Maria-Theresien-Weg
1974; abzweigend von der Grazer Strasse zur
(ehem.) Kreuzschwestern-schule; erinnert an die Ordensgründerin Maria Theresia Scherer (1825 - 1888).
Donnerstag, 3. April 2025
Der Schwanengesang des scheidenden Regierungsrates
Dr. Andrea Bettigas letzte Fahrtsbegrüssungsrede
Hochgeachteter Herr Landammann,
hochvertraute liebe Mitlandleute, l
iebe Gäste,
im Namen der Regierung heisse ich Sie zur diesjährigen Näfelser Fahrt herzlich willkommen! Es ist mir eine besondere Ehre, heute vor Ihnen zu stehen und mit Ihnen nicht nur auf unsere Geschichte zurückzublicken, sondern auch über die heutigen Herausforderungen und Chancen nachzudenken, die uns als Gesell-schaft prägen.
Vor mehr als 600 Jahren fand hier ein entscheidendes Ereignis statt, das unseren Kanton und letztlich die gesamte Schweiz prägte. Die Schlacht von Näfels, in der sich die tapferen Glarner gegen eine übermächtige Armee stellten, wurde zu einem Symbol für den Freiheitskampf, den die Menschen in dieser Region führ-ten. Es war der Moment, an dem der Glarner Geist geboren wurde – ein Geist der Unabhängigkeit und des Widerstands gegen Fremdherrschaft.
Doch was bedeutet dieses historische Erbe für uns heute? Wenn wir die Ge-schichten von damals hören – von den mutigen Freiheitskämpfern, die für ihr Recht kämpften –, mag uns manchmal das Gefühl überkommen, dass ihre Taten weit entfernt von unserer modernen Welt sind. Doch ich möchte Sie dazu ein-laden, den Blick auf unsere heutige Freiheit zu richten und zu hinterfragen, was wir aus der Geschichte wirklich für die Gegenwart lernen können.
In der heutigen Welt sind es nicht mehr nur Schlachten auf dem Schlachtfeld, die über unsere Freiheit entscheiden. Der Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung hat sich in neue, komplexe Bereiche verlagert. In einer globalisierten Welt stehen wir heute vor anderen Herausforderungen – Herausforderungen, die unsere Wer-te und unsere Vorstellungen von Freiheit auf die Probe stellen.
Nehmen wir als Beispiel die zunehmende Digitalisierung. Wir leben in einer Zeit, in der Daten das neue Gold sind und in der die persönliche Freiheit zunehmend mit der Sammlung und Analyse unserer Informationen verbunden wird. Die Frei-heit, die wir geniessen, steht oft im Widerspruch zu der stetig wachsenden Über-wachung, die uns umgibt. Soziale Medien, staatliche Überwachungsprogramme und sogar private Unternehmen wissen mehr über uns, als wir uns vielleicht be-wusst sind.
Was bedeutet es also, in einer Welt zu leben, in der wir ständig beobachtet und analysiert werden? Bedeutet Freiheit in der digitalen Ära, dass wir jederzeit unser Leben dokumentieren können – oder bedeutet sie, dass wir uns sicher fühlen können, dass unsere Daten nicht unbefugt gesammelt oder genutzt werden?
Diese Fragen sind entscheidend, wenn es darum geht, die Balance zwischen persönlicher Freiheit und gesellschaftlicher Sicherheit zu finden.
Und dann ist da noch der Klimawandel – eine der grössten globalen Bedro-hungen unserer Zeit. Wie können wir als Gesellschaft sicherstellen, dass die Freiheit der kommenden Generationen genauso gewahrt wird wie unsere eige-ne? Der Kampf gegen den Klimawandel stellt uns vor enorme Herausfor-derungen, bei denen es nicht nur um den Erhalt der Natur geht, sondern auch um die Frage, wie viel Freiheit wir bereit sind, zugunsten einer nachhaltigen Zukunft aufzugeben.
Es ist eine paradoxe Situation: Der Fortschritt, den wir in der Vergangenheit durch die Industrialisierung und technologische Innovationen erreicht haben, hat uns heute vor die Wahl gestellt, wie wir unseren Lebensstil anpassen, um die Freiheit künftiger Generationen zu sichern. Eine Freiheit, die wir jetzt schützen müssen, indem wir Verantwortung übernehmen und unsere Lebensweise nach-haltig gestalten.
In einer Zeit, in der wir mehr denn je miteinander vernetzt sind, stellt sich auch die Frage: Was bedeutet nationale Freiheit in einer globalisierten Welt? Wir sind ein Land, das von Globalisierung profitiert – unsere Wirtschaft ist eng mit dem Rest der Welt verflochten, und viele von uns können dank internationaler Mo-bilität den Horizont erweitern. Aber wie stellen wir sicher, dass diese Freiheiten nicht zu Ungleichheiten führen? Dass wir nicht nur eine globale Elite sind, die in einer privilegierten Blase lebt, sondern auch denjenigen Freiheit bieten, die am Rand der Gesellschaft stehen?
Die Freiheit eines einzelnen Menschen ist untrennbar mit dem Wohl der Gesell-schaft verbunden. Und hier, im Glarnerland, haben wir immer wieder bewiesen, dass es der Zusammenhalt und das gegenseitige Verständnis sind, die uns stark-machen.
Aber auch hier dürfen wir nicht vergessen: Freiheit bedeutet nicht nur, das Recht zu haben, zu tun, was wir wollen. Sie bedeutet auch Verantwortung – Verant-wortung gegenüber der Gesellschaft, gegenüber unseren Mitmenschen, gegen-über der Zukunft. In einer Zeit, in der der Staat immer mehr Aufgaben übernimmt, die früher dem Einzelnen oblagen, müssen wir uns die Frage stellen: Wo bleibt die Eigenverantwortung? Wenn wir den Staat sich immer mehr in unsere Angele-genheiten einmischen lassen, wer trägt dann noch Verantwortung für das eigene Handeln? Und wo bleibt der Raum für individuelle Freiheit, wenn immer mehr Vorschriften und Verordnungen unser Leben regeln?
Es ist eine ständige Balance – wie viel Regulierung ist notwendig, um Sicherheit zu gewährleisten, ohne die Freiheit zu ersticken? Wie können wir als Gesell-schaft sicherstellen, dass der Staat nicht in Bereiche eingreift, in denen er nichts zu suchen hat, ohne dabei die grundlegenden Rechte und Freiheiten zu gefähr-den?
Die Freiheit, die unsere Vorfahren in der Schlacht von Näfels erkämpft haben, bedeutet mehr als nur das Fehlen von äusserem Zwang. Sie bedeutet die Fähig-keit, sich in einer sich ständig verändernden Welt selbst zu definieren, sich den Herausforderungen zu stellen und Verantwortung zu übernehmen.
Ich fordere Sie heute dazu auf, diese Freiheit in all ihren Facetten zu verstehen und zu schätzen. Nutzen Sie die Möglichkeiten, die Ihnen geboten werden – in der digitalen Welt, in der globalen Gesellschaft, in der politischen Teilhabe –, und setzen Sie sich für eine Zukunft ein, die nicht nur für uns, sondern auch für die kommenden Generationen lebenswert bleibt. Lassen Sie uns den Mut haben, neue Wege zu gehen, zu hinterfragen und gemeinsam für die Freiheit einzu-stehen, die uns verbindet und die uns stark macht.
Wenn wir die Weltlage anschauen, so kann dies Angst machen: Unfassbare Din-ge geschehen, und wir müssen wohl Abschied nehmen von Gewissheiten und Sicherheit. Seien wir uns bewusst, wie wertvoll die hohe Lebensqualität in der Schweiz, im Glarnerland ist. Und entfernen wir uns von der «Entrüstungskultur», die uns täglich begleitet. Kulturelle Aneignung oder geschlechterspezifische Spra-che sind im Vergleich zu den Problemen anderer Nationen oder Völker wohl ziemlich nebensächlich.
So wünsche ich mir, dass mehr Demut, Dankbarkeit, aber auch gesunder Men-schenverstand in unsere Gesellschaft einzieht. Für Land und Volk von Glarus bitte ich um den Schutz Gottes.
Bild: glarus24.ch, Archivbild 2011
Landesstatthalter Dr. Andrea Bettiga seine letzte Rede als Fahrtsbegrüsser im Schneisingen.
(Foto: www.gl.ch
Sonntag, 30. März 2025
Drei Mathis-Brüder und ihre Ministrantengeschichten
und ein Kitschvogel namens Blasius
In unserem Dorf Näfels gibt es drei Brüder mit dem Familiennamen Mathis.
Ursprünglich hiess ihr Vater Ceccarelli. Seine Braut hiess Mathis. Im Zuge der Zeit wechselte Vater Ceccarelli, der sich jahrzehntelang in Näfels aufgehalten, hier gelebt und viele Sympathien gewonnen hatte, seine ursprünglichen Namen mit dem Familiennamen seiner Ehefrau. Seither hiess die Familie Mathis. Der Familie Mathis entsprossen drei flotte Söhne, die aus unserem Dorf kaum mehr wegzudenken sind.
Es sind dies
Manfred Mathis, Gründer der weltweit tätigen MATHIS ORGELBAU
Lorenz Mathis, PTT-Angestellter
Hermann Mathis, Lehrer
Alle haben sie eine eigene Ministrantengeschichte.
Hermann Mathis, Rauchfassträger mit freiem Überschlag
Der jüngste der drei Mathis-Buben, Hermann, war seiner Lebtag in Näfels Lehrer, Cäcilienchorsänger, Lektor des Pfarrblattes und vielseitig engagiert. Er war Mini-strant in der Hilariuskirche. Eine Begebenheit, die ich als kleiner Torchenträger in bester Erinnerung habe, ist folgende:
Bei unseren damaligen Hochämtern in der Kirche waren die kleinsten Mini-stranen in rotweissen Röcken Torchenträger, zwölf an der Zahl trugen rote Ker-zen mit Messingteller, die immer im Chor zum Einsatz kamen, wenn beispiels-weise die heilige Wandlung gefeiert wurde oder beim Einzug und Auszug oder bei Prozessionen.
Wàhrend der übrigen Zeit mussten wir uns in den Chorstühlen aufhalten.
Die wichtigeren Ministranten war zwei Kerzenträger, ein Rauchfassschwinger und der Weihrauchschiffliträger und der Oberdiener oder Oberzeremoniar.
Hermann war das Rauchfass anvertraut, das er mit grossem Eifer schwang und dabei die Weihrauch-Schwanden erzeugte, begleitet vom sich verbreitenden ganz speziellen Weihrauchduft.
Jeweils vor der heiligen Wandlung mussten die beiden Weihrauchministranten in die Sakristei zurückkehren, um glühende Kohlen von einem kleinen Rechaud ins Rauchfass zu legen und das Schiffchen mit Weihrauchkörnern zu füllen. So schritten sie dann zum Altar, wo der Hauptzelebrant "Inzens!" kommandierte, worauf die Ministranten das Rauchfass und das Schiffchen öffneten, damit die Weihrauchkörner mit einem Löffelchen ins Rauchfass mit den glühenden Kohlen
gegeben werden konnten.
Item - als Hermann und sein Mitministrant in die Sakristei schritten, um die erwähnten Rauchfass, Schiffchen und Kohlen zu holen, blieb noch etwas Warte-zeit, bis sie wieder zum Altar gelangen sollten. Ich sah von den Chorstühlen direkt in die Sakristei hinein. Und, wow!, beobachtete wie Hermann, ein flinkes Kerlchen, auf dem Corpus hinaufkletterte und von dort einen freien Überschlag zurück auf den Boden machte, ohne das Rauchfass mit den glühenden Kohlen auszuleeren. Ich war so verblüfft, dass ich lachen musste. Offenbar hatte der Pfarrer mein Grinsen bemerkt. Und weil sich das für einen Minitranten nicht ge-hörte, erhielt ich nach dem Gottesdienst eine verdiente "Ohrsingälä".
Lorenz Mathis, Frühmesse-Messdiener, der verflixte "Chlum-mer" und die "Absatzfresser"-Schlittschuhe
Der zweitälteste der Mathis-Gebrüder war auserkoren, jeweils in Frühmesse zu ministrieren. Meist begleiten den Messe-Zelebranten am Hochltar zwei Altardie-ner. So auch Lorenz.
Es war Winter und die Strassen vom Bachdörfli, die Bahnhofstrasse und Hinter-gasse waren gefroren, damals noch nicht schwarz-geräumt und auch nicht gesalzen. Wir Kinder schätzten es sehr, uns auf der Eisfläche vorwärts zu bewegen.
Die Schlittschuhe, meistens von "Schraner", Oberurnen, musste mit eine Dreh-schlüssel an die Schuhe geschraubt werden. Man nannte sie "Absatzfresser". weil wir regelmässig durch zu intensives Anziehen des Schraubmechanismus die Lederabsätze zerstörten. Sie lösten sich von der Schuhsohle.
Item - Lorenz "schliffschülte" in einer Hergottfrühe zur Kirche und wollte sich beim Seiteneingang vom Friedhof her, der Schlittschuhe entledigen. Doch seine Hände waren so gefroren, man nannte das "Rossnegel" oder "Chlummer". dass er die Schlittschuhe mit dem Drehschlüssel nicht öffnen konne. Seine Hände war zu stabig und zu verfroren. Alle verzweifelten Versuche halfen nicht, aber er wollte keinesfalls zu spät zu Messe kommen. Schliesslich musster er sich in der Sakri-stei umziehen und das Ministrantenröcklein anziehen. Schliesslich gab er den Versuch, die Schlittschuhe zu lösen auf und schritt etwas ungelenk samt den Sclittschuhen in die Kirche, die Treppe zum Chor hinauf und humpelte so in die Sakristei. Pfarrer Blasius Braun, eine wohlbeleibte und autoritäre Persönlichkeit, gefiel das gar nicht. Und Lorenz war auf der Stelle nicht mehr Ministrant. Ob er die Kirche gleich humpelnd wieder verlassen hatte, weiss man niciht mehr.
Manfred Mathis, der in der Sakristei herumflatternde Vogel und Pfarrer Blasius Braun
Der älteste Bruder Manfred, der später so erfolreiche Gründer der ORGELBAU MATHIS AG, Näfels, wollte unbedingt Ministrant werden. Damit das auch gelin-ge, war er darauf bedacht, frühzeitig in der Kirche zu sein und war als erster in der Kirche, stieg die Stufen zum Chor hinauf und sah, dass die Türe zur Sak-ristei sperrangelweit offen war. Er betrat die noch menschenleere Sakristei und erschrak, weil ein Vogel aufgeregt herumflatterte. Offenbar war er vom Schiff her oder durch das geöffnete Sakristeifenster in den Raum gelangt und fand nun nicht wieder hinaus.
Item - Manfred erbarmte sich des herumirrenden Vogels, kletterte auf dem Kor-pus und versuche so den Vogel durchs Fenster zu scheuen. Dass das ein ziem-lich schwieriges Unterfangen war, leuchtet ein; denn die Sakristeifenster konnten zwar geöffnet werden, sie waren ab aussen von einer Kunstschlosserarbeit vergittert. Wohl hätte der Vogel durch die Lücken entweichen können. Aber er fand in der ungewohnten Situation den Fluchtweg nicht. Manfred konnte sich be-mühen wie er wollte, das Federvieh liess sich trotz aller Bemühungen nicht be-freien.
Da, plöztlich, witsch, witsch, schritt wuchtig Pfarrer Braun in die Sakristei, sah den armen Manfred auf dem Korpus und jagte ihn erzürnt zur Sakristei hinaus. Knaben, die auf den Korpus klettern, lassen die nötige Ehrfurcht vermissen und sind nicht geeignet dem Herrn und Heiland am Altar zu dienen. Es ist unvor-stellbar wie der Drittklässler Manfred diesen pfarrherrlichen Rausschmiss, zum Dank für seine christlichen Bemühungen, einen armen Vogel zu helfen verkraftet hat.
Manfred machte trotzdem Karriere, gründete ein weltweit wirkendes, erfolg-reiches Orgelbauunternehmen, das auch Arbeitsplätze anbot.
Ich habe seinerzeit eingeführt, dass der Gemeinderat von Näfels für das Dorf verdienstvollen Persönlichkeiten einen "Kulturpreise" verleihe. Manfred Mathis war aus erwähnten Gründen ein unbestrittener Kandidat. Als im Rittersaal die Zeremonie bereits im Gange war, ich hatte die Ehre, die Laudatio zu halten, in die auch die verhinderte Karriere als Ministrant eingebaut war, musste ein Gag gesetzt werden, die Manfred half, zwar spät aber immerhin, den damaligen Frust aufzuarbeiten.
Durch Zufall hatte ich beim Flohmarkt-Sepp einen unglaublich kitschigen ge-schnitzten, farbigen Vogel entdeckt, der Manred an seine damalige Rettungs-aktion und an den gestrengen Pfarrer erinnern sollte. Frohgemuth überreichte ich dem zu Ehrenden die Spezialtrophäe mit dem Worten, der Vogel heisse Blasius im ehrenden Andenken an den gleichnamigen Pfarrer und Kanonikus. Allerdings hätte ich es nicht mehr geschafft noch ein Kilo Vogelfutter dazu einkaufen. Man-fred war schlagfertig und wollte wissen, ob das jetzt der Kulturpreis sei. Natürlich nicht, aber unvergessen bleibt wie Manfred ein Lachanfall, der sich in einen Hu-stenanfall steigerte, bekam. Später erklärte ermir, er habe viele Kunstgegen-stände in seiner Stube, aber der Vogel "Blasius" stehe neben den Fernseher.
Drei Näfelser Episoden - typisch für das einstige Theater- und Fasnachtsdorf Näfels
Der holzgeschnitzte, buntfarbene Vogel, namens Blasius, aus dem "Flohmarkt" fand fast mehr Beachtung als der gemeinderätliche Kulturpreis.
Samstag, 15. März 2025
Reportage: Martin Meier, Redaktor
Südostschweiz-Glarus
Donnerstag, 13. März 2025
Festpredigt
von
Diözesanbischof
Dr. Dr. Joseph-Maria Bonnemain, Chur,
im Pontifikalamt
anlässlich des Grossen Fridolinsfestes (Fridlini)
in
Bad Säckingen
Fridolinsfest Bad Säckingen, 9. März 2025
Liebe Mitbrüder
Geschätzte, liebe kirchliche und weltliche Autoritäten
Liebe Verehrerinnen und Verehrer des hl. Fridolins
Liebe Schwestern und Brüder in Bad Säckingen
Bekanntlich ist im 6./7. Jh. der irische Mönch Fridolin aus seiner Heimat aufge-
brochen. Er ging zuerst nach Poitiers und anschliessend hat er das Doppelklo-
ster hier in Bad Säckingen gegründet.
Es freut mich sehr, mit Ihnen heute sein Fest feiern zu dürfen. Er ist gleichzeitig Schutzpatron des Kantons Glarus in der Schweiz, der Teil des Bistums Chur ist, wo ich Bischof bin.
Was hat den hl. Fridolin bewegt und angespornt, als Wanderprediger Haus und
Heimat zu verlassen und zu uns zu kommen? I
ch würde meinen: Er war getragen von einer grossen Hoffnung. Von der Hoff- nung, dass jedes menschliche Herz die Erwartung des Erlösers in sich trägt, auf der Suche seiner Liebe ist, selbst wenn man sich dessen nicht bewusst ist, also ohne es zu wissen. Hier passen die Worte des hl. Paulus an die Gemeinde in
Rom, die wir in der 2. Lesung gehört haben, sehr gut: «Nahe ist dir das Wort in deinem Mund und in deinem Herzen». Ein Apostel des Herrn bringt im Grunde das, was – vielleicht unbewusst – jeder Mensch im Tiefsten erwartet. Keimhaft ist diese Erwartung in jedem Menschen vorhanden. Diese Erwartung zu erwecken, zu fördern und zum Blühen zu bringen, ist der Weg der Evangelisierung.
Im Herrn Geliebte, als Christinnen und Christen sind wir alle eingeladen, dazu berufen, Pilger der Hoffnung zu sein, wie das Leitmotiv des diesjährigen Heiligen
Jahres lautet. Unsere Welt braucht dringend Evangelisatorinnen und Evangelisa-
toren, die die frohe Botschaft des Herrn überall hinbringen.
Der Glaube ist keine Privatsache, sondern ein Geschenk, das wir grosszügig – vor allem mit unserem Lebenszeugnis – weiterschenken sollten. Im heutigen Tagesgebet haben wir nicht nur um die Gnade, in der Erkenntnis Jesu Christi voranzuschreiten, gebeten, sondern auch um die „Kraft, seine Erlösungstat durch ein Leben aus dem Glauben sichtbar zu machen“.
Rein menschlich werden wir hier mit einer titanischen, unermesslichen, unsere
menschlichen Kräfte übersteigenden Aufgabe konfrontiert. Wie könnte unser Leben, unser Verhalten das Erlösungsverhalten des Herrn eins zu seins sichtbar machen? Selbst wenn wir uns bis zur totalen Hingabe anstrengen, wird unser Verhalten nie das Verhalten Jesu Christi widerspiegeln.
Heute ist auch der 1. Fastensonntag: Die Umkehr, zu der wir in der Fastenzeit
eingeladen sind, muss demzufolge anders aussehen. Heutzutage funktionieren
viele Geräte mit Batterien. Wenn die Batterien schwach werden, müssen wir sie ersetzen, sonst kann man das bestimmte Gerät nicht mehr gebrauchen. Wir sind alle immer mehr daran gewöhnt, mit Handys, mit Computern, mit Elektrozahn-bürsten usw. zu leben, welche dank eines Akkus funktionieren. Man muss den Akku immer wieder aufladen. Mit der Zeit aber verliert der Akku seine Wieder-aufladbarkeit. Inzwischen gibt es bekanntlich auch immer mehr Elektroautos, welche – um den Akku aufzuladen – regelmässig mehrere Stunden an eine Steckdose angeschlossen werden müssen.
Wir könnten uns vorstellen, dass die Umkehr in der Fastenzeit in etwa einem
Batteriewechsel gleichkommt oder dass die Fastenzeit eine Zeit ist, um unseren Gnaden-Akku aufzuladen. Das ist schön, aber nicht ausreichend.
Wenn wir die Alten bleiben, nur mit einer neuen Batterie oder einem neu aufge- ladenen Akku, wird die Batterie wieder alt, wird der Akku irgendwann seine Auf-ladbarkeit verlieren.
Nur Christus ist das Leben selber. Nur er hat das Leben in sich. Nur er braucht keine Batterie, keinen Akku, noch weniger eine himmlische Steckdose. Die Umkehr, die Christus uns anbietet, der wirkliche Glaube an das Evangelium, bedeutet im Grunde Umkehr von uns selber und auf Christus hinzuleben, was soviel bedeutet wie für andere da zu sein.
Die Versuchungen Jesu in der Wüste und die Art, wie er sie besiegt hat, machen uns deutlich, wie der Sieg über die Selbstbeschäftigung und Selbstzentriertheit aussehen kann.
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein» widersprach Jesus dem Satan. Nein, wir leben nicht vom Brot allein, sondern vom Brot, das wir mit den anderen teilen. Es ernährt uns, wenn wir beitragen, dass andere sich ernähren können. Den Hunger der anderen zu sättigen, schafft Zukunft, das sichert die eigene Existenz. Dazu passt wunderbar ein Gebet, das Mutter Teresa von Kalkutta zugeschrieben wird:
«Herr, wenn ich Hunger habe, schicke mir jemanden, der Nahrung braucht.
Wenn ich Durst habe, schicke mir jemanden, der nach einem Trank lechzt.
Wenn ich friere, schicke mir jemanden, dem ich Wärme spenden kann.
Wenn ich Unannehmlichkeiten habe, zeige mir jemanden, den ich trösten kann.
Wenn ich arm bin, führe mich zu jemandem, der Not leidend ist.
Wenn ich mutlos bin, schicke mir jemanden, dem ich Mut machen kann.
Wenn ich keine Zeit habe, gib mir jemanden, dem ich für einige Augenblicke helfen kann.»
Versuchen wir in dieser Fastenzeit die Versuchungen, denen Jesus ausgesetzt
wurde, wie er – in seiner Nachfolge – zu besiegen. Der Teufel bot ihm an, ihm alle Reichtümer der Erde zu geben, wenn er ihn anbeten würde. Wir kennen die Antwort Jesu:
«Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und
ihm allein dienen.»
In jedem Menschen können wir die Gegenwart Gottes erkennen: In jedem Men-
schen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Sprache, Nationalität, Kultur und Religion; besonders in jenen, die diskriminiert, ignoriert, vertrieben, alleingelas-sen, verfolgt und ungerecht behandelt werden. Ehrfürchtig vor den Bedürftigen niederzuknien, ist das, was Gott bestimmt am meisten gefällt.
Bei der dritten Versuchung schlug der Teufel Jesus vor, etwas ganz Spektaku-läres zu tun, so würden ihn die Menschen bewundern und von ihm begeistert
sein. Die Reaktion des Herrn kennen wir. Nicht Aufsehenerregendes bringt uns im Glauben weiter, sondern die bescheidene Redimensionierung des eigenen Bildes und der eigenen Bedürfnisse, unsere Bereitschaft, die Grösse und das Ansehen Gottes und der anderen zu fördern. Die Dienstbereitschaft an jenen, die keine Stimme in der Welt haben, ist das Qualitätssiegel einer echt katholischen Kirche.
Nochmals mit Worten on Mutter Teresa ausgedrückt:
«Wenn ich nur an mich denke, lenke meine Aufmerksamkeit auf Menschen in Not.
Wenn ich das Verständnis der andern benötige, gib mir jemanden, der des meinigen bedarf.
Wenn es nötig ist, dass sich jemand um mich kümmert, schicke mir jemanden, für den ich sorgen kann.
Wenn ich gedemütigt werde, mach, dass ich jemanden loben kann.
Wenn mein Kreuz schwer auf mir lastet, lass mich das Kreuz eines andern tragen.»
Gestützt auf Hoffnung, brach der hl. Fridolin auf und konnte seinen Traum ver-
wirklichen, in den Herzen der Menschen die Liebe Gottes zu entfachen.
Ich kann es mir nicht verkneifen, hier noch ein Wort von Papst Franziskus aus seiner vor kurzem erschienen Biografie zu zitieren:
«Die Hoffnung ist vor allem die Tugend der Bewegung, der Motor der Verän-derung: Sie ist die Spannung, die Erinnerung und Utopie verbindet, damit wir daraus tagtäglich jene Träume verwirklichen können, die uns erwarten. Und wenn ein Traum an Kraft verliert, dann müssen wir zurückkehren, um ihn von Neuem
zu träumen, in neuen Formen, sodass wir der Glut der Erinnerung mit unserem
Hoffen neues Feuer einhauchen.»
Möge uns der hl. Fridolin beistehen, damit wir zusammen den Traum des Evan-
geliums träumen und so überall hingehen, um Hoffnung, Zuversicht, Geschwi-
sterlichkeit und Frieden zu bringen.
Amen
Samstag, 8.März 2025
Badische Zeitung 8. März 2025 Seite 19
Im untenstehenden Text ist der Originaltext (nicht die für die BZ redigierte Version) übernommen worden.
Karl Braun, Kulturschaffender, Bad Säckingen
Karl Braun schreibt jeweils am Tag vor dem Fridlini
Immer am Vortag des grossen Fridolinsfestes in Bad Säckingen schreibt der weit-herum wohl beste Fridolin-Kenner Karl Braun seit Jahrzehnten in der Badischen Zeitung (Säckingen) Beiträge rund um die Geschichte und Legende des heiligen Fridolin. Er besitzt eine umfassende Bildersammlung von Fridolinstandorten in Deutschland, Österreich, Schweiz und Frankreich (Elsass).
Karl Braun, Kulturschaffender, Bad Säckingen
Gedenken an Glaubensboten
Darstellungen des heiligen Fridolin in der Ostschweiz
Um Darstellungen des heiligen Fridolin nachzuspüren, führt der Weg zur klei-nen Landstadt Bischofszell im Kanton Thurgau, zur Burg Sargans, sowie zur Leonhardskapelle am Stadtrand von Bad Ragaz im Kanton St. Gallen. Bi-schofszell gehört zum Bistum Basel, das Sarganserland zum Bistum St. Gallen.
Bischofszell
Nach dem Besuch der sehenswerten Klosterstadt St. Gallen mit dem Status
des Weltkulturerbes, lohnt sich ein Abstecher in die etwa 25 km nördlich gele-gene historische Kleinstadt Bischofszell mit einigen interessanten Sehens-würdigkeiten.
Unter anderem die acht jochige steinerne Brücke über die Thur. Diese Brücke aus dem Jahr 1487 zählt zu den bedeutenden spätmittelalterlichen Brücken der Schweiz.
Die ehemalige bischöflich-konstanzische Stadt war wegen ihrer Lage an der Grenze der Fürstabtei St. Gallen und ihrer Flussübergänge von Bedeutung.
Ihren Namen erhielt Bischofszell „als Zelle des Bischofs“. Salomon, einer der Konstanzer Bischöfe, errichtete in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts an der Mündung der Sitter in die Thur ein Chorherrenstift, das einem Konstanzer Domherren unterstellt war.
Bischof Salomon III. brachte Reliquien des frühchristlichen Märtyrers Pelagius aus Rom nach Konstanz. Die vom Stift erbaute Kirche in Bischofszell erwählte den heiligen Pelagius zum Kirchenpatron. Um 1300 wurde das Langhaus der Kirche aus dem 9. Jahrhundert vergrößert und ein gotischer Chor angebaut.
Um 1460 kam die Stadt unter die Herrschaft der Eidgenossenschaft. Nach Einführung der Reformation 1529 nutzten Protestanten und Katholiken die Kirche für ihre Gottesdienste. Die paritätische Nutzung wurde mehrfach ver-traglich vereinbart und blieb bis zum Jahr 1968 bestehen. Die evangelische Gemeinde hatte dann ihr eigenes Gotteshaus errichtet.
In der Zeit von 1968-71 erfolgte eine umfassende Renovierung, der neugoti-sche Stil im Innenraum und die Ausmalung der 1920er Jahre verschwanden. Von der künstlerischen Ausstattung ist der Hochaltar von besonderer Bedeu-tung. Er wird zwei Konstanzer Meistern zugeschrieben und entstand in den Jahren 1639-40. Das große Altargemälde von Sebastian Eberhard zeigt die Himmelfahrt Christi, flankiert von den lebensgroßen Skulpturen des heiligen Pelagius, dem Patron der Kirche, und dem heiligen Theodul. In der Mitte der Bekrönung des Altars ist der Erzengel MIchael dargestellt, links vom Erzengel der heilige Fridolin mit dem Ursus, rechts die heilige Potenziana. Der Gesichtsausdruck Fridolins ist ungewöhnlich und wirkt angespannt. Nicht als begeisterter Verkünder der frohen Botschaft, sondern als trauriger Heiliger, der mit ausgestrecktem Zeigefinger etwas vermitteln will.
Michaelskapelle
Eine weitere Darstellung Fridolins befindet sich in der Michaelskapelle aus dem 14. Jahrhundert, die in den Jahren 1970-73 renoviert wurde. Der Altar des heiligen Michael steht auf einem Holzaufsatz mit drei farbigen Halbfiguren, dem heiligen Fridolin mit dem Ursus, dem heiligen Blasius und der heiligen Katharina von Alexandrien.
Sargans
Wer von Süden, aus Bad Ragaz Richtung Norden fährt, erblickt schon von weitem den Berggipfel des1830 m.ü.M. hohen Gonzen, der wie ein Keil das Rheintal vom Seeztal trennt. Der Rhein und dessen Verlauf sind bekannt, weniger dagegen die Seez, die am Gletscher des Chli Schiben entspringt und nach etwa 33 km in den Walensee mündet. Auf einem Ausläufer des Gonzens steht die Burg Sargans mit dem hohen rechteckigen Bergfried.
Seit dem 13. Jahrhundert ist die Burg Stammsitz der Grafen von Werdenberg-Sargans. In der wechselvollen Geschichte von verschiedenen Besitzverhält-nissen und baulichen Veränderungen ist die Zeit von 1483-1798 bedeutsam, denn sie war Sitz der eidgenössischen Landvögte. Im Pallas, dem Wohn-gebäude besticht der Landgerichtssaal, dessen älteste Ausmalungen aus der Zeit von 1580 stammen. Die Vielzahl der beeindruckenden Wappen, von Eid-genossenschaft, Familien der Landvögte und Sarganser Geschlechtern sind kaum zu erfassen. Darunter hat ein hervorragender Schriftkünstler die Wap-pen mit Namen und Daten versehen. Der Saal vermittelt die Atmosphäre eines aufgeschlagenen Geschichtsbuches. Bestätigt hat sich die Vermutung, dass unter den vielen Wappen auch das Glarner zu entdecken ist. Überraschend ist allerdings die Szene bei der Fridolin allein, nicht mit dem starren Totengerippe neben dem Glarnerwappen steht. Gehalten wird das Wap-pen von Ursus, der mit einem großen Schritt und lebhaftem Schwung das Leichentuch flattern lässt. Der Künstler hat ihn mit einem Heiligen-schein gemalt. Diese Darstellung ist einzigartig, denn der Tod wird nicht als Ende, sondern als Neuanfang interpretiert.
Bad Ragaz
Kapelle St. Leonhard
Am nordwestlichen Stadtrand von Bad Ragaz steht die weiß strahlende Leon-hardkapelle mit einem mächtigen quadratischen Turm. Die Urkunde vom 5. Juni 1412 bezeugt den Tag der Weihe zu Ehre des heiligen Leonhard. Seit Jahrhunderten wird bei schwerer Krankheit und Seuchen bei Mensch und Tier dieser Heilige als Fürbitter in der ganzen Region angerufen. Die Kapelle ist so-wohl Wallfahrtsort als auch Kulturgut. Durch die Schlacht bei Ragaz, die am 6. März, dem Fridolinstag, 1446 stattfand, erhielt die Kapelle eine besondere „na-tionale Bedeutung“.
Im Vorraum der Kapelle schweift der Blick zu einer Wandinschrift, die den Schlacht- bericht des Geschichtsschreibers Aegidius Tschudi enthält. Mehr-fach weisen die gotischen Buchstaben in roter Farbe auf den Fridolinstag hin. Vermutlich soll Niklaus von Flüe, der heilige Bruder Klaus, als Rottführer das Obwaldner Fähnlein in der Schlacht angeführt haben. Auf die prachtvolle Aus-malung des Chorraums, mit seinen vielen Fresken, die 1981 freigelegt wur-den, kann nicht im Einzelnen eingegangen werden. Die erste Restaurierung der Kapelle von 1631, im frühbarocken Stil, erfolgte unter Abt Jodokus Höslin aus der Abtei Pfäfers. Er wurde in Glarus geboren, denn sein Vater war dort der Landeshauptmann Fridolin Höslin. Beide waren mit der Fridolinslegende gut vertraut.
Auf der rechten Seite ist die Erweckung des Ursus durch den hl. Fridolin dargestellt. Der Heilige streckt dem Ursus, der noch halb im Grab steckt, beide Hände entgegen. Ein Mönch hinter dem hl. Fridolin, hält dessen Abtsstab als Zeichen seiner Würde und Vorsteher der Mönchsgemeinschaft. Unter dem Gemälde mit der Jahreszahl 1634 steht folgender, sprachlich etwas verändert,
daher verständlicherer Text: „Gott dem Allmächtigen zu höchsten Lob und Ehr so dann auch dem Abt St. Fridolino zur Verehrung haben diese Tafel malen lassen der Edel verstorbene und fromme Herr Fridolin Gallati fürstlicher pfäferischer Hofmeister zu Ragaz und Frau Maria Hösli sin Ehegemahl“.
Die Schreibweise des Namens Höslin oder Hösli ist unterschiedlich, es han-delt sich sicher um die gleiche Person. Es ist anzunehmen, dass die Ehefrau Maria Hösli zur Verwandschaft des Abtes gehört.
Der Glaubensbote Fridolin, der in diesen drei Orten der Ostschweiz, Vereh-rung und Wertschätzung erfahren hat, regt auch heute noch, durch seine aus-sergewöhnlichen Darstellungen mit dem Ursus, zum Nachdenken an.
Karl Braun
Schloss Sargans Rittersaal:
Fridolin mit Stab, Reliquientasche und Heiligenschein Wappen Stand Glarus, Ursus.
Die Famlienwappen der Landvögte drittes und viertes von links: Hauser, zweites von rechts Gallati.
Schloss Sargans:
Oben: die Wappen der acht alten Stände, die Vögte auf das Schloss schicken durften.
vlnr Zürich, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Glarus.
Untere Reihe Familienwappen der Vögte, ganz rechts Gallati
Leonardkapelle in Bad Ragaz
An der Westwand unter dem überdachten Vorraum ist die Schlacht von Ragaz geschildert. Aegidius Tschudi war Chronist.
Leonhardkapelle Bad Ragaz Seitenaltar
Fridolin erweckt Urso in Begleitung eines weiteren Mönches
Bischofszell
Sankt Fridolin und Ursus. Fridolin zeigt einen traurigen Gesichtsausdruck.
Michaelskapelle
Fridolin mir Ursus, Blasius und Katharina von Alexandrien
Sankt Fridolin und Ursus (Vergrösserung)
Herzlichen Dank an Karl Braun, der freundlicherweise Text und die Bilder aus seinem Repertoire zur Verfügung gestellt hat.
Donnerstag, 27. Februar 2025
Maria Theresia Scherer
Ingenbohler Schwestern in Näfels
Ordensgründerin
31. Okt. 1825 geboren 16. Juni 1888 gestorben
Vor 30 Jahren selig gesprochen
Aus Anlass des Jubiläums der Ordensgrüderin Maria Theresia Scherer, das im Kloster Ingebohl in diesem Jahr gefeiert wird, grübelte ich - selber ursprünglich Kindergärtler bei Sr. Alice Maria und Mari Rose - im Archiv und fand eine Chronikaufzeichnung von Domherr, Dekan und Kaplan Jakob Fäh, die ich hier einfügen möchte.
Vorher aber ein Communiqué des Klosters Ingenbohl aus dem Boten der Urschweiz, vom 29. Januar 2025.
Ingenbohler Schwestern feiern 200. Geburtstag ihrer Mitbegründerin
Das Kloster Ingenbohl feiert in diesem Jahr den Geburtstag von Mutter Maria Theresia Scherer. Zum 200. Geburtstag von Mutter Maria Theresia Scherer plant die Klostergemeinschaft in Ingenbohl verschiedene Anlässe und Feierlichkeiten.
Sie baute ab 1852 die Schwesterngemeinschaft der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz auf. Der Klosterhügel mit dem Mutterhaus ist für viele Men-schen ein Ort der Begegnung, des Innehaltens und des Kraftschöpfens.
Unter anderem lädt das Kloster jeden 16. des Monats um 10.30 Uhr zu einem festlichen Gottesdienst ein. Darüber hinaus werden im Jubiläumsjahr besondere Gottesdienste, ein morgendlicher Pilgerweg mit Fackeln, eine Kunstausstellung sowie mehrere musikalische Veranstaltungen angeboten.
Der Festgottesdienst am Jubiläumstag, 31. Oktober, bildet den liturgischen Höhepunkt.
Auf den Spuren von Mutter Maria Theresia Scherer
Am Sonntag, 16. März, wird auf dem Klosterhügel der Klosterweg – in Erwei-terung des Kulturweges der Gemeinde Ingenbohl – eröffnet. Der Eröffnungsakt findet um 14 Uhr in der Klosterkirche unter Mitwirkung der 6. Schulklasse aus Meggen und dem Hügel-Terzett statt. Der Klosterweg umfasst neun Stationen und lädt zu einem spannenden Rundgang ein.
Kunstausstellung «Der Brüchigkeit trotzen» In Zusammenarbeit mit der Ge-meinde Ingenbohl wird vom 16. Mai bis 31. Oktober im Kloster eine Ausstellung präsentiert, die den historischen Hintergrund durch ausgewählte Literatur veran-schaulicht. Gezeigt werden Werke der Ingenbohler Schwestern M. Raphaela Bürgi und Gielia Degonda sowie weiterer Kunstschaffender aus der Region. Die Kunstausstellung «Der Brüchigkeit trotzen» nimmt Bezug auf den Jubiläums-anlass und wird am Freitag, 16. Mai, um 17 Uhr mit einer Vernissage eröffnet. An den Sonntagen vom 18. Mai, 22. Juni, 17. August, 21. September und 19. Okto-ber sind um jeweils 11 Uhr öffentliche Führungen mit der Kunsthistorikerin und Kuratorin Pia Zeugin geplant; Gruppenführungen können ebenfalls gebucht werden. (pd)
Mutige Gründerin eines Orts der Begegnung Ingenbohl
Die Selige Mutter Maria Theresia Scherer, geboren 1825 in Meggen, trat 1844 bei den Lehrschwestern vom Heiligen Kreuz in Menzingen ein. Nach kurzem Wirken in der Schule erfuhr sie ihre Berufung zur Caritas in der Begegnung mit Pater Theodosius Florentini in Chur. Gemeinsam mit ihm baute sie ab 1852 die Schwesterngemeinschaft der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz auf, blieb aber zeitlebens den Lehrschwestern von Menzingen verbunden.
Als Vorgesetzte und weitblickende Ordensfrau kannte sie die verschiedenen Fa-cetten der Not ihrer Zeit. 1856 übersiedelten die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz von Chur ins schwyzerische Ingenbohl, wo fortan das Mutterhaus stand. 1857 wurde sie zur ersten Generaloberin der Barmherzigen Schwe-stern vom heiligen Kreuz gewählt und leitete die Gemeinschaft bis zu ihrem Tod im Jahr 1888 mit Umsicht und Güte.
Mutter Maria Theresia Scherer (1825-1888) war die erste Generaloberin der Ingenbohler Schwestern. Sie war Mutter und Schwester sowie mutige Gründerin verschiedener Niederlassungen. Sie setzte sich unermüdlich für die Anliegen der notleidenden Bevölkerung im In- und Ausland ein. Besonders ans Herz gewach-sen waren ihr die Ärmsten der Armen, Menschen mit Beeinträchtigungen.
Im Jahr 1995 wurde Mutter Maria Theresia von Papst Johannes Paul II. selig-gesprochen. Ihr Grab befindet sich in der Krypta. Jährlich kommen Tausende Menschen ins Kloster Ingenbohl, um im Vertrauen auf ihre Fürsprache bei Gott Hilfe und Trost zu erbitten. Die Schweizer Provinz der Ingenbohler Schwestern zählt gegenwärtig rund 290 Schwestern, deren Durchschnittsalter bei 84 Jahren liegt. Über 230 von ihnen leben auf dem Klosterhügel, wo die Fürsorge für die betagten Mitschwestern eine grundlegendes Element darstellt. (pd)
In Bad Ischl (A) wurde 1974 ein Weg nach ihr benannt.
Maria-Theresien-Weg
1974; abzweigend von der Grazer Strasse zur
(ehem.) Kreuzschwestern-schule; erinnert an die Ordensgründerin Maria Theresia Scherer (1825 - 1888).
Sr. M. Thresia Scherer und Ingebohler Schwestern in Näfels
Chronik von Jakob Fäh
(in Form von Karteikärtchen gesammelt)
Das erste Altersheim war im Freulerpalast untergebracht. Sr. Maria Theresia Scherer wirkte hier von 1850-52 als Armenmutter und Betreuerin einer Arbeits-schule für Mädchen.
Kaplan Jakob Fäh (Karten, handschriftlich)
Altersheim Chronik und Maria Theresia Scherrer
Literatur
(I) Sr. M. Clarissa Rutishauser: Mutter Maria Theresia Scherrer, Leben und Werk,
Theodosius Verlag Ingenbohl 1959
(II) Sr. M. Calrissa Rutishauser: Mutter M. Theresia Scherrer, Neue Strahlen,
Kanisiusdruckerei Freiburg 1946
(III) Gedenkschrift zum 50. Todestag von Mutter M. Th. Scherrer, Mitbegründerin
der Kongregation der barmherzigen Schwestern vom hl. Kreuz Ingenbohl,
Theodosius Buchdruckerei Ingebohl 1938
1846
sollte dieser Plan ausgeführt werden, zwei Schwestern von der göttlichen Vor-sehung sollten die Anstalt übernehmen, allein die Genehmigung der Statuten wurde wegen derselben von der Regierung verschoben. So lesen wir in der Schweiz. Kirchenzeitung 1846. Nr. 35 und 1847, Nr. 6: „Wegen der grossen Schwierigkeit, gute Armenpflegerinnen zu finden, liessen die Katholiken in Näfels die beiden Schwestern auf Augenschein kommen, darob grosser Lärm, und ein abermaliges Gesuch wurde vom protestantischen Grossen Rat einstimmig abgewiesen.“ Am 6. März 1747,
1847
wurde eine Suppenanstalt in dem Hause eingerichtet und den Armen täglich 1000 Portionen Suppe verteilt. (Chronik I/3)
1848
wurde die Anstalt endlich ihrem Zwecke übergeben unter Leitung eines Armen-vaters mit Namen Melchior Landolt und dessen Frau als Armen-Mutter unter Präsident Richter Müller. Das Gebäude wurde zugleich als Schulhaus benützt.
(Chronik I, S.m ¾)
Die Vertreter der Gemeinde Näfels verlangten laut mündlicher Vereinbarung mit P. Theodosius 1850 auf November eine Schwester als Aufseherin in die Armen- und Waisenanstalt und als Arbeitslehrerin für die oberen Abteilungen des Näfel-ser Fleckens.
Zu diesem Zwecke wurde die Lehrschwester Maria Theresia Scherrer hinge-sendet. Die Anzahl der Bewohner der Anstalt war 50. Ein Vertrag wurde nicht abgeschlossen. Die Gemeinde verpflichtete sich, die Schwester für freie Woh-nung, Kost und einem Gehalt von 7 Louisdor zu geben. (Chronik I / 4)
1852
im April erhält Sr. M. Theresia auf Verlangen der Vorsteher als Gehilfin zur Besor-gung der Küche Sr. Bonaventura Zeller unentgeltlich.
Hr. Dr. Fridolin v. Tschudi war bisher Präsident der Anstalt, aber im Mai 1851 wurde von der Gemeinde Herr Dr. Gallati an dessen Stelle erwählt.
Im Oktober kam an Stelle von der Sr. M. Theresia Sr. Anastasia Hauser.
1852 wurden aus unbekannten Gründen beide Schwestern von den Obern des Instituts zuzrückgezogen.
1867 am 16. Oktober
kam das Institut wieder mit der Gemeinde Näfels in Beziehung. Dieselbe wünsch-te wegen der grossen Choleragefahr 2-3 Krankenschwestern zu erhalten, falls die Epidemie in Näfels ausbrechen sollte, was von Frau Mutter M. Theresia zugesagt wurde. Nun bedankt sich die Gemeinde, glaubt die Gefahr glücklich überwunden und sendet als Anerkennung für die Bereitwiligkeit 20 frs. (Chronik I/5)
1831 am 19. Juli
beschloss die Gemeinde Näfels wieder eine Schwester zu berufen und am 22. September wurde Sr. Afra Schwald gesendet, die Leitung der Anstalt zu übernehmen.
Am 14. November wurde ihr eine Kandidatin als Gehilfin beigegeben, welche 1873 im Dezember gewechselt wurde.
1874 am 14. März
kam als zweite Schwester Sr. Oliva von Ah.
1875
wurden beide Schwestern gewechselt, und es kam als Oberin Sr. Columbana Tschopp und als Unterschwester Sr. Getulia Scherer und später für letztere Sr. Ditmara Vonach.
1878
da die Insassen der Armenanstalt sich von Jahr zu Jahr mehrten, wurden die Räumlichkeiten zu eng. Man baute daher ein neues Schulhaus, und nun wurden die alten Schullokale für unsere Zwecke frei. (Chronik I/6,7)
1883 im Herbst
wurde Sr. Columbana durch Sr. Gratiana Gut ersetzt. Im Verlaufe eines späte-ren Sommers wurden beide Schwestern abberufen, es kam Sr. Theodula Zupinger als Oberin und Sr. Quintina Monney als Untergebene. Letztere wurde im gleichen Jahr durch Sr. Edelburga Limacher ersetzt.
1891
wurde Sr. Natalie Bachs zur Oberin ernannt und auch Sr. Edelburga wegen Kränklichkeit abberufen und durch Sr. Rosalina Marty ersetzt, zudem noch eine Kandidatin als Hilfe beigegeben. (Chronik I,7)
1893
wurde der Vertrag erneuert und von Frau Mutter Paneretia Widmer einerseits und dem Präsidenten Hr. Dr. B. Hauser unterzeichnet.
1894
kam anstatt der Kandidatin eine 3. Schwester Sr. Marcionilla Ziegler.
1899
wurde der Krankenpflegeverein gegründet auf besonderes Verwenden des Herrn Lehrers Konrad Hauser, dem schon ein Jahr früher für diesen Zweck von einem Wohltäter 450 frs übergeben worden war. Präsident des Vereins war Dr. Arnold Hophan. Als erste Krankenschwester kam Sr. Lea Lehmann. Kost und Logis hatte sie in der Armenanstalt. Arbeit fand sie genug und an Gelegenheit ihrer Nächstenliebe und Opferwilligkeit zu zeigen, fehlte es nicht.
Sie benützte selbe als barmherzige Schwester, d.h. ohne auf sich selbst Rücksicht zu nehmen. Bald konnte sie jedoch mit dem besten Willen nicht mehr allen Anforderungen genügen.
1900 am 11. April
wurde der schriftliche Vertrag ausgefertigt und von Frau Mutter M. Paneretia Widmer, Generaloberin, und dem Präsidenten des Krankenpflegevereins Näfels Dr. med. A. Hophan und dem Aktuar Herr Kaplan Alois Fässler unterzeichnet.
1904
kam Sr. Florina Hug als 2. Krankenschwester. (Chronik I/7,8,9)
1905 im Frühling
wurde Sr. Lea durch Sr. Almira Rey ersetzt.
1906
wurde nach Vorschrift der Constitutionen Sr. Natalie ihres Amtes enthoben. Die Behörde stellte ihr das Zeugnis aus, dass sie es verstanden habe, unter schwie-rigen Verhältnissen ihre Aufgabe zur vollen Zufriedenheit zu erfüllen und sie sich mit besonderer Ansicht und Liebe der Kinder angenommen habe. Ihr folgte im Amt Sr. Roseline, welche schon mehrere Jahre in der Anstalt wirkte. (Chronik i/9)
1907
erkrankte Sr. Almira auf eine Weise, die gleich das Schlimmste befürchten liess. Sie bereitete sich dann auch ernstlich auf den Tod vor und gab am Tag des hl. Liebesjüngers Johannes ihren Geist in die Hände ihres Heilandes, dem sie in den Kranken und Notleidenden so opferwillig und hingebend gedient. Sie wurde in Näfels unter grosser Beteiligung auf dem Friedhof zur letzten Ruhe bestat-tet.
1908 im Januar
kam als Ersatz Sr. Romualda Fritsch, (Chronik I/10)
1910 am 11. April
starb der Präsident des Krankenpflegevereins Herr Dr. A. Hophan. Als Nach-folger wurde H.H. Pfarrer Schönbächler gewählt.
1911
kam Sr. Traugott Frei als 4. Schwester in die Armenanstalt. Am 3. Oktober fiel ein ganz schwachbegabtes, blindes Kind von 5 Jahren von einem Fenster des zweiten Stockes auf die Strasse und war sofort eine Leiche. Das war ein Schre-cken für die Schwestern und mahnte für die Zukunft, es mit der Aufsicht der Kinder recht ernst zu nehmen. (Chronik I/10,11)
1912 am 6. Mai
wurde Sr. Roseline nach Ingenbohl berufen; ihre Amtszeit als Oberin war zu Ende. Die Behörde gab ihr das schöne Lob, dass sie eine wahre Mutter der Armen und Waisen war.
8. Mai wurde Sr. Marcionilla zur Nachfolgerin im Amte bestimmt.
1913
wurde einem dringenden Bedürfnis abgeholfen und ein Badezimmer eingerichtet.
1914 am 8. August
verschied im Mutterhaus zu Ingenbohl die gute Schester Rosalina Marty. Von den 22 Jahren ihres Ordenslebens verbrachte sie 20 in Näfels in der Armenanstalt, die letzten sechs Jahre als Oberin. Mit mütterlicher Sorgfalt und Hingabe liebte sie ihre Pflegebefohlenen. Besonders war sie den Kindern zugetan und suchte sie zu braven und brauchbaren Menschen zu erziehen. Dafür erntete sie auch die ungeteilte Liebe der Armen und manches Brieflein aus ihrer alten Hei-mat von Kindern und Armen erfreute sie auf ihrem Schmerzenslager. Schwester Rosalina hat auch für die Chronik die ersten Notizen zusammengestellt. Gottes Lohn ihr für alles Gute. (Chronik I/11,12)
1914 18. Juli
hält ….. Frau Appolonaris Pfeifer Visitation, welche zur Zufriedenheit ausfiel.
1915 im Frühjahr
erkrankt Sr. Trumentia. Da ihre Genesung nicht recht fortschreiten wollte, wurde sie von der Sr. Oberin nach Chur (Kreuzspital) zur Erholung geschickt. Statt Besserung verschlimmerte sich ihr Zustand immer mehr und der Tod holte sie den 18. Dezember ins bessere Jenseits. Die Armenbehörde von Näfels liess ihr aus Dankbarkeit (für ihre treue und gewissenhaft geleisteten Dienste) ein Seelenamt mit 6 hl. Messen lesen.
1915
Visitation durch Theresia Beck.
1916
Ein Schlafzimmer für die Männer wird neu vertäfelt und angestrichen werden. Nr. 28. im Zimmer Nr. 13 8 grosse Wandschränke gemacht.
1916 13. April
Umtaufe eines prot. Mädchens, das seit 1914 in der Anstalt sich befand.
1918 im Jun
Grobheiten eines Mannes, welcher 4 Kinder in der Anstalt hatte.
1917 im März
wollte der löbl. Krankenpflegeverein den Krankenschwestern als Anerkennung für ihre treu geleisteten Dienste ein Geschenk machen. Mit Erlaubnis der wohlehr-würdigen Herren erbaten die Schwestern für ihre in Näfels verstorbene Mit-schwester Almira eine Grabsteinchen. Die Behörde liess nun der Verstorbe-nen ein schönes, marmorenes Grabsteinchen erstellen.
1917 28. Febr.
kam eine ledige verw. Person in die Anstalt. Seit 38 Jahren ???
1917 12. Mai Visitation.
Da schon längere Zeit eine Art Kinderbewahranstalt hier errichtet war, welche eine Person von Näfels leitete, da dieselbe jedoch nicht die Eigenschaften und Kenntnisse für diesen Dienst besass, beschloss der lb. Verein sich an die Gene-raloberin von Ingenbohl zu wenden um eine Schwester. Auch erwarb sich das Komitee die sogenannte Villa Rüschmann käuflich zu dem Zwecke eines Kindergartens. Im Oktober kam die wohlehrwürden Frau Teresia Beck Generalrätin um die Verhältnisse sowie Gebäulichkeiten zu prüfen, fand die Villa geeignet für Kindergarten, konnte jedoch noch keine Schwester versprechen, da um eine Kindergärtnerin das Gesuch für eine Schwester eingereicht wurde, jedoch mehr eine Kinderbewahranstalt sein sollte. Wohlehrwürden Frau Mutter entsprach dann doch und sandte den 28.Oktober schon eine Schwester zur Übernahme der Anstalt. Den 3. November begann lb. Sr. Engelberta ihre Tätig-keit zur besten Zufriedenheit des Komitees sowohl als auch der Eltern. Die Zahl der Kinder erreichte schon im ersten Monat 50 von 20. Die Schwester leitete die Anstalt als Kindergarten, muss jedoch die Kinder länger behalten als in einem gewöhnlichen Kindergarten. Erwähnenswert ist noch, dass der Präsident des Vereins Protest …. Hr. Oberrichter Walcher und unter seiner Anleitung eine Schwester berufen wurde. (Chronik i/17,18)
(Christbaumfeier)
Nr. 10 Glarner Volksblatt, Donnerstag, 24. Jan. 1918, steht folgender Artikel:
„Die Hauptversammlung des Krankenpflegevereins als des grössten und segenreichst wirkenden Vereins ergab folgendes Resultat: Von den zwei ehr-würdigen Krankenschwestern wurden letztes Jahr 234 Kranke gepflegt. Dafür verwendeten sie 13844 Besuche und 156 Nachtwachen. Dieses grosse Wirken wurde den edlen Pflegerinnen vom Vereinspräsidenten H.H. Pfr. Braun bestens verdankt. Überdies beschloss der Verein ihnen eine Anerkennung werden zu lassen in Verabfolgung eines erwünschten Geschenkes. (Chronik I/18,20)
(Ausstellung der Kindergartenarbeit am Sonntag nach Ostern; 21.22
1918
Hr. Schropp Landesstatthalter schenkt dem Krankenpflegeverein 150 frs.
Wechsel: Für Sr. Floria (?) Sr. Alfia als Köchin. Sr. Ubalda, die mehrere Jahre in der Anstalt gewirkt hatte, konnte ihrem Posten nicht mehr nachkommen wegen Kränklichkeit und Alter, ins Mutterhaus. Nachfolgerin Sr. Blanda. Oberin Marzionella die 24 Jahre in dieser Anstalt wirkte. 10 Jahre die Küche besorgte, 2 Jahre bei den Armenkindern, 6 Jahre als Oberin. Es ist kein Kleines in der Anstalt Näfels als Oberin zu wirken, es kostet Opfer und Überwindung in allem gerecht zu werden. Nachfolgerin: Sr. Lusiberta
Das Empfangszimmer bekam ein neues Kleid, Mäuse auch im Schwesternkonvent.
Vergabung im Testament von Frl. Ida von Müller sel…
Den lb. Kleinen ist es von Herzen zu gönnen, denn im Freulerpalast haben die armen Kinder kein wohnliches Heim zu … von den Erwachsenen getrennt werden, die leider kein gutes Beispiel vor sich gehabt haben. Am 14. August übersiedelten die lb. Kinder in ihr neues Heim… Die Einrichtung lässt manches zu wünschen übrig, weil die Erben die Einrichtung und Möbel alles an sich genommen haben… Am 9. Oktober wurde das schöne Heim durch H.H. Pfr. Braun eingeweiht, zwei Schwestern wurden für die Leitung du Erziehung bestimmt… Besser Platz als im Freulerpalast).
Im Okt. und Nov.
Grippe… Auch die ganze Gemeinde leidet unter diesem Fluch, der viele junge Leute ins Grab gebracht hat. Die Krankenschwestern haben während diesen Monaten Tag und Nacht keine Ruhe. Diese unheilvolle schreckliche Krankheit ergriff 3 lb. Mitschwestern. Doch Gott sei Dank haben sie sich wieder erholt und arbeiten wieder in ihrem strengen Beruf.
Neuer Ofen in der Frauenabteilung, neuer mit grünen Kacheln. (1918)
1919
hat uns das neue Jahr eine Schreckensnacht gebracht, durch den furchtbaren Sturm den 7. Januar wütet durch alle Fenster und Fugen. Am Morgen in alle Früh warf der Sturm das grosse Kamin auf die Strasse, glücklicherweise war gerade niemand auf der Strasse sonst hätte der Fall verhängnisvoll werden können. Das alte Dach wurde gänzlich zertrümmert und die Ziegel flogen wie Vögel umher. Die Feuerwehr musste aufgeboten werden, der Sturm wütete vom Samstag bis Sonntag. In der Kirche konnte am Sonntag nur eine stille kl. Messe zelebriert werden, denn die Kirche hatte sehr stark gelitten, so dass die Fenster-splitter auf die Leute und Altar gefallen sind. Am Sonntag musste das Dach um-gebaut werden, wegen dem starken Regen, der sein Unheil wieder verkündet. Das Wasser drang durch die Böden. Doch fleissige Hände haben ziemlich Einhalt getan und die Reparatur auf dem Dach konnte in Ordnung gebracht werden.
Durch die gefürchtete Grippe konnte sich lb. Sr. Jolanda nicht mehr erholen, ein Augenleiden, das sie fast zur Erblindung brachte, musste sie ins Kreuzspital nach Chur gebracht werden, leider kann sie ihren Posten nicht mehr versehen. (4 Jahre hatte sie sich in der Krankenpflege …. Nur Sr. Sixta – Visitation März 1919 in allen drei Anstalten.
Refektorium der Schwestern verschmiert, so wie die Kapelle. (Mäuse)
Sr. Impetata erhält als Hilfe eine Kandidatin. Hr. Walker Oberrichter.
95 Kinder.
November 1921.
Pocken, 3 leichte Fälle, Pockenzettel an die Tür, durften 5 Wochen lang das Haus hüten. Die Schulen wurden geschlossen und am schönen Weihnachtsfest immer noch Hausarrest.
Januar 1922.
2. Januar frei von Pockenzettel, das Haus desinfiziert, alle Schwestern und In-sassen gebadet.
Im Mai.
Sr. Clisia ? kam nicht mehr aus den Exerzitien (1922) zurück. Aushilfe Sr. Patrizia, später zum Bleiben Sr. Avista?
Im Dez. Sr. Romualda 70. Geburtstag.
1923 …?
Von Sr. Romualda wegen Überanstrenung.
Mai 1924 Sr. Leutberta hatte ihre Amtsdauer zu Ende an deren Stelle kam Sr. Humberta.
Juni 1924 ?
Fronleichnamsaltar vormals in der Beuge im Hauptportal des Freulerpalastes.
1924 August
Kandiatin durch Sr. Jovita eretzt.
Sr. Romualda bleibt nach den Ex(erzitien) im Sept. im Mutterhaus
Neu: Adelrika (Odorika?)
1925. 2. Sept.
Sr. Jovita abberufen, war stets kränklich neu: Sr. Aldina.
1926
Sr. Engelberta (nach 9 Jahren Tätigkeit) einen neuen Posten. Ersatz: Appolonia
1927 2. Mai.
Krankenschwester Odorika geht. Othmara kommt. Sept. Aldina erkrankt nach Ingenbohl. Aspirantin Maria Rehli
14. Mai 1929: Sr. Sixta im Mutterhaus belassen (74 jähig)
10 ½ Jahre Krankenschwester hier, war eine fröhliche pflegte Blumen, um die Kirche schmücken zu können. Im Haus nahm sie sich der Hühner an.
Neu: Raniolda.
1930 Sr. Humberta nach 6jähriger Amtszeit verlassen.
Neu: Sr. Pelikana.
1930
Touring Club vom Kt. GL schon zum 3. Mal die Waisenkinder des Kantons
1926 nach Rapperswil/1928 nach Chur/1930 Urnerboden
1930
Da sich die Zahl der Insassen stetig mehrte, mussten wir für die Küche eine Hilfe holen. Diese fanden wir in einem ehemaligen Waisenkinde: Marie Landolt, dessen beide Brüder Engelbert und Lukas als gute Hilfe in der Ökonomie ar-beiten und wohl in der Anstalt verbleiben werden. Beide sind brav, treu und willig. Beide sind sich ihres schweren Schicksal bewusst.
Nach 1 ½ Jahren wollte Marie zur Weiterbildung an eine andere Stelle.
Flieger in Mollis:
Luftfahrtprobe, Mittelholzer: Zur Freude der Zuschauer liess derselbe einen kleinen geweckten Knaben aus unser Kap.? Gottfried Kummer, der sich allgemeiner Sympathie erfreut die Freude einer halbstündigen Fahrt zuteil werden, unentgeltlich.
1931 Convertit: Januar
kam Frau Landolt-Bai. Sie war verlassen und wurde schwer krank. Von ihrem Zimmer aus sah sie das ewige Licht in der Pfarrkirche. Sie kam auf andere Gedanken, liess sich umtaufen und empfing den 25. Febr, die 1. hl. Communion, Herr Kaplan gab Unterricht.
6 neue Betten angeschafft wegen steter Zunahme der Insassen.
In der Küche wünschen wir uns als Hilfe „Laien“ mit bereitwillig für alle Arbeiten, treu und zuverlässig. Er war schon mehrere Jahre in der Ökonomie beschäftigt.
Sr. Granita ? fühlte sich längere Zeit krank. Deshalb erbat sie sich die Erlaubnis zu den 1. Exerzitien kommen zu dürfen. Die Bitte wurde ihr gewährt. Schon am 26. Juli erfüllte sich ihr Wunsch heimgeholt zu werden im 72. Lebensjahr und 50. Professjahr.
Wenige Wochen vorher berief der lb. Gott lb. Sr. Sixta zurück im Alter von 73 Jahren als Jubilarin. Sie war 9 Jahre hier bei der Krankenpflege als beliebte …?
Auf Sr. Erista? Folgt Sr. Cuno.
Krankenbetten. Draht für Wäsche auf dem Estrich. Apfelhurden.
Sr. Apollonia und Othmara werden abberufen. Neu: Rolandis und Lauda
Pfingsten 450 Jahre Jubiläum der Pfarrei
Sr. Rolandis abberufen, neu: Heumechina ?, bald ersetzt Isantha? Remiholda durch Konradina.
Zentralheizung und Kindergarten.
23. Mai Weihe der Herz Jesu Statue durch Bischof. ? im Kindergarten.
1935 es seien keine Reliquien im Altar, keine Messe mehr!
1936 Oberin Pelikana weg; neu 8. Mai Agolberta 27. April
8. Juni Sr. Cuno nach Unter-Ägeri
Pelikana am 15. Juli im Theodosianum
Der Ersatz 15. Sept. Natali
1937 12. Mai: Sr. Ulfia geht fort.
21. Nov. Öffentliche Besichtigung des neuen Altersheim.
Am 22. Nov. begann die Züglerei aus dem Freulerpalast
Der ganze Auszug von so vielem Mobiliar, Esswaren, Wäsche und sonst noch vielem konnte dank der fleissigen tatkräftigen der Schwestern, dem Knecht und Insassen für die Behörde kostenlos geleistet werden. Mit dem Öchslein am Wagen gings den Tag vielmal auf und ab bis nach 4 Wochen endlich alles Nötige im Heim war.
1938 ? siebte März Einweihung der Kapelle.
Titel Maria Vermittlerin aller Gnaden und hl. Josef
Ersatz für Sr. Alfia Philippa
13. April Sr. Andrea
28. April Sr. Sigumarda ? als 2. Schwester für den Kindergarten (früher Kandidatinnen, die oft wechselten)
1939 Um- und Ausbau des Kindergartens
Herbst 1939 Isantha und Natalie versetzt
Ersatz: Laudoalda und Gerolda
1940
Dr. Vital Hauser wird Präsident der Kindergartenkommission
2. Januar Sr. Adelnidis als 2. Sr. für den Kindergarten
18. April Gerolda fort
Philippa fort
1. Mai kommt Hartwina, für Gerolda Clodupha?
Sr. Hartwina nach Menznau
Neu Sr. Blandina Jungo
Kandidatin erkrankt.
Auch Sr. Hyazintha, Sr. Lauda allein für 130-139 Kinder
Neu Sr. Alice Marie
30. April Amtszeit Sr. Agoltenta zur Ende
Neu 9. Mai Anakleta Treier?
15. Mai Sr. Blandina fort 20. Mai neu Friedulpha Gadient auch wieder eine Kandidatin Emilie Theiler.
1942 Eine 2. Magd war eingestellt worden: Rosa Bruggmann
Anlässlich der Visitation Änderung: nicht mehr 11 ¼ Uhr sondern ¼ 12 Uhr Mittagessen (der Schwestern)
17. Sept. Sr. Andrea abberufen neu Sr. Licianna
28. Sept. Sr. Lauda kommt nach den Exerzitien nicht mehr, neu Sr. Oda 19. Okt
Sr. Oda kränklich, dafür Aushilfe Aloisia
1943 Sr. Cupedia neu
12. Dez. Sr. Clodupha nach Bütschwil, neu Sr. Jelda (geht wieder), kommt wieder (es war um ein Kurs)
1944 15. August: Felssturz im Steinbruch
Bald Waldbrand 1Uhr Sturmgeläut um 2 Uhr liess der Föhn nach, grosse Gefahr vorbei (es war in der Schlachtkapelle und Kirche gebetet worden).
25./26. August Durnagel Katastrophe
10. Okt. Sr. Aloisia weg
28. Okt. in der Turnhalle Lichtbildervortrag M.Th. Scherrer
1945 Sr. Clormida ? weg
Sr. Konradina bricht die Hand auf der Treppe.
1945 1. Sept. Vikar Achermann beginnt im Altersheim
1947 Sr. Ingratia kam nicht mehr nach den Exerztien
Aloisia nach Baden?
27. Okt. Lucianna nach Ingenbohl
1948 6. März:
Installation Pfr. Paul Kuster
21. April: neu Sr. Regilenda? Für Donelda?
Sr. Anokletia Oberin-Amtszeit zu Ende
Neu Natalie Blättler
1948 Kpl. Fässler kommt am 1. August ins Altersheim
Sr. Clod. Nach 9 Jahren fort, neu Sr. Fina 29, Sept. fort
1950 Friedulpha fort
Alferina geht. Ingeburga kommt.
1952 Vikar Achermann nimmt Abschied 1. Juli
1952 Sr. Regilinda nach Rapperswil, Sr. Lucienne kommt wieder
1955 Lucienne nach den Exerzitien nicht mehr
25. April Oberin Vitalis 6 1/3 jährige Amtszeit zu Ende
Neu 7. Mai René Maillard
23. Mai Sr. Gelasia Varshaar kommt
1959 Sr. Imelda, 87jährig, 6 Jahre hier, ins Mutterhaus zurück
1960 Sr. Nokerliad ??? 26. Dez. war seit 3 Wochen krank + 18. März, 71 jährig
1961 Sr. René 27. April weg, neu Zita Bärtsch
1962 Klosterwäsche kann nicht mehr besorgt werden.
1. Okt. Abschied vomn Sr. Ingeborga nach 11 ½ Jahren
12. Okt. neu Sr. Gotthelma, 9. Sept. 63 fort, keine Sr. mehr!
18. März 1964 für Sr. Chantal Sr. Ferdinanda Zimmermann
1965 Sr. Mauritia Venetz versetzt (13 Jahre hier)
Neu Eva Maria Huser aus Wettingen
Sr. Therdiasta nach 5 Jahren Näfels nach Altstätten
8. Sept. neu Marietta Scheiwiler
1965 25. Okt. Sr. Gelasia 85. Geburtstag
Viel Wechsel, auch Sr. Zita, neu Sr. Tiborgada
1966 27. April: Marietta geht Benitta kommt
1968 Sr. Eva Marie abberufen, neu Emerentiana
1969 7. Jan. Donata weg, nach 8 Jahren Kindergarten, abberufen
16. Sept. Sr. Emerantia fort, Eva Maria kommt wieder
1971 Sr. Arbogata Brändle wünscht Versetzung (bevorstehender Umbau des Altersheims; 76-jährig. 5 ½ Jahre Oberin 3. April
21. Mai: Landwirtschaft wird aufgegeben
29. Mai: Sr. Gelasia ins Mutterhaus
Neue Oberin Philomena Stutz
26. Aug. Sr. Eva Maria geht 23. Auch Agatha Roos
30. Sept. Sr. Philomena nach Locarno
Neu Sr. Adelfriede nur 1 Monat
Neu Consuela
8. Nov. geht Sr. Benitta neu Sr. Helma
1972 Sr. Aurelia krank 16. Febr. nach Chur
9. Juli Wahl des neuen Verwalters Beginn 3.Okt. Walter Landolt-Rhyner
28. August Sr René geht (wieder) neu Anselmina
13. Nov. Beginn der Bauarbeiten
31. Mai 1973 Allerheiligsten in neue Kapelle übertragen
29. Nov. für Sr. Adelhild kommt Ursienia
1974 Abschied Sr. Aurelia, 23 Jahre Kindergarten
30. Mai Eröffnungsfeier des Altersheims
12. Sept. Altersturnen begonnen
1977 26. Mai Sr. Daniela
1972-79 Sr. Jasper*
1973-78 Sr. Emilia*
*(aus: Ingenbohler Schwestern in Kinderheimen, Schlussbericht der unabhän-i-gen Expertenkommission 26.1. 2018)
Der erste Kindergarten in Näfels befand sich hinter dem Dorfschulhaus an der Schmidgasse, merhfach renoviert dient er heute noch als Kindergarten.
Altersheimanlage Letz, links der erste Bau (wurde abgerissen), ein moderner Neubau wurde ergänzt.
Das Haus an der Letz, Wohnstätte des ersten Schweizer Generals Niklaus Franz von Bachmann, wurde von seiner Enkelin Ida von Müller dem Tagwen Näfels verschenkt "für arme Kinder". Das nach ihr benannte "Idaheim" wurde später eine Stiftung und ist heute umfassend umgebaut das "Chinderschloss".
Stiftung Idaheim Näfels
Am Linthli 28 8752 Näfels
Der Zweck der Stiftung besteht in der Nutzung des dieser Stiftung zu Eigentum einverleib-ten Vermögens. Das Vermögen muss abschliessend in folgender Priorität und ausschliess
lich zugunsten der in Ziffer 4 nachstehend genannten Begünstigten genutzt werden: - im Betrieb des Idaheims - im teilweisen Betrieb des Idaheims, kombiniert mit Ertragsnutzung des restlichen Vermögens - in der Ertragsnutzung des ganzen Vermögens. 1939
Südostschweiz 19.9.2011
Das Haus wurde 1632 erbaut und gehörte Mathilde von Müller. Nach ihrem Tod hinterliess sie alles der Gemeinde Näfels, mit der Bedingung, dass das Haus zugunsten von Kindern genutzt werde. Ein Glücksfall für die ehemalige Kinder-krippe in der Baracke beim alten Fussballplatz. Diese – 1972 von den Industrie-betrieben in Näfels und einem venezianischen Schwesternorden gegründet – durfte 1984 ins Idaheim umziehen. Noch heute helfen die Schwestern aus. Des-wegen wird die Krippe auch zweisprachig geführt. Man spricht Deutsch und Italie-nisch.
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"Agätäbroot und Füürälihäiss"
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Dunschtig, 1. Mäiä
Mit Schmiärä gaht mängs ringer.
Mäiä oder Mäi-Munet
Mängs Mäitli chännt im Mai vrtatterä, wänn d Schmetterling im Buch tüänd flatterä.