels, schienen lange Zeit unbestrittene Mandatsträger nach dem Motto: Im Glarnerland wählt man doch meistens die Bisherigen. Das hindert nun aber den 35 Jahre jungen Landrat  und Landratspräsidenten sowie Gemeinderatsvizepräsidenten Glarus Süd Mathias Zopfi, Grüne, nicht, sein Glück zu versuchen. Damit wird er zum Herausforderer, die Wahl zur Auswahl. In der Tagespresse wird gemunkelt, vielleicht zeigten sich noch weitere Kandidaten. Falls es noch niemandem aufgefallen ist, bislang war noch nie eine Glarnerin im eidgenössischen Parlament. Keine Mandate haben derzeit die SP und die CVP.  Interessant ist, wieso der Herausforderer Mathis Zopfi für die kleine Kammer und nicht für den Nationalrat kandidiert...

 

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Derzeit beleben den Himmel viel geräuschvollere Objekte. Der Flugplatz Mollis wird über dieses Wochenende zum Eldorado der Fliegerei, "Zigermeet" nennt sich das moderne Spektakel und ist das grösste Flugmeeting in der Schweiz. Fliegerfreaks kommen auf die Rechnung. Die Faszination ist stärker als die Lärmempfindlichkeit. Obwohl, wie es schien, die Jets noch nie so tief und fast noch nie so laut und schrecklich einfahren. Das OK des Anlasses hat schon sehr früh PR betrieben und die Einwohner auf ein "lautes Wochenende" eingestimmt. Es gab kaum Proteste oder Gegenbewegungen oder gar Demonstra-tionen gegen dieses gewaltige Event im Glarnerland. Dagegen sah man überall an Stellen mit guter Sicht auf den Himmel Leute mit Feldstechern, Fotoapparaten, Handys mit gereckten Hälsen.

Es ist ein weiter Weg zwischen Ikarus' Flugversuchen und der heutigen Spitzentechnologie.  Wahre Wundermaschinen schrammen durch die Luft und ihre akustischen Emissionen lassen manchen die Hände auf die Ohren halten. Ebenso mächtig ist der Bogen von den alten Kriegstechniken mit Handwaffen, Speeren, Hellebarden und Kampfrossen zu den Überschall-Flugzeugen, die noch übertroffen werden durch Raketen, die sogar interkontinental vom Computer gesteuert fernste Länder erreichen.

Die meisten Besucher suchen aber nicht die Kampfjets und Militärflugzeuge, sondern ergötzen sich an Oldtimern in der Luft, den halsbrecherischen Flugshows der Patrouille Suis-se und vielen Demonstrationen kühner Flugkunst. Spektakulär ist natürlich die kleinräumige Landschaft mit den hohen Felswänden, die die Vorführungen riskanter erscheinen lassen und akustisch den Schallen im Tal herumfetzen lassen. 

 

Das Staunen darüber, dass Flugobjekte schneller als der Schall vorüberflitzen und hinterher vom ohrenbetäubenden Krach durch Mark und Bein fahren lassen, kennt kaum Grenzen und wird Tausende von Besuchern anlocken. Hoffen wir, dass die zahlreichen Luftbewegungen und Darbietungen unfallfrei über die Bühne gehen.

 

Manch einer oder eine wird hinterher Kommentare abgeben und in der derzeitigen Klima-Diskussion die Stimme erheben. Es ist wohl wahr, dass wir in einer Zeit frappanter Gegenstütze leben. Hier das Spektakel und die Faszination und das Verdrängen der Lärm- und Luftemissionen, dort die aufgebrochene Jugend  zum Klimaaktivismus "Friday for future".

Einerseits die stark zunehmende Sehnsucht zum Wandern in freier Natur, anderseits die riesigen, schwimmenden Vergnügungspaläste mit dem grauslichsten Treibstoffen und der kerosinspeiende Massentourismus in der Luft.

 

Und über allem die bange Frage, ob unsere Kindeskinder noch auf einer Welt leben werden, auf der man noch atmen und leben kann. Die Unkenrufe über das Aussterben vieler Tierarten und Pflanzen werden immer lauter und  lösen auf der anderen Seite Gegenbewegungen aus. Kleine Vorboten, dass uns der sogenannte Fortschritt überholt und das Leben immer enger wird, sind die Parkplatzdiskussionen in Glarus und bald in Glarus Nord.

Und dennoch schien keine Zeit so gut wie die jetzige zu sein, den Leuten geht es gut und die Lebenserwartungen steigen, obwohl Zivilisationskrankheiten wie Krebs und Herz- und Kreislaufkrankheiten mit zunehmender Lebensdauer erschreckend zunehmen. "Stress" und "Burnout" sind Paradigmen der Jetztzeit  und, auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen, Produkte unseres Lebens- und Arbeitsstile.

 

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Was für ein Kontrast ist dagegen die gute alte, gemächliche Sebastiansprozession von Näfels nach Schänis und zurück. Tradition seit Jahrhunderten, gepflegt von einem Häuflein Unentwegter. Singend und betend brechen die Pilgerinnen und Pilger in aller Herrgottsfrühe bei der Pfarrkirche auf, ein Trüpplein startet etwas später mit Bikes und Velos und schliesslich folgen die nicht mehr "gängigen" mit dem Auto nach. Mit einem Generator wird in der hübsch restaurierten Sebastiankapelle am früheren Linthlauf Licht erzeugt, und niemand weiss, was jeder Einzelne und jede Einzelne im Herzen mitempfinden, wenn am kleinen Altar die Messe gelesen wird, eine angepasste Predigt erbauen soll und wenn in fröhlich-lauter Gesellschaft die vom Pfarramt gestiftete "Pilgerwurst" im Restaurant "Windegg" verschmaust wird, ehe der Rückweg angetreten iwrd. Ein Blick ins "Pilgerbuch" in der "Windegg" weckt Erinnerungen an diese wohl einzigartige Tradition, die ein Stück Kultur ist, die Generationen verbinden. Was für ein jäher Gegensatz zwischen der Gemeinschaft der Massen am Flugmeeting und der Gemeinschaft verinnertlichter Pilgerschaft!

 

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Fast ein Korrekturstift enthusiastischer Gemeindefusion ist die angetretene Diskussion im Regierungs- und Landrat über die Wahlkreise. Im Zeichen der Ausgewogenheit steht zur Diskussion, ob aus den drei Wahlkreisen Glarus Süd, Glarus und Glarus Nord vier werden sollen. Die Bevölkerungsentwicklung scheint sich nicht in allen drei Gemeinden ähnlich zu entwickeln. Dass Glarus Nord schon längst Agglomeration von Zürich ist und in der gegen-wärtigen Bauwut noch verstärkt, ist täglich sichtbar im Entstehen neuer "Massen"-Quartiere, aber auch in der Entfremdung der Menschen im Dorf, wo nicht mehr "jedä jedä kännt* wird zu einer demografischen Veränderung. Wir Alten haben wahrscheinlich damit mehr Mühe als unsere Kinder und Kindeskinder, die scheinbar mühelos ins elektronische Zeital-ter und eine Gesellschaft bilden, in der keiner mehr weiss, wieviele Berufe und Jobs er bis zum Lebensende haben wird. Was immer kommen wird - das Glarnerland ist ein klassischer Schauplatz für Pionierleistungen - aus der Not und Krise. Kommende Generationen korrigieren, was die vor ihnen zur Existenzsicherung erreicht und vorangetrieben haben. Die existenzsichernde Textilindustrie, 89 % der Menschen lebten davon, war ein technologischer Fortschritt. Die Generationen danach hatten die Kollateralsschäden aufzufangen mit den sozialen Errungenschaften (Fabrikgesetz, IV, AHV, Fürsorge).

 

Der gewaltigen Wurf der Gemeindefusion, bei der das Landsgemeindevolk viel weiter gehen wollte, als die Regierung und der Landrat vorhatten, ist schweizweit als Pioniertat bewundert worden. Eine leichte Korrektur ist die oben erwähnte Diskussion, der Wahlkrei-se. Die mitreissenden Politiker, die die neue Organisation auf die Beine stellen mussten, die lautstark propagierten, Glarus Nord müsse eine Stadt werden, haben sich getäuscht, mit dem Bevölkerungszuwachs wachse der Wohlstand. Für wirklich finanzstarke Bürger ist das Glarnerland kein Steuerparadies. Der Zustrom an Wohlhabenden hält sich in Grenzen und die kostspielige Infrastruktur und der Bau neuer Schulhäuser dürfte den Mehrgewinn an zugezogenen Steuerzahlern erheblich übersteigen. Man kann nicht durch Fusion starke Gemeinden beschliessen, starke Gemeinden entstehen, wenn die Dörfer florieren. Das mag sich aber mit einer Zentralisierung der Verwaltung gut ertragen. Aber die Mitbeteili-gung und das Gemeinschaftsgefühl als Basis des Miteinander und der Solidarität lassen sich nicht zentralistisch befehlen.

Was ich vermisse, sind bestimmte, selbstkritische Standortbestimmungen nach festzule-genden Zeitspannen mit den Fragestellungen: Was ist besser geworden? Welche Defizite sind entstanden? Was ist richtig und bedarf der Verstärkung? Was muss korrigiert werden? Die beste Optimierung der demographischen und politischen Entwicklung sind Marschhalte und Selbstkontrollen. Das gilt auch für das immer dichtere Regelwerk an Gesetzen und Vorschriften, das zwar schützen soll, aber den Entscheidungspielraum immer mehr bremst, die Unternehmungslust, Initiative und Unternehmerfreude aber beeinträchtigt oder gar zerstört.

Nun denn - was immer, das Glarnerland befindet sich in einem ständigen Auf- und Ab, zwischen Not und deren Linderung. Ich bin sehr optimistisch, dass unsere Nachfahren das korrigieren werden, was wir übersehen oder übertrieben haben.

Mögen Piloten über unsern Köpfen vorbeidonnern - das Glarnerland ist in weiten Teilen eine Oase der Stille und der Natur. und diese erreicht man in kurzer Zeit zu Fuss.

 

Der Wochenlimerick im Zeichen des "Zigermeet"

 

Wie laut sind doch die letzten Tage,

auch fasziniernd, keine Frage!

Doch auch die Fülle

Natur und Stille,

sie halten allem doch nie Waage.                                                  Fridolin Näfelser

 

 


Mittwoch, 31. Juli 2010

 

Nach der herrlichen Sommerhitze, die allerdings nicht alle so herrlcih fanden, ist es Zeit, wieder einmal das Glarner Mosaik in alter Form zu führen.

 

Als Kind erlebte ich den Hitzesommer 1947.  Mein Schulkamerad K. lud  auf die Alp Ahor-nen für ein paar Tage ein. Seine Familie hatten dort eine Ferienhütte, die sie jeweils des Sommers bezogen. Angebaut war ein Heugaden. Der Vater von K., Elektriker von Beruf hatte als einer der ersten elektrisches Licht. Zu diesem Zweck hatte er im Gaden auf einem Regal durchsichtige Gläser aufgestellt, die mit dem Elektrosystem verbunden waren und ein karges, aber elektrisches Licht spendeten. Er erklärte uns das System, aber wir verstan

den in unserem Bubenalter nur "Bahnhof", wichtiger als es zu verstehen, war, dass es funktionierte.

 

Hingegen sehr wohl verstanden haben wir die Sorge der "Ahorner" um Trinkwasser. Unweit der Hütte stand ein "Dorfbrunnen", eine langer Holzbrunnen mit einer dünnen Röhre. Dei anhaltende Hitze hatte die Quelle versiegen lassen. Die kleine Brunnenröhre tropfte mit langen Unterbrüchen. Ein Ahorner hatte deshalb eine kleines Plakat angebracht.

 

                                            "Achtung, Wassermangel!

                                             in Anbetracht der sehr spär-

                                             lichen Tropfzufuhr bitten wir

                                             alle,  sorgsam mit dem Wasser

                                             umzugehen!"

 

Etwa so habe ich die Affiche, die am hölzernen Brunnenstock angenagelt war, in meiner Er-innerung. Soweit so gut. Aber an einem Vormittag entstand am Brunnen Lärm. Ein Frau aus Zürich hatte ihr Baby beim Brunnen beim Windelnwechseln gewaschen und dazu das "Babyfüdli" mehrmals in den Brunnentrog getunkt und mit einer Windel gereinigt. Danach schwenkte sie die WIndel im Wasser hin und her, um diese auszuwaschen. Einheimische Ahorner, die zum Brunnen kamen, um ein paar Tropfen Trinkwasser in ihr Kesseli zu erha-

schen, gerieten in Aufregung und Entrüstung. Auf jeden Fall wurde ich Augen- und Ohren-zeuge, als die Entrüsteten auf die junge Frau mit dem Baby einsprachen, schimpften und mit schlimmen Wörten, für deren Verwendung wir eins auf Maul erhielten. Die arglose Frau war offenbar so sehr mit ihrem Baby beschäftigt gewesen, dass sie das Warnplakat nicht gelesen oder übersehen hatte. Plötzlich begann sie auf die Vorwürfe ebenso laut zurückzu-geben und sich zu wehren, worauf die Auseinandersetzung noch lauter wurde und weitere Ahorner aus ihren Hütte lockte. Am Ende stand eine ganze Versammlung rund um den Brunnen, die meisten als Gaffer und Zuhörer. "Mached-Sie ass-si mit ihrem Goof zum  Tüüfel chänd". Schliess ergriff die junge Mutter weinend die Flucht und das kleine Baby krähte aus Leibeskräften. Nach weiterem Loswettern und Dampfablassen löste sich die Versammllung wieder auf und die Entrüsteten kehrten in ihre Hütten zurück.. Soviel zum Hitzesommer 1947.

 

*                  *                  *

 

Der Obersee waren wegen der langen Trockenperiode zu einer erbärmlichen Pfütze zu-sammengeschrumpft, Ausgetrocknete Lehmschichten mit Rissen und mit Fusspuren von Badegästen, die im Lehm herumgewatet waren, gaben ein seltenes Bild. Im hinteren See-teil war schilfartiges Gras hochgeschossen, das die Fischli-Sennen von der Alp Niedersee-Grappli mähten, zu Tristen aufschichteten. Tristen werden rund um eine senkrecht ange-

brachte Latte rund herum aufgeschichtet und mit einer Schicht gemähte, langhalmigem Gras so bedeckte, dass es wie Regendach wirkte und das Regenwasser abhielt. Danach standen jeweils zwei Tristen im ausgetrockneten See und eine oberhalb des  Strässchens auf einer versumpften Matte.  Später holten die Sennen das getristnete Gras und verwen-deten es als Streu in den Kuhställen. Seit vielen Jahren habe ich nie mehr eine Triste an diesem Ort gesehen.

 

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Nach dem Riesenaufmarsch am ersten Feriensonntag zur ersten "Oberseemesse mit anschliessendem Alpensegnen", hielt sich die Teilnahme in Grenzen, da die märterliche Hitze durch Abkühlung und Regen sowie durch herumkriechende Nebelschwaden abgelöst worden war. Der Alpgottesdienst, der vornehmlich durch Fereler und die Bauernfamilien der von den Ganzjahresbetrieben auf der Oberseeseite und vom Schwändital besucht wurde, musste teilweise mit offenen Regenschirmen abgehalten werden.

 

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Das Bergrestaurant "Obersee" hat diese Saison erfolgreich gestartet. Das Wirtepaar Moni-ca Bigler und Renzo Goerg, das vorher mehrere Jahre das "Schützenhaus Glarus" als Ver-sammlungsort und kulinarischen Treffpunkt vorzüglich geführt hatte, wollte etwas kürzer treten und fanden im "Berggasthaus Obersee" einen bedeutend kleineren Betrieb. Dank des anhaltenden Traumwetters und dank gastronomischer Erfahrung und hohem Können ist die Startphase bestens gelungen. Speisekarte und gute Küche sind sehr ansprechend, freundlicher, aufmerksamer Service ist auffällig. Auf jeden Fall habe ich bereits mehrmals vorzüglich gegessen. Das idyllische, weitgehend unberührte Oberseetal erfährt durch das Bergrestaurant Obersee eine qualitative  Aufwertung.-

 

Bewährt ist und guten Zuspruch hat auch das Berggasthaus "Äschen". Eine gut bürgerliche Küche und der altbewährte Familienbetrieb sind vor allem von Einheimischen aus dem Obersee- und Schwändital, aber auch aus dem Tal, beliebt und preiswert. Die Wirtin Chri-sta Fischli ist mit ihrem Team bekannt für währschafte Mahlzeiten im Restaurant und im Feien und eine sympathische Gastgeberin für jedermann.

 

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Eine Glarner Delegation mit dem Regierungsrat in corpore und weiteren Politikern der Ge-meinden vertraten das Land Fridolin am gewaltigen "Fête de Vignerons" in Vevey. Trotz ergiebigem  Regenwetter sollen unsere politischen Mitlandleute wacker gefeiert haben. Auf einen Sonderauftritt mit einem speziellen Glarner Programm wurde verzichtet. Erstmals trug eine Frau die Glarner Fridlisfahne durch die Strassen, die Kanti-Schèlerin Nicole Müller aus Oberurnen. Der Glarnerische Verzicht ist aus Kostengründen lobenswert. Dass sich das Glarnerland trefflich zu repräsentieren weiss, zeigte sich als Gastkanton an der OLMA in St. Gallen und mit begeistertem Echo auch der Glarner Auftritt am Sechseläuten in Zürich.

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Dauerbrenner europaweit ist die "Klimafrage", die sich in ungezählten Manifestationen auf der Strasse und in den Medien meldet. Wie nachhaltig diese Bewegung sein wird, wird die nähere und weitere Zukunft zeigen. Diskussionswürdig sind  in diesem Zusammenhang die Erstaugust-Feuerwerke- Beinahe hätte die Hitze- und Trockenperiode - wie letztes Jahr -

zu Feuerwerkverboten geführt. Die Glarner Regierung hat moderat an die Vernunft der Mitlandleute appeliert, Feuerwerk aber nicht verboten.

 

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Die Erstaugustfeiern stehen vo der Tür. In den Gemeinden und Dörfern ist man gerüstet. Im

Freulergarten-Zelt Näfels wird diesmal auch das 135-Jahr-Jubiläum des Verkehrsver-eins Näfels gefeiert. Die Tradition der Bundesfeiern ist  im patriotisch gefärbten Zeitraum vor 1900 aufgekommen und hat sich in ihren Ausdrucksformen wie der Zeitgeist auch ge-wandelt. Geblieben sind die Chancen als Gemeinschaft zusammenzusein, Kontakt und Ge-mütlichkeit zu pflegen. Ein staatlicher Feiertag ist der 1. August seit 1994. Wir feiern heuer 25 Jahre Nationalfeiertag als arbeitsfrei. Eine Initiative der Rechtspartei der Schweizer Demokraten fand in der Volksabstimmung 26. September 1993 sensationelles Gehör und wurde ab 1994 als arbeitsfreier Feiertag gefeiert. Die seit 1891 aufkommende Pflege einer Erstaugustfeier, ausgehend von Schwyz, war lediglich kantonale oder lokale Angelegen-heit, die 103 Jahre später zum, Nationalfeiertag wurde. Die Eidgenossen lassen sich damit grosszügig etwas kosten. Gemäss Berechnung von Chefökonom Patrik Schellenbauer der Thinktank AVENIR SUISSE  ist der arbeitsfeie Feiertag 1,5 Milliarden wirtschaftlicher Ver-lust und komme  auf 180 Franken pro Kopf der Bevölkerung zu stehen.. Solches liess die Stimmbürger von 1993 nicht beirren und sie stimmten mit dem grössten Mehr aller Zeiten der Initiative zu. Hier die Abstimmungsergebnisse:

 

Volksabstimmung vom 26.09.1993

 

Eidg. Volksinitiative 'für einen arbeitsfreien Bundesfeiertag (1. August-Initiative)

 

 

Die Vorlage wurde angenommen

 

 

 Total Stimmberechtigte 4'553'754, davon Auslandschweizer 44'194

 

 Stimmbeteiligung: 

 

 Eingelangte Stimmzettel 1'816'428, Stimmbeteiligung 39.88%

 

 Ausser Betracht fallende Stimmzettel

 Leere Stimmzettel 32'226

 Ungültige Stimmzettel 2'795

 

 In Betracht fallende Stimmzettel

 Gültige Stimmzettel 1'781'407

 

                                Ja ...............….1'492'285    83.8%

                             Nein...………...   289'122    16.2%

 

Annehmende Stände 20, 6/2

Verwerfende Stände 0                   

 

Quelle: Bundeshaus

Sondercouvert zur Abstimmung 26.9.1993
Sondercouvert zur Abstimmung 26.9.1993

 

 

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"Rechtzeitig" auf den Bundesfeiertag ist der vierte Fahrtsgedenkstein wieder unter einem grossen Haufen Gras und Abfällen verschwunden. Der leidige Streit beschäftigt die Behör-den nun schon seit mehreren Jahren. Ein Rätsel ist für Nichteingeweihte, wieso die mit al-len Kompetenzen und Gesetzen  ausgestatteten politischen Instanzen offenbar tatenlos zu-schauen und abwarten. Die jeweiligen Räumungen, jeweils auf die Näfelser Fahrt erfolgen angeblich auf Kosten der Allgemeinheit. 

 

Ich denke, es wäre an der Zeit für eine Motion an die Regierung aus dem Schoss des Landrates.

 

Der Kontrast zwischen den hehren Ansprachen an der Fahrt, an der Landsgemeinde, am Bettag und anderswo und der Tatenlosigkeit der zuständigen Behörde- und Verwaltungs-istanzhen könnte nicht grösser sein. Die Tatsache, dass ein einzelner Mitbürger durch die Verschandelung oder evtl. gar Beschädigung des vierten Fahrtsgedenksteines ein ganzes Volk und den traditionellen Ritus der "Fahrt" stören kann, ist nicht zu fassen.

 

 

 

Etwas an unserer Demokratie stimmt nicht mehr, wenn nun bereits mehrere Jahre der Glarnerische "Nationalfeiertag" auf unverständliche Weise gestört wird!

 

Die sublimierten Flüche als Limerick:

 

 

 

Justament - es hol's der Geier -

auf die hehre Bundesfeier

ist der Stein verdeckt,

was den Unmut weckt,

unter Gras verschwunden sei er!                                           Fridolin Näfelser

 


 

Mittwoch, 24. Juli 2019

 

 Ist die Existenz der Schweizer Garde in Rom in Gefahr?

Zu dieser Fragestellung hat Hans Speck ein Grundsatzinterview mit dem Leiter der Infor-mations- und Rekrutierungsstelle Beny Messmer, Glarus, geführt und veröffentlicht unter

https://www.glarus24.ch/artikel/hat-die-paepstliche-schweizer-garde-rekrutierungsproble-me-2429814/

 

Auslöser der Titelfrage war ein Communiqué in der NZZ vom 6.5.2019:

 

"Päpstliche Schweizer Garde hat Nachwuchssorgen

Nur 23 Rekruten sind am Montag im Vatikan als Mitglieder der Schweizer Garde vereidigt worden. Für Männer ist diese Aufgabe immer weniger attraktiv, die strengen Aufnahme-regeln sind deshalb bereits gelockert worden.

 

(dpa) Der farbenfrohen Schweizer Garde des Papstes geht der Nachwuchs aus. Vor zwei Jahren präsentierten sich noch 40 Rekruten zur Vereidigung, im vergangenen Jahr 32 und an diesem Montag noch 23. Die gute Konjunktur in der Schweiz mache die Mission für junge Männer weniger attraktiv, meinte Ruth Metzler-Arnold, Präsidentin der Stiftung der Päpstlichen Schweizergarde, am Montag im Rundfunk..."

 

Und die Webseite  www.kath.ch  schreibt:

 

"...Ein Ende der Talsohle wäre auch deshalb dringend notwendig, weil der Bestand der Schweizergarde in den nächsten Jahren von ursprünglich 110 auf 135 Mann aufgestockt werden sollte.

Mit dem Nachwuchs harzt es jedoch, wie Bernhard Messmer von der Informations- und Rekrutierungsstelle für Schweizergardisten bestätigt: «Wir müssen derzeit grössere Anstrengungen unternehmen, um genügend neue Schweizergardisten rekrutieren zu können.» Als Gründe für die rückläufigen Zahlen nennt er die aktuelle demografische Entwicklung bei den Geburtszahlen und die allgemein nicht mehr allzu enge Beziehung junger Männer zur katholischen Kirche. «Hinzu kommt, dass die Anforderungen an die Rekruten in den vergangenen Jahren strenger geworden sind.» (bbü)…"

Quelle: https://www.kath.ch/newsd/als-schweizergardist-im-dienste-des-papstes-eine-wertvolle-lebensschule/

 

Ich nehme dieses Anlass, ein Kurzporträt der Schweizergarde hier anzuführen.

 

 

 

Päpstliche Schweizergarde

Beschreibung

 

Päpstliche Schweizergarde : einziges päpstliches Militärkorps in Waffen.

 

Aufgabe: Sicherung des Apostolischen Palastes, der Zugänge zur Vatikanstadt und der Zugänge zur Sommerresidenz des Papstes in Castel Gandolfo. Verant-

wortlich für die persönliche Sicherheit des Papstes..

 

 

Motto: Acriter et fideliter (Tapfer und treu)

 

 

Farben: Gelb, rot und blau

 

Schutzpatrone: Niklaus von Flüe, Martin von Tours, Sebastian

 

Gründer: Papst Julius II.

 

Gründung: 22. Januar 1506

 

Hauptsitz: Vatikan

 

Quelle: Wikipedia

 

Aufmarsch der Schweizergarde (Foto: Päpstliche Schweizergarde)
Aufmarsch der Schweizergarde (Foto: Päpstliche Schweizergarde)

 

Herkunft der Kommandanten nach Kantonen:

 

Kanton Luzern = 24

Kanton St. Gallen =  3

Kanton Zürich  =   2

Kanton Freiburg = 2

Kanton Graubünden =  1

Kanton Uri =  1

Kanton Solothurn =  1

Kanton Wallis =   1

 

Kurzbeschrieb: Geschichte und Gegenwart von Radio Vatikan:  

Schweizergarde
Eigene Streitkräfte unterhält der Heilige Stuhl nicht. Für Ordnungs- und Ehrendienste sowie als Palastwache ist die Schweizergarde zuständig, deren Ursprünge im 15. Jahrhundert liegen. Wiederholt hatten die Päpste damals schweizerische Truppen in ihre Dienste genommen. Deren Reputation war so gut, dass Julius II. im Jahr 1506 eine feste Garde von 200 Mann ins Leben rief. Heute ist die Päpstliche Schweizergarde - die Cohors Helvetica - eine Truppe von etwa 100 Schweizern (vier Offiziere, 16 Unteroffiziere und 80 Hellebardiere). Die jungen Männer müssen katholisch sein, mindestens 1,74 m groß und beim Amtsantritt zwischen 18 und 25 Jahren alt sowie unverheiratet. Außerdem müssen sie den Militärdienst in der Schweiz geleistet haben. Sie verpflichten sich auf zwei Jahre zu ihrem Dienst. Nur die Offiziere dürfen heiraten. Die Uniform der Schweizergardisten wurde nicht, wie immer wieder behauptet, von Michelangelo entworfen. Sie enstand erst 1914 und ist die Stilisierung und Variation einer Medici-Kriegstracht aus dem 15. Jahrhundert. Die Farben der Galauniform sind rot-gelb-blau, analog zu den Wappen-Farben der Medici. Im Alltag tragen die Schweizergardisten eine dunkelblaue Uniform. 
Ehrenvollstes und traurigstes Kapitel in der Geschichte der Schweizergarde ist der 6. Mai 1527, als beim so genannten Sacco di Roma Söldnertruppen Kaiser Karls V. die Ewige Stadt plünderten. Es gelang den Gardisten, Papst Clemens VII. zur Flucht in die Engelsburg zu verhelfen. Dabei fielen gemeinsam mit ihrem Hautpmann 146 Schweizergardisten. Nur 42 konnten sich mit dem Papst retten. Seither werden die neuen Gardisten zur Erinnerung an den Sacco di Roma am 6. Mai vereidigt. 
Heute tun die Schweizergardisten ihren Dienst an den Haupteingängen des Vatikanstaates, im Apostolischen Palast, in der päpstlichen Residenz in Castelgandolfo und bei Audienzen und Gottesdiensten. Beim Empfang ausländischer Staatsgäste und hoher Besucher absolvieren sie den Ehrendienst. Auch bei allen Papstreisen sind Schweizergardisten (in Zvil) dabei.
 

http://www.radiovaticana.va/tedesco/vatikanlexikon/storia/guardia_svizzera.htm


Samstag, 6. Juli 2019

 

Näfelser Ordensschwester im Kloster Au entdeckt 

 

Sr. Angelika Echle

 

Bei einem zufälligen Besuch von Einsiedeln und dem Frauenkloster Au, Trachslau, begegne ich Sr. Angelika Echle OSB durch Zufall. Sie "entuppt" sich als ehemaliges Näfelser Mäitli, Es stelle sich heraus, dass die ehemalige "Bernadette" Echle einige Jahre im Freulerpalast gewohnt hat; denn dort war ihr Vater Beat 17 Jahre Abwart. Die Familie Echle mit Vater Beat, Mutter Katharina, Tochter Bernadette, 1958, und Bruder Beat, 1958 lebte in der Dachwohnung des Freulerpalast-Ostflügels.

Sr. Angelika Echle beim Abpacken von Chrüütli im Kloster Au bei Trachslau.
Sr. Angelika Echle beim Abpacken von Chrüütli im Kloster Au bei Trachslau.
Srn. Regula, Angelika und Christina beim Guetzlen. (Fotos: http://www.kloster-au.ch/entry/wie-werde-ich-benediktinerin)
Srn. Regula, Angelika und Christina beim Guetzlen. (Fotos: http://www.kloster-au.ch/entry/wie-werde-ich-benediktinerin)

Auf die Frage, wie sie zu ihrem Entscheid, Klosterfrau zu werden, gekommen sei, meinte sie, ihr Tante sei bereits Nonne gewesen. Von ihrem Beispiel beeindruckt und offenbar, weil es fast zur Familientradition geworden sei, sei auch sie dem Ruf ins Kloster gefolgt.

 

In der Kirchlichen Chronik von Kaplan Jakob Fäh findet sich ein Eintrag auf Seite 402

 

«Ordensfrauen aus Mühlehorn .

1.Sr. Ida Rickenbach, trat 1961 in Menzingen ein, legte am 19. August 1965 Profess ab. Wirkt z Zt. Als Krankenschwester in St. Gallen

2. Sr. Bernadette Echle, bei den Schwestern des St. Katharinenwerkes Basel, in Lucelle. – Ihre Nichte Bernadette, Tochter des Hr. Echle, Abwart im Freulerpalast, nach der Pensionierung in Murg, trat im Frühsommer 1985 ins Kloster Au bei Einsiedeln ein (Pfarrbrief 8. August 1985)

3. Sr. Sibille Meyer, Baldegg, wirkte einge Zeit in den Missionen..»

 

 

Von ihr zu erfahren war, dass ihr Bruder nach wie vor in Näfels lebt: Beat Echle, Risi 10, tätig in der Autospenglerei, Autospritzwerke Dick in Niederurnen. Ebenfalls erinnern sich ehemalige Pfader, dass er in der Pfadi Rauti aktiv gewesen war.

 

Entdeckt habe ich auch den Amtsblatteintrag vom 15. April 2003 unter Todesfällen::

2. April: Echle geb. Walser Katharina, von  Mühlehorn, geb. 3. Dezember 1915, wohnhaft gewesen in Näfels

 

Offenbar die Mutter von Bernadette und Beat.

 

Bruder Beat Echle ist Mitglied der US-Car-Friends Glarnerland.

Beat Echle, Sohn, er wohnte nach dem Wegzug des Vaters in Murg und Mühlehorn, kehrte aber kürzlich nach Näfels zurück. (Foto: US-Car.Friends Glarnerland)
Beat Echle, Sohn, er wohnte nach dem Wegzug des Vaters in Murg und Mühlehorn, kehrte aber kürzlich nach Näfels zurück. (Foto: US-Car.Friends Glarnerland)

Freitag, 5. Juli 2019

 

Nachfahre des Näfelser Kirchenbauers

auf Besuch

im Oberseetal

Heinz Hauser, ehemaliger Gemeinderat und Inhaber eines sehr erfolgreichen Architekturbüros in Lichtensteig ist direkter Nachkomme des berühmten Landammanns Josef Fridolin Hauser, Hoschet (Rothaus) Näfels.  (Foto: See +Gaster Zeitung 29.10.2014 Frontpage).
Heinz Hauser, ehemaliger Gemeinderat und Inhaber eines sehr erfolgreichen Architekturbüros in Lichtensteig ist direkter Nachkomme des berühmten Landammanns Josef Fridolin Hauser, Hoschet (Rothaus) Näfels. (Foto: See +Gaster Zeitung 29.10.2014 Frontpage).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heinz Hauser, wie er leibt und lebt.

Wie man sieht, gerne an der Sonne, ständig unterwegs und dauernd kreativ und voller Ideen.

(Foto: Heinz Hauser Facebook)

Eine bereits rund dreissigjährige Freundschaft mit Lichtensteig SG wurde wie-derbelebt. Damals war eine Delegation des Näfelser Gemeinderates vom Ge-meinderat des Städtchens Lichtensteig zu einer historischen Feier eingeladen. Gefeiert wurde die Abschied von Karl Müller Friedberg als Vogt von Lichtensteig, der von Ueli Bräker aufs Wohlwollendste beschrieben wurde. Karl Müller Fried-berg wurde 1792 Landvogt vom Toggenburg.

 

"Seine Laufbahn nahm 1798 eine dramatische Wende, als er im Zuge des Zu-sammenbruchs der alten Ordnung in der Eidgenossenschaft am 1. Januar 1798 ohne Rücksprache und gegen den Willen des Fürstab-tes Pankraz Vorster die Landschaft Toggenburg in die Unabhängigkeit entliess. Als Dank wurde ihm zwar das Ehrenbürgerrecht der Stadt Lichtensteig zugesprochen, seine Karriereaus-sichten bei einer allfälligen Restauration der alten Ordnung waren aber klar da-hin, da er in den Augen des Fürstabtes als treuloser Verräter galt. " (Wikipedia)

 

Später wurde Müller allerdings Gründervater und langjähriger Landammann des Kantons St. Gallen.

 

"Als Napoléon Bonaparte mit der Mediationsakte aus den Resten der helveti-schen Kantone Linth und Säntis den Kanton St. Gallen schuf, wurde Müller-Fried-berg am 14. Februar 1803 von Bonaparte persönlich zum Präsidenten der Regie-rungskommission ernannt, die den Kanton konstituieren sollte.. .."

 

Für das Toggenburg war Karl Müller Friedberg also ein grosser Befreier.

 

Anlässlich der genannten Feierlichkeit, zu denen Stadtpräsident Fridolin Eisen-ring die Näfelser eingeladen hatten,  war auch Gemeinderat Heinz Hauser, sehr erfolgreicher Architekt, mit von der Partie. Er ist wie Karl Müller Friedberg Näfel-ser Bürger.

 

Im Zeichen dieser Freundschaft reiste er am 4. Juli 2019 nach Näfels und liess sich zu einem Kurzbesuch des Oberseetales einladen. Stationen war der Sulz-boden, wo sein Vater auf der Jagd war, ein MIttagessen im Bergrestaurant Obersee und eine Fahrt ins Schwändital.

Dabei wurde ruchbar, dass sein Grossvater Karl Hauser seit den vierziger Jah-ren des letzten Jahrhunderts ein begeisterter Jäger war und auf Sulzboden mit Kollegen jeweils in einer Hütte nächtigte.

Weitere Nachforschungen ergaben, dass Heinz Hauser ein direkter Nachkomme des legendären Landammann und Baupräsident des Kirchenbaus der heutigen Hilariuskirche Josef Fridolin Hauser (1713-1783) war.

 

Hier der Genealogieneintrag:

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83-43-14-5-3-2-1                                  Gen.7

Landammann Fridolin Josef Hauser von und in Näfels,

des Kaspar und der Maria Magdalena Tschudi No.43

* 1713 Apr.22. + 1783 Juli 9.

oo

I. 1745 ... Maria Anna Martha Tschudi von Glarus, des Landammann und Landvogt Josef Ulrich und der Anna Maria Bernold No.219 Glarus Abt.I

* 1710 Jan.15. + 1752 Mai 4.

oo

II. 1756 Aug.3. Maria Elisabeth Freuler von Näfels,

des Ratsherr und Landvogt Fridolin Anton Josef und der Anna Margaretha Bernold No.14

* 1735 Juni 30. + 1796 März 22.

 

Kinder:

1757 Mai 8.   KASPAR JOSEF ANTON NIKLAUS DE RUPE VIDE No.103

1758 Aug.26.  MARIA ANNA MARTHA JOSEFA MARGARETHA FIDELIA MAGDALENA

vide Tschudi No.289 Glarus

1759 Okt.15.  Maria Elisabeth Aloisia Waldburga Theresia + 1762 Nov.30.

1761 Feb.25.  JOSEF ANTON SEBASTIAN MATHIAS VIDE No.104

1762 Juni 14. Karl Josef Anton Basilius + 1762 Dez.12.

1763 Okt.10.  Fridolin Josef + 1763 Dez.10.

1765 Feb.7.   MARIA ANNA JOSEFA RAIMUNDA vide Burger No.4

1767 März 2.  Maria Elisabeth + 1771 Mai 5.

1768 Nov.13.  MARIA MAGDALENA THERESIA ANTONIA vide Tschudi No.21 und

No.302 Glarus Abt.I

1771 März 18. Maria Anna Josefa Margaretha + 1772 Jan.5.

1772 Juli 17. MARIA ANNA JOSEFA ANTONIA ELISABETHA BONA vide Freuler No.89

Glarus Katholiken

1774 Apr.10.  Maria Barbara katharina Josefa Waldburga + 1834 Apr.9. im Kloster

Däniken als Schwester Fridolina

1777 Juni 4.  MARIANUS JOSEF MICHAEL ANTON GUALTHERUS 168

 

Landammann 1749-51 und 1754-56, der jüngere von der Hofstatt.

 

Fridolin Hauser war zuerst Sekretär des Stifts Einsiedeln, 1743 Landrat, 1744 katholischer. Seckelmeister, 1746 Landesstatthalter, 1759 und 1764 Gesandter nach Lauis. Vide Camerarius Tschudi Bd.II fol.407. Gesch.des Kts.GL 1770/98 Dr.J.Hefti fol.58.

 

Anno 1745 Mai 6. hat er Glarner Tagwenrecht um fl. 500 gekauft und setzte sich in Glarus nieder.

Vide Gesch.Ne. fol.414 und 435. Chronik Melch. Schuler fol.359. Lex.Leu Suppl.Bd.3 fol.52.

Hptm. einer königl. sizilian. Garde Compagnie.

 

Siehe auch "Lobrede auf F. J. Hauser, weiland Landammann, von Commandant Jo-seph Felix Anton Müller, 1783 (Bürgerbibliothek Luzern).

 

Ritter des St.Michaels-Ordens, Eques Sandi Michaeli. 

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Bekannt sind Landammann Hausers Verhandlungen mit dem Fürstabt Beda An-gehrn in Wil um Baubeiträge für den Bau der Hilariuskirchen Näfels. Ergebnis:

Abt Beda Angehrn stiftete den Hochaltar. In einer Cartouche zwischen Oberbild und Hauptbild ist sein Wappen in Dankbarkeit verewigt.

 

Der Grossvater von Heinz, Karl Hauser, war langjähriger Mitarbeiter bei der ETERNIT AG Niederurnen. In deren Hauszeitschrift wird Person und Leistung von Karl wie folgt gewürdigt:

 

"Am 14. Dezember 1969 starb Karl Hauser, Stutzerei, in seinem 70. Lebensjahr.

  

Karl Hauser wurde am 5. März 1900 in St. Margrethen TG geboren. Nach der Pri-marschule arbeitete er vorerst  als Weber in einer St.Galier Feinweberei. Hierauf absolvierte er eine Autormechanikerlehre. Über 10 Jahre lang war er danach als zuverlässiger Chauffeur tätig, wovon allein 33 Jahre für eine Firma in Bunt-Watt-wil.

 

Den Weg zu unserer Firma fand er eigentlich sehr spät. Aber als kräftiger, vitaler Mann und ehemaliger Kranzschwinger leistete er bei uns als Aushilfschauffeur und Lagerarbeiter ganze Arbeit. Seine Vorgesetzten und Mitarbeiter waren auf jeden Fall überrascht von seinen Arbeitsleistungen.

 

Als Bürger von Näfels zog es ihn stets in seine engere Heimat, vor allem ins Oberseetal, wo er bis zu seinem Lebensende mit seinen Jagdkameraden viele schöne und interessante Stunden verbrachte. Die Geschichte seiner bekannten Vorfahren wird wohl oft das Tischgespräch gewesen sein. Nun ist Karl Hauser nicht mehr unter seinen Nächsten. Wir werden ihn aber in gutem Andenken be-halten und versichern auch an dieser Stelle seinen Angehörigen unsere auf-richtige Teilnahme." 

(Quelle: Heinz Hauser)

Karl Hauser (1900-1969), Grossvater von Heinz Hauser.  Ich habe Karl Hauser als ich noch Kind war, gekannt und ihn öfters gesehen wie er mit dem  Motorrad und mit Jägerausrüstung ins Oberseetal fuhr. (Foto:zvg)
Karl Hauser (1900-1969), Grossvater von Heinz Hauser. Ich habe Karl Hauser als ich noch Kind war, gekannt und ihn öfters gesehen wie er mit dem Motorrad und mit Jägerausrüstung ins Oberseetal fuhr. (Foto:zvg)

Donnerstag, 4. Juli 2019

 

Statt Klima-Landsgemeinde Landrats-Klima-Debatte

 

Zehn Landratsmitglieder reichten Interpellation ein.

 

Die folgenden Mitglieder des Landrates haben eine Interpellation mit dem Ziel eingereicht, die derzeitige breite, internationale Klima-Diskussion im Landrat aufs Tapet zu bringen. Sie fordern weder eine a.o. Klima-Landsgemeinde, noch ein Klima-Konferenz, noch organisieren sie eine Klima-Demo, aber sie möchten im Landrat diskutieren.

Gemäss  "Südostschweiz"-Glarus von heute 4.7.19 handelt sich dabei um:

 

Steve Nann, SP, Niederurnen

Sarah Küng Hefti, SP, Glarus

Bruno Gallati, CVP, Näfels

Urs Sigrist, CVP, Schwändi

Franz Landolt, GLP, Näfels

Ruedi Schwitter, GLP, Näfels

Fritz Waldvogel, BDP, Ennenda

Fridolin Luchsinger, BDP SChwanden

Mathias Zopfi, Grüne, Engi

Thoms Tschudi, SVP, Näfels

 

Reihe oben: v.l.n.r. Steve Nann, Sarah Küng Hefti, Bruno Gallati, Urs Sigrist, Franz Landolt

Reihe unen: v.l.n.r. Ruedi Schwitter, Fritz Waldvogel, Fridolin Luchsinger, Mathias Zopfi und Thomas Tschudi (Fotos: glarus24.ch)


Dienstag, 9. Juli 29019

 

und nun noch eine Motion

 

Laut heutiger Pressemeldung ist nicht nur das Klima im Wandel, auch Mitglieder des Landrates scheinen sich zu wandeln. Aus ihren Reihen ist nun nach der Interpellation nooh eine Motion eingereicht worden.

Nicht mehr auf diesem Ticket sind die Herren Bruno Gallati, CVP, und Thomas Tschudi, SVP. Dafür neu: Stefan Muggli, FDP, und Pascal Vuichard, GLP.

 

Neue Unterzeichner:

Stephan Muggli      Pascal Vuichard

         FDP                       GLP

 

Bei der Motion nicht mehr dabei:

    Bruno Gallati         Thomas Tschudi

          CVP                         SVP

 

Motion mit acht Punkten, fünf davon neu

 

ZIel der Motion: Aufnahme des Klimaschutzes in die Kantonsverfassung. Der Regierungsrat soll beauftragt werden, den Klima-Schutz-Artikel in der Kantons-verfassung zuz ergänzen und umzusetzen, die mit folgenden Anliegen.

1. Jedermann ist verpflichtet, die Umwelt zu schonen. (bisher)

2. Kanton und Gemeinden betreiben eine aktive Umwelt- und Klimapolitik. (neu)

3. Sie leiten Massnahmen ein, die dazu beitragen, den Anstieg der durch schnitt-

    lichen Erdtemperatur auf deutlich unter zwei Grad Celsius über demvirindustri-

    ellen NIveau zu begrenzen. (neu)

4. Der Kanton Glarus und die Gemeinden erlassen Vorschriften und treffen Mass-

    nahmen zum Schutz des Menschen und seiner Umwelt. (bisher)

5. Diese Massnahmen stärken die Fähigkeit  zur Anpassung an die nachteiligen

    Auswirkungen des Klimawandels.(neu)

6. Sie sorgen dafür, dass die öffentlichen Finanzflüsse auf eine treibhausgasarme

    und gegenüber Klimaänderungen widerstandsfähige Entwicklung ausgerichtet

    sind und  tragen dazu bei, dass auuch für private Finanzflüsse entsprechende

    Anreize geschafffen werden.(neu)

7. Sie gestalten Steuern, Gebühren und Abgaben so aus, dass wirksme Anreize

    im Sinne des Umweltsschutzes und des Klimaziels geschaffen werden.(neu)

8. Sie bewahren die Schönheit und Eigenart der Landschaft und der Ortsbilder

    sowie der Natur- und Kulturdenkmäler.(bisher)

In der Begründung heisst es u.a.:

Der Klimaschutz sei Aufgabe von allen und verdiene eine explizite Verankerung in der Kantonsverfassung.

(sinngemäss entnommen aus: "Südostschweiz Glarus/Glarner Nachrichten" Nr, 157, Dienstag, 9. Juli 2019, Seite 3.)

 

 

Unterschiede zwischen Interpellation und Motion

Interpellation (siehe erste Eingabe oben)

 

Interpellation

 

Mit einer Interpellation werden vom Regierungsrat schriftliche Auskünfte zu Fragen verlangt, die den Kanton betreffen.

 

 Motion

   

Die Motion ist das verpflichtendste parlamentarische Instrument. Mit einer Motion erhält der Regierungsrat den Auftrag, für den Landrat in einer bestimmten Angelegenheit einen Erlass (z.B. ein Gesetz) oder einen Beschluss auszuarbeiten, eine Massnahme zu ergreifen oder ihm einen Bericht zu unterbreiten.

 


Dienstag, 2. Juli 2019

 

Bildreportage 

 

Glarner Gast-Delegation an der Sempacher Schlachtfeier

 

Mitteilung 30. Juni 2019 Offizielle Pressemeldung Luzern 

Gedenkfeier Sempach 2019

Hoher Gast und würdevolles Fest

 

Bei strahlender Sonne und hohen Temperaturen fand am Sonntag, 30. Juni, die Gedenkfeier Sempach 2019 statt. Bundesrat Ignazio Cassis sprach über Gemeinschaftssinn und Solidarität und Lukas Niederberger hielt seine Festpredigt über das Überwinden von struktureller Gewalt. Der Gastkanton Glarus nahm mit der Kantonsregierung und zwei Formationen an der Gedenkfeier teil.

 

Am Sonntag, 30. Juni 2019 gedachte der Kanton Luzern der Schlacht bei Sempach von 1386. Der abtretende Regierungspräsident Robert Küng hielt das Grusswort und zeigte die Versuche der Habsburger auf, die Eigenossen zu teilen, 1386 in Willisau und Sempach und 1388 in Näfels: «Divide et impera - teile und herrsche», um die Rede mit einem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe zu schliessen: «Besser als zu teilen und zu herrschen, ist es, zu vereinen und zu lenken».

 

Bundesrat Ignazio Cassis, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten, hielt die Festrede. Er verglich das Leben im 14. Jahrhundert mit dem heute erreichten Gemeinschaftssinn und der Solidarität: "Die Schlacht bei Sempach am 9. Juli 1386 ist Teil des roten Fadens, der zum Werden unserer heutigen Schweiz beitrug. Dank früherer Generationen ist es in der Schweiz heute möglich, in Frieden zu leben. Vergessen wir im täglichen Miteinander nicht, wie wir geworden sind, was wir sind: Gemeinschaftssinn und Solidarität – Demut und Dankbarkeit.".

 

Festprediger Lukas Niederberger, Geschäftsführer der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft, formulierte als Ziel des Gedenkens an die Schlacht bei Sempach, strukturelle Gewalt endlich zu überwinden. Dass wir noch nicht am Ziel sind, zeigte er, indem er die Kluft zwischen dem Idealzustand – beschrieben in der Präambel der Bundesverfassung – und der gesellschaftlichen Realität darstellte.

 

Ein besonderer Gastkanton 

Der Kanton Glarus, der dieses Jahr zum ersten Mal an der Gedenkfeier teilgenommen hat, bereicherte mit den Glarner Tambouren und den festlich-würdigen Kreuz- und Bannerträgern den feierlichen Einzug und die Gedenkfeier in der Kirche.

 

Die Gastgemeinde Willisau präsentierte sich originell und farbenfroh. Erna Bieri-Hunkeler, die Stadtpräsidentin von Willisau, begrüsste die Gäste und hob die Ähnlichkeiten und Unterschiede von Willisau und Sempach hervor. Kinder aus Willisau unterhielten diese mit regionalen Liedern. Beim anschliessenden Apéro durfte das Willisauer Ringli nicht fehlen. Auf Nachfrage zeigten die Willisauer, wie man ihre Spezialität richtig isst: «Das Ringli in die rechte Handfläche legen und mit dem linken Ellbogen in vier gleich grosse Teile brechen. Und nicht zerbeissen!»

 

Die Gedenkfeier Sempach war ein gelungener, würdiger Anlass und strahlte über die Kantonsgrenzen hinaus.

 

Wetter wie anno 1386

Temperaturen um die 35°C prägten die diesjährige Gedenkfeier. 1386 soll es gemäss Überlieferungen ähnlich heiss gewesen sein. Die Hitze kam damals anscheinend den Eidgenossen zugute – die Habsburger in ihren schweren Rüstungen hatten das Nachsehen.

 

Um den hohen Temperaturen zu begegen, wurde der Apéro vom sonnen-beschienenen Städtli in die Seeallee verlegt. Der Schatten der grossen, alten Bäume und eine leichte Brise vom See her sorgten für ein angenehmes Klima, um den Apéro der Gastgemeinde Willisau zu geniessen.

 

Quelle Text und Fotos:

Franco Mantovani

KANTON LUZERN Staatskanzlei Kommunikation

Bahnhofstrasse 15 Postfach 3768 6002 Luzern

Telefon 041 228 59 19

 

franco.mantovani@lu.ch 


Dienstag, 25. Juni 2019

Spannende Fahrt nach Näfels

 Ausflug in die Partnerstadt

 

Von BZ-Redaktion Di, 25. Juni 2019 Bad Säckingen

 

 

BAD SÄCKINGEN (BZ). Der Freundeskreis Näfels hat bei seinem Jahres-ausflug die Bad Säckinger Partnerstadt in der Schweiz, die heute zu der Ge-meinde Glarus Nord gehört, besucht. Mit vollbesetztem Bus (45 Personen) ging es pünktlich um 8 Uhr Richtung Glarus. Dort stand ein Besuch des Anna-Göldi-Museums auf dem Programm.

In diesem Museum wurde durch eine Dia-Schau dokumentiert, wie es im 18. und 19. Jahrhundert um das Frauenrecht in der Schweiz bestellt war. Anhand der Geschichte von Anna Göldi wurde deutlich, wie Frauen in dieser Zeit unterdrückt wurden. Von Fridolin Elmer, Direktor des Museums, wurde die Gruppe durch die Ausstellung ge-führt. Anna Göldi wurde wie eine Hexe behandelt und am 13. Juni 1782 hingerichtet.

 

Vor dem Mittagessen zeigte Altgemeindepräsident Fridolin Hauser der Gruppe aus Bad Säckingen die evangelische Kirche in Mollis, wo die Gedenktafel der Gefallenen der Schlacht bei Näfels dargestellt wurde.

 

Wieder in Glarus Nord angekommen hatte die Gruppe Zeit zur freien Verfügung und konnte dabei die schweizerische Kleinstadt mit ihren etwa 8000 Einwohnern kennenlernen.

 

Quelle: Badische Zeitung Bad Säckingen

Bilde oben:

Anna Göldimuseum in Ennenda. Aufmerksme Zuhörerschaft aus der Fridolinsstadt Bad Säckingen. Fridolin Elmer, Leiter des Museums führt spannende durch die Geschichte der Anna Göldi, die als "Verderberin" zum Tode verurteilt und geköpft wurde.

 

Bild Mitte:

"Warten auf Bruno Gallati" - Wegen einer Trauerfeier eines Landrates musste Landratsprä-sident Bruno Gallati, der Botschafter der Gemeinde Glarus Nord für die Partnerschaft mit Bad Säckingen, seine geplante Einladung ins Rathaus absagen.

 

BIld unen:

Besuch in der evang.-ref. Kirche von Mollis, zu der in vorreformatorische Zeit auch Näfels gehörte. Auf dem Friedhof in Mollis wurden nach der Schlacht bei Näfels die 55 gefallenen Glarner, Urner und Schwyzer bestattet,. Ihre Namen werden jeweils an der Näfelser Fahrt von der Fahrtskanzel verlesen. Die Fahrt wird seit 1389 jährlich am ersten Donnerstag im April als "Nationalfeiertag der Glarner" abgehalten. Die Namen der 55 Gefallenen sind in der Molliser Kirche in goldenen Lettern auf der Ostempore verewigt.

 

(Foto: Jürgen Huber, Freundeskreis Näfels)


Samstag, 22. Juni 2019

 

Eintauchen in die erforschte Welt des David McLion

 

Aussergewöhnlicher Abend mit aussergewöhnlichem Forscher zu aussergewöhnlichem Thema "Was ist Zeit?"

 

37 Personen, ein stattlicher Aufmarsch trotz Angebotsfülle, Sommerwetter und "schwerer Kost", liessen sich von David McLion, Schwanden, im Bohlensaal des Tolderhauses in eine Welt der Kybernetik, Metaphysik, Quantenphysik einführen.

Auf verschiedenen Tischen waren Modelle, Spiegelungen, Zeichnungen, Erdach-tes, Gebasteltes, Gezeichnetes, Erforschtes ausgelegt und von einer sintemal überarbeiteten Power Point Präsentation erläutert waren die Forschungen des ursprünglich sehr erfolgreichen Marketingmannes, der sich seit Jahrzehnten auf dem Weg zur Erforschung des "Pudels Kern", zu dem, was die Welt im Innersten zusammenhält, befindet.

 

 

 Zeit als Ziel- und Fluchtpunkt

 

•     Zeitabschnitte auf einer Ereigniskette

 

•     Zeitabschnitte, die wir minutiös planen 

• oder dem Zufall überlassen

• oder dem Schicksal.

 

Fluchtpunkte sind Zielpunkte.

Also sind Fluchtpunkte auf der

Ereigniskette

sowohl selbst bestimmbar

 

als auch fremdbestimmt.

 

Was sich zwischen David McLion und den Zuhörern abspieite, ist nicht in Worte zu fassen. Er verwickelte, indem er immer wieder ins Publikum hineinschritt und den Kontakt suchte, die einzelnen Zuhörer in einen Dialog und holte sie ab in seine Welt der Erkundungen und entdeckten Gesetzmässigkeiten. Dabei ent-wickelte er ein feu sacré  und versuchte mit steigendem Eifer Mensch und Ma-terie einander näher zu bringen, und da das Publikum auch mitging, ergaben sich neue "Ziel- und Fluchtpunkte", die aus zeitlichen Gründen eine Verkürzung der reich bebilderten PPP erzwangen. Einschränkend und erschwerend wurde die im Bohlensaal (der über keine Air Condition verfüg) die Raumtemperatur, die das Mitdenken gar zur "schweisstreibenden Arbeit" machte.

 

Das Experiment, der Zuhörerschaft "schwere Kost" zuzumuten, war keine Über-forderung, sondern eine Begegnung mit einer "Welt", die man im Alltag kaum durchdringt. Wohltuend und sehr passend, waren die musikalischen Beiträge von Matthias Neeeracher, Trompete, Sarina Christen, Saxophon, und Roman Staubli, Klavier, die mit ihren ad hoc Bandnamen als "roughly Pi" trefflich zum Thema passeten und viel Applaus ernteten.

 

Im Anschluss konnte David McLion den „goldigen Gärbihund" entgegen nehmen, die siebte verliehene Näfelser Trophäe, die an eine alte Näfelser Sage anlehnt,  David McLion war gerührt und betonte, dass ihm diese Auszeichnungen und Anerkennung als "Zugezogener" im Glarnerland sehr viel bedeuten. David McLion wirkt seit über dreissig Jahren im Glarnerland. Über sein engagiertes Wirken gibt seine breite Präsenz im Internet Einblick. Einfach "David McLion" eingeben, dann rigelts....

Die siebte Trophäe trifft fast punktgenau auf seinen 77. Geburtstag, der am 23. Juni stattfindet, ein.

 

Fotos: Hans Speck

Dr goldig Gärbihund hat Platz gefunden auf der Galerie von David McLion im Schwanden GL. (Foto McLion)
Dr goldig Gärbihund hat Platz gefunden auf der Galerie von David McLion im Schwanden GL. (Foto McLion)
(Fotos: Gret Menzi)
(Fotos: Gret Menzi)
Grusskarte post festum eines Teilnehmers aus Cham.
Grusskarte post festum eines Teilnehmers aus Cham.

 

 

 

Die Sage vom Gerbihund

 

"D Saag vum Gärbhund" ist der Sagensammlung "Agätäbroot und Füüräslihäiss", Näfelser Sagen, 1995, entnommen und zur "Kultfigur" und Trophäe geworden, die Persönlichkeiten verliehen wird, deren Person und Werk, der Öffentlichkeit mehr bekannt gemacht werden sollen. Die schreckliche Sage ist ein Appell für 

Gerechtigkeit und Manung für das Wahre, Gute und Schöne.

 

 

34 Dr Gärbihund

 

Mä wäiss nüd rächt, öb daas zwee Gschichtä sind oder nu äini. Beederläi isch v'rzellt woordä.

 

Uff jedä Faal häig-si ä fürchtigs Tiär, meh äs Uughüür as ä Hund, i-dr Gärbi obä zäiget. Bim Hiirzäbrunnä sig'r albig chuu, wänn d Wiiber-völcher siged gu Wasser holä und nuch ä chlä mitänand gläublet häiged. Digg öppä-n-ä Frau häig vor luuter Verschreggä dr Chübel v'rläärt und sig i Ohnmacht gkiit. Lang isch g'gangä, bis-si deer uumäär Hund üb'rhaupt händ chännä beschriibä. Und ebä d'Uursach vu dem uuhäumlichä-n-Eräignis sig ä Gschicht wägätämä Überriiter. D Überriiter sind frünäer öppä gsii, was hütt pBriäfträäger. Gwööhn-dli uffämä Ross oder au zFuäss händ-si Briäf, Waar, ab'r au Gält müäsä überbringä.

 

Ämaal hätt's äs Gmunggel gii, wil ebä-n-äsonä Überriiter vu Näfels uff Oberuurnä oder umbekeehrt, hett söllä ä waggärä Gältseggel transportiärä und mit Uusnaahm vu Ross und  Riiter sig nüd aa-chuu. Das Gält sig verschwundä. Und verschwindä luuh häigs deer Überriiter. Glii sig deer änärä äigätümmlichä Chrangget gschtoorbä und häig as Aarmi Seel, ab'r idr Gschtalt vumä Hund müäsä ummä-gäischtärä.

 

Ä groossä chöligä Hund sig's gsii, und ä Gältseggel häig'r ummä Hals ummä p'bundä gkaa. Füürigi Augä häig'r gmacht und gäufäret und gsaberet und gknurret we verruggt. Ghüünet häig'r, we wänn'r groossi Noot gkaa hett. Digg-öppä-n-ämaal sig'r überä Büäl bis gägä Schtampf abä. Und wer 'nä gseeh häig, häig dernaa gad ä paar Taag bruucht zum der Aabligg z'v'rschaffä...und wer-nä gseeh häig, häig-nä au ghört, und wo-n'r albig wider vertüüssälet sig, häig mä nuch gkörä chlefälä und chlippärä vunärä Chetti, wo-ner hindä-naachä-zogä häig.

 

Und schpeter, wo mä im Freulerpalascht anä 1942 ds Freuler-Fäschtsschpiil  uufgfährt häig, häig’s ämänä-n.Oort ghäissä: „Ihr werdet den Gerbihund heulen hören!“

 

Und sitt duä gilt dr Gärbihund als Mahnig vor grosser Uugrächtigkäit, wo sött häärgschtellt wäärdä.

 

Und sitt ä paar Jahrä wiirt dr Gärbihund uss Gold a hööchverdiäntä Persüünlichkäite as Trophäiä und Uuszäichnig verliä, will denä iri Persuu und Läischtig meh öffentlichi Uufmerksamkäit verdiäned und zu wiitärem Schaffä söled ermuntäret wäärdä.

 

Di bishärigä „Gärbihund“-Trääger:

 

   

2011

Claudio Landolt

TV-Film über „Näfels“

Tele-Südostschweiz

2011

David Buck

Allroundkünstler

2012

Hans Kennel

45 Jahr Bildhauer im Glarnerland

2014

Manfred Hausmann

Wildheuer-Filme

2014

TV-Team ITV Köln

„Mini Beiz-dini Beiz“ Näfels

2016

Ralph Rechsteiner

Förderung Partnerschaft Näfels-Bad Säckingen 1988-2011

2016

Dr. Alfred Graf

Dokumentarfilme „Fridlini 2014 und 2015 in Bad Säckingen“

2019

David McLion

Lebenswerk Kybernetik, Meta-physiker, Denker

 

Dr „goldig Fänzlöffel“

 

2009

Paul Stähli

Digitalisierung „Dr ghülpet Bott“ Sulzbodäziitig auf CD

777 Seiten + Liäderbuächli

   

Die "Gärbihund"-Träger

1. Reihe: Claudio Landolt, David Buck

2. Reihe:Hans Kennel, Manfred Hausmann

3. itv-Team Köln, Ralph Rechsteiner

4. Dr. Alfred Graf, David McLion

 


Samstag, 15. Juni 2018

 

 Landrat Marco Hodel-Hidber

feierlicher Auferstehungs-Gottesdienst in Glarus

 

Heute Nachmittag fand mit allem, was Rang und Namen hatte, der Auferstehungsgottesdienst in der St. Fridolins-Kirche in Glarus statt. Der Regierungsrat war in corpore vertreten. Ständerat Werner Hösli, die Ge-richtspräsidenten und einige Mitglieder der Gerichte, viele Landrätinnen und Landräte. Der Ratsweibel in der Farbe und mit Insignium,  Mitglieder der Gemeindebehörden, Schulbehördemitglieder und viele Lehrerinnen und Lehrer und viele Vertreter der CVP und eine grosse Trauergemeinde.

 

Im Anschluss an den Gottesdienst wurde die Urne auf dem Friedhof Glarus bestattet.

 

Das Leidmahl fand im Saal des "Schützenhauses" statt.

 

 

Auferstehungsgottesdienst von Marco Hodel

 

 

Einzug Orgel: Highland Cathedra

 

Begrüssung

 

Kyrie

 

Gloria: Hymne an die Nacht (Beethoven) Männerchor

 

Tagesgebet

 

Ansprache: Landratspräsident Bruno Gallati

 

Lied: Der Mensch lebt und bestehet... Männerchor

 

Lebenslauf: Vorgelesen von Prisca Bissig-Hodel

 

Musik: CD "I tue dir danke sägä.."

 

Zur Lesung: Gedicht "Es ist alles nur geliehen"

 

Halleluja-Ruf

 

Evangelium

 

Predigt

 

Glaubensbekenntnis

 

Fürbitten

 

Kollekte: Zu Gunsten des Fridlihus, Glarus

 

Gabenbereitung / Präfation

 

Sanctus-Lied

 

Hochgebet

 

Vater unser

 

Agnus Dei

 

Kommunion: Amacing grace, Priere, Trio

 

La montanara: Lieblingslied von Marco  Männerchor

 

Mitteilungen: Trauerfamilie

 

Gebete bei der Urne: mit Weihwasser, Weihrauch, Osterkerze

 

Fahnengruss bei der Urne

 

Gedicht: So geh du nun...

 

Auszug Orgel: Schanfigger Bauernhochzeit

(wie bei der Hochzeit von Marco und Annamarie)

 

Gemeinsamer Auszug zum Friedhof

 

 

 

Mitwirkende:

Pfr. Krzysztof Glowala, Pfr. Ljubo Leko, Netstal, Diakon Markus Niggli

Landratspräsident Bruno Gallati (Ansprache)

Brigitte Fässler (Orgel)

Männerchor Glarus

Sr. Daniela und Gertrud Dobesch, Lektorinnen

Prisca Bissig-Hodel (Lebenslauf)

Andrea Rhyner (Sigristin)

 


Samstag, 15. Juni 2019

 

48 Bad Säckinger im Kanton Glarus

 

 

Unter Leitung von Winfried Ays, organisiert durch Jürgen Huber, begleitet vom Vorstand des "Freundeskreises Näfels", Bad Säckingen, besuchten insgesamt 48 Bad Säckingerinnen und Bad Säckinger das Glarnerland auf ihrem Jahresaus-flug wieder einmal ins Glarnerland. Sie besuchten das "Anna Göldi-Museum" in Ennenda unter Leitung von Fridolin Elmer, Museumsleiter, und fuhren zurück nach Mollis. Dort liessen sie sich von Fridolin Hauser die evang.-ref. Kirche zeigen, wo auf der Ostempore die Namen der 55 gefallenen Glarner, Schwyzer und Urner festgehalten sind.  Nach dem Mittagsmahl im "Löwen" ging's wieder zurück nach Glarus, wo sie Landratspräsident Bruno Gallati, Botschafter der Gemeinde Glarus-Nord für die Partnerschaft mit Bad Säckingen im Landratssaal des Rathauses empfing und die demokratische Struktur des Kantons Glarus erklärte.

 

 


Freitag, 14. Juni 2019

 

Frauenstreik

 

Heute wird in der Schweiz gestreikt! Frauen verschiedenster Herkunft gehen auf die Strassse, um für Gleichberechtigung zu kämpfen.

Gefunden: ein Frauenstreik-Song

 

 

Frauenstreik: Der Song zum Protest kommt aus Basel

 04.06.2019     12:27    telebasel

 

Zehn Tage vor dem Frauenstreik veröffentlichen vier Basler Künstlerinnen den Song zum 14. Juni. «Mir Streiked!» soll die Massen mobilisieren.

 

«Mein Ziel ist es, Menschen mit meiner Kunst zu inspirieren, zu empowern und zusammenzubringen», sagt Mitkomponistin und Sängerin Seraina Sarah Dähler aka Sasa. Zusammen mit KimBo, Mer Ayang und Sascha Rijkeboer schrieben sie einen Rap-Song, verpackt in souliger Musik  und Reggae-Melodien.

 

 

Siehe unter:

 

https://www.youtube.com/watch?time_continue=67&v=m001Efj0ymI


Donnerstag, 13. Juni 2018

 

Krieger von 1388

am

vierten Gedenkstein der Näfelser Fahrt

Der vierte Gedenkstein ist bereits Bestandteil der Geschichte der Näfelser Fahrt. Seit 2017 war er jeweils auf die Näfelser Fahrt zugedeckt mit Gras und Ästen. Der Zutritt für den Fahrtsweg mit einem Plastikband abgesperrt. 2018 und 2019 musste der Stein unter Poli-zeischutz geräumt werden. 2019 marschierten fünf Krieger der Schlacht bei Näfels, die der Gruft entstiegen waren auf und begleiteten die Näfelser Fahrt. Beim vierten Gedenkstein, siehe Bild, hielten sie eine kurze Gedenkwache. Nunmehr - am 13. Juni 2019 - ist der Anfang für eine erneute Ablagerung geschaffen. Erstes gemähtes Gras und erste Äste sind bereits wieder aufgeschichtet. Preisfrage: Wann greifen die Gemeinde- und Kantons-behörden endlich durch?

(Bild: Albert Fischli)

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Die gefallenen Glarner, Urner und Schwyzer

der

Schlacht bei Näfels 9. April 1388


Chilchhööri Mullis

Ueli Windegger

Cuoni Kalprunner

Ruedi undärem Biräbaum

Welti Karzer

Peter Ghalter

Chuoni Begliger

Welti Korner

Ruedi Elsen

Ueli Hagelschtäi

Ueli Lüller

Welti Keltz

Ruedi am Acker

Welti Galäti

Hans Wanner

Chueni vu Bäärn

Ruedi Förschtler

Peter Förschtler

 

Ab Chirezä:

Heini Gerbolt

Ruedi Wäber

 

Vu Nideruurnä:

Heini Schwendiner

Ruedi Lantzmann

 

Chilchhööri Glaris

Hans Grüäniger

Ueli Scherthan

Rüedi Petter

Hans Lotter

Chueni Gigler

Heini Root

Heini Schniider

Heini Tännibäärg

Chueni Schteimä

Wernli Schelbert

Heini Trümpi

Ruedi Trupli

Chueni Wuurzäbach

Ruedi Schtäger

Ueli vu Brunnä

Hermann Schtapfer

Dietrich Chilchmatter

Ruedi am Büäl

Ruedi Buuchli

 

Chilchhööri Schwandä

Werni, Heini Huuslis Suh

Claus Keiser

Welti uss dr Waart

Welit ab Sool

Ruedi Russer ab Sool

 

Chilchhööri Betschwandä

Wilhälm Wala

Ueli Irrer

 

Chilchhööri Linthel

Ueli Richwi

Ueli Tüürscht

 

Ussem Särnftaal

Welti Sutter

Welti Koli

 

Item vu Uri

Ueli Watwiiler

Und dr Gander

 

Item vu Schwiiz

Jenny ze Bach vu Schwiiz

Ruedi Schelbert

 

 

    aus:

Gottfried Heer: Zur 500-jährigen Gedächtnisfeier der Schlacht bei Näfels, Festschrift , Glarus 1888 S.98ff.


 Freitag, 31. Mai 2019

 

Ein Obelisk für den St. Galler Kantonsvater

 

Das Grabmal des St. Galler Kantonsgründers Karl Müller von Friedberg war jahrzehntelang verwahrlost. Nun steht ein neuer Obelisk auf dem Friedhof in Konstanz. Auch zur Freude der Nachfahren aus Rom.


(Anna Müller, St. Galler Tagblatt, 31.05.2019)

 

Zwei Jahre lang hat sich Martin Klöti, Regierungsrat des Kantons St. Gallen, für diesen Tag eingesetzt, an diesem Mittwoch ist es soweit, der Gründer des Kantons St. Gallen bekommt endlich wieder ein anständiges Grab. Feierlich wird der neue Obelisk von Karl Müller von Friedberg enthüllt, vor rund zehn Anwesenden. Die grossen Bäume schützen vor dem teils starken Regen. Es gibt eine kleine Festansprache, der Bürgermeister von Konstanz, Andreas Osner, ist gekommen. Und sogar ein Nachfahre des berühmten Müller von Friedberg, Edoardo Schmidt di Friedberg, extra aus Rom eingeflogen, mit einem Verwandten, der vom ­Italienischen ins Deutsche übersetzt.

Die Enthüllung des Obelisken ist der vorläufige Höhepunkt einer etwas ungewöhnlichen ­Rettungsaktion. Das Grabmal von Karl Franz Aloys Matthyas Reichsfreiherr und Reichsritter von Müller von Friedberg (1755–1836) auf dem Konstanzer Hauptfriedhof war über Jahrzehnte sich selbst überlassen worden, bis es so stark verwittert war, dass der alte Obelisk wohl bald in sich zusammengestürzt wäre. Die Bronzeplakette, auf der das Familienwappen der Friedbergs prangte, wurde 1982 von Jugendlichen abgerissen und in den Rhein geworfen – keiner, der die Plakette in den vergangenen fast 40 Jahren ersetzt hätte. Dabei ist das Grab seit mindestens 1933 durch den Kanton St. Gallen betreut. Der ehemalige Leiter des Amtes für Kultur, Walter Lendi, konnte sich das Trauerspiel nicht mehr länger ansehen und meldete die Situation vor zwei Jahren beim Amt für Kultur.

Der Kantonsgründer ausserhalb St. Gallens

Und Martin Klöti, Kulturminister, handelte. Vor einem Jahr wurde ein neuer Obelisk aus Sandstein in Auftrag gegeben. Kostenpunkt: Rund 55000 Franken, inklusive neuem Bronzewappen und einer immergrünen Hecke aus Eibe, dicht und kräftig, ein würdevoller Ersatz für den befallenen Buchsbaum, der das Grab zuvor schmückte.

Eine Exhumierung wurde nicht angeordnet, dafür hätte es eines neuen Totenscheins bedurft, ausserdem gilt das Grab auch in Konstanz als Kulturdenkmal. Es seien drei Särge unter dem Boden, sagt die Friedhofsverantwortliche, keiner davon beschriftet, da hätte man schlicht nicht wissen können, ob man den richtigen Leichnam erwische. Also kümmerte sich Martin Klöti auch in Konstanz um ein würdevolles Grab für von Friedberg, ­obwohl er ihn gerne bei sich in St. Gallen gesehen hätte.

Kurz vor halb zwölf, die drei Männer ziehen am schwarzen Tuch, das den Obelisken noch feierlich verhüllt, leider in die falsche Richtung, das Ganze muss für die Fotografen nochmals wiederholt werden, und so ruft der Nachfahre dem Begleiter kurz zu, gib mir den Stock, dann machen sich die drei Herren erstmals ­daran, das Tuch wieder über den Stein zu legen, alles nochmals von vorne. Danach geht es zum Mittagessen im Hotel Riva am Bodensee, mit Felchenfilet, Spargeln und Ochsenherztomate, die Gäste sind zufrieden, und Regierungsrat Klöti sagt, es sei seine Pflicht, dafür zu sorgen, dass ein Mensch, der so wichtig für den Kanton St. Gallen war, nicht einfach im Regen stehen gelassen werde, und sein Grab nicht achtlos verwittert.

Nachfahre aus Rom zum ersten Mal in Konstanz

 

Das sieht auch der extra aus Rom angereiste Nachfahre von Friedbergs so, Edoardo Schmidt di Friedberg, der die Tradition hochhält, ein älterer Herr mit Hut und dunkler Sonnenbrille, Gehstock aus Holz mit Perlmuttdekor, rahmengenähten Schuhen und einem Blick, der oft in die Ferne schweift. Ein Gelehrter, einer, der viel nachdenkt und sorgsam spricht, schmallippig, und doch mit viel Leben in den Augen, wenn er von seiner Familiengeschichte spricht.

Er stamme noch aus einer Generation, wo es den Kindern verboten war, bei Tisch zu sprechen oder den Erwachsenen Fragen zu stellen, und so lauschte er zusammen mit seinen Geschwistern still den Geschichten, die über seine Vorfahren erzählt ­wurden. Er lauschte, wie Worte fielen, Namen und Orte, das Löwendenkmal in Luzern, Näfels, St. Gallen, Napoleon, Krieg, Schlacht. So wurde ihm etwas Fernes immer vertrauter, erzählt er, aus Namen wurde eine Geschichte um seine Herkunft.


«Ich finde es sehr wichtig, dass man sich an die Menschen erinnert, die etwas für uns getan haben, auch an jene, die vielleicht nicht die grossen Stars waren, nicht Napoleon.»


Er sei vor 50 Jahren das letzte Mal in St. Gallen gewesen und heute das allererste Mal in seinem Leben in Konstanz. Die Nachfahren der Familie Friedberg wohnen mittlerweile alle in Italien oder anderweitig im Ausland. Martin Klöti pflegt seit 2014 Kontakt zur Familie und besuchte sie bereits mehrmals in Rom.

 

Der Kanton St. Gallen hat die Unterhaltspflicht nun bis 2036 verlängert, dann jährt sich der 200. Todestag von Karl Müller von Friedberg, Gründungsvater des Kantons St. Gallen, eine umstrittene Figur, unerbittlich, herrisch, nicht bei allen beliebt. Doch unbestritten in seiner Wichtigkeit für den Kanton.

 

Andreas Osner, Bürgermeister von Konstanz, Nachfahre Edoardo Schmidt di Friedberg, und der St. Galler Regierungsrat Martin Klöti (von links) enthüllen den neuen Obelisken.

 

(Bild: Ralph Ribi)

 


Montag, 29. April 2019

 

Brigadegeneral im Freulerpalast abgeblitzt

 

Wie mir soeben ein engagierter Geschichtskenner und leidenschaftlicher Forscher der Geschichte rund um die Fremdendienste, besonders des Gardeobersten Kaspar Freuler, mitteilt, ist ein ehemaliger Brigadegeneral im Ruhestand dabei, militärgeschichtliche Fakten zu sammeln und ist deshalb schon mehrmals in die Schweiz gereist. Unter anderem besuchte er auch den Freulerpalast. Sein Ziel:

"...Nun im Ruhestand befasst er sich, aus Sympathie zur Schweiz mit der Inventarisierung von Uniformen und Flaggen der Schweizer, die in fremden Diensten im Einsatz standen. Hierzu bereist er unser Land und besucht alle einschlägigen Museen, die seine Neugier stillen können.

 

So weilte er erneut  in Näfels, um im Freuler-Palast die Ausstellungsobjekte, die zu seiner Sammlung passen, zu bewundern und auch zu registrieren.

 

Inzwischen hat er, wie er maliziös berichtet, festgestellt, dass mangels adäquater Vernetzung unter den Schweizer Museen, etwelche Ausstellungs-Objekte da und dort fehlerhaft bezeichnet werden. 

 

Sein Inventar soll jedermann zugänglich sein, so auch den Kuratorinnen und Kuratoren in den Museen, die damit ein hervorragendes Nachschlagewerk bekommen.

 

Dieses engagierte Forschen ist gewiss von höchstem Interesse, auch für den Freulerpalast und allen Kräften, die das "Museum des Landes Glarus" verantwortlich führen und pflegen.“

 

Doch so heisst es in der Mitteilung weiter: 

 

"Leider und ausgerechnet im Glarnerland finden seine Recherchen ein jähes Ende. Frustriert über das arrogante Verhalten der Museumsleitung hat er beschlossen, solange die gleichen Personen dort zuständig sind, auf weitere Besuche zu verzichten.

 

Am 8. April erschien er im Freuler-Palast voller Erwartungen, doch entgegen der Zusicherung, wie ihm dies bei seiner Anmeldung zuteil wurde, schliesslich reist er von Paris an, konnte er wegen Abwesenheit der Leiterin nicht empfangen werden bzw. mussten subalterne Angestellte dies vornehmen, allerdings ohne vorgängig entsprechende Anweisungen erhalten zu haben, worüber der General Ganascia interessiert war. Das Unverzeihliche an der Angelegenheit ist, dass es bereits zum dritten Mal geschieht..."

 

Die Museumskommission und der Stiftungsrat des Freulerpalastes, die verantwortlichen Gremien dürften sich mit diesem Vorfall befassen müssen. Es wäre unverzeihlich, sich derart interessante Ansätze auch für unseren Freulerpalast und für die Glarner Militärgeschichte, ja die Glarner Geschichte überhaupt, entgehen zu lassen.

 

Man darf gespannt sein, was in dieser Sache weiter geschehen wird.

 

Hier die biographischen Angaben über den geschichtsinteressierten französischen Brigadegeneral:

aus: http://www.fanion-vert-rouge.fr/biographie/ganascia2.htm heruntergelanden am 29. April 2919.

 

 

 

 

 

 

 

 

Brigadegeneral Jean-Philippe Ganascia

 

aus: 

Bulletin der Freiburgischen Offiziersgesellschaft

Nr. 1, Février 2012, sans page 

https://sfo-fog.ch/index.php/component/rsfiles/preview?path=bulletin%252F2012%252F2012-1.pdf


Mittwoch, 24. April 2019

 

Heute fand im Landrat eine Grundsatzdebatte statt. Es ging um das Vorhaben im Linthgebiet, genauer im Dorf Bilten Windkraftanlagen zu bauen, um auf diese Weise Strom gewinnen zu können. Nachdem der Regierungsrat ein solches Vorhaben nicht in den Richtplan aufnehmen wollte, der Gemeinderat Glarus Nord aber die Windenergie begrüsste, beriet dies der Landrat in einer ausgedehnten und sehr kontroversen, kämpferischen Sitzung. Endergebnis: Der regierungsrätliche Standpunkt wurde mit 30 zu 24 Stimmen unterstützt. Damit scheint das Vorhaben vom Tisch. Offen ist wie die SAK (St. Gallisch-appenzellische Kraftwerke) reagieren wird. Diese werden die neue Lage analysieren und bekanntgeben welches weitere Vorgehen sie beschliessen werden.

  

*              *             *

 

Während der Debatte ging ein kräftiger Föhnsturm durchs Tal, dem 100 km/h-Geschwindigkeit im Tal und 120-140 km/h auf den Bergkämmen vorausgesagt wurde. Danach soll ein Tag später ein Kälteeinbruch zu erwarten sein. In der Tat wurde der sonnendurchflutete Traumtag von sturmartigem Föhn begleitet.

  

*              *             *

 

Heute hat Regierungsrat Kaspar Becker, der amtsjüngste Regierungsrat, der den scheidenden Regierungsrat und Landammann Röbi Marti ablöste, Geburtstag.

Wer ihm noch gratulieren mag, seine Email-Adresse: kaspar.becker@gl.ch. Becker ist Departementsvorsteher für das Ressort Bau und Umwelt. Becker wurde am 24. April 1969 geboren. Wenn über den Glärnisch ein politisches Unwetter eintreffen sollte, kann Kaspar Becker weiter 15 Jahre Land und Volk dienen. Die Amtszeit der Regierungsräte (auch Richter und Ständeräte) ist auf das 65. Altersjahr begrenzt.

  

*              *             *

 

Ein sehr schönes Erlebnis waren die beiden Gottesdienste an der Näfelser Fahrt und am Ostersonntag. Sowohl an der "Fahrt" wie auch an Ostern wurde die Or-chester-Messe in D von Franz Schubert in der Hilariuskirche aufgeführt und umrahmte die Eucharistiefeier. Leitung: Cornelius Bader, Cäcilienchor Näfels mit Solisten, ad hoc-Orchester.

  

*              *             *

 

Mit Spannung erwartet, aber weiterhin vertagt, wurde die Wahl des Nachfolgers des Churer Bischofs Dr. Vitus Huonder bis auf weiteres. Der amtierende Bischof hatte vor zwei Jahren ususgemäss auf den 75. Geburtstag hin seine Demission eingereicht, wurde aber vom Papst um eine Verlängerung von zwei Jahren ge-beten. Mit dem Ostertermin 2019 wäre diese Zweijahresfrist abgelaufen. Statt eines Wahlergebnisses für eine Nachfolger wurde in einem kurzen Communiqué am Ostermontag bekanntgegeben, der amtierende Bischof bleibe weiterhin im Amt, bis seine Nachfolge geregelt sei. Begründungen für diesen Entscheid wurden keine abgegeben. Prompt wurde in den Medien spekuliert. Verschiedenste Namen von möglichen Nachfolgern wurden publiziert und kommentiert. Mögliche Daten für einen Bischofswechsel oder eine Bischofswahl sind nicht bekannt. Diese Situation wird von engagierten Kreisen heftig kritisiert und kommentiert, die grosse Mehrheit der Bevölkerung scheint sich gleichgültig zu verhalten.

Fachkreise mutmassen, die Hierarchie und das Wahlgremium befänden sich in Verlegenheit und fänden  keinen geeigneten Nachfolger. Oder aber mögliche An-wärter trauten sich das Amt in der gegenwärtigen Lage nicht zu.

  

*              *             *

 

Die Wahl des Bischofs lässt noch warten

und in des Herrgotts Weinbergs-Garten

herrscht ungeahnte Ruh' und Stille,

weil es nach Gottes Rat und Will.

Man mischelt immer noch die Karten!

 

                                                                                              Fridolin Näfelser


Montag, 8. April 2019

 

Die kleinste Wirtin Europas - ganz gross!

 

Unser "Olgäli" als TV-Star

 

 

Olga Jutzeler, Näfelser «Rössli»-Wirtin im Schweizer Fernsehen

 

Unter dem Titel «Klein gewachsen – Wirtin Olga Jutzeler trotzt ihrem Schicksal» haben Monika Zech und Reto Caduff eine dokumentarische Sendung für das Schweizer Fernsehen geschaffen, die sich mit der 132 cm grossen, wahrscheinlich kleinsten Wirtin Europas befasst. «Es ist die Geschichte einer starken Frau, die sich trotz ihres Andersseins nie an den Rand hat drängen lassen.» heisst es in der Vorschau auf die Sendung, die gewiss in unserer Region auf grosses Interesse stösst. Gezeigt wird ein Querschnitt durch das ungewöhnliche Leben der waschechten Näfelserin, die mit sechs Brüdern im elter-lichen Metzgereibetrieb und Restaurant am Fuss des Fahrtsplatzes in Näfels aufgewach-sen ist und heute noch trotz ihrer 82 Jahre den Gastbetrieb führt.                                                                                                                                                                                 F. O.

Unser Bild:

Familienbild der Jutzelers aus den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Olgy rechts im Bild, stehend ihre Brüder, sitzend: Mutter Olga und Vater Beda. (Foto: zvg)                 

 

 

Sonntag, 7. April 2019, 22.25 - 22.55 Uhr

 

---> SRF Reporter Klein gewachsen – Wirtin Olga Jutzeler trotzt ihrem Schicksal

 


Freitag, 5. April 2019  Nach-Fahrt

 

Fahrts-Bilderbogen

 

Denkwürdige "Winter"-Fahrt 2019

 

Fotos von Markus Hauser und Rita Ming

Fridlibund - Interner Bericht:

Experiment "630 Jahre Näfelser Fahrt"  gelungen!

 

 

Fahrt 2019 in jeder Hinsicht denkwürdige Überraschung

 

Wer geglaubt hatte, die «Fahrt» werde wegen der garstigen Witterung zu einem Flop, wurde mehrfach Lügen gestraft. 82 Personen (!) hatten sich bis zum Fahrtsmorgen beim «Fridlibund» zur «630-Jahre Näfelser Fahrt» gemeldet.

 

Als wir im Schneegestöber bei der Mühle/Schneisingen die Fahrtsteil-nehmerinnen und -teilnehmer aus Glarus und Glarus Süd erwarten, herrscht eitel Hochstimmung. Wie einem Film tauchen die Glarner Tam-bouren mit schneebedeckten Chakkos und plastikgeschützen Trommeln aus dem Schnee auf, gefolgt von der Näfelser Harmoniemusik mit Schnee auf den Hüten und zackigem Spiel. Gespenstisch erscheinen aus dem Weiss und den wackeren Flocken die schwarzen Kutschen, die  Kutscher wie aus dem Film «Das gefrorene Herz», hoch auf dem Bock, die Regierungsräte mit flottem Sprung vom Kutschentritt, bewaffnet mit Schirmen, Frau Landesstatthalter eingehüllt in Plastic, das Redemanu-skript fällt auf die Strasse, bis der beflissene Weibel Peter, auch fast ein Schneemann, behende die schwergewichtige Rede wieder aufhebt und zurückreicht.

 

Mit Staunen gewahren wir das recht zahlreiche Volk, viele Junge, die wetterfest der Begrüssungrede lauschen. Dann kommt die kluge Ent-scheidung der Regierung «Plan B», Prozession ohne Halt bis in die Mühlhäusern und dann in die Kirche.

 

Das Erlebnis im von Kreuz und Fahnen flankierten Kirchenschiff ist ein-malig. In Stichworten: Josef Schwitter mit Fahrtsbrief ab der Kanzel (lei-der ohne Mikrophon). Die Fahrtspredigt des Netstaler Pfarrers P. Ljubo Leko. Die akustisch wunderbar vom Raum aufgenommenen Musik- und Chorvorträge mit dem schönsten «Rufst du mein Vaterland» aller Zei-ten, eine Gemeinschaftsleistung des Gemischten Kantonalkirchenchors, der Harmoniemusik und vor dem Altar des Cäcilienchors und des mit-singenden Volks. Wer angetan von dieser Stimmung bleibt, kommt in den Genuss des Näfelser Schlachtliedes und derr wunderschön intonierten C-Dur Messe von Franz Schubert.

 

Hochstimmung herrscht dann im Bohlensaal, wo die Crew von Metzger Hanspeter Fischli mit gewaltigen Kisten mit Fridlischüblig und Kartof-felsalat auffährt und die Fridlenen mit Angehörigen, Freunden und Be-kannten in Selbstbedienung  speisen können.

 

Prominente Gäste sind mit von der Partie:

Obergerichtspräsidentin Dr. Petra Hauser, Freuler-Museumskommis-sions-Präsidentin  lic.  iur. Bernadette Epprecht, Prof. Dr. Alfred Noser, ehemals Rektor der Pädagogischen Hochschule St. Gallen. Dr. Fritz Ri-gendinger, Chef Kultur Kanton Glarus, Josef Gallati, Obersepp des Sep-penträff, Guido Schwitter, ehem. erster Aidspfarrer in der Schweiz, Alois Fleischli, Kirchenpräsident Netstal, das Trachtenpaar Alois und Leni Eberhart, Niederurnen, die fünf verkleideten Krieger der Schlacht bei Näfels, und als Überraschungsgast mit Stippvisite Regierungsrat Ben-jamin Mühlemann mit einem charmanten Grusswort in Frack und Zylin-der.

 

Aufmerksamkeit erregt der eigens für diesen Anlass kreierte «Fridli-knopf» (Badge) mit dem Abbild des Sant Fridli vom Originalbanner 1388, das im Freulerpalast verwahrt wird.

Bereits am Nachmittag wird dieser «Fridliknopf» im «Schwert» gehan-delt. Bereits bestellt werden die ersten Knöpfe nach Mitlödi und eine Riedenerin will zehn Knöpfe für ihre Verwandten in Kanada mitnehmen.

Der «Fridliknopf» könnte Kult werden.

  

 

Beraten wird der Fridli-Vorstand, ob der «Fridlibund» künftig regelmässig mit einer Delegation an der «Näfelser Fahrt» teilnehmen soll.            F.O.

 

 PS.: Mit Genugtuung und Freude stellen wir fest, dass auf dem Dorfschulhaus wieder eine neue Fridolinsfahne flattert.

Neu ist die Schweizerfahne auf der Südfassade des Idaheims, dem Haus von General Niklaus Franz von Bachmann, der Wiederentdecker des weissen Kreuzes im roten Feld. Er hat mit seinem Befehl für die roten Armbinden mit dem weissen Kreuz und für die entsprechenden Fahnen die Grundlage für die  heutige Schweizerfahne gelegt.



 Samstag, 16. März 2019

 

Die neueste Näfelser Brücke über den Tankgraben Ost

Die heutigen Brückenbauer sind wahre Tausendsassa und präsentieren das Werk mit einem Flyer. Allerdings ist der Projektbeschrieb professionell und für gewöhnlich Sterbliche, was die Fachsprache anbetrifft, etwas schwierig verständlich. Ich denke, der Flyer richtet sich an das Fachpublikum und ist beste Werbung.

Verantwortliche Firma: 

Geoterra AG
Zugerstrasse 46
8805 Richterswil

 

044 787 53 00

richterswil@geoterra.ch

Geoterra AG
Churerstrasse 44a
8808 Pfäffikon SZ

 

055 415 48 00

pfaeffikon@geoterra.ch

Geoterra AG
Wägitalstrasse 24
8854 Siebnen

 

055 450 80 00

siebnen@geoterra.ch

Geoterra AG
Alpstrasse 4
8840 Einsiedeln

 

055 418 30 00

einsiedeln@geoterra.ch

Geoterra AG
Bahnhofstrasse 5
8810 Horgen

 

044 725 44 20

horgen@geoterra.ch

www.geoterra.ch
info@geoterra.ch

Ein Unternehmen der Geoterra-Gruppe

 

 

Die neue Brücke Blick nach Osten (Foto: geoterra)

"Projektbeschrieb

Die Brücke Tankgraben ist Bestandteil der neuen Stichstrasse Näfels und wird in einer ersten Phase erstellt. Sie ist als ein im Bodeneingespanntes Rahmentragwerk konzipiert. Die Dimensionen der Brücke betragen 30x10m (Länge/Breite), wobei sich die Brücke im Radius (R=120m), respektive teilweise in einer Klothoide befindet. In Brückenlängsrichtung war durch die Schlankheit der Brücke eine Vorspannung notwendig. Die vertikale und horizontale Lastabtragung erfolgt über jeweils 4 Bohrpfähle pro Widerlager (ø1.2 m, L = ca. 15 m), welche, eingespannt in den Widerlagerquerträger, die notwendige Rahmenwirkung ermöglichen. Das Abdichtungssystem umfasst ein Epoxidharzsiegel mit PBD Abdichtung."

(Quelle: Flyer geoterra.ag)

 

Zeitraum: August 2018 - April 2019

Projektgrösse: 1.5 Mio.

Auftraggeber: Kt. Glarus, Departement Bau und Umwelt

Erbrachte Leistungen:  Projekt- / Bauleitung und statische Berechnung Brückenbau

 

*                         *                        *

Tagesanzeiger macht Näfelser zum "Winkelried".

Claudia Blumer brachte gestern im "Tagesanzeiger" einen Bericht unter dem Titel "Der Glarner Winkelried" über Dr. iur. Walter Hauser, der sich über Querelen mit der KESB

äussert.

siehe: www.tagesanzeiger.ch

*                         *                        *

Dr. Fridolin Schiesser tritt als Präsident des ETH-Rates zurück.

Martin Sturzenegger hat dazu ein ausführliches Interview mit dem Glarner Spitzenpolitiker geführt (Tagesanzeiger heute).

Dr. iur. Fritz Schiesser, geboren am 23. April 1954 in Haslen; Hasler- und Linthal-Bürger (FDP) präsidiert den ETH-Rat seit 2008. Er gab dafür sein Mandat als Glarner Ständerat,

das er vom  5. Juni 1990 bis 31. Dezember 2007 innehatte, auf. 2003/2004 war er Ständeratspräsident. Er gehörte von 1985 bis 2009 dem Landrat des Kantons Glarus an. Beruflich ist er Rechtsanwalt und und Notar. Schiesser tritt zurück, weil er das Rentenalter erreicht.

*                         *                        *

Eheaus für Thomas und Thea Gottschalk!

Wieso in aller Welt muss die ganze Medienwelt mit Bildserie  über die ganze Karriere des Deutschen Entertainers und Texten und Schlagzeilen bedient werden??? Nun haben wir ja schon während Wochen die Trennung von Helene Fischer und Florian Silbereisen tagtäglich vorgeführt bekommen! Als ob die ganze Welt sich für das Privatleben der Promis interessiere. Dass die "Glückspost", die Regenbogenpresse sich vor allem um Schlafzimmergeschichten reisst, ist bekannt. Aber dass praktisch alle Print- und Elektronik-Medien die privaten Entscheide eines Promi-Ehepaares als "News" einstufen, die global so wichtig sind, ist doch ein Phänomen unserer Gegenwartsgesellschaft. Kommt dazu, dass die meisten einander abschreiben und nachplaudern, was die Schnellsten vorgegeben haben. Ich staune wie schnell Bildmaterial von Anfang der Karriere bis heute gesammelt ist und mitgeliefert wird.

Kommt weiter dazu, dass Promi-Ehescheidungen und -trennungen nach kurzer Zeit gewissermassen "normal" geworden sind und nicht "bis der Tod sie scheidet". Naja. die momentane Verblüffung ist gross, wenn dies nach "erst" 42 Jahren geschieht wie bei Gottschalks. Viel diskreter hingegen werden die Massenheiraten des ehemaligen Bundeskanzlers Schröder mit seiner bereits fünften Ehe oder des ehemaligen Aussenministers Fischers mit vier Ehen gehandelt.

Wenn wir die globalen "Ehegeschichten" auf unseren lokalen Medien herunterbrechen würden, würden wir kaum fündig. Eine Ausnahme war der verstorbene Ständerat und Bauunternehmer This Jenny, der einen Journalisten anstellte, seine Trennung und Scheidung in den Medien zu verbreiten "as-i nachhäär Ruäh ha!" Private Internas sind für vorübergehende Lauffeuer im Dorf oder am Stammtisch meist nur kurzlebig. Ein alter Näfelser Gemeinderat pflegte zu sagen, wenn er in der Zeitung kritisiert wurde. "Lass de schriibä,

moorä jaged-si wider ä-n-anders Schwii dur ds Doorf abä!"

 

In der Werteskala der Bundespolitik war noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine "Ehescheidung" ein Hindernisgrund für eine Bundesratskandidatur. So noch bei National- oder Ständerat Markus Kündig in Zug. Auch der Urner Franz Steinegger, ein sehr bekannter potentieller Bundesratskandidat, "durfte" eben deshalb nicht Bundesrat werden. Gekippt hat diese Meinung beim späteren Bundesrat Moritz Leuenberger, der sich als "Ladykiller" von Bundesrätin Kopp als Präsident einer PUK einen Namen gemacht hat, seine private Situation war damals nicht mehr von Bedeutung.

 

Noch weiter zurück war die soziale Kontrolle in unseren Dörfern allgegenwärtig. In meiner Kindheit wurde mit Fingern auf andere gezeigt: "Das isch ä Gschidni!" oder "Das isch ä-n-Uueehlichä!" oder einfach "ä Uuhiäsigä" oder "fründä Fötzel". Die dorfinterne gegenseitige Beobachtung hatte einen "Aufsichtscharakter" und wer gar in Ungnade fiel, hatte im Dorf keine Chance mehr und war gezwungen wegzuziehen.

Das "Fertigmachen" hat sich mittlerweile in den Social Medias (schon der Begriff ist grotesk) längst niedergeschlagen und sogar die Gerüchte- oder Diffamierung wirkt in Sekundenschnelle global oder weltweit.

 

Soviel zur öffentlichen Aufmerksamkeit im Wandel der Zeit. Jeder Medienkonsument sollte eigentlich selber in der Lage sein, mit kritischer Distanz selektiv aus den Medien zu entnehmen, was er für die Gestaltung seines Lebens braucht.

 

Wieso ist Privates von Prominenten,

so wichtig für "News" und Medienenten?

Wird Medienpräsenz

nicht hier zum Nonsense?

Und dafür bezahlen noch die Abonnenten!                                      Fridolin Näfelser 


Mittwoch, 13. März 2019

 

Nach agendagestresstem Unterbruch von  über 20 Tagen komme ich endlich wieder einmal dazu, zu mosaiken.

Es gibt allerhand nachzutragen:

 

Fridlistag - Fridlisfüür:

Der "Fridlitreff" wurde traditionell am 6. März (Fridolinstag) im "Steinbock" durchgeführt. Die Fridlisfüür landauf landab wurden wegen starkem Föhnsturm verboten, ausgenommen in Oberurnen, wo das Entzünden gewagt wurde, nachdem das Feuer mit einem Ring von Feuerwehrleuten und bereitgestellten Löscheinrichtungen umstellt war.

In einigen Gemeinden wurde das Fridlisfüür am Tag darauf in Brand gesetzt und gehörig gefeiert.

 

*                    *                  *

 

Nicht stattgefunden hat am 6. März das übliche Jahrzet des Arbeitervereins, der Bauern-gruppe mit "Süüchäjahrzet" und der Fridlenen. Dieser Entscheid stützte sich auf die kirch-liche Rangordnung, nach der Aschermittwoch höher gestellt ist als der Fridlistag. Der Fridlibund bereit ante festum, ob er sich dieser kirchlichen Anordnung beugen sollte und den "Fridlitag", bzw. den "Fridlitreff" auf den Freitag danach verschieben sollte. Der Vor-stand stellt fest, dass der Fridlibund ein überkonfessioneller Verein sei, dem viele evangelisch-reformierte Fridlenen angehören. Zudem sei bislang noch nie in der Geschich-te des Vereins (seit 1986) der "Fridlitreff" verschoben worden. Dagegen wurden den Fridle-nen der Besuch des besagten Gottesdienste am Freitag wärmstens empfohlen.

 

*                    *                  *

 

Der verschobene Gottesdienst am Freitag, 8. März 2019 um 19.30 Uhr war leider sehr spärlich besucht. Von allen beteiligten Körperschaften waren nur wenige Vertreterinnen und Vertreter anwesend. Zur Aufführung kamen zwei seltene Fridolinslieder, die weiter unten eingefügt sind. Traditionell aufgestellt waren die Fridolins-Reliquien (hinter Glas gefasstes Oval) und die Bad Säckinger Fridolinskerze, die 1989 vom dortigen Kirchenchor und dem Vorsteher des Kirchgemeinderates (Kirchenpräsident) Werner Rauscher überbracht worden waren. Nach dem Gottesdienst erteilte Dekan Harald Eichhorn individuell den Reliquieneinsegnen.

 

*                    *                  *

 

Fridolinslieder 

herausgegeben

vom

Pfarramt St. Hilarius 

Denkmalweg 1

8752 Näfels

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2015

 

 

Fridolinslieder Bad Säckingen

St. Fridolins-Münsterpfarrei

D-79713 Bad Säckingen

 

*                    *                  *

 

 

Am Sonntag, 10. März 2019 fand in Glarus die Alte Fasnacht mit einem bunten Fasnachts-umzug statt. Zwei Reminiszenzen seien hier bildhaft festgehalten:

 

Diese verschworene Fasnächtler-Gruppe tut sich seit Jahren zusammen, um als fetzige Band vor allem am "Fädäli"-Friitig die Glarner Fasnachtsszene mitzubeleben. Am Fas-nachtssonntag marschierte in origineller Sässäliriit-Tross durch die Strassen der kleinsten Hautpstadt der Schweiz. (Foto: Gaby Hauser)

 

Ein Thema, das die Stadtglarner schon seit längerer Zeit bewegt und Dauerbrenner der Diskussionen ist, durfte bei der Fasnacht nicht fehlen: "Glarus als Parking-City" oder neu

"Büglingen" (nicht zu verwechseln mit Beglingen auf Chirezen). Um den goldenen Velo-Bügel versammelt, sind sieben exquisit und thematreu verkleidete Maschger, auch Pro-minente machten mit zum Spass, zum Spott, aber auch zur Versöhnung und Beschwichti-gung des Volkszorns. Die Gruppe wurde vom Speaker angesagt:

 

"Ezt wiirt pbüglet!!!

 

Herjeeminee, wer chunnt dä daa?

Sind pPoller uff dr Pischtä?

Und Parggplatzpolzischtä?

as ds Glaris jedä parggä chaa?

 

Jää Glaris isch halt wagger ghüglet.

Und as mä si daa drii ä schiggt,

wiirt etz drzuä äm beschtä gniggt,

zum Welofarä wiirt etz pbüglet!

 

Getrooscht, getrooscht, dr Gmäinderaat,

tuät bschtändig schwäär schtudiärä,

as ds Glaris chaasch parggirä

und luäget dä schuu as-es gaht !"

 

 

 

*                    *                  *

 

Vorangekündigt ist das "Benefiz Gala Dinner" im Seminarhotel Lihn in Filzbach. Dort wurde die Bäckerei des Partners Menzihuus erweitert und das Lihn feiert des 90 Jahr-Jubiläum. Die Geschäftsleitung hat einen blauen Prospekt (blau wie der Himmel über Chirezen) eine Vor-Einladung versandt:

 

Freitag, 13. September 2019 18.30 Uhr

 

 

*                    *                  *

 

Nach absolvierten Fasnachstagen,

der einen Freud', der andern Plagen,   

mit Guggen und mit Narretei

mit Umzug und mit Festerei.

lasst uns nun Alltags-Masken tragen!                                  Fridolin Näfelser


Mittwoch, 20. Februar 2019

 

Diese Woche erschienen:

-Rundbrief Nummer  2019  Nr. 111 Franziskanische Gemeinschaft Näfels und Umgebung

-Prospekt Franziskaner Schweiz Angebote 2019

-Schweizer Armee: Historischer Reiseführer 200 Jahre Zentralschule, Luzern

-Staatsbürgerliche Gesellschaft des Kt. Luzern: Jahresprogramm 2019

-Martel Frédéric: In the Closet of the Vatican: Power, Homosexuality, Hypocrisy, 600 Seiten

-Bäumlin + John (Architekten) Jahrbuch 2018

  

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Traumtage erfreuen uns. Viel Sonne. Tolle Pisten für Skifahrer. Aber auch Lawinenunglücke vor allem für Skifahrerinnen und Skifahrer ausserhalb der Pisten. Eine IC-Entgleisung in Basel, aber auch die Todesbotschaft zweier berühmter Grössen. Bruno Ganz, international bekannter Schauspieler und Karl Lagerfeld, Modezar. Beide an Krebs. Bruno Ganz, Darm-krebs, Lagerfeld, Bauchspeicheldrüsenkrebs. Erfolgreich zu Ende gegangen sind die Ski-

weltmeisterschaften für die Schweizer Skiasse, ausgebrochen sind da und dort die Fas-nachtsaktivitäten, täglich Schlagzeilen liest man über den amerikanischen Präsidenten Donald Trump. Dauerbrenner: die umstrittenen EU-Abkommen der Schweiz.

 

*                       *                   *

 

Morgen beginnt in Rom die sogenannte "Missbrauchskonferenz" im Vatikan. Der weltweiten Welle an Informationen über Missbrauchsfälle von Klerikern bis in die obersten Ränge ruft in vielen Ländern zu Untersuchungen und zur Aufarbeitung von meist verschwiegenen oder verschleppten oder gedeckten Vorfällen. Papst Franziskus I. hat nun eine Zentralkonferenz einberufen, die diese Fragestellungen ernsthaft angehen will.

Aber just auf Konferenzbeginn erscheint wie eine Bombe das Enthüllungswerk des französi

schen Soziologen Frédéric Martel: Sodoma, das die Zustände im Vatikan beschreibt und wahrscheinlich wegen der massiven Aussagen hohe Wellen werfen wird.

 

*                       *                   *

 

Weniger dramatisch, aber nicht ohne Brisanz wird die bevorstehende Wahl des Nachfolgers von Bischof Dr. Vitus Huonder, Chur, sein. Mit dem doppelseitigen Artikel in der "NZZ am Sonntag" eröffnete Daniel Meier: "Winkelzüge, Machtspiele, Gerüchte: Die Suche nach dem neuen Bischof von Chur hat begonnen" (16. Februar 2019). "Ein Amerikaner in Bern, ein Kanadier in Rom und am Ende die 24 Domherren in Chur: Sie bestimmen über die Nachfolge von Bischof Vitus Huonder, Das uralte Prozedere ist undurchsichtig und fehleranfällig."

 

Mit Spannung schauen aller Augen nach Chur.

 

Mein Kommentar:

Wer die Szene aus der Distanz beobachtet, fragt sich wie lange dieses hierarchische System unter Ausschluss aller weiteren Instanzen und des Volkes noch halten wird. Die Kir-chenbesuche gehen rapide zurück, die Austrittszahlen nehmen galoppierend zu, weltweit erschüttert die Diskussion um Missbrauchsfälle die Kirche und das System Kirche mit der Hierarchie bis nach Rom funktioniert unbeirrt weiter. Absehbar ist eine Steigerung der Krise. Eine flächenbrandmässig sich ausbreitende Gleichgültigkeit greift um sich. Der Ein-druck entsteht, in der Hierarchie der Verantwortlichen würden immer mehr Blinde und Schwerhörige die Zeichen der Zeit nicht mehr wahrnehmen. Es ist für die 24 Domherren eine schier unlösbare Aufgabe, eine Entscheidung zu finden, die für das ganze Bistum heilsam ist. Solange die Bestellung des Domkapitels, eben der 24 Wahlherren, dem amtierenden Bischof obliegt, wird Herkunft wichtiger sein als Zukunft. Die derzeitige Ver-teilung der Domherren ist graubündenlastig, zwar sind die aufmüpfigen,  auf ein eigenes Bi-stum bedachten Zürcher Repräsentanten vertreten, aber der Kanton Glarus ist derzeit ohne Domherr. Letzter Kanonikus war Pfarrer Hans Mathis. Er ist aber mittlerweile schon wieder ein paar Jahre Spiritual in einem Bündner Frauenkloster und ist mit seinem "Glarner Man-dat" abseits unserer glarnerischen Anliegen.

Katholiken haben sozusagen zur ganzen Sache nichts zu sagen. Nicht Einverstandenen bleibt nur noch der Weg des Protests, der Demonstration oder des Austritts.

Die Kirche, die in unserer Jugend dorfbestimmende Institution und Heimat war, droht zu verschwinden. Mit der Einführung des Lehrplans 21 ist Religion zur quantité négligeable ge-

worden und hat praktisch nur noch ausserhalb des regulären Stundenplans und ausser-halb der Schulhäuser stattzufinden (die ehemalige DDR lässt grüssen!).

Was ich erwarte, ist ein gewaltiger Ruck durch die Kirchenhierarchie und ein ehrliche Ent-schlossenheit, die vielen Baustellen ernsthaft anzugehen. Die Bischofswahl ist nur ein Detail.

 

Das Herz ist schwer, die Kirche leer,

der Islam kommt beschwingt daher.

Hierarchie,

die ändert nie.

Es gibt bald keine Christen mehr!?                                                        Fridolin Näfelser


Freitag, 1. Februar 2019

 

Trouvaille

 

Martin Müller, "Bicotin",

leidenschaftlicher Filmer und Fotograf...

aber auch

Verseschmied

Martin Müller, "Bicotin", hier auf dem "Flohmarkt" der ehemaligen Salzwaage.
Martin Müller, "Bicotin", hier auf dem "Flohmarkt" der ehemaligen Salzwaage.

 

Ziger-Kari

zum

70. Geburtstag

von

Fritz und Hedi Landolt-Müller

Näfels

 

Hütt bini uffem Handel

we eischter jedä Taag -

und zwar im Glaarner Underland

drumm isch deer Bsuäch kä Fraag,

 

etz chumi daa ids Hotell Schwärt

genau zur rächtä Schtund;

da innä hoggt äs Ehepaar,

vu miir ä guätä Grund:

Dr Toggter Fritz mit siner Frau,

diä händ ja daa äs Fäscht:

äs siged sibezg Jährli häär

vum Schprung ids Schtorchä-Näscht.

 

Herjeeminee, we isch daas schüü,

ezt lüäg daas prächtig Paar,

dr Ziger-Kari kännt de Zwäi

ja schu ä Huuffä Jahr.

Dr Fritz isch ja mimt üüs id Schuäl

, ds Oberrichters Suh,

drumm isch hütt au mii Zwilling-Sepp

zum groossä Fäschtli chuu,

mä gseht halt gad vum Schützähoof

durä zu siim Huus,

dett gaht'r mit viär Schwöschtärä

fröhli ii und uus.

 

 

D Grossmuäter mäint und d Muäter au,

d Maschinä sind doch gfährli,

mer chaufed doch äm Fritzli

viil gschiider äs Altäärli.

Diä söled wagger üäbä

im Gaartä und um ds Huus

de Zwilling as Minischtrantä

as Pfarrer  eer voruus.

So schtartet dä d Prozässiuu,

d Schwöschtärä mit-em Fridel,

ds Schützlers und au d Müli-Chind.

D Groossmuäter mit dr Bibel.

Äs Redli wuurscht as Abedmahl

dett ännä isch daas mügli,

und wer nüd richtig anä-schtaht,

gitt eer ä Gingg ä ds Füdli.

 

 

Glii gaht'r dä i d Chlooschterschuäl

mit ds Schützähööflers Buäbä;

all müäsed Kapiziiner gii,

dr Räymund well schu luägä.

Ds Marili meint-dä daa derzuä

und d Schwöschter Heleen au:

Wänn daas dä gäischtli Herä gitt,

dä wiird-iich Chlooschterfrau!

D Villä gliicht ämä Biilihuus.

D Tüür isch allnä offä;

ds Irma und au d Silvia

händ dettä Gschpili troffä,

ds Müli-Hedi uind au ds Greet

sind daa we dähäimä

dr Fritzli flüügt bim Käffälä

i d Müli-Fasnachts-Zäinä.

 

Dänn faat dr Äärnst vum Läbä aa,

dr Fritz muäs gu schtudiärä,

ds Schwyz macht-eer d Maturiteet,

er muäs ja nüd prässiärä,

au d RS muäs'r machä

dänn wiirt'r Ofiziär

und schpändet dänn äm Fründeschräis

ä groosses Fässli Piär.

Dr Schtuggi Sepp hätt d Aaschpraach gkaa

und ds Chöörli, das muäs singä:

I d Aggtiiv-Ziit söll üüs d Armee

nu dereä Lüütnänd bringä.

 

Dr Fritz holt ds Fordli usem Schtall,

ä Wallfahrt müäs etz sii.

Einsidlä chunnt hütt wider draa,

eer rüäft: Mer gönd dett-hii!

Dä Zwillig ussem Schützähoof,

äm Maartin und äm Sepp.

De schlüüffed nüd zum eerschtä Maal

so früä schu usem Bett.

Und d Müäterä, de freuded-sich,

de liäbä, frommä Buäbä,

daas gitt bimäid nuch Missionäär,

müänd etz nu guät luägä.

Äm Inäwääg chunnt glii dr Tuurscht

zeerscht müänd-si Zältli suugä;

ds Einsidlä cheered-s' wäidli ii

we immer i dr Truubä.

Dett innä wont vum Wält-Theaater

"d Schöönhäit" uss dem Schpiil,

drum isch daas für ä "Säiler-Frigg"

siis erschti "Wallfahrts-Ziil"!

 

Mä tringgt äs Fläschli "Rootä"

und bschtellt äs "Schinggä-n-Ei",

druuf bsuächt-mä doch nuuch ds Chlooschter,

mä gaht etz nuch nüd häi:

Dett innä hätt's nu schwarzi Lüüt

nüd blooss diä vum Oordä, 

und alles säit i schtiller Truur:

dr Chlooschter-Abt sig gschtoorbä.

Drii lauffed schtill dur d Chilchä,

wänd doch dr Liichnahm gseh,

ä Mönch chunnt ussem "Biicht-Ruum"

Dr Fritz rüäft für de Zwee:

Sii Bruäder, Sii, wo liit dr Abt?

Eer abr säit zur Ehr:

"Si mäined wuäl - mä säit äsoo -

dr seelig  Gnäädig Heer!"

 

Immer chunnt au d Faschtä-Ziit

müüsli schtill im Läbä,

schtatt Tand und Schpiil und Holdrioo

müäsch dänn dähäimä chläbä.

Äm Aabend  vorem Ooschtertaag

ziänd-s' der Häiland uuf,

dä isch de truurig Ziit verbii,

etz haut-mes ussenm Huus,

Und wider holt-mä ds "Fordli",

mä fart zum Linth-Kanaal

äs Bsüächli gschwind zur Hildergaard,

daas wär etz doch fataal!

d Griinau isch äs Gäischterhuus

mit liäbä, nettä Lüüt.

Dr Fridli holt si Zwillings-Fründ.

All drii wänd dett "schportlich" sii

jedä meh as jedä,

mä setzt für all ä Hechtschprung ii

vu Näfels söll-mä redä.

Nach jedem Schprung ä Tisch derzuä

dr Wiitischt, deer wiirt Siiger!

Mä bschtellt deruzä ä Huuffä Wii,

ä Fläschä viär Füüfliiber.

Dr Lüütnant höört as Eerschtä uuf,

ja - nachem sächstä Tisch,

si setzed dä nuch äinä draa,

dr Martiin isch nuch frisch.

Eer hechtet über sibä Tisch

und rollet technisch uus,

si Grind schlaat ämä Gussfuäss-Tisch

ä Augäbrauä uuf!

Etz müänd-si gschwind zum Toggter,

z Uznä isch deer Maa,

eer söll de Wundä büätzä,

muäs zeerscht ä Schprützä haa.

Dr Fridli säit zum Toggter:

"Deer hätt ä hertä Grind,

daa büätzt mä uhni Schprützä,

will diä au z chöschtli sind!"

Eer chlüübt äm Tin i d Ohrä

und hebet fescht äm Chopf,

dr Toggter büäzt de Wundä zuä

dem schwachä, aarmä Tropf

und mit em Pflaschter uffem Aug

gönd-s' dä wider zrugg.

Si bschtelled, äs paar Fläschli Wii,

mit Tringgä lönd-s' nüd lugg

für deer Wii hätt mä wider Chlotz

für d Schprützä aber käi

doch fröhli gönd-s' vum Griinau-Huus

uff d Oschtärä wider häi!

 

 

Ä d Landsgmäind gaht mä ebä au,

daas muäs mä doch vrschtuh.

Dr Fritz isch ja schu etli Jahr

äm Regiärigsraat, dr Suh,

im Schtadthoof isch ä rassigs Chind

vum schüünä Püntnerland.

Diä gääb äm liäbä, flottä Fründ

zum Ehebund au d Hand.

Doch d Muäter mäint: Für waas dänn au,

diä passt doch nüd ids Huus,

äs sött schu öppis Bessers chuu,

du gkundsch ja gaar nüd druus!

 

Vu duä aa, gaht'r näbä draa

i ds Hotell Bahnhoof inä,

au dett serwiärt ä häärzigs Chind

mit supper-schüünä Schinä.

Äm Altjahraabed gaht'r au

mit-em Fründeschräis

vor dä Zwölfä gschwind dethii,

si trigged meh as äis.

Und ds Blääsli truggt bi allnä,

si gönd i eerschtä Schtogg

und mänd schnäll Wasser löösä

vu dem Silväschter-Hogg.

Dr Schtuggi Sepp wil schpüälä,

er träht dr Hanä uuf:

Etzist de Röhrä gfrorä,

kä Wasser lauft dett uus.

Vor Wuät zeert er äm Wasser-Hanä

di anderä hälfed mit.

Uff äimal bricht d Röhrä aab,

wil's daa kä Haltig gitt.

Ds Wasser schprützt im vollä Schtrahl

uff de Jüngling zuä.

Si flüchted nass i ds Reschterant

i schtiller, sanfter Ruäh.

Und d Wiirti chunnt gu brüälä:

"Hilf, hilf! Äs gaht um ds Läbä

da ussä lauf vum Piswaar

ä Wasser-Stroom dur d Schtägä!"

 

 

Dr Schpängler Hans muäs wäidli chuu,

zmitzt ussem groossä Fiirä,

und reperiärt de Läitig gschwind,

er isch au gaar kä Tüürä.

De Rächnig gaht ids Ännetgiässä,

dr Vatter zalt si ii,

sie isch zum Jahreswächsel-Taag

au sehr beschäidä gsii.

 

 

Druuf chunt ä langä Aggtiiv-Diänscht

als Off, im Militäär,

druuf haut'r's au uff Niderlänz

als Leinä-Wolontäär,

zwäi Jährli muäs'r püfflä

i derä Induschtrii,

das isch etz doch für ds Vatters Gschäft

ä guäti Bildig gsii.

 

Er macht ä Fahrt zum Waläsee

im Summer ganz äläi

und schläiggt vu dett, ganz uuverhofft,

ä prächtigs Müüsli häi.

Ja duä, bim eerschtä Randewuu

mit-em Müller Hedi

hätt'r au ä schtillä Wundsch,

as daas au richtig hebi.

Des eerscht Mal klingt de Melodii

"La vie en ross" i ds Ohr

und stellt sich druuf im Glarner Huus

bim Müller Richard vor.

Er hätt zwaar gsäit bim eerschtä Träff,

hüraatä tuän-i niä.

Doch glii druuf hätt dä ds Hedi gsäit:

Ich chaa dir daas vrziäh!

 

 

Etz chänd di eerschtä zaartä Briäf

ussem Militäär,

und nach-em Uurlaub wider guh

isch fürä Fritz so schwäär.

Etz schtaht'r vor si hanä,

er säit's dihäimä au: 

I Zuäkumft bisch nu duu äläi

für miich di richtig Frau!

 

Etz chunnt dr Schtress vum Schtudium,

dänn ds Hedi macht-em Muät,

er gaht uf Bäärn i d Uni zrugg

und will dr Toggter-Huät.

Er püfflet ds Glaarner Aarbetsrächt

für Dissertaziuu

de Aarbet händ schtatt Partii-Fründ (CVP)

dr "Sozi" übrchuu.

Dr Profässer prüäft de Aarbet gnau,

Schweingruäber heisst der Heer:

Dr Prüäffling schlüüst erfolgriich ab

fürä Fritz ä groossi Ehr!

 

Dr Alfons Hophan rüäft dä Fründ:

"Mer händ für hütt äs Ziil

und farde mit siim Auto gschnäll

i ds Schtettli Rapperschwiil."

Dett undä gäb's ä Hoochzet-Schmuus

vum Hedi und vum Fritz,

Si häiged ds Bäärnä Hoochzet gkaa

das sig dä gaar kä Witz!

Dett undä gitt's ä groosses Fäscht

bis Mitternacht  äm Zwaäi.

Dr Fritz füärt druufhii, Hand i Hand,

ä prächtigs Schätzli häi.

 

 

Dänn flüüget-s' uff Amerikaa,

daas söll im Läbä nützä,

si leerned dett, was nöötig isch,

und tuänd-sich underschtützä.

In Griinwell chunnt äs Chind uf d Wält,

ja, Hedi muäs-es häissä.

Si hetted derr kä schüüners Glügg

zämä chännä schwäissä.

 

Bald känned-s' dänn ä Land und Lüüt.

Si bliibed doch füüf Jährli,

dä räisd-s' aber wider zrugg

i  Schwiiz, das häärzig Päärli.

Si nischted si im Burger-Huus

as rächti Bürger ii,

und ds Heuweh vu dä Eltärä

isch etz gad au verbii!

Glii gitt's Naachwuchs i dem Huus

ja, Trixli häisst das Chind

und meid - ja - in USA

drum chunt dr Schtorch so gschwind.

 

Etz hätt daas Doorf dr richtig Maa

äntli wider daa,

ä guätä, fäinä Fabrikant,

wo früntli schaffä chaa,

ja, ds Gschäftä da i üüserem Land

wiirt'r au verschtuh,

dr Vatter hätt zum grossä Suh

as Schef - dr äigi Suh!

 

Vor zwänzg Jahre isch im gliichä Saal

dr Ziger-Kari gschtandä,

ä groossi Schaar vu Wullälüüt

sind um-mi ummä gschtandä,

ä Tagig, ja für d Prominänz.

Dr Frtz rüäft: "Du muäsch chuu,

ich h vu minä Hobi-Schaaf

des Hantlichscht usä gnuu.

Dr Gletscher-Fritz tuät's gaumä

uffem hinderä Schtägätritt

nach zwee Schtund trampli i der Saal

und nimä ds Schääfli mit.

Äs bogget, woni inä will,

iich zeerä a dr Läinä

und d Fabrikantä tängged au:

Daas isch dä au ä Fäinä.

 

Wo ds Schaaf das prächtig Tesseer gseht,

ich ha's duä glüggli präicht,

hätt's angschtvoll vor dr Frä Borer

gad uffä Bodä gsäicht.

Dr Toggter Fritz chaa lachä:

"Das isch etz herrli gsii,

mä chännt für sonä guätä Schträich

kä bessers Schääfli nih."

Ja, d Schaafzucht bliibt sis Hobi,

au hütt nuuch, ja we duä.

So hätt'r na dä Sitzigä

bim Hiirtä siini Ruäh.

As Lantraat schu und Banggbresidänt

isch eer au mit-nä gloffä

und hätt's mit Dividändä

au nüd erträägli troffä.

 

 

Etz isch'r sibezg-jährig gsii

und daas gad mit dr Frau.

Drumm isch de Gaschtig zämächuu

und iich halt ebä au.

Er hät i denä viilä Jahr

für d Mändschhäit öppis tuä.

Drumm bruucht'r für di neechschtä Jahr

au ebä sini Ruäh!

Dr Rüggtritt ussem Aarbetsfäld

isch für jedä schwäär,

sig äinä Aarbeigäber gsii,

Haupmä im Militäär.

Wichtig isch, as Gsundhäit will

uff dr rächtä Siitä.

D Wält sött äntli Fridä haa

und nüd wiiter schtriitä.

 

Daas wunsched mir äm Jubelpaar.

Gsundhäit, Glügg und Sägä

und nuch ä huffä schüüni Jahre

zum mitänande z erläbä.

Si tangged für deer herrli Taag.

Ich muäs etz wiiter guh,

mer wänd zur neechschtä grossä Fiir

glüggli zämä chuu.

 

 

 

In Dankbarkeit unserem Jubelpaar gewidmet

Näfels, den 21. April 1990

Martin Müller-Landolt

 

  

Dr. Fritz Landolt-Müller, Fabrikant, Bankpräsident, Landrat und Landratspräsident

(leider fehlt mir ein Bild seiner liebenswürdigen Frau Hedi)

 

 

Nekrolog

 

In Memoriam: Dr. Fritz Landolt-Müller, Näfels

29. März 1920 bis 6. Juni 2003

 

Palmsonntag 1920 war gerade gefeiert, als Tags darauf bei Oberrichters ein Söhnlein geboren wurde. Grosse Freude herrschte, als zu den zwei Töchtern ein Stammhalter hinzukam. Zwei Töchter folgten noch nach. Fritz Landolt-Müller, „dr jung Säiler-Fritz“, wie er im Volksmund genannt wurde, hat die ganze Palette eines Lebens von Erfolg, Ansehen und Ehre erstürmt, aber auch erlitten. Er starb am „Herz-Jesu“- Freitag des 6. Juni 2003.

 

Seine Führungsqualitäten zeigten sich schon früh. Wenn er als braver Ministrant mit den Schützenhöfler-Buben „Messlis“ feierte, war er der „Pfarrer“, als 13-Jähriger Gründermitglied der Pfadi „Rauti“ und beim Bau des weit herum sichtbaren Plattenkreuzes mit von der Partie. Er ver-brachte in vom kirchlichem Brauchtum geprägten Rautidorf eine glück-liche Jugendzeit, besuchte die Klosterschule und erhielt unter den Fittichen seines Vaters, des Fabrikanten, Fritz Landolt-Hauser, Oberrich-ter, Gemeindepräsident und Regierungsrat, die Spur vorgegeben.

 

Eigentlich hätte er lieber ein technisches Studium absolviert, musste aber unter dem Einfluss des Vaters entweder Jus oder Nationalökonomie stu-dieren. Nach dem Besuch der Mittelschulen in Stans, St. Maurice und Schwyz (Maturität) und nach Hochschulstudien in Zürich, Fribourg und Bern wurde er ein Dr. rer. pol. mit der Dissertation „Arbeitsrecht im Kan-ton Glarus“ (Bern 1949).

 

Während des Aktivdienstes, der sein Studium immer wieder unterbrach, machte er als tüchtiger und beliebter Offizier beim Geb Füs Bat 85 beste Gattung.

 

1949 verehelichte sich der junge Akademiker mit Hedy Müller. Er entzog sich der starken Hand seines Vaters und sammelte in mehrjähriger pragmatischer Tätigkeit in der Forschungsabteilung des mächtigen und sehr vielseitigen Textilkonzerns J. P. Stevens, South Carolina (USA) Er-fahrungen für seine späteren Funktionen. Noch in den USA kam 1952 die erste Tochter Hedy auf die Welt. Nach der Rückkehr nach Näfels, 1954, folgte die zweite Tochter Beatrice.

 

Mit dem Eintritt ins väterliche Geschäft begann auch seine politische Kar-riere. Unter seiner Ägide – ab 1966 war er Verwaltungsatspräsident – gestaltete er zusammen mit seinem Schwager Eugen Schwitter-Landolt das Familienunternehmen Fritz Landolt AG zu einem topmodernen und kreativen Textilunternehmen mit vielseitiger Produktion. Zeitweilig be-schäftigte das Unternehmen über 300 Personen. Fritz Landolt vertrat eine Geschäftspolitik mit Ethos und lebte nach der Parole, mit Ausnahme von natürlichen Abgängen sei kein Mitarbeiter zu entlassen. Fritz Landolt dürfte einer der letzten echten Unternehmer gewesen sein, der so ganz-heitlich Produktivität und Fortschritt mit sozialer Rücksichtnahme ver-band. Neben seiner Fachkompetenz brachte ihm dieses soziale Credo hohes Ansehen bei seiner Belegschaft und weit übers Dorf hinaus. Zu recht wurde er im Nekrolog in der Kirche als „väterlicher Chef“ be-zeichnet.

 

Kein Wunder, dass er auch an der Politik nicht vorbeikam. Früh über-nahm er das Präsidium der Katholisch Konservativen Volkspartei von Nä-fels, stand 1958 bis 1968 der damaligen Konservativ-Christlichsozialen Volkspartei des Kantons Glarus (heute CVP) vor. Schon 1956 wählten ihn die Näfelser in den Landrat. Er gehörte diesem 33 Jahre bis 1989 an und stand ihm 1973/74 als Landratspräsident vor. Die für ihn wohl inter-essanteste politische Aufgabe war das Präsidium der Bankkommission der Glarner Kantonalbank. Schon 1957 hatte ihn der Landrat in diese Kommission gewählt, 1974 bis 1990 präsidierte er sie. In seiner Präsi-dialzeit entwickelte sich die Glarner Kantonalbank zur modernen, vielsei-tigen Universalbank.

 

Daneben hatte er stets ein offenes Ohr für die Anliegen aus dem Volke. Ob es das OK-Präsidium für das Glarner-Bündner Kantonalturnfest in Näfels war, ob ein Anlass oder eine Sammelaktion der Harmoniemusik oder anderer Vereine, stets war er bereit mitzuhelfen. Er engagierte sich sehr im Initiativkomitee für den Bau des Sportzentrums Glarner Unter-land (SGU). Als Verwaltungsratspräsident des „Glarner Volksblattes“ spä-ter „Vaterland“ erlebte er nicht nur eitel Freude. Als Stiftungsrat des Freu-lerpalastes und Mitglied des Lions-Club Glarus setzte er sich für die Re-staurierung der Freulerkapelle ein. Wo es nötig war, wo immer er es ver-treten konnte oder Unterstützung als sinnvoll erkannte, half er diskret und uneigennützig. Vorzüglich verstand er es Kontakte herzustellen und ver-trauensvolle Beziehungen aufzubauen, für die es weder menschliche noch geografische Grenzen gab.

           

Dabei war Fritz Landolt alles andere als ein sanftmütiger Typ. Er konnte mit recht griffigen und energischen Voten an Gemeindeversammlungen auftreten, liebte die klare, nicht immer bequeme Formulierung oder zog gelegentlich auch mal einen Prediger, der sein Unternehmerherz über-strapaziert hatte, heftig zur Verantwortung. Er konnte ungeduldig werden, wenn zu lange geredet und zu zögerlich gehandelt wurde. Dem entschei-dungsfreudigen, draufgängerischen Mann stand seine Frau Hedy Lan-dolt-Müller wohltuend zur Seite. Glücklich war er im Kreise seiner Familie im Ferienhaus Schlettli im Glarner Hinterland.

 

Mit jäher Unerbittlichkeit und Plötzlichkeit ereilte ihn im Sommer 1982 ein Herzanfall, der zu seinem klinischen Tod führte. Gute Schutzengel, seine Angehörigen und kompetente Ärztezusammenarbeit „holten ihn ins Le-ben zurück“. Er pflegte des öftern zu sagen, ein zweites Leben sei ihm geschenkt worden. Mit ungebrochener Energie arbeitete er weiter. Es fiel ihm schwer, kürzer zu treten. Er reduzierte dennoch seine Arbeitszeit im Betrieb, beschränkte sich zunächst auf die Aufgaben des Verwaltungs-rates und gab die operative Leitung des Unternehmens an die vierte Generation weiter. Schliesslich zog er sich, wohl durch gesundheitliche Grenzen gemahnt, ins Privatleben zurück. 1997 verlor er nach schwerer Krankheit seine Gattin und Lebensgefährtin Hedy.

 

Eine glückliche Fügung wollte es, dass sich Alice Oehninger, die er seit seiner Jugendzeit zum engsten Kreis lieber Freunde zählen durfte, um ihn kümmerte und ihm als besorgte Lebenspartnerin zur Seite stand. Sie schenkte ihm fünf Jahre der Musse und war ihm liebevolle Stütze. Ohne sie hätte er den letzten Lebensabschnitt nicht in seinem geliebten Ennet-giessen verbringen können. Ein treuer Freund war ihm auch sein Cousin und langjähriger Mitarbeiter in der Geschäftsleitung Ernst Fischli-Bochs-ler. Er war bis zum Tode täglich mit ihm in Kontakt und kameradschaftli-cher Helfer und Gesprächspartner.

 

Wir verlieren in Fritz Landolt einen Unternehmer, Politiker, Offizier und Mitmenschen mit sozialer Ader. Wir bewahren eine Persönlichkeit in be-ster Erinnerung, die geachtet, bewundert und geliebt wurde.

                                                                                          Fridli Osterhazy.

 


Donnerstag, 10. Januar 2019

 

Schnee in rauen Mengen! Nach "grünen" Weihnachten und eigentlich trockenem Jahres-wechsel ist der Winter doch noch eingetroffen und wie! In Österreich fielen Schneemengen wie schon lange nicht mehr. Skiunfälle und Lawinenniedergänge häufen sich. In der Schweiz ist der Schnee seit den letzten Tagen bis in die Niederungen gefallen, Neben-strassen sind schneebedeckt. Das Rumpeln der Schneepflüge gehört zur nächtlichen oder frühmorgendlichen Geräuschkulisse. Nostalgische Gefühle kommen auf aus Erinnerungen an die Winter in unserer Kindheit. Wir bauten Schneehütten und Schneemänner. Unsere Skihänge waren beim "Bärenfritz" gegen den Niederberg, ob der Sägerei unterhalb des Hilarirankes, beim "Schnegg" oder "Haltli". Im Oberseetal im "Aeschen", später im "Rüti-berg". Im Klosterschulhof gab es ein holpriges Eisfeld, ebenso im Bahnhofdreieck, wo sogar Eishockey gespielt wurde.

 

Die Schneepflüge aus Holz, gezogen von Pferden oder vom Ochsenpaar aus dem Altersheim "Engelbert" und "Lukas", benannt nach den Zwillingen, die sie führten. Die Gemeindearbeiter unter Anleitung von Werkführer Hilari Landolt brachten das Prädikat ein, Näfels habe die beste Schneeräumung. Damals hiess es noch "Schneeabfuhr". Der Schneeräumungstrupp, meist nur mit Schneeschaufeln ausgerüstet, verluden den Schnee auf Lastautos, die die Schneemengen in den Mühlebach, die Linth oder andere Bäche kippten. Viel Schnee wurde durch die Schächte in den Dorfbach versenkt. Die Strassen waren weiss, an den Strassenrändern blieb viel Schnee, den wir Kinder zum "Abärutschä" ausnutzten. Schneeballschlachten waren an der Tagesordnung, und das EW Näfels be-klagte beschädigte Strassenlampen durch schneeballwerfende Schlingel.

Unsere Eltern trugen noch Gummigaloschen über die Schuhe wegen Pflotsch "Gflötsch",

sie wurden mit einem Reissverschluss und Häkchen geschlossen.

 

Holzer und Landwirte trugen "Wadebinden" bis über die Knie. Heuer brachten das im Sommer in den Heuteilen des Oberseetales (Sulzboden, Sulz, Ahornen, Söli) in Gäden ein-gebrachte Alpheu auf Hornschlitten ins Tal, als "Bremsen" waren Klafterscheiter angehängt. Meist erst in der Dämmerung fuhren die Heuer zu Tal, die Bärte mit weissem Schneestaub gepudert. Auf der Bergstrasse war Schlittelsaison, was dazu führte, dass Warntafeln am Strassenrand angebracht wurden. Wer nicht aufrecht auf einem Schlitten hockte und mit den Füssen "wies", sauste bäuchlings, meist noch mit an den Füssen eingehängten weiteren Schlitten die Bergstrasse herunter.

 

Man sprach von "Fasstuugeli", später von schweren Eschenholzskiers mit Kandahar-Bin-

dungen. Skistöcke waren "Haselstöcke" und gewachst wurde mit "Tokio"-Skiwachs.

In die Geschiche einging die Wirtin vom "Aeschen", bei der für uns mit klammen Händen und "Chlummer" für ein paar Rappen eine heisse Ovomaltine herzlich willkommen war. Sie hatte ein Herz für Kinder und ihre Fürsorglichkeit ist unvergessen.

 

Unvergessen ist der Beinbruch des Kari G. am Hang des Rütiberg bei nassem, schwerem Schnee. Mit Hornschlitten fuhren wir Sechstklässer den armen Schulkameraden ins Tal, direkt zum Arzt. Wir waren zu sechst und bekamen je einen Franken und eine Milchschoko-lade für unsere "Retterdienste". Unvergessen ist ein schwerer Winter, bei dem im Schwändital der Lauiberg von einer "Laui" weggeputzt wurde und die dortige Familie mit einem Säugling wie durch ein Wunder überlebte.

 

Unsere "Schleifschuhe" hiessen nur "Absatzfresser", weil man sie mit einem Drehschlüssel an die Schuhe schraubte. Oft lösten sich die durchnässten und zu fest verschraubten Ab-sätze. Verpönt und gefährlich war das Anhängen an Lastautos, damit man so auf den Schlittschuhen mitgezogen wurde. Gefährlich, aber soweit ich mich erinnere ohne weitere Folgen, ausser einem "Anschiss" durch Erwachsene, Lehrer oder Eltern.

 

Krass ist der Kontrast damaliger Verhältnisse mit den heutigen Riesenschneepflügen, den Schneeschleudern und den mächtigen LKWs, die den Schnee abtransportieren. Die Haupt-strassen sind heute schwarzgeräumt und bei Glatteis gesalzen. Krass ist auch der Unterschied heutiger Fahrweisen. Während  früher viel weniger Autos fast in slow motion daherkrochen, wird heute von pressanten Autolenkern viel zu schnell gefahren, entsprechend hoch sind Autounfälle mit Blech- oder Totalschaden.  

Verschwunden ist der Geruch von verbranntem Holz aus den Hauskaminen. Noch wurde praktisch überall mit Holz geheizt. Das Holz, dass im Wald gesammelt, gesägt und ge-scheitet in Beigen aufgeschichtet wurde, mussten wir mit Holzzainli im Schopf oder Gaden holen und in die Wohnung tragen. Die Mutter legte "Schiitli" in den Kochherd nach oder in kleinere Öfen. Die Kachelofen, meist von der Küche her mit "Bürdeli" (Reiswellen) bedient, gaben mit dem "Ofäbänggli" warm. Schlafzimmer waren meist nicht geheizt, aber mit gros-sen Bettdecken ausgerüset und mit "Chriäsisagg" vorgewärmt. Statt Pyjamas gab es noch lange Nachthemden, Bettsocken, mittlerweile sogar Züttelkappen. Wegen der Wege von der Schlafkammer zum "Abtritt" standen kleine Nachttöpfe unter dem Bett oder im Nacht-tischchen. Frühmorgendliche Verrichtungen war das "Hafäläärä" in die Plumpsklos, die aus einem Holzbrett mit ausgesägtem Loch bestanden und Holzrohre bis hinunter in die Jauchegruppe, in der Mundart "Güläläubi". Diese wurden von Zeit zu Zeit mit Güllen-schöpfern geleert und im Gülenkarren auf die Länder "ausgetan". Länder waren mietbare Teilstücke auf Kartoffel- oder Gemüseäckern unterhalb des "Tankgrabens" im "Schärhuffä", oder herwärts des Tankgrabens im Autschachen oder im Autschachendreieck zwischen Autschachensträsschen, Kleine Linth und der geraden Strasse von der Garage Felber bis zum Restaurant Eisenbahn, im Rasendreieck zwischen Bahnhofstrasse-Bahnbächli und Molliserstrasse, in den "Ländern" im Obererlen bis zum Tschachen. Auch die Privatgärten wurden genutzt für Gemüse, Bohnen, Zwiebeln, Höggerli, Stangenbohnen, Schnittlauch etc..

 

Zurück ins Heute und zum angekommenen Winter. Die Erinnerungen zeigen, wie sehr sich die Welt ständig verändert. Andere Bauweisen, andere Heizungssysteme, andere profes-sionelle Winterwartungsdienste, neue technische Arbeitsweisen mit modernen LKWs, modernen Pflügen, eine breites Angebot von Schneeräumungsmaschinen. aber auch viel mehr Strassenverkehr. Angeblich kommen in der Schweiz jährlich rund 300'000 neue Autos dazu. Andere Strassenanlagen. Andere Bekleidung. Die Welt des Dorfes ist zum weltweiten Dorf geworden. Vor dieser Szene wird die einstige Zeit zur romantischen Vergangenheit. Dieser "neue" Winter zeigt wie sehr alles fliesst und sich verändert... sogar das Klima.

 

Das Glarnerland ist schön! Sogar im Winter: Wer das Panorama unserer Berge betrachtet, mag Staunen und sich freuen, am Heute und an den Erinnerungen an Gestern.

 

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Diese Woche erschienen:

-TA Swiss Newsletter 1/ 2019, Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung, Bern

-Die neue Aufgabe für Radio und Fernsehen, Begleitschreiben zum neuen Einzugsverfah-

 ren, Bundesamt für Kommunikation und SERAFE AG, Zürich

  

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Donnerstag, 3. Januar 2019

 

Das neue Jahr kommt mit seiner Zahl wie jemand daher, der rückwärts oder zu gut Glarnerdeutsch "hinderschti" zählt: 20 - 19! Und dabei ist es noch niemandem gelungen, die Zeit wirklich rückwärts fliessen zu lassen. Naja, bei einem Ton-bandgerät oder heute bei aller Gattung moderner technischer Apparaturen kön-nen Tonträger oder Bildträger in verkehrter Richtung gestartet werden. Die Wir-kung ist grotesk. Gesprochene Sprache rückwärts abgespielt hört sich an wie eine Fremdsprache an, die es nicht gibt. Rückwärts abgespielte Filme wirken slapstickartig und komisch. Panta rhei! Alles fliesst! Das wissen wir nicht erst seit Heraklit.

 

πάντα ῥεῖ,

 

oder Panta rhei oder "alles fliesst"

 

Nachzulesen bei Wikipedia. Diese Formel ist ein auf den griechischen Philoso-phen Heraklit zurückgeführte, von Platon (im Dialog "Kratylos") nahegelegter, wörtlich jedoch erstmals bei den spätantiken Nuelatonikern Simplikios erschei-nender Aphorismus zur Kennzeichnung der heraklitischen Lehre. Bereits in au-gusteischer Zeit war diese formelhafte Zusammenfassung der Gedanken Hera-

klits im Gebrauch. Ihre lateinische Übersetzung "cuncta fluunt" findet sich im 15. Buch der Metamorphosen in der "Rede des Pythagoras", in der Ovid das natur-philosophische Fundament seiner Metamorphosen darlegt.

 

Johann Wolfgang Goethe bezieht sich im Gedicht "Dauer im Wechsel" direkt auf Heraklit:

 

"Gleich mit jedem Regenguss

ändert sich dein holdes Tal.

Ach, und in dem selben Fluss

schwimmst du nicht zum zweitenmal."

 

Die Umkehrbarkeit der Zeit ist eine Fiktion. Wir können nur vorwärts leben, und das immer wieder neu. Mit dieser Erkenntnis mögen auch die nächsten 365 Tage dahinfliessen und wir voranschreiten. Jedermann wünscht sich gegenseitig mit dem Neujahrsgruss "Ä guätä Rutsch!" das Beste.

 

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Quasi gegenverkehrt sind Chroniken ein Versuch, die verflossene Zeit festzuhal-ten und dem Vergessen zu entziehen. So auch die Schrift "Bruder Falke" oder

"frate falco" und "fràre faucon" der Franziskaner. "Nachrichten der Schweizer Kustodie Christkönig OFM" Br. 82/18. Auf 64 Seiten breitet der verantwortliche Redaktor P. Michael-Maria Josuran ofm, derzeit (wieder) im Franziskanerkloster Mariaburg in Näfels, Berichte und Rückblicke vornehmlich auf das Jahr 2018, aber auch weiter, aus.

Nach einem Vorwort des Kustos, das ist der Ordensobere der Schweizer Kusto-die, Br. Raphael Fässler, erscheint ein Kurzrückblick auf das Jubiläumsjahr 1938-2018. Es folgen: Der Bericht der Gemeinschaft Mariaburg in Näfels von Br. Fide-lis Schorer, der Jahresbericht der Insel Werd, von Br. Martin, der Hausbericht Zürich,  der Rückblick Gemeinschaft von Dreibrunnen von Fr. Otmar, Il signore vi benedica, cari fratelli e sorelle neu Signore! von den Sorelle Clarisse di Cade-mario, Monastero Ssi Francesco e Chiara, Cademarioop, übersetzt von P. Ot-mar, der Bericht S. Isiodoro, Rom, von Br. Albert Schmucki, Rom, der Reisebe-richt nach Togo und Burkina Faso von Br. Mathias Müller, die Serie: "Komm, folge mir nach!" von P. Otmar Egloff, ein Text- und Bildbericht der feierlichen Profess von Br. Martin Barmettler, der Bericht über den Besuch  der Schweiz von P. Seve-rin Meyrhofer ofm (Telfs), das Diamantene Priesterjubiläum von P. Benedikt Borer, ein Bericht über die Weiterbildungstage vom 11.-12. Februar, die Lebens-beschreibung Heilige Franziskaner: hl. Petrus von Alcantara von P. Gottfried Egger ofm, die Jubiläen 2019 (Geburtstage und Professen), die Namenstage der Brüder, Totengedenken zurück bis 1951 und das Impressum.

 

Die Schrift gibt einen Einblick gewissermassen in das "Innenleben" des Franzis-

kanerordens, der im Kloster Näfels seit 1986 sesshaft ist. Wegen Nachwuchs-mangel mussten die Kapuziner (OFMCap), die seit 1675 auf dem Burghügel im Kloster Mariaburg wirkten und die von 1831 bis 1974 die berühmte Klosterschule Mariaburg führten (Knabensekundarschule mit progymnasialem Zug), das Kloster schliessen. Durch einen Glücksfall und für einen symbolischen Franken ging die

Klosteranlage an die Schweizer Franziskaner über. Die Klosterschulanlagen er-warb die Gemeinde Näfels als Gemeindehaus und Werkabteilungen.

 

Die Schrift ist erhältlich bei P. Michael-Maria Josuran, Franziskanerkloster Klosterweg 10, 8752 Näfels

 

Zum Begriff "Chronik" kommt mir da ein "Fresszettel" in die Händer mit einer Definition eines prominenten Unteriberglers Franz Marty-Fässler,  Schachen, genannt "Schachen Franz":

  "Eine Chronik schreibt nur derjenige, dem die Gegenwart wichtig ist."

 

Stimmt's ?

    

 

*               *              *

 

Beim Schnegestörber tauchten diesmal die Dreikönigssinger am Hausportal auf. Aufgestellt, unbeeindruckt vom Gestöber, in wallenden Gewändern und mit den kunstvoll geschaffenen Textilturbanen. Ich bat die drei "König" und ihren Begleiter in den Hausgang hinein. Sie sangen frisch und schön. Die Zahl am oberen Tür-rand musste ich allerdings selber  anschreiben  20 + K + M + B + 19.

 

  "Der Herr, er segne  diese Haus

          und alle, die hier gehen ein und aus..."

 

Die mehreren Sängergruppen wandern durch das Dorf. "Meine" Gruppe hatte be-reits vier oder fünf Häuser besucht und wollte ebensoviele noch besuchen.

Die Spende, die man gibt, wird in einer Büchse ¨für einen guten Zweck gesam-melt.

 

Ein schöner Brauch.

 

Drei Kinder zieh'n von Haus zu Haus

und seh'n wie Könige dann aus.

Sie segnen das Tor

und singen davor;

und du rückst mit 'ner Spende raus!                Fridolin Näfelser