Sonntag, 18. Juli 2021
Fast einen Monat lang blieb das "Glarner Mosaik" aus. Anderweitige Beschäfti-gungen und Termine hielten mich davon ab. Nun fasse ich mir ein Herz und versuche mich erneut.
Eine tolle Schlagzeile lässt im Bistum Chur aufhorchen: Der vormalige Bischofs-medienbeauftragte Giuseppe Gracia ist aus der katholischen Kirche ausge-treten. Diese Info lässt umso mehr aufhorchen, da Gracia ein Gallionsfigur des Bistums war, der oft öffentlich in Erscheinung trat und daneben noch eine Kolum-ne in der Boulevardzeitung "Blick" hatte. Nun interessierte mich seine Persönlich-keit und seine bisherige berufliche Tätigkeit.
(Quelle: Bistum Chur)
Gracia ist Sohn eines Sizilianers und einer Spanierin. Seine Erfahrungen als Secondo verarbeitete er in den Büchern Riss (1995), Kippzustand (2002) und Santinis Frau (2006). Er war als PR-Berater tätig und nahm im Fürstentum Liechtenstein Mandate für mehrere Firmen wahr.
2007 nahm er ein Studium der Theologie auf. 2008 wurde er Kommunikations-chef des Bistums Basel. 2011 wechselte er als Beauftragter für Medien und Kommunikation zum Bistum Chur. Dort wurde er Mitglied des Bischofsrates und war bis März 2019 Sprecher von Bischof Vitus Huonder. Von 2019 bis März 2021 war er Sprecher von Bischof Peter Bürcher, Apostolischer Admini-strator des Bistums Chur. Im Juli 2021 wurde bekannt, dass er aus der katholi-schen Kirche ausgetreten ist.
Seit 2016 ist er Gastautor bei der Achse des Guten, seit 2017 auch bei Focus Online und seit 2018 Kolumnist beim Blick. Seit Mai ist er regelmässiger Feuilleton-Autor für die Neue Zürcher Zeitung.
2017 veröffentlichte Gracia den Roman Der Abschied, dessen Handlung sich mit islamistischem Terror, Christentum und den Werten der westlichen Welt aus-einandersetzt. 2018 erschien sein Sachbuch Das therapeutische Kalifat, das sich mit dem Zustand der Meinungsfreiheit in Westeuropa beschäftigt. 2020 erschien der Roman Der letzte Feind, der von einer internationalen Verschwörung rund um den Vatikan handelt, angesiedelt im Spannungsfeld zwischen Christentum und Postmoderne. Im September 2020 war er Erstunterzeichner des Appells für freie Debattenräume. 2021 erschien der Roman Der Tod ist ein Kommunist, der sich satirisch mit Verschwörungstheorien rund um Globalisierung, Corona und Klimapolitik auseinandersetzt.
Gracia ist 1967 geboren, verheiratet und hat zwei Kinder. Er lebt in St. Gallen.
Ich habe einen Kommentar gehört zum Kirchenaustritt von Giuseppe Gracia: "Deo gratias"!
Sonntag, 20. Juni 2021
Tödlicher Bergunfall ob Ahornen
Gemäss einer Meldung der Kantonspolizei und der Schweizerischen Depechenagentur ist eine im Kanton Zürich schon am Dienstag vermisst gemeldete 61-jährige Frau oberhalb Ahornen im Bereich des Schiien (ca. 1700 m. ü. M.) tot aufgefunden worden. Die Kapo wird den Fall untersuchen.
Samstag, 12. Juni 2021
Gewitterstimmung im Tal
Dienstag, 8. Juni 2021
"Käferjahr" angesagt - Wahltermine stehen fest
13. Februar 2022
Gesamterneuerungswahlen Regierungsrat
Gesamterneuerungswahlen Gemeinderäte
15. Mai 2022
Gesamterneuerungswahlen Landrat
Montag, 7. Juni 2021
Juni-Gewitter in Schänis
Heute Abend nach 17 Uhr ging über Schänis ein gewaltiges Naturschauspiel über er die Bühne. Dunkle Wolken näherten sich vom Gaster her. Plötzlich leerten sie sich wie aus Kübeln. Die Bilder wurden mir zugespielt. Sie seien hier verewigt.
Samstag, 5. Juni 2021
Unterirdischer Brückenschlag von Näfels nach Mollis
Was jahrhundertelang ein Thema war, die Gegensätze zwischen Näfels und Mollis, erfährt eine wundersame Geste: Auf dem Bahnhofareal der Station "Näfels-Mollis" wird eine Unterführung unter den Bahngleisen realisiert, die vom Bahnhofplatz auf das ehemalige Areal der Firma Boshard AG / Zschokke AG führt und den Einwohnern von Mollis einen direkteren Zugang zum Bahnhof und zu Näfels ermöglicht. Die Dörfer Näfels und Mollis war geografisch durch die Linth, genannt "Jordan" getrennt. Unmittelbar bei der Linth (wo heute das Areal der NETSTAL AG ist) war auch der Fussballplatz. Das westliche Goal war das "Näfelser Goal", das östliche das "Molliser Goal". Wehe, wenn sich ein Molliser Knabe hinter das "Näfelser Goal" getraute, wo jeweils eine ganze Traube von Knaben dem Goalie zuschaute! Molliser Buben wurden zum "Molliser Goal" zurückgeschickt und sonst unsanft angerempelt oder sonstwie körperlich attackiert. Gleiche "Spielregeln" galten umgekehrt hinter dem "Molliser Goal" für Näfelser Buben. Mollis war mehrheitlich reformiert, Näfels stockkatholisch. Unfreundliche Gegensätze machten sich zwischen den Dörfern vor allem bei der Reformation breit, die im Glarnerland recht heftig ausgefochten wurde. Sprachlich hätte man auf der Linthbrücke einen Kreidestrich machen können: bis zum Strich hatte es mundartlich "grägnet", nach dem Strich "gregnet".
"Chuusch d Schtegä selber abäfegä!" war Molliserdeutsch, "Chaasch d Schtägä
sälber abäfägä" näflesserisch. "Chaasch mit-ämä träggätä Mässer Schpägg schnätzlä" hiess es im Rautidorf, "Chuuisch mit-ämä treggätä Messer Schpegg
schnetzlä!" tönte es jenseits des Jordans.
Die Reformierten taten am (katholischen) "Fridlistag" Gülle aus, die Katholischen hängten am Karfreitag die Vorfenster aus und die "Brittli" ein. Mit Fingern wurde im Klosterdorf auf reformierte Bräute oder Bräutigame gezeigt, und die Pfarrher-ren wetterten Strahl und Hagel gegen die "Mischehen". Auch die Behörden der beiden Dörfern war mitunter spinnefeind und misstrauten sich. Noch im zwanzig-sten Jahrhundert bekämpften Molliser die "Umfahrungsstrasse" der Näfelser, die den Dorfkern entlasten wollten u.s.w.
Ein Lichtblick war die gegenseitige Annäherung der Näfelser und Molliser bei der Eiwneihung eines Kolibrizuges, der am 1. März 1988 auf "Näfels-Mollis" getauft
wurde. DIe Näfelser Behörden luden die Molliser Kollegen und die Bevökerung zur EInweihung auf dem Bahnhofplatz ein, die Molliser Behörden offerierten im Gegenzug ein Nachtessen im SGU.
Spöttisch nannten die Näfelser das Toilettenhäuschen, das etwas südlich des Bahnhof stand "Mulliser-Bahnhoof" und die Molliser nannten die "Näfelser" etwas verächtlich nur "Nefäler".
Mit zunehmender Bautätigkeit in Mollis nahmen immer mehr Näfelser ennet dem Jordan ihren Wohnsitz, und mit dem Bau der katholischen Marienkirche stiegen die Kontakte sprunghaft an. Heute kaufen ungezählte Molliser in den Geschäften von Näfels ein. Die Konfessionsunterschiede sind verblasst und kein Hindernis mehr.
Und nun - wird unterirdisch Kontakt ermöglich.
Eine imposante Truppe von orange gekleideten Bauarbeitern und noch imposan-tere Baumaschinen sind über dieses Wochenende eifrig am lochen. Ein gewalti-ger Bohrer ist im Einsatz, damit "unterschwellig" die Kommunikation zementiert wird. Erinnerungsbilder vom Samstag, 5. Juni 2021.
Mittwoch, 2. Juni 2021
Zwee, wo dänand vrschtönd chänd alt wäärdä...
Eiche und Linde im Sand
Seit Monaten beobachte ich die beiden Prachtslaubbäume Block vom Rautifeld gegen Sand/Autschachen. Zuerst blühte die Linde rechts und trieb ihre Blätter, etwas später folgte die Eiche links. Ein Symbol von Koexistenz verschiedener Naturen. Im Hintergrund Obstock, Neuenkamm und Mürtschen. (Aufnahme heute 2. Juni 2021)
Montag, 31. Mai 2021
Das Kloster hat einen Vogel...
Was für eine Frage? Das Kloster einen Vogel?
Wir kommen der Sache schon näher...
Haben Sie den Vogel schon entdeckt? Na, wunderbar!
Jetzt scheint es klar zu sein. Der Vogel ist schwarz, wahrscheinlich katholisch und er blickt Richtung Rom,!
Sonntag, 30. Mai 2021
Firmung in drei Tranchen
Wegen der Pandemie-Vorschriften musste die Firmung in drei Tranchen durch-geführt werden, damit die Personenzahl die gestellte Limite nicht überschreitet.
Der emeritierte Bischof Peter Bürcher war delegiert, die Näfelser Mädchen und Jungs zu firmen. Zu diesem festlichen Anlass wird der Kirchturm dreifach beflaggt
mit dem Schweizer Panner, dem Glarner Panner und dem gelbweissen kirchli-chen mit den päpstlichen Farben gelb/weiss. Traumwetter gab den Firmlingen den besonderen Hintergrund.
Die drei Gruppen der Firmlinge 2021
9.00 Uhr
Bartels Mika
Costa Pereira Diana
Fischli Marcel
Hauser Ladina
Landolt Dominik
Landolt Markus
Landolt Mathias
Landolt Raul
Müller Philipp
11.00 Uhr
Amalan Jennings Alffries
Da Silva Macedo Bruna
De Marco Rosalba
Ferrara Noemi
Gehrig Bianca
Lemos Caseiro Mariana
Maddalon Aurora
Mutter Anna
Pittini Jana
Rast Sophia
Rodrigues Leonor
Schirmer Noe
15.00 Uhr
Castano Olivia
Gazilj Josipa
Egermann Lara
Hauser Valentin
Kahlmeier Lenja
Kaspar Philipp
Nigg Seraina
Polgar Noah
Stäheli Lian
Waldvogel Selina
Willi Gian-Andri
* * *
Heuwetter vom besten
Traumwetter für Firmlinge! Heuwetter auch für die Landwirte, die grossflächig mit Traktoren sowohl die Rechenanlage als auch die Heuaufladewagen ausfuhren.
Das untenstehende Bild zeigt die Landwirte in schweisstreibender Aktion mit den erwähnten Landwirtschaftsfahrzeugen und zwei Nachrecherinnen stehen bereit!
* * *
Weniger erfreulich sind die Abhandlungen in den "Glarner Nachrichten" über die Technischen Betriebe Glarus Nord. Auf der Frontpage und in ganzseitigem Bei-trag kommen weitere Détails über die Querelen und den Konflikt um die Entlas-sung des Geschäftsleiters. Einige Zahlen werden herausgerückt, was für Mehr-
kosten dieser Konflikt verursacht hat. Der Verwaltungsrat gesteht eigene Fehler
und Fehleinschätzungen ein. Der ad interim VR Präsident gab zu verstehen, dass er als Gemeinderat und Gemeinderatsvizepräsident nur vorübergehend ein-gesprungen sei und bald eine Nachfolgelösung bringen wird. Die skandalwittrige Situation macht die Stromkunden wütend, besonders seit die Strompreis ange-
passt wurden.
Die Neuregelung der Grünabfuhr, die bevorstehende Neuregelung der Wasser-gebühren zeigen auf, dass zu den Steuererhöhungen, verkappte Steuern in Form von Gebühren die Attraktivität der Gemeinde ankratzen.
* * *
Imageschädigend sind die Wirbel um die verweigerte Pfarrerwahl in der röm.-kath. Pfarrgemeinde Näfels. Noch nie in der Geschichte dieser Pfarrei hat ein Pfarrer, der ja die erste Zeit, ehe er als Pfarrer gewählt wird, als Pfarr-Admini-strator wirkt, die Pfarrerwahl ausgeschlagen. Der scheidende Pfarrer hat an der Kirchgemeinde Tacheles geredet und den Eindruck erweckt, dass er mit dem Auf-trag für gewisse Veränderungen angetreten ist, aber an der Umsetzung einge-schränkt oder gar verhindert wird. Offenbar - so bekam man den Eindruck - müssten wesentliche gesetzliche Grundlagen überprüft und die kirchliche Ge-meindeordnung auf Tauglichkeit untersucht und allenfalls geändert werden. Da dieses Novum einer Wahlverweigerung neu ist und da vom Kirchenrat keine plau-siblen Gründe dafür bekanntgegeben wurden, viele Kirchgenossen aber Person und Tätigkeit des Pfarr-Administrator anders wahrnehmen als der Kirchenrat, ist der Nährboden für Gerüchte geben.
Und schliesslich geht es uns noch ans "Puntänööri" (point d'honneur) wie die Pfarrei Näfels dasteht, besonders seit an der Kirchgemeinde das Wort gefallen ist: "aus dem Kanton Zürich wird sich kaum ein Geistiicher hieherwählen lassen!". Kirchenrat und Kirchgemeinde müssen über die Bücher, was an diesem Signal dran ist und ob und wenn ja, welche Massnahmen in dieser doch Aufsehen erregenden Situation für den Fortbestand der ohnehin mit der Unbill der Zeit kämpfenden Kirche in unserem Dorf zu treffen sind. Vielleicht rückt die unge-mütliche Stimmung Kirchenvolk und Kirchenbehörden, aber auch die Geistlichkeit und Bediensteten mit dem Volk näher zusammen.
Die Vorsitzende der Kirchgemeinde meinte wohl treffend: "Wir sind gemeinsam
unterwegs!" - Nur, irgendwann sollte man auch ankommen.
Die Weisheit "Der Weg ist das Ziel" kann man auch drehen und sagen "Das Ziel ist der Weg". Gelingen werden aber die Anstrengungen nur, wenn man auf der Sachebene streiten mag und nicht in Personenkonflikten stecken bleibt.
Pfarrhaus (Pfarrer) im Mittelpunk des Gesprächs - Kirche im Hintergrund eines neuen Zeitgeistes (und Baustils) drohende Wolken über dem Rauti, im Vordergrund das Rudiment von Letzibauer - Symbol unwirksame Widerstandes gegen die Unbill der Zeit...ein erstaun-licher Aufmarsch zur Kirchgemeindeversammlung, der Kirchenrat unter Beschluss. Krise oder Neuaufbruch? Desater oder Hoffnung?
Freitag, 28. Mai 2021
Die besondere Kirchgemeinde der Pfarrei Näfels
in der Mehrzweckhalle Mollis
Ein Kommentar
Wohl 80 Katholikinnen und Katholiken hatten sich heute Abend in der Mehr-zweckhalle in Mollis eingefunden, um an der Kirchgemeindeversammlung zu mindern und mehren über acht Traktanden zu befinden. Ein Thema durchzog den ganzen Abend, die Nichtbereitschaft des Pfarradministrators Kurt Vogt, sich definitiv als Pfarrer für die Pfarrei wählen zu lassen. Neben der Rechnungsablage und des Budgets für 2022 galt es den Steuerfuss zu bestimmen, zwei Sachvor-lagen (Innensanierung Kirchturm und Mikrophonanlage), der Ersatzwahl für ein Kirchenratsmitglied sowie der Ersatzwahl für die beiden aus Protest zurückgetre-tenen Rechnungsrevisoren oder eine externen Revisionsstelle.
Wie ein Paukenschlag schlug gleich zu Beginn der Ordnungsantrag einer Kirch-genossin ein: Da der Pfarradministrator als Liechtensteiner Bürger nicht automa-tisch stimmberechtigt sei, solle ihm die Kirchgemeinde das Rederecht gewähren. Die Betroffenheit vieler Kirchgenossen sei sehr gross. Über die Motive seiner Ab-lehnung, sich wählen zu lassen und aus dem Kanton wegzuziehen sei kaum etwas bekannt und die Gefahr blosser Gerüchte sei gross. Die Vorsitzende liess abstimmen und ein überwältigendes Mehr gewährte dem Geistlichen das Rede-recht. Pfarrer Kurt Vogt legte in einem rund zwanzigminütigen Resumée dar, wa-rum er zu diesem Entschluss gekommen sei. Daraus ging hervor, dass er ge-messen an Zürcher Verhältnissen die von ihm erwarteten Veränderungen wegen der vielen mühsamen Widerstände kaum umsetzen könnte. Das er die dazu notwendigen Informationen nur mühsam, kaum oder gar nicht erhalte. So sei ihm beispielsweise die Einsicht in die Dossiers und Vertäge seiner ihm unterstellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verweigert, die für die Erstellung der Pflichten-hefte unabdingbar wären. Aus diesem und weiteren Beispielen wurde ersichtlich,
dass er im Dualen System (Staatliches und kirchliche Recht) seine Tätigkeit als Pfarrer wegen vieler Erschwernisse nicht entfalten und ausführen hätte können. Man bekam den Eindruck, dass das Selbstverständnis des Kirchenrates und sein eigenes sich reiben und eine entsprechend notwendige Kommunikation verun-möglichen oder doch unzumutbar erschweren.
Von der Ratsbank konnte oder mochte man die Ausführungen nicht oder kaum entkräften. So legte sich eine eigenartige, misstrauische Stimmung über viele Teile des Stimmvolkes und da und dort meldeten sich beherzte Voten des Be-dauerns, die nach beim letzten Traktandum *Umfrage" wieder laut und deutlich und vielseitig hervorbrachen.
Die Stimmung wurde nicht besser, als sich zwei Mitglieder des Kirchenrates mit Ordnungsanträgen und Minderheitsstandpunkten in Finanzfragen und beim Trak-tandum "Mikrofonanlage" gegen die Vorlagen des Kirchenrates stellten.
Als bei der Festlegung des Steuerfusses sich gleich zwei Abänderungsanträge (8 % und 7 1/2 %) gegen den des Kirchenrates (8 1/2 %) entgegenstellten, obsiegte der "Kompromiss" (8 %). Eine ähnliche Klatsche kassierte der Rat beim Traktan-dum "Ersatzwahl in den Kirchenrat" durch den Ordnungsantrag, am heutigen Abend auf eine Wahl zu verzichten, bzw. diese zu verschieben. Gleichzeitig wurde eine Änderung des Gemeindeordnung der röm.-kath. Kirchgemeinde Näfels beantragt, die Mitgliederzahl des Kirchenrates auf fünf zu senken.
Die Sachanträge jedoch gingen nach einigen Pro- und Contravoten letztlich im Sinne der Behörde klar durch.
Unterschwellige und offensichtliche Bedauernsvoten - immer wieder - gegen den Wegzug des Pfarrers, dominierten die Stimmung der Anwesenden und bereiteten der Regierungsbank recht Mühe, überzeugende Antworten zu finden.
Gesamthaft gesehen lebte diese seit langem nicht mehr so gut besuchte Kirch-gemeindeversammlung von der erfreulich aktiven Beteiligung der Kirchgenossen mit Anfragen, Voten, Anträgen, Reden und Widerreden im Gegensatz zu den häufig beobachteten Durchwinkeversammlungen. Nicht genügende Unterstüt-zung vermochten die beiden kritischen Kirchratsmitglieder zu gewinnen, die sich gegen die Ratsbeschlüsse wandten und gegen das ratsinnere Ja-Nicken stellten.
Alles in allem ein lebendige Versammlung und staatsbürgerlich interessante Ver-anstaltung, die der Behörde nicht nur Entscheide brachten, sondern sie mit einer ganzen Reihe von Bereinigungen und Hausaufgaben zurückliessen und ein Näherrücken zwischen Bürgerschaft und Behörde erhoffen.
Pfarradministrator Kurt Vogt erhielt nachhaltigen Applaus.
Gespannt erwarte ich die Berichterstattung, die im "Fridolin" zu erwarten ist.
Quo vadis - Kirchgemeinde Näfels?
Könnte die gestrige Kirchgemeinde-Versammlung ein Hoffnungsstrahl sein? Ein Aufbruch in schwieriger Zeit? Ein Appell gegen die Gleichgültigkeit? Ein neuer Frühling?
Erstens war der Aufmarsch an Kirchgenossinen und -genossen mit rund 80 Teil-nehmern oder gar mehr eine historische Zahl. Man müsste in den Protokollen der bisherigen Kirchgemeinden nachsehen, seit wann überhaupt eine solche Beteili-gung zu verzeichnen war.
Zur Erinnerung: Noch in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts fand die Kirchgemeinde in der Regel mit der Schul- und Fürsorgegemeinde gemeinsam in der Turnhalle statt. Ursprünglich waren die Ortsgemeinde, der Tagwen (Bürger-gemeinde), Kirchgemeinde, Schulgemeinde und Fürsorgegemeinde (früher gar Armengemeinde) eigenständige Organisationen mit eigener Behörde.
Doch schon ehe die verschiedenen Körperschaften aufgehoben und in der Gemeindefusion in die Einheitsgemeinden einverleibt wurden, wurde die Kirch-gemeinde separiert und hielt im "Josefsheim" ihre Kirchgemeindeversamm-lungen ab. Schlagartig liess das Interesse nach und die Teilnehmerzahlen san-ken bisweilen (samt Kirchenrat) auf rund 30 Personen plus/minus ab.
Böse Zungen behaupteten, die Separierung und Verlegung ins "Josefsheim" sei auch deshalb erfolgt, weil Vorlagen bei kleinerem Publikum eher durchzubringen wären. In der Tat war vorher die Beteiligung bedeutend grösser, weil die Besu-cher der Fürsorge- und vor allem der Schulgemeinde meist sitzen blieben, wenn der Kirchenpräsident oder die Kirchenpräsidentin die Kirchgemeinde eröffneten. Die immer geringere Beteiligung erlaubte es, in kleineren Rahmen zu tagen. Erst in den erschwerten Bedingungen und unter den Vorschriften der Pandemie musste die Kirchgemeindeversammlung im Herbst 2020 in die Kirche verlegt werden. Die gestrige Versammlung wurden unter den gleichen Umständen in der Mehrzweckhalle Mollis gehalten. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sassen in bewussten Abständen auseinander und die Maskenpflicht wurde strikt einge-halten. Dass aber plötzlich so viele Leute kamen, hatte wohl als Hintergrund die Schockbotschaft, der derzeitige Pfarradministrator habe sich entschlossen, sich nicht definitiv, als Pfarrer wählen zu lassen. Und da vom Kirchenrat nicht weiter informiert wurde, was für Ursachen hinter diesem Entscheid des Pfarradmini-strators lagen, rief dieser Informationsmangel mehr Pfarrkinder auf den Plan als gewöhnlich. Interessierte, so ging die Fama, hätten sich zusammengetan und be-raten, wie man sich verhalten solle.
Das am gleichen Abend der Steuerfuss gesenkt, ein Wahlgeschäft verschoben und eine Änderung des Artikel über die Zahl der Kirchenrätinnen und -räte in der kirchlichen Gemeindeordnung beantragt wurde und dass der Kirchenrat wegen der Pfarrersituation mit unbequemen Fragen konfrontiert wurde, war wohl aufse-henerregend und ungewöhnlich.
Und diese Situation ist für mich Anlass, einmal über die Situation der Kirchge-
meinde Näfels zu reflektieren und Fragen zu Situation der Römisch-Katholischen Kirche im Glarnerland zu stellen.
1. Der doch deutlich erfreuliche Besuch der Kirchgemeindeversammlung mag
aufzeigen, dass unsere Kirchgemeinde nicht tot ist, sondern das Interesse
immer dann steigt, wenn etwas passiert, das die Leute aufhorchen und viel-
leicht erschrecken lässt oder emotionell bewegt.
2. Diese Kirchgemeinde hat deutlich gemacht, dass die Kirchenbehörde dem
Kirchenvolk sehr fern steht. Das kann man aber nicht a priori der Behörde zum
Vorwurf machen, viel mehr müssen wir Kirchgenossen uns an der Nase neh-
men und eingestehen, dass die Behörde diese Ferne nur erreicht hat, weil wir
als Kirchgemeindeversammlung und oberste politische Instanz sie nicht daran
gehindert haben. Der Kirchenrat ist die Exekutive der politischen Organisation
"Kirchgemeinde". Durch die Nichtteilnahme ermöglichen wir es dem Kirchen-
rat, sich weitgehend zu verselbständigen und das Bewusstsein seiner Rolle im
Dienst der Stimmberechtigten zu verlieren. Kommt dazu, dass wir seine Vorla-
gen weitgehend und widerstandslos durchwinken und gewissermassen die
Kirchgemeindeversammlung zur Farçe machen. Dies wiederum kommt auch
im grossen Desinteresse und Fernbleiben von der Versammlung zum Aus-
druck.
3. Kommt dazu, dass aus der Widerstandslosigkeit gegenüber dem Rat die Mei-
nung aufkommen kann, alles sei in bester Ordnung.
4. Des weiteren, was auch in anderen politischen Exekutiven zu beobachten ist,
werden die Stimmberechtigten so dürftig informiert, dass diese kaum Anlass
zur Kritik haben. Kritische Fragen oder Anträge können so behördlicherseits
als Angriffe, die deren Empfindlichkeit treffen, empfunden werden.
(In einem kürzlichen Antrag an den Kirchenrat über das Verhältnis zu Stif-
tungen, reagierte ein Stiftungsrat sehr empfindlich und qualifizierte einen der
Antragsteller heftig ab. Unbeliebte Anträge werden nicht auf der Sachebene
beantwortet, sondern mit persönlichen Angriffen und Abqualifikationen quit-
tiert.
5. Mögliche Konflikte entstehen meistens auf Grund einer mangelhaften Organi-
sation und nicht in erster Linie wegen des Versagens einzelner Personen.
Sind die entsprechenden gesetzlichen Grundlagen und deren Ausführungs-
ergebnisse mangelhaft, überholt oder falsch, sind Konflikte vorprogrammiert.
6. Die präzise Festlegung der Aufgaben und Kompetenzen im Dualen System
(Politische Kirchgemeinde versus Pfarrei) und die Kontrolle über deren
strikte Einhaltung ist grundlegende Voraussetzung.
7. Die Besetzung des Ausschusses des Kantonalen Katholischen Kirchenrates
(KKK)mit Mitgliedern der lokalen Kirchenräte, auch wenn sie aus historischer
Entwicklung entstanden ist, verträgt sich nicht mit dem Prinzip der Gewalten-
trennung. So wie Gemeinderäte sehr wohl gleichzeitig im Landrat wirken
können, ist eine Tätigkeit von Kirchenräten im KKK durchaus möglich, aber
nicht im Ausschuss, der sich als Exekutive bezeichnet. Gemeindepräsidenten
und Gemeinderäte sind nach glarnerischer Verfassung nicht gleichzeitig im
Regierungsrat. Kirchliche Bedienstete dürfen nicht Kirchenräte sein, mit Aus-
nahme des Pfarrers oder Pfarreileiters jedoch nur mit beratender Stimme.
8. Die Wahl der Kirchenräte, der Delegierten des Kirchenrates in den KKK und
in den Ausschuss wären korrekt, wenn sich die Stimmbürgerschaft dieses
Wahlrecht wieder zurückholte. Stossend ist die Wahl des Ausschusses des
KKK durch diesen selber. Eine Delegation der Wahlrechte an Kirchenrat oder
KKK fördert das Desinteresse der Stimmberechtigten. Empfehlenswert wäre
auch - analog anderer politischer Wahlen - geheime Abstimmung. Sie könn-
ten möglicherweise gleichzeitig mit den Abstimmungsmodi der Gemeinden
koordiniert werden.
9. Im Kanton Glarus haben die Katholiken keine wirkliche Legislative. Verstünde
sich der KKK als Legislative müssten seine Mitglieder (wie die Landräte) vom
Volk gewählt werden können. Die Reformierten haben entsprechend eine Sy-
node, gewissermassen ein Parlament, eine entsprechende Einrichtung fehlt
bei den Katholiken. (Die Legislative sind die Kirchgemeindeversammlungen
der einzelnen Gemeinden. Streng genommen müssten Gesetzesänderungen
die alle Gemeinde betreffen in allen Kirchgemeinden einzeln eingeholt wer-
den.)
10. Wie die aktuelle Situation zeigt (siehe die Argumentation von Pfr. Kurt Vogt),
muss der Pfarrer neben seiner Aufgabe als Seelsorger gewissermassen als
oberster Chef der Pfarrei klare Kompetenzen (der Kirchgemeinde) zugesi-
chert haben, damit er seine Aufgaben im Rahmen des Kanonischen Rechts
(Bischof-Generalvikar-Pfarrer) auch ausführen kann.
11. Die Gemeindeordnung vom 27.6.1990 und Aktualisierung vom 1.1. 2003
sollte auf Tauglichkeit überprüft und allenfalls aktualisiert werden. z.B. mit
Fragestellungen wie: "Was hat sich bewährt?" - "Was hat sich nicht bewährt?
- "Was fehlt?" - "Was ist hinderlich?" o.ä.
12. Gleiche Fragestellungen gelten auch für die "Verfassung der römisch-katho-
lischen Kirchgemeinden des Kantons Glarus".
13. Die selben Fragestellungen gelten auch für das Kanonische Recht, deren
Überprüfung aber in der Kompetenz des Bistums ist.
14. Glarnerische Regelungen müssen aber nicht a priori mit den erwähnten Zür-
cherischen Regelwerken und Gepflogenheiten übereinstimmen, aber sie
müssen die Organisation des kirchlichen Lebens und der Pastorale zeitge-
mäss gewährleisten.
15. Was die Rechnungsrevisoren anbetrifft, die nur hinterher wirken können,
wäre eine Erweiterung der Aufgaben zu einer Geschäftsprüfungskommission
ein hilfreiches Instrument, das das Vertrauen der Stimmberechtigten erhöhen
könnte. Eine Geschäftsprüfungskommission erhielte den Spielraum bereits
vor Kirchgemeindeentscheiden beratend aktiv zu werden.
16. Im Sinne einer offenen Beteiligungsmöglichkeiten sollten alle politischen
Parteien eingeladen werden, sich an der politischen Kirchgemeinde zu be-
teiligen, sowohl in Sachgeschäften, als auch bei den Wahlen.
17. Der dem Pfarrer zur Unterstützung beigegebene Pfarreirat, sollte bei deren
Bestellung der Kirchgemeinde ein Wahl-Vorschlagsrecht für Mitglieder
einräumen.
18. Diskutiert werden sollte, ob der Pfarrer nur beratend oder mit Sitz und
Stimme Mitglied des Kirchenrates ist.
19. Für jeden und jede bei der Pfarrei Angestellte, ist ein Pflichtenheft zu erstel-
len. Anstellungsverträge sind nur mit beigefügtem Pflichtenheft gültig. Die
Erstellung des Pflichtenhefts obliegt dem Pfarrer. Anstellungsverträge sind
vom Kirchenrat und vom Pfarrer zu unterzeichnen.
20. Die Beziehung der Kirchgemeinde zu kirchlichen selbständigen Stiftungen
innerhalb der Pfarrei ist durch transparente schriftliche Vereinbarung zu
regeln und unterstehen der Zustimmung der Kirchgemeinde.
So, das wären einmal ein paar Denkanstösse zur Diskussion.
Die konsequente Verweigerung des derzeitigen Pfarradministrators, sich wählen zu lassen, ist ein Schock, aber auch eine Chance, seine Argumente zu prüfen und wo notwendig, Veränderungen vorzunehmen.
Die Jungliberalen des Kantons Glarus setzten mit ihrem Antrag, Firmen und In-
stitutionen von der Kirchensteuer zu befreien, ein Signal, das man nicht nur mit
Verteidigung des Status quo, sondern zukunftsgerichtet und präventiv beantwor-ten soll.
Unsere Pfarrei ist eine Religionsgemeinschaft. Gemeinschaft ist auch Heimat und Lebensraum. Gemeinschaft aber lebt von der Kommunikation zwischen den Mit-gliedern, aber auch deren Institutionen und operativen Beteiligten.
Donnerstag, 27. Mai 2021
Vorbildliche Pflege der Denkmalumgebung
Heute waren die Gemeindearbeiter beschäftigt, die Denkmalumgebung zu über- holen. Jät um die Bänklein entfernen, Kehrrichtkübel leeren, Kies rechen, herumliegende Plastikfläschchen, Papierfetzen entfernen. Auf den schräg abhäl-digen Grünflächen wachsen vielseitige Blumen. Ein Bravo den umsichtigen Ge-meindearbeitern. Überfällig ist die Reinigung des Obelisken, der Wind und Wetter
ausgesetzt ist.
Mittwoch, 26. Mai 2021
Ds Härrgottä Ross im Rautifäld
Pfingstsonntag 23. Mai 2021
Eine Amsel, eine Krähe oder der Heilige Geist?
Donnerstag, 20. Mai 2021
Aufgeschnappt am Herrenweg!
Das "Schwert" Näfels geht wieder auf!
Freudige Botschaft! Nach einer happigen Durststrecke, während der das "Schwert" geschlossen war, steigt neue Hoffnung auf! Ab Herbst 2021 werden die Gebrüder David und Benjamin Minder den Betriebe wieder eröffnen
Nach dem Kauf durch deren Vater Beat Minder wird die "Gebrüder Minder Gastro AG" neues Leben in das frühere Traditionshaus bringen. Dem neuen Besitzer und den tüchtigen Söhnen viel Glück!
Freitag, 14. Mai 2021
Stellenausschreibung Pfarrei Näfels
Die Pfarrei hl. Hilarius in Näfels GL wird auf den 1. September 2021 oder nach Vereinba-rung für einen Pfarrer bzw. Pfarradministrator ausgeschrieben.
Donnerstag, 13. Mai 2021 Auffahrt
Die neue Partei ist geboren...
Folgende Tafel ist über Facebook heute morgen eingetroffen
Montag, 10. Mai 2021
Wo geigt dieser Engel in Näfels ?
Sonntag, 9. Mai 2021
Traumsonntag - Muttertag