Das

 

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  der

 

  Woche

 

  2022

West-Portal im Konstanzer Münster:

Epitaph für Weihbischof Georg Sigismund Miller (1615-86). Er weihte 1667 die Kapelle im Freulerpalast Näfels, 1679 das Kloster auf dem Burgstock ein. (Foto: David McLion, Schwanden, 1942-2021)


Samstag, 8. Oktober 2022

 

Josef Schmid, Bäcker- und Konditormeister,

Bad Säckingen

gestorben

 

Meine erste Begegnung am 6. März 1988

beim grossen Aufmarsch von 700 Glarnerinnen und Glarnern zu Gründung der Partnerschaft zwischen Näfels und Bad Säckingen

 

 

Als wir am Sonntag, 6. März 1988, 700 Glarnerinnen und Glarner an der Zahl bei klirrender Kälte vor dem Fridolinsmünster warten mussten, bis das Fridlini-Hochamt beendet war und wir uns mit der grossen Schar des Bad Säckinger Festvolkes zur traditionellen Fridolinsprozession durch die Stadt einreihten, kam ein mittelgrosser Mann in schwarzem Mantel auf mich zugeschritten und sprach "Grüss Gott, herzlich willkommen, in der Fridolinsstadt!" Er stellte sich vor als Josef Schmid, Bäcker- und Konditormeister. Es stellte sich heraus, dass er auch Mitglied der Stadtbehörde war, der unserer Partnerschaft kräftig zugestimmt hatte. Diese Begegnung, gewissermassen der "erste Eindruck", wird mir meiner Lebetag in Erinnerung bleiben.

 

Seine Familie teilte mir mit heutiger Email "voll Trauer möchten mit,  dass unser lieber Mann und Papa, Josef Schmid, am Mittwoch zum Herrn gerufen wurde."

 

 

Josef Schmid, Bäcker- und Konditormeister, Stadtrat, Bad Säckingen

12. April 1948 bis 5. Oktober 2022

(Foto: Badische Zeitung)

 

Trauer um Josef Schmid

von

Axel Kremp*

 

Bäckermeister aus Passion

 

 

Wer grosse Brötchen und grosse süsse Teilchen wollte, war im Bäckerladen der Schmids an der Einmündung der Rheinbrückstrasse in den Spitalplatz in Bad Sä-ckingen falsch. Wer ausgezeichnete – vielleicht sogar die besten – Brötchen weit und breit haben wollte, der war dort richtig. Klasse statt Masse war ein Prinzip von Bäcker- und Konditormeister Josef Schmid, dem dieser ein ganzes Berufs-leben lang treu blieb. Jetzt starb Josef Schmid im Alter von 74 Jahren.

 

1972 übernahm Schmid den Familienbetrieb mit Backstube am Hotzenweg und Geschäft an der Rheinbrückstrasse. 2011 wurde das 100-jährige Bestehen ge-feiert; wenige Wochen später wurde das Geschäft in der Altstadt aufgegeben und bei der Backstube am Hotzenweg eine kleine Verkaufsstelle eingerichtet. Fünf Jahre später endete die lange Familientradition.

 

Für sein Engagement im Ehrenamt war Josef Schmid hochdekoriert.

Bereits 2006 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande; bei seiner Verab-schiedung als Obermeister der Bäckerinnung Waldshut 2012 wurde er Ehren-obermeister und erhielt die goldene Ehrennadel des Bäckereiinnungsver-bands und die grosse Ehrenmedaille der Handwerkskammer Konstanz. Obermeister der Innung war er von 1985 bis 2012. Dem Gemeinderat von Bad Säckingen gehörte er von 1980 bis 1992 als Freier Wähler an. Engagiert war Schmid auch in der Münsterpfarrei. (Mitglied des Pfarrgemeinderates St. Fridolin)

 

*Axel Kremp ist Chefredaktor der Badischen Zeitung, Bad Säckingen. Diese Traueremeldung ist heute Samstag, 8.10.2022 in der Badischen Zeitung erschienen.

Ein BIld aus glücklichen Tagen (Foto: Emil und Marliese Wadle)

aus: Badische Zeitung, Samstag, 8. Oktober 2022

Josef und Trudel Schmid am letzten Tag ihre Geschäftes 2016

(Foto: Südkurier Bad Säckingen)

 

Bei der Geschäftsschliessung (2016) schrieb Susanne Kanele im "Südkurier" (17.11.2016) folgende Würdigung:

 

Nach 105 Jahren: Am Samstag ist Schluss

von Suanne Kanele

 

Die Bad Säckinger Bäckerei Schmid schliesst nach 105 Jahren für immer. Josef und Trudel Schmid erinnern an die Anfänge.

 

Josef Schmid ist überzeugt: „Es war vorherbestimmt, dass ich einmal den Beruf des Bäckers ergreife. Es war einfach so“, sagt er. Und das lag nicht alleine an dem Vornamen Josef, den bereits der Grossvater und der Vater getragen haben. Denn beide Vorfahren haben ebenfalls als Bäcker in Bad Säckingen gearbeitet. Doch damit ist jetzt Schluss. Am kommenden Samstag, 19. November, ist die kleine Bäckerei Josef Schmid im Hotzenweg zum letzten Mal geöffnet und danach geht eine 105-jährige Unternehmensgeschichte in Bad Säckingen zu Ende.

1911 eröffneten Josef Schmid der Erste und seine Frau Adeline eine Bäckerei in der Rheinbrückstrasse. Die Geschäfte liefen gut, bis es 1930 zur Weltwirtschafts-krise kam. Josef Schmid war neben seiner Bäckerei gezwungen, in einer Ziegelei Geld hinzuzuverdienen. Ein paar Jahre später verpachtete Josef Schmid das Geschäft und wanderte nach Montevideo aus, wo er auch starb. Inzwischen hat Josef der Zweite 1948 das Geschäft wieder selbst in die Hand genommen und aufgebaut. Im gleichen Jahr wurde Josef der Dritte geboren. Nach dem Besuch der Volksschule, stand der berufliche Werdegang des Jungen bereits fest. „Den Besuch des Gymnasiums lehnte ich vehement ab“, erinnert sich der heute 68-Jährige. „Die Schule befand sich jenseits der Bahnlinie und daher für einen Altstädter unzumutbar“, schmunzelt Schmid. Bereits mit 14 Jahren verliess er das Elternhaus Richtung Rheinfelden, wo er bei einem Bäckermeister in die Lehre ging. „Dieser Meister hat bereits bei meinem Großvater gelernt“, erzählt Josef Schmid weiter. Doch damals schon machte ihm das Jugendschutzgesetz einen dicken Strich durch die Lehrlingsrechnung.

 

Weil er mit seinen 14 Jahren noch nicht um 4 Uhr morgens arbeiten durfte, be-gann Schmid zunächst mit einer Ausbildung als Konditor. Erst danach lernte er dann den Beruf eines Landbäckers. „Ich begriff schnell, dass man Bäcker lernen konnte, während man für den Beruf des Konditors geboren wurde“, meint er augenzwinkernd. Denn damals herrschte noch die Meinung vor, dass der Kon-ditor weit über dem Stand eines schnöden Bäckers stehen würde. Eine Ansicht, die Josef Schmid nie teilte.

 

„Ein gutes Brot ist eine selten gewordene hohe Kunst, auch wenn sie nicht so plakativ daherkommt wie eine schön verzierte Torte“, sagt er. Nach der Aus-bildung reiste Schmid weiter nach Düsseldorf, um dort in einer Bäckerei und Konditorei zu arbeiten. Nach insgesamt zehn Jahren kehrte Josef Schmid der Dritte zurück nach Bad Säckingen. Dort stellte er sich wieder an den Ofen der heimischen Bäckerei. 1971 bauten Josef Schmid und seine Frau Trudel ein Haus im Hotzenweg. Weil die Backstube in der Rheinbrückstrasse nicht mehr den tech-nischen Vorschriften entsprach, verlegte Schmid die Backstube in den Hotzen-weg, während das  während das Ladengeschäft weiterhin in der Rheinbrück-strasse blieb.

 

1972 übernahmen dann Josef Schmid der Dritte und seine Frau die Bäckerei. Während Schmid Herr über die Backstube war, stand Ehefrau Trudel im Ge-schäft. 2011 feierte die Familie das 100-jährige Bestehen. Gleichzeitig war Josef Schmid aus gesundheitlichen Gründen gezwungen, kürzerzutreten. Als der Pachtvertrag in der Rheinbrückstrasse auslief, entschied sich die Familie zu einer Verkleinerung des Geschäftes.

 

Dazu wurde im Hotzenweg ein Teil der Backstube in Verkaufsräume umgebaut. Auch das Sortiment verkleinerte sich. „Wir haben diesen Umzug nie bereut“, blickt Schmid zurück. Denn die Stammkunden sind der Bäckerei Schmid treu ge-blieben und viele neue Kunden kamen hinzu.

 

Am 12. April 1948 ist Josef Schmid in Bad Säckingen geboren und ist seinem Geburtsort immer treu geblieben.

Er war Mitglied im Bad Säckinger Gemeinderat sowie im Pfarrgemeinderat St. Fridolin. Viele Jahre war er auch Obermeister der Bäckerinnung Waldshut. Für viele weitere Ehrenämter ist Josef Schmid 2006 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden.

 

Erinnerungsbild: Auszeichnung der "Feinschmecker" im Jahr 2001 (Foto: Michael Schmid)


Freitag, 7. Oktober 2022

 

Lebensgefährliche Kunst oder Abfallmulde?

 

Dorfschulhausplatz als Eisenschrottablage?

 

 

Nein. das ist keine abmontierte Panzerattrappe aus dem Krieg, das ist ein Kunstwerk eines renommierten Künstlers, hiess es auf Anfrage. Das Ressort Kultur habe die Ablagerung dieses Kunstobjektes bis zu den Sommerferien 2023 bewilligt. 

 

Sieht imposant aus, auch die Patina überzeugt... aber welche hinrissigen Geister bewilligen Solches auf dem Dorfschulhausplatz, wo Kinder vor und nach der Schule und vor allem in den Pausen spielen. Dieses Objekt ist unfallgefährlich und und wahrscheinlich in keinster Weise SUVA-like. Offenbar hat man nun gemerkt, wie gefährlich die Ecken und Kanten für spielende Kinder sein können und hat das Gebiet mit einem Plastikband abgesperrt. Welche Kinder lockte es nicht trotzdem, das Objekt zu erklettern?

 

Angeblich sei hinter dem Schulhaus zusätzlicher Boden von einer Anwohnerin gemietet worden, als Ausgleich für die abgesperrte Ecke.

Frage: Ist ein Schulhausplatz als Raum für Kinder geschaffen worden oder als Aus-stellungsterrain für (gefährliche) Kunstobjekte. Angeblich würden nun noch zur Abschir-mung Bänklein aufgestellt.... machen dieses das kantige Kunstobjekt weniger unfallgefähr-lich?

Eigentlich fehlt noch eine Orientierungstafel. "Kehricht und Küchenabfälle ablagern ver-boten! Kunstwerk" `Es könnte ja sein, dass jene Anwohner, die schon zur Unzeit ihre Keh-richt-Säcke vor ihren Eingängen lagern, diese auf diese vermeintliche Wanne werfen.


Dienstag, 4. Oktober 2022

 

Franziskus

 

 Heute ist Franziskustag. Wer war Franziskus?

 

Franz von Assisi

 

Bürgerlicher Name: 

Franciscus Assisiensis, geboren als Giovanni Battista

 

Lebensdaten: 

1181 bis 3. Oktober 1226

 

Zitat: 

"Alle Geschöpfe der Erde fühlen wie wir, alle Geschöpfe streben nach Glück wie wir. Alle Geschöpfe der Erde lieben, leiden und sterben wie wir, also sind sie uns gleich gestellte Werke des allmächtigen Schöpfers - unsere Brüder."

 

 

Weltveränderer Franz von Assisi

von Wiebke Plasse

 

Franz von Assisi war der Gründer des Ordens der Franziskaner (1) und wird als Heiliger verehrt.

 

Wie Franz von Assisi lebte

Franz von Assisi wurde im Jahre 1181 in Assisi als Sohn reicher Tuchhändler geboren. Durch das Vermögen seiner Eltern konnte Franz eine gute Ausbildung geniessen. Er lernte sehr früh das Lesen, Schreiben und Rechnen und wandte sich der Religion zu. Seine große Nähe zu Gott entwickelte sich in den Jahren um 1204/1205.

 

Auf dem Weg zu einem Kriegszug erschien er ihm im Traum. Mit den Worten "Kehre zurück in die Heimat, denn ich will dein Gesicht in geist-licher Weise erfüllen", überzeugte der erschienene Gott den Gläubigen vollendst. Das Leben von Franz von Asissi änderte sich komplett. Er zog sich immer mehr zurück und widmete sich seinem Glauben.

 

Sein Vater hielt von dem neuen Handeln seines Sohnes wenig. Obwohl die Familie viel Geld besass, versuchte Franz von Assisi arm zu leben. Der Streit zwischen Vater und Sohn fand sein Ende im Jahr 1207 vor Gericht: Dort verzichtete der junge Assisi auf sein Erbe und jegliche Un-terstützung seines Vaters. Er wolle von nun an ohne Vermögen und nach dem Vorbild Jesu Christi "sine glossa" leben. Aus dem Lateinischen übersetzt heisst das so viel wie "ohne Hinzufügungen und Veränderungen". Als seinen Vater bezeichnete er von nun an nur noch Gott.

 

Wie Franz von Assisi die Welt veränderte

Franz von Assisi lebte deshalb in freiwilliger Armut. Er erbettelte sich Nahrungsmittel und wohnte als so genannter Aussätziger ausserhalb der Stadtmauern. Seinen Auftrag sah er darin, seinen Glauben in die Welt zu tragen. Im Laufe der Zeit konnte er weitere Menschen von dieser Lebensweise überzeugen. Wie er kleideten sie sich in einfache Gewänder, gingen barfuss und lebten ohne Geld.

 

Mittlerweile zu zwölft reisten sie 1215 nach Rom, wo sie vom Papst Innozenz III. eine Bestätigung und von Gott gegebene Erlaubnis für ihre Lebensweise einholten. Diese Zustimmung gilt als Gründung seines Or-dens. Gemeinsam und immer weiter wachsend, reisten die so genannten "Minderen Brüder" umher. Doch Franz von Assisis Gesundheit verschlechterte sich schnell, sodass er die Ordensleitung abgeben musste. Er zog sich zurück und lebte abgewandt von seinem Orden auf dem Berg La Verna.

 

Als er im Herbst 1226 spürte, dass sein Tod näher rückte, reiste er ein letztes Mal in die Stadt zur Portiuncula-Kirche, wo er Jahre zuvor erst-mals mit seinem Orden gepredigt hatte. Dort verstarb er am 3. Oktober 1226.

 

Zwei Jahre nach seinem Tod wurde Franziskus, wie Franz von Assisi auch genannt wird, von Papst Gregor IX. heiliggesprochen. Einige sei-ner Werke, unter anderem die Ordensregeln sowie Teile seines Testaments, sind erhalten geblieben. Sie gelten noch heute als Anleitung zum Leben vieler Anhänger des römisch-katholischen Glaubens.

 

Weil Franz von Assisi in vielen seiner Erzählungen und Predigten die Gleichheit von Mensch und Tier erwähnte, gilt er als einer der ersten Tierschützer in der Geschichte. An seinem Todestag am 4. Oktober wird deshalb auch der Welttierschutztag gefeiert. 1980 ernannte Papst Jo-hannes Paul II. Franz von Assisi zudem zum Schutzherren von Umwelt und Ökologie.

 

Auch der im März 2013 ernannte Papst, Jorge Kardinal Bergoglio, wendet sich dem heiligen Franziskus zu. Er nennt sich Franziskus und will getreu seinem Vorbild mit so wenig Luxus und Geld leben wie möglich.

 

(1)

Die Gemeinschaften, die sich auf den heiligen Franziskus berufen, teilen sich in drei Gruppen:

 

Der erste Orden, der auf die von Franziskus gegründeten Orden der Minderen Brüder zurückgeht, umfasst die heute Minoriten genannten Konventualen (OFMConv), die Franziskaner (OFM) und die Kapuziner (OFMCap).

 

Bis zur Teilung des Ordens 1517 findet sich auch für den gesamten Orden die Be-zeichnung Minoriten (Ordo fratrum minorum, „Minderbrüder“).

 

Der zweite Orden besteht aus den Nonnen der verschiedenen Zweige der Kla-rissen, der Colettinnen und der Kapuzinerinnen, deren Regel auf die heili-ge Klara von Assisi zurückgeht.

 

Der 1221 gegründete dritte Orden (Terziaren) bestand ursprünglich aus Menschen, die die franziskanischen Ideale ausserhalb der Klausur eines Klosters um-setzen wollten.

In Deutschland ist der franziskanische Drittorden unter der Bezeichnung Franzis-kanische Gemeinschaft (FG) organisiert; seit 2012 nennt er sich Ordo Francisca-nus Saecularis („franziskanischer Orden in der Welt“). Innerhalb des dritten Or-dens bildeten sich besonders im 19. Jahrhundert eine Vielzahl neuer Ordensge-meinschaften, die in sogenannten regulierten dritten Orden zusammengefasst sind, darunter praktisch alle Gemeinschaften der Franziskanerinnen sowie weitere männliche und weibliche Verbände wie die Amigonianer, Elisabethinnen, Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz, Franziskusbrüder  oder Liebfrauenschwestern.

 

Quellen:  

https://www.geo.de/geolino/mensch/2903-rtkl-weltveraenderer-franz-von-assisi

und https://de.wikipedia.org/wiki/Franziskanische_Orden

 

Guido di Graciano: Franziskus und Geschichten aus seinem Leben, nach 1270, Siena Pinoteca Nazionale

 

Heute feierten die Franziskaner auf dem Burgstock den Namenstag ihres Or-densheiligen Franz von Assisi. P. Michael-Maria Josuran zelebrierte gemeinsam mit Guardian Bruder Paul Zahner, Br. Fidelis Schorer, P. Ljubo Leko, Vizedekan.

Erstmals war am Ambo eine Stickerei als Dekor zu sehen. Nach Angaben eines Bruders sei diese Stickerei vorher im Brüderchor gehangen, es sei möglich, dass sie bereit von den Kapuzinern (vor 1986) verwendet worden sei.

"PAX ET BONUM" (Friede und Gutes). Gegen eine Verwendung bereits bei den Kapuzinern sprich die Parole, die eigentlich mehr von den Franziskanern verwendet wird.

Spender- und Gönner-Wappen vom Klosterbau 1675. Die Wappen der Spenderfamilien sind an den Seitenstützen der Klosterbänke eingeschnitzt. Ein Beispiel: Hauser- und Landoltwappen in der ersten Bank links.


Montag, 3. Oktober 2022

 

Wir sahen uns das letzte Mal vor 61 Jahren

 

Drittklässer im Burgbachschulhaus Zug 1961

 

Leider konnte ich der Einladung ehemaliger Schüler nicht folgen, die 61 Jahre nach ihrem Besuche des Burgbachschulhauses Zug, am vergangenen Samstag nach einer kulinarischen Zugerseerundfahrt ins ehemalige Schulzimmer im Burgbachschulhaus zurückkehrten und Erinnerungen von damals austauschten. Mit von der Partie war auch Sales Kleeb, der nach meiner nur halbjährigen Stellvertretung die 4. Klasse übernahm. Kleeb machte in Zug Karriere und baute als aussergewöhnliches Musiktalent die Musikschule und eine eigene Musik auf. Kleeb war auch Komponist von Märschen und Musikstücken aller Art. Soweit ich mich erinnere, waren es damals über 40 Buben, zwanzig waren (noch am Samstag) dabei.

Die Fotos machte "Musterschüler" und Organisator Urs Brandenberg.

Das Zimmer ist kaum wieder zu erkennen. Erstes Zimmer links im Hochparterre. An der hinteren Wand waren Lehrerpult und breite Wandtafeln. Die Knaben sassen in drei langen Reihen von Zweierbänken und füllten das grosse, lange Schulzimmer völig. Im Bild referiert der hochbetagte Sales Kleeb umzingelt von seinen ehemaligen "Spitzbuben", die ja mittler-weil rüstige und aufgewecke Siebzigjährige geworden sind.

Am Eingang des Burgbachschulhauses, nördlich der St.Oswaldskirche, Sie strahlen spitzbübisch wie 1961! In Bildmitte Sales Kleeb, der als erfolgreicher Musikpionier seinen Taktstock mit dem Gehstöckchen ausgetauscht hat. Spannend wären die Lebensgeschichten der munteren Knirpse von damals! Das Schulzimmer befand sich links (mit brennender Beleuchtung). Urs Bran-denberg hinterste Reihe, linke Türhälfte.

Erinnerungsfoto 1. Oktober 2022 vor dem Burgbachschulhaus

 

1. Reihe vlnr

Philippe, Beat, Roli, Sales (Kleeb), Otto, René, Claude

 

2. Reihe

Beat, Werner, Ruedi, Beat, Guido, Urs, Roland, Andreas, Rolf, Roger, Franz, Bernhard

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Klassenliste

citronengelb=anwesend (?) (ohne Gewähr)

 

 

 

Abegg

Adolf

Walchwil

Adolfo

Antonio

Australien

Amstutz

Jürg

Australia

Bacher

René

unbekannt

Bauer

Hansruedi

Meisterschwanden

Brandenberg

Urs

Zug

Brazzoni

Mario

Rückkehr n- Italien

Christen

Georg

Zug

Egolf

David

unbekannt

Elsener

Philippe

Thal

Fässler

Charles

Schwyz

Forrer

Peter

nur 1/2 Jahr bei uns

Frey+

Peter (Böbs)

verstorben

Guldin

Martin

8008 Zürich

Hagenbuch+

Giacomo

verstorben

Hasenmaile

Bernhard

Rotkreuz

Hausherr

Urs

Basel

Herrmann+

Marc-André

verstorben

Hildebrand+

Hansruedi

verstorben

Hofmann

Peter

unbekannt

Hugener

Walter

Baar

Hugentobler

Otto

St. Gallen

Inglin

Hansjörg

unbekannt Thailand

Karrer

Heinz

Andeer

Knobel

Beat

Cham

Kränzlin

Rolf

Wollerau

Kunz

Rolf

Muotathal

Kunze+

Andreas

verstorben

Lautenschlager

Felix

Neuchâtel

Lüönd

Werner

Stans

Meyer

Erich

Zug

Minnig

Nik

Pfaffeien

Notter

Guido

Baar

Osterwalder

René

Menzingen

Queloz                  Markus

Stans

Rickenbacher

Beat

unbekannt

Rupper

Markus

Zürich

Rüti+

Roman

verstorben

Schicker

Peter

unbekannt

Schnadt

Claude

Nürensdorf

Schürpf

Werner

Hagendorn

Schweingruber

Klaus

Rafz

Schwitter

Robert

verstorben

Spillmann

Franz Martin

Rüschlikon

Stadlin

Bernhard

Baar

Stebler

Beat

Vendlincourt

Stalder

Markus

F-Beinheim

Stocker

Rolf

Zug

Straub

Ruedi

Zürich

Studer

Franz

Baar

Studer

Beat

Chailly-Montreux

Suter

Ruedi

unbekannt

Torokow

Norbert

unbekannt

Tschappu

Andreas

Cham

Utzinger

Jürg

unbekannt

Wadsack

Hans

Zug

Waller

Roger

Zug

Waller

Roland

Hünenberg

Wickart

Markus

E-Bragança

Wicki

Josef

verstorben

Wicki

Manfred

unbekannt

Wild

Hans

Baar

Wismer

Roland

Zug

Würgler

Andreas

unbekannt

 

Lehrer

Keiser

Bernhard

Baar

Kleeb

Sales

Zug

Hauser

Fridolin

Näfels

 

 

 

 

 

 

 

 


Freitag, 30. September 2022

 

Korpskommandant Dr. Josef Feldmann gestorben

 

*7. August 1927 + 24. September 2022

 

Der Auswärts-Näfelser Korpskommandant a D Josef Feldmann ist in Bern im Alter vn 95 Jahren verstorben.

7.8.1927 Amriswil, kath., von Näfels, Sohn des Josef, Primarlehrer, und der Olga, geb. Kolb, Primarlehrerin. Annie Chevillon, Tochter des Robert.

 

F. studierte Geschichte und Germanistik in Zürich, Genf und Löwen.

1951 Dr. phil.

1952 Diplom für das höhere Lehramt

1952-58 Mittelschullehrer.

1958-63 Leitung der Schweizerschule in Florenz

1963 Beamter der Generalstabsabteilung

1972-76 Chef Operationssektion

1977 Beförderung zum Divisionär und Unterstabschef Front

1981-82 als Divisionär Kommandant der Felddivision 7

1983-89 als Korpskommandant Kommandant des Feldarmeekorps 4

Ab 1969 Lehrtätigkeit an der Abteilung für Militärwissenschaft an der ETH Zürich 1979-80 Lehrauftrag für Sicherheitspolitik an der Universität Bern

1984-92 Lehrbeauftragter für Sicherheitspolitik an der Hochschule St. Gallen

1988 als Titularprof. (St. Gallen)

1993-97 Mitglied des IKRK (ab 1998 Ehrenmitglied)

 

Zu seinen Ehren erschien eine 380-seitige Festschrift "Friedenssicherung - vom Alpenreduit zur Sicherheitspolitik" (Verlag Huber Frauenfeld)

 

Der Näfelser Bürger Josef Feldmann wurde am 4. April 1990 im Freulerpalast Näfels für seine Verdienst vom Gemeinderat Näfels geehrt. Die Laudatio hielt der Exilnäfelser Brigadier Robert Küng. Als Präsent erhielt er den Karabiner des damaligen Gemeindepräsidenten Fridolin Hauser mit der Auflage, um ihn als "eigenen Karabiner" ins Waffenmuseum des Freulerpalastes zu übergeben. Feld-mann war auch Gründermitglied der General Bachmann Gesellschaft.

 

Portrait aus guten Tagen (Verlag Huber Frauenfeld)

Der "Einsterngeneral" Brigadier Robert Küng (Laudator) und der "Dreisterngene-ral" Korpskommandant Dr. Josef Feldmann (Geehrter am Eingang zum Schwert. Nach der Ehrung durch den Gemeinderat Näfels am Vorabend der Näfelser Fahrt, 4. April 1990, im Rittersaal des Freulerpalastes, fand ein Festessen zu Ehren des Exilnäfelsers im  Hotel "Schwert" statt. (Foto: Archiv Gemeinde Näfels)

Korpskdt Josef Feldmann

Brigadier Robert Küng$

J. Landolt, Landesstatthalter

L. & E. Fischli, Regierungsrat

 

Maj. i. Gst. Peter Landolt

Fridolin Hauser, Gemeindepräsident

Karl Gallati, Gemeinderat, Werner Probst, Gemeinderat

Müller Georg, Stiftungsratspräsident + Gemeinderat

Günter Friese, Gemeindeverwalter   Landolt Hilarius, Werkführer

G. Hauser, Gemeinderat, Landolt Margrit

Hans Tschudi, Vice Präs. Jürg Hauser, Gemeinderat

Margrit Tschudi   R. Hauser

Werner J. Murer und Frau

Emil Feldmann und Rita  Ralph Rechsteiner

M. Feldmann

 

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"Für Fridolin Hauser,

mit herzlichem Dank für eine

unvergessliche Freier.

Josef Feldmann

4.4.90       Kkdt a D"

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Direkte Linie des Stammbaums (Genealogie)

 

Metzgermeister Fridli Feldmann/Magdalena Grüninger Näfels

Heirat: 18. Februar 1648 in Einsiedeln

7 Kinder (3 K 4 M)

 

Metzger Johann Fridolin Feldmann/M. Katharina Legler Näfels

Heirat: 30 Oktober 1685  in Oberkirch

5 Kinder (2 K 3 M)

 

Jakob Fridolin Feldmann/M.Magdalena Oswald Näfels

Heirat: 30. Oktober 1718

 

5 Kinder (3 K 2 M)

 

Leutenant, Hausmeister Jakob Fridolin Feldmann/M. Elisabetha Stähli Netstal

Heirat: 25. Februar 1753

 

15 Kinder (12 K 3 M)

 

Herr Schützenfähnrich. Haus- und Schifsmeister Fridolin Josef Feldmann/Anna Maria Dorothea Janser Quinten

Heirat:  27. April 1768

 

10 Kinder (6 K 4 m)

 

Johannes Josef Feldmann/Maria Salome Gallati Näfels

Heirat: 18. Februar 1828

 

2 Kinder (2 K)

 

Holzarbeiter, Handelsmann Johann Josef Feldmann/Anna Katharina Hauser Näfels

Heirat;  22. Oktober 1855

 

5 Kinder (3 K 2 M)

 

Modellstecher, Sticker Josef Feldmann/Maria Landolt Näfels

Heirat: 22. Mai 1893

 

6 Kinder (4 K 2 M)

 

Lehrer Josef Feldmann/Olga Kolb Lanzenneunform TG

Heirat: 28. Juli 1924

 

4 Kinder (2 K 2 M)

 

Dr. phil.I  Josef Feldmann/Annie Gilberte Paulette Chevillon (F)

Heirat: 3. Januar 1955 in Valence (F)

 

4 Kinder (3 K 1 M)

 

Nachrufe siehe "Bild der Woche"  27. Oktober 2022


Montag, 26. September 2022

 

Die TCS-Senioren Glarus bei Speis und Trank

 

Nach einem coronabedingten Unterbruch von zwei Jahren traf sich eine gute  Dreissigschaft an Seniorinnen und Senioren im SGU / lintharena in Näfels zum traditionellen  Seniorentreff.

Der TCS Vorstand, vertreten durch den Präsidenten Hansjörg Rhyner und Sekretärin Käthy Rheithebuch mit Ehegemahl Jörg Leuzinger, TCS-Bericht-erstatter Jürg Huber, waren Gastgeber für die  aufgeräumten Seniorinnen und Senioren. Ziel diese Treffens war eine Geste des Dankes für langjährige TCS-Mitglieder, Pflege der Geselligkeit und repetative Information zum Verhalten im Strassenverkehr.

Lic. iur. Hansjörg Rhyner referierte wie immer in seiner typischen Lebhaftigkeit und gespickt mit Humor über die aktuellen Verkehrsregeln an Hand einer illustrativen Power-Point Präsentation. Dieses Kurzreferat reihte sich ein in die Serie von bisherigen Kurzreferaten, die als willkommenes Update von den Anwesenden sehr geschätzt werden.

 

Die lintharena-Küche wartete mit einem pickfeinen Glarner Menü (Netzbraten) auf. Dazu unterhielten sich die TCS-Seniorinnen und -Senioren in munteren Gesprächen und gemütlichem Beisamensein.

Das Angebot des TCS ist ein wertvoller Beitrag zur Geselligkeit und Zusam-mengehörigkeit und willkommener Refresher im Wissen um das Verhalten im Autoverkehr.

E voilà!  Hanspeter Rhyner im Element!

Auch Einspuren will gelernt sein

..im Zweifelsfall gibt es die TCS-Glarus Kontaktstelle! Wir sind für sie da!


Freitag, 23. September 2022


 Mittwoch, 22. September 2022

 

Walter Hauser gestorben

 

(Bild: Archiv Anna Göldi Museum)


Walter Hauser, Landrat, Richter, Journailst, Schriftsteller (Anna Göldi-Spezialist) ist wie die Südostschweiz-Glarus in einer Kurzmeldung schreibt, verstorben. Auf dieses Wochenende hin waren "5 Jahre Anna Göldi Museum" und "15 Jahre Anna Göldi Stiftung" angesagt. Und nun das! 

Noch sind keine Informationen über den Hintergrund dieses plötzlichen Todes bekannt.

Walter Hauser ist am 11. Juni 1957 in St. Gallen geboren als Sohn von Dr. med. Walter und Erika Hauser-Ebrok, Dorfarzt in Näfels.

Walter Hauser wuchs im Kanton Glarus auf. Er studierte Jurisprudenz und promovierte zum Dr. iur. an der Universität Zürich. Seit 1985 ist Hauser als Journalist und Redaktor für ver-schiedene Schweizer Zeitungen tätig, darunter «Sonntagszeitung» und «Sonntagsblick.». Von 1987 bis 1992 war Hauser Mitglied des Glarner Kantonsgerichtes. Er war mehrere Jah-re CSP-Landrat und in Näfels Vormundschaftspräsident. 1988 war er an der Landsgemein-de engagierter Gegner der Umfahrungsstrasse Näfels. Seit 1995 veröffentlichte er mehrere Bücher, basierend auf rechtshistorischen Recherchen.

Walter Hauser war Bürger von Näfels und Basel, ist aufgewachsen in Näfels, heiratete 1988 Saskia Yvonne Gjaltema (NL) (*1963) und wohnte am Klosterweg 4 in Näfels. Er hat zwei Söhne Simon Walter (1.8.1989) und Stefan Andreas (5. April 1991).

Später wohnte er mit seiner Lebenspartnerin Olga in Weesen.

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Walter Hauser stellte sich selber auf seiner Homepage (Stand 2010) vor:

 

- geboren 1957

- aufgewachsen im Kanton Glarus

- Ausbildung als Dr. iur.

- seit 1984 als Journalist tätig

- 1992 Auszeichnung mit dem Journalistenpreis der "Berner Zeitung", 

- Redaktorentätigkeit beim "Vaterland", bei den "Glarner Nachrichten", bei "Cash", "Facts",

  "Sonntagszeitng"

- seit 2008 Redaktor beim "Sonntagsblick"

- meine Hobbies: Fussball, Skifahren, Velofahren

 

Weitere Angaben zwischen 2010 bis heute fehlen. Hauser war schon seit einiger Zeit im Ruhestand.

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Todesanzeige

 

Das Leben geht.

Die Liebe bleibt.

 

          Traurig und tief erschüttert nehmen wir Abschied vom

 

                     WALTER HAUSER

                                   Herr Dr. iur.

               11. Juni 1957 bis 19. September 2022

 

           (Bild)

 

           Er hat seinen Weg gewählt und ist unerwartet von uns gegangen.

 

           In stiller Trauer

 

           Walter Hauser-Ebrok

           Olga Hauser mit Leandro

           Simon Hauser mit Shelly

           Stefan Hauser

           Saskia Hauser und Claus Diller

           Roman und Simone Hauser-Gubler mit Manuel und Louis

           Familienangehörige und Freunde

 

           Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt.

 

           Traueradresse: Stefan Hauser, Landstr. 3, 8750 Glarus

 

           (AbschrIft aus "Fridolin" 22.9.2022 Seite 3)

 

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Daniel Fischli hat in den "Glarner Nachrichten"/"Südostschweiz Glarus" einen umfassenden Nachruf verfasst. Ausgabe: Donnerstag, 22. September 2022, Seite 3.

 

Am 25. September 2022 schrieb Reza Rafi, stv. Chefredaktor beim Sonntagsblick einen Nachruf für Walter Hauser unter dem Titel "Abschied von einem Berserker". Er beruft sich darauf, Walter Hauser vor 15 Jahren als Kollegen kennengelernt zu haben. Nicht sorgfältig genug recheriert hat Reza Rafi, wenn er schreibt "Walter Hauser hinterlässt einen Sohn und viele, viele Freunde". (Er hinterlässt zwei Söhne (Simon und Stefan( und einen Stiefsohn (Leandro) und seine Lebensgefährtin Olga.)

Motiv aus der Gedenkfeier vom Sa 24. September 2022 in Ennenda (Bild: glarus242.ch)


Mittwoch, 21. September 2022

 

Umfahrung Näfels

 

Heute taucht folgende Meldung im Internet auf! Das Vorhaben ist auf 2010-11 getimt. Wir schreiben heute 2022! Der Jahrhundertblödsinn: Obwohl seit Jahr-zehnten, seit den siebziger Jahren über eine Strasse vom Zubringer Glarnerland im Gespräch ist, obwohl man seit den achtziger Jahren vom unerträglichen Durchgangsautoverkehr spricht, wurde das Einkaufszentrum "Krumm" bewilligt und gebaut und dadurch der Durchangsverkehr wahrscheinlich verdoppelt.

Den ersten Antrag, die Zurbingerstrasse bis Glarus weiterzuziehen stellte Jules Landolt, Landrat, Gemeindepräsident und späterer Regierungsrat und Landam-mann. Drei Landsgemeindevorlagen a) Linthvariante b) Spange Mühle und c) zweistüdnige Variantendiskussion Tal- oder Bergvariante brachten keine Ent-scheidung. Dann wurde das Vorhaben der Landsgemeinde entzogen und auf Bundesebene weiterverfolgt. Ergebnis war das folgende Lösung:

 

Hohe Entlastung des Dorfes Näfels vom Durchgangsverkehr und Erhöhung der Verkehrssicherheit. Lichtsignalgesteuerter Knoten beim Anschluss "lintharena sgu", 700m lange offene Strecke bis Tunnelportal Nord, ca. 1'800 m langer Niederbergtunnel mit Sicherheitsstollen, ca. 300 m langer Trassseebereich ab Südportal bis bestehende Kantonsstrasse, Kreisel mit Aussendurchmesser 36-38 m, Bypass und teilweise doppelspurigen Zu-/Wegfahrten.

 

Bauherr: Kanton Glarus, Departement Bau und Umwelt

 

Zeitraum:  2010 2011

 

 

Erbrachte Leistungen

 

Variantenstudium

Vor- und Auflageprojekt in Ingenieurgemeinschaft

Projekt-, Planbearbeitung: Linienführung, Trasseebereiche, Knotenbauwerke Bachverlegung, Entwässerungskonzept, Stapelbecken und Kunstbauten (Durchlässe und Brücken)

 

 

Quelle: Homepage Umfahrung Näfels | Emch+Berger

Dieses Ergebnis wurde gutgheissen, aber immer wieder schweizweit durch an-dere Vorhaben bevorzugt.

Mittlerweile wurde die Talvariante fallen gelassen, aber eine Stichstrasse vom Autobahnzubringen zur Erschliessung von Mollis realisiert. Die oben beschriebe-ne "Bergvariante" ist eigentlich beschlossene Sache, harrt aber immer noch der Realisierung.


Sonntag, 18. September 2022 (Eidg. Dank-, Buss- und Bettag)

 

Erntedank- und Bettagsgottesdienst in Altendorf SZ

 

Das Zusammentreffen zwischen einem TV-Gottesdienst am Bettag, gleichzeitig Erntedank und das Wiedersehen mit einem "alten Bekannten" ist ein Grund, dies hier festzuhalten.

Die Pfarrkriche St. Michael wurde 1464 eingeweiht und 1790 im barock-klas-sizistischem Stil umgebaut.

Die folgenden BIlder wurden mit dem Handy von der Direktübertragung am Fern-sehen SRF 1 aufgenommen und sind qualitativ nicht optimal (helle und farbige Spiegelung im Bild), wofür ich um Verständnis bitte, aber dennoch auf den doklu-mentarischen Wert hinweisen möchte.

Erntedank- und Bettagsgottesdienst in der Pfarrkriche Alterndorf SZ

 

Zelebrant war Pfarrer Notker Bärtsch. Er war ursprünglich Benediktiner-Pater und langjähriger Religionslehrer in Einsiedeln, später Pfarrer von Einsiedeln, wechsel-te dann in Abständen als Pfarrer nach Pfäfikon SZ, später Jona SG, Flüelen-Sisikon UR und ist 2018 als mitwirkender Priester nach Altendorf SZ gezogen. Ich habe P. Notker Bärtsch OSB aus meinen Einsiedler Jahren in bester Erinne-rung als sehr engagierten und talentierten Religionslehrer an der Oberstufe. Mit Freude und Interesse habe ich heute den von ihm geleiteten Gottesdienst in der Fernsehübertragung mitverfolgt.

Die Kirche war reich geschmückt mit Blumen, aber auch Erntedank-Gaben wie Obst, Ge-müse, Getreide, Kartoffeln, Karotten,  Kürbissen, Trauben, Most, Wein u.a.m.-

Straff und rüstig zelebrierte und predigte der ursprünglich aus Flums stammende Pfarrer Notker Bärtsch den Gottesdienst, unterstützt von Beat Züger, DIakon und Pfarreibeauftrag-ter. "Unrecht ist Unrecht". Es besteht die Gefahr, Wirtschaft und Moral zu trennen. Die Für-

bitte, dem raffinierten Bösen, raffiniertes Gutes gegenüberstellen." Unter diesem Motto und in der Sehnsucht im Hinblick auf die Früchte der Erde, dass alle Menschen das erhalten, was sie zum Leben brauchen, stand der schön gestaltete Gottesdienst. Er wurde umrahmt vom Jodelchörli "St. Johann" Altendorf. Lektor war Marco Müller, Organist Edgar Bisig.

 

Edgar Bisig an der Kirchenorgel

Jodelchörli "St. Johann", Altendorf

Im Anschluss führte Norbert Bischofberger SRF 1 Kultur eine Bettagsgespräch mit Brigitte Fischer, Bistum Chur, und dem Altendorfer Gemeindepräsident Beat Keller.


Freitag, 16. September 2022

 

Hansruedi Giger verstorben

1940-2022

 

Hansruedi Giger, eine lieber Klosterschulkollege ist nach längerem Aufenthalt im Alters-heim, am letzten Dienstag, 13. September, eigentlich unerwartet und nach kurzem Spital-aufenthalt verstorben.  Der gelernte Kaufmann war viele Jahre in einem Näfelser Unterneh-men gewissermassen als Treuhänder mit vielen Funktionen tätig. Er war ein zurückhalten-der, ruhiger Mitmensch mit eigenem Humor und diente u.a. in der Glarnerischen Staats-bürgerlichen Gesellschaft viele Jahre als Rechnungsrevisor. 1967 war er Mitbegründer und erster Präsident des Tischtennisclubs Glarus. Er drängte sich nie in den Vordergrund, war ein guter Beobachter und nahm am gesellschaftlichen und politischen Leben mit Interesse und Aufmerksamkeit teil. Für mich war er ein verlässlicher, sehr geschätzter Kamerad und  ein vielseitig interessierter und konstrukiver Gesprächspartner. Das gute Andenken an ihn wird bleiben. Das Eingangs-Zitat in seiner Todesanzeige scheint mir, ist zu seinem Naturell sehr passend.

Hansruedi Gigher, Gründerpräsident des Tischtennisclubs Glarus


Mittwoch, 14. September 2022

 

Einsiedler Engelweihe - wegen Witterung nicht im Freien

 

Im Jahr 934 wurde das Kloster Einsiedeln gegründet. Im Jahr 948 baten die Mönche des jungen Klosters Bischof Konrad von Konstanz, ihre neue Kloster-kirche feierlich zu weihen. Eine Legende überliefert den Ursprung der "Engelwei-he"

"In der Nacht vor der Weihe begab sich Bischof Konrad in die kleine Kapelle, um dort zu beten. Da sah er in einer Vision, wie Jesus Christus vom Himmel herab-steigt. Er wird begleitet von Scharen von Engeln sowie vielen Heiligen und die Jungfrau Maria erscheint wie in Licht gehüllt. In einem feierlichen Gottesdienst weiht Jesus Christus die Kapelle zu Ehren seiner Mutter Maria. Sie sollte in Ein-siedeln ganz besonders verehrt werden und den Menschen den Weg zu ihrem Sohn weisen.

Der Erzengel Michael dirigiert den Engelchor, Apostel und Kirchenlehrer üben verschiedene Dienste innerhalb eines feierlichen Pontifikalamtes aus. - Als Bischof Konrad am anderen Morgen die Kapelle feierlich einweihen sollte, zöger-te er. Von den Mönchen zur Weihe gedrängt, gab er schliesslich nach und wollte zur feierlichen Weihe schreiten. Schon zog er die Gewänder für den Gottesdienst an, da erschien ein Engel und sagte: „Bruder, halte ein! Die Kapelle ist bereits von Gott geweiht.“ Und die Weihe der Kapelle wurde nicht vollzogen."

Legende hin, Legende her, das Fest der Engelweihe findet jeweils am 14. Sep-tember statt; an Wochentagen im Kloster mit einer Prozession ins Freie auf dem Klosterplatz, der von einem riesigen Lichtermeer umrahmt ist, Sowohl die Klo-ster-ront, als auch die den Platz umsäumenden Hotels haben auf allen Fenster-simsen Lichter aufgestellt. Fällt der 14. September auf einen Sonntag, wird die "Grosse Engelweihe" gefeiert, das heisst, die Prozession führt dann ins Kloster-dorf hinab und wieder zurück ins Kloster.

 

Diesmal machte das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Während des Ta-ges war es noch trocken und teilweise sonnig; aber der Wetterbericht kündete auf dem Abend Regengüsse an. Und wie - scheussllich war die Anfahrt. Auf der A 3 musste man von Bilten bis Pfäffikon im Schrittempo fahren, weil ein Idiot beim her-inbrechenden grausamen Gewitter offenbar "Aquaplaning" ausprobieren wollte und in eine Wand krachte. Ähnliches geschah auf der Gegenfahrbahn, wo südlich von Lachen ein Unfall war und riesige Doppelkolonnen entstanden. Dann schien sich das Wetter zu bessern.  Auch in Einsiedeln war es nach den Regen-güssen wieder troclen. Die Verantwortlichen des Klosters entschieden sich für das "Schlechtwetterprogramm", das hiess, die ganze Feier im Kloster mit einer Pro-ession zur Gnadenkapelle.

Ehe der Gottesdienst begann, konnte man die herrliche Kirche geniessen, und dieser Genuss war umso grösser, als nach bestimmtem Ritual die Lichter an-gingen: Zuerst spärlich, dann einzelne Altäre, schliesslich wurde der ganze Raum lichtdurchflutet. Es müssen hochtalentierte Beleuchtungsspezialisten am Werk gewesen sein. Auf jeden Fall wird diese Barockkirche durch die Beleuch-tungskunst aufgewertet.

Feierlich war der Aufzug der Mönche zu ihrem besonderen Abendgebet, weil auch der gepflegte Stiftschor mitsang.

Die erste Wortbegrüssung vorerst französisch, dann durch Abt Urban persönlich, war ein Zitat aus dem Thessalonicherbrief von Paulus, dem angeblich allerersten christlichen Zeugnis in der Schrift.

 

 "Der Gott des Friedens heilige euch ganz und gar und bewahre euren Geist, eure Seele und euren Leib unversehrt, damit ihr ohne Tadel seid, wenn Jesus Christus, unser Herr kommt" (1 Thess 5,23)

 

Der "Impuls" von Abt Urban im Wortlaut: 

 

Liebe Schwestern und Brüder

Der 1. Thessalonicherbrief, aus dem wir eben einen Satz vernommen haben, ist das älteste Schriftstück des Christentums, nur rund 20 Jahre nach dem Tod Jesu geschrieben. Was schreibt der hl. Paulus dieser jungen Kirche? Er ruft die Gläu-bigen auf, im Glauben nicht zu erlahmen, sondern wach zu sein und in der Hoffnung auf die Wiederkunft Christi hin zu leben.

Konkreter schreibt Paulus in diesem Brief, dass viele Menschen meinen, sie leben in Frieden und Sicherheit, doch ein Unglück könne plötzlich über uns kommen (vgl. 5,3).

Ist das nicht unsere Erfahrung der letzten Jahre: Eben noch fühlten wir uns sicher und in Frieden, und plötzlich kommt eine Pandemie über uns, ein Krieg steht vor der Türe und Flüchtende kommen zu uns? Friede ist kein Zustand, es gilt, sich für den Frieden einzusetzen.

«Haltet Frieden untereinander!» (vgl. 5,13), schreibt darum der hl. Paulus in die-sem Brief. Und dann folgt der Satz, den wir als Lesung gehört haben: «Er selbst, der Gott des Friedens, heilige euch ganz und gar und bewahre euren Geist, eure Seele und euren Leib unversehrt.» Es ist ein Segenwort für Menschen, die den Frieden suchen. Weil Gott der Gott des Friedens ist, können wir den Frieden wagen.

Papst Franziskus hat die Weltkirche aufgefordert, am heutigen Tag für den Frie-den in der Ukraine und auf der ganzen Welt zu beten. Die Schweizer Bischofs-konferenz beauftragte nun uns hier in Einsiedeln, während unserer Prozession an Engelweihe besonders für den Frieden in der Ukraine und auf der ganzen Welt zu beten. Da muss uns ein Herzensanliegen sein. Gerade die Religion darf nicht für Kriegszwecke missbraucht werden. Um es mit den Worten von Papst Franziskus während seiner jetzigen Reise nach Kasachstan zu sagen: «Gott ist Frieden und führt immer zum Frieden, niemals zum Krieg.» Wenn wir uns nachher mit dem Allerheiligsten, mit Christus in unserer Mitte, in einer Prozession auf den Weg machen, dann segnen wir uns und die Welt mit der Bitte des hl. Paulus: «Haltet Frieden untereinander!"

 

Und damit, mit dem Begriff "Friede" führte der Abt mitten in die Gegenwart. Für den Frieden beten und bitten war gewissermassen der Appell für die ganze Feier. Nach den von den von den Mönchen gesungenen Gebeten stand die Mu-sikgesellschaft Konkordia Einsiedeln bereit, auch die Laternen- und Himmel-träger, zur Prozession der Klostergemeinschaft, der Erstkommunikanten, der von zwei Konzelebranten flankierte Abt mit der Monstranz unter dem Baldachin, getragen von Zünftern aus dem Klosterdorf und der gemischte Stiftschor. Sie führte mit Gesängen begleitet zur Gnadenkapelle, wo ein Evangelium gelesen wird, Gebete und Fürbitten zum Himmel steigen, zwei Lieder gesungen werden ("Lobe den Herren, den mächtigen König...") und  nach dem Segen mit der Monstranz ("Ein Haus voll Glorie schauet...").

Nachdem die Prozession, übrigens begleitet von den Gläubigen, die alle kleine Kerzen mittrugen, wurde der Schlusssegen erteilt und "Grosser Gott, wir loben dich..." gesungen, und just auf den letzten Takt fielen zwei hochtalentierte Organisten mit der bereits zur Tradition gewordenen, etwa gut sechsminütigen Toccata der V. Symphonie von Charles-Marie Widor ein, einer auf der Mauritiusorgel, der andere auf der Marienorgel, mit Computer und Bildschirm verbunden, und man entschwebt in unbeschreibliche Sphären. (Zwei Orgeln aus dem Hause Mathis, Näfels).

 

Gewissermassen zum Wiedereinstieg in den Alltag, spielte die Musikgesellschaft Konkordia (in neuer Uniform) vor dem Kloster in mittlerweile dunkler Nacht rassige Weisen.

 

Gewöhnlich kehren viele in eines der Restaurants um den Klosterplatz zu einem Schlummertrunk ein... und danach ging ein Sturzbach vom Himmel wie man ihn Einsiedeln noch oft gesehen hat, unter Donnerknallen, Blitzen und Windböen lief das Wasser in Schwällen über die Trottoirs und geteerten Parkplätze... was wunder, wenn ich flöderig, aber glücklich die Heimreise antrat.

Marienorgel auf linker Empore. Orgelbau Mathis Näfels 1988.

 

Benediktiner-Stiftskirche, Einsiedeln SZ

Marien- und Mauritiusorgeln

 

Zusammenstellung der Geschichte aus verschiedenen Quellen*

 

1314 Vermutlich gab es schon damals eine Orgel im Kloster. Rudolf von Radegg schildert

         die damalige Weihnachtsfeier wie folgt: „Exspirant festum, descendung gaudia nostra,

         Organa desistunt, et lyra nostra tacet“.

 

1557 Nach dem grossen Dorfbrand von 1509, bei welchem auch das Kloster in Mitleiden-

         schaft gezogen wurde, hat der Fürstabt Joachim Eichhorn mit Balthasar Mygel „von

         altten Mygelburg“, Bürger von Basel, einen Vertrag für eine neue Orgel unterschrie-

         ben, obwohl der Orgelbauer der Gotteslästerung und des Landfriedensbruch bes-

         chuldigt wurde. Balthasar Mygel arbeitete damals an den Orgeln im Kloster Muri. Die

         neue Orgel im Kloster Einsiedeln kam auf eine Empore zwischen den beiden Türmen

         im Oberen Münster zu stehen.

         Disposition laut Vertrag vom 11. Juli 1557

 

         Hauptwerk                                    Rückpositiv                         Pedal

         -------------------------------------------------------------------------------------------------------------

         Offen Principal                              Verdeckt                             Principal

         Verdeckt Flöutwerk                       Octaf                                  Octaf

         Octaf                                             Mixtur                                 Quindez

         Faberton                                       Cimbele                              Faberton

         Hörnle                                                                                      Hindersaz

         Hindersaz                                                                                 Trumete

         Cimbele

         Trumeten

 

1558 Bei der Kollaudation durch den Pfr. von Schnifis (Vorarlberg) und P. Konrad Beul aus

         Pfäffikon wurde festgestellt, dass die Orgel als mangelhaft war. Der Orgelbauer

         musste sich verpflichten, zwischen Ostern und Pfingsten 1559 die Orgel auszubes-

         sern.

 

1606 Abt Augustin Hoffmann schloss am 22. Mai mit Aaron von Riegck aus Memmingen

         einen Vertrag für eine neue Orgel mit 15 Registern. Das Instrument wurde im Chor

         aufgestellt und am 29. September 1606 vollendet. Am 2. Februar 1607 ging Riegck

         mit einem positiven Empfehlungsschreiben von Einsiedeln nach Altdorf, um dort eine

         neue Orgel zu bauen.

 

1676 Die Riegck-Orgel wurde von P. Pius Kreuel, Baar, umgebaut, welcher zudem noch

         zwei kleine Positive für das Kloster baute.

 

1681 Für die Riegck-Orgel hätte von Michael Guggenbüel schon 1676 ein neuer Prospekt

         gebaut werden sollen. Dieser wurde aber erst 1681 vom „kunstreichen Herrn Karl

         Schell, Bildhauweren vom löbl. Ohrt Zug“ erstellt.

 

1695 Johann Matthäus Abbrederis (Rankweil) versetzte und reparierte die Orgel.

 

1699 Eine der grössten Pfeifen aus dem Prospekt der Riegk-Kreuel-Orgel löste sich und fiel

         „mit starkem Getöse“, mitten in die versammelte Zuger Landeswallfahrt. Ausser einem

         Schrecken für die Wallfahrer hatte dieser Vorfall keine weiteren Folgen.

 

1721–35 Neubau der Kirche von Kaspar Moosbrugger, dessen Pläne durch einen „berühm-

         ten italienischen Architekten“ modifizierten worden waren.

 

1739 Auf der erweiterten Empore im Kuppelraum (auf der Seite der Beichtkirche) baute

         Josef Anderhalden, Sarnen, eine neue Orgel.

 

1746 Umbau des Untern sowie des Obern Chores.

 

1749 Bau von zwei Orgeln mit Rückpositiv auf den Diagonalemporen durch einen nicht

         genannten Orgelbauer. Die Prospekte dieser Orgeln wurden wahrscheinlich von

         Johann Baptist Babel entworfen. In den Akten ist nur der Name des Vergolders

         (Schmadel) vermerkt.

 

1751 Victor Ferdinand Bossart erstellte eine neue Orgel im Obern Chor, die zu beiden

         Seiten des Hochaltarbildes aufgestellt wurde.

 

1773–76 Auf den Tribunen des Kuppelraums baute Franz Joseph Bouthillier (Dinkelsbühl)

          zwei neue Orgeln unter Benützung der schon vorhandenen Prospekte. Für das

          Instrument auf der nordöstlichen Empore benütze Bouthillier Teile der alten Chor-

          orgel  von P. Pius Kreuel. Die Disposition dieser Orgel ist im Nachlass des Orgelbau- 

          ers Johann Andreas Silbermann („Silbermann-Archiv“) wiedergegeben und mit fol-

          gender Bemerkung versehen: „Als ich im September zu St: Blaßien war, gab mir H.

          Siedler die Disposition. Sie ist neu, und gemacht worden von Frantz Joseph Bouthil

          liler von Dünkelspiel“.

 

1798 Während des Franzosen-Einfalls wurde die Klosteranlage durch die französischen

         Truppen verwüstet. Die beiden Orgeln im Oktogon wurden weitgehend zerstört, nur

         die Prospekte blieben erhalten.

 

1802 Rückkehr der Benediktiner Gemeinschaft.

 

1827 Franz Anton Kiene (Kisslegg, später Langenargen) versetzte die ehemalige Chor-

         orgel, die von P. Pius Kreuel gebaut und von Franz Joseph Bouthillier renoviert wor-

         den war, auf die südöstlichen Tribüne und baute sie um.

 

1843 Die Kreuel/Bouthillier/Kiene Orgel wurde von Franz Anton Kiene wiederum auf die

         östliche Tribüne des Kuppelraums versetzt, als so genannte „Frühamtorgel“.

 

1897 Auf Antrieb und Mitwirkung vom Abt Kolumban Brugger baute Friedrich Weigle,

         Stuttgart, die neue grosse Orgel mit einigen Hochdruckstimmen, in Zusammenarbeit

         mit der Orgelbaufirma Kuhn, Männedorf.

 

1933 Neubau einer grossen Orgel durch Albert Moser, München, mit 97 klingenden Regi-

         stern auf drei Manualen und Pedal. Insgesamt enthielt das Instrument 8392 Pfeifen.

 

1988 Die Orgelbaufirma Mathis, Näfels, baute auf die nördliche Empore eine neue Orgel

         (Marienorgel) mit 34 Registern. Die Disposition lehnt sich an diejenige von Franz

         Joseph Bouthillier aus dem Jahre 1774–76 an.

 

1994 Die Orgelbaufirma Mathis baute auf die südliche Empore eine neue Orgel (Mauritius-

         orgel) mit 4 Manualen und 62 Registern.

_________________________________________________________________________Quellen:

Flüeler, Norbert: Orgeln und Orgelbauten im Stifte Einsiedeln. Eberle & Rickenbach, Einsiedeln 1902

 

Koller, Stefan: Die Orgel der Stiftskirche Einsiedeln. Einsiedeln 1933

 

Freeman, Andrew: The Organs in the Benedictine Abbey at Einsiedeln. In: The Organ 22/85/1942

 

Mathis Orgelbau: Die Orgel im Obern Chor der Stiftskirche zu Einsiedeln. Geschichte und Bericht über die Restaurierung. Mathis, Näfels 1987

 

Bischofberger, Hermann: Die Arbeiten der Orgelbauerfamilie Bossard von Baar im Kanton Schwyz. In: Mitteilungen des Historischen Vereins des Kantons Schwyz 80/1988

 

Mathis, Hermann: Die neue Mauritiusorgel. In: Wolfgang-Jubiläum 29./30./31. Okt. '94; Einsiedeln 1994

 

Klosterarchiv: Die Orgeln der Stiftskirche Einsiedeln. Einsiedeln 1998 HSLU, Hochschule Luzern, Orgeldokumentationszentrum.

 

Diese kleine Orgelgeschichte wurde entnommen aus: 

http://peter-fasler.magix.net/public/SZProfile/index_htm_files/SZ_Einsiedeln_Geschichte.pdf

 

Mauritiusorgel Einsiedeln 1994 (Mathis Orgelbau)

Die Mauritiusorgel ist klanglich als frühromantisches Instrument angelegt, den frühen Wer-ken Aristide Cavaillé Coll’s nachempfunden, die er in Zusammenarbeit mit seinem Vater Dominique Cavaillé-Coll, aus Spanien kommend, schuf. Damit steht sie kontrastierend und zugleich ergänzend zur barocken Klangwelt der Marienorgel.

Marienorgel 1988 (Mathis Orgelbau)

auf der Evangelienseite (links) ist als Instrument mit 34 Registern auf zwei Manualen und Pedal konzipiert. Vor dem Orgelneubau sind auf einem Dachboden des Klosters die ehe-maligen Registertafeln der 1774 bis 1776 erbauten Orgel von Franz Joseph Bouthilier, Dinkelsbühl, aufgefunden worden. Dieses Orgelwerk wurde beim Einfall des französischen Heeres 1798 weitgehend zerstört. Auf kleinen aufgeklebten Zetteln waren hier die Namen der 32 Register der ersten Hauptorgel der Stiftskirche noch lesbar und es lag nahe, diesen Fund auszuwerten und die neue Disposition der alten anzugleichen. Die 1988 vollendete Marienorgel mit mechanischen Trakturen vermittelt somit einen Klang, wie ihn unsere Vor fahren nach Fertigstellung der Stiftskirche gekannt haben dürften und fügt sich nahtlos in die Orgelgeschichte des Klosters ein.


Mittwoch, 14. September 2022

 

"Dr goldig Gärbihund" wird international

 

In der heutigen Ausgabe der Badischen Zeitung wird Winfried Ays mit "Gärbihund" abge-bildet und wie folgt gewürdigt.

"Dr goldig Gärbihund" schaffte es erstmals in die ausländische Presse. Winfried Ays, der engagierte Förderer der Partnerschaft zwischen Näfels/Glarus Nord und Bad Säckingen wurde (letzte Woche schon davon hier berichtet) bei der Jahresversammlung der "Freunde von Bad Säckingen", zu der er aus der Fridolinsstadt extra hergereist war, geehrt.

Auszeichnung in Glarus Nord

für

Winfried Ays

Seit wenigen Wochen ist Winfried Ays Ehrenvorsitzender des Freundes-kreises Näfels in Bad Säckingen. Jetzt wurde er auch in Glarus Nord ausgezeichnet. Dort nahm Ays gemeinsam mit Melitta und Jürgen Huber an der Hauptversammlung der "Freunde von Bad Säckingen" teil. Für seine Verdienste als Mitbegründer und Förderer der Städte-partnerschaft zunächst mit Näfels und nach der Gemeindereform im Kanton Glarus mit der neuen Gemeinde Glarus Nord wurde Ays mit dem "goldenen Gerbihund" ausgezeichnet. Der Gerbihund ist eine Sagenfigur aus der Region Näfels und ein Symbol für die Gerechtigkeit. Er wird Personen vergeben, die sich für die Gemeinschaft engagiert haben und für besonders uneigennützige Leistungen. Winfried Ays war insgesamt 24 Jahre Vorsitzender des Freundeskreises Näfels in Bad Säckingen. Im vergangenen Jahr hat er das Amt an Knut Nesselhauf abgegeben.


Dienstag, 13. Septermber 2022

 

Wer kennt diese Familie?

Aus dem Nachlass von Berg-Arbeitslehrerin Cäcilia Fischli (1908-1999). Bergbauernfamilie vermutlich im Schwändital.

 

Fräulein Cäcilia Fischli war Tochter von Lehrer Hans (1881-1944) und Cäcilia (1884-1967) Fischli-Corpateaux, Büntgasse.

 

Ihr Nachruf vom 1. Dezember 1999 (Südostschweiz-Glarus)

 

"F.O.- Fräulein Cäcilie Fischli, sie legte Wert auf das „Fräulein“, konnte man des Sonntags auf dem Weg zur oder von der Kirche begegnen. Werktags traf man sie auf ihren Botengängen oder im „Café Müller“, wo sie nicht ungern einen Tee zur Brust nahm. Sie schätzte es sehr, wenn man mit ihr ins Gespräch kam und ent-puppte sich als fröhliche, aufgeweckte und interessierte Erdenbürgerin. Dabei war sie klein von Statur, aber voller Temperament. Sie wuchs in einer Welt auf, als Familien noch gross und geschlossen waren. Frömmigkeit und Autoritäts-gläubigkeit gegenüber Klerus, Lehrpersonen und Behörden waren noch intakt, jeder kannte noch jeden im Dorf, Erziehung war darauf angelegt, dass keiner aus der Reihe tanzte.

 

Sie war das zweite Kind des Lehrerehepaars Johann und Cäcilie Fischli-Corpa-taux. Sie wurde in Schattdorf am 30. März 1908 geboren, wo ihr Vater als Lehrer wirkte. Als er die Gelegenheit hatte, die Bergschule im Schwändital zu überneh-men, zog die Familie in seinen Heimatort Näfels. Später wurde er als Primar-lehrer ins Dorfschulhaus gewählt.

 

Hier besuchte Cäcilie die Schule und lernte danach Damenschneiderin. Sie kam dann an Stellen in Zug und Rapperswil. Im Institut Heiligkreuz Cham absolvierte sie später die Ausbildung zur Arbeitslehrerin. Danach wurde sie an die Berg-schule im Schwändital berufen und wirkte dort dreissig Jahre. Bei jedem Wetter legte sie den beschwerlichen Weg vom Dorf ins Schwändital zu Fuss zurück; das Schwändital selber war anfänglich nur durch den alten Schlittweg erreichbar.

 

Cäcilie liebte ihren Beruf, die Bergler und Berglerkinder und fasste ihre Arbeits-stelle als Lebensaufgabe auf. Die energische kleine Frau gab den Meitlenen das Rüstzeug für die wichtigsten Handarbeiten in einer Familie mit und legte grossen Wert auf sorgfältiges und genaues Arbeiten. Cäcilie nahm rege am Dorfgesche-hen und am kirchlichen Brauchtum teil, erlebte noch das Näfels der „Kränzli“, der „Theater“, der beiden „Weltkriege“ und vorausgehenden Krisen und der starken Bindung an die elterliche Familie.

 

Diese kleine Welt gab ihr Sinn und Aufgaben. Viele Jahre widmete sie sich der Pflege ihrer kränkelnden Mutter und wusste diese Aufgabe mit ihrer christlichen Lebensauffassung zu verbinden. Ihre Lebenskraft und –freude bezog die fröh-liche und aufgeweckte Frau ihrer echten Frömmigkeit des Herzens. In den letzten Jahren machten sich die Gebresten des Alters und gesundheitliche Störungen bemerkbar. Kürzere oder längere Spitalaufenthalte wurden nötig. Am Morgen des 22. September gab sie im Spital Glarus ihre Seele dem Schöpfer zurück. Sie bleibt allen, die sie kannten, als heitere und aufgeweckte Persönlichkeit und als Lichtblick im Grau des Alltags in Erinnerung."

 

Heitere Anekdote am Krankenbett von Frl. Cäcilia

Nach einem Sonntagsgottesdienst, den die Berglehrerin Fräulein Cäciliä regel-mässig besuchte, gingen wir zufälligerweise auf dem Trottoir der Bahnhofstasse Richtung Dorfmitte, sie auf ihrem regulären Heimweg, ich zum Hotel "Schwert" zur "Sonntagslugenbörse". Wir plauderten dies und das, u.a. wusste sie zu be-richten, sie hätte im Spital eine Operation der Halsarterien über sich ergehen lassen müssen. Nach dem erfolgreichen Eingriff hätte sie ihren Arzt bei der Visite gefragt: "Herr Profässer, wövel Garantii gänd-Si für de Operaziuu?" - Der Arzt hätte dann mit der Hand am Kopf nachgedacht und in seinem Professorenhirn nachgerechnet. "We alt sind-Si etz, Fräläin Fischli?" - "Sibänädachtzgi" - "Hoo? Dänn wuur-i sagä, mindischtens  öppä füfäzwänzg Jahr!". 

 

Und ehe wir den Fussgängerstreifen überquerten, lachte sie herzlich über die professorale Diagnose und mäinte: "Jeesesgott, dä müässt-i ja hundertzwölfi wäärdä, hä, hä!!!"

Erinnerngsbild: Cacilia Fischli (mit Kartoffelstampfe), rechte ihr Mutter Cécile Fischlis-Cor-pateaux, im Hintergrund Schwägerin Maria Fischli-Eisenbarth.

 

Cäcilai Fischli                       Cäcilia Fischli mit Ruth        Cäcilai Fischli

Portät Josef Hauser             Fischli-Müller, Schwägerin   in älteren Tagen

Fotograf / Kunstmaler          in den Fünfzigerjahren

 

(Fotos: Archiv Koni Fischli iun.)


Dienstag, 13. Septermber 2022

 

Trouvaille

 

Klosterschule Mariaburg Näfels Klassenfoto ca.1935

 

Just heute vermachte mir eine lieber Freund die untenstehende Aufnahme. Wer könnte überhaupt noch die Personen erkennen?!

Ob es sich um eine Schulreise handelt oder ob es einfach eine Aufnahme der Klosterschü-ler und einiger Begleitpersonen ist, ist nur schwerlich auszumachen. Auch fehlen Personen, die die einzelnen Klosterschüler und Lehrer erkennen. Drei Abgebildete kann ich orten:

 

Der Herr im hellen Anzug und Krawatte ist Lehrer Hans Fischli-Corpataux. Der Schüler in der hintersten Reihe, rechts des jungen Kapuziners dürfte Konrad Hauser, ein Sohn von Fotograf und Kunstmaler Josef Hauser sein. Der zweite in der hintersten Reihe ganz rechts, der nach links schaut, ist mit Sicherheit Rudolf Hauser, Sohn von Hermann Hauser-Vogel, Schneidermeister. Ruedi heiratete später Annemarie Schwitter, Tochter des Sigristen Willy Schwitter-Landolt, der später das Chalet seines Schwiegervarters Willy Schwitter in der Gerbi käuflich erwerben konnte. Ruedi Hauser war später Revisor und Kirchenvogt, Stiftungsrat Marienkirche Mollis sowie Delegierter des Kirchenrates im Kantonalkirchenrat.

Konrad Hauser, wurde später Swissairpilot und lebte in Dübendorf.


Samstag, 10. September 2022

 

Herzliche Gratulationen

 

der Elmerin Sarina Elmer,

dem Riedener Sandro Rufibach

und

dem Näfelser Pascal Scwitter

 

Erfolgreiches Abschneiden an den Swiss Skills 2022

 

Noch vor Mitternacht waren die Ergebnisse des Berufswettberbs zu erfahren.

 

Detailhandelsfrau Sarina Elmer, Elm, 11. Rang

Konstrukteur Sandro Rufibach, Riedern, 4. Rang

Hufschmied Pascal Schwitter, Näfels, 4. Rang  

Aber auch unserem Weesner Kandidaten freundnachbarliche Gratulation

 

Cloud Computing Simon Brunner, Weesen   8. Rang


Samstag, 10. September 2022

 

Absolute Highlights an Sammelstücken

im

Soldenhoffsaal Glarus

 

Die Schweizer Papierhistoriker tagten in Netstal

 

Im Rahmen der Jahrestagung der Schweizer Papierhistoriker am 10./11. Sep-tember 2022 in Netstal war ein besonderer Leckerbissen im Zweitagesprogamm  eingebaut.

 

Im Landesarchiv und im Soldenhoffsaal fanden zwei Führungen statt.

 

Während Dr. Fritz Rigendinger, Chef Abteilung Kultur, in einer Tour d'horizon anhand von Schriftstücken durch die Glarner Geschichte führte, präsentierte Gisela Mandl eine exquisite Ausstellung von Sammelstücken aus der Sammlung Mandl, Netstal.

 

Ich hatte die einmalige Möglichkeit, an diesen Führungen teilzunehmen.

 

Dr. Fritz Rigendinger legte im Lesesaal des Landesarchivs sorgsam gehütete Ar-

chivstücke auf, die wichtige Stationen des Landes und Kantons Glarus repräsen-tierten. Etwa die Stiftsurkunde von 1395 vom Loskauf von Säckingen oder die Ur-kunde der Reichsfreiheit von 1415. Das Protokoll der Landsgemeinde 1448, worin der Schabziger als ältestes und erstes Markenprodukt beschlossen wurde. Prachtvoll und einzigartig ist das Fahnenbuch von 1616. Die Urbarien der Vogtei Werdenberg von 1517 berichten von der Glarner Aussenpolitik der Untertanen-gebiete. 1798 ist der Kanton Linth belegt, der das Land Glarus auflöst. Ein Bijou ist seit 1803 der Brief von Napoleon von der Mediationsversammlung, der zur Versöhnung aufruft. Ein jahrhundertelanges Dauerthema "Anna-Göldi" hat seinen Anfang in den Protokollbänden von 1781-82 und den Prozessakten. Der welt-weite Interessen-Horizont der Glarner ist repräsentiert im Landsgemeindeproto-koll, worin 1845 gar zur Ermordung der amerikanischen Präsidenten Abraham Lincoln Stellung genommen wird. Damit blieb das Staunen der Anwesenden über die Paradestücke des Landesarchivs Glarus.

 

Als Gisele Mandl, die ursprüngliche Hergiswilerin, zur Besichtigung der ausgeleg-ten Schriftstücke und Bücher vornehmlich aus dem 16. Jahrhundert einlud, blie-ben Mund und Augen der Anwesenden offen. Der Prachtsbildband von Maria Sibille Merian von 1728 zeigt Farben in erstaunlicher Frische, ein Ptolemäus-At-lanten, ein uraltes Stundenbuch, ein signiertes Buch von Zwingli u.a.m. Briefe und Skizzenblätter von Chopin, Brahms, Wagner, Joh. Seb. Bach, Mozart, Tschaikowski, Smetana, Vivaldi etc. sowie Literaten wie Goethe, Heinrich Heine, Hermann Hesse, Kafka u.a.m.

Clou und Zufall war, dass eine Teilnehmerin ihr Handy zückte und Hermann Hes-se im Originalton abspielte, wie er das aufgelegte handschriftliche Gedicht "Ver-gänglichkeit" selber rezitierte:

   

Hermann Hesse

 

Vergänglichkeit

                                                 

Vom Baum des Lebens fällt

Mir Blatt um Blatt,

O taumelbunte Welt,

Wie machst du satt,

Wie machst du satt und müd,

Wie machst du trunken!

Was heut noch glüht,

Ist bald versunken.

Bald klirrt der Wind

Über mein braunes Grab,

Über das kleine Kind

Beugt sich die Mutter herab.

Ihre Augen will ich wiedersehn,

Ihr Blick ist mein Stern,

Alles andre mag gehn und verwehn,

Alles stirbt, alles stirbt gern.

Nur die ewige Mutter bleibt,

Von der wir kamen,

Ihr spielender Finger schreibt

In die flüchtige Luft unsre Namen.

 

1919

 

aus: 

Die Gedichte. Suhrkamp Verlag

Die G.T. Mandl-Stiftung ist eine am 30.12.1997 gegründete Schweizer Stiftung mit        Domizil in 8754 NetstalAm 24.06.2022 wurde die letzte Aktualisierung des Stiftungs-Profils verzeichnet.Die Daten werden täglich aktuell von zefix.ch & shab.ch eingelesen. 

Georg Thomas Mandl 1923-1997

(Bild: Titelseite des 500-seitigen Katalogs der gesammelten Bücher)

 

Georg Thomas Mandl (8. August 1923-4. Februar 1997), Netstal, Inhaber der Papierfabrik Netstal, war ein leidenschaftlicher Sammler. 

Nach seinem Namen wurde nach seinem Tod eine Stiftung errichtet.

Im Soldenhoff war auch das Sammelverzeichnis der Mandl-Stiftung aufgelegt. Es ist ein stattliches Buch von 500 Seiten. (Staunend stellte ich fest, dass auch ein kleines Büchlein von mir "Der Näfelser im HImmel", 1979, in der Sammlung aufgeführt ist.)

 

 


Freitag, 9. Septermber 2022

 

Winfried Ays mit dem "goldigä Gärbihund" geehrt

  

Zur gut besuchten Jahresversammlung der „Freunde von Bad Säckingen“ im Raben“, Mollis, die Präsident Peter Neumann speditiv und souverän führte, war auch eine Delegation des „Freundeskreis Näfels/Glarus Nord – Bad Säckingen“ angereist. Unter Varia wurde deren langjähriger Präsident Winfried Ays mit dem „goldigä Gärbihund“ geehrt. Er war 1988 Mann der ersten Stunde für die Part-nerschaft mit Näfels und präsidierte den „Freundeskreis“ fast 25 Jahre. Als eifri-ger Brückenbauer und Förderer der gegenseitigen Kontakte und Austausche leitete er viele Aktivitäten und gilt als Pionier der Partnerschaft. Mit von der Partie waren auch Jürgen und Melitta Huber, tatkräftige Stützen von Ays, der kürzlich in Bad Säckingen zum Ehrenpräsidenten gekürt wurde.                                                     

Winfried Ays, Bad Säckingen, wurde mit dem „goldigä Gärbihund“ geehrt. Inschrift:„Winfried Ays dem langjährigen Freund und Förderer der Partnerschaft Näfels/-Glarus Nord und Bad Säckingen."

Gepflegte Freundschaft zwischen Näfels/Glarus Nord und Bad Säckingen .

v.l.nr.: Bruno Gallati, Botschafter der Gemeinde Glarus Nord für die Partnerschaft, Peter Neumann, Präsident «Freunde von Bad Säckingen», Winfried Ays, langjähriger Präsident des Freundeskreises in Bad Sàckingen mit dem noch verpackten «Gärbihund», Gaby Bäni, Aktuarin, Fridolin Hauser, Mitbegründer der Partnerschaft, Melitta Huber und – im Hintergrund Jürgen, Feundeskreis.


 

Kleine Laudatio

Winfried Ays

Ehrenpräsident des Freundeskreises Näfels/ Glarus Nord

Bad Säckingen

9.9.22 19 Uhr Raben Mollis

 

 

Verleihung «dr goldig Gärbihund»

 

 

 

            Lieber Wilfried, liebe Leute,

            aus dem Ausland kommst du heute

            von dem schönen Rheinesstrand

            wie ihr seht ins Glarnerland.

 

            Du warst einst Gemeinderat,

 wo dich Günther Nufer bat:

 «Eingesetzt mit aller Kraft

 hast du dich für Partnerschaft,

 

 dich zu Nutzen und auch Frommen

 bis es dann soweit gekommen!»

 Und dann ward der Bürgermeister

 Hernach ja dann immer dreister.

 

 Ohne dich zuerst zu fragen,

 oder dir dies anzutragen,

 «Du, mein lieber Winfried Ays,

 gründest jetzt den Freundeskreis!

 

 Weil dich hier ein jeder kennt,

 bist du dann auch Präsident.»

 Und dann sprach er wirklich barsch.

 «Lieber Winfried, vorwärts marsch!»

 

 Und dir, lieber Winfried Ays,

 wurde es dann etwas heiss,

 und du bist dann ganz betreten

 aus dem Rate ausgetreten!

 

Trotzreaktion ? Von wegen?

Für uns alle, war’s ein Segen!

Sonst ein gern geseh’ner Sünder

wurdest du des Kreises Gründer,

 

Deine Freunde und Kollegen

kamen dir dann sehr gelegen,

gründetest die Vorstands-Sitze,

alle waren sie dann Spitze.

 

Und der Club war laut und leis’

Näfels-Glarus Freundeskreis!

Präsident er ja dann war

fast ein Vierthundertjahr!

 

Vieles ist dir ja geraten,

nicht nur Worte, sondern Taten,

und du warst schon ziemlich länger

Gott begnadet auch ein Sänger.

 

Öffnetest geschickt ein Tor

auch zu unserm Männerchor,

und sie sangen mit Gedröhn,

dann gemeinsam wunderschön.

 

Und es sangen schön und hold

du und Bruno Twerenbold!

Auch die Kerls vom Männerchore

von dem Brunnen vor dem Tore.

 

Jährlich tat’st du mit Getreuen

uns am Fridlisfest erfeuen;

herzlich war stets dein Empfang

und die Nächte wurden lang.

 

Gastfreundschaft war gross geschrieben,

deshalb sind wir lang geblieben,

Bei dir war uns wirklich wohl

mit und ohne Alkohol.

 

Und ab dann und auch noch später

kamst du und mit dir Vertreter

jährlich zu dem Fest der «Fahrt»

wo man sich zusammenschart.

 

Zahlreich waren viele Reisen,

die bis heute klar beweisen,

wie der Ays ins Zeug sich legte

und gar Vieles sehr bewegte.

 

              O, da fällt mir auch noch ein.

              Das soll hier erwähnet sein.

              Gärtner Brombach und der Win

              fuhren mal nach Näfels hin.

 

              Im Gepäck war’n lauter Rosen

              frisch gebügelt ihre Hosen,

              auf dem Burgstock dann sie haben

              diese Rosen eingegraben.

   

              Seither Fridlisrosen blühn,

              wo vor vielen Jahren kühn

              Habsburgs Vögte strenge hausten

              und auf uns’re Kosten schmausten.

 

 

              Heute hausen Franziskaner

              fromme Mönch’ und stille Mahner,

              lesen uns bislang Leviten

              dort als schlichte Eremiten.

 

              Dass dort nun die Rosen blüh’n,

              tun sie nur dank dein’m Bemühn.

              Und sie wollen schön und rein,

              Grüsse auch von Winfried sein.        

     

                 Ja, im Pflanzen warst du stark,

             dies sogar im Schlosses Park

             steht, man glaubt es heut’ noch kaum,

             vierzehn Jahr ein Nymphenbaum

 

             Schuld war Euer Freundeskreis

             ohne Rücksicht auf den Preis,

             Du und deine Freunde haben,

             diesen just dort eingegraben.

 

             Eines machte mich verlegen,

             als ihr ihm 'nen Nam’ gegeben,

             schriebt auf’s Täfelchen ihr hin:         

             Baum für Hauser Fridolin.

            

             Und wie oft er mit ‘nem Car

             und sein Kreis im Lande war!

             Glarus, Mollis, Obersee,

             und natürlich Näfels eh’.

 

             Vierzig Leute und noch mehr,

             brachtest du jeweils hieher.

             Und es waren, ei, ei, ei,

             gar die «Golden Girls» dabei.

 

             Eberle und auch indes

             die Frau Papke und Agnes.

             Zwei von ihnen sind nicht mehr,

             sind bereits beim grossen Heer.

            

             Und ich sage es mit Bangen,

             auch der Herbert ist gegangen.

             So ist halt des Lebens Lauf,

             einmal hören wir auch auf.

 

             Doch wir haben es doch gut,

             denn nach dir kommt nun der Knut

             nimmt dein Erb’ mit Schwung nun auf,

             heissen tut er Knesselhauf. 

 

Dass du da bist, tut der Jürgen,

Gatte von Melitta, bürgen.

Euer Freundeskreis, der lebt,

so dass fast die Erde bebt.

 

Da Verdienste von dir ranken,

möchten wir dir heute danken.

Was du uns hast hinterlassen,

kann man nicht in Worte fassen.

 

Auch wenn Vieles halt vergeht,

uns’re Freundschaft lebt und steht,

und ich will es niederschreiben,

uns’r Freundschaft, die wird bleiben.

 

Und ich schreib’ dir übers Tor.

«Weiter bleiben soll Humor!»

Dass dies aber eingedenk,

bringe ich dir ein Geschenk.

 

Und ich tue dir nun kund:

Es ist unser Gärbihund!

Dieser Hund aus einer Sage,

Inka-Gold, gar keine Frage,

 

steht in alle Ewigkeit

da für die Gerechtigkeit!

Während and’re Hunde reulen,

hört man mitternachts ihn heulen.

 

Gegen Undank und Verbrechen

will er sich nur ewig rächen;

und er fordert, dass das Gut’

jedermann in Zukunft tut.

 

Doch für dich, mein lieber Win,

knurrt er ewiglich dahin:

«Menschen kommen, Menschen gehen,

deine Werke soll’n bestehen!»

 

Vorbild bist, für Brücken bauen

mutig in die Zukunft schauen;

und vom liebgeword’nen Alten

viel in Kopf und Herz behalten!»

 

Darum nimm nun ohne Murren,

diesen Hund und lass ihn knurren.

Mit dem Wunsch will ich ihn schenken

mögest weiter an uns denken!

 

Bleib gesund noch viele Jahre,

lass die Jahre wie die Haare,

bleibe stets ein guter Christ

weiterhin auch wie du bist!

 

Dieses wünschen dir im «Raben»

Viele Frau’n und alte Knaben!

 

Freitag, 9.9.2022

 

In lieber Freundschaft und Dankbarkeit

Fridolin                  

      


Donnerstag, 8. September 2022

 

Swiss Skills

(Helvetisches Können oder Schweizer Können) 

 

Was vom Mittwoch, 7. bis Samstag,11. September 2022 in Bern auf einer Fläche von 14 Fussballfeldern (100'000 m2) über die Bühne geht, ist Weltklasse. Die Stiftung "Swiss Skills" hat es sich zum Ziel gemacht, das Berufswesen zu fördern, zum Wettbewerb herauszufordern und das vorzügliche Image des Schweizerischen Berufswesens bekannt zu machen.

Ich habe heute die Swiss Kills besucht - bombastisch! Ich konnte eine Medien-Akkreditierung ergattern und wurde fürstlich empfangen. Anhängerschild um den Hals, dann gabs Kaffee und Gipfeli, Getränke à discrétion und sogar einen Medienarbeitsplatz mit Computer und allem Schnickschnack. Ich benutzte ihn nicht, weil ich mich in die Hallen stürzte, Phänomenal, was die verschiedenen Berufsgruppen für Aufwand betreiben, das eigene Metier darzustellen, die eigenen Qualitäten aufzuzeigen und Werbung zu betreiben. Daneben ist diese ganze Schau ein vorzügliches Mittel, für die Berufswahl der Jungen Einblick in die Berufe zu geben. Rund 2500 Schulklassen mit 64000 Schülerinnen und Schülern sind bereits angemeldet, es werden mehr sein.

150 Berufe sind vorgestellt, 85 Berufe sind bei der Arbeit zu beobachten; denn sie kämpfen um den Schweizer Meistertitel. Das Ganze ist eine Riesen-Visitenkarte für das Schweizerische Berufsbildungssystem, das weltweit einen vorzüglichen Ruf hat.

 

Auf der Suche nach den Glarner Teilnehmern

 

Detailhandelsfrau Sarina Elmer, Elm, 11. Rang

Konstrukteur Sandro Rufibach, Riedern, 4. Rang

Hufschmied Pascal Schwitter, Näfels, ... Rang  und

Cloud Computing Simon Brunner, Weesen (nehmen wir freundnachbarlich auch mit), 8. Rang

 

Von den Glarnern ist durch Zufall jede fusionierte Gemeinde vertreten.

Im Gewimmel der gewaltigen Menschenmassen und etwas unter Zeitdruck fand ich die Abteilung von Sarina Elmer leider nicht, bei Sandro Rufibach hatte ich Pech, er hatte sein Pensum kurz vorher geleistet, ebenso erging es mir bei Simon Brunner. Glück hatte ich hingegen bei Pascal Schwitter. Sechs Hufschmiede waren mit Zeituhr am Einrichten, Hämmern, Glühen, Feilen und Bürsten, Kühlen und Anpassen eines Hufeisens auf einen supponierten Pferdehuf, wobei eine üppge Rauchentwicklung entstand und es nach Horn stank.

Insgesamt sind 8 Prüfungen abzulegen, verteilt nach straffem Einsatzplan über die vier Swiss Skills-Tage. Die obige Aufgabenstellung galt für den Donnerstag ab 13 Uhr. Während 90 Minuten arbeiten die jungen Hufschmiede schweisstreibend und in hoher Konzentration um die Wette. Punkt halb drei wird die Übung beendet. 

 

Hufschmied Pascal Schwitter beim Vorbereiten und Ausmessen der supponierten Hufe. Das Gerät rechts ist eine Art Stanze, mit der das rohe Eisenstück, aus der eine Hufe werden soll, abgezwackt wird.

Das Eisen glüht, nun wird der Hammer geschwungen, eben geschmiedet.

Das fertige Eisen wird über die abgeschraubte Hufe gelegt und auf Präzision geprüft.

Die gestrengen Experten und Juroren bewerten das Ergebnis.

Christian Krieg, der ansteckend begeisternde Leiter und Seele des Berufswettbewerbes. Er ist Fachlehrer und Kurs- und Projektleiter der Fachguppe Hufschmiede bei Farriertec (farrier=Hufschmied). Er informierte die vielen Zuschauer am Mikrophon während des Wettbewerbsprozesses.

Archivbild: 15 Hufschmiedinnen und Hufschmiede am 8. Juli 2022 im Restaurant der Zunft zu den Schmieden, wo sie ihr Diplom für ihr erfolgreiches Qualifikationsverfahren QV ent-gegennahmen.

Für die Teilnahme an den Swiss Skills war aber ein Qualifikationsverfahren in St. Gallen erforderlich.

Auf dem Bild:

v.l.n.r.: Glenn Python, Guillaume Pasquier, Simon Stauffer, Lui Langenegger, Anouk Milasson, Erik Scheurer, Pascal Schwitter, Dario Schütz, Maximilian Voss, Marc Roth, David Krähenbühl, Raffael Pizzola, Milos Csuvara, Jana Leandra Jelenski. Nicht auf dem Bild: René Messmer.

Dieses Bild ist entnommen aus: forum, 4-22, der Agrotec Suisse, Fachinformation für dei Land-echnik und dn Hufbeschlag, Seiten 32 bis 35, Beitrag von Christina Krieg. 


Dienstag, 6. September 2022

 

Kirchgemeinde Näfels:

 

Neuer Aufbruch, neue Kräfte