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((((((((( Näfelser Sagen )))))))))

 

"Agätäbroot und Füürälihäiss"

 

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Inhaltsverzeichnis

 

(die mit * bezeichneten Titel sind auf CD)


Weil Sagen "öppis Gsäits" sind, das in der Umgangssprache des jeweiligen Erzäh-lers und mündlich weitergegeben wurden, wollte ich sie auf einem Tonträger (CD und MC) festhalten und nicht in Buchform veröffentlichen. Sie sind 1995 in zwei Auflagen erschienen, dazu eine Hintergrundbroschüre mit Hinweisen und Erklärungen. Den-noch möchte ich die "Manuskripte" dazu hier auch schriftlich festhalten und suk-zessive ergänzen.

 

 

Vorwort

Die wieder entdeckten Näfelser Sagen sind nicht sehr alt. Sie dürften im 19. Jahr-hundert als Unterhaltung und Belehrung abends bei der Dämmerung am Platten-tisch in der Stube und bei Petroliumlicht erzählt worden sein. Dabei wurden die Inhalte geprägt durch die Persönlichkeit, Befindlichkeit und individuelle Erzähl-weise des Erzählers.

 

Sekundarschüler[1] befragten in den dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts ältere Leute und hielten die Sagen als Schüleraufsätze fest. Diese Sammlung ist heute verschollen. Eine handfeste Quelle ist die Dissertation von Heinrich Burk-hardt[2] mit dem Titel «Zur Psychologie der Erlebnissage», Juris Verlag Zürich 1951. Ihm dürfte diese Aufsatzsammlung bekannt gewesen sein. Er selber zog im Obersee- und Schwändital von Bergheimet zu Bergheimet und liess sich Sa-gen erzählen. Er hielt diese in Kurzform und Schriftdeutscher Sprache im Anhang seines Werkes fest.

 

Durch Zufall wurde ich von einem Näfelser Antiquitätenhändler[3] auf dieses hin-

gewiesen und fand es in der Landesbibliothek Glarus.

 

Um dieses Sagengute zu retten, übersetzte ich die Kurzformen Burkhardts in un-sere Mundart und sprach sie auf eine MC und CD, dazu verfasste ich eine Schrift[4]. Die CD fand grossen Anklang ist auch nach der zweiten Auflage ver-griffen.

 

Vereinzelte Sagen wurden in jüngster Zeit von Tele-Südostschweiz und Radio SRF 1 und vorher von Radio Zürisee ausgestrahlt.[5]

 

Der Charakter der Sagen verrät den lokalen und bisweilen religiösen Hintergrund. Sie könnten im mehrheitlich katholischen Näfels hauptsächlich von Lehrern und Geistlichen beeinflusst worden sein. In der Regel wird ein kurzes Ereignis erzählt, das damals gültigen Normen von Recht und Gerechtigkeit überschreitet und un-mittelbar durch strafende Folgen geahndet werden. Verletzung der Sonntags-heiligung, unnötiges Provozieren von Gefahren, Mord und Totschlag, Leichen-fledderei, aber auch bizarre Geschichten, die wir heute kaum mehr deuten kön-nen.

In der Regel folgt unrechten Handlungen der Tod. «Sühne» muss in einem Zwi-schenreich von irdischen und jenseitigem Leben geleistet werden. Bisweilen sind Sagen mit Spuk- und Geistergeschichten vergleichbar. Gegenmittel sind geseg-nete Gegenstände, Beten und Wiedergutmachung.

 

Die Sagensammlung ist mit dem Titel einer Sage versehen: «Agätäbroot und Füüürälihäiss»[6]

 

Anmerkungen

 

[1]

Initiator war Sekundarlehrer Rinaldo Gerevini (1896-1961).

[2]

Heinrich Burkhardt, Primarlehrer, dann Dr. phil. I (Volkskundler) (1918-1978).

Er verbrachte den Sommer 1948 bei Bergbauern Im Obersee- und Schwändital und erforschte nicht nur Sagen, sondern auch Sagenträger.

[3]

Franz Müller, Sattler und Antiquitätenhändler, Näfels, genannt «Nazifranz».

[4]

Hauser Fridolin (Fridli Osterhazy)

Näfelser Sagen, Agätäbrot und Füürälihäiss,. MC/CD und Begleitborschüre,

Näfels 1995, 1. Und 2. Auflage (vergriffen).

[5]

Radio Zürisee 1996ff., SRF 1 2018, Tele Südostschweiz 2017/2018

[6]

Agätäbroot = am Agatha-Tag (5. Februar) gesegnetes Brot (hilft für «Innere und äussere Brände» = wurde Wegziehenden gegen Heimweh mitgegeben und gegen Feuersbrunst

aufbewahrt);

Füürälihäiss = gesegnete Kohle. (Schutz vor Feuer, gegen Geister und Unheil)

 


Zeichnung aus: Dr ghülpet Bott, Sulzbodäziitig, 2.Haargang, 1977, S. 6f.
Zeichnung aus: Dr ghülpet Bott, Sulzbodäziitig, 2.Haargang, 1977, S. 6f.

   

D Saag vum Sülzli-Puur

 

Dimaal i-mä-nä miseraablä Jaahr sig nämä gaar-ä-kä Heuwätter gsii. Nüüt as ä truurigä, eeländä, eebig-schüüschä, läidä Hund. De Puurä siged afed fizälig woordä, vor luuter Waartä.

 

Äm Augschthäiligtaag hätt dr Füü plötzli uuf-tuä zumä glärägä Taag. Abr ebä -

d Sünntig sind duä nuuch hööch und häilig gsii. Ä-käinä hett t'truuet, ämänä Fiirtig z'wärchä. Und Heuä isch au gwärchet.

 

Alls häig-si gräiset und sig gsuntiget durabä i-ds Doorf, z Chilchä. Nu dr Sülzli-puur sig nämä ummä-gliiret und machi: „Gönd ihr afed, ich chumä dä naachä.“

 

Chuum siged-si fort gsii, luägi-eer i-p-Blanggä-n-ufä und machi äso vor si hii: „Oooherjee! Isch etz daas ä scheedi, söfel Liggeds, söttigs Wätter - und dä sö-p-mä durabä!? Äääh - äs gseht's ja niämer!“

  

Schtatt derabä isch'r de­rufä. I-dr Blanggä hätt'r hantli afu wändä, und wo ds Heu g'chrooset hätt, hätt'r glii ä paar Bündel binänand gkaa. Zeert's i Gadä-n-abä, läärt's und haut's im Garee wider derufä. Äsoo isch das g'gangä bis äm Aabed, und dr Sülzlipuur häig-si ä deräwääg versündiget.

  

Aber ohä! I siim Iifer innä hätt'r nüd gmerggt, we's hindä fürä faaht afu träuä, und we's d Näbel übärä Graat in­ätröölt. Zeerscht hätt's blos ächlä t'tünderlet, dernaa hätt's plitzget; und uf ds Maal gitt's ä Chlapf und ä Tatsch, we wänn-si im Himel obä schüüssted. Allpott isch ä Blitz i Graat inä tätscht, und d Wolggä sind we abänand g'chnellt, und dä dernaa hätt's uus­gläärt we ussärä über-gampfätä Geltä.

 

Flotschdräggnassä häig deer Sülzlipuur immer nuch nüd wellä höörä. Und häig sogaar nuch afu määiä, und häig gmääht... und gmääht...und gmääht!

 

Plötzli chunnt d Ruus - we-nä Lauwi: Schutt, Drägg, Grötzä und Chnebel häiged-ä zuäteggt - und dr Sülzlipuur isch deräwääg gottserbäärmli umchuu. Bi Huut und Haar häig mä nüüt meh vunem fundä.

  

Druufabä sig's ä truurigi Rüüchi woordä und häig nuch abägschniit.

 

Sitt duä gköri-mä albig äm Augschthäiligtaag im Sülzli obä äinä tängälä, d Sä-gäzä tängälä. Daas sig ebä di arem Seel vum Sülzlipuur, wo kä Ruä häig. Eebig und eebig müäs deer tängälä, as di andärä Lüüt wüüssed, as-mä nüd söl amänä Augschthäiligtaag uugschtraaft i Giit inä wärchä. Und wers nüd will glaubä söl ufä gu losä!

 



Dr Tootäzuug im Schwänditaal

 

Zwee Puurä händ i-drBrändä-n-obä gheuet und sind albig äm Aabed nüd häi. Übrnachtä chämed-si au im Heugadä, und imä Gadä, wo des frisch Heu äso herrli schmöggt, schlaafi-mä-n-ä-n-eeländi güäti.

 

De zwee händ Kabuzzä vum Hiirthämpli übärä Kopf ufäzogä und sind glii iigschlaafä. Zäinismaal gkört-mä vu ussä-n-inä ä gschpässigs Murmlä, we wänn's ä Huuffä Lüüt verussä hett. De zwee Puurä sind ä demm verwachet, händ äs Wiiläli äso glösälet und derna sind si uufgumpet und händ dur ds Töörli usä-güggslet - und was gsend-si daa ?

 

Dr Vollmuu hät gschunä und alls hätt äso silberig uusgseeh. Duä chunnt ä groos-sä, mächtigä Wagä, rundummä bekränzt und drininnä ä Königin mit ihrem Herr Gemahl und mit irnä Chind. Di groossä Reder händ giiret uf dä Schtäinä und hin-dädrii - uuaaah! - chunnt ä längä, längä Zug vu Lüütä: Soldaatä, Frauä, Chind. Schneewiissi Gsichtr händ-si gkaa, und dr Schattä isch-nä-n-äm Wäägpoort naachätanzet. Äsoo sind zTuusädä vu Gschtaltä nidsi gfarä. Und wo dä de lang Prozässiuu niä hätt wellä höörä, lisäret dr ei Puur zu disem: „Hee, wänn chunnt ächt dr letscht?“

 

Daas hätt aber einä i-dr Prozässiuu gad gkört, bliibt schtuuh und tüütet mit siner wiissä Hand zu denä zwee Puurä ufä und schnuret-s' aa: „Wänn dr eerscht schu uff dr Linthbrugg ännä-n-isch, isch dr letscht immer nuch uf dr Schäidegg, wo mä vum Wägitaal ids Schwänditaal überächunnt. Und wänn duu nüd minä Götti wäärisch“, und dr wiiss Finger zäiget uf deer Puur, wo gfraaget hätt, „wänn du nüd minä Götti wäärisch, so müästisch gad ä mit!“

 

Duähänd de zwee Puurä gmerggt, as si äm Tootävolch, dä-n-aarmä Seelä, be-gägnet sind. Und immer wänn äinä bleich isch und mit-em Finger ummäfuchtlet, sägimäsitt duä: „Tuä ä-nüd we-nes Muotiseel!“


 

D Agätä-Cheerzä bim Gärbibrand

 

Diä Saag vu dr Agätä-Ccheerzä i-dr Gärbi isch äigetli nuch ä jungi Saag. Si zäiget, as d Saagä waarschiindli gaar nüd äso uuralt sind, we mä mängmaal mäint.

 

Äm 25. Aprillä 1874 isch ds Näfels ä ganzes Doorfkwartiär abäbrännt. Füühnig und trochä sig's gsii, wo dr Brand uusprochä isch. I chüürzischter Ziit sind 138 Persuunä obdachloos wordä.

 

I dr Neechi vu dr Gärbi hätt än alti Frau muusaläi imä Huus gwont. Zum Fänsch-ter usä hätt si müäsä zuäluägä, we äis Huus äm anderä abä-braschtlet isch. Ds Füür isch immer neecher chuu, und wo's ufzmaal nuch meh afaat windä, hett's nümmä viil bruucht und ä derä Frau ires Huus wäär au aachuu. Zündfüürroot Glüätä sind dur d Luft zflüügä chuu und sind eeländ gfäärli für de Schindlätächer.

 

Derä-n-altä Frau isch wind und weh woordä. Früäner hett-si dr Maa mit nassä Lintüächer uf ds Tach ufä gschiggt, aber deer isch schu etli Jaahr underem Bodä gsii.

 

Wämä nüüt meh anders wäiss, hilft öppädiä nuch ds Bättä. De Frau isch wäidli überufä und hätt i-n-ärä Komoodäschubladä ä-n-Agätä-Cheerzä gräiset gkaa.

D Agätächeerzä tuä-p-mä albig äm Agätätaag (we ds Agätäbroot au) i dr Chilchä sägnä luh. Si holt de Cheerzä, zündt si aa und schtellt si uf-p Fänschtersimsä und zwar uf di sälb Siitä, wo ds Füür äso tuä hätt und dr Füü au.

 

Und im gliichä Momänt häig dr Wind gkehrt und uff di ander Siitä p'blaaset. Und deräwääg sig de alt Frau wägätärä Agätä-Cheerzä und wil si ä sonä frommi gsii sig vu Füür und vu Schadä verschuunet woordä.

 


 

Ds Halbfränggliloch im Rüütibäärg

 

Nachämä Oberseemärt isch au ämaal ä Bäärg-Puur uffem Häiwääg gsii. Mä hätt em nu "dr alt Giizchragä" gsäit, und söttigs chunnt nüd vu nüüt.

 

Isch äinä vrdoorbä uf ds Gält gsii, hätt's ghäissä: "Deer isch uf ds Gält, verreggter as dr Tüüfel uf nä Seel!" Jedi frii Minuutä, häig'r sis Gält hinderem Täfer fürä und zelt. Hinecht hätt'r's prässant gkaa, und drzuä nuch ä guäti Luunä. Er hätt nämli für nes Rindli ä schüünä Briis glööst. Ab'r er hätt nüd mögä bis dähäimä gwaartä; allpott hätt'r dr Gältseggel uuftuä und zellt. Derbii isch'r i-nä-sonä fürchtigs Züüg inä chuu, as-em äs Halbfränggli abäkiit isch. Und wo-ner's wil uufnih, chnoz-gäret's under sinä Fuäss; dett wo ds Füfzgerli hanägkiit isch, gitt'sä-n-immer gröössers Loch. Und das Loch isch immer teuffer und teuffer wordä. Dr Puur fluächet: "Far doch gad i d Hell abä, du mäinäids Schtugg Gält!"

 

Chumm hätt'r äsoo uusgrüäft und uustribä, duä chra­chets i dem Loch innä, we wänn dr Blitz iigschlagä hett. Füür und Gluät hätt'r gseeh und gwüsst, as'r zmitzt

i d Höll luäget. Gschtunggä hätt's drzuä nach Schwäfel und Gülä. Dr alt Giiz-chragä isch nüd nu z'tood vrschroggä, vor Schtuunä hätt'r sogaar siis Muul wiit uufgschpeert und vrgässä zuä z'tuä. Wägätämä Halb­fränggli, wo-nä hütt nuch rüüti, wän'r nuch läbti, hätt'r zum Tüü­fel abägseh.

 

Öb'r weniger giitig gsii isch drnaa, wäiss mä hütt nümmä. Er isch nämmli glii drufabä gschtoorbä. Und au das gross Loch, wo bis-i-d Höll abäg'gangä sig, hätt niä meh öpper gseh. Und d Schpöttler händ gsäit, wänn äinä nüd hätt wellä usäruggä mit-em Gält: "Äs-rüüt-di, gäll! Bisch ächlä äinä we dr ganz ganz alt Rüüti-Bäärgler!"

 


Grenzstein im Rautifeld
Grenzstein im Rautifeld

  

Dr Gränzschtäi-Vrsetz'r

 

Wänn-äinä z'Gfühl hätt, er häig zwänig Bodä und dr Naachpuur z'viil, und wänn'n-nä dä nuch dr Niid plaaget, und wänn'r d'Nacht nümmä chaa schlaaffä, dä chaas passiärä, was ds Näfels passiärt isch:

 

Bi Nacht un' Näbel hätt äinä d Gränzschtäi uusg'grabä un'nä zu siinä Gunschtä vrsetzt. Aber früäner isch ebä nuch alles, wo häumli p'boosget woordä-n-isch dopplet so schlimm sii. Uurächt Guät, tuät sältä guät! Uurächt Land isch ä Schand! Dr Gränzschtäiv'rsetzer isch glii chrangg woordä und nüd lang drnaa  au gschtoorbä.

 

Nach öppä zächä Jahrä isch dr Gschediget au ämaal äm Güätli vum v'rschtoor-bänä Gränzschtäi-Vrsetzer vrbiigloffä. Und zwaar späät i dr Nacht. Uhni öppis dertigs z'tänggä, gkört'r plötzli si Namä rüäffä.

 

Ä schnee­wiissi Gschtalt hätt'm d Hand änggägä  gschtreggt: "Hee, ich ha zu Läbziitä diinä Gränzschtäi v'rsetzt! Gimm'r ä d Hand und verziich-mr. Bis-so-guät!" Duä hätt'rnä gkännt, si Naachpuur, wo schu vor zächä Jahrä gschtoorbä-n-isch. "So,so, ä-n-Aarmi Seel bisch!" D Hand z'gii hätt'r nüd truuet, aber ä Schindlä hätt'r äm Bodä uufgnuu und änggägä ghebet. Chuum chunt'r mit dr Schindlä ä disem ä d Hand hanä, gitt's ä Flagg und äs Füür, d Schindlä isch gad as Äschä verkiit. Di aarem Seel vum Gränzschtäi-Vrsetzer isch im gliichligä-n-Augäbligg verschwundä und sitt duä vu niämerem meh gseeh woordä.

 


  

 Agätäbroot und Füürälihäiss

 

Äs isch gad schüü meh as hundert Jahr häär. Äs Puurli isch i-dä Näflesser Bäärgä dähäimä gsii und hätt nu vum Wildheu und mit-ä-paar Gäissä gläbt.

 

Duä isch gang und gääb gsii, as di gottesfürchtigä Lüüt öppis Gsägnets im Huus gkaa händ gägä Uubill und Uugfell. Gsägnets Broot, ebä Agätäbroot, und ächlä gsägneti Cholä, ebä Füürälihäiss, hätt das Gäissäpuurli i dr Schafräiti uf d Siitä tuä.

 

Ämaal ämä häissä, tääschtigä Taag händ-si d Wolggä über'm Brünneler chölig zämäzogä.Ä fiis, giftigs Lüftli isch g'gangä und mä hett-chännä Gift nih, as äs Hausi hindä-fürächunnt. Hantli hätt'r si paar Gäissä und Gitzi zämätribä und ids Gäissgädäli under Tach tuä. Chuum hät'r ds Tüürli zuä, faaht's afu tundärä und ä mergglis Gwitter isch abä. Äigetli isch das Puurli zfridä gsii und hätt äm Härgott tangget, as-si händ mögä zuächä und anä.

 

Duä gseeht'r we-n-ä Gäischt uff sis Hüttli zuä chunnt, i ds Gäissgädäli inä luäget und uhni z'fraage, di schünscht Horägäiss äm Glöggli-Riämä ninnt und mit-derä Gäiss wider gaaht. "Hee,dett! Was isch da ?!" rüäft das Puurli ergrämmt. Ninnt dr Püffel und ä Huät und chäibnet wäidli hindädrii. Nüd wiit äwääg bind't deer Gäischt de Gäiss a-nä Tannä hanä und chlädäret äs Schtugg äm Schtamm nah ufä. Daas Puurli wil de Gäiss wider loosbindä, duä fuuchet der Gäischt ab-d'r Tannä abä mitämä grüüsigä gälbä Gsicht und langä, gälbä Zändä: "Hettisch du nüd Agätäbroot und Füürälihäis, wuurdisch du nüd loosbindä dini Horägäiss!"

 

Ds Gäissäpuurli isch - was gisch, was häsch - mit siner Horägäiss häiprässiärt. Ab'r idr sälbä Nacht häig er nüd chännä schlaafä. Immer sig'm deer grüüsig Gäischt mit äm gälbä Gsicht und dä langä gälbä Zänd voorchuu.

 

Hütt erinnäret nu nuch äis a deer Voorfall: Dr Oort, wo das voorchuu isch, häisst hütt nuch "Gäissgadä".

  


 

Di tood Obersee-Heueri

 

Öppis ganz Gschpässigs isch ämä Kuurgascht passiärt, wo i dr Staafelhüttä hätt wellä gu Milch holä. I dr Alphüttä isch niämer gsii, und dr Kuurgascht hätt vumä Bäärgschtiiger, wo obänabä chuu isch, erfarä, er häig dr Älpler i dr Blanggä obä gsee heue. Bi dernigem schüünem Wätter schu gaar. Und wil dr Kurgascht gnuäg derziit kaa hätt, isch'r der Heuer gu suächä. Und gag-glii hätt'r'nä fundä.

 

Der Alpler und sini Frau sind wagger äm Rächä gsii und etli Bündel sind schu idä Garä zum Abäziäh paraad gsii.

  

Dr Kuurgascht isch ächlä abghögglet und hätt di schüü Uus-Sicht gnossä und gwaartet. Wo-dä deer Älpler mit dä-neerschtä Heubündel chunnt, müäd und verschwitzt, säit dr Kuurgascht zuänem: "Schträng isch-es zum Heuä, gäled!? 's isch mäini guät, as ech p Frau wagger hilft!" Duä luäget-nä dr Sänn ganz truurig aa und säit: "Jaa-jaa, ihr händ guät redä. Mini liäb Frau isch schu sitt-em Lanzig underem Bodä. Und sitt duä muäs-i daa ganz äläi gwiirbä." -  "Jää, aber was isch dä daas für-nä Frau dett obä," mäint dr Kuurgascht, "wo so tifig rächet ?" - "Ä Frau söll dett obä rächä ?" fraget der Älpler "äso iich gseeh ämal niämer." Wo dr Kuurgascht de Frau beschriibt, laufed äm Puur gad Träänä abä, äso mag's nä: "Ja, genau äsoo hätt-si uusgseh, wo's si nuch gläbt hätt." Duä hätt dr Kuurgascht tänggt, er well der Sänn nümmä lenger blaagä und isch uhni Milch wider g'gangä.

  

Aber uffem Häiwääg isch-em äs Liächt uufg'gangä: de Heueri isch ja dr Geischt vu dr Oberseepüüri gsii, wo äm Maa isch chuu gu hälfä - und deer hätt's nüd ämaal gmerggt, und gseeh hätt'r-si ä nüüd.

Ja,ja, derä Sachä gitt's.

  


  

Dr Maa uuhni Chopf

 

oder

 

Dr Älläbodägäischt

 

Dr Älläbodä sig dr schünscht Punggt vum Oberseetaal, behaupted drnaa vürnig Lüüt. Ab'r nu undertagä; znacht isch äs wahrschiindli äinä vu dä uuhäumlischtä Oort.

  

Daas hätt ä Heuer müäsä erfarä, wo ämaal z'nacht verusä isch. Öppä-n-ä-Schtäiwurf wiit äwääg isch öppis dur d Luft und d Nacht gschwäbet. Öppis Wiises. Dr Heuer hät hantli begriffä, as daas nu ä Gäischt chaa sii, und isch-i wäidli hinderärä Tannä gu verbäärgä. Dr Gäischt isch ab'r immer neecher chuu.  Duä schtönd dem Heuer d Haar zBäärg, wo-n-‘r gseeht, as dr Gäischt dr Chopf undärem Armä träit.

 

Zum Glügg isch der g'köpft Gäischt a-demm Heuer verbii und hätt nä gaar nüd gseeh. Dr Heuer isch dä drnaa hantli verloffä und hätt-si siiner Läbtig niä meh znacht uffem Älläbodä verussä bliggä luh.

  

Etz gitt's ab'r nuch ä Naatraag:

 

Chuurz bevor‘r gschtoorbä-n-isch v'rzellt mer dr Rootäkari­chaschper, as eer sälber ämaal äsoo öppis erläbt häig. Er isch ja währli mängs-mängs Jahr uffem Älläbodä gsii und kännt ä Huuffä Gschichtä. Ab'r ämaal häig si Hund tuä we näärsch und wellä verusä. Wo-ner dem Züüg naachä sig und dr Hund laufä laat, haut's deer wenä Pfiiffä zum Tüürgricht usä und hätt we öpper aa-p'bullä. G'chnuret häig das Hündli we wänn dr Tüüfel persöönli dussä wäär. Ab'r eer, dr Rootäkarichaschper, häig wiit und bräit niämer gseeh. G'hört häig'r nu as-es gchlefelet und gklippäret häig, we wänn äinä ds Heuer­wärch­züüg ummäträiti. Ab'r gseeh häig'r nüüt.

 

Wämä di eerscht Gschicht kännt und iätz diä vum Rootäkarichaschper, dä chaa daas ja währli nu dr Aelläbodägäischt gsii sii.

  


 

Dr Trachä im Schwänditaal

 

Fascht z'hinderscht i dr Matt im Schwänditaal schtaaht - wämä ufächunnt - uf dr linggä Siitä äs Chrüütz mit ärä gmaalätä Tafälä. Ab'bildet isch ä tapfärä Maa, wo ämä Trachä dr Gaaruus machet.

 

Sitt uurtängglichä Ziitä händ immer wider Lüüt drfür gsoorget, as diä Tafälä ernüüäret woordä-n-isch. We hüür, wo is uusgrächnet ä dr Pfingschtä ersetzt und nüü iigwichä woordä-n-isch. Und das hätt sii Grund:

 

Ä veraarmätä Ritter sig änä daazumaal ids Schwänditaal ufä chuu, will’r vernuh häig we da obä-n-ä böösä Trachä d Lüüt iitriibi und vrtriibi. Deer Traachä häig dä Lüüt ab-passed und häigs erschreggt. Ussem Muul usä siged Schtichflammä chuu und gschtunggä häigs we Päch und Schwäfel.

 

Ummchuu sig zwar niä öpper, abr är häig dä Lüüt, bsunders dä Goofä-m-ä-n-eeländi Angscht iigjaggt. Ds Veh häig’r närvöös gmacht und g Chuä häiged vor Schreggä weniger Milch g'gii. Tigg öppänämaalä häig’r sogaar äs Schääfli odr äs Gitzäli erwütscht und häig's uff dr Schtell uufgfrässä.

 

Wo dä ebä deer Ritter chuu isch, hätt’r gsäit:. «Daas gaht nüd äso wiiter. Daa wämmer etz nuch gäärä gseh!»

 

Är isch uffemä Ross chuu hätt äs Schwärt und ä langi Lanzä gkaa. Und won-r deer Trachä uufgschtöbäret hätt, hätt’r em de Lanze wiit i Rachä hinderä gschtoossä, und dr Trachhä sig ummä ggumpet we-n-ä Verruggtä und häig gcharchlet, und dr Ritter hätt eeländ müäsä kämpfä mit dem wildä Tiär. Abr uff zmaal isch der Trachä immer müäder woordä und dä hättem dr Ritter siis Schwärt durä Buuch durä gschtochä, as ds Bluät nu äso usägschprützt sig und deer böös Trachä erbäärmlich gschtoorbän-isch. Rauch isch nuch zum Muul usä-chuu und nach ä paar Zuggigä hätt’r dr Grind lampä luu und isch tood gsii.

 

Bi dem Kampf mit dem wildä Tiär hätt-si deer Ritter v'rletzt und derbii sig-em äs Tröpfli Trachäbluät i-d Wundä inächuu. Trachäbluät isch Gift. Glii dernaa hätt dr Ritter muäsä stäärbä.

  

D Lüüt im Schwänditaal sind-em abr danggbaar gsii und händ-em ä Tafälä uuf-gschtellt, as all Lüüt, wo verbiichänd gsäched, as-'s daa ämaal ä Trachä g'gii häig und as-mä niä söl v'rgässä, weer deer Trachä töd't häig.

 

Schpeeter hätt's ghäissä der Ritter sig dr Sanggt Georg gsii und digg-öppä-n-ämaal händ-si dä deer odr disä Buäb Georg oder Schorsch tauft.

 

Und ihr händ etz de Gschicht gkört. Und jedesmal wänn’r bi derä Tafälä vrbii chänd, söll si üüch wider i Sinn chuu. Und schüü wäärs wän’r si au ä-n-üüernä Chind wiiterverzelled, as si gaar niä vergässä gaht…

  

Gedenktafel an den Drachentöter im Schwändital, auf der Matt, restauriert 2019.
Gedenktafel an den Drachentöter im Schwändital, auf der Matt, restauriert 2019.

 

Dr Wiggis-Gäischt

   

Viär Puurschtä sind au ämaal ämä-n-Aabed us luuter Übrmuät und mit irer überschüssigä Chraft i Wiggis usä gfuässnet. Daas isch äs Alpäli, hööch übärem Taal. Ä schtotzigä, strängä Füässwääg, wo-mä ä paar Schtund draa hätt, gaht dett ufä. 

 

Wo's dä chämm gu timmärä, häiged-si tänggt, si chämed ja imä Gädäli uffem Heu üb'rnachtä. Si sind ab'r nuch nüd iigschlaafä gsii, dä köred-si we's dussä chlopfet und we wänn äinä mit-ämä Schälläli glöggäläti. Äinä hätt dr Tschüder zum Güggerli usäghebet und ummänand-g'gugget, abr i dr Tüngglächi wiit und bräit nüüt gseeh.

  

D'rnaa isch wider schtillä gsii. Und gad wider hätt's chlopfet und glöggälet. Äsoo äs paar Maal. Si händ ds Töörli uuftuä und all viär usäliischtäret. „Das isch ä-kä Gäiss und au ä-kä Chuä!“ säit dr eerscht. „..aber ä Mändsch ä nüüd!“ säit dr zwäit. „Vilecht isch-es ä-n-aarmi Seel?“ säit dr dritt.

 

„Mer fraaged moorä dr Gäisser! - Deer isch ja schu sitt Jaahr und Taag da obä!“ säit schliässli dr viärt. Duä hätt's uufghöörä schällälä und bimbälä. Abr gägä ds Taagwäidli ufä hätt si äs Liächtli bewegt, we wänn äinä ä Latäärnä träiti.

 

Disa Taag, wo si äm Gäisser v'rkänd un'n-ä fraaged, öb'r ä schu vu dem Glög-gäler gkört häig, säit-deer sofort: „Was ihr nüd säged; 's wiirt wider dr Wiggis-gäischt sii, wo ummägaaht!? All füüf Jahr, daas händ schu di Altä gsäit, chunnt dr Wiggis-Gäischt und fart ummänand. Gönd ihr bim Abäwääg ids Chlooschter und lönd für ä Wiggisgäischt äs paar Mässä läsä.“

  

Daas häiged de Puurschtä gmacht, und drnaa häigs' wider für-nä paar Jaahr ghöört im Wiggis ussä.

 


 

Dr Süüchäschimmel

 

 

Früäner sind pPuurä immer dä Winter obsi gu Heu holä. Was-si im Summer i-g-Gädä inä-gheuet händ, händ-si bim Schlittwääg i-ds Taal abä gfuuget.

  

Ä Heuer vu Ahornä isch au mit siim Horäschlittä derufä. Schu glii isch d Sunnä-n-abä und äs isch gad frisch woordä.

  

Wo-n'r mit ämä waggärä Schutz Heu i Wald inä chunnt, gseht'r ufzmaal zmitzt im Wääg innä-n-ä groossä Schümmel und ä Riiter drufobä. Deer Riiter hätt di ganz Ziit öppis gmurmlet und isch mit-dem Ross dur Luft dervugrittä.

  

Won-n'r z Näfels undä v'rzellt hätt, was'r gseeh hätt, händ d Lüüt g Chöpf gschüttlet und gwerwäiset, was daas z'bedüütä häig. Wo dä dernaa zäntummä

d Muul- und Chlauäsüüchi uus-p'brochä-n-isch, händ-si dä gmerggt: "Ähää, der Riiter uffem Schümmel, wo äm Heuer v'rkuu isch, isch niämer anderscht als dr Schimmelriiter. Deer sig sitt Jaahr und Taag albig chuu gu aachündä, bevor ä Süüchi ummäg'gangä isch.

 

 Und äso isch-schi au daasmaal ussbrochä. 

 

Zeichnung aus: Dr ghülpet Bott, Sulzbodäziitg, 1977, S. 9
Zeichnung aus: Dr ghülpet Bott, Sulzbodäziitg, 1977, S. 9

  

Dr Lachäschimmel

 

Wiit, wiit hindä-n-im Oberseetaal isch d Lachänalp. Diä häisst äsoo, will’s dettä-n-ä Lachä, a Wasserbützä, hätt. Usset zwee-drii Alpgädä und Sännhüttä hätt's dett sust wiit und bräit ä-kä Hüüser. Mändschä gseh-p-mä dett chuum, usset d Älpler und ds Veh. Und i derä-n-Äinsamkäit isch öppis Sunderbaars passiärt.

  

Ämaal in-erä Nacht händ-si v'russä gkörä äs Ross galoppiärä. Wo-si duä ds Triil-Bälchäli uuftüänd und usäluäged, gsänd-si ä wunderschüüs Fräulein mit ämä Chrüündli uffem Chopf. Das Fräulein isch uffemä prächtigä Schimmel nüüt as nu  di ganz Ziit um g-Gädä ummägriitä. De Sännä händ dä Forcht übrchuu. Si händ si chuum meh truuet, z vermuggiärä und i dr Nacht zum Guggeerli usä z'luägä.

  

Äs häig nämmli ghäissä: das Fräulein uff dem wiissä Ross sig ä vrwundschäni Persuu. Mä söl für diä wagger bättä, und was gilt's: vu änä-Allerseelä vum säbä Jaahr äwääg häig-mä dr Lachäschimmel mit-em fürnämä Fräulein niä meh gseh.

  


  

Dr Holzer vu dr Rüütigass*

 

 Ä jungä, chreftigä Puurscht, wo ä gröössers Muul as-'s Hirni gkaa hätt, hätt gmäint 'r müäs ämaal zäigä, was eer für nä muätigä Kärli sig.

 

Won'r drgliichä tuät, är well nuch i Bäräschtich ufä äs Füäderli Holz gu holä, händ'-em d Lüüt abgraatä. Dr Rautischpitz sig umhängt vu tiggä, schwarzä Wolggä, äs chänt ä bööses Uuwätter gii. Das sig vil z'gfäärli.

 

Deer Puurscht hätt nu glachet und gsäit: "Und wänn dr Tüüfel uff Schtelzä chunnt, ich gu etz derufä ids Holz!" Guät, er haut's hantli derufä. Und hind'r dr Brand, idr Rüütigass, wo äso timmerig, chüäl und schtill isch, wil dett di aarmä Seelä siged, isch'r abgschwänggt, amä schtotzigä Ritt derufä, ebä zu siim Holzplatz. Ab'r äs hät nüd rächt wellä hauä. Zwäi drüü Lattli hätt'r ummtuä, ab'r derbii än eebigs g Knoorz gkaa. Rund ummä hätt's afu wättärä und blitzgä. Und drususä rüäft plötzli ä Schtimm: "Gang hei, oder..!"

  

Dr Puurscht hätt alls gkiiä und liggä luh und isch im Garee durä Ritt abä und uffem chüürzischtä Wääg häi. Z'tood verschroggä sig'm der Schogg siinerläbtig naachäg'gangä. Mändschäschüüch, vrbittäret und ängschtli sig'r än altä Maa woordä, wo niä meh gfriinet häig.

 

*https://www.digezz.ch/glarner-saga-stories-der-holzer/, abgerufen am 21. Juni 2020.

Unter diese Adresse ist ein Video abrufbar, in dem Titel "Glarner Saga Series - Der Holzer" von Naomi Wirth die obige Sage erzählt wird. Sprecher Paul Wirth. Das Sageninhalt ist (wie bei Sagen üblich) vom Erzähler in eigener Version gestaltet.


  

D Saag vum Tränggi-Chrüüz

 

 Vu dr hüttigä Tränggibrugg gseeht mä nuch dr alt Wääg ufä guuh uf Brand. "Dur ä-n-Altä-n-ufä" säipmä hütt. Dett ruuschet und schtüübt ä Bäärgbach obänabä, ebä d Tränggi. Duä sig au ämaal äinä uffämä Ross chuu. Ds Ross häig abr afu schüüchä, wo dTränggi äso ruuschi und schtüübi. Äs ninnt ä mächtigä Satz und gumpet überä Felschopf usä. Und duä chäm ä Schutzängel und häig deer Riiter vorem sichärä Tood grettet.

  

Dr grettet Maa sig duä abächnüündlet und häig äm Härrgott und allnä Nothälfärä t'tangget. Und as-mä daas niämeh vrgässi, hätt'r ä schüüs Holzchrüüz zimmerä luh, und zwaar genau dett, wo dr Abschtuurz gsii sig.

  

Ä dr Gmäind häig'r ächlä Gält hinderluu, as-si's chämed immer wider vrschüünärä, wänn's nöötig sig.

  

Des iätzig Chrüüz hät dr Wagner Juli Schwiiter sälig machet und hätt äso - chuurz bivor'r sälber gschtoorbä isch - ä bliibends Zäichä hinderluu. 

 


  

 Ds Chrüüz uff Brand

 

Gad vis-ä-vii vum hüttigä Brandhüttli schtaht sitt uurdänglichä Ziitä äs Chrüüz. Schpeter isch nuch ä Tafälä mitämä Häiligäbild uff dem Chrüüz aagmachet woordä und hütt isch glaubi ä Chrischtoferus abbildet.

  

Werum, as's dett äs Zäichä schtaat, isch schu gad ä-n-alti Gschicht. Ä Bäärgpuur sig au ämaal mit wagger Rappä im Sagg nach-ämä Veeh-Handel häi. Wo-n'r gägä p Brand ufä chunnt, gkört'r Mannäschtimmä und Mässerwetzä. Deer Bäärgpuur hätt gad ächlä dr Schlotteri übrchuu und hätt Angscht gkaa, si chäntet-em sis Gält nih. Duä chnüündlet'r abä und hätt imbrünschtig pbättet: "Härggott, wä-ni mit Liib und Läbä dervuu chumä, wil-i bim Eid daa, uff Brand, äs Chrüüz uufschtellä. Amen."

  

Uff dr Schtell häiged de Mannä zämäpaggt und siged ap, si häiged glaubi nüd ämal gmerggt, as da nuch äinä i dr Neechi sig, wo zittäret.

 

Das Vrsprächä isch iighaltä woordä und chunnt hütt nuch ä-n-allnä i Sinn, wo de Gschicht gkänned und bim Chrüüz v'rbii gönd.

 

 


 
Di aarem Seel vum Hilaari-Rangg

 

Wo anä viärzächni p Bäärgschtraas pbuuä woordä-n-isch, hätt's bim Hilaarirangg ä schwäärä Uufaal ggii.

  

Dr Hilaari, ä guätä-n-Aarbäiter, isch under-n-ä Schtäi chuu und vertruggt woordä, und sitt duä häisst der Rangg ebä Hilaari-Rangg.

  

Si häiged nüd ämal chännä em Pfaarer rüäffä, und deer guät Maa hät nüd ämaal chännä oordäli versih wäärdä.

 

Im Äschä-n-obä hätt äs Mäitli gwohnt, wo taagtägli hätt müäsä i ds Doorf abä id Schuäl. Wo-n-ees ämaal ämänä-n-Aabed derufä göng, gsächs bim Hilaarirangg ä Maa vorem und heignä wellä iiholä. Aber deer sig uf ds Maal verschwundä.

  

Das Mäitli hätt dä daas dähäimä v'rzellt, und p Muäter häig duä gmäint, daas sig sicher die aarem Seel vum Hilaari sälig, wo mä nümmä häig chännä oordäli vrsih.

  

Si händ dä im Chlooschter für-nä bättä luu, und sitt duä häig das Mäitli nämä niä meh öppis dertigs erläbt.

  


 

 Dr füürig Gäisser

 

 Wänn-äim d Liäbschti verlauft, isch daas ä böösi Sach. Nüd all Lüüt chänd mit söttigem fertig wäärdä. Dr äi wiird schwäärmüätig, disä vschlossä, wider ander böös und uuliidig und nuch and'r nänd-si sogaar z'Läbä.

 

Prezis äsoo isch-'s äm Gäisser g'gangä. Über ds Läbä gäärä hett'r ds Kathrii us dr Hoschet ghüraatä. Daas sind abr ächlä meh besser Lüüt gsii, und ds Kathri hätt öppis Bessers as ä Gäisser zum Brüütigamm wellä.

 

Dr Gäisser hätt daas äsoo mögä, as'r-si erhängt hätt.

 

Ä Puur hätt nä-n-äsoo gfundä und gschauet. Duä gseeht'r as deer Erhänggt nuch chäibä schüü Schuä aahätt und ä mäinäid schüüni Uhr änärä Chetti. "Schuä und Uhrä müänd laufä!" tänggt dr Puur und ninnt'm beedes ab und drnaa häi. Bruuchä hätt'r ab'r beedes nüd chännä.

 

D Nacht druuf isch nämli vorem Huus ä fürchtägä Schpettaggel uufchuu. Öpper hät glärmet: "Du, Liichäschänder! Gib de Schuä vum Gäisser wider hanä und d Uhr gad au!"

 

Dr Puur gugget zum Pfiischterli usä und luäget, was da sig. Duä gseeht'r ä grüü-sigä Hund, wo tuä hätt we-nä Sarass. Uss dä-n-Augä und us-dr Schnurä usä hätt Füür usäzünglet. g'Chnuret und p'bullä hätt'r, as-'s schiär äm Tüüfel gruuseti. "Daa, chaasch-es haa!" rüäft'r und wirft de Uhr und daas Päärli Schuä zum Fänscht'r usä. Dr Hund paggt alls mit siner Schnurä und isch fädig ufä t'tüüssälet überä Faahrtplatz i ds "Schlössli". "Schlössli" hätt nämli äm Gäisser sis Hüsli ghäissä. D Schwöschtärä vum erhängtä Gäisser händ dett innä nuch gwohnt. Dr Hund ab'r isch drnaa niä meh gseeh woordä.

 

Ab'r gwüsst häp-mä daas isch dr füürig Gäisser gsii. Und wänn wider ämaal öpp'r ämä Totnä öppis äwägninnt uhni z'fragä, dä muäs'r weläwääg dermit rächnä, as's-em dä gag-gliichlig ergaaht. Jawohl!

 


 

Dr Gamaschä-Diäb im Schlössli

 

Ä chläi ä-n-anderi Versiuu vum füürigä Gäisser gaht äsoo:

 

Im "Schlössli" - obem Faahrtsplatz - passiäred allerhand Sachä.

 

Dimaal sig au dr Schlössler i-ds Holz und gfindi zmitzt im Wald innä ämä Baum ä-n-Erhänggtä. Gkännt häig'r deer Maa nüüd, ab'r mäinäid schüü Gamaschä häig'r aa-gkaa. Diä sind äm Schlössler id Augä gschtochä.

 

"Deer bruucht's ja äigetli nümmä!" säit'r und ninnt-em de Gamaschä aab. Dä-häimä im Schlössli wil'r de schüünä Gamaschä ä siner Frau und dä Chind zäigä. Duä faaht's i-dem Huus innä afu poldärä und chrachä und alls hätt zittäret und grottlet we wänn's äärbebnäti. Dr Schlössler hätt schu gwüsst, wohäär as das Grumpel chunnt; ninnt de Gamaschä und fläugt's hööch im Bogä zum Pfiischter usä. Und augäbliggli isch wider Ruä gsii.

  

Daas isch dä glii uuschuu, und äs hätt ghäissä, im Schlössli tuäg's gschäischtä. Ds Huus isch für etlichi Jaahr zuägmuuret woordä. Eerscht, wo de Rumoorätä uufghöört hätt, sind allmähli wider Lüüt i das Huus gu woohnä. Äs müänd etz guät Lüüt si, wo dinnä woned; uff jedä Fall häpmä niä meeh öppis dernigs ghört.

 


 

Dr Schtriit im Tschuudiguät...

und des eebig Liächtli idr Chilchä

 

Ds Tschuudiguät isch im Mettlä-n-ussä, äs Guätli zwüsched Näfels und Netschtel. Zwee Brüäderä häiged dettä imä Hüüsli gwont. Ab'r de zwee Tschuudänä siged nämä nüd guät uusg'kuu mitänand. Allpott und gad wider siged-si denand i-dä Haarä glägä und häiged denand abtöggelet, as's nümmä schüü gsii sig.

  

Ämaal ämä-nä-n-Aabed - mä wäiss nüd händ-si öppä gad nuch ä-chlä zviil gschnapset, isch-es passiärt: Dr äi hätt disä z'tood gschlagä. Und vu dr Schtund äwäg hätt dr Bruädermöörder ä-kä Ruä meh gkaa. Nümmä chännä schlaafä, nümmä mögä-n-ässä, nümmä-mögä under d Lüüt, jää, alls isch-em zwider gloffä. Und ds Gwüssä hätt-nä plaaget, äs isch gad ä Quaal gsii.

 

Duä gaht'r i siner Noot zum Pfarer und säit:

"Herr Pfarer, uff immer und eebig wil-i i-g-Chilchä ds Ööl für des eebig Liächtli zalä, wän-i nu ämaal Ruä üb'rchumä. Und v'rschriibä tuäni's, as all Lüüt, wo eh und jee uf dem Guätli sind, müänd bis i alli Eebigkäit für des eebig Liächt soorgä." - Vu duä-n-äwääg hätt's Ruä gii.

 

Schpeeter isch ämaal ä mächtigä Felsmoggä vum Wiggis obänabä-chu und häig das Hüüsli vu denä Tschuudänä z'hudlä-fätzä vrtäämäret. Und ds Schtäi häiged-si anä 1877 gschprängt und für des nüü Schuälhuus im Doorf innä p'bruucht.

 

Ds Öl für des eebig Liächt idr Chilchä zaled bis hütt de Bsitzer vu dem Güätli im Mettlä-n-ussä. Und wer ämaal das eebig Liächt idr schüünä Chilchä ds Näfels gseeht äso ruäig brännä, söl draa-tänggä, as ds Ööl gschpändt isch, wil zwee Brüäderä g Chrach ka händ.

 

 

…  abr äs gitt sit änä 2012 nuch ä Fortsetzig diä gaht äsoo…

 

 

Ä  Huuffä Jahr schpeeter, eerscht im 21. Jahrhundert, siged p Bsitzer vu dem Guätli, wo des Eebig-Liächt-Ööl immer schüü und pünggtli zalt gkaa häiged, gschtoorbä.

 

Und under dä-n-Eerbä sig ä jungä Puur gsii. Wo dä dr Chilchäraat wider well ds Gält für ds Ööl vum Eebigä Liächt iiziäh, sägi der jung Puur: „Tja, inä göng daas nüüt aa! Eer häig niämer z'tood gschlagä, und er wüssi gaar nüd, wesoo as er sött jedes Jahr für das Eebig Liächt ds Ööl zalä.

  

Dr Chilchäraat hätt dä mit dem jungä Puur gredt und vrhandlet, abr äs hät alls nüüt gnützt, der Puur isch schtandhaft p'blibä, daas göng inä nüüt aa! Si söled wider häi.

 

Duä hätt dr Chilchäraat lang beraatä, was-si etz söled. Deer Puur zali nüd, und des eebig Liächtli müäs doch brännä! - Dä chunnt öpper uf de gloorriich Idee, deer Fall müäs-mä vor Chilchägmäind bringä. Und ä dr Chilchägmäinds-Vrsamm-lig isch ä Chilchagnooss uufgschtandä und hätt gsäit, ä sonä schüüni Tradiziuu chämm-mä doch nüd äifach uufgih. Da welmä etz nuch gääre gseh!  Schliässli sig der Bruuch mängs hundert Jahr pflägt woordä. Und wänn dr Tüüfel uff Schtelzä chääm, und wä-mä vor Gricht müässt, mä söl bim Altä bliibä! Drufabä hätt dä halt dr Chilcharaat müäsä vor Gricht.

  

Dr Chilchärat isch mit Puur und Nell im Sagg abägkiit. Drnaa isch ä Ziitigs- und Mediärummel loos-g’gangä äm Tüüfel äs Ohr aab. Sogar bis uf Boschten ännet em groossä Täich, ds Kanädaa,  sig de Aaglägähäit vrchündt woordä und miir Näflässer sind daa gschtandä we d Löölänä und Chnuppäsager, wo wägä 70 Fränggli vor Gricht siged. Und derna häig nuch ä sonä uunützä Chogä ä dr Fas-nacht nuch ä gfeldschts Pfarriiblatt usäggii, wo daas alles hööchgnuu häig.

 

Und sitt duä häig er und dr Chilchäraat zantem Pfarer kä ruägi Nacht meh… und das göng äsoo lang wiiter bis dr letscht Rappä für des Eebig Liächtli zalt sig.

 

Wo dä daas ä haaplichä Maalermäischter erfara hätt, hätt'r mit siner liäbä Frau, wo d Tochter vum früänerigä Chilchävogt gsii isch, gad ä Schtigtig gründet, wo etz albig jedes Jahr das Ööl zalt. Und sitt duä, chäm dr Pfarer und dr ganz Chil-charaat wider herrli pfuusä.


  

 Dr Chriäger im Niderbäärg

 

 Wo ämaal ä-n-elteri Frau i Niderbäärg hindärä isch ächlä i ds Holz, ebä-n-äs paar tüür Brügel gu zämäniih, wil ja duä nuch alls nu mit Holz gfüüret hätt, gseht-si vu wiitem ä Maa, wo si nüd gkännt hätt.

 

Zeerscht hätt-si nüüt Bööses tänggt und wiiter ds Holz zämägnuu. Wo-si ä Buurdi hätt und wil guh, gseht-si dr Maa schu wider, ab'r im Graasland ussä.

 

Ummätanzet isch'r und hätt tuä we-nä Vrruggtä. Si luäget ächlä gnäuer, was ächt daas für-nä vrschtöörtä Mändsch sig. Duä gseeht-si ass deer ä schwääri Rüsch-tig aahätt und mit-ämä Schwärt idr Luft ummä fuchtlet. Duä hätt-si gwüsst, as daas muäs ä Chriäger sii uss dr Schlacht bi Näfels. Passiärt sig daas chuurz vor dr Jahrhundertwändi zwüschet driizächähundert­füfä­nüünzgi und viärzächähun-derti.

 

Wo de Frau ds Chrüüz gmacht hätt und äs Vatterunser, Gegrüssäi und Ehresäi  bättet gkaa hätt, isch dr Chriäger vrschwundä und sitt duä niä-meh gseeh woordä.

  


 

Dr Schatz uff dr Buurg Schtadioon

 

 Anä 1351 händ-si vum Vogt Schtadioon gnuäg gkaa und händ-ä äm Tüüfel zuä gjagt. Er hätt nu nuch chännä vrlaufä so-schnäll'r hätt chännä, sust wäär'r schu duä - nüd eerscht chuurz drufabä - erschlagä woordä. Burg händ-si zunderobsi gkeehrt, aazündt und gschleift - wemä säit.

  

Wo dä  de Glaarner ir Chöpf wider ächlä abg'chuälet gkaa händ, bringt öpp'r ds Grücht uuf, der Vogt Schtadioon häig zimmli viil Gäld uf d Siitä tuä und Schmugg und derä Waar, wo öppis gälti. Ab'r idr Gschwindi häig'r alls müäsä liggä luu, und deer Schatz wäär etz nuch z'holä, wä-mä-nä fuund.

  

Und würggli - ämaal inärä schüünä Vollmuunacht - siged ä paar Puurschtä und Mannä mit Piggel und Schuuflä und Schariisä gu grüblä. Gsäit händ-si ä sig ä underiirdischä Gäng ummä gsi, wo zu derä Schatzchamer füäri. Di ganz Nacht häiged de grüblet und pudlet we Muulwürf und siged guät fürschi chuu.

  

Ufzmaal chämm da ä Gäischt mitärä wiissä Cheerzä und häig di ganz Ziit nu öppis vor-si hii gmurmlet, ab'r äs Gnatsch häig deer gkaa, vrschtandä häig mä käis Woort.

Abr nuch öppis: all häiged müäsä äsoo schtuh bliibä, we si gad gsii siged. Käinä hätt's mi meh chännä verrodä, bis-s' gschtoorbä siged. Nu ä-n-äinzigä häig nuch chännä gnuäg früä verlauffä, und häig's dä ebä im Doorf ummä-v'rzellt, sust wüsste-mer bis hütt nuch nüüd, was duä passiärt isch.

  

Dr Schatz isch abr nuch niä fürä chuu; äs hätt aber niä meh öpper probiärt, der Schatz z'suächä.

 


 

Dr Gäischt vum Zwingvogt uff dr Buurg Schtadioon

 

Diä Saag verzellt jedä ächlä anderscht. Ab'r bi allnä gliichlich isch dr Schluss.

 

Dr Vogt wird zum Tüüfel gjagt und p Burg kabutt macht und uusgräuchäret: We ja di mäischtä Lüüt wüssed, isch äm gliichligä Oort, wo anä daazumaal p Buurg Schtadioon gschtändä isch, äs Chlooschter p'buuä woordä.

 

Äsoo we dr duänig Vogt Walter vu Schtadioon uss derä Bu­urg hätt müäsä vr-schwindä und äsoo, wen'r ds Jahr druuf hätt müäsä ab dr Wält, häp-mä ja chän-nä aanih, as deer nach siim Abläbä nuch ä-kä Ruä gäb. Und äsoo isch-äs au gsii.

 

Ä Paater, wo albig vrbottenerwiis naa-dä-n-Achtä äm Aabed i ds Gärtli usä-n-isch, wil'r eeländ gäärä i ds Doorf abägluäget hätt und Puurschtä hätt ghörä sin-gä, isch ämänä schüünä Aabed bis i March und Bäi inä vrschroggä. Ä grossä mächtigä Riiter isch-em erschinä mit glüä­igä-n-Augä und ämä böösä Gsichts-uusdrugg, isch binem durä und wider dervuu galloppiärt i di tunggel Nacht usä. Dr Pater hätt ä Schogg gkaa, wur-mä hütt sägä.

 

Zum Zmorgä sig'r nüd chuu, und wo-si siged gu luägä, was da loos sig, sig'r mit hööch Fiäber im Bett glägä und häig si chuum meh verrodt. Wirrs Züüg häig'r duränandgredt.

 

Duä häiged si äm säbä Pater grüäft, wo meh hätt chännä as ander Lüüt. Deer isch mit'r Biblä und mitämä Chrüüz au äm Aabend i Gartä usä, und wo dä der Riiter wider chäm, hebi der Paater pBiblä uuf und ds Chrüüz enggägä und sägi: "Im Name vu dr Driifaltigkäit, äm Vatter, Suuh und häiligä Gäischt und vu dr Muäter Gottes, dä viär­zächä Noothälfärä, äm Sant Fidli und Hilaari und allnä Häiligä im Himel befil ich ä diir: 'Gang hii, wo d'hiigkörsch! Und las di nümmä bliggä!' " Daas hät dr schwarz Riiter nüd vrlittä und isch we vu allnä Tüüflä grittä app und niä meh chuu.

 

Und diä, wo öppis drvuu verschtönd, häiged immer gsäit, daas sig nu dr Vogt Schtadioon gsii.

  


 

Ds Nachtfräuli

 

 Jedä im Doorf hätt gwüsst, as's ä Gäischt gitt, wo bi Nacht und Näbel ummägliiret isch: Äs Fräulein, ganz grau und durchsichtig.

 

Gmacht häig's ä niämerem öppis, ab'r äs sig halt äifach gliich uuhäumli gsii, ä demm z'begägnä.

 

Duä häiged ämaal as paar Puurschtä meh uss Übermuät, as uss Muät, ab-gmacht, si weled das Nachtfräulein iifuu. Mit allem häiged-si's probiärt: mit Segg, mit Chischtä, mit-ämä Fischernetz, mitämä Liituäch...nüüt häig's gnützt. Wä-mä gmäint häig, etz hämmer's sig's we Dunscht odr Näbel odr Rauch dur p Finger verschloffä und verrunnä, verschwundä.

 

Di altä händ duä gsäit, ä Gäischt wellä gu ifuu sig tumms Züüg, mä söl gschiider ächlä bättä, wil mä ja niä wüssi, werum äs-es Gschpänscht äs Gschpänscht müäs sii.  


  

Dr Häxämäischter

 

Wänn d Lüüt früäner gmäint händ, äs chäm äinä häxä, händ-si ä-n-eeländi Angscht vorem gkaa. Und we daas chaa usä chuu, ärzellt-is diä Gschicht:

  

Ä jungä Puurscht häig äm Häxeruff Brand obä  sii schüünä Horäschlittä gschtolä.  Das häig deer Häxer dihäimä gmerggt und häig gsäit: "Waart du nu! Ä diir wil-i für ds Schtälä!¨" Är hätt Fragg und Zylinder aagläit, di gwüssnä Woort vor sich hii gliseret und öppis gmurmlelt und isch drnaa ummä Schtubätisch ummä grännt, we wän-n-ä-n-öpper jagti.

  

Immer gschneller hätt'r sini Rundänä trüllet, und im gliichligä Augäbligg hätt dr Horäschlittädiäb mit dem gschtolnä Horäschlittä au immer gschneller müäsä rännä. Är hätt gaar nüüt drgägä chännä machä, är hätt äifach müäsä rännä und rännä, bis'r schiär zämäp'brochä-n-isch, äsoo wiit, bis'r äm Häxer vor dr Tüür gsi isch. "Daa häsch-nä wider, di Schlittä!", gkiit nä hanä und haut's wider.

Glii druufabä sig der jung Puurscht sogar nuch laahm woordä, siiner Läbtig.

 


 

Dr Gärbihund

 

Mä wäiss nüd rächt, öb das zwee Gschichtä sind oder nu äini. Beederläi isch v'rzellt woordä.

 

Uff jedä Faal häig-si ä fürchtigs Tiär, meh äs Uughüür as ä Hund, i-dr Gärbi obä zäiget. Bim Hiirzäbrunnä sig'r albig chuu, wänn d Wiibervölcher siged gu Wasser holä und nuch ä chlä mitänand gläublet häiged.

 

Digg öppä-n-ä Frau häig abr vor luuter Verschreggä dr Chübel v'rläärt und sig i Ohnmacht gkiit. Lang isch g'gangä, bis-si deer uumäär Hund üb'rhaupt händ chännä beschriibä. Und ebä d Uursach vu dem uuhäumlichä-n-Eräignis sig ä Gschicht wägätämä Überriiter. D Überriiter sind frünäer öppä gsii, was hütt pBriäfträäger. Gwööhndli uffämä Ross oder au z Fuäss händ-si Briäf, Waar, ab'r au Gält müäsä übrbringä.

 

Ämaal hätt's äs Gmunggel gii, wil ebä-n-äsonä Überriiter vu Näfels uff Oberuurnä oder umbekehrt, hett söllä ä waggärä Gältseggel transportiärä und mit Uusnahm vu Ross und  Riiter sig nüüt aachuu. Ds Gält sig verschwundä. Und verschwindä luu häigs deer Überriiter. Glii drnaa sig deer änärä äigätümmlichä Chrangget gschtoorbä und häig as Aarmi Seel, ab'r i dr Gschtalt vumä Hund müäsä ummä-gäischtärä. Ä groossä chöligä Hund sig's gsii, und dr Gältseggel häig'r ummä Hals ummä p'bundä gkaa. Füürigi Augä häig'r gmacht und g'gäufäret und gsaberet und gknurret we verruggt. Ghüünet häig'r, we wänn'r groossi Noot gkaa hett. Digg-öppä-n-ämaal sig'r überä Büäl bis gägä Schtampf abä. Und wer 'nä gseeh häig, häig dernaa gad ä paar Taag bruucht zum der Aabligg z'v'rschaffä...und wer-nä gseeh häig, häig-nä au gkört, und wo-n'r albig wider vertüüssälet sig, häig mä nuch gkörä chlefälä und chlippärä vunärä Chetti, wo-ner hindänaachä-zogä häig.

 


  

Werum as d Chrüüzegg zu irem Namä chuu isch

  

Hüüt nuch v'rzuellt mä vum grossä Zuug vum Suwäroff und vu denä viilä, viilä Russä, wo üb'rä Bragel inä chuu sind. Etli Russä müänd entweder dr Wääg v'rpasst ha od'r dä händ-s' ussärä Fintä mit Pfliiss wellä üb'rä Längeneggpass ids Oberseetaal.

  

Äinä vu denä russischä Soldaatä isch schwäär verwundet gsii. Gku sig'r gad äso vor d Chaltäbrünnä, dett, womä nachem Durschtich i Obersee fürä gseeht. Sännä häiged deer arem Maa gseeh, wo nümmä häig wiiter mögä. Si häiged ä id Hüttä träit und hän'-nä pflägt.

 

Ab'r äs isch zschpaat gsii. Duä gäb deer Russ äm Sänn ä chliises Chrüüzli und tüüti, daa wett'r dä begrabä wäärdä. Dernaa isch'r gschtoorbä, und de Sännä händ-ä begrabä. Si händ ä schüüs Chrüüz iigeschteggt und händ für-nä p'bättet.

 

Ds Chrüüz isch niänä meh ummä, ab'r dr Namä Chrüüzegg isch p'blibä und erinnäret draa, äs Näflezer ämä fründä Russ si lescht Wunsch erfüllt und nä oor-däli begrabä hätt.

 


 

Ds Beugäfräuli

 

I-dä-n-altä Herähüüser gäischtet's nuch gag-gäärä, wil ja dett viil voorchunnt, wo nüd rächt isch. Im grossä, schtattlichä Beugähuus, nüd wiit vum Freulerpalascht und ä nüd wiit vum Chlooschter äwääg und früäner vu dr Buurg, siged sunder-baari, gschpässigi Sachä passiärt.

 

D Nacht durä häig's gknagget und gchnozäret, im Täfer häig's gchlepft, im Chäl-ler häig's gnäischtet und uff dr Ruässtili obä häig's anänand grumplet. Vu Ziit zu Ziit siged äso Schättä ä dä Wänd nachä ghuschet, und das sig immer äsoo gsi, wänn ds Beugäfräuli ummäg'gangä sig. Mä hätt vrmuätet, das Beugäfräulein häig früäner uff dr Buurg obä gwont und heig irgend öppis aagschtellt, wo gaar niämer törff erfarä. Zur Schtraaff müäs-es ummäziäh und chämm nüd zur Ruä.

 

Dernaa fürnig mäinded sogaar, das gang weläwääg bis zum Jüngschtä Taag äsoo, bis-es erlööst wäärdi, und desälb sig nüd ämaal sicher.

 


 

Ds Sändläfräulein

  

Ds Sändlä isch äs Guät zwüschet em Mülibach und äm Chilchägländ. Und prezis dett isch äs Jümpferli z'nacht ummänandgschwiret.

 

Dr Sändlä-Puur isch, wo-n'r das des eerscht Maal gseeh hätt, wäidli ids Pfarr-huus überä gschprungä und hätt ufä grüäft: "Herr Pfarer, Herr Pfarer, chänd-au z hilf, bi üüs gäischtäret's und das hätt nüüt Guäts zbedüütä, äsoo naach bi dr Chilchä und bim Fridhoof. Dr Pfarer ninnt Biblä und gaht mit-em Sändläpuur gu luägä, was da sig.

 

Und würggli das Jümpferli isch um deer Gadä ummägschwäbt und hätt äs Gjääbel und äs Gjaamer gkaa. Duä hebet dr Pfarer p Biblä-n-uuf und säit:

"Im Namä vu dr Driifaltikäit und vu dr Muäter Gottes und dä Chilchäpatrüü Sant Fridli und Hilaari und allnä Nothälfärä und Häiligä im Himel! Diini aarem Seel söll erlööst sii!" 

 

Daas Jümpferli, ebä ds Sändläfräuli, isch immer neecher chuu und hätt di rächt Hand uusgschtreggt. I demm Momänt, wo-n-es mit derä schneewiissä Gäischter-hand a p Biblä hanächunnt, gitt's ä Flagg und äs Füür, ä chuurzes Zischä. und we-nä Nachtfalter, wo ds naach a Petrolilampä harächuu isch, hätt-si ds Sändlä-fräuli i Luft uufglööst.

 

Sitt duä gönd viil nümmä gäärä z'nacht durä Sändläwääg durä, äs chännt ja sii, as ds Sändläfräuli ufzmaal wider fürä chääm. Und das wäär dä nuuch !!!

 


 

Di göttli Gerächtigkäit isch schträng

 

Früäner händ-si nuch ga-gäärä ä dä Chind vu dä-n-aarmä Seelä verzellt.

 

Ä-n-aarmi Seel isch nämli ä-n-äim erschinä, wo im Stoggtungglä uffem Häiwääg gsii isch. Wä-mä uff Brand ufä chunnt, wiird's ebä. Dett sind ämaal ä waggärä Huffä Trämmel uffänand ufä p'biignet gsii. Mä hett's nu nuch müäsä gu holä.

 

Wo nä Bäärgler uffem Häiwääg bi denä Trämmel verbiichunt und gägä Hasläsee zuähebet, rüäft plötzli öpper. De Schtimm isch-em bekannt vooorchur. Preziis äso hätt siinä Fründ, wo nuch gar nüd lang drvoor gschtorbä isch, g'redt. Duä fraa-get'r i de Nacht usä: "Herjee, herjee, was witt dä du nuch ? Bisch nüd schu lang überännä-n-und im Himel?"

 

Di arem Seel schnuufet schwäär und mä­int: "Jaa,jaa, schüü wäär's! Wäisch, ich ha nuch Holz bi dr Brand, und ä paar Trämmel dervuu sind gschtolnig. Und der, wo-nis vu-nem bim Verbiiguu gnuu haa, isch nüd gad riich. Ich ha wägä demm ä-kä Ruä i-dr Eebigkäit." Er schnuufet schwäär und säit nuch: "Bis-so-guät, gang du für miich zuänem, zal-em's und säg-em, er söll mer vergih. Bis-so-guät!" "Natüürli guhn-i zuänem. De Sach chunnt id Oornig!" "Aber, hee!" fraaget'r di aarem Seel "bivor-d' wider gaasch, wur-i nuch gäärä öppis fraagä." Säit-di-sä: "Was wettisch dä nuch wüssä ?" - "Äs nähm-mi schu lang wunder: We isch-es äigetli äso überännä ?"

 

Duä gitt-em di aarem Seel mit ämä schwäärä Süüfzger Antwort: "Jaa, jaa, di göttli Geräch­tigkäit isch schträng, schträng, säg-ich ä diir. Meh törff i nüd sägä und mag-i nüd sägä."

 

Daas hätt g'langet. Dr Bäärgler hätt nüüt meh gfraaget, er hätt ebä-n-ä hööcheri Macht gschpüürt. Disä Taag isch'r wäidli de Trämmel gu zalä und hätt kä Ruä luh, bis disä gsäit hätt: "Ich han-em vergii, im Himel söl'r sii!"

 

Sitt duä hät niämer meh öppis vu dener aarmä Seel ghört.

 


 

Bättä-n-und faschtä sölisch!

 

Äs hätt au ämaal äinä im Sööli obä ä Gadä und äs Choch-Hüttli p'buuä, ab'r dett, wo sust nuch gaar niä öpper p'buuä hätt, wil ä derä Schtell schiint's schu öppädiä dr Sööligäischt söl gseeh woordä sii.

 

"Haha! Dr Sööligäischt ?! Das isch doch alls nu fuulä Zaub'r und ä gränzälosä Abrglaubä! Iich buuä de Hüttä da hanä und fertig!" Und er hätt gschpöttlet: "Ihr händ ja all zämä Schiss vorämä Gäischtergschichtli, hä, hä, ihr Heldä!"

 

Chuum isch deer Buu fertig gsii, hätt der Schpöttler muusäläi i siim nüüä Gadä übrnachtet. Ufzmaal - zmitzt idr Nacht - isch'r erwachet und hätt gmerggt, as-nä öpper äm Eermel zeert. Er hätt äso i de Tüngglechi inägschtaret und mit-dr Ziit gseeh, as da ä groossä chöligä Maa bin-em isch un'-nä-n-äm Eermel zeert. Der Maa hätt-nä aaghuuchet und gsäit: "Bättä söttischt und faschtä sölisch!!!"

 

Hei, duä hetted'r der Schpöttler söllä gseeh: Hantli isch er uf g Chnüü und hätt afu dr Rosächranz bättä und derzuä d Augä zuätruggt, as'r der chölig Maa nüd müäs aaluägä. Nachämä Gsetzli hätt'r mit-em äinä-n- Aug ächlä gügslet und gmerggt, as dr chölig Maa wider verschwundä-n-isch. Dernaa hätt'r äso vor sich hii-gsäit: "Ueberä Sööligäischt schplöttli miiner Läbtig niä meh. Iich bi ghäilt!"

 


  

Äs gäischtäret im Sööli

 

Zwäi ledigi Mäitli sind au ämaal im Sööli obä gsii zum Heuä. Dr Vatter un-p- Muäter und pBuäbä sind derabä, nu de zwä Mäitli händ im Söligadä übrnachtet.

 

Zmitzt idr Nacht sind-si v'rwachet, wil dussä öpper äd Gadäwand anä-gchlopfet hätt. "Togg-togg-togg! Togg-togg-togg! Togg-togg-togg!" Zeerscht händ's tänggt, das siged öppä Nachtbuäbä, wo vu Ahornä hindä früä chuu siged und wetted chuu gu schwarznä. De zwei Mäitli händ gchichäret und ggigälet und tänggt, de Schpitzbuäbä gfindet ds Töörli ja schuu. Duä chlopfet's wider, ab'r allpott amänä andärä-n-Oort.

 

Dä Mäitli isch-es iätz gliich afed ächlä gschmuuch woordä. Ds Giglälä  isch-nä vrgangä, wo's nümmä nu nuch popperet hätt, näi, wo's regelrächt hätt afu pol-därä. Ufzmaal hätt's im Chochhüttli tschättäret, we wänn äinä Chachäli, Chessäli, Chrüäg und Pfannäteggel ummänand wärfi. Wo de Chesslätä und Chlipperätä immer lüüter woordä-n-isch, he-p-mä gwüüss chännä mäinä, dr Tüüfel sälber tüäg im Chochhüttli ussä gschiirä.

 

Äis vu denä Mäitli hätt aagfangä brüälä und dises hätt gmäint: "Bläärä nützt ä nüüt! Chumm, mer wänd gschiider ächlä bättä!"

 

Chuum händ-si ds Chrüüzli gmacht und aagfangä, isch überundä ruäig woordä.

 


  

Tiärlikweeler müänd wandlä

 

Ämä schüünä Summerabed händ d Landletbäärg-Goofä verussä nuch ächlä gschpilt, bis-es tunnglet hätt und bis-si fascht nüüt meh gseeh händ.

 

Ufzmaal sind-si mit ämä groossä Gschräi id Chuchi grännt, zu dr Muäter und zum Vatter, wo äm Tisch ghögglet sind. Uufgregt rüäfed-si: "Da ussä schtaaht äinä! Da ussä isch öpper!" - "Chänd ja tänggä, ab'r nüd um diä Ziit," mäint dr Vatter. Ab'r de Goofä händ-si nümmä verrodt und händ verstöört immer ä-g Chuchitüür fürä gschtiäret. Dr Vatter schtaht uuf und gaht gu luägä.

 

Tatsächli isch da äinä dussä. Dr Vatter säit: "Guätä-n-Aabed! Was wänd au ihr nuch um diä Ziit da obä ?" - Duä säit dr Maa, er sig deer und deer und sig eerscht chüürzli gschtoorbä, ab'r er chämm nuch ä-kä Ruä üb'r. "Ich ha vor Jahrä -n-äs Schätzli gkaa, Ihr wüssed schu weer, und duä chunnt ä Wägitaaler-Chnächt und vrträäht äm dr Chopf und isch app mitem.

 

I äiner Wuät hani znacht im Gadä vum Vatter vu dem Mäitli des schünscht Häuptli Veh töödt, asoo ver­ruggt bin-i gsii! Glii druufabä bin-i erfallä und gschtoorbä. Und iätz muäs i wandlä, wil das arem  Rindli hätt müäsä draa glaubä und eeländ liidä. Gönd, Landlet, gönd um ds Gotts Willä zu dem Vatter und zaled em das Tiär für miich."

 

Dr Landlet hätt ä derä-n-aarmä Seel v'rschprochä, er well de Sach i d Oornig bringä. - Disä Taag haut-er's straks zu dem Vatter und verzellt-em alls. Wo-ner abr dr Gäldseggel wil uufmachä und das Rindli wil zalä, säit disä: "Nänäi, Landlet, bhalted-ihr das Gält, Ihr chänd daas gad äso guät bruuchä we-n-ich!"

 

Dernaa hätt'r ds Chrüüzli gmacht und gsäit: "Em Rindlimöörder sig vergii, er sig vu allnä Schuldä frii!" Und sitt duä häig-mä gaar niä meh öppis gseeh und au nüüt meh gkört. Abr verzellt häiged si diä Gschicht, wänn äinä mit em Veh ruuch umg'gangä-n-isch.

 


 

Dr Kapiziiner mit dr Chrääzä

 

Uss em Wäggitaal hätt's öppädiä Chnächt g'gii, wo i ds Schwän­ditaal oder id Näflesser Bäärg chuu sind gu schaffä. Än äim, ämä bäumigä, chreftigä Maa isch öppis Aartigs passiärt.

 

Ämaal amä Namitaag, gäg dä Viärä chunnt undä-n-ufä ä Kapiziiner mit-ärä zümpftigä Chrääzä uffem Ruggä. Dr Vatter isch vor em Huus gschtandä und hätt-der Kapiziiner zeerscht erschwiggt. Vu wiitem schu rüäft'r-em eng-gägä: "Guätä Taag, Herr Paater! Chänd ächlä zuächä, mer sind etz-dä gad äm Zaabed!" Dr Paater mäint: "Vergält's Gott! Aber äs gaht nüüd; ich muäs hütt nuch wiit!" -  "Ja wiirt ä nüd sii!" gitt dr Vatter nuch kä Ruä, "wetted-er nüd ächlä ver­schnuufä. Mer hetted ä guäts Kaffi und ä Güggs drii und wagger Anggäzältä! Sind so guät und gönd nüd verbii!" Dr Vat­ter hätt-em Paater zuägredt, bis'r schiär hätt müäsä iicheerä.

 

I dr Chuchi schtellt dr Paater sii Chrääzä aab und chunnt ä Tisch. Dett isch dr Wäggitaalerchnächt schu äm Tünggälä. "Hoo, Herr Paater, händ'r schwäär gla-dä?" säit duä deer Chnächt. Dr Kapiziiner schmunzlet dur-si Baart durä: "Ja, guätä Maa, diä Chrääzä möchted ihr nüd träägä."  - "Das nähm-mi dä nuch wunder! Mit-em chliinä Finger und nuch vorem Zmorgä lupf ich de Chrääzä uuf!" Dr Paater mäint: "Also, sinä-nu-sinä! Daas wett-i etz aber gseeh. Also drahii!"

 

Das laht-si dr Wäggitaaler nüd zwäimal sägä. Er paggt de Chrääzä mit Schwung, ab'r äs gaht nüd. Mit allem Männä und Schränzä, Moorgsä und Zeerä nüd än äinzigä Santimeeter p'bringt dr chreftig Puurscht de Chrääzä ab Bodä.

 

Glii sig dä dr Paater wider wiiter. Und dr Chnächt hätt nämä ä derä Chrääzä gschpässig naachägluäget. Aber - etz wetted-er sicher wüssä, was dä-n-äso Schwäärs i dr Chrääzä innä gsii isch.

 

Hütt chaa-me's ja sägä: Gschpänschter! Jawohl, Gschpänschter! Und diä hätt dr Kapiziiner in-es Tobel abägläärt und für eebig verbannt.

 


  

Di aarem Seel, wo "Fritz!" grüäft hätt

 

Öber's etz glaubed oder nüüd, äs isch ä-kä viärzächä Taag vor dr Uufzeichnig vu denä Saagä siithäär, duä häpmer ä-n-elterä Näfles­ser, v'zellt, was'r sälber erläbt hätt.

 

Für miich und fü diä, wo etz zuälosed, isch-es ä Saag, für deer, wo's verzellt hätt, puuri Wahrheit.

 

Är sig nuch ä jungä Maa gsii, Fritz oder Fridli hätt'r ghäissä, gad äso frisch  ghüraatä, äs Fronfaschtächind, und diä gsänd meh as ander Lüüt. Der Fridli hätt dä Summer, we ander au, müäsä i ds Oberseetaal gu heuä.

 

Ämaal ämä schüünä Taag sig'r au i dr Heu­blanggä und häig gmääht. Ä paar Schteiwürf wiiter obä, sig ä Vr­wandtä, der Mälgg au äm Määjä. Und sust wiit und bräit niämer.  Guät, äs isch alles normaal gangä we sust. 

 

Ufzmaal kört-p-mä-n-ä Schtimm: "Fritz!". De zwee Mäder händ uufgluäget, öb dä öpper ummä sig. Aber da isch würggli wiit und bräit niämer zgseeh gsii. Da rüäft's schu wider: "Fritz!" Und wider lue­ged-si uuf. Dr Frildi hätt gmäint, der ober Mäder, der Mälgg, häi­gem grüäft. Und fraget zrugg: "Was isch?". Doch deer säit: "Waas? Ich ha nüd grüäft. Aber, du! Wesoo rüäfsch dä du äm miir Fritz ? Du wäisch ja, as-iich anderscht häissä!" Duä gitt em dr Fridli Antwort: "Jää, ich ha doch nüd grüäft !"

 

Beed händ g Chöpf gschüttlet und händ wiiter gmäht. Wo's duä aber ä dritts Maal tüütli rüäft "Fritz!", isch ä dem Fridli äs Liächt uufgangä. Hütt uffä Taag und Schtund gnau voremä Jaahr isch ja sinä Schwaa­ger gschtoorbä. Weläwääg häig sini arem Seel nuch ä-kä Ruä.

 

Der Fridli isch dä bim Pfarer verbii und hätt-em de Begäbähäit verzellt und gfraa-get, öb ä soo öppis mügli sig. Und dr Pfarrer häig gmäint: "Jää, werum ä nüüd ? Äs täät nüd schadä, wämä i-mä sonä Faal wuurd achlä bättä."

Und desälb sig dä-n-au gmachet woordä.

 


  

Dr Tängäler i dr Lochegg

  

Mä wäiss nüd, was-'r aagschtellt hätt. Abr mä wäiss, as-‘r hätt müäsä gu gäi-schterä, mindeschtens äimaal im Jahr. Immer äm lengschtä Taag, nämli äm zwängischtä uffä-n-äinäzwänzgischtä Juni oder we-mä-mäischtens gsäit hätt, im Braachmunet, hätt si im hinderschtä Winggel vu dr Lochegg öppis Sunderbaars abgschpilt.

 

Ds Veh isch schu uff dr Alp gsi und z Nacht verussä glägä, will-si duä nuch nüd derä schüünä Alpgädä gkaa händ we hütt. Mäischtens isch-es dä-n-ä-glärigi, frischi Muunacht gsii und d Schtäärnä händ gfungglet im tüüfblauä Himel.

 

D Älpler händ i dr Sännhüttä uffem Triil obä übrnachtet und gschnarchlet we-p-Bodächäibä, mä hett chännä mäinä, si müästed äs Chlaafter Holz versagä.

 

Zäinismaal isch äinä erwachet, der Vogel Fridli. Verussä hätt’s ämä-n-ä-n-Oort «tägg-tägg-tägg» gmachet, immer nu «tägg-tägg-tägg», «tägg-tägg-tägg».

 

Gschpässig, um diä Ziit gkörsch verussä nu d Nacht ruschä, abr sust isch-es müüsäli schtiil.

 

Duä weggt-'r di anderä und meint: «Hee, gköred-er’s au? Äs chunnt äim voor, we wänn äinä wuur tängälä!» Dr Zuäsänn hätt gmurmlet: «Heb d Schnurä zuä, ich muäs etz schlaaffä!» und hätt-si wider gkehrt und wiiterpfuuset. Nu dr Rinderer hätt gfraaget: «Was isch?» und loset und gkört’s au: «Tägg-tägg-tägg» und säit drnaa: «Ja, daas isch tängg ä-n-altä Chängel, wo im Nachluft ächlä tschättäret!» Cheert si au wider und schnarchlet wiiter.

 

Äm Fridli Vogel hätt’s ä kä Ruäh luu. Är isch dur d Läiterä-n-abä und verusä: «Tägg-tägg-tägg». «Das tüünt würggli we wänn äinä tängäläti!»

 

Dr Tuu und das Tängelä isch vum naachä Wäldli obä-n-abä chuu. «Daas chaa doch nüd sii, um diä Ziit!» Und will dr Fridli Vogel ä Gwünderchäib gsii isch, gaht’r durä Räi ufä gu luägä.

 

Was gseht-‘r? Uffemä Tängälibogg hätt äinä verbissä ä Sägäzä tängälet und tängälet und tängelet… äm Fridli isch daas dur Mach und Bäi. Und deer, wo dett ghogget isch, isch ä grüüsigä, uuhäumlichä Gäischt gsi und hätt der Fridli Vogel aagfuuchet we-n-verwildäräti Chatz. Und deer isch äso zämägfarä und ver-schroggä, as’s-em gad d Schpraach verschlagä hätt.

 

Drnaa isch’r rächtsumgcheert wider id Hüttä-abä grännt, hätt gchüüchet und ghuäschtet und ä käs Woort usäpracht. Eerscht äm anderä Morgä hätt’r ä disnä chännä verzellä, was er Schregglis erläbt hätt.

 

Und sitt duä hätt-si niämer me z Nacht verusä gwaaget, will-si vu dem schregg-lichä Tängäler än-eeländi Angscht kaa händ und mä wäiss hütt nuch nüüd, was der aagschtellt hätt, as-‘r sitt tuä immer i dr Nacht vum zwänzgischtä uffä-n-äinäzwängzgischtä Brachmunet muäs gu tängälä, as chlepft und tätscht.

 

Zeichnung aus: Dr ghülpet Bott, Sulzbodäziitig 1977, S. 5
Zeichnung aus: Dr ghülpet Bott, Sulzbodäziitig 1977, S. 5

 

Dr guätmüätig Bäärggäischt

 

Äs gitt nüüt, wo’s nüd gitt.

 

Das händ-si schu früäner gwüsst, und daas sägi schuu sitt Jahrä dr gliichlig Puur.

 

Mä wäiss nümmä, öb’r i dä Näflesser Bäärgä oder im Schwänditaal gläbt hätt. Item - är hätt nämmli vor Jahr und Taag ä-n-eeländ guätä Chnächt gkaa. Ehrli und redli, fliissig und wärchig, aaschtändig und loyaal sig er gsii. Ä besserä hett-sich deer Puur nüd chännä wünschdä.

 

Und we’s dä-n-ebä-n-isch: di Guätä schtäärbed ja mäischtens viil z früä und di schlächtä wäärded schtäi-bäi-alt!

 

Deer Chnächt aber sig viil z’früäh gschtoorbä. Mä wäiss nüd a waas! Dr Puur abr häig ä truurigs Heuweh nach dem guätä Chnächt überchuu und häig-nä-n-eeländ vermisst.

 

Abr wo der Puur albig dur d Rüütigass derufä oder derabä sig, mäischtens äm Morgä früä, wänn’s timmäret und tägälet häig oder äm Aabed bim Zuänachtä, sig-em ä Wiilang immer sii Chnächt vrkuu. Dr Chnächt sig ä-n-aarmi Seel gsii und viil grösser as ä Mändsch. Ä-n-uumääri gröössi, ja, ä Riis! So grooss, äs hett-äim fascht chännä fürchtä!

 

Abr gmacht häig’r äm Puur nüüt. Nänäi, der sig ä raarä, gschlachtä Maa gsii und immer näbetem häär gloffä, wenä braavs Hündli. Redä häiged-si nüd chännä mitänand. Abr dr Puur häig ä-n-eeländi Freud gka, as-nä dr Chnächt bis fascht ä d Abzwiigig i Aarschwald usä begläitet häig.

 

Mit dr Ziit häig sich deer Puur draa gwändt, as-em sii Chnächt nuch mängs Jahr nachdem-'r gschtoorbä gsii isch, i dr Rüütigass albig verkämm.

 

Werumm ass das äsoo gsii isch, wäiss hütt nuch niämär. Abr gsii sig’s asoo und nüd anderscht.

 


 

Ds Wiggisliächt im Feberwaar

  

D Netschtäler sind ä bsunderigs Völchli. Äs sind nüd Schtadtglaarner, äs sind nüd Mulisser, äs sind nüd Näflezzer und ä nüd Riädäner. - D Netschtäler sind d Netschtäler, und das isch äsoo und bliibt äsoo, solangs Netschtäler gitt.

 

Und will-si z Netschtel immer ä Huuffä Gäissä gkaa händ, äini vu dä grööschtä Gäisshiirtänä übrhaupt, und will-diä wahrschiindli nüggad voorig zfrässä gkaa händ, hä-p-mä-n-ä-dä Netschtäler au „Gäissrippi“ gsäit. Äsoo we ä dä Mulisser „Rosstääpä“ und ä dä Näflesser „Chröpf“.

 

Und ebe-n-i dem Netschtel, ussä-n-äm Doorf, und gad under dr Wiggiswand händ zwäi chogä raari Lüütli gläbt. De sind allem aa schu rächt gsii! Mä hätt ämaal nüüt gkört vun-enä!

 

Und gliich isch ä denä ämaal eeländ und mäineid ergangä! Mä wäiss nüd, öb d Netschtäler ä dr Fasnacht vrdoorbä über d Schnuär ghauä händ. Oder öb-si ämänt umäär trunggä häiged odr sust mit-em Ässä gschwiinet und kä Soorg gkaa händ. Odr vilecht uffem Tanzbodä-n-ä sonä tümmi tuä händ, as-mä si hett müäsä schämä…mä wäiss-es nüüd. Abr öppis muäs gsii sii, wo nüd i dr Oornig gsii isch! Nü-p-vrgäbä isch nämä ä Schtraaf isch i dr Luft gsii. 

 

Uff jedä Faal händ ebä de zwäi raarä Lüütli ä truurigs Uugfell gkaa.

 

Zmitzt i dr Nacht, wo’s ä-n-eeländi tünglechi gsii isch und de Lüüt sälig im Bett gschlaafä händ, hätt’s ufzmaal i dr hööchä Wiggiswand inä gchlepft und tätscht, gchnotzgäret und grumplet, as d Lüüt vrwachet sind und wäidli zu dä Güggerli usägluäget händ.

 

Und dä  hätt-dä-n-uumäärä Flärä Felsä afu rutschä und isch wen-ä Lauwi i ds Taal abä tschädäret und i z Tuusädä vu Schtäi verschpiggt und uff d Tächer vu dä Hüüser abä poldäret und hätt mängs Tach iigschlagä und verhiit.

 

Äm mäischtä präicht hätt’s ds Hüüsli vu denä zwäi raarä Lüütli. Äs isch zämä gchrachet und hätt-si gad zuäteggt und begrabä. Eerscht schpeeter hä-p-mä si wider fundä: schtäibäitood!

 

Und sitt duä gäischteri albig z Nacht ä hellä-glärigä Schii vor dr Wiggisfels-wand ummänand. Mä gköris Hühnä, Grochsä, Cholderä und Polderä!

 

Weläwääg siged daas de aarmä Seele vu denä zwäi Lüütli, wo nuch ä kä Ruäh gkaa häiged. Eerscht na dr Faschtäziit häig daas ghöört, sig abr nuch mängs Jahr im Hornig wider chuu und im Lanzig.

 


  

Dr Root-Schtrumpf

  

Äs hätt meh as äi Rootschtrumpf g'gii. Und wägä-demm gitt's daa zwee Gschichtä, wo zämägköred.

 

Di eerscht Begäbähäit isch uff dr Niderseealp passiärt. Ä Buäb, wo-näs Froon-faschtächind gsii isch, hät bim Niderseeälpler gwärchet. Dimaal ämänä Aabed, si siged immer nuch äm Mälchä gsii, häigs verussä verdoorbä gchlepft. Dr Älpler sägi duä: "Daas isch dr Rotschtrumpf, wo ummägaht!" Dr Büäbel isch hantli äd Gadätüürä fürä grännt und hätt wellä luägä, was der Rotschtrumpf für äinä sig. Und was gseht'r ? Dussä isch ä chliises Mandli mit ämä rootä Schtrumpf und ä disem Bäi ä wiissä Schtrumpf. I dr Hand hätt'r ä Gäisslä und chlepft und tätscht we äm Tüüfel si Fuärmä. Duä rüäft dr Buäb äm Aelpler: "Hee, chänd ä gu luägä! Gsänder-nä dett?!" Aber dr Aelpler hätt chännä d Augä sowiit uufschpeerä we-ner hätt wellä, gseh hätt'r nüüt. Schpeeter sig's uus-chuu, as dr Rotschtrumpf ä Säumer gsii sig, aber ä Tringger. Und ämaal häig er imä Ruusch sis Ross über-nä Felsä abägschprängt. Glii drufabä sig'r au gschtoorbä und sitt duä müäs'r mit siner Gäisslä gu ummägäischtärä, bis er siini Taat gsühnet hätt.

 

Das isch di äi Gschicht; di ander isch uf Rauti obä passiärt. Zwee Würzägreber, wo Änziuunäwurzlä uusg'grabä und i-dr Rautihüttä übrnachtet händ, sind uf zmaal verwachet, wil im Schwiigadä-n-ännä ä vrdoorbes Gwiichs und Gkolder gsii isch. D Schwii händ tuä we näärsch und sind sogar ussem Schwiigadä usä verloffä. De zwee Wurzägreber sind hantli abä vum Triil gu luägä, was da Chäibs loos sig. Duä gsäched-si im Muuschii ä groossä, mächtigä Maa, ganz schwarz im Gsicht, mä häig nu des Wiiss vu dä-n-Augä gseeh und ebä root Schtrümpf häig'r aagkaa. De zwee Heldä sind halsüberchopf wider uf-ds Triil ufä gflochä.

 

Dur d Schpält abä händ-si chännä zuäluägä, we dr Rootschtrumpf i d Sännhüttä inä trampet und aafaht sännä. Zeerscht hätt' iigfüüret und glii hätt's bruzzlet und brodlet im Chessi. Nach-erä halb Schtund öppä isch'r wider g'gangä, chunnt abr glii wider, und hätt wider afu sännä. Eerscht, wo's afaat ächlä tägälä, isch'r g'gan-gä und nümmä chuu.

 

Dr äi vu denä zweenä hätt Schiss gkaa und isch derabä. Disä isch wider gu Wüürzä-n-uusgrabä und bis z Mitaag hätt'r ä waggärä Sagg voll gkaa. Er schtellt-dr Sagg uff-nä Schtäi ufä und will-nä zuäbindä. Wo-ner im Hosäsagg nachärä Schnuär chraamet, muäs'r gad zuäluägä, we dr Sagg vunsi sälber uusläärt. Är hätt dä de uusgläärtä Wüürzä wider iigfüllt und dr Sagg hantli zuäp'bundä. Wo-ner zwee-drii Schriit äwäglauft, gseht'r dr Rootschtrumpf, wo dr Sagg wider uuf-tuät und wider alles versället. Etz hätt'r d Wurzägreber alles gkiiä und liggä luu und isch id Alphütte zrugggrännt. Usser Aatä hätt'r äm Älpler de Gschicht vrzellt. Abr deer hät nüüt drgliichä tuä, das sigmä si da obä gwändt, säit dr Sänn i äinärä Gmüätsruä. Dr Wuurzägreber hätt aber nüd schlächt gschtuunet, wo dr Root-schtrumpf chunnt und mit em Sänn i d Hüttä gaaht, we wänn-si abgmacht hetted. Aber uf ei Chlapf sig deer grooss mächtig Rotschtrumpf vrschwundä, prezis we wän'r mit-em Rauch zum Chämi usä wäär. Und wo-n'r dr Sänn fraaget, waas da äigetli gschpilt wäärdi, hätt'r nu äso d Achslä zuggt und t'tuä, we wänn'r vu allem nüüt wüsst.

 

Dr Wuurzägreber hätt dä daas überaal ummävrzellt. Under andärem au ämä jungä Puurscht. Wo deer daas vrnuh hätt, gumpet'r uuf und säit: "Daas wämmer etz gag-gäärä gseh!" Isch wäidli derufä und hätt uffem Triil ä dem Rotschtrumpf abpasset.

 

Zäinismaal hätt's deer Puurscht tunggt, äs wäärd-em öppis Gletschchalts uff sinä Bruschtchoorb gladä, und daas isch immer schweerer und schweerer woordä. Drzuä faht's verdoorbä und mäinäid afu schtinggä. Dr Rotschtrumpf isch mit siim ganzä Gwicht uf deer Puurscht ufäglägä, as deer wägä dem Gwicht und ab dem Gschtangg bimänä Haar verschtiggt wäär. Uff jedä Faal hätt'r si nümmä chännä verrodä. Äsoo isch das ggangä bis's hätt afu tägälä. Ufzmaal isch dr Root-schtrumpf nullkommäplötzli wider vrschwundä. Und dr Puurscht isch zbüürzlätä dur d Läiterä abä und grännt und grännt, bis'r im Doorf undä gsii isch. Gaht häi und gad ids Bett. Vu dem giftigä Gschtanngg isch em eeländ schlächt gsii und vu dem umäärä Gwicht hätt'r ä Huuffä Blääbälä gkaa. Sächs Wuchä lang isch'r nümmä uufgschtandä; drnaa sig'r langsam wider zwägchuu. Ab'r öppis häig'r niämee äwägpraacht: Bim V'rschreggä uf Rauti obä siged em d Haar z Bäärg gschtandä - und äsoo siged-si siiner läbtig ä plibä. 

 


  

Dr Chääsäräloch-Gäischt

 

Wänn nüüt-meh öppis nützt, sö-p-mäs mit ächlä Wiichwasser probiärä.

 

Daas händ-si früäner immer gsäit. Wer's nüd hätt wellä glaubä, hätt chännä sälber gu luägä - i ds Chääsäräloch.

 

Dett innä, ebä inärä Hööli, wo Chääsäräloch ghäissä hätt, isch ä Gäischt ghog-get. Abr är hätt nümmä chännä-n-usä.

 

Und dett innä isch'r ghogget, sitt-em d Älpler ä Gutsch Wiichwasser aagläärt häi-ged. Das häig'r nüd vrlittä und sig hantli drvuugrännt und i ds Chäsäräloch inä gflochä. Und sitt duä heg'r-si übrhaupt niä meeh bliggä luu.

 

Und wägädemm sig's guät, wämä-n-imm'r ächlä Wiichwasser dähäimä häig und as ds Wiiichwassergschiirli immer schüü vollä sig.

 


 

Ds Chatzäbach-Fräulein

  

Z Begligä-n-obä im Chatzäbach innä läbi schiint's äs Fräulein. All Lüüt dett obä wüssed, as-daas ä niämärem öppis tuät, wä-mes i Ruäh laat. Etz siged au ämaal ä paar jung Chirezer Puurschtä a-deer Chatzäbach chuu und häiged Schtäi und Drägg inä gworffä und anänand grüäft: "Chatzbachfräuli, chumm, chumm, chumm!" Äs Wiiläli sig's muggsmüüslischtillä gsii. Ab'r uff zmaal häig's afu tundärä und ruuschä, und ä waggärä Schwall Wasser isch chuu, trägget we Gülä. Duä sind de Puurschtä ab'r halsübrchopf verloffä.

 

Daas wäär ja nuch g'gangä. Abr äinä vu denä isch äso z'tood vrschroggä, as'r gad gschtoorbä-n-isch. Und wäär'r nüd gschtoorbä, wäär's wahrschiindli nüd ämaal uuschuu. 

 


 

   

Ä Sägäzä gitt's...

 

Ä Sägäzä gitt’s,

 de wiirt nüd gnetzt,

nüd gwetzt –

und hauä tuät-si gliich vrdoorbä.

 

 Ä Mäder gitt’s,

 deer chunnt un’gaht

 und schtaat –

 und määjä tuät’r gliich we psässä.

  

Äs schtündli gitt’s

 Für jedä Mändsch,

 wo d’ känndsch –

 wü dä dr Mäder chunnt gu määjä.

 

Äs isch dr Tood,

deer haut-di umm

und schtumm

 liisch daa – paraad für d Äärdä.

  

Mä wäiss nüd wänn,

 nüd wiä, wesoo

und woo –

bisch öppä duu, bin iich schu gräiset?

  

 

Aus: Sulzbodäziitig, Dr ghülpet Bott, 1978 S. 9 Text und Bilder Fridli Osterhazy

 


  

 Dr Nachtmäder im Underdoorf

 

Zu allnä Ziit hätt's Naachpuurä g'gii, wo ds Heu nüd uff dr gliichä Büni gkaa händ. Und dr Niid und dr Verguuscht sind sogaar nuch elter Glaarner as der dr Füü.

  

Zwee Naachpuurä-n-im Underdorrf häiged anänand öppis Chäibs z'chäärä gkaa.

Dr äi häig ä disem nüüt as nu z'läid gwärchet. Mit dr Ziit sig-dä deer Zläidwärcher chrangg woordä und glii gschtoorbä.

  

Sitt duä gäischtäri's im Underdoorf. I dr Nacht gköri-mä-n-äinä mäjä und d Sägäzä wetzä we psässä, und disä Taag siged wagger Grasmadä z'gseh. Ab'r die arem Seel - diä häig nuch niämer gseh.

 


  

Dr hantli Chrääzäträäger

 

Vor mängem Jaahr sig ämaal ä jungä Puurscht ussem Schwänditaal gägä ds Söli ufä. Zäinismaal gseht'r ä Schtäiwurf wiit vor imm ä-n-eltärä Maa mit-erä schwäärä Chrääzä uffem Buggel. Äm Gang aa hett's chänne si altä Naachpuur sii; ab'r deer isch i siim Hüüsli dähäimä gsii und chrangg.

 

Dr Puurscht hätt tänggt: "Miich ninnt's schu wunder, was da äinä äso öppis Schwäärs muäs id Sööli ufäträägä?" Und er fraaget äso vor-si hii: "Hätt ächt deer dett  voornä öppis gwildäret oder gschtolä ? Und gaaht's gu v'rbäärgä?"

 

Uff all Fäll hätt'r wellä wüssä, wer deer elter Maa sig. Wänn'r etz ä chlä gschneller göng, holi-er der elter Maa dä schu ii, und dä gsächer's ja dä. Mit waggärä Schritt hätt dr jung aazogä. Aber disä isch g'gangä und g'gangä zant derä schwäärä Chrääzä we vrdoorbä. Und nuch eb'r nä hätt chännä ii-holä, chuurz vor-em Sööli, sig der Maa mit dr Chrääzä verschwundä.

 

Disä Taag isch dr Puurscht zu siim Naachpur im Schwänditaal gliich gu fraagä, wo dr Vatter sig. Duä säit d Naach-püüri: "Luäg dett, chrangg isch'r und liggä muäs'r." Und tatsächli isch dr Naachpuur tüüff im Bett gsii.

Und dä disä? Deer mit-dr Chrääzä, wo preziis gliich gloffä isch we der alt Naachpur ?

Dessälb sig schiint's ebä dr Söölisänn gsii, hätt's ghäissä.

 


 

Dr Söölisänn, wo Pföhl iischlaat

 

Ä Vatter und ä Tochter händ im Sööli obä gheuet. Nachämä schträngä, häissä Taag sind si schtäibäimüäd zimmli früä uff ä Laubsagg.

  

Dr Vatter isch sofort iigschlaaffä und hätt gagglii wagger gschnarchlet und pfiffä. D Tochter hätt dr Schlaaf nüd fundä; nüd wägetem Gschnarchel vum Vatter.

 

Si hätt nüd wiit vum Gadä-n-äwääg ghört, we öpper Pföhl iischlaat. Duä weggt-si dr Vatter und fraaget: "Gkörsch-es au ? Da ussä isch äinä äm Züünä, uff jedä Faal tüünt das, we wänn-äinä Pfööl iischliäch."

 

Dr Vatter isch vum Triil dur d Läiterä abä-n-und hät zum Tüürli usägugget, abr wiit und breit nüüt gseeh und nüüt gkört. D Tochter hätt-em aber abem Triil abägrüäft, si köri's immer nuuch, was ä das sig ? Dr Vatter hätt immer nuch nüüt chännä gkörä, hätt dr Chopf gschüttlet und isch wider undärä.

 

D Tochter - wo di ganz Ziit immer de Schleeg gkört hätt - hätt agfangä liislig bättä. Nachämä "Vatterunser", ämä "Gegrüsssei" und ämä "Ehresei" hätig's uufghöört...

 


  

Di goldigä Fräulein 

 

oder

 

ds Froonfaschtächind

  

Äs Mäitäli isch i dä Froonfaschtä uff d Wält chuu. Froonfaschtächind sind bsun-derigi Chind, wo meh gsänd, as ander Lüüt. Ds Mäitli hätt im Summer ä gschpäs-sigi Modä gkaa. Immer bim Sunnänundergang isch-es hinder ds Huus, wo's ä-chlä-n-ä Räi hätt, gu schpilä.

 

Wo-si's ämaal gfraaget händ, weso as-es immer hinder ds Huus göng gu schpilä, hätt's frischfrööli gsäit: "Weisch, dett hindä schpiled ämä-n-Aabed immer zwäi Fräulein. Diä händ eeländ schüüni, goldigi Gwänder aa. Und wänn diä miich albig gsänd, dä büürzled-si dur ä Räi abä."

 

Gseh hätt diä zwäi Fräulein gar niämer ussert ebä daas Froonfaschtächind.

  


  

Ds Buurgfräulein

 

Dett, wo schu sitt meh as drüühundert Jahrä ds Chlööschterli schtaht, isch vor-anä p Buurg Schtadioon gsii. Ghäissä hätt-si äsoo, wil ä dettä ä eeländ schträngä Vogt, dr Walter vu Schtadioon, gwirggt und gwüätet hätt.

 

Äs Buurgfräuläin isch biinem gsii. Werum as dr Vogt mit dem Fräulein nüd zfridä gsii isch, wäiss mä nüüd; abr mä wäiss, as das Fräulein muäs tödt woordä sii.

 

 

Äs paar Taag nach-em mischteriöösä Tood vu dem Fräulein häig-mä das Jümpferli z'nacht gseeh gu Wasser holä äm Doorf-Brunnä. Ab'r nu gu Wasser holä, wäär ja nuch g'gangä. D Lüüt siged v'rloffä, wo das Fräuli chuu sig, wil's nämmli das ganz Gwand mit Bluät vollä verschprützt gkaa häig. D Lüüt häiged's gad afed ersoorget nach-em Iinachtä bim Doorfbrunnä vrbii z'laufä, wil-si Angscht gkaa häiged, das bluätvrschprützt Buurgfäulien verkämm-n-ä-n-öppä gaad wider.

 


  

 Dr wüätig Sööligäischt

     

 

Uff em Sööli obä isch ganz früäner ämaal ä-n-Alp gsii. Dr Sänn, wo dett obä g'alpnet häig, sig ä böösä, jäh-zornigä Kärli gsii. Drum häig'r au fascht niämer fundä, wo mit-em dett ufä häig wellä.

 

Duä häig sinä-n-äigänä Buäb müäsä iischpringä und dr ganz Summer durä mö-sä chrampfä und wärchä, as's nümmä schüü gsii sig.

 

Jedä Taag i äiner Härggottsfrüäni schuu hätt der Büäbel müäsä i Sööligraat ufä gu ds Veh nidsi triibä zum Mälchä. Dimaal ämä näbligä Schpaatsummertaag sig'r ebä au wagger z'schnuufezä im Graat obä-n-achuu. Äs hätt afed ächlä ghellet, aber nuch wiit und bräit isch kän-äinzigä Sunnäschtraal ummägsii. Ds Veh isch nuch glägä, und dr Buäb hätt's gad gfröschtälet. Ä chaltä, bissigä Luft häpmä bis uf gChnochä-n-inä gschpüürt. Derzuä isch deer Buäb nuch ä-n-eeländi müädi gsii, wil-si äm Taag dervoor des letscht Heu iituä händ und bis i alli Nacht inä händ müäsä Garä läärä.

 

Deer Buäb hätt äso g Chüä aa-g'gäinet und tänggt: "We schüü wäär's iätz uffem Laubsagg und'r dr Teggi ä dr Weermi!" Er högglet ächlä aab und lähnet anä Chuä anä, wo im Gras glägä-n-isch, und hätt-si äsoo ächlä wellä weermä. Nach ämä Wiili kijed-em d Augäteggel zuä und er schlaaft ii.

 

Underdessä hät-si i dr Hüttä-n-undä dr Sänn mit dr grossä Taasä und mit em Mälchgschiir gräiset und isch we gwöhndli zum Mälchplatz ufä. Aber dett sind nuch kä Chüä ummä. Duä juuchzget'r zeerscht, zum Zäichä gii, er sig dä daa. Antwort hätt'r natüürli ä-käini übrchuu, wil dr Buäb uffem Graat obä immer nuch gschlaaffä hätt. Dr Sänn wiirt fizäligä und schneerzet ufä: "Buäb! Wo bisch ?" und fluächet und pfuttäret we psässä. "Wo isch der Siggrämänts­buäb?! Liiret'r wider ummä?!"

 

I äiner Verrüggti haut's duä dr Sänn derufä, gu luägä, was da sig. Wo-n'r dr Buäb aatrifft und gseeht we-nes Ängäli schlaafä, wiirt dr Sänn äsonä täubi, as'r dr Buäb paggt, uuflupft und mit ämä uu-längä Fluäch über di schtotzig Felswand uf disi Siitä abäwirft, i ds Schwänditaal abä.

 

Dernaa hätt'r ä dä Lüütä v'rzellt, sis arem Büäbli sig bim Blüämlisuächä erfallä. Viil Lüüt häiged's g'glaubt und nuch ä früchtigs Verbäärmischt mit-em kaa. Aber glii drufabä isch dr Sänn gschtoorbä, mä wäiss hütt nuch nüd wiä und a waas. Und sitt duä tüägs im Sööligraat obä gäischtä. Di arem Seel vu dem wüätigä Sööli-Sänn müäs ummäwandlä und bis i alli Eebikäit rüäffä: "Buäb! Oooooooh! Buäb! Oooooh!"

 

Diä, wo daas schu sälber ghört händ, säged, äs früüri äim gaad, wänn dr Sänn rüäffi. Und dernaa wäärdis schiint's nuch ga-gäärä ä läidä Hund.

 

(Der "Sööligraat" ist der Abschluss des steil aufsteigenden Bärensolspitz (1831 m ü M), der gegen das Schwändital mit jäher Felswand abschliesst. Früher soll auf diesem abgelegenen Gebiet eine Alp gewesen sein. Heute befinden sich noch einige wenige Hütten von Heuern, die im Sommer die "Heuteile" herunterheuen.)

 


 

 

Frohe Kunde!  Sagensammlung entdeckt!

 

Armin Rusterholz, der das Archiv der FGN (Freunde der Geschichte) betreut, hat das Original der Sagensammlung der Sekundarschüler von Rinaldo Gerevini gefundne. Der langjähriger Näfelser Sekundarlehrer hat auf die Landi 39 (Landesausstellung in Zürich) mit seinen Schülern eine Umfrage nach Sagen gestartet und darüber Aufsätze schreiben lassen und diese teilweise mit Zeichnungen ergänzt. 35  Aufsätze mit zum Teil vergessenen Sagen sind einem zusammengebastelten Buch festgehalten und so der Nachwelt überliefert.  Freude herrscht.

Näfelser Sagen aus dem Dorf, dem Obersee- und Schwändital sind "Urgestein" der Näfelser Kultur!