Das

 

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  der

 

  Woche

 

  2023


West-Portal im Konstanzer Münster:

Epitaph für Weihbischof Georg Sigismund Miller (1615-86). Er weihte 1667 die Kapelle im Freulerpalast Näfels, 1679 das Kloster auf dem Burgstock ein. (Foto: David McLion, Schwanden, 1942-2021)


Montag, 6. März 2023 (Fridlistag)

Fridolins Kirchenfahne in der Hilariuskirche, wo Dekan Stanislav Weglarzy vorgängig, um 19 Uhr, den Fridligottesdienst hielt. 

 

Fridlitreff 2023

 

Jacky Orler präsentierte ihr Fridolins-Modell

 

40 Fridlenen trafen sich heute Abend im "Steinbock", allerdings war die Fridli-fahne als Dekor etwas klein geraten, aber umso heiterer war die Stimmung, die jeweils nach dem "Fridlischüblig" wacker anschwillt, weil es nach Jahresfrist immer viel zu erzählen gibt.

 

Nach der Begrüssung und Bekanntgabe von 11 Entschuldigungen, dem Hinweis auf die 19 Orte, wo heute Abend mit Schifflifahrten auf dem Dorfbrunnen und 18 Fridlisfeuern im ganzen Kanton gefeiert wird und dass es nun 50 Jahre seither ist, dass der Fridlistag offiziell abgeschafft bzw. gegen Allerheiligen abgetauscht worden ist, legte Schatzmeister Fridolin Gallati die sorgfältig geführte Rechnung vor, die im letzten Jahr mit einem minimen Rückschlag von Fr. 49.15 endete, aber von der Geschäftsprüfungskommission hohes Lob geerntet hat. 

 

Mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen wurde, dass die Fridlisfahnen auf dem Rathaus Glarus, dem Gerichtshaus und der Fridolinskirche, aber auch auf dem Schulhaus Näfels flatterten. Für letztes sei Fridolin Landolt, der die Schulhaus-fahne in eigener Regie gehisst hat, verantwortlich. Den Fahnenhissern vom Kan-ton wird noch separat gedankt werden.

 

Höhepunkt und Zentrum dieses Treffs war aber der Auftritt von Jacky Orler, die ihr Fridolinsmodell präsentierte, das auf dem Kreisel-Zubringer noch in diesem Jahr aufgebaut und eingeweiht werden wird. Eine rund fünf Meter hohe Gestalt aus Lärchenholz und Bronzekopf, Hand und Buch soll künftig die Autofahrer, die auf dem Zubringer ins Glarnerland reisen, als Landespatron begrüssen. Die Fridlenen werden, sobald es soweit, ist zur Einweihung eingeladen,

Die Arbeit von Jacky Orler wurde von einer Jury mit Sachverständigen aus 6-7 Wettbewerbseingaben erkürt.

 

Unter Varia entschied der Treff auf eine Eingabe von Bäckern, es solle künftig der Einkauf von "Fridliweggen" jeweils im Turnus aus Fairnessgründen abwechs-lungsweise bei verschiedenen Bäckereigeschäften eingekauft werden. Über Jah-re wurden die Weggen von einem Bäcker mit Namen Fridolin ab Chirezen ge-liefert, später von dessen Sohn Martin Fridolin. Nach dessen Tod anerbot sich die Bäckerei Märchy zu liefern.

Auf die Frage, ob alle Fridliweggenbäcker des Kantons oder des Dorfes Näfels

bezogen werden sollen, entschied sich der Treff mit Landammenmehr für die lokale Lösung. Ein Zwischenruf verlangte, dass dabei aber auch die Preise ver-glichen werden sollten.

 

Erstmals war ein 16-jähriger Fridolin aus Mollis anwesend.

 

Mit einer Überraschung wartete ein Fridolin aus Weesen auf. Er, Schnapsbren-ner aus Leidenschaft, offerierte allen einen Schnaps gratis unter der Bedingung, dass der Wirtin für das Abwaschen der Schnapsgläser ein Franken entrichtet werde. Von dieser  Möglichkeit wurde reichlich Gebrauch gemacht, Autofahrer verzichten.

 

Diskret schlich sich ein Vorstandsmitglied, das nicht genannt sein will, an den Schatzmeister heran und drückte ihm ein Füngziger-Nötli in die Hand, damit das Defizit von Fr. 49.15 vom Tisch sei (!). Grossmächtigen Dank dem zweifellos grosszügigen Spender.

 

Für die Medien anwesend war Hans Fridolin Speck.

 

Mit dem "Fridliweggen" unter dem Arm für den Schatz oder die Ehefrau zogen die Fridlenen frohgemut heimwärts. Sie werden sich zur Einweihung der Fridolins-Skulptur beim Autobahn-Zubringer-Kreisel noch in diesem Jahre wieder treffen.

 

Jacky Orler, Schöpferin der Fridolins-Skulptur für den Kreisel Zubringer Nord, präsentierte das Modell für den rund fünf Meter hohen Sant Fridli aus Lärchenholz, Kopf, Hand und Buch aus Bronze, das Werk, dass von der Jury aus 7-8 eingereichten Projekten erkürt wurde. Links: Oberfridli Fridolin Osterhazy. ( Bild: Hans Fridolin Speck)

Geburts- und Namenstag 6. März 2007, ab heute an der Landsgemeinde stimmfähig: Der Molliser Levin Martin Layonel Fridolin Schwitter war zum ersten Mal dabei, der jüngste An-wesende. 

Schatzmeister Fritz Gallati präsentiert ein gutes Rechnungsjahr. Vizeoberfridli Fritz Stüssi schildert seine "Rathaus-Fahnen-Aktion" und Präsident der Geschäftsprüfungskommission Ruedi Fridolin Jenny wird gleich den Revisionsbericht vortragen. Drei tragende Säulen des Fridlibundes.


Montag, 6. März 2023

 

Heute ist Fridlistag!

 

Fünfzig Jahre oben ohne, fünzig Jahre oben mit

 

Die Landsgemeinde 1973 beschloss im Rahmen einer Bereinigung der Feier-tagsordnung, den Fridlistag aufzuheben und dafür Allerheiiigen zum gesetz-lichen Feiertag zu erheben.

Der Fridlistag, der bei der Reformation wie andere Heiligenfeste auch, ver-schwand, aber weiterhin nur noch von den Katholiken gefeiert wurde, war seither im Kanton Glarus nur noch ein "halbbatziger" Feiertag. Während die Katholiken, darunter die vielen italienische Gastarbeiter fein herausgeputzt frei hatten, muss-ten die evangelisch-reformierten Arbeit im Überkleid zur Arbeit.

 

Als die Konfessionen noch ein prägendes Unterscheidungsmerkmal und ein kul-tureller Unterschied waren, gingen die Reformierten am "Fridlistag" güllnen, hackten Holz, hängten ihr Vorfenster aus und waren auffällig betriebig, dafür taten die Katholiken am "Karfreitag" alles zum zeigen, dass dieser Feiertag für sie ein Werktag war und gingen güllnen, hackten Holz, hängten ihre Vorfenster aus...

 

Dabei haben wir es im Kanton Glarus der reformierten Merhheit zu verdanken, die als besondere Reformierte in der Schweiz wert darauf legten, dass trotz aller Bilderstürme in den Kirchen der Sant Fridli auf dem Glarner Wappen bestehen blieb. Auf den Wappenscheiben und Pannern kam der Heilige Fridolin zwar nicht mehr als Mönch, Fürstabt, sondern als Prädikant daher, wie das im Pannersaal des Freulerpalast wunderbar dargestellt ist.

 

Im Zuge der Zeit und unter dem Einfluss des Vatikanums II wurden etliche Feier-tage auf den Sonntag verlegt. In dieser Aufbruchs- und Bereinigungsstimmung ging auch der Regierungsrat daran, die Feiertagsordnung zu modernisieren. Und da es "im Frühjahr ohnehin genügend Feiertage gab" und da auch die Reformier-ten ein Einsehen hatten, hob man den Fridlistag zu Gunsten von Allerheiligen auf, der künftig von den Evangelischen auch als "Trauersonntag" definiert wur-de. So kam nach dem Landsgemeindebeschluss 1973 auch der Kanton Glarus - wie sonst nur die mehrheitlich katholischen Orte - zu Allerheiligen.

Die Innerschweiz feieren geschlossen "Allerheiligen", wobei an diesem Tag, so behaupten böse Zungen, in Zürich am meisten gestohlen würde, weil die halbe Zentralschweiz am freien Tag nach Zürich reise, um Einkäufe zu tätigen.

 

Eigentümlicherweise erhalten sich Mythen und Riten oft auch dann noch, wenn diese vom Gesetz abgeschafft sind.

So lodern die "Fridlisfeuer" - die angeblich ursprünglich heidnische Bräuche waren, um die Wintergeister zu vertreiben, in den letzten Jahrzehnten wieder im-mer mehr als "Fridlisfeuer" am "Fridlistag". Das Rathaus hisst nach wie vor die Fridlisfahne, wie auch das Gerichtshaus und ein 1986 in Näfels gegründeter "Fridlibund" feiert seinen "Fridlitreff" immer am Abend des 6. März, vorgängig wird sogar ein "Fridligottesdienst"  mit Aufstellen der Fridolinsreliquien, der Fridlikerze aus Säckingen und der Fridlikirchenfahne gefeiert.

1988 wurde im Zeichen des Heiligen Fridolin eine Partnerschaft mit Bad Säcki-gen zwischen Näfels und der Fridolinsstadt gegründet. Seither besucht jährlich eine Delegation das grosse Fridolinsfest, "Fridlini" genannt. Umgekehrt besucht eine Bad Säckinger Delegation jeweils die "Näfelser Fahrt".

 

Aber seit 50 Jahren ist der Fridlistag kein kantonaler Feiertag mehr, aber nach wie vor flattern am Fridlistag die Fridlifahnen. Und abgesehen davon. Der Sant Fridli fährt tausenderweise mit - auf den Autonummernschildern!

 

An 19 Orten wird der Fridolinskult gepflegt

1 Bilten: Schiffchen auf dem Fridolinsbrunnen symbolisieren die Überfahrt des

   Glaubensboten Fridolin aus Irland auf das europäische Festland

2 Niederurnen führt in diesem Jahr das Fridlisfeuer wieder ein

3 Oberunen: Fridlisfeuer ab 18.30 Uhr

4 Näfels: 19 Uhr, Sägewiese, Abgabe einer Fridliwurst

                20 Uhr, "Fridlitreff" im "Steinbock" mit Fridliwurst und Fridliweggen

5 Netstal: Ab 18 Uhr ebenfalls mit Speis und Trank

6 Glarus: 19 Uhr Feuer am Berglirain

7 Ennenda: 19 Uhr Fridlisfeuer durch die Schulen

8 Mitlödi: 19 Uhr Fridlisfeuer im Tschudiloch

9 Schwändi: 19 Uhr bei der ehemaligen Deponie

10 Sool: 19.30 Uhr auf der Trogsite.

11 Schwanden: Fackelumzug, 20 Uhr Fridlisfeuer beim Schützenstand

12 Nidfurn: auf der Bündt 19.30 Uhr

13 Haslen: 19.30 Uhr auf der Mittleren Allmeind

14 Leuggelbach: 19 Uhr, beim Spielplatz Allmeind

15 Luchsingen/Hätzingen: 10 Uhr, warme Getränke werden ausgegeben

16 Betschwanden: 18.30 Uhr beim Diesbachfall mit Wienerli und Brot

17 Rüti: 19 Uhr oberhalb der Schulhausbrücke

18 Linthal: 19 Uhr Tschachen

19 Engi: 18 Uhr Feier

 

Heute erschien in den Glarner Nachrichten dazu ein ganzseitiger Bericht von Sara Good (Seite 3) mit Glarnerkarte und Standorten.

 

Allen Fridlenen herzliche Glückwünsche zum Namenstag und eine Tonne des Dankes allen, die ihre Beiträge zum "Fridlistag" leisten.

Cover des Büchleins von Vreni Speich: "Fridlisfüür"


Sonntag, 5. März 2023

 

Franziskanerkloster im Zeichen des Sant Fridli

Ganz im Zeichen des Sant Fridli, unseres Glarner Landespatrons, ist der Altarraum des Franziskanerklosters mit Blumen und Fridlifähnchen geschmückt.

Ebenso ist Orgelempore mit dem Banner des Sant Fridli verziert.

 

Es ist hocherfreulich, dass die Franziskaner, die seit 1986 das ehemalige Kapu-zinerkloster übernommen haben, im Hinblick auf den "Fridlistag" von morgen Montag, ein Zeichen der glarnerischen Verbundeheit setzen und die Klosterkir-che mit Sant Fridlenen schmücken.

Morgen Abend 19 Uhr 30 findet ein "Fridolinsgottesdienst" im Franziskanerkloster statt, ebenso um 19 Uhr in der Pfarrkirche, deren Patron Hilarius und Fridolin sind.

 

Bei der Eröffnung des Franziskanerkloster am 4. Oktober 1986 in Anwesenheit des Provinzials Br. Karl Feusi und des Guardians Br. Gottfried Egger durfte ich im Namen des Näfelser Gemeinderates anlässlich der "Eröffnungsfeier", unter den Teilnehmern auch der bischöfliche Delegierte Generalvikar Christoph Casetti, eine künstlerisch gestaltete Glasscheibe mit dem Motiv der "Landung des Sankt Fridolin auf dem europäischen Kontinent" (aus Irland) überreichen, die zur Ankunft der Franziskaner symbolisch passen sollte. Die Scheibe wurde viele Jahre beim ersten Fenster im Refektorium (dort, wo jeweils der Guardian und Gemeindepräsident beim "Schneckenessen unter dem grossen Kruzifix Platz nehmen), aufgehängt. 

Die Glasscheibe stammt aus der Serie "Das Leben Fridolins in 20 Glasbildern nach alten Holzschnitten", kreiert von der Säckinger Künst-lerin Yvonne Brogli-Larson.  

Später landete die besagte Scheibe auf dem Estrich. Vielleicht wäre der Fridlistag ein willkommener Anlass, die Scheibe in das Refektorium zu-rückzuholen. Immerhin war die frühere Burg Stadion über lange Zeit von säckingischen Administerialen bewohnt, die die Aufsicht und Befehls-gewalt über die Glarner Bevölkerung hatten. Der "weltlichen Macht" folg-te 1579 die "geistige Macht" der Kapuziner, die bis 1986, also über 300 Jahre lang hier gewirkt und von 1831 bis 1984 eine Klosterschule mit gymnasialem Zug geführt haben.

 

Im Zeichen der Partnerschaft zwischen der Gemeinde Näfels und Bad Säckingen, der Fridolinsstadt am Oberrhein, überbrachten der Präsident des Freundeskreises Näfels, Winfried Ays und der Stadtgärtner Jürgen Brombach Rosenstöcke und pflanzten sie eigenhändig im dem Terras-sengarten und Torbogen zur Dachterrasse des Gemeindehauses Nord. 

 

2019 beehrte uns als Festprediger Dekan Peter Berg, Pfarrer des Fridolinsmünsters Bad Säckingen.

 

Am Fridlistag 1999 hielt Bürgermeister Dr. Günther Nufer in einem aus-serordentlichen Fridlis-Gottesdienst die "Predigt" und nahm danach am "Fridlitreff" im Rösslisaal teil.

 

Br. Fidelis Schorer, damals Guardian, war bei der Einweihung unserer Fridli-fahne unter dem Torbogen des Säckinger Münsters dabei. Kaum eine glarne-rische Fahne wurde je von soviel geistliche Prominenz einge-weiht: Bischof Albert Rouet, Poitiers (Frankreich), der direkte lebende Nachfolger des Heiligen Hilarius, Weihbischof Dr. Peter Henrici, SJ, Zürich/Chur, Münsterpfarrer Pe-ter Berg, Dorfpfarrer Martin Mätzler, Näfels, und Br. Fidelis Schorer OFM, Guar-dian des Franziskanerklosters Näfels.

 

Br. Gottfried Egger, OFM, hielt als Guardian in Bad Säckingen die Vesperpredigt am Fridolinsfest (Jahr ?)

 

Am 12. März 2023 ist Guardian Br. Dr. theol. Paul Zahner OFM erstmals am Grossen Fridolinsfest in Bad Säckingen dabei.

 


Samstag, 4. März 2023

 

 

Klosterplatz Einsiedeln

 

Verwaltungsgericht schützt den Bezirksratsentscheid

  

Der Klosterplatz, bzw. der kreisrunde Platz im Platz erfährt eine grundlegende Restaura-tion. Er gilt als einer der schönsten Pilgerplätze weltweit. Bezirksrat, Kloster und Denkmal-pflege habe in gegenseitiger Zusammenarbeit ein Projekt ausgearbeitet, das nun von Ein-sprachen zu Gunsten von Behinderten bekämpft wurde. Nun hat das Verwaltungsgericht die Einsprachen abgewiesen und dem koordinierten Vorhaben von Kloster, Bezirk und Denkmalpflege recht gegeben. Noch ist zwar abzuwarten, ob die Einsprecher noch an das Bundesgericht gelangen werden.

Das Projekt von Bezriksrat, Kloster und Denkmalpfleg als Planskizze aus der Vogelschau.

Die roten, strahlenförmigen Streifen sind rollstuhlgängige Zufahrten zum Marienbrunnen in  etwa der Platzmitte. Die Ensprecher hätten sich eine Platzgestaltung mit vollflächiger Roll-stuhlbefahrungsmöglichkeit gewünscht.

Der Verwaltungsgerichts-Entscheid wurde im "Einsiedler Anzeiger", im "Boten der Ur-schweiz" und bei www.kath.ch beschrieben. (kann durch Vergrössern im genauen Wortlaut gelesen werden).

 

Unabhängig der unterschiedlichen Auffassungen darf man wohl feststellen, dass die über Jahre erfolgte Umgestaltung des ganzen Klosterplatzes und der Platz im Platz optisch an Qualität gewonnen hat. In der Vorweihnachtszeit werden Verkaufshäuschen auf dem Platz im Platz aufgestellt. 

Auf dem Klosterplatz findet das traditionelle Einsiedler Welttheater statt, mit Jahresunter-brüchen. Das letzte Welttheater musste aus Corona-Gründen wieder abgesagt werden.

 

Quellen: Kloster Einsiedeln, Einsiedler Anzeiger, Bote der Urschweiz, kath.ch


Freitag, 3.März 2023

Eine Frau referiert am Fridlitreff

Fridolinstag
Am Namenstag des heiligen Fridolin, dem Schutzpatron des Glarnerlandes, lodern zu seinen Ehren nicht nur «Fridlisfüür» im ganzen Kanton. Im «Steinbock» in Näfels findet am Montag, 6. März, um 20 Uhr auch der Fridlitreff statt, das jährliche Treffen der Fridlenen, Friggen, Fritzen und Fridenen. An diesem werden die üblichen Traktanden behandelt, daneben tritt aber auch eine Frau auf: Jacky Orler referiert über die Skulptur «Fridolin», die noch in diesem Jahr auf dem Kreisel beim Autobahnzubringer aufgestellt und eingeweiht werden soll.

Zurück geht das auf eine Anregung des Fridlibundes, der damit am 6. März 2020 an den Gemeinderat Glarus gelangt war. Darauf wurde ein Wettbewerb zur Gestaltung des Kreisels ausgeschrieben, worauf eine Jury aus mehreren Eingaben den «Fridolin» der Bildhauerin Jacky Orler zum Siegerprojekt kürte.

Zum Fridlitreff sind alle Fridlenen, auch jene mit Zweit- oder Drittnamen, eingeladen. Zur Stärkung gibt es einen Fridlischüblig, zum Mitnehmen einen Fridliweggen. Vor dem Fridlitreff, um 19 Uhr, findet in der Hilariuskirche zudem ein Fridligottesdienst statt. (red)

aus: Glarner Nachrichten / Südostschweiz Glarus, Sa 4. März 2023, Seite 3

  

Nächsten Montag ist "Fridlistag"!

 

6. März 2023

 

"Fridlistag" seit 50 Jahren nicht mehr katholischer Feiertag... aber dennoch im Bewusstsein

 

Gemäss Beschluss der Landsgemeinde vom 6. Mai 1973 wurde das Gesetz über die öffentlichen Ruhetage neu geregelt. Seit 1919 wurde dieses nicht weniger als acht Mal angepasst. 1973 wurde unter Traktandum 10 das "Gesetz über die öffentlichen Ruhetage" drei katholische Feiertage, die kirchlich auf den Sonntag verlegt worden waren, aufgehoben, darunter Fronleichnam und der Fridlistag. Als "Ersatz" für den Fridlistag wurde Allerheiligen auch für die Evangelisch-Reformierten neu eingeführt. Den Antrag, auch die Nachmittage des 1. Mai und 1. August ebenfalls einzuführen, lehnte die Landsgemeinde mit grossem Mehr ab.

 

Damit ist der "halbbatzige" Fridlistag, der nur von den Katholiken gefeiert wurde, abgeschafft worden. Mittlerweile ist ein halbes Jahrhundert verstrichen (1973-2023). Dennoch wird der Brauch des "Fridlisfüür" in vielen Gemeinden nach wie vor gepflegt, in Bilten fahren Schifflein auf dem Dorfbrunnen als Erinnerung an die Überfahrt des Sant Fridli von Irland auf den Kontinent. Der 1986 gegründete Fridlibund trifft sich jährlich am 6.März in Näfels beim "Fridlischüblig" und beim Nachhausebringsel mit dem "Fridliweggä". Nach wie vor grüsst der Sant Fridli vom Glarnerwappen, dem einzigen Kantonswappen mit einer menschlichen Ge-stalt.

Aus dem "Fridlibund" hervorgegangen und vom Gemeinderat Näfels umgesetzt ist die Partnerschaft mit der Fridolinsstadt Bad Säckingen.

 

Leider ist der "Fridlibund" ein allmählich sterbender Verein, weil kaum mehr Kna-ben auf "Fridolin" getauft werden. Die Kirchenpatrone von Glarus sind Fridolin und Hilarius, die von Näfels Hilarius und Fridolin.

 

Eine seltene Darstellung von Fridolin und Ursus (Legende) brachte der "Katalog

der mittelalterlichen Handschriften der Zentral- und Historischen Bibliothek Luzern", 2019 Schwabe Verlag Basel aufn Seite 22:

Fridolin und Ursus, 1460, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Zentral- und Hi-storischen Bibliothek Luzern, 2019 Schwabe Verlag Basel 


Donnerstag, 2. März 2023

 

Hans Fischli-Baer,

ein waschechter Sulzbödeler,  ist nicht mehr

1838-2023

 

Hans, unter Freunden auch "Humpahäns" oder "Fanny" genannt (nach dem Vornamen seiner Mutter Franziska (Fanny) Fischli-Poberschnigg), war ein Sohn des legendären Spengler Franz. Dessen Sohn Josef übernahm den Betrieb und Hans arbeitete seiner Lebtag mit. Für mich war er in seinen besten Jahren die Verkörperung des Westernhelden John Wayne, ein kräftiger, lautstarker und breitspuriger Mann, an dem man nicht so leicht vorbeikam. Zuverlässig als Berufsmann, dominant am Stammtisch, aber mit einem weichen Kern und empfindlich für Ungerechtigkeiten. er nannte mich immer "Hazy" und war mir lebenslang sehr wohlgesinnt.

 

In vertrauter Erinnerung bleibt er mir als angefressener Sulzbödeler, der meistens als erster im Frühling in seine gemütlichen Hütte im Oberseetal einzog und als letzter im Spätherbst einwinterte. Sulzbödeler mit Leib und Seele. Ein Feld-stechermann, der die Welt mit einer gewissen Neugier beobachtete wie ein Wild-hüter, altruistisch als Spengler als "Wassermann", der aufmerksam dafür sorgte, dass in den drei "Dorfbrunnen", im oberen, mittleren und vorderen Sulzboden Wasser kam, der hochstieg ins "Alpgmach" zur Wasserfassung, um diese von Laub und Geschiebe frei zu machen. Auch lieferte er für die Elektrobirne auf dem "Landsgemeindeplatz" bei Fritz Winteler elektrischen Strom vom seinem Gene-rator.

 

Er schrieb jahrzehntelang ein "Hüttenbuch", in dem das Wetter und besondere Ereignisse festgehalten wurden. Hinter seiner raubauzigen Art schlug ein wei-ches Herz für Schwächere, für seinen Hund, für die genossene Freiheit auf Sulz-boden.

 

Nach einer schwierigen Ehe fand er in Heidi Baer, Serviertochter im Gasthaus Obersee, eine liebenswürdige, sanfte Frau, die ihm den ebenfalls tüchtigen Sohn Daniel gebar und von den Sulzbodenkindern mit der bekannten Weise "Heidi..." an einem ersten August bei den legendären Sulzboden-Augstenfeiern herzlich empfangen wurde. Leider verstarb sie früh an einem Krebsleiden. Hans litt sehr unter diesem Verlust seiner Frau, die ihn liebte und bestens verstand.

Ein ziemlicher Schicksalsschlag war sein schwerer Unfall bei einem Sturz von einer Leiter, was eine lange Heilungs- und Genesungszeit erforderte.

 

Die Zeit seiner Pensionierung verbrachte er noch oft auf Sulzboden. Öfters such-te er Geselligkeit an Stammtischen, doch zog er sich langsam zurück. Gebresten des Alters suchten ihn heim und er meinte kürzlich an einem Samstag-morgenkaffee: "Äs isch nümmä-n-alls, we's gsii isch." Eigentlich unerwartet starb er noch vor Ende Februar und trat seine Reise in seinen "ewigen Sulzboden", der sein Paradies war, an.

Möge er nun in Frieden ruhen.                                       Fridli Osterhazy

 

PS.: Ünrigens bestätigt sich ein alter Sulzbodenspruch.

       "Äs gaht mäischtens niä äinä-n-äläi".

        Vor kurzem starb auch Maria Grüninger-Hauser, eine ebenso waschechte

        Sulzbödelerin.

        Man sagt: "Si waarted-sich bim Brandhüttli!"

        Hoffentlich gilt nicht: "Wänn's zwäitelät, so drittälets!"       

Die zweite Hütte von rechts, mit den sonnenbeschienen Eternitdach und Einha-gung, war das Refugium für Hans. Dort hauste er als einer der ersten Im Frühjahr und blieb meistens als letzter bis in den Spätherbst.


Samstag, 25. Februar 2023

 

Freunde von Bad Säckingen tagten in der "Eidgenossen" in Näfels

 

Gestern Freitagabend versammelten sich die "Freunde von Bad Säckingen" im "Gnöss", wie die Näfelser dem Restaurant "Eidgenossen" sagen zu ihrer  13. HV

seit dem Bestehen dieses Vereines, der am 3. September 2011 im Bohlensaal des Tolderhauses Näfels aus der Taufe gehoben worden war. Seither sind unge-zählte Kontakte zum "Freundeslkreis Näfels/Glarus Nord" und zur Fridolinsstadt Bad Säckingen gepflegt worden. Neben den traditionellen Begegnungen am "Fridlini" in Bad Säckingen (dem Grossen Fridolinsfest) und der "Näfeler Fahrt" haben viele gegenseitige Freundschaftbesuche stattgefunden.

 

Peter Neumann, Präsident der "Freunde von Bad Säckingen", leitete die mit neun Traktanden angesagte Versammlung wie immer speditiv und souverän. Als

Gäste aus Bad Säckingen waren der Präsident Knut Hesselhauf und Gattin Ma-rina dabei. Jahresbericht und Kassabericht wurden diskussionslos genehmigt.

Für das kommende Vereinsjahr wurden der Besuch des Fridlini, der Gegenbe-such an der Näfelser Fahrt, die Teilnahme am Sommerfest und am Jubiläum der Partnerschaften im September beschlossen. Knut Nesselhauf überbrachte die Grüsse des "Freundeskreises Bad Säckingen/Näfels-Glarus-Nord", Bruno Gallati als Botschafter des Gemeinderates die Grüsse der Behörde. Bilder von schönen Kontakten zwischen der Zigerclique an der Fasnacht in Bad Säckingen machten die Runde. Dann blieb noch reichlich Zeit für Gespräche und Geselligkeit.

Die "Eidgenossen"-Küche überraschte mit einem feinen Nachtessen samt Des-sert. Geprüft wird die Teilnahme einer Gruppe von Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren am Jubiläums Camp der fünf Partnergemeinden Parkesdorf (A), Sant Eramo (I), Sanari sür Mer (F), Nagai (Japan) und Näfels (CH) im Sommer 2023.

 

Archivbild Vorstand des "Freundeskreises Näfels/Glarus-Nord".

v.l.n.r.:Ursula Schöneich, Günter Schöneich, Klaus Mutter, Jürgen Huber, Marina Bartsch, Knut Nesselhauf (Präsident seit 2022) und Winfried Ays (Gründerprä-sident und 24 Jahre Präsident). 

Archivbild Vorstand des "Freundeskreises Näfels/Glarus-Nord" HV 2019

v.l.n.r.: Peter Neumann, Präsident "Freunde von Bad Säckingen", Näfels; Ursula Ofteringer, Knut Nesselhauf, Jürgen Huber, Winfried Ays, Präsident "Freundes-kreis Näfels/Glarus-Nord", Bad Säckingen; Ursula Schöneich, Edith Neumann, Näfels, Gabriel Hieke und Herbert Hölderle (leider 2022 verstorben)

 

(Fotos: Freundeskreis Näfels/Glarus-Nord)

 

Interview mit Thomas Kistler, Gemeindepräsident

 

Freundschaft 35 Jahre Glarus-Nord 

 

 Jubiläumsfeierlichkeiten Städtepartnerschaften

 

 Welche prägende, vielleicht erheiternde Erinnerung

haben Sie an Bad Säckingen ?

 

Erstmalig war ich 2019, im ersten Jahr meiner Amtsdauer, ans Fridolinsfest eingeladen. Die grosse Bedeutung des Fridolins, der bei uns Landespatron und Kantonswappengeber ist, hat mich überrascht. Es war mir bis zu diesem Zeit-punkt nicht bewusst, dass der heilige Fridolin auch ausserhalb des Kantons Gla-rus irgendwo von ähnlich grosser Bedeutung ist.

 

Sehr erfreut war ich persönlich, als anlässlich der "Säckinger Stadtgeschichten" mein unmittelbarer Nachbar Akkordeonspieler Kurt Zwicky mit seinem Instru-ment zusammen mit lokalen Bad Säckinger Jazz-Musikgrössen die Bühne ge-rockt hat.

 

 Welches ist derzeit die wichtigste Herausforderung ihrer Stadt?

 

12 Jahre nach der Glarner Gemeindestrukturreform, als Näfels mit sieben weite-ren Ortschaften zur Gemeinde Glarus Nord zusammengelegt wurde, sind wir nach wie vor daran, die Ortsplanungsrevision abzuschliessen und das neue ein-heitliche Baureglement und die Bauzonen festzulegen. Die viel grösseren Bau-zonen aus früheren Zeiten mussten reduziert und weitere übergeordnete gesetz-liche Vorgaben umgesetzt werden. Dies sind sehr anspruchsvolle Aufgaben, wel-che die Interessenlagen von vielen Beteiligten tangieren und daher sensibel sind. Wir hoffen, diesen Prozess im kommenden Jahr endlich abschliessen zu können.

 

Was bedeutet für Sie die Städtepartnerschaft mit der Trompeterstadt?

 

Für Näfels bedeutet die Städtepartnerschaft sehr viel. Hierbei sind in den letzten 35 Jahren nicht nur offizielle Kontakte, sondern auch Freundschaften entstanden. In der Gemeinde Glarus Nord, zu welcher Näfels seit 2011 gehört, lodert dieses Feur weiter - da mit dem Fridolin im Kantonswappen auch die anderen Ort-schaften eine Verbindung haben. 

 

aus der Jubiläumsschrift:

Bad Säckingen 2023, Jahr der Jubiläen. Kunst, Kultur, Event, Erinnerung, Freundschaft, herausgegeben von der Stadt Bad Säckingen, 2023, Seite 30f.


Freitag, 24. Februar 2023

 

Wer immer Fridolin, Frigg, Fridi oder Fridel oder Fredo oder so heisst, ist herzlich willkommen, auch mit Zweit- oder Drittnamen.

Der Fridlibund ist eine lose Vereinigung mit mindestens einer jährlichen Zusam-menkunft am ehemaligen Fridlistag, 6. März, jeweils im "Steinbock" Näfels.

 

In diesem Jahr wird ein weiterer Termin die Einweihung oder Eröffnung der Fri-dolinsstatue auf dem Kreisel Zubringer Glarus Nord sein. Voraussichtlich wird dies noch in der ersten Jahreshälfte sein.

 

Selbstverständlich wären auch Damen mit Namen Fridolina herzlich willkommen, aber die sind so rar wie blühende Bäume im Winter. Einmal beehrte uns eine äl-tere Dame namens Fridolina im "Rössli" Näfels, meinte aber: "Wänn-i gwüsst hett, as-i di äinzig Frau bi, wäär i doch nüd chuu." Sie überstand den Fridlitreff unbeschadet, kam aber leider nie mehr.


Donnerstag, 23. Februar 2023

 

Der Glarner Moraltheologe Franz Böckle bleibt Vorbild

 

Für Frau Ex-Bundesministerin und Botschafterin am Heiligen Stuhl

Annette Schavan war er der "wichtigste Lehrer"

 

 

Gerne und mit freundlicher Bewilligung von kath.ch rücke ich die folgende Meldung hier ein:

 

 

Franz Böckle war für Annette Schavan «der wichtigste Lehrer»

Die CDU-Bildungspolitikerin und frühere deutsche Botschafterin am Heiligen Stuhl, Annette Schavan, sieht den Glarner Moraltheologen Franz Böckle als ihren «wichtigsten Lehrer».

Über die Zeit nach dem Konzil schreibt sie: «Die Zeit kann aus heutiger Perspektive als ein Kairos bezeichnet werden. Er blieb ungenutzt.»

«Theologische Studien, so war mein Anliegen, sollten mir Einblick in die intellektuellen Hintergründe geben. Lässt sich intellektuell verantworten, worum ich mich glaubend bemühe? 

Ich kam mitten in die Aufbruchstimmung der Theologie. Der für mich wichtigste Lehrer war der Moraltheologe Franz Böckle, ein Priester aus der Schweiz, der mit vielen anderen in seiner Generation neue Wege einer christlichen Ethik erarbeitete, die einem verantworteten Leben aus der Botschaft des Evangeliums heraus Orientierung geben können. 

Im Mittelpunkt stand für diese Generation und auch für uns junge, theologische interessierte Erwachsene die Beziehung von Freiheit und Autonomie mit den Bindungen, die aus dem Evangelium erwachsen.

Schon zehn Jahre nach dem Ende des Konzils wurden auch in der akademischen Theologie die Auseinandersetzungen härter, die der Kirche viel Schwung genommen haben. Ein Meisterschüler von Franz Böckle, Karl Wilhelm Merks, ging schliesslich nach Tilburg (Niederlande), weil er kein «Nihil obstat» für die Nachfolge von Böckle in Bonn bekam. 

So ging es auch anderen, die sich in der Theologie auf neue Wege gemacht hatten und die Dokumente des Konzils ernst nahmen. Niemand wollte eine Revolution, auch keine andere Kirche, aber ein anderes Kirche-Sein. Die Zeit kann aus heutiger Perspektive als ein Kairos bezeichnet werden. Er blieb ungenutzt.»

 

Annette Schavan zählt zu den Frauen, die in Elisabeth Zolls frisch erschienenem Buch «Wir bleiben!» darlegen, «warum sich Frauen nicht aus der katholischen Kirche vertreiben lassen». Das Buch ist im Hirzel-Verlag erschienen. (rr)

 

Dieser Text stammt von Michael Rauch.

 

Annette Schavan war Deutsche Botschafterin am Heiligen Stuhl von 2014-2018, vorher Bundesministerin für Bildung und Forschung (2005-2013( Foto: https://annette.schavan.de)

 



Mittwoch, 22. Februar 2023


Dienstag, 21. Februar 2023

 

Exil-Näfelser im rauschenden Ballsaal in Wien

  

Markus A. F. Hauser, Zug, ein Exilnäfelser, in Frack und gestärkter Ballweste, vor der Büste des Kaisers Franz Josef I.(1830 bis 1916), umrahmt von 2 Chargierten der K.Ö.St.V Rudolfina zu Wien, an der ältesten und traditionsreichsten Ballveranstaltung (Rudolfina- Redoute der K.Ö.St.V. Rudolfina in der Hofburg in Wien).

 

Grösster Wiener Maskenball

Die Rudolfina-Redoute ist ein nach den stilistischen Vorbildern der Wiener Ballkultur ausge-richteter Maskenball in Wien. Sie findet traditionell am Faschingsmontag während der Wie-ner Ballsaison in der Wiener Hofburg statt und wird von der KÖStV Rudolfina Wien ausgerichtet. Die Redoute ist der größte Maskenball Wiens.

 

Filmschnitt Rudolfina Redoute 2020

Wer einen Eindruck vom rauschenden und schillernden Ballfest erhalten möchte, klicke den folgenden Link an. Der Film dauert 28 Minuten.

 

https://www.youtube.com/watch?v=-oza9liwLZk

 

Niemand kann so rauschende Fest mit Stil und Glamour feiern wie die Wiener.

(Fotos. M. Hauser, Zug)


Montag, 13. Februar 2023

 

Näfelser Sagen auch in Luzern

 

Die Ausstellung "Sagenhaftes Alpenland", die letzten Sommer im FORUM SCHWEIZER GESCHICHTE SCHWYZ mit grossem Erfolg gezeigt wurde und derzeit im LANDESMUSEUM ZÜRICH noch bis zum 23. April 2023 übernommen wurde, wird nun auch vom HISTORISCHEN UND NATURMUSEUM LUZERN übernommen und vom 25. Mai 2023 bis 14. April 2024 präsentiert werden.

 

Dabei können in der Ausstellung an Hörstationen auch eine Auswahl von Näfelser Sagen abgehört werden. 

Zeichnung aus: "Dr ghülpet Bott, Sulzbodäziitig, Höchstgelegenes Blatt der Welt",

3. Haargang (sic!), 1. August 1977, Seite 7

Hörstationen – Sagenhafter Alpenraum – Kantonale Museen Luzern 25.05.23-14.04.24

 

- Dr Sülzlipuur (Glarus) 02:48 / «Näfelser Sagen oder ‘Agätäbroot und

  Füürälihäiss’», 1995, Erzähler: Fridolin Hauser © Fridolin Hauser

  (alias Fridli Osterhazy)

- Dr Tootäzuug im Schwänditaal (Glarus) 02:19 / «Näfelser Sagen 

  oder ‘Agätäbroot und Füürälihäiss’», 1995, Erzähler: Fridolin Hauser

  © Fridolin Hauser (alias Fridli Osterhazy)

- Dr Gränz-Schtäi-V’rsetzer (Glarus) 01:51 / «Näfelser Sagen oder

  'Agätäbroot und Füürälihäiss’», 1995, Erzähler: Fridolin Hauser

  © Fridolin Hauser (alias Fridli Osterhazy)

- Dr Trachä im Schwänditaal (Glarus) 01:18 / «Näfelser Sagen oder

  ‘Agätäbroot und Füürälihäiss’», 1995, Erzähler: Fridolin Hauser

  © Fridolin Hauser (alias Fridli Osterhazy)

- Dr Süüchä-Schimmel-Riiter (Glarus) 01:17 / «Näfelser Sagen oder

  ‘Agätäbroot und Füürälihäiss’», 1995, Erzähler: Fridolin Hauser

   © Fridolin Hauser (alias Fridli Osterhazy)

- Dr Namä vu dr Chrüüzegg (Glarus) 01:20 / «Näfelser Sagen oder

  ‘Agätäbroot und Füürälihäiss’», 1995, Erzähler: Fridolin Hauser

   © Fridolin Hauser (alias Fridli Osterhazy)


Sonntag, 12. Februar 2023

Das Publikum erschauert angesicht des "Gärbihundes" beim Hirzenbrunnen am Fuss des Büel.

 

Eine halbe Million Fotoaufnahmen und ein „Gärbihund“

 

Heitere Matinee mit und für Jean Pierre Hauser

 

Die heutige Matinee im Tolderhaus im Rahmen des Kulturforums Brandluft lockte (trotz Prachtwetter und WM-Herrenabfahrt) viel Volk in den Bohlensaal des Tol-derhauses in Näfels. Mit Zusatzstühlen und einigen Stehplätzen konnte Gret Menzi, Präsidentin des Kulturforums wie gewohnt routiniert begrüssen. Im Publi-kum sassen auch Regierungsrat Markus Heer mit Gemahlin, Obergerichts-präsidentin Dr. Petra Hauser, Behördenmitglieder der Gemeinde Glarus Nord und viele Einheimische und Gäste von Auswärts.

 

Jean Pierre Hauser, der vor 64 Jahren zu Fridli Osterhazy in der Oberstufe im „Schnägg“ zur Schule gegangen war und schmunzelnd erklärte, dieser habe ihn seit Jahren bekniet, sein Werk einmal der Öffentlichkeit vorzustellen, stellte sich auf seine charmante Art vor und berichtete von seiner Leidenschaft zu fotogra-fieren bereits ab dem 14. Lebensjahr. Mittlerweile ist eine Sammlung von über einer halben Million Fotos entstanden, und zwar Bergaufnahmen, Porträts, Anläs-se wie Näfelser Fahrt, Landsgemeinde, Chilbi, Sportanlässe wie Kerenzerberg- und Klausenrennen,

 

Jean Pierre Hauser und Fridli Osterhazy stellten gemeinsam 100 Originale aus seiner Sammlung vor. Dabei sei es immer das Ziel, die Fotos so zu bearbeiten, das die Fotografierten eine gute Gattung machen. Jean Pierre Hauser hat ein Gespür, treffende Porträts zu schiessen. Anschliessend zeigte er aus seinem reichen Schatz an Bergaufnahmen atemberaubende Bilder.

 

Schliesslich erhielt Jean Pierre Hauser unter nachhaltigem Applaus als Auszeich-nung den „goldenen Gerbihund“, eine Sagenfigur aus der Vergangenheit.

 

Die Veranstaltung hatte das Ziel:

 

- öffentlich auf sein langjähriges und einmaliges Schaffen hinzuweisen

- ihn als Foto-Chronisten zu ehren

- dazu aufzufordern, sein reiches Archiv der Nachwelt zu sichern

- ihm mit einem goldenen Gerbihund zu danken und

- ihn zu ermuntern, weiterhin kreativ zu sein.

 

Der Geehrte liess sich nicht nehmen, einen Apéro aufzufahren und die Damen mit Frühlingsblumen zu beschenken.

  

Jean Pierre Hauser mit dem längst hoch verdienten "Gärbihund"

Schnappschuss von Fridolin Rast.  Vor 64 Jahre war Jean Pierre Hauser ein Schüler von Fridli Osterhazy (Bild: Fridolin Rast)

Jean Pierre Hauser hält den "Gärbihund" hoch wie eine Siegestrophäe und erntet nachhal-tigen Applaus.

 

Grosser Wehrmutstropfen:

Die Gemeinde Glarus Nord will die Parkplätze an der Südfront des Tolder-hauses aufheben. Sie schränkt Parkmöglichkeiten für den eigenen Tolder-saal ein. Nicht nur das – allen Geschäften im Dorfzentrum, die auf Parkplätze angewiesen sind, wird Parkraum weggenommen. EW-Kräuterladen, Schubi-ger, Bistro, Hotel Schwert, Restaurant Harmonie, Sanitärgeschäft Wunderle AG, Drogerie Brunner, Feinbäckerei Gallati, Kleidergeschäft ehem. Hauser-Vogel, Café Märchy, Post Näfels u.a.m. („Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber!“ )

 

Die Leiterin der Bauabteilung hat eine sehr kluge Forderung veröffentlicht: „Man solle mehr in den Geschäften des Dorfzentrums einkaufen.“ In der glei-chen Abteilung entstand eine Parkordnung, die Parkplätze aufhebt. Ich frage mich, wieso sich die Leute solches bieten lassen. Die Gemeinde Glarus Nord arbeitet – ein Skandal - seit sechs Jahren an einem neuen Parkkonzept und ist mittlerweile zum Parkplatzkilller Nr. 1 aufgestiegen. Offenbar hat man in der Gemeinde Glarus Nord zwar immer wieder Experten beigezogen, aber aus dem Desaster der Parkordnung Glarus Mitte kaum Lehren gezogen.

 

Offensichtlich sind solche Aufgaben für die Behörden und die Verwaltung eine oder mehrere Nummern zu gross.

Die kostbare Kamera von Jean Pierre Hauser und der "goldige Gärbihund".

 

Inschrift auf dem weinroten Etikett:

 

"Jean Pierre Hauser

Bergfotograf, Allroundfotograf,  Foto-Chronist

 

 

(Fotos: Markus Hauser, Zug, Fridolin Rast, Glarus)

 


Samstag, 11. Februar 2023

 

Iibligg Nr. 1/2023 erschienen

 

Legislaturplanung 2023 bis 2026

 

Das Märchenland Glarus Nord

 

In Stein meisseln müsste man den Slogan auf Seite 5, der 2010 an den Anfang der neuen Fusionsgemeinde Glarus Nord gestellt wurde:

 

"Wir wollen in den nächsten acht Jahren

eine der attraktivsten Gemeinden

zum Leben, Wohnen und Arbeiten

in der Ostschweiz werden"

 

Nach 12 Jahren bekennt sich der Gemeinderat nach wie vor "an der Schwelle zur nächsten Generation" mit seinen "Visionssätzen 2035" und findet: 

 

"In Glarus Nord ziehen Bevölkerung, Behörden und Gemeindever-waltung am selben Strick.

Die Kommunikation ist auf die Bedürfnisse der Einwohnenden ausgerichtet.

Die Gemeinde gilt als einer der bevorzugtesten Arbeitgeber der Region,

bei welchem lösungsortientiert gearbeitet wird

unter optimaler Nutzung  technologischer Hilfsmittel."  (S. 10)

 

 

Wirklich?

 

Das ist wohl eine Option, die man gerne bis 2035 erreichen möchte.

 

Nur

Glarus Nord

hat derzeit

die höchsten Steuern im Kanton und aller Zeiten

die höchsten Strompreise weit herum

die höchsten Gebühren seit eh und je

mit Schulden wie ein Hund Flöhe

mit einer SGU/lintharena mit desolaten Finanzen

eine Parkordnung der Gemeinde Glarus Nord als grösster Parkplatzkiller der Geschichte 

eine entfremdete Verwaltung

mit langen Kommunikationswegen

mit einer hohe Personalfluktuation

aber mit so vielen Experten wie noch nie

 

"Fokus: Glarus Nord startet die Legislaturplanung 2023-2026"

 

Eine hervorragend gestaltete 24-seitige Glanzpapierausgabe mit 55 Bildern präsentiert eine Wunschgemeinde, immer noch als Vision.

 

Viel Soll und wenig Ist.

 

Die Lebensqualität in dieser fusionierten Gemeinde ist gesunken, die Visionen der Behörde ist einstweilen mehr Wunschtraum als Wirklichkeit.

 

Ist diese Gemeinde Glarus Nord

für diese Behörde und Verwaltung

nicht mehrere Nummern zu gross...?

 

 

(Ich habe zahlreiche konstruktive Beiträge zu "Gemeindewerdung" gelei-stet, glaube aber nicht, dass die bisherige Entwicklung dem Landsge-meinde-Beschluss von 2006 wirklich entspricht.

 

Behörden und Gemeindeverwaltung haben sich bereits so verselbstän-digt, dass sie nur für sich, aber nicht für die Gemeinschaft da zu sein scheinen. So wird nie ein wirklicher Dialog zwischen Bevölkerung und Behörden und Verwaltung und keine Solidarität zwischen den acht Dör-fern entstehen können. Statt eines Miteinander bleibt ein Nebeneinander oder sogar Gegeneinander. Die von der Landsgemeinde erhoffte Verein-fachung, Rationalisierung und Professionalisierung ist bisher in keinster Weise erreicht.)


Samstag, 4. Februar 2023

 

Vorschau

 

Sonntagsmatinée im Tolderhaus

 

Jean Pierre Hauser

Bergfotograf, Allroundfotograf, Foto-Chronist

 

Sonntag, 12. Februar 2023 10.30 Uhr

 

Seit Jahren liege ich Jean Pierre Hauser in den Ohren mit dem Anliegen, der Öffentlichkeit einmal aufzuzeigen, was er im Laufe der Jahrzehnte alles fotografiert hat.

Seit seinem Schulalter fotografiert er schon. Im Telefonbuch ist er als "Bergfotograf" aufgeführt. Dies geht zurück auf sein Präsidium des SAC und seine vielen Führungen auf ungezählte Bergspitzen. Ausserdem ist er omnipräsent am Knipsen.  An der "Näfelser Fahrt", an der Landsgemeinde, an Kilbenen, Anlässen aller Art von Sport und Kultur. Mittlerweile dürfte sein Fotoarchv über eine halbe Million Fotos umfassen.

Der leidenschaftliche Hobby-Fotograf mit professionellem Können fängt  tagtäg-

lch Fotos ein. Porträts, Landschaften, Ereignisse, Situationen... was immer, nichts ist vor ihm sicher.

 

Nun ergibt sich die Möglichkeit, Jean Pierre Hauser öffentlich auftreten zu lassen und einen Eindruck seiner Person und seines aussergewöhnlichen Wirkens zu geben. Das Kulturforum Brandluft lädt zur Sonntagsmatinée und freut sich auf rege Teilnahme. Mit dem Anlass verbunden ist auch die Zielsetzung, das Werk von Jean Pierre Hauser der Nachwelt zu sichern. Die Stiefmütterlichkeit, wie man bei der Fusion der Dörfer zur Gemeinde Glarus Nord Archivgut der Dörfer behan-delt hat, ist bekannt. Es ist wichtig, eine Archivlösung für das Schaffen von Jean Pierre Hauser anzustreben.

 

Die beste Propaganda für den Anlass ist das Interview, das Fridolin Rast für die "Glarner Nachrichten/Südostschweiz Glarus" mit Jean Pierre Hauser gemacht hat, Hier ist es festgehalten: 


Donnerstag, 2. Februar 2023 (Lichtmess)

 

Das ad hoc-Komitee

"Pfarrgemeinde Näfels - wie weiter?"

bleibt bestehen

 

Eigentlich war vorgesehen, dass das ad hoc-Komitee "Pfarrgemeinde Näfels - wie weiter?" wieder aufgehoben wird, wenn sich die Verhältnisse und Turbulen-zen des letzten Jahres gelegt haben werden.

Das ad hoc-Komitee hat in seiner heutigen Zusammenkunft seinen "ersten Ge-burtstag" gefeiert, Bilanz gezogen und Rückschau gehalten.

Ermuntert durch die erreichten Ziele und aufgefordert aus der Bevölkerung hat  es die Auflösung bis auf weiteres zurückgestellt. 

 

Es gibt noch viele Baustellen, insbesondere eine grundsätzliche Überprüfung der gesetzlichen Grundlagen der katholischen Landeskirche, Mankos im Grund-prinzip einer sauberen Gewaltenteilung im Sinne der Bundes- und Kantonsver-fassung... Nach Auffassung des ad hoc-Komitees könnte eine kritische, aber konstruktive, weitere Mitarbeit sinnvoll und nützlich sein.

 

Angestrebt wird der Dialog mit dem Kirchenrat und die Förderung der Kirchge-meinde und Pfarrei als Gemeinschaft, die die Lebensqualität erhöht.


Montag, 30. Januar 2023

 

Freud und Leid im Rautidorf

 

Die gute Nachricht: Das Plattenkreuz brennt wieder, justament am 100. Ge-burtstag des verstorbenen Näfelser Pfarrer Jacques Stäger.

Die traurige Nachricht: Schon wieder ist eine dorfbekannte Näfelserin gestorben.

 

Silvia Schwitter-Gantner. Sie ist am 12. Februar 1934 geboren und starb am 28. Januar 2023. SIlvia bediente jahrzehntelang am Postschalter in Näfels die Post-kunden mit Zackzack, Freundlichkeit und Charme.

Aufffällig: ihre getönte Haarfarbe und ihr Ostschweizer Dialekt.  Sie war die Gattin des bekannten Erwin Schwitter, der bei der Druckerei Küng AG als Schriftsetzer, Grafiker, Polygraph tätig war und als leidenschaftlicher Fasnächtler die "Näfelser Grafikszene" prägte. Ungezählte Fasnachtsplakate und -plaketten, Fasnachts-zeitungen, Schriften tragen seine Fingerabdrücke, er spielte bei der Lälli-Gug-genmusik mit und war selber Lällimeister (Präsident). Erwin erhielt von der Gemeinde Näfels den Kulturpreis zugesprochen für seine jahrzehntelanges graphisches Schaffen.

Silvia und Erwin waren ein Vorbild als Ehepaar, zwei Kinder, eine Tochter und ein Sohn (heute Arzt in Lausanne) waren ihr Stolz und ihre Freude.

 

Sowohl Silvia wie Erwin hatten schon länger gesundheitliche Probleme und zogen nach jahrzehntelangem Wohnen an der Bachmannstrasse, später in der Attikawohnung der Druckerei Küng AG in eine Neubauwohnung Letz. Während Silvia an einem langwierigen Krebsleiden litt, machten Erwin zusehends mehr Gehör- und Sehprobleme zu schaffen.

Eine freundlich-fröhliche Frau fehlt künftig in der Dorfszene. Möge Sie nun vom langwierigen Leiden erlöst, ihre Ruhe finden. Erwin wünschen wir viel Kraft und Zuversicht in dieser für ihn besonders schweren Zeit.

 

Beerdigung; Freitag, 17. Februar 2023 10 Uhr Friedhof Näfels, anschliessend Gottesdienst

Silvia Schwitter-Gander

12. Februar 1934 bis 28. Januar 2023

Foto vom Grabbild


Montag, 30. Januar 2023

 

Die erneuerte Bischofscrew

 

Churer Domkapitel 2023

 

Gestern Nachmittag setzte Bischof Joseph Bonnemain neue Domherren ein.

Nämlich:

 

Gregor Barmet, Pfarrer Domat/Ems

Ernst Fuchs, Bruder Klausen Kaplan Flüeli-Ranft Sarnen

Matthias Horat, Pfarrer Heiligkreuz Zürich-Altstetten

Josef Zwyssig, Pfarrer Buochs

 

neuer Domdekan Daniel Krieg

 

Erinnerungsbild des Domkapitels am 29. Januar 2023. Fehlt nur noch ein Insider, der die Namen von links bis rechts vollständig nennen könnte. (Foto: Bistum Chur)


Ob die neu installierten Kanonikusse wie Jacqueline Straub auf kath.ch fragt, "Diakonie-Revolutionäre" werden, ist spannend und fraglich zugleich. Die ganze Phalanx der geistlichen Würdenträger wird als "Domkapitel" um Bischof Joseph Maria Bonnemain beratend und mitentscheidend sein. "Quo vadis, katholische Kirche?" in einer bemühenden Situation von Diskussionen, Streit, Aufarbeitung von Missbrauchsfällen, akzelerierenden Kirchenaustritten, dem galoppierenden Verlust kirchlicher Kultur und des kirchlichen Brauchtums. Die bisherigen und neuen Domherren sind nicht zu beneiden.

 

Ich habe von Kind auf Kirche erlebt, sozialisiert in einer Gemeinde, die vornehm-lich vom kirchlichen Brauchtum bestimmt war, wo "man" noch eifrig zur Kirche ging, wo die Pfarrei noch mitten ins Leben hinein ihren Einfluss hatte, sogar ins Vereinsleben und im Brauchtum des Jahres. Aber auch: den Abbau und Zerfall der Pfarrei und deren Einfluss.

 

Ein paar Symptome:

Auf Sonntag verschoben und auf einen Sonntag durch das Vatikanum II, zum Beispiel Fronleichnam, ursprünglich ein Anlass mit Massenbeteiligung und Mit-wirkung der Bevölkerung durch zig Altäre und Altärchen.

Erstkommunion mit drei Jahrgängen und Ein- und Auszug vom Schulhaus unter grosser Anteilnahme der Bevölkerung

Schulmessen Dienstag und Freitag mit selbstverständlicher Beteiligung der Leh-rerschaft

Jugendgottesdienste im Kloster und in der Pfarrkirche an Sonntagen

Maiandachten in berstend vollem Kloster

Gut besuchte Fasten- und Adventspredigten

Prozessionen en masse (ursprünglich 36); erhalten geblieben ist die Sebastians-prozession nach Schänis im August

Lehrplan 21 Landsgemeindeentscheid!

Religionsunterricht in Zwischenstunden, heute ausserhalb des Schulhauses in separaten Räumen der Pfarrei und an Randstunden morgens früh, nachmittags nach Schulschluss oder am freien Mittwochnachmittag

Kilibi: Die Vesper mit Gräberbesuch war so angesetzt, dass der Kilbirummel erst nach der Vesper beginnen durfte.

Verschwundene Vereine: Arbeiterinnenverein, Paramentenverein, Jungmänner-Kongretion, Jungfrauenkongregation, Volksverein, öffentliche Vorträge in der Dorfturnhalle...

Ministranten? Wir waren 12 Tortschenträger und fünf Hauptministranten. Ministrantenausflug an Bodernsee mit Kaplan Baur 35 Teilnehmer.

Letzte Primiz 1972 oder 73 .... (Pfr. Alfred Böni)

Kirchenbesuche galoppierend abnehmend...

Die Diskussionen um Aufhebung des Zölibates und Ordination der Frauen wollen nicht aufhören...

und was auch immer...

 

Nun bin ich aber nicht der Auffassung, man müsse an Altväterischem ums Ver-worgen festhalten. Mir ist auch klar, dass die Säkularisierung weitgehend den Einfluss der Kirche reduziert und gar ablöst. Die Pfarrei ist eine verschwindend kleine Minderheit geworden, von einer eigentlichen Pfarreigemeinschaft ist kaum mehr die Rede... Die Angriffe auf Abschaffung der Kirchensteuer durch Unterneh-men ist bereits zweimal gescheitert, beim dritten Versuch dürfte sie Erfolg haben.

Die Jugend ist den Kirchen weitgehend entglitten.

 

Die Bischöfe haben Alarm geblasen und versuchen durch neue Diakoniege-spräche neue Kommunikation zu schaffen. Eine Ermunterung für die neuen Dom-herren...doch dürfte deren Einfluss im Dickicht des kanonischen Rechts und der derzeitigen Institutionen gering bleiben.

 

Zwingli hat seinerzeit (genau 500 Jahre ist es seit dem ersten Wurstessen in Zürich her) mit der Reformation zum Aufbruch geblasen...

Eine zweite Reformation ist überfällig. Nur wird sie nicht durch vier neue Domher-ren ausgelöst werden.

 

Dennoch:

Den neuen Kräften sei neuer Eifer und erfolgreicher Einsatz gewünscht.

 

Die "Diakonie-Revolutionäre" v. l. n. r.  Domherren Ernst Fuchs, Josef Zwyssig, Matthias Horat, Gregor Barnet. Am Ambo der neue Domdekan  Daniel Krieg. (Foto: kath.ch)

 

Domkapitel (Stand: 30. Januar 2023)

 

Residierende Domherren:

Fischer Albert, Dr. theol., Dompropst, Bibliothekar, Diözesanarchivar (c)

Krieg Daniel, lic. theol., Domdekan, Regens (c)

Grichting Martin, Dr. iur. can. habil., dipl. theol., Prälat, Domscholastikus, Vizedekan (c)

Stuker Jürg, lic. theol., Domkantor, Generalvikar (c)

Bühler Gion-Luzi, Domkustos, Dompfarrer (c)

Fuchs Andreas Markus, Msgr., lic. theol., Domsextar, Bischofsvikar (c)

 

Nichtresidierende Domherren:

Schnellmann Guido, Kan., Dr. theol., em. Prof. (c)

Venzin Pius, Kan., Kpl. em.

Mathis Hans, Kan., (c) 

Camenzind Peter, Kan., lic. theol., Generalvikar

Durrer Daniel, Kan., Pfr. (c)

Rellstab Andreas, Kan., Dr. theol., Pfr. (c)

Amgwerd Peter, Kan., Pfr. em. (c)

Cavelti Alfred, Kan., Pfr., (c)

Reichle Rolf Maria, Kan., Mitarbeitender Priester

Graf Roland, Kan., Dr. theol., Pfr.

Schlienger Paul, Kan., Rector ecclesiae von Ziteil

Varandas Luis, Kan., Msgr., Generalvikar MTh

Lüchinger Adrian, Kan., Dr. theol., Pfr.

Wolf Karl Wilhelm, Kan., Pfr.-Adm., Spiritual

Barmet Gregor, Pfr.

Fuchs Ernst, Bruder-Klausen-Kaplan

Horat Matthias,Pfr.

Zwyssig Josef, Pfr.

 

Collegium Consultorum

Die mit (c) bezeichneten Mitglieder des Domkapitels bilden das Collegium Consultorum.

 

Emeritierte Domherren:

Arnold Hans, Kan. em., Pfr. em.

Eichhorn Harald, Kan. em., Propst

Auf der Mauer Guido, Kan. em. , Pfr. em.

Niederberger Walter, Prälat, Kan. em.

Imhof Franz, Kan. em., Spiritual

 

Quelle: www.bistum-chur.ch

 


Samstag, 28. Januar 2023

 

Marili Grüninger-Hauser gestorben

 

(02.12.1929 bis 24.1.2023)

 

Wenige Wochen vor ihrem Tod konnte ich diesen Schnappschuss im Altersheim machen. Wir scherzten, sprachen von "alten Zeiten" und blaaben Beeren auf Sulzboden ind er Cafeteria Letz 11.

 

 

Am 24. Januar 2023 verstarb im Altersheim Letz Maria Grüninger-Hauser, vorher wohnhaft gewesen am Fahrtsplatz 6. Sie war als Tochter von Adolf und Anna Katharina Hauser-Landolt, "Stampfadolf" am 2. Dezember 1929 geboren worden und im "Stampf" im Unterdorf Näfels aufgewachsen. 

Die überaus fröhliche und kontaktfreudige Maria ("Stampfä-Miiggi) heiratete am 17. August 1956 Fridolin Grüninger (*10. November 1927). Das Paar wohnte im Vaterhaus von Fridolin im historischen Haus in exponierter Lage am "Fahrts-platz".

Beide arbeiteten in einer Pinselfabrik. Des Sommers weilten sie im Oberseetal, Sulzboden und halfen ihren  Brüdern Adolf und Werner Hauser beim Heuen in der "Schaafblanggä" und in der "Schliiffi". 

Marili erwies sich als gwehrige, fleissige und geschickte Heuerin. Unvergessen sind auch ihre Jauchzer von den Abhängen.

 

Später konnten Fridolin und Maria auf "Ahornen" ein Ferienhäuschen kaufen, bauten dieses aus und konnten dort schöne Alpsommer geniessen. Marili war auch ein effiziente Heidelbeerensammlerin. In Erinnerung sind die Heidelbeeren mit Niidel, und die gemütlichen Jassrunden jeweils abends. Sie wurde auch in Buch "Föhngeflüster - Glarnerinnen erzählen" (2006) beschrieben und war im Volk und in Vereinen beliebt und wohlgelitten. Ihr Mann Fridolin verstarb vor einigen Jahren. Altershalber siedelte sie vor einiger Zeit ins Altersheim Letz, wo sie am 24. Januar 2023 verstarb.

Todesanzeige in den "Glarner Nachrichten" vom 31. Januar 2023

Hintergrundfoto auf der Todesanzeige: Ferienhaus auf Ahronen (Oberseetal)

 

Lebenslauf

verfasst und in der Kirche vorgetragen

von ihrem Bruder Balz Hauser-Vadac

 

 

"Am 2. Dezember 1929 kam Marie Grüninger-Hauser im Unterdorf in Tante Maries-Haus auf die Welt, als drittes von 5 Kindern des Ehe-paares Anna und Adolf Hauser-Landolt. Die Eltern führten den Bauern-betrieb im Stampf.

 

Sie war als freiheitsliebendes und quirliges Kind bekannt. Während einer Turnstunde im Niederberg, war sie statt in Zweierkolonne am Marschieren, auf dem nächsten Baum zu finden.

 

Nach acht Schuljahren trat sie ihre Stelle in der Pinselfabrik an. Diesem Betrieb blieb sie bis zur Pensionierung treu. Sie war so flink und genau, dass sie die teuren und speziellen Künstlerpinsel herstellen durfte, wo-rauf sie sehr stolz war.

 

Täglich fuhr sie mit dem Fahrrad zur Arbeit. Im Winter hatte sie dann mit ihrer Freundin eine Superidee. Sie nahmen also die Schlittschuhe und holten beim ersten Rank ob Näfels Anlauf, damit sie dann zur Ar-beit sausen konnten.

 

Marie heiratete am 20. August 1956 Fritz Grüninger. Sogar eine Hoch-zeitsreise ins Flüeli-Ranft haben sie gemacht und zwar mit dem Fahr-rad.  

 

Sie führten eine glückliche Ehe. Lisette, die Schwester von Fritz blieb ein Teil der Familie und wohnte zusammen mit dem Ehepaar am Fahrtsplatz. Die Ehe blieb leider kinderlos. Fritz und Marie liessen aber viele Nichten und Neffen ihre Kinderliebe spüren, und alle genossen die Ausflüge, Berg- oder Velotouren sehr. Legendär bleiben bis heute auch die jährlichen Skiferien in Oberiberg während der Fasnacht.

 

Ein grosser Teil der gemeinsamen Freizeit nutzten sie, um immer dort zu helfen, wo sie gerade gebraucht wurden. Viele Jahre hat sie zuerst mit ihrem Bruder Werner und später mit ihrem Mann Fritz die ganzen Sommerferien im Sulzboden mit Alpheuen verbracht.

 

Unvergessliche Reisen erlebte sie mit Fritz nach Rom, zum Nordkap, nach Amerika und Kanada. Auch Bergtouren oder Wanderferien im Wallis genoss sie enorm.

 

Marie liebte die Geselligkeit und verbrachte ihre Freizeit in der Thea-tergruppe, im Samariterverein und auch im Turnverein. Hier wirkte sie viele Jahre als Präsidentin und organisierte etliche Turnfahrten.

 

An der Näfelser Fahrt und an der Viehschau verköstigte Sie uns jeweils mit ihrer feinen Gerstensuppe. Sie genoss diese Tage und ihre Gäste sehr.

 

Im Jahr 1985 erfüllten sie sich den Traum eines eigenes Ferienhäus-chens auf Ahornen. Die Zeit im Bergli Ahornen genossen sie sehr und mancher Besucher und Feriengast wurde herzlich aufgenommen und bewirtet. Mit Leidenschaft ermöglichte Tanti ihren Nichten und Neffen unvergessliche Ferien in Ahornen.

 

Während der Krankheit von Fritz umsorgte und pflegte Marie ihren Mann liebevoll. In dieser Zeit war sie voll und ganz für ihn da. Kurz nach dem Tod von Lisette starb dann auch Fritz. Dieser Lebensab-schnitt forderte sie sehr.

 

Danach traf sich Marie wieder vermehrt mit ihren Freundinnen, zum Jassen, zum Mittagessen, zum Velofahren.

 

Auf den 80. Geburtstag wurde sie mit einem Flyer beschenkt. Mit diesem Fahrrad unternahm sie etliche Touren und auf die Anzahl der gefahrenen Kilometer war sie immer so stolz.

 

Am 90. Geburtstag feierten wir nochmals richtig mit Miggi Geburts-tag. Mit feinem Essen, Sketchen und Anekdoten.

 

Der Kirchgang war ihr zeitlebens sehr wichtig. Sogar noch mit dem Rollator besuchte sie den Rosenkranz.

 

Bis vor wenigen Monaten strickte Marie viele Paar Socken für viele kalte Füsse.

 

In der letzten Zeit wurde Marie zunehmend schwächer und hat sich dann zu einem Aufenthalt im Ferienzimmer im Altersheim entschlos-sen, wo sie bis zu ihrem Tod wohnte.

 

Nach kurzem Spitalaufenthalt ist Marie, gestärkt durch die Sterbe-sakramente, gespendet durch den Spitalseelsorger und die Sterbege-bete friedlich eingeschlafen.

 

Die ewige Ruhe und das ewige Licht sei ihr vergönnt.

 

Sie bleibt uns als grosszügig, humorvoll, mit unbändigem Willen und mit Schalk in Erinnerung." 

Aufnahme vom Grab


Dienstag, 24. Januar 2023

P. Remigius Lacher, OSB, Einsiedeln,

17. Juli 1930 *in Glarus, + 24. Januar 2023 in Einsiedeln


Heute Nacht, am 24. Januar 2023, verstarb im Pflegeheim Langrüti in Einsiedeln unser lieber Mitbruder, Pater Remigius Lacher. Pater Remigius lebte nach der Schliessung unserer Pflegestation auf der Demenzabteilung des Alters- und Pfle-geheim Langrüti, wo er gut aufgehoben und umsorgt war. In seiner aktiven Zeit wirkte er als Seelsorger in der Pfarrei Einsiedeln und bleibt unvergessen als hu-morvoller und origineller Religionslehrer.

Mit dem Heimgang von Pater Remigius verliert unsere Gemeinschaft zweifellos ein «Original» und mit seinen 92 Jahren auch den derzeitigen «Senior».

 

Nachtrag:

Remigius Lacher ist am 17. Juli 1930 in Glarus geboren und aufgewachsen als Sohn von Meinrad und Josefine Lacher-Schwitter, hiess Rembert und war der Älteste von vier Söhnen und einer Tochter Cordola. Sein Bruder Franz Lacher-Zehnder war Reallehrer und mehrere Jahre tüchtiger Landrat, Landratspräsident und Kirchgemeindepräsident von Glarus. Rembert, später P. Remigius, erzählte öfters von seiner Näfelser Abstammung mütterlicherseits. Sie soll im Haus unmittelbar neben der Klostertreppe aufgewachsen sein.

 

Rembert Lacher besuchte die Stiftsschule von 1946 bis 1952 mit Matura-abschluss.

 

Den Mitteilungen der Stiftsschule Einsiedeln ist zu entnehmen, dass P. Remigius Lacher am 16. Juni 1957 in der Stiftskirche Einsiedeln von Nestor Adam, Bischof von Sitten, mit P. Angelo Zanini, P. Thomas Locher und P. Damian Rutishauser zum Priester geweiht wurde.

 

P. Remigius war einige Jahre Pfarrvikar in Gross (am Sihlsee), später auch Wall-fahrtssekretär.

 

1997 hielte P. Remigius Lacher OSB auf dem Fahrtplatz Näfels die "Fahrts-predigt". Zu finden unter: "Lacher Remigius: die Fahrtspredigt 1997, in: Glarner Nachrichten 123. Jahrgang, Nr. 78, 3. April, Seite 3.

 

2021 zog er ins Altersheim Langrüti in Einsiedeln.

 

P. Remigius Lacher OSB, 30. Juni 1957 Primiz Einsiedeln, links, neben ihm der Stadtglarner Pfarrer Franz Römer, ganz rechts Franz Lacher-Zehnder, Bruder von P. Remigius (Klosterarchiv Einsiedeln).

P. Remigius Lacher OSB mit seiner Familie im Fürstensaal des Klosters Einsiedeln. (Klosterarchiv Einsiedeln), vier Söhne und eine Tochter.

Da fehlt nur noch eine Hilfe, die die Domherren von links nach rechts benamst.

(Foto: kath.ch)

Ob die neu installierten Herren Kanonikusse, wie Jacqueline Straub, auf  kath.ch fragt, ist spannend und zweckoptimistisch

P. Remigius Lacher OSB in den siebziger Jahren, eifriger Religionslehrer bei den 5. und 6.Klässlern an den Schulen des Bezirks Einsiedeln. Bekannt wegen seiner Super-Modelleisenbahn und seinen lustigen und spannenden "Pfiff"-Geschichten jeweils vor den Ferien oder vor hohen Festtagen (Klosterarchiv Einsiedeln).

 

P. Damian Emmenegger OSB, Klosterdekan, schrieb und hielt während des Requiems den Nekrolog auf P. Remigius Lacher. Er stellte diesen eindrücklichen Lebenslauf freundlicher-weise zur Verfügung. P. Remigius soll - als "halber" Näfelser - (seine Mutter war Josefine Schwitter) und ehemaliger Näfelser Klosterschüler und Fahrtsprediger verewigt sein

 

 

Lebenslauf von P. Remigius Lacher OSB

 

«Verehrte Fahrgäste, in wenigen Minuten erreichen wir den Endbahnhof. Wir bitten alle Reisenden auszusteigen und verabschieden uns von Ihnen.»

Wer öfters mit dem Zug unterwegs ist, kennt diese Ansage. In der letzten Januar-Woche hiess es auch für unseren P. Remigius: «Endbahnhof». Seine Lebensreise in dieser Welt ging zu Ende. Er ist aus seinem «Lebenszug» aus-gestiegen. Zuletzt wurde er vom Pflegeteam der Alpoase in der Langrüti liebevoll betreut, wofür wir sehr dankbar sind. Eine besondere Freude war es auch, dass das Requiem für P. Remigius vom Stiftschor feierlich umrahmt wurde. Rund 70 Jahre lang hat P. Remigius im klösterlichen Männerchor und dann auch im Stiftschor mit seiner Tenorstimme mitgesungen. Das aber gehört bereits zu den späteren Stationen seines «Lebenszuges». Beginnen wir mit der ersten.

«Erster Halt: Spital Glarus».

Das war am 17. Juli 1930, einem Donnerstag. Da wurde dem Ehepaar Jose-fina und Meinrad Lacher-Schwitter ein Knabe geschenkt, bei dem man aller-dings nicht so sicher war, ob er wirklich in den «Lebenszug» einsteigen wollte. Er war sehr schwächlich, so dass seine erste Station auch gleich seine letzte hätte sein können. Deshalb liess man ihn noch im Spital eine Woche nach seiner Geburt taufen und legte so jenes Leben in ihn hinein, das keinen Tod kennt. Getauft wurde er auf den Namen Rembert. Grund für diese Namens-wahl war ein damals in Näfels lebender Kapuziner, der sich sehr um die Kranken annahm und bei den Leuten sehr beliebt war. Rembert war das dritte von insgesamt sechs Kindern, fünf Buben und ein Mädchen. Der jüngste allerdings, Bruno, starb bereits fünf Wochen nach seiner Geburt.

«Nächster Halt: Schule

Meinrad Lacher, Remberts Vater, stammte aus der Eintracht in Egg bei Einsiedeln, von wo er als junger Mann zunächst nach Nä-fels, wo er seine Frau kennenlernte und dann mit der jungen Familie nach Glarus zog. Dort besuchte Rembert seit Frühling 1937 die Primarschule.

Mit ungefähr sechs Jahren kam er das erste Mal nach Einsiedeln. Aber ihm «wollte die grosse Kirche, in der Leute wohnen, nicht recht in den Kragen passen», wie er als junger Mann rückblickend schrieb. Viel ansprechender war da die «Festausgabe von Maria-Einsiedeln» zur Millenniumsfeier aus dem Jahr 1934 mit ihren «etwa hundert Photoaufnahmen», die Rembert zu Hause in einer Schublade fand. Diese beeindruckte den Jungen offenbar so sehr, dass er während der zweijährigen Schulzeit bei den Kapuzinern in Näfels nie auf den Gedanken kam, selber Kapuziner zu werden. «Mein Ziel war nur noch eins: Einsiedler Pater», hielt er fest – und man möchte hinzufügen: «Einsiedler Pater mit Fotoapparat», der in seinen Ferien ähnlich schöne und faszinierende Bilder zu machen strebte, wie er sie in der besagten Festschrift gesehen hatte. So kam er also 1946 an die Stiftsschule hier in Einsiedeln. Die grosse Masse an Studenten, die er hier antraf, bereitete ihm zunächst etwas Mühe. Aber mit der Zeit begann er die Schönheiten zu entdecken, zu denen er den Gesang, das feierliche Chorgebet, die Gottesdienste sowie die Vielseitigkeit des Le-bens und Wirkens in diesem Kloster zählte. Tatsächlich trat er dann nach der Matura ins Kloster ein.

«Nächster Halt: Fraterstock.»

1952 wurde Rembert eingekleidet. Im Fraterstock, wo die Novizen zusam-men mit jenen wohnen, die ihre Klostergelübde erst für eine begrenzte Zeit abgelegt haben, lernte Rembert das klösterliche Leben kennen und konnte sich an der klostereigenen Lehranstalt theologische Grundlagenkenntnisse er-werben.

Nach dem Noviziat versprach auch er 1953 für drei Jahre Beständigkeit, klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam und nahm dabei den Namen Remigius an. Drei Jahre später, am 8. September 1956, bestätigte er sein Gelübde in der Feierlichen Profess auf Lebenszeit. Am 8. Juni des darauf-folgenden Jahres wurde er zusammen mit seinen Mitbrüdern Angelo Zanini, Damian Rutishauser und Thomas Locher durch Handauflegung von Bischof Nestor Adam zum Priester geweiht. Seine erste heilige Messe hier in der Klosterkirche, die Primiz, fiel am 30. Juni passend mit der Glarner Lan-deswallfahrt nach Einsiedeln zusammen.

«Nächster Halt: Pfarrei

Per 1. September 1958 wurde P. Remigius Vikar in Einsiedeln. Nachdem er aus dem Fraterstock ausgezogen war, bewohnte er fortan ein Zimmer in der Klausur des Klosters. Auch als Vikar. Erst 1975 sollte er ein Zimmer im neu ausgebauten Pfarramt bekommen.

1982 ernannte ihn der Bischof von Chur, Johannes Vonderach, zum Pfarr-vikar in Gross als Ergänzung zu seiner Seelsorgetätigkeit in Einsiedeln.

In seine Vikarszeit fielen der Bau des neuen Pfarrhauses (1984), des neuen Schulhauses (1991) sowie die Renovation der Kirche (1995 bis 1997).

Aber noch etwas ganz anderes fiel in die Zeit der Pfarrseelsorge von P. Remigius, nämlich die Geburt von Pfiff, Brosi und Snufi. Das sind in Einsiedeln offensichtlich ganz berühmte Gestalten. Ihre Abenteuer erfand und erzählte P. Remigius im Religionsunterricht jeweils am Ende des Schuljahres. Er durfte dabei auf gespannt lauschende Kinder zählen, von denen heute wohl die einen oder anderen als Erwachsene mit uns mitbeten.

«Nächster Halt: Kloster».

2002 nahm P. Remigius nach 20 bzw. 44 Jahren Abschied von Gross und von der Pfarrei Einsiedeln. Ein Jahr später konnte er dann in der Klausur des Klosters ein neu eingerichtetes Zimmer beziehen, aus welchem sehr oft dezent und leise klassische Musik zu hören war. Zurück im Kloster, dem er nie wirklich fern war, unterstützte er die Wallfahrt und zeigte mitunter unzähligen Gruppen die Tonbildschau des Klosters. Darüber hinaus nahm er ganz selbst-verständlich priesterliche Dienste wahr. Ganz selbstverständlich trug er auch das tägliche Chorgebet der Mönche mit und zeigte hier vorbildliche Treue, gehört dies doch zu den wichtigsten Pflichten eines Benediktiners.

Vielleicht wurde ihm 2006 auch deshalb eine Aufgabe anvertraut, die nach der Regel des heiligen Benedikt in einem Kloster ebenfalls zu den höchsten, wichtigsten und edelsten Aufgaben gehört: Den Dienst am Tisch. P. Remigius wurde die Betreuung des Refektoriums, des klösterlichen Speisesaales, an-vertraut. Wenn er mit dem Auftischen für seine Mitbrüder beschäftigt war, blitzte auch immer wieder sein Frohmut, sein Schalk und sein Humor auf: Fast jeden seiner Mitbrüder wusste er auf humorvolle Weise zu imitieren. Lustig war das nicht zuletzt dann, wenn man als Zuhörer von P. Remigius nicht wahrgenommen wurde. In den kommenden Wochen wird einer unserer Mit-brüder das Zimmer beziehen, in welchem P. Remigius bis zu seinem Umzug auf die Pflegestation gewohnt hat. Vielleicht ist es eine besondere Fügung, dass dieser Mitbruder auch sein Nachfolger als Verantwortlicher für das Re-fektorium ist!?

«Nächster Halt: Pflegestation

Die sich immer stärker bemerkbar machende Demenzerkrankung machte einen Umzug auf die Pflegestation des Klosters notwendig. Wie gerne hätten wir unseren Mitbruder bis zu seinem Tod hier im Kloster behalten, wofür man noch zu Beginn des Jahres 2020 bestens vorbereitet war. Eine Reihe von Todesfällen in der zweiten Jahreshälfte verunmöglichte es jedoch, den Betrieb der Pflegstation aufrecht zu erhalten, und ein Wechsel ins Pflegeheim wurde unumgänglich.

«Nächster Halt: Endbahnhof.»

Der Reisende wurde gebeten auszusteigen, und wir verabschieden uns nun von ihm.

P. Remigius war ein leidenschaftlicher «Eisenbähnler». Er hatte eine recht grosse Modelleisenbahn – sie war 275 auf 140 Zentimeter gross –, die er un-zähligen Leuten zeigte. Sie war allerdings zu gross, um sie nach seiner Pfar-reitätigkeit mit auf sein Zimmer zu nehmen. Er verschenkte sie einem seiner Neffen, dessen Pate er war. Was er allerdings vom Pfarramt mitnahm war eine Foto, die P. Remigius im Führerstand einer Lokomotive zeigt.

Am 24. Januar dieses Jahres, morgens um ca. 1:35 Uhr hat der «Lebens-zug» von P. Remigius den Endbahnhof erreicht.

Wir hoffen und wir beten, dass dort ein Empfangskomitee bereitsteht und ihn willkommen heisst: Darunter sicher die Mutter Gottes und wohl auch der heili-ge Meinrad, schliesslich wurde P. Remigius am Festtag des heiligen Einsied-lers mit den Sakramenten der Krankensalbung und der heiligen Eucharistie gestärkt. Zudem erreichte sein «Lebenszug» die Endstation mitten in der Meinradsoktav.

Die Heiligen mögen ihn nun hinführen zum «Lokomotivführer» seines Lebens-zuges: Jesus Christus. Diese Begegnung erfülle den Verstorbenen mit Leben, für das es keinen Endbahnhof mehr gibt.

 28. Januar 2023                                                           P. Daniel Emmenegger

aus: Glarner Nachrichten / Südostschweiz Glarus, Nr. 27,  2. Februar 2023, Seite 7

 

Corrigenda:

In der Eingangsziele ist der Vater von remigius irrtümlich als Walter aufgeführt, er heisst Meinrad.

Auf der sechsuntersten Zeile, rechts, ist ein fehlerhafter Name eingerückt. Der "Bruder Walter" ist falsch, sollte "Bruder Franz" heissen.

Ich wurde frühmorgens nach Erscheinen von einem ehemaligen Schulkollegen von Franz darauf hingewiesen. Ich bitte für diesen Verschrieb um Entschuldigung.

Ein weiterer Hinweis eine sympathischen Frau zeigte auf, dass es nohc einen weiteren Franz Lacher in Ennenda gegeben habe, auch Landrat, aber offensichtlich ein Neffe von P. Remigius.


Montag, 16. Januar 2023

Bauunternehmer und Chropfschlitzer

 

Bruno Lampe-Tschirky

 

verstorben

Echtes Näfelser Archivbild, Erinnerung an die frühere Fasnacht. v.l.n.r: Werkführer Hilarius Landolt, Bauunternehmer Bruno Lampe und Zeno Baum-gartner, alle von der "Chropfschlitzer"-Clique in toller, heiter-fröhlicher Fasnachts-stimmung. Irrtum vorbehalten gehörten die drei zu den Gründern der "Chropf-schlitzer"-Clique. Leider bereits schon länger verstorben sind "Hilari" und "Zeno".

 

Nun hat auch "Bruno" nach dem Verlust seiner Ehefrau Hanny vor etwa Jahres-frist seine letzte Reise angetreten. Die drei Herren, im "Zivilleben" ernsthafte, hochgeachtete und tüchtige Männer, sind hier in einmaliger Fasnachtsstimmung beim Singen eines Lumpenliedes. festgehalten. Das Bild erinnert an Tempi pas-sati; denn die einstige Maschger- und Cliquenhochburg ist längst Vergangenheit. Die Zeit der Schmutzigen Donnerstagabende in der Dorfturnhalle mit den Stern-märschen und den Lumpereien der Cliquenfasnacht, wo es hoch zu und her ging, sind einer anderen Fasnachtskultur gewichen, dem Kollektiv oder der "Guggen-fasnacht". (1)

 

Mit dem nun auch verstorbenen Bruno steigen Erinnerungen auf an seinen Vater Hermann Lampe, Gemeinderat, Schulpräsident, Architekt und Baumeister und den Bruder von Bruno Hans Lampe-Worni, der viel zu früh wegen schwerer Krankheit abberufen wurde.

Persönlich halte ich für Bruno ein ehrendes Andenken, weil er unter Leitung von Architekt Gerhard Hauser, mein Elternhaus umgebaut hat, so dass ich mit meiner Familie nach 24 Auswärtsjahren zurückkehren und einziehen konnte. Der gross-gewachsene Bruno, der als Persönlichkeit viel Würde und Ruhe ausstrahlte, ist auf dem Fasnachtsbild mit seinen Mitfasnächltern in Bombenstimmung, Unver-gessen sind die "Zmorgä" mit reichhaltigem "Brüütlä" mit "Hung und Anggä" bei Lampes an der alten Bahnhofstrasse, in der Küche mit dem runden Fenster, nach Festivitäten verwöhnt durch die vorzügliche Gastgeberin Hanny.

Seinem älteren Bruder und späteren Pfarrer Hermann Lampe habe ich bei sei-nen Näfelser Aufenthalten als Messdiener gedient. Unvergessen ist die vorzüg-liche Arbeitslehrerin Annemarie Lampe. Mit Hans, der im Passionsspiel "Dienst auf Golgatha" einen Römerhauptmann verkörperte, durfte ich den "ungläubigen Thomas" spielen. Erinnerungen zur Familie Lampe, die immer in Erinnerung bleiben.

 

Lieber Bruno, du hast uns ein gemütliches Zuhause geschaffen und zum Glück meiner Familie beigetragen. Ruhe du nun im Frieden.

 

(1) In den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts existierten fünf Fasnachts-Cliquen: Chäfersüüder-, Chropfschlitzer-, Lälli-, Chropfschlitzer-, Zigerclique und die Notenschinder (Harmoniemusik). Die "hochheiligen" Fasnachtstage waren erfüllt mit Maschgeren (Einzelmasken und Gruppen), die von Beiz zu Beiz zogen und in Preismaskenbällen Geld-preise gewinnen konnten. Die Cliquen führten ihr eigenes Cliqueleben in den "Cliquen-ställen" (Standortbeizen), mit den erwähnten Cliquenbällen in der Dorfturnhalle und mit einer gepflegten Schnitzelbankkultur, mit denen die "Sünden" während des Jahres humor-voll durch Kakao gezogen wurden.

 

Bruno Lampe-Tschirky  20. Februar 1929 bis 11. Januar 2023


Montag, 16. Januar 2023

 

Sant Fridli-Statue vor der Tür....

 

Mit Freudengeheul habe ich für den Fridlibund des Kantons Glarus den heutigen "Glarner Nachrichten" entnommen, dass noch in diesem Frühjahr die für den Kreisel Glarus Nord-Zubringer beschlossene Fridli Statue aufgerichtet und mit einem kleinen Fest eingeweiht werden wird.

Gemäss Bereichsleiter Mirko Slongo wurde bei der Jurierung auf regionale Faktoren Rücksicht genommen, weshalb eine gewisse Verzögerung in Kauf ge-nommen werden musste. Noch muss das Ok des Bundes vorliegen; dann wird es soweit sein. Sant Fridli wird alle ins Tal fahrenden Gäste künftig begrüssen.

Bild folgt, wenn die Bewilligung des Copyrights vorliegt.


 Freitag, 13. Januar 2023

 

Jakob Brauchli-Feusi langjähriger Ratsschreiber gestorben

Bild: Kanton Glarus (Landsgemeinde 1998)

Dr. iur. Jakob Brauchli-Feusi war Ratsschreiber des Kantons Glarus von 1966 bis 1998, also eine ganze Generation lang, und neben seinen politischen Funk-tionen vielseitig kulturell tätig. Im Umgang mit den Menschen war er stets freundlich-fröhlich, wusste sich aber, wo er es nötig fand, klar durchzusetzen. Der ursprüngliche Singstudent der Zürcher Hochschulen war für den Kanton Glarus eine vorzügliche "Visitenkarte" und galt im Volksmund als "achter Regierungsrat" als es noch deren sieben gab. Seine Erscheinung war schwungvoll im Gehen wie auch in seiner Arbeit. Sein Vater war der unvergessliche, sehr aktive Schulinspektor Dr. Jakob Brauchli, sein Schwiegervater der markante Regierungsrat und Landammann Hermann Feusi.

 

Persönlich hatte ich mit Jakob Bauchli behördlich zu tun, und attestiere ihm eine stets korrekte und hilfsbereite Zusammenarbeit. Als Nachfolger wurde lic. iur. Hansjörg Dürst gewählt, der ja Mitte dieses Jahres das Rentenalter erreicht und zurücktreten wird.

 

Der Sinnspruch auf seiner Todesanzeige ist die letzte Passage des weltbe-rühmten "Stabat Mater"(1) von Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736) "Quando corpus morietur, fac ut animae donetur pardisi gloria." (Wenn der Körper sterben wird, mache, dass der Seele die Freude des Paradieses gegeben wird.)  Dieses Zitat und die wunderbaren Klänge des Stabat Mater mögen in ihn in die ewige Ruhe begleiten.

Das "Amen" ist wie ein letzter triumphaler Einzug ins Himmelreich mit einem ab-rupten Türschletzen, das einem erstarrt zurücklässt.

 


 

(1)

Pergolesi komponierte sein Stabat mater im Auftrag einer neapolitanischen adligen Laienbruderschaft, der Cavali-eri della Vergine dei Dolori di San Luigi al Palazzo, zum Ge-brauch in der Liturgie der Karwoche.

Zwanzig Jahre zuvor hatte dieselbe Bruderschaft bei Ales-sandro Scarlatti ebenfalls ein Stabat mater bestellt.

Pergolesi schrieb seine Fassung, zusammen mit einem Salve Regina, in einem Franziskanerkloster in Pozzuoli wenige Wo-chen vor seinem Tod; er war an Tuberkulose erkrankt.


Freitag, 13. Januar 2022 (Hilariustag)

 

Nachtrag

 

Kleiner Nekrolog auf Eugenia Fasol-Feldmann

(17.9.1935- 23.12.2022)

 

Quelle: "Glarner Nachrichten/Südostschweiz Glarus" Freitag, 13. Januar 2023. Es trifft sich, dass diese kleine Würdigung am Hilariustag erscheint, dem Kirchenpatron mit Fridolin der Näfelser Kirche, in der Eugenia so oft zu  Gast war.


Dienstag, 10. Januar 2023

 

Marlies Küng unerwartet verstorben

Aufnahme im Freulerpalast, ein schönes Erinnerungsbild an Marlies und Robert. (Foto: Fridolin Hauser)

Marlies und Robert Küng-Kuriger am Samstag, 18. September 2021, Premiere des General-Bachmann-Marsches im Garten des Freulerpalastes Näfels.

Brigadier Robert Küng, Gründerpräsident der General Bachmann Gesellschaft, überreichte bei der "Taufe" des General Bachmann Marsches ein Originalporträt von Landammann Karl Müller von Friedberg an die General Bachmann Gesell-schaft mit der Auflage, dass diese als Leihgabe der GBG dem Freulerpalast / Mu-seum des Landes Glarus gehe.

Marlies, längere Zeit wegen eines Beinbruches gehbehindert, starb unerwartet in ihrem geliebten "Rössli" Egg im Beisein von Ehemann Robert und konnte sanft einschlafen. 

Marlies bleibt als sehr liebenswürdige und menschenfreundliche Persönlichkeit in lieber Erinnerung. Über Jahre übernahm sie die  Führung des "Rössli" Egg als exquisites Speiserestaurant, das sie - unterstützt von Robert - nur auf Anfrage und Bestellung öffnete. 

Persönlich kenne ich Marlies seit den siebziger Jahren aus meiner Einsiedler Zeit, als ihre Mutter das Restaurant vorzüglich führte und für den besten "Hafenkabis" mit Rosoli weit herum bekannt war. 

 

Der Tod von Marlies ist für Robert ein schwerer Schicksalsschlag. Sie hatten vor und nach ihrer Heirat schöne Jahre des Zusammenseins und der Musse. Ein Paar, das harmonierte und einfach zusammengehörte. Die letzten Jahre waren überschattet durch gesundheitliche Einschränkungen für beide.

 

Eine liebe Freundschaft verband mich mit Robert und Marlies. Ich wünsche Ro-bert viel Kraft und Zuversicht mit diesem schweren Einschnitt in ein Leben voller Harmonie zu überstehen.

Marlies ruhe im Frieden.

Freitag, 27. Januar 2923 erschienen in den "Glarner Nachrichten"


Samstagnacht, 8. Januar 2023

 

Geschlossen wegen zu !

 

Grippehalber Zwangsferien!

 

Seit Donnerstagabend, 29. Dezember 2022, werde ich mehr oder weniger ange-mailt wegen "Funkstille" auf meiner Homepage. Zu recht, denn seit dem 24. Dezember 2022, als ich kaum mehr die Treppe zum Kloster hochkam, bin ich mehr oder weniger missgelaunter Träger eines trockenen "Bäggihustens". Am 25. Dezember war noch der traditionelle Hauser-Familientreff in Amden mit nachfol-gendem "Krippenbesuch" der berühmten Ammler Krippe. Am 26. Dezember 2022 erkundigte sich meine allerliebste Tochter Gaby, ob sie niemanden angesteckt habe. Sie hatte nicht nur der Fuss verknackst, sondern eine happige Grippe ein-gefangen. Nää, gab ich vollbrustig zur Auskunft. Doch die kommenden Tage ver-folgte mich der trockene, aus der Tiefe kommende "Bäggihusten". Dennoch konnte ich ein opulentes Nachtessen bei Freunden geniessen, aber immer be-gleitet von einen verdächtigen Hüsteln. Tags darauf war der Besuch einer mit Näfels und dem Glarnerland seit Kindsbeinen an befreundeten Exilglarnerin Eugenia Fasol-Feldmann in Mendrisio angesagt, die nach längerem Leiden noch vor Weihnachten gestorben war. Als Chauffeur hatte sich Ex-Gemeindeschreiber Ralph Rechsteiner angeboten (wir pflegten eine gute Seilschaft im Gemeinderat während der Amtsperioden 1986-90 und 1990-94) und wir bereuen nicht, diesen Freundschaftsdienst für Eugenia und deren Familien gepflegt zu haben. Tags-über war das erwähnte trockene Hüsteln treuer Begleiter. Doch Abends war ich fix und fertig, konnte kaum mehr stehen und torkelte in einer Diretissima in die Klappe.

Der Husten wurde schlimmer. Schweissausbrüche, Kopfweh, Stirnhöhlen-schmerzen und Husten, Husten, Husten... Medikamente aus der Drogerie waren da. Ab dem 30.12. verbrachte ich den Jahresübergang nur noch liegenderweise. Viel Schlaf, Schlaf, Schlaf. Unterdessen sind es 30., 31., 1., 2., 3., 4., 5., 6., 7. und wahrscheinlich auch noch morgen 8. Jan., die diese "Zwangspause" ausmachen. Aber es geht aufwärts.

Ich bitte deshalb alle "besorgten" E-Mail-Anfragerinnen und -anfrager um Nach-sicht und Verzeihung für meine "Funkstille"...immerhin mit der ermunternden Parole "Uuchruut vrdiirbt nüüd".

Ich hoffe mich ab Montag wieder melden zu können und bitte einstweilen um Geduld.

Mittlerweile erfahre ich, wie erschreckend offenbar die Grippe wütet.

Grippefälle, die bis vier Wochen dauern, Spitaleinlieferungen und sust alls Wüäscht. Lasst Euch mit Rundumschlag allen, die es nötig haben, gute Bes-serung wünschen. Aber bitte, man fasse diese Message nicht als Jammern auf, Jammern nützt nur in der Landwirtschaft und bringt Subventionen...


Freitag, 6. Januar 2022

 

Gestern wurde 

Radiolegende Karl F. Schneider, Linthal 95!

 

Er lebt seit vielen Jahren im (Un)Ruhestand in der hintersten Gemeinde des Grosstals, Karl F. Schneider, langjähriger Mitarbeiter von Radio SRF und neben-amtlicher Honorargeneralkonsul von Gambia. Linthal ist schon viele Jahre sein Zweitsitz, von dem er den Blick auf Linthal und auf den Tödi geniesst. Er konnte bei bester körperlicher und geistiger Verfassung gestern seinen 95. Geburtstag feiern.

Allerdings hält er sich mit seiner Lebensgefährtin in Bern auf, war aber über die Geburtstagsgrüsse hocherfreut und besticht durch sein brillantes Gedächtnis, so konnte er mir genau sagen, wo wir uns das letzte Mal begegnet sind und wer noch dabei war.

Persönlich  war ich bei seiner Zürcher "Zunft Wiedikon" in den achtziger Jahren zu Gast am Sechseläuten mit Nationalrat Dr. Josef Landolt, ein Exilnäfelser, der für Zürich in der Grossen Kammer war. Er war damals Zunftmeister, damals war auch seine Radiokollege Werner Vetterli ein Mitzöifter. 

Karl F. (Friedrich) Schneider, in seinem Zweitheim in Linthal mit der Laterne der Wiediker Zunft. (Foto: Archiv Karl F. Schneider)