Epitaph für Weihbischof Georg Sigismund Miller (1615-86). Er weihte 1667 die Kapelle im Freulerpalast Näfels, 1679 das Kloster auf dem Burgstock ein.
(Foto: David McLion, Schwanden)
Dienstag, 7. Dezember 2021
Rorateamt
Heute Morgen fand das erste von drei Rorateämtern in der Pfarrei Näfels statt, Pfarrer Sta-nislav Weglarzy sang und las die frühmorgendliche, vorweihnachtliche Messe in der Marienkirche Mollis.
Sie war mit Hunderten von Kerzenlichtern zu einer bethaften Stimmung erleuchtet. Im Zeichen von Corona war der Gottesdienst leider nur spärlich besucht. Diese Minorität gab aber im Ganzen eine
ganz besondere und erlebnishafte Atmosphäre. Fleissige Frauen verabreichten - an Stelle des sonst traditionellen Zmorgen - Brötchen und Schoggistengli.
Die nächsten Rorateämter finden gemäss Pfarreiblatt statt:
Donnerstag, 9. Dezember 2021, 06.30 Uhr Pfarrkirche Hilarius
Donnerstag, 16. Dezember 2021, 06.00 Uhr Pfarrkirche Hilarius (mit Cäcilienchor)
Montag, 6. Dezember 2021
Ein Fridolin wird Gemeindepräsident von Unterägeri
Dr. Fridolin Bosshard
Fridolin Bosshard, 38-jährig, Dr. rer. publ. HSG, Betriebsleiter der Privatschule Dr. Bosshard, seit fünf Jahren Gemeinderat, ist in
stiller Wahl als Nachfolger von Gemeindepräsident Josef Ribary gewählt worden.
Bosshard präsidiert seit 2017 Ägeri-Sattel Tourismus, ist ebenfalls seit 2017 Vize-präsident des Verwaltungsrates der
Ägerisee-Schifffahrt AG.
Nach der Matura an der Kantonsschule Zug studierte er an der Uni St. Gallen internationale Beziehungen. Während des Studiums
absolvierte er ein Austausch-semester in Südkorea und schloss ein Praktikum bei der dortigen Schweizer Bot-schaft an. Nach einem zweiten Hochschulabschluss in den USA arbeitete er in Zürich als
Unternehmensberater in Europa und Asien.
Im Gemeinderat war er Vorsteher für "Sicherheit und Dienste" (Feuerschutzkom-mission, Gemeindeführungsstab, Interessengemeinschaft
Kultur)
Er gehört der FDP / Die Liberale an.
Das Gemeindewappen von Unterägeri, ein rotes Schiff mit blauem Segel und weissem Kreuz, gesteuert von einem blau gekleideten Schiffsführer, erinnert ein wenig an das frühere Dorfwappen von
Näfels, ein Schiffchen mit zwei Rudern.
Gewiss gibt es keinen direkten Zusammenhang, aber Schiff ist Schiff. Das Näfelser Wappen links wurde 1988 aus Anlass des Jubiläums "600 Jahre seit der Schlacht bei Näfels" vom Ge-meinderat
beschlossen und vom Regierungsrat des Kantons Glarus offiziell in Kraft gesetzt. Es ist von einem Näfelser Wappen von 1604 abgeleitet und ersetzt die "Näfelser Geltä"
Der Grund, den neu erkorenen Gemeindepräsidenten zu erwähnten, ist sein Vorname FRIDOLIN. Im Kanton Zug wurde der Sant Fridli während mehreren Jahrhunderten ver-ehrt. Bis ins 20. Jahrhundert
wurden im Kanton Zug zahlreiche Knaben auf "Fridolin" getauft.
Es gibt dennoch eine historische "Verwandtschaft" zwischen Unterägeri und Näfels. Beide Orte sind in der Geschichte Schlachtorte (Morgarten 1315 und Näfels 1388). Zudem erinnert der Schriftzug
ZUG an Zug Und Glarus, die beiden Stände sind 1352 in den Bund der Eidgenossen eingetreten. Übrigens ist ein Netstaler Bürger des Näfelser
Fritz Michel, Matthias Ständerat.
Namens des "Fridlibundes des Kantons Glarus" gratuliere ich dem frischgebackenen Gemeinde-präsidenten sehr herzlich und wünsche ihm eine glückliche und sichere Hand beim Lenken des Unterägerer
Schiffes!
Dienstag, 30. November 2021
Der Winter lässt grüssen...
erschwiggt auf dem Spaziergang nach Oberurnen
Montag, 29. November 2021
Dr. Thomas Hefti wird Ständeratspräsident
Vor acht Jahren startete er als Ständeratskandidat, im Bild unten am 12. Novem-ber 2013 im Landratssaal Glarus beim Podium. Mitbewerber war Nationalrat Martin
Landolt. Veranstalter die Glarnerische Staatsbürgerliche Gesellschaft.
Dr. Thomas Hefti wurde 12. Januar 2014 ehrenvoll als Ständerat gewählt und zog am 3. März 2014 in die Kleine Kammer ein. Am 18. Oktober 2015 wurde er ehrenvoll
wiedergewählt.
Er war vorher ab 2011 der erste Gemeindepräsident der fusionierten Gemeinde Glarus Süd und viele Jahre Mitglied des Landrates. Schon sein Vater war Ständerat und
ebenfalls Ständeratspräsident.
Nach seiner glänzenden Wahl gedachte er in seiner Antrittsrede des unerwartet verstorbenen Ständerates Pankraz Freitag mit den Worten: "Wäre unser Kollege (Pankraz
Freitag) nicht zu früh aus dem Leben gerissen worden, wäre er es, der hier und heute als neuer Präsident vor Ihnen stünde."
Hefti ist am 30. Oktober 1959 in Zürich geboren.
Nach der Kantonsschule in Glarus studierte er an der Universität Neuenburg Rechtswissenschaft, macht sein Lizenziat 1984 und promovierte 1988 mit
der Dissertation "La protection de la propriété étrangère en droit international public."
1992 erwarb er an der University of London den Grad eines Master of Laws. Seit 1994 ist er im Kanton Glarus als Anwalt tätig.
Politische Tätigkeit
1998 wurde er Gemeinderat von Schwanden. Von 2006-2010 war er der letzte Präsident der Gemeinde Schwanden, wurde aber - nach der Gemeindefusion
erster Gemeindepräsident der Gemeinde Glarus Süd.
Bereits 2008 wurde er Glarner Landrat.
2014 wurde er Nachfolger des im Amt verstorbenen Pankraz Freitag im Stände-rat.
2019 wurde er ehrenvoll als Ständerat bestätigt. 2020 trat er aus dem Landrat zurück.
Politisch "vorbelastet"
Thomas Hefti stammt aus einer alteingesessenen Glarner Politiker- und An-waltsfamilie. Sein Vater Peter Hefti hatte ebenfalls dem Gemeinderat
Schwan-den angehört, davon viele Jahre als Präsident, war Obergerichtspräsident des Kantons Glarus und Ständerat von 1968 bis 1990. Grossvater Hans Hefti war Glarner Regierungsrat von 1937 bis
1960, ebenso der Urgrossvater Peter Hefti von 1899 bis 1906. Heftis Urgrossvater mütterlicherseits Robert Haab war von 1917 bis 1929 Bundesrat. Dessen Frau, Thomas Heftis Urgrossmutter, war die
Tochter von Heinrich Landis, der von 1878 bis 1890 Nationalrat war.
Die bisherigen Glarner Ständeratspräsidenten seit 1848
1853-54 Johann Jakob Blumer
1860-61 Johann Jakob Blumer
1885-86 Esajas Zweifel
1916-17 Philipp Mercier
1936-37 Edwin Hauser
1980-31 Dr. Peter Hefti
2003-04 Dr. Fridolin Schiesser
2021-22 Dr. Thomas Hefti (Sohn von Peter Hefti)
Der Kanton Glarus hatte seit der Gründung des Bundesstaates bereits achtmal den Ständeratspräsidenten gestellt. Johann Jakob Blumer bekleidete
diese Amt zweimal. Thomas Hefti ist deshalb der siebte Glarner Standesherr, der der Kleinen Kammer vorsteht.
Freitag, 26. November 2021
Näfels - Mollis unten durch!
Einweihung im engsten "Familienkreise"
Fast punkt 16 Uhr heute Nachmittag versammelte sich eine Personengruppe mit Gemeindepräsident Thomas Kistler, Baupräsident Bruno Gallati,
Gemeinde-schreiber Stv. Andreas Neumann, Vertretern der Planungs- und Baufirmen, des Bauamtes, der SBB (Hr. Zogg),
bei der fertiggestellten Bahnunterführung beim Bahnhof Näfels-Mollis zur Eröffnung. Nach Ansprachen durch den Gemeinde-präsidenten und einer
kurzgefassten Bauberichterstattung von Roger Angehrn schritten die Mannen zur Tat. Mit den herbeigeschleppten Scheren durchschnit-ten die politischen Repräsentanten um 16 Uhr 20 das Band, worauf
die ersten Passagiere die Unterführung beschreiten konnten.
Durch Zufall war ich zur Gruppe gestossen und hielt das Ereignis mit folgenden Fotos für die Ewigkeit fest. Eine Baureportage wird von Andreas Neumann, beauftragter
Pressechef noch erscheinen.
Mit Spannung werden die ersten Sprayer erwartet. Die (noch) kahlen Beton-wände wären vorzügliche Werbeflächen für die bevorstehenden Wiederbestäti-gungs- und
Neuwahlen für den Regierungsrat, Landrat und Gemeinderat.
Aus dem offizellen Pressecommuniqué
Der Personenunterführung beim Bahnhof Näfels-Mollis ist knapp 54 Meter lang und unterquert zwei Gleise sowie die Stichstrasse. Mit den beiden Rampen auf Seite des
Bahnhofs und des Zschokke-Areals misst sie sogar 133 Meter.
Kosten: 9 Mio Franken.
(In den achtziger Jahre schlug sich der Gemeinderat mit einer Unterführung unter der Bahnlinie bei der Autschachenstrasse herum. Damaliger Kostenrahmen Fr. 400'000.
Das Projekt wurde immer wieder hin und her geschoben und hatte letzt-
lich keine Chance.)
Mittwoch, 24. November 2021
Adventskränze seit 18 Jahren
Seit 18 Jahren treffen sich die «Adventskranzschwinger», wie sie sich nennen, am Mittwoch vor dem ersten Advent, um Adventskränze zu
kreieren. Ursprünglich als Aktivität des Frauen- und Müttervereins Näfels für Väter und Grossväter und unter Anleitung von vier Instruktorinnen
entstanden, trafen sie sich corona-reduziert zu acht im Hilarisaal. Begleitet von Sonja Landolt-Schellenberg, präsen-tieren sie – unser Bild – ein
Dutzend «Neuschöpfungen». Im anschliessenden Hock bei Leckereien aus Marie Louise Ackermanns «Privatkonditorei» wurde be-schlossen, auf das 200
Jahr-Jubiläum des «Äbtejarzets» Brötchen zu backen und an die Jarzet-Teilnehmerinnen und -teilnehmer zu verteilen. Das Äbtejarzet findet am
Sonntag, 23. Oktober 2022 in der Hilariuskirche im Beisein des St. Galler Bischofs Markus Büchel statt. Diese Jahrzeit wurde gestiftet
vom letzten St. Galler Abt Pankraz Vorster, der zweitletzte Abt schenkte der Pfarrei Näfels den prächtigen Hochalter (Abt Beda Angehrn) (Foto:
Richard Arnold)
Rund 200 Adventskränze haben die - hier stark corona-reduzierten - "Adventskranz- schwinger" (acht Teilnehmer mussten aus gesundheitlichen Gründen absagen) in den 18 Jahren ihres Bestehens
geflochten und geschmückt. (Fotos: Richard Arnold)
"Schlussbouquet" Richard Arnold (nicht auf dem Bild) hält die "Adventskranzschwinger" fotografisch fest: v.l.nr. Josef Fischli, Fridolin Hauser "Osterhazy", Sonja Landolt-Schellen-berg, Hans
Widmer, Maritin Böni jun., Martin Böni sen. und Albert Ackermann.
Dienstag, 23. November 2021
November - Trauermonat
Die Ehefrau unseres Stammtischkollegen Hans L. ist unerwartet verstorben
Sie hatte alle Vorkehrungen der Corona-Vorbeugung getroffen, sich zweimal wie üblich impfen lassen und nun die dritte
Auffrischimpfung (Booster) absolviert und starb unerwartet und plötzlich zu Hause im Beisein ihres Ehegatten Hans Leuzin-ger. Noch in diesem Jahr hatte sie verschiedene Spitalaufenthalte, die sie
aber glücklich hinter sich brachte und nun das. Es wäre vermessen den plötzlichen Tod mit den Impfungen in Verbindung zu bringen, aber ohne weiteres auszu-schliessen ist dies nicht. Fachleute
müssten diese Frage beantworten. Dennoch ist ein so plötzlicher Tod für ihren Lebensgefährten und Ehemann Hans Leuzin-ger und alle ihre Angehörigen ein schwerer Schicksalsschlag, dem man machtlos
gegenübersteht.
Hans Leuzinger, der Mercedes bei ihrem Arbeitsaufenthalt in der Schweiz kennen und lieben gelernt hat, konnte mit ihr in Spanien eine
unvergessliche Hochzeit feiern, eine Familie gründen und gemeinsam mit ihr über ein halbes Jahrhundert eine glückliche Ehe führen. Nach seiner internationalen Tätigkeit auf allen Welt-meeren als
Schiffsoffizier, bekleidete Hans Leuzinger ein verantwortungsvolle, hohe Führungs-Position an der Universität Zürich. Nach seiner Pensionierung zogen sie in Glarnerland, wo Hans (in Mollis)
aufgewachsen war. Sie bauten im Grüt Näfels ein stattliches Haus und konnten noch einige glückliche Jahre der Zweisamkeit hier geniessen. Mercedes liebte über alles Blumen, was sich auch in Haus
und Garten ausdrückte. Ihre Kinder und Enkelkinder sind alle ausserhalb des Kantons wohnhaft, pflegten aber ein regen Kontakt.
Der plötzliche harsche Verlust ist für alle ein Schock, führte aber die Familie im Leid noch enger zusammen.
Hans Leuzinger ist unser Mittwoch-Stamm-Kollege.
Wir sprechen ihm unser herzliches Mitgefühl aus.
Mit kameradschaftlichem, stillem Gruss
Deine Mittwochstamm- Kollegen
Beisetzung auf dem Friedhof in NäfelsDonnerstag, 25. November 2021, anschliessend
um10 Uhr Trauergottesdienst in der Hilariuskirche Näfels.
Der folgende Nachruf wurde von Familienmitgliedern verfasst und von der zweit-ältesten Tochter Dolores in der Hilariuskriche vorgetragen. Ein
ergreifendes, ein-maliges Dokument!
Victor Hugo sagte einst: «Du bist nicht mehr da, wo du warst, aber du bist überall, wo wir sind.»
Wir haben uns hier versammelt, um einen geliebten Menschen zu ehren und zu verabschieden.
Unsere Mercedes Leuzinger – Dominguez hat am 28. September im Jahre 1942 das Licht der Welt erblickt. Sie war das zweitgeborene von insgesamt
fünf Kin-dern von Dolores de la Orden und Enrique Dominguez. Das Familienglück war leider nur kurzweilig, da schon im Säuglingsalter drei ihrer Brüder verstarben. Diesen Schicksalsschlag hat die
Geschwisterliebe zu ihrem jüngeren Bruder Joaquin umso mehr gestärkt. Gemeinsam durften sie glücklich in Salteras aufwachsen.
Das Glück hielt leider nicht lange an und so traf sie der nächste Schicksals-schlag. Ihre Mutter wurde schwer krank und verstarb innert
kürzester Zeit, als Mercedes gerade einmal 11 Jahre alt war. Von da an schlüpfte sie in die Rolle ihrer Mutter und musste bereits früh erwachsen werden. Das Leben meinte es auch danach nicht
immer gut mir ihr und so wurde auch ihr Vater schwer krank, als sie erst 17 Jahre alt war. Es folgten unzählige Arztbesuche, doch es konnte ihm nicht mehr geholfen werden. Mercedes pflegte ihren
Vater mit viel Hingabe bis zu seinem Tod.
Als wäre dieser Verlust nicht schon schlimm genug gewesen, musste ihr Bruder Quino in einem Waisenhaus untergebracht werden. Sie war nun alleine
mit ihrem Onkel Luis und musste sich Arbeit suchen. In Sevilla stiess sie zufällig auf eine Stellenanzeige aus dem Ausland. In der Hoffnung, dass sie in der Schweiz gutes Geld verdienen könnte,
wagte sie den Schritt ins Ausland.
Mit ihrem ganzen Hab und Gut reiste sie ohne Geld in die Schweiz nach Mollis. Dort arbeitete sie im Hotel Bären als Aushilfskraft. Trotz harter
Arbeit konnte sie in Mollis eine schöne Zeit verbringen. In diesen drei Jahren lernte sie die Liebe ihres Lebens kennen, was ihr zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht klar war. Sie kehrte nach
Salteras zurück, um wieder in der Nähe ihres Bruders Quino zu sein. Zur gleichen Zeit fuhr Hans zur See und sie verloren sich wieder aus den Augen.
Mercedes fand später eine neue Arbeit in Barcelona, wo sie bei einer Familie als Nanny arbeitete. Wie es das Schicksal wollte, traf sie ihre
grosse Liebe Hans wieder. Von nun an waren sie füreinander bestimmt. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg nach Salteras, um zu heiraten. Trotz einigen Hindernissen, wie zum Beispiel der
unterschiedlichen Konfessionszugehörigkeit, schlossen sie am 17. August 1965 den Bund der Ehe. Das ganze Dorf feierte ihre Liebe. Nun schien ihr Leben endlich perfekt zu sein.
Nach der Hochzeit stand die Familienplanung im Fokus. Sie entschieden sich für ein gemeinsames Leben in der Schweiz. Im Jahre 1966 brachte
Mercedes ihre erste Tochter Rosita zur Welt. Im selben Jahr kam Quino, der Bruder von Merce-des, in die Schweiz. Sie übernahmen seine Vormundschaft und begleiteten ihn auf dem Weg zum
Erwachsenwerden. Im Jahre 1968 kam dann die zweite Toch-ter Dolores zur Welt. Kurz darauf wurde Quino vom spanischen Militär einberufen und verliess die Schweiz nach nur drei Jahren wieder. Das
Familienglück wurde anschliessend mit dem dritten und letzten Kind Juanito im Jahre 1970 vervoll-ständigt. Das Muttersein erfüllte sie mit viel Stolz.
Die junge Familie Leuzinger-Dominguez verbrachte viele glückliche Jahre in Horgen am schönen Zürichsee. Später zogen sie in die Stadt Zürich
mitten auf das Universitätsgelände. Viele schöne Momente durften sie gemeinsam als Familie erleben. Dazu gehörten auch die jährlichen Familienferien in ihrer Heimat Salteras.
Ihre drei Kinder wurden erwachsen und verliessen das Elternhaus. Im Jahre 1993 wurde Mercedes schliesslich zum ersten Mal Grossmutter ihrer
Enkelin Clarissa. Bereits ein Jahr später folgte 1994 die zweite Enkeltochter Sabrina. Mit viel Liebe verwöhnte sie ihre beiden Enkelkinder und erfüllte ihnen jeden Wunsch.
Mercedes und Hans bauten nach seiner Pensionierung ein grosses Haus in ihrer Heimat Salteras. Von da an wohnten sie nicht nur in Zürich, sondern
jeweils die Hälfte des Jahres in Spanien. Im Sommer kamen ihre Kinder und Enkelkinder zu Besuch und verbrachten alle gemeinsam ihre Ferien im grossen Haus. Sie hatte all ihre Familienmitglieder
und Freunde um sich. Das machte Mercedes unheim-lich glücklich.
Im Jahr 2004 kam ihr Enkelsohn Enrique zur Welt und im Jahr 2012 anschlies-send ihr jüngster Enkel Lukas. Sie liebte es Grossmutter zu sein.
Eine grosse Familie zu haben, war für sie das Schönste.
Leider wurde das Jahr 2012 auch vom Tod ihres geliebten Bruders Quino ge-prägt. Damit verlor sie einer der wichtigsten Menschen aus ihrem
Leben.
Zwischenzeitlich bauten Mercedes und Hans ein Haus in Näfels und zogen dort-hin zurück, wo ihre Liebesgeschichte begonnen hatte. Sie fühlte sich
wohl in ihrem grossen Zuhause und verbrachte viel Zeit in ihrem schönen Garten. Mit viel Hingabe pflegte und dekorierte sie ihren Garten. Auch innen im Haus fehlte es nicht an Dekorationen. Nebst
dem Dekorieren gehörten auch die spanischen Te-lenovelas zu ihren Lieblingsbeschäftigungen.
In den letzten Jahren wurde Mercedes leider von gesundheitlichen Problemen geplagt. Ihr Herz wollte nicht mehr gesund werden, sodass unzählige
Arztbesu-che und lange Spitalaufenthalte folgten. Es war eine ermüdende Zeit und lange hat sie dagegen angekämpft. Die Corona-Pandemie machte das Ganze nicht leichter – im Gegenteil.
Am Freitag, 19. November ist sie unerwartet früh für immer eingeschlafen und von uns gegangen.
Sie wird uns als einer der liebenswertesten und selbstlosesten Menschen in Er-innerung bleiben. Unsere Familie hat ihr alles bedeutet und so hat
sie mit viel Herzblut alles dafür getan, um uns alle glücklich zu machen.
Danke für all deine Liebe! Wir vermissen dich so sehr! Es lässt sich nicht in Worten beschreiben, wie sehr du uns fehlst. Wir können es noch
immer nicht fas-sen, dass wir dich nie wieder in unsere Arme schliessen können. Mit deinem Tod verlieren wir Vieles, aber niemals deine Liebe und unsere gemeinsamen Erinne-rungen mit
dir.
Wir möchten nun ein paar schöne Erinnerungen mit euch teilen.
Unsere Familie war oft bei Mercedes und Hans zu Besuch. Und wenn uns etwas in ihrem schönen Garten oder in der Wohnung gefallen hat und wir ihr
das gesagt haben, ging es nicht lange, und wir bekamen es bei nächster Gelegenheit ge-schenkt. So kam es schon mal vor, dass wir mit einer grossen Palme im Koffer-raum nach Hause fuhren. Mercedes
war einer der spendabelsten und liebens-wertesten Menschen, die wir je kennen lernen durften. Sie hätte für ihre Familie und ihre Liebsten alles gegeben. Die Familie war ihr immer das
Wichtigste.
Als die Familie noch in der Uni Zürich wohnte, kamen Juanitos Freunde vor dem "Usgang" oft bei ihnen zuhause vorbei. Bevor der eigentliche Apéro
begann, ser-vierte Mercedes immer einen "Cafelito" für alle. Das haben sie alle sehr ge-schätzt. Es wurde zu ihrem Markenzeichen. Mercedes hat es geschafft, bei sei-nen Freunden bis heute einen
Platz im Herzen zu behalten.
Wir erinnern uns auch gerne an die gemeinsamen Familienferien in Salteras. Mercedes war beliebt im Dorf und kannte so gut wie jeden. So
verschwand sie gerne einmal einen ganzen Morgen, obwohl sie nur kurz Früchte bei Carmela einkaufen wollte. Natürlich war sie wieder pünktlich zum Essen zurück. Sie ver-wöhnte uns mit ihren
Kochkünsten und tischte uns übertrieben viel auf, als hätten wir wochenlang nichts mehr gegessen. Und wenn sie uns besuchte, brachte sie stets eine Einkaufstasche voller Esswaren mit, da wir ja
vielleicht nicht genug zu essen haben könnten. Es war für sie das allerwichtigste, dass es uns gut geht und wir versorgt sind.
An Weihnachten beschenkte sie uns reichlich und deckte uns mit Schokolade, Hygieneprodukten und Kleidung ein. Und dies obwohl wir schon seit
Jahren be-schlossen hatten, auf Geschenke zu verzichten. Es bereitete ihr so viel Freude, ihre Liebsten zu beschenken. Schon bald ist Weihnachten und obwohl du nicht mehr unter uns bist, sind wir
uns sicher, bist du mit uns.
In unseren Herzen halten wir dich und unsere vielen gemeinsam Erinnerungen für immer fest.
Ruhe in Frieden, Mercedes!
Samstag, 20. November 2021
Eine liebe Nachbarin ist verstorben
Schon wieder ist eine wohlgelittene Nachbarin gestorben. Sie war die Ehefrau von Franz Landolt, Sattlermeister, Gerbi beim Hirzenplatz. Dort betreibt bereits in der
dritten Generation Sohn Christian ein erfolgreiches Unternehmen für Innen-ausstattung. Während Grossvater Johann Landolt noch in Handarbeit Ross-matratzen herstellte und dessen Sohn Franz das
Geschäft weiterführte, baute dessen Sohn Christian das Unternehmen zu einem modernen vielseitigen Betrieb mit einem ausladenden Verkaufsladen aus.
Durch den chaletartigen Erweiterungsbau konnten zwei Generationen in der glei-chen Liegenschaft wohnen. Nun ist ihnen Ruth als Gattin, Mutter, Schwiegermut-ter,
Grossmutter und Urgrossmutter entrissen worden. Die Verstorbene, eine Tochter aus der bekannten Familie der Metzgerei Fischli, war im Quartier sehr beliebt und eine äusserst sympathische und
angenehme Nachbarin. Schon an-fangs Jahr starb aus dem gleichen Quartier Frau Wilma Jakober. Der Wahr-spruch auf der Todesanzeige beschreibt trefflich die Persönlichkeit der Ver-storbenen: "Ein
Mensch mit sehr viel Fürsorge und Liebe hat uns für immer ver-lassen."
Herzliches Beileid den Angehörigen, die um sie trauern.
Unter grosser Anteilnahme fand am Mittwoch, 24. November 2021, die Bestat-tung von Ruth Landolt-Fischli auf dem Friedhof Näfels statt. Wie ein Sohn an-fangs
mitteilte, wurde auf den Abschiedsgottesdienst in der Kirche verzichtet, weil mehrere Personen der Trauerfamilie corona-positiv getestet worden waren. Des-halb fand die Zeremonie vor der
Schlachtkapelle statt. Bei strahlendem Sonnen-schein, aber einer recht frischen Bise führte Pfarrer Stanislav Weglarzy sehr einfühlsam durch den Ritus. Ein Sohn von Ruth verlas einen Rückblick
auf das Leben von Ruth, die selber keinen ausführlichen Lebenslauf gewünscht hatte. Ein Trauergottesdienst wird in einem späteren Zeitpunkt stattfinden und recht-zeitig angesagt werden.
Donnerstag, 18. November 2021
Trouvaille
Mein erster Zeitungsbeitrag - eine Anekdote aus dem Leben
Honorar: 5 Franken!
Ich war im Lehrerseminar Rorschach und las gelegentlich im Lesezimmer den "Nebelspalter" (der ja in Rorschach herauskam). Eine lustige Begebenheit juckte mich, sie
in Worte einzufangen und aufs Geratewohl dem Chefredaktor Franz Mächler, der von 1952-64 diese Position innehatte. Wie staunte ich, als wenige Tage danach der Pöstler auftauchte und mir 5 Franken
aushändigte! Mittlerweile sind viele Lenze in Tal gezogen und meine erste Zeitungs-Einsendung längst ver-gessen. Mitnichten. Heute stöberte ich auf der Homepage des "Nebelspalters" und stiess auf
ein Archiv, in dem viele Jahrgänge abzurufen waren. Hatte ich nicht mein erstes Zeitungshonorar beim "Nebi" verdient? Natürlich. Nun machte ich mich daran, zurückzurechnen und den vermuteten
Jahrgang durchzublättern.
Und in der Tat fand ich nach geduldigem Suchen unter "
Das "corpus delicti" ist oben eingerückt, da aber die Leserlichkeit zu wünschen übrig lässt, hier der Original-Wortlaut:
"Man pflegt dem Direktor einer schweizerischen Mittelschule nachzusagen, sein Auto sei bei 40 km/h. plombiert. Tatsächlich
vermeidet er, als vorsichtiger Automobilist ein höheres Tempo zu fahren.
Eines Tages begegnete er auf dem Schulweg einem Schüler, hielt an, lud diesen gosszügig ein, mitzufahren, da ja ihre Wege
die gleichen wären. Der Schüler war hocherfreut, gestand aber gleichzeitig etwas beschämt: "Oh, danke, Herr Direktor, wüssezi ich sött pressierä!"
FH
aus: Nebelspalter, 84. Jahrgang, Nr. 45, 5. November 1958, Seite 49
Der besagte Direktor war Dr. Giuseppe Clivio, an den auch das folgende Buch erinnert:
Clivio,
Giuseppe
Heinrich Pestalozzi. "Lasst uns Menschen werden".
Mit einundzwanzig Federzeichnungen des Kunstmalers Theo Ginz,
St. Gallen
Die Buchreihe "Stiftung Schweizerhilfe" richtet sich an die Auslandschweizerjugend und ist zeitgleich auch in den Landessprachen französisch und italienisch erschienen,
bemerkenswerterweise in selbständigen Publikationen. (E. Loup / C. Bariffi) Im Zeitkontext wird das Wirken von Heinrich Pestalozzi, sei es als Bürger, Erzieher und Menschen, als
des "grössten Landmannes" verstanden.
Mittwoch, 17. November 2021
Exil-Näfelser macht positive Schlagzeilen
Alfred Böni - unkonventionelles Pfarreimodell
Kirchenrechtlich nicht vorgesehen, aber in der Praxis seit mehreren Jahren mit Erfolg gelebt, wird das Modell einer Pfarrei in Zürich, die
im Tandem geführt wird. Wie dem neuesten Pfarreiblatt "forum 23/2021" zu entnehmen ist, leiten Frieda
Mathis und Pfarrer Alfred Böni die Pfarrei St. Gallus in Kooperation, ein wie es heisst "kirchenrechtliches und menschliches
Kunststück".
Pfarrer Alfred Böni ist ein Sohn des ehemaligen Näfelser Sigristen Alfed Böni-Gallati (im Amt von 1964-1977) und ein Bruder des ebenfalls in Näfels als Sigrist
tätigen Sigristen Martin Böni-Mahner (1987-2016). Auf seine Pensionierung hin stellte er Überlegungen an, wie er seine weiteren Jahre gestalten sollte. Seit eini-gen Jahren hat er mit seiner
langjährigen Mitarbeiterin Frieda Mathis einen Kon-sens über eine neue Arbeitsaufteilung gefunden, die es ihm erlaubt, sich haupt-sächlich auf seine seelsorgerlichen Aufgaben zu konzentrieren.
Seiner Mitar-beiterin hat er gewissermassen die Gemeindeleitung übertragen, die vor allem administrative und organisatorische Aufgaben umfasst. Offensichtlich funktioniert dieses "Modell" zur
Zufriedenheit aller Beteiligten in der Pfarrei St. Gallus be-stens.
Möglich wurde diese, im Kirchenrecht bislang nicht vorgesehene, duale Pfarrei-leitung allerdings nur dank des Verständnisses des ehemaligen Generalvikars Dr. Josef
Annen. Auf jeden Fall ist die "Musterpfarrei St. Gallus" im "forum" beachtet und als prüfenswertes Modell vorgestellt worden.
Dienstag, 16. November 2021
Hütet Euch am Morgarten am Tage vor St. Othmar
Morgartenfeier und Morgartenschiessen
„Hütet Euch am Morgarten am Tage vor St.
Othmar!“ Diese Warnung schickte Ritter Heinrich von Hünenberg anno 1315 an die Eidgenossen. Die Landleute von Uri, Schwyz und Unterwalden erwarteten nämlich die habs-burgischen
Eindringlinge überall, nur nicht am Morgarten.
Dank
der Warnung des Zuger Ritter Hünenberg standen die Eidgenossen am 15. November 1315 genau am richtigen Ort, vermochten das feindliche Ritterheer vernichtend zu schlagen und die junge
Eidgenossenschaft zu retten.
Gedächtnis an die Gefallenen der Schlacht am Morgarten von 1315
Infolge der epidemiologischen Lage musste die 705. Gedenkfeier zur Schlacht am Morgarten in diesem Jahr kurzfristig abgesagt und auf das nächste Jahr ver-schoben
werden. Das Gedächtnis an die Gefallenen wurde am Sonntag, 15. November 2020, in einem kleinen, überschaubaren Rahmen mit Vertretern der beiden Regierungen von Schwyz und Zug,
des Bezirksrats Schwyz, des Gemein-derats Sattel sowie den beiden Morgartenschiessen, dem Militär und der Morgar-tenstiftung abgehalten.Begleitet wurde das
Gedenken von «Roten Schwyzern» und «Alten Schwyzern».
Ein verschworenes Polittrio: Bundesrätin Karin Keller-Sutter, nach ihrem Morgarten-Referat, flankiert von alt Ständerat Joachim Eder, links) und seinem Nachfolger Ständerat Matthias Michel, ein
Netstaler Bürger! Die drei FDP-Repräsentanten gaben sich in Morgarten die Ehre. (Bild: facebook Matthias Michel)
Montag, 15. November 2021
Mehrheit ist Mehrheit! Basta!
Erst im Nachhinein - und beim Durchlesen - zweier Zeitungsberichte über die letzte Kirchgemeinde in Näfels stach mir das Stimmen-rgebnis über den Ordnungsantrag in
die Augen, Kirchenratswahlen seien schriftlich - also geheim - durchzuführen.
Dieser Antrag wurde einem Gegenantrag gegenübergestellt und unterlag mit 30 zu 22 Stimmen. Von den rund 70 Anwesenden (die genaue Zahl ist mir nicht mehr präsent,
wird aber wohl dem Pro-tokoll zu entnehmen sein) haben sich also rund 18 Anwesende der Stimme enthalten. Von den gezählten 52 Stimmen fielen also auf Ablehnung 58 % und auf Zustimmung 42 %. Das
ist eine klare Mehrheit und jeder Demokrat hat das unwidersprochen zu akzep-tieren. So funktioniert unsere Politik. Und wir sind bisher gut damit gefahren. Eine geheime Wahl wäre. wie sich
nachher zeigte, auch illusorisch gewesen, da ja nur ein Kandidat vorgeschlagen und sou-verän gewählt wurde.
Dennoch sei ein Denkanstoss erlaubt: Erschreckend für eine Kirchgemeinde ist die Tatsache, dass man offenbar nur mit Müh und Not überhaupt noch Kirchgenossen
findet, die sich für die Aufgabe eines Kirchenrates oder einer Kirchenrätin zur Verfügung stellen. Es erübrigt sich ja dann auch, diese einzige Nomination vorzustellen. Politische Parteien
pflegen jeweils Vorschläge zu machen und zu begründen, warum Kandidat X oder Kandidatin Y für das Amt ge-eignet ist. Die Landsgemeinde pflegte ein Wahlverfahren, wonach Landammann, Statthalter
und sämtliche Richter aus dem "Ring" gerufen, aber nicht weiter begründet werden. Allerdings werden die Richterinnen und Richter im Vorfeld in den Parteien nominiert und öffentlich
publiziert. Ein Wahl sollte ja auch ein Auswahl sein. Bei der Kirchgemeinde spielt sich das Ganze ad hoc in der Versammlung ab. Die Stimmberechtigten können Namen "rufen" und die oder der
Vorsitzende eröffnet keine Diskussion, sondern schreitet sofort zu Wahl. Gezählt wird eigentlich nur wenn die Mehrheit schwierig zu ermitteln ist. In der Regel gilt, das der Präsident oder die
Präsidentin feststellt "Das erste ist das grössere Mehr". Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger können aber beantragen, meist durch Zuruf "Zellä!", dass die Stimmenzähler zum Einsatz kommen. Steht
nur eine einzige Kandidatur zur Verfügung ist die Abstimmung nur eine Formsache.
Soweit, so gut! Nur darf man sich wohl hinterfragen, warum ein Antrag auf geheime Wahlen "nur" 30 Stimmen macht, aber noch mehr warum eine doch beachtliche Zahl von
22 Stimmenden eine geheime Wahl bevorzugen. Weiter dürfte man sich fragen, warum geheime Wahlen überhaupt gefordert wer-den. Wer geheim wählen oder abstimmen möchte, würde wohl Anonymität
bevorzugen oder ein offenes Bekenntnis scheuen. Dahinter mag eine latente Angst stecken, dass man für seine offene Stimmabgabe die Folgen der Andersdenkenden befürchten müsste. Vielleicht steckt
dahinter auch die Absicht, missliebige bisherige Mitglieder abzuwählen und durch andere zu ersetzen. Eine gewisse Angst aber, dass man sich für missliebige Standpunkt lange Zeit oder gar
lebens-lang Antipathie, Unfreundlichkeit, gar Hass und Stigmatisierung aussetzt, ist in Ein-zelfällen ernst zu nehmen.
Was immer - die Kirchgemeindeversammlung ist Entscheidungs-instanz, und die Mehrheit gilt, die Minderheit hat sich damit abzu-finden. Damit wäre eigentlich alles
gesagt.
Wenn man aber den mässigen Besuch der Kirchgemeinde (etwa 1-2 % der Stimmberechtigen) ins Auge fasst, sind Entscheide von 30 zu 22 , die für alle gelten, täte die
Überlegung gut, wie man der gros-sem Absenz oder Gleichgültigkeit begegnen könnte. Müsste man nicht Wege suchen, die Stimmberechtigten zu mehr Anteilnahme zu gewinnen. Die politische Gemeinde
kennt ähnliche Symptome gerin-ger Versammlungsbeteiligungen. Aber immerhin sind die Wahlen für die Gemeinde, den Kanton und der Bundesvertreter brieflich mög-lich. Dadurch können auch
Verhinderte, Ältere oder Kranke oder Versammlungsfaule oder "De mached ja sowieso-was-s' wänd"-Ausredner von zu Hause aus wählen oder abstimmen. Auch denk-bar sind geheime Abstimmung an der
Versammlung selber, würden aber, vor allem wenn mehrere Wahlgänge notwendig würden, die Versammlung zeitlich verlängern. Das meist gehörte Gegenargu-ment gegen geheime Wahlen: man möge doch nicht
alles verkomp-lizieren.
Die Stimmung und der doch nicht unbeträchtliche Stimmenanteil an der letzten Kirchgemeindeversammlung dürfte sinnigerweise im Kirchenrat und in den poli-tischen
Parteien, deren Beteiligung doch mehrheitlich auf die CVP beschränkt bleibt, einmal diskutiert wer-
den, was immer dabei herauskommt. Dass die letzten zwei Kirchge-meinden kontroverser geworden sind, ist ein Hoffnungschimmer, dass sich die Kirchgenossen doch
wieder mehr und kritischer mit den Traktanden und den Geschehnissen innerhalb unserer Kirchge-meinde zu interessieren beginnen.
Des Pfarrers Sorge ist "Wie erreiche ich die Gläubigen besser und wie kann ich sie dazu bewegen, zahlreicher die Kirche zu besuchen oder am Pfarreileben
mitzuwirken?", die Sorge des Kirchenrates "Wie können wir die Kirchgenossen mehr und besser interessieren und bewegen am politischen Part der Kirchgemeinde teilzuneh-men?"
Die Pfarrei und die Kirchgemeinde sind ohne Gemeinschaft, Zusam-mengehörigkeitsgefühl und rege Kommunikation nicht zu rechtferti-gen und ein Auslaufmodell, für das
es keine ebenbürtige Alternative gibt.
Minderheiten sind ernst zu nehmen - aber bedenklich wird es, wenn Minderheiten die Mehrheit ersetzen.
Samstag, 12. November 2021
Andreas Tschappu, Cham, malt den Gärbihund
Beeindruckend für mich ist mein ehemaliger Schüler Andreas Tschappu aus Cham. Ich war an die Schulen der Stadt Zug gewählt worden und musste zuerst für eine
erkrankte Lehrerin im Burgbachschulhaus ein paar Monate einspringen. Unter den 46 Schülern war auch Andreas Tschappu*, dessen Vater ein nach Zug ausgewanderter Glarner und in der Landis & Gyr
in der Physikalischen Abteilung als Kadermann tätig war. Unglaublich: vor 60 Jahren! Andreas scheint diese Zeit nicht vergessen zu haben und schreibt mir von Zeit zu Zeit. Irgendwann hatte er im
Internet das "Kulturforum Brandluft" entdeckt und ist seither regelmässiger Gast bei dessen Veranstaltungen. So auch beim sehr erfreulichen und heiteren Anlass "60 x Oberurnen mis Dorf" und der
Übergabe des "goldigä Gärbihund" an Margrit Neeracher-Tschudi, die nach Aldo Lombardi und Anna Eggimann, die Redaktion dieser kulturfördernden und die Einwohnerschaft zusammenhaltenden Schrift
redigiert und sonstwie vielfältig im Kulturleben des Dorfes engagiert ist.
Nun schreibt Andreas rührend:
"Lieber Fridolin, So habe ich versprochen, dass ich dir Zeichnungen vom Gerbihund und ein Bild von Oberurnen sende.
Mit viele Grüssen.
Dein ehemaliger Schüler Andreas Tschappu."
Hier sind die Aquarelle:
*Andreas Tschappu ist ein Nachkomme der bekannten Famlie Tschappu aus Glarus, die viele Jahre einen exquisites Geschäft vis-à-vis der Landesbibliothek und just neben dem Restaurant / Konditorei
"Blume" hatte. Sein Grossvater war Oberst Werner Tschappu, später Chef des kantonalen Führungsstabes und Inititant der Ausstellung im Freulerpalast über die Geschichte des Skisports im
Glarnerland und Autor des Jubiläumsbuches: "100 Jahre Skisport im Glarnerland, Ski-Club Glarus 1893-1993". Tschappu war als Leutnant Augenzeuge beim schweren Militärunfall in Netstal am 15.
Dezember 1941 mit mehreren schwerverletzten und vier toten Wehrmännern. An der "Näfelser Fahrt" wird jeweils am Gedenkstein in Netstal ein Gedenkhalt für die verstorbenen Soldaten gemacht.
Und wenn schon, dann schon... hier der Laudatiovers für die mit Gerbihund-ausgestattete:
O, lasst uns heute fröhlich feiern
mit Café, Brötchen, Speck und Eiern!
Denn heute ist dein grosser Tag,
den ich hier nun verkünden mag.
Du bist ein Kaminfegerkind,
die, wie man sagt, voll Glückes sind.
Und deine Mutter heisst wie du,
drum trällere ich „Schubiduu“!
Als Oberurnens guter Geist
und aufgestellt, wie du auch weisst,
bist du stets aktiv an der Front
und dieses wirklich auch gekonnt.
Zuhause, schulisch in Vereinen,
stets frohgemut und auf den Beinen,
sogar in uns’rem Parlament
umsichtig, klug, als Präsident.
Und zwischendurch ob grad, ob schräg,
bisweilen auf dem Jakobsweg.
Zudem schaffst du in einer Tour,
im „Brandluft“ auch noch für Kultur.
So bleibe denn, was du schon bist,
so aufgestellt und Optimist.
Ich wünsche dir von jedem Stück
auch weiterhin viel Freud und Glück.
Ä Grüäz ä nuch a dini Bäsi,
sehr häärzli, Fridli Osterhazy.
Donnerstag, 11. November 2021 Martinstag oer "Martini"
Donnerstag, 11. November 2021
In memoriam
Heidi Beeler-Herren
8. Januar 1940 – 4. November 2021
Unerwartet und plötzlich verstarb sie am Donnerstag, 4. November 2021 in ihrem trauten Heim am Mürtschenweg 16. Noch
hatte sie eine Knieoperation gut über-standen und war wieder zu Hause. Sie machte noch Besorgungen. Doch kurz nach ihrer Rückkehr fühlte sie sich nicht gut, ihr Mann Sepp wollte ihr noch ein Glas
Wasser holen, als er ihr dieses bringen wollte, war sie bereits gestorben. Trotz sofort aufgebotener, rasch erschienener Nothilfe aus dem Spital und trotz Wiederbelebungsversuchen war Heidi für
immer von uns gegangen.
Eine fröhliche, unternehmungslustige und dorfbekannte Frau hat uns verlassen.
Ich erlebte sie als rührige und kritische Kirchenrätin. Sie hat beim St. Annaaltar der Hilariuskirche die Kerzchenständer
durchgesetzt, die guten Zuspruch bei der Bevölkerung finden und rege benutzt werden. Im Rat war sie ein kritischer, aber konstruktiver Geist und setzte sich für die Anliegen der Näfelserinnen und
Näfel-ser mit viel Herzblut und hartnäckiger Zielstrebigkeit ein.
Heidi war aber auch eine sehr humorvolle Frau. Eine Episode bleibt mir in hei-terer Erinnerung. Anlässlich der 600
Jahrfeier der Schlacht bei Näfels (1388-1988) war unter den wohl hundert Anlässen im Jubiläumsjahr ein kleine Eisen-bahn bei der Turnhalle südlich des Gemeindehauses angeboten, auf der man eine
Runde fahren konnte. Die Bahn war aber klein und Personen mussten sich zusammenkauern, um auf den engen Wägelchen mitzufahren zu können. Ich war unmittelbar nach der Lokomotive platziert, im
nächsten Wagen fuhr Heidi mit und hielt sich mit beiden Händen fest, da das Gefährt auf den schmalen Gleisen et-was wackelig davonfuhr. Mit diebischer Freude begann ich selber hin- und
herzuschaukeln, worauf Heidi, die um ihr Gleichgewicht bangte, zu meinem Ver-gnügen spitze Schreie ausstiess: „Höör uuf!“, doch ihre Warnrufe waren zu spät, die Wagen hüpften aus den Schienen und
die Passagiere purzelten auf die weiche Wiese. So lag denn die erschreckte Kirchenrätin im Gras, genauso wie ich auch. Natürlich war die Situation komisch, das Gelächter entsprechend lustig. Ich
darf die Titel, die mir die erschreckte Heidi anwarf, nicht wiederholen, aber entgegnete ihr, wir kämen nun in die Fasnachtszeitung unter der Schlagzeile: „Kirchenrätin mit Gemeindepräsident
entgleist!“ – „Untersteh dich, so etwas zu publizieren!“ ermahnte sie mich mit erhobenem Zeigefinger, als wir uns gegen-seitig aufgeholfen hatten. Dann ging unser Gelächter weiter.
Natürlich unterblieb der Eintrag in die Fasnachtgazetten. Die Begegnung ist aber ein heitere Erinnerung auch an die
humorvolle Seite der leider verstorbenen Heidi.
Ihre Führungsqualitäten kamen ihr langjährig zu Gute als Regisseurin des Volks-theaters in Niederurnen, wo sie jeweils
Schwänke und heitere Theaterstücke mit Laienschauspielern inszenierte und sehr erfolgreich aufführte.
Was viele gar nicht wussten, Heidi war auch mehrere Jahr aktiv im Vorstand der Pro Senectute des Kantons Glarus.
Heidi war von 1986-2002 Kirchenrätin und von 1990-2000 auch Mitglied des Kantonalen Katholischen Kirchenrates. Neben
ihrer Urheberschaft der Kerzen beim St. Anna Altar soll auch erwähnt werden wie sie mir ihrem Mann Sepp auf dem Gottesdienstplatz auf Oberseestaafel ihr Herzblut vergossen hat, bei der Renovation
des Umgeländes. Der leicht aufsteigende Grasplatz vor der Kapelle, wo die Gottesdienstbesucher stehen oder sitzen, wurde vom Kirchenrat in globo unterstützt von den Ehepartner grosse Fronarbeit
geleistet. Sepp geht ein als Baumeister, Plattenleger und Maurer, der im Schweisse des Angesichts muster-gültige Arbeit geleistet hat. Heidi war eine der treibenden Kräfte und der gelun-gene zu
neuem Leben erwachte Gottesdienstplatz erinnert an sie.
Sie wünschte sich ausdrücklich keinen Nachruf, was
respektiert werden muss. Deshalb lasse ich es bei den kurzen Erinnerungen bewenden. Ihr wacher Geist und ihre engagierte Art wird uns sehr fehlen. Ihrem Ehemann Sepp und der ganzen Trauerfamilie
gehört unser herzliches Beileid.
Ein Nachtrag:
Am Mo 15. November 2021 war eine sehr eindrückliche
Abschiedsfeier auf dem Friedhof und anschliessend mit dem Trauergottesdienst. Die Abschiedsworte von Enkelin Sarah und die verbindende Art von Pfarrer Walter Mathis, Emmetten, wie auch die
musikalische Umrahmung mit Alphorn und Jodelchor machten den Ab-schied zu einem unvergesslichen Erlebnis. Gross war die Anteilnahme der Trau-ergemeinde, die trotz verlangten Corona-Zertifikation
sehr beachtlich war. Mit dem Hinschied von Heidi fehlt eine weitere Persönlichkeit, die massgeblich zur Gemeinschaft in der Gemeinde beigetragen hat. Im Zeichen modernen Fort-schritts, der
Mobilität. der galoppierenden Vermischung der Dorfbevölkerung und zunehmender Entfremdung verschwinden Menschen wie Heidi aus der Dorfsze-ne die dorfbekannt sind und die Kommunikation unter der
Dorfbevölkerung auf-rechterhalten und fördern.
Ihre Enkelin Sarah hat ein Couvert entdeckt und mir freundlicherweise fotografiert und zugestellt. Offenbar habe ich es Heidi nach ihrem Rücktritt aus dem
Kirchenrat zugestellt. Text: "Heidi Beeler, Kirchenrätin a.D., Heidi auf Wolke sieben"*
Herzlichen Dank, liebe Sarah!
Dienstag, 9. November 2022
Frisch auf zum Halalii!
Wahlen 2022
Gemeinderatswahlen 13. Februar 2022
Regierungsratswahlen 13. Februar 2022
Landratswahlen 15. Mai 2022
Gemeinderat Fridolin Staub (SVP) kandidiert als Gemeindepräsident Glarus-Nord (gemäss Radio Central heute)
Die ersten Parteiversammlungen aller Gemeinden haben bereits erste Nomina-tionen öffentlich kundgetan. Glarus Mitte und Glarus Süd wählen einen neuen
Gemeindepräsidenten.
Somit dauert es ab heute noch 106 Tage bis zum Wahlergebnis.
Gemäss bestehender Praxis werden die Wahlen mit den vom Bundesrat vorge-gebenen eidgenössischen Abstimmungsterminen zusammengelegt:
13. Februar 2022
Gesamterneuerungswahlen Regierungsrat
Gesamterneuerungswahlen Gemeinderäte
15. Mai 2022
Gesamterneuerungswahlen Landrat
Neue Verteilung Landratsmandate auf Wahlkreise
Die Verteilung der Landratsmandate auf die Wahlkreise erfolgt nach dem Verfah-ren nach Sainte-Laguë. Massgebend für die Verteilung ist die ständige
Wohn-bevölkerung gemäss Bundesstatistik am Ende des ersten, auf die letzte Land-rats-Gesamterneuerungswahl folgenden Kalenderjahres.
So ergibt sich gegenüber 2018 eine neue Landratssitzverteilung der insge-samt 60 Sitze:
Glarus Nord 28 Sitze (+1)
Glarus 18 (-1)
Glarus Süd 14 (unverändert)
Samstag, 6. November 2021
Fotoausstellung im Ostflügel des Freulerpalastes
Näfels im Wandel
Tolder+Art stellen rund 170 Fotoaufnahmen vom Dorf Näfels im Ostflügel des Freulerpala-stes aus. Vernissage: heute 6. Nov. 2021.
Öffnungszeiten: 13./14. und 20./21. November 2021 jeweils von 10-12 und 14-16 Uhr.
Georges Müller, der mit Peter Natter im Rahmen von "Tolder + Art++ ausgestellt hat, überliess das Manuskript zur Einführung. Es sei hier öffentlich zugänglich:
Einführung zur Fotovernissage Freulerpalast
von Georges Müller
Alle 10 Jahre treffen wir uns um einige bauliche Veränderungen in unserem Dorf festzustellen. Ein Projekt das seinen Anfang nahm beim Sichten von alten Fotos auf
dem Bauamt 1980 bei Hilarius Landolt.
Der Entschluss war gefasst auf Grund von Fotos aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, fotografisch festzuhalten wie sich unser Dorf entwickelt hat.
Bereits sind 50 Jahre dokumentiert, Häuser haben sich verändert, Strassen er-neuert, verbreitet, Vorgärten verschwunden, ganze Quartiere sind neu entstan-den, um
den Bedürfnissen der Gegenwart, zu entsprechen. Nostalgie ist wohl fehl am Platz, unsere Dorfgesellschaft hat sich gewandelt und damit auch die Häuser. Einige sind dem Abbruch geweiht worden, alt
geworden, unbewohnbar.
Andere sind neu erstanden und prägen das Dorfbild neu. Das Dorf ist gewach-sen, sicher immer mit behördlichem Segen, aber nicht immer mit Augenmass für das
Gesamtbild. Die Gestaltungskommission zusammen mit dem Heimatschutz, der Denkmalpflege hat ihr Möglichstes gegeben.
Die Forderung der Gesellschaft zum verdichtet bauen, wurde an einigen Orten erfolgreich umgesetzt, die Bausubstanz verbessert, nicht nur mit Farbe, sondern auch mit
Neubauten. Wohnten an bestimmten Strassen noch Grossfamilien in engen Behausungen, mit angebauten Ställen und Schobern, so sind diese ge-wichen zu zeitgemässen Wohnbauten. Als Beispiel ist der
Wydenhof und die Walhalla, die ehemalige Migros, der Hauserhof zu erwähnen, auf gleichen Grundstücken sind jeweils 25 – 40 Wohnungen neu entstanden, alte Quartier in denen die Wohndichte rapid
abgenommen hatte.
Geschafft haben wir auch, trotz enormer Motorisierung, dass Tiefgaragen ent-standen, die unsere geliebten Fortbewegungsvehikel in den Untergrund verbannt haben. Der
Verbreiterung von Dorfstrassen ist Einhalt geboten worden, teilweise erfolgten sogar Rückbauten. Noch fehlt aber die grosse Umfahrung.
Wir müssen uns aber heute Gedanken machen, wie das Dorf weiter leben kann. Wie Plätze zum Verweilen, zum Treffen oder auch nur für das Auge gestaltet werden
sollen.
Eine Vision des Dorfplatzes können Sie sich ansehen. Da sind noch einige Hürden zu nehmen, doch Ansätze und Ideen sind vorhanden. In 10 Jahren
könn-ten diese Ideen verwirklicht sein. Wir müssen nicht Warten bis kein Fahrzeug mehr durchs Dorf fährt, kein Fussgänger zum Einkaufen, zum Kaffee trinken sich im Zentrum aufhält, sondern diese
Visionen umsetzen.
Mit der Restauration der Beuge, neben weiteren historischen Bauten, wie der Letzhof, dem Bachmannhaus, dem
Rothaus sind Akzente gesetzt, wie das Dorf attraktiver wird, liebenswert und lebendig. Aber auch Neubauten sind entstanden, die
vorzüglich ins Dorfbild passen.
Diese Ausstellung soll Anregung und Ansporn sein die Dorfgemeinschaft im Rah-men der Grossgemeinde Glarus Nord zu stärken, darum danken wir recht herz-lich für die
grosszügige Unterstützung der Kulturabteilung der Gemeinde, ent-stehen soll noch in den nächsten Wochen ein Flyer auf dem die Kunst im öffentl-ichen Raum vermerkt ist, Skulpturen, Graffiti an den
Häusern, Wirthausschilder.
Nicht minder danken wir der Holzbau Hauser GmbH die uns wie vor 10 Jahren unterstützt.
Die Fotografen allen voran Christian Bosshard, dem zu früh verstorbenen Christian Schüpbach und dem Fotografen der ersten Stunde
Hanspeter Züger danken wir.
Damit sprechen wir Peter Nattererund ich die Hoffnung aus, dass diese Samm-lung weiter erhalten bleibe und sich ein engagiertes
Team finden lasse, im 2031 wiederum eine Bestandesaufnahme dokumentieren wird. Vorerst übergeben wir die Tafeln der Gemeinde zur Aufbewahrung.
Mit David Kobelt hat uns ein begnadeter Musiker die Vernissage begleitet, somit schliesst sich wieder ein Kreis, ist er doch mit der Tochter des
legendären Werkführers Hilarius Landolt verheiratet.
6. November 2021.
Dorfidylle der Zukunft: verkehrsberuhigtes Dorfzentrum
Freitag, 5. November 2021
Kirchgemeinde Näfels - wie lange noch?
Eindrücke von der a. o. Kirchgemeindeversammlung
Nach der recht kritischen Kirchgemeindeversammlung vom 28. Mai 2021 in der Mehrzweckhalle Mollis, an der die heutige a. o. Zusammenkunft eigentlich gefor-dert wurde
und zwar nur zu zwei Sachgeschäften, durfte man gespannt sein, ob die nicht eben frohe Stimmung diesmal besser sein würde. Prompt wurden gleich zu Beginn Ordnungsanträge gestellt, die a) das
Traktandum Wahlen verschieben und b) geheime Abstimmungen verlangten. Beide Anträge blieben auf der Strecke. Aber: Überraschend (zwar nicht für eine Mehrheit) obsiegte der Antrag auf
Reduktion des Kirchenrates von 7 auf 5 Mitglieder doch deutlich gegenüber dem Gegenantrag des Kirchenrates der "mindestens 5 Kirchenratsmitglieder" vorschlug. Dieser Vorschlag wurde zu
offensichtlich als Finte empfunden und ob-siegte nicht. Hingegen wollte die Versammlung weder die Wahl eines Kirchen-ratsmitgliedes verschieben, noch geheim abstimmen. Vorgeschlagen wurde dann
einzig Urs Schweikert, der dann auch mit grosser Zustimmung gewählt wurde.
Recht hartnäckig wurde dann der Kirchenrat mit Fragen und Gegenfragen gefor-dert zu Verfahrensfragen, zur illegalen Anstellung eines Organisten ohne
Arbeits-bewilligung, zum in Kraft gesetzten und später wieder nur angedachten Personal-handbuch, das offenbar als Vorlage der Kirchgemeinde erwartet wurde, zur Handhabung der immer wieder
genannten "Amtsgeheimnisses" und der "Schwei-gepflicht" des Kirchenrates, zu Kriterien und Vorgehensweisen eines Pfarreirates,
zu Ämterkumulationen und Wahlkompetenzen für Kirchenrat, Kantonalkirchenrat und dessen Ausschuss. In den diversen Voten schwang ein eigentümliches Miss-trauen mit,
so konnte man den Eindruck bekommen.
Für mich fehlte eine wirkliche Kommunikation zwischen Kirchgenossen und Kir-chenrat und ein latentes und offenes Misstrauen schwang mit. Zwar äusserten sich die
Votanten manierlich und niemand wurde ausfällig, ebenso konterte die Vorsitzende spontan und korrekt, aber für mein Empfinden, war diese Zusam-menkunft alles andere als ein
Gemeinschaftserlebnis.
Unsere Pfarrei scheint dreiteilig zu sein: Hie die Pfarrei mit ihrem pastoralen Auf-trag, da der Kirchenrat und weit entfernt die Kirchgenossen. Der neue
Pfarrad-ministator wurde kaum vorgestellt und gleich zur Diskussion aufgefordert, was er mit gebotener Vorsicht und mit Freundlichkeit tat. Das gelegentliche Raunen nach Antworten vom Ratstisch
verriet einen Hauch von Unbehagen. Zwei ehe-malige Landratspräsidenten wollten mit ordnenden Voten beruhigend wirken.
Eine Pfarrei ist eine Glaubensgemeinschaft, und eine Gemeinschaft beruht auf gegenseitiger Kommunikation. Die Absenz vor allem junger Leute, hingegen die Präsenz
von bestandenen CVPlern war auffällig. Die CVP darf man mit Fug und Recht als die "tragende Partei" der Kirchgemeinde bezeichnen; sie stellte seit eh und je praktisch alle Kirchenratsmitglieder.
Eine FDP-Kirchenrätin und ein wahr-scheinlich überparteilich wirkender Kirchenrat wurden in der letzten Kirchgemein-de recht harsch aufgefordert zurückzutreten, weil sie oppositionell immer
wieder die Ratsbeschlüsse bekämpfen würden und den Ratskonsens durchbrächen.
Man hatte aber nicht den Eindruck, dass seit dem Austritt dieser beiden Mitglie-der die Stimmung zwischen Versammlung und Ratstisch wirklich besser wäre.
Für das Insgesamt trägt die tragende CVP deshalb wohl eine Hauptverantwor-tung. Monokulturen sind - wie man aus der Natur weiss - gefährdet. Es gibt kaum
Kirchenräte aus anderen Parteien. Eine gewisse Diversität täte wohl gut.
Vor diesem HIntergrund wäre es aber falsch, nur den Kirchenrat für den nicht eben gesunden Zustand der Kirchgemeinde und Pfarrei voll verantwortlich zu machen. Nur
mit Köpferollen ist ein vermeintliches Übel nicht beseitigt, es sei denn, es seien neue unverbrauchte fähige Köpfe für eine Nachfolge bereit. Auch ein Kirchenrat kann lernfähig sein und das
Unbehagen deuten und sich ent-sprechend für eine Verbesserung der Kommunikation und damit des Vertrauens engagieren. Erst wenn er dies nicht tut, können
Austausche und Abwahlen ein Instrument sein.
Am vergangenen Mittwoch eröffnete der St. Galler Bischof Markus Büchel das feierliche "Aller Äbte Jahrzeit" mit den Worten: "Halten wir zusammen, wenn wir die
Zukunft bewältigen wollen." Die gleiche Parole hätte auch Gültigkeit für unse-re Kirchgemeinde. Ohne Zusammenhalt zerfällt das, was eine Gemeinschaft sein sollte. Die Passivität und das
Desinteresse der Kirchgenossen (ich nehme auch mich an der Nase) überlässt der Kirchbehörde ungehinderten Spielraum, der zum erwähnten Vakuum führen kann. Politisch müsste wir also alle
Anstrengungen unternehmen, die einzelnen Kirchgenossinnen und -genossen mehr einzubinden, z.B. durch Rückgabe der Wahlkompetenzen für den KKK und sogar den Aus-schuss, durch die Abschaffung von
Wahlkumulationen, durch geheime oder brief-liche Wahlen (wie die politische Gemeinde), durch den Ausbau des KKK zu einem wirklichen kantonalen Parlament, durch mehr
Bürgerbefragungen und durch mehr Transparenz und weniger Vorschirmen der "Schweigepflicht" (die ja ihre Berechtigung hat bei Privata, Personellem,
schwebenden Geschäften) und durch mehr Dienen als Regieren... und nicht zuletzt durch mehr gemeinsame Feste!
Die Kirchgemeinde Näfels wie die anderen Kirchgemeinden und die kantonalen Instanzen wären gut beraten, die Katholische Verfassung und die Gemeindeord-nungen einer
kritischen Prüfung auf Bewährtes, Überholtes, Negatives und Posi-tives oder Fehlendes zu überprüfen.
Glarner Katholiken sind halbbatzige Staatsbürger, sie haben keine umfassende Synode (Legislative), wenden Ämterkumulationen und Wahlkompetenzen an, die sowohl der
Kantons- und Bundesverfassung zuwiderlaufen. (Kirchenräte wählen Kantonalkirchenräte und diese ihren Ausschuss!) Ich wundere mich, dass die staatlichen Instanzen wie Landrat und Regierungsrat mit
ihren Rechtsdiensten (auch die politischen Parteien) Solches dulden?
Ich sage voraus: Wenn es uns nicht gelingt, mit einem Ruck die galoppierende Bedeutungslosigkeit der Kirchen in unserer Gesellschaft aufzuhalten, echte
Ge-meinschaft herzustellen, ist unsere Pfarrgemeinde in anderthalb Generationen am Ende. Gewiss sind gesellschaftliche Veränderungen und Wertverschiebungen nur schwer aufzuhalten, aber wir können
in unserm Lebensraum eine Kultur pfle-gen oder verrotten lassen. Ebenso gewiss lässt sich das Rad nicht zurückdrehen.
Aber - nach Bischof Markus Büchel - ist die Zukunft nur durch Zusammenhalt zu bewältigen. Sonst wird unsere wunderbare Hilariuskirche zum Kunsttempel, zum
Gourmethalle oder zum Konzertraum oder ein Objekt, das an den Meistbietenden zu verkaufen ist...
Würden wir das Christentum echt leben, wären keine Gesetze notwendig. Aber "äs mändschälet halt überall meh oder weniger"!
Der Näfelser Pater Justus Landolt las den Glarnern auf einer Landeswallfahrt im 19. Jahrhundert die Leviten: "O Jerusalem, o Jerusalem, wie tief bist du
gesun-ken!" (und meinte die Verhältnisse im Glarnerland), worauf er sich auf Protest der Glarner entschuldigen musste...
Ich bin gespannt auf die nächste Kirchgemeindeversammlung.
Allerheiligen, Montag, 1. November 2021
Was ist Allerheiligen, was Allerseelen? Skizze von Jonas Heidebrecht, Erzbistum Köln (auf Facebook)
Die Verstorbenen in unserer Pfarrei Näfels 2021
Erika Herzog-Messmer*
Alfred Jud
Berta Noser-Brütsch
August Meier
Johanna Lampe-Tschirky
Wilma Jacober-Schmid (Nachbarin)
Jeanny Kettel
Werner Probst (Gemeinderatskollege)
Marga Nüssli
Charlotte Michel (Schulkameradin)
Maria Landolt-Hofmann
Rita Fischli-Fuchs
Anna Schubiger-Hausegger
Giovanna Marcello
Elisabeth Vögeli
Margrit Gmür-Glaus
Annemarie Feldmann-Schopfer (Ehefrau eines ehemaligen Schülers)